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Foto: Privat<br />

Der kleine Fest<br />

Joachim Fest<br />

Ich nicht<br />

Erinnerungen an eine<br />

Kindheit und Jugend<br />

Deutsche Grammophon<br />

Literatur<br />

5 CDs 171 4725<br />

Der Historiker als Steppke:<br />

JOACHIM FEST<br />

Joachim Fest über Adolf Hitler, das Thema kennen wir.<br />

Millionen in aller Welt beziehen ihr Wissen über das „Dritte<br />

Reich“ aus den Büchern des 1926 geborenen früheren Herausgebers<br />

der F.A.Z.<br />

Joachim Fest unter Adolf Hitler, das Thema allerdings ist<br />

neu. Erst kurz vor seinem Tod im September letzten Jahres<br />

beendete Fest seine Jugenderinnerungen „Ich nicht“. Es<br />

ist, wie (nicht nur) „Der Spiegel“ findet, „eines der imponierendsten<br />

Werke der deutschen Nachkriegs-Publizistik“ –<br />

auch weil es so schonungslos offen ist. „Auf kostenloses,<br />

dem Konsens verpflichtetes Moralisieren, wie es in der<br />

deutschen Nachkriegsöffentlichkeit immer beliebter wurde,<br />

gab Fest nichts“, konstatiert Gustav Seibt in seinem<br />

Nachwort.<br />

Die gerade bei Rowohlt erschienene Autobiografie gibt<br />

es nun auch als Hörbuch, gelesen von Otto Sander und mit<br />

einem Nachwort, gesprochen von seinem Sohn Alexander<br />

Fest. Fast sechs Stunden fassen die fünf CDs, und sie zeichnen<br />

nicht nur ein faszinierendes Bild des Historikers als<br />

Kind, sondern auch der Historie, die sich um ihn herum<br />

entfaltet. • MW<br />

Gelesen von<br />

Otto Sander<br />

Veröffentlichung:<br />

Ende März 2007<br />

Foto: Priska Ketterer / ECM<br />

In luftigen Höhen<br />

Sie zählen zu den Gipfelwerken der Kammermusik des 20. Jahrhunderts:<br />

Hier das 1921 entstandene vierte Quartett von Paul<br />

Hindemith mit seinen polyphonen Verdichtungen, streng im Formalen<br />

und entfesselt virtuos zugleich. Dort Béla Bartóks dreizehn<br />

Jahre später entstandenes fünftes Quartett, mit dem der ungarische<br />

Komponist eine Synthese aus folkloristischen Elementen,<br />

größter Ausdrucksintensität und einer kunstvollen Großarchitektur<br />

geschaffen hat.<br />

Wer derart immense Massive nicht bloß erklimmen, sondern<br />

auch vermessen und durchdringen will, der muss weite und beschwerliche<br />

Wege auf sich nehmen – ganz so, wie es sich das Quartett<br />

um den Geiger Thomas Zehetmair zum Prinzip gemacht hat.<br />

Nur drei bis vier Werke studieren die vier Musiker pro Jahr ein, dies<br />

allerdings mit einer Genauigkeit, die es ihnen erlaubt, grundsätzlich<br />

auswendig zu spielen. Der Hörer wird zum Zeugen unerschrockener,<br />

mitunter waghalsiger Expeditionen: Immer wieder öffnen sich<br />

überraschende Blicke auf kompositorische Höhenregionen. • LR<br />

KlassikLink: zehetmair<br />

Gipfelstürmer:<br />

THOMAS<br />

ZEHETMAIR<br />

Béla Bartók<br />

Paul Hindemith<br />

Streichquartett Nr. 5<br />

Streichquartett Nr. 4<br />

op. 22<br />

ECM New Series<br />

CD 476 5779<br />

Zehetmair Quartett<br />

www.KlassikAkzente.de 31

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