INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/2024
INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/2024
INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/2024
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19239<br />
SMARTE LÖSUNGEN FÜR DIE INDUSTRIE<br />
03<br />
Mai <strong>2024</strong><br />
€ 13,00<br />
TITEL<br />
Perfekte Automatisierung<br />
20 im Hygienic Design<br />
Sensor+Test: Innovationen,<br />
08 Trends und Themen<br />
EXTRA<br />
Sonderteil IndustrialVISION –<br />
Kameras, Software, Objektive & Co.<br />
industrielle-automation.net
MULTIMEDIAL VERNETZT<br />
KUNDEN GEWINNEN!<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
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Carmen Müller-Nawrath<br />
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Telefon: 0049/6131/992-245<br />
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EDITORIAL<br />
WIR BRAUCHEN<br />
KREATIVE KÖPFE<br />
Einfach per Knopfdruck oder Smartphone einen Smoothie ordern, der<br />
dann nach 90 Sekunden im Ausgabefach eines Lebensmittelautomaten<br />
bereitsteht. Dabei lassen sich sogar noch die Zutaten variabel zusammenstellen.<br />
– Möglich wird dies durch einen vollautomatisierten Lebensmittelroboter.<br />
Er vereint modernste Technik, Software-Know-how und Kreativität<br />
eines jungen Food-Tech-Unternehmens. Ein schönes Beispiel, das zeigt:<br />
Technische Innovationen ermöglichen es uns, Automatisierung in alle<br />
Richtungen zu denken. Was es dafür braucht, sind vor allem Ideenreichtum<br />
sowie die richtigen Partner, mit denen sich derartige Projekte realisieren<br />
lassen. Aus Sicht des<br />
KANN ROBOTISIERUNG EINE<br />
LÖSUNG SEIN, UM DIE ZUKUNFT<br />
DER INDUSTRIE ZU SICHERN?<br />
Anlagen- und Maschinenbaus<br />
sind Lösungen<br />
erforderlich, die sich an<br />
verschiedenste Aufgaben<br />
anpassen lassen<br />
und möglichst intelligent sind. Kommen dann noch Anforderungen an eine<br />
hygiene gerechte Gestaltung dazu, sind Komponenten gefragt, die rundum<br />
funktionell sind. Beispiele sind Lager, Linearführungen und Energieketten,<br />
ohne die kaum eine Anlage ihren Dienst verrichten kann, so wie auch im<br />
oben beschriebenem Lebensmittelprozess. In unserer Titelstory berichten<br />
wir über solche Multitalente, die eine ganze Menge auf Lager haben.<br />
Multitalente gibt es auch in vielen Anwendungen der Robotik. Angesichts<br />
des Fachkräftemangels in der Industrie bieten sie sich insbesondere für<br />
mittelständische Unternehmen als Lösungen an, um ihre Produktionsziele<br />
zu erreichen. Eine vielversprechende Antwort auf diese Herausforderung<br />
sind modulare Roboter, über deren Potenzial wir mit Roman Hölzl,<br />
Mitgründer und CEO von Robco, gesprochen haben.<br />
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glühende Metalle & transparente Objekte<br />
• Umfangreiche Software zur einfachen<br />
Lösung zahlreicher Messaufgaben<br />
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NEU<br />
Eine inspirierende Lektüre<br />
wünscht Ihnen<br />
Nicole Steinicke<br />
Chefredakteurin<br />
<strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong><br />
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32<br />
EDITORIAL<br />
03 Wir brauchen kreative Köpfe<br />
SZENE<br />
06 News und Trends<br />
SENSOR+TEST <strong>2024</strong><br />
08 Neues Messekonzept setzt auf<br />
Innovationskommunikation<br />
10 Drucksensoren der neuen Generation<br />
sind wahre Multitalente<br />
12 Innovative Technologien für die<br />
flexible Schwingungsmessung<br />
15 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
16 Firmenjubiläum: Von der Silizium-Messzelle<br />
bis hin zum Weltunternehmen<br />
18 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />
TITEL<br />
20<br />
Johannes<br />
Windeler-Frick,<br />
Geschäftsführer<br />
IBF Solutions<br />
GmbH<br />
STEUERN UND ANTREIBEN<br />
20 TITELSTORY Hygienische Automation<br />
ohne Schmiermittel – Vorteile und Applikationen<br />
24 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />
26 5 FRAGEN AN Roman Hölzl, Mitgründer und<br />
CEO von Robco, über die Robotik der Zukunft<br />
<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />
28 Automation schafft Transparenz: Wie sich mit<br />
Gateways der Energieverbrauch senken lässt<br />
30 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />
Anzeige: igus GmbH, Köln<br />
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
32 Die neue Maschinenverordnung (EU) 2023/1230:<br />
Was ändert sich? Ein Anbieter von Software -<br />
systemen und Dienstleistungen informiert<br />
35 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />
36 IO-Link in der Stromverteilung: Schnelle Reaktion<br />
bei Fehlentwicklungen gewährleisten<br />
<br />
Lesen Sie, wie schmierfreie Komponenten für<br />
hygienisch sensible Produktionslinien sorgen<br />
4 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 www.industrielle-automation.net
SONDERTEIL INDUSTRIAL VISION<br />
40 Jahrs KOLUMNE Wenn es am schönsten ist<br />
40 IM FOKUS News & Trends aus der<br />
industriellen Bildverarbeitung<br />
41 IM DIALOG Künstliche Intelligenz und<br />
Deep Learning sind keine Allheilsbringer<br />
42 Detektion von verborgenen Objekten mit<br />
Radartechnik<br />
44 OCR auf Basis von Edge Learning für<br />
Verpackungslinien<br />
46 Vision-Plattform für individuelle<br />
Anforderungen<br />
48 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />
ENERGIE:BILANZ<br />
50 Robotik im Wandel<br />
48 Impressum<br />
51 Vorschau 04/<strong>2024</strong><br />
INNENTITEL<br />
42
NEWS & TRENDS<br />
Personalien<br />
NEUER VP SERVICE<br />
BEI SCHNEIDER<br />
ELECTRIC<br />
Zum 1. April <strong>2024</strong> hat Marco<br />
Geiser die Funktion des Vice<br />
President (VP) Service DACH<br />
bei Schneider Electric übernommen. Er kam 2022<br />
als Service Director Schweiz zu dem Tech-Konzern,<br />
um die Führungsteams Schneider Electric Schweiz<br />
und Service DACH zu verstärken. Zuvor war<br />
Marco Geiser in der Energiebranche für Alstom<br />
und General Electric tätig und sammelte dort in<br />
verschiedenen Führungspositionen langjährige<br />
praktische Serviceerfahrung in den Bereichen<br />
Supply Chain, Sales und Business Development.<br />
www.se.com<br />
SCHUNK ERHÄLT HERMES-AWARD<br />
Schunk wurde im Rahmen der feierlichen Eröffnung der<br />
Hannover Messe für sein KI-basiertes 2D-Grasping-Kit<br />
mit dem Hermes-Award ausgezeichnet. Bettina Stark-<br />
Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung,<br />
übergab den Preis im Beisein des Bundeskanzlers Olaf<br />
Scholz sowie des norwegischen Ministerpräsidenten<br />
Jonas Gahr Støre. Die Innovation des Kits steckt in der<br />
generischen, KI-basierten Modellierung von Bauteilvarianzen<br />
und dem Transfer auf einen kleineren Trainingsdatensatz,<br />
was Anlernzeiten für die Erkennung mindert.<br />
www.messe.de<br />
FACHMESSE FÜR PROZESSLEITSYSTEME,<br />
MSR- UND AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
Die Meorga veranstaltet am 5. Juni <strong>2024</strong> in der Halle<br />
Messe in Halle/Saale eine Fachmesse für Mess-, Steuerungs-<br />
und Regeltechnik, Prozessleitsysteme und<br />
Automatisierungstechnik. Hier zeigen etwa 150 Unternehmen<br />
ihr Leistungsspektrum, Geräte und Systeme,<br />
Engineering- und Serviceleistungen sowie neue Trends im<br />
Bereich der Automatisierung. Darüber hinaus können sich<br />
die Besucher bei 36 Fachvorträgen umfassend über den<br />
aktuellen Stand der MSR-Technik informieren.<br />
www.meorga.de<br />
PI-TECHNOLOGIEN AUF DEM VORMARSCH<br />
Profibus & Profinet International (PI) verzeichnet bei der<br />
jährlichen Erfassung der neu installierten Knoten ein<br />
herausragendes Wachstum ihrer Technologien. Insbesondere<br />
Profisafe und IO-Link<br />
verzeichnen beeindruckende<br />
Steigerungen. Profinet konnte im<br />
Jahr 2023 seine starke Position<br />
als führende Technologie<br />
behaupten. Insgesamt wurden<br />
nun über die Jahre hinweg<br />
beeindruckende 69,3 Millionen<br />
Profinet-Produkte in Anlagen<br />
verbaut. „In den aktuellen<br />
Zahlen spiegelt sich der klare Trend zu mehr Daten und<br />
Sicherheit in industriellen Netzwerken wider“, so Xaver<br />
Schmidt, Chairman PI (Bild).<br />
www.profibus.com<br />
PRODUKTION WEITERHIN DURCH AUFTRAGSBESTÄNDE GEPUFFERT<br />
In den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres sank die<br />
Produktion von Maschinen und Anlagen in Deutschland zwar<br />
um 4,2 Prozent. Ein deutlicherer Rückgang wurde jedoch<br />
vermieden. In vielen Unternehmen wird die Produktion<br />
weiterhin durch hohe, wenngleich abnehmende Auftragsbestände<br />
gepuffert. Der Auftragseingang lag in den ersten<br />
beiden Monaten des Jahres kumuliert um real 10 Prozent<br />
unter dem Vorjahreswert. „Die Belastungsfaktoren sind<br />
unverändert spürbar. Insbesondere die große Verunsicherung<br />
unserer Kunden verhindert mehr Investitionen und<br />
damit mehr Aufträge für den Maschinen- und Anlagenbau“,<br />
sagte VDMA-Präsident Karl Haeusgen.<br />
www.vdma.org<br />
6 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 www.industrielle-automation.net
NEWS & TRENDS<br />
„Die Industrie in Deutschland hat<br />
sich von den Kosten- und Nachfrageschocks,<br />
von zeitweise extrem hohen<br />
Energiepreisen und von der Infl ation<br />
noch nicht erholt.“<br />
Siegfried Russwurm, BDI-Präsident<br />
40 JAHRE IC-HAUS<br />
Im Jahr 1984 gründeten Dr.<br />
Heiner Flocke und Manfred<br />
Herz iC-Haus als Hersteller<br />
von ICs und Mikrosystemen.<br />
In den 40 Jahren seiner<br />
Geschichte hat sich das Unternehmen mit mehr als 350 Mitarbeitern und<br />
über 100 Mio. Euro Umsatz zu einem internationalen Player der Halbleiter-<br />
Branche entwickelt. Aus unterschiedlichen Nischen kundenspezifischer<br />
Elektronik heraus entwickelte sich iC-Haus zu einem weltweit agierenden<br />
Anbieter von Mikrosystemen für Anwendungen in Industrie-, Robotik,<br />
Laser- und Medizintechnik sowie Automotive-Applikationen. Durch die<br />
Erweiterung der personellen und technologischen Ressourcen stellt das<br />
Unternehmen langfristige Liefer- und Support-Fähigkeit sicher.<br />
www.ichaus.de<br />
24 %<br />
der Erwerbstätigen im<br />
Maschinenbau sind<br />
mindestens 55 Jahre alt.<br />
Quelle: VDMA<br />
12 %<br />
Die verarbeitende Industrie in<br />
den USA investiert verstärkt in<br />
Automation: Die Zahl der<br />
Robotik-Installationen stieg<br />
2023 auf 44.303 Einheiten –<br />
ein Plus von 12 % im Vergleich<br />
zum Vorjahr.<br />
Quelle: International Federation of Robotics<br />
PILZ STARTET INDUSTRIAL SECURITY CONSULTING SERVICE<br />
Mit dem Dienstleistungsangebot Industrial Security Consulting Service (ISCS) unterstützt<br />
der Automatisierungsexperte Pilz Unternehmen dabei, ihre Maschinen und Anlagen im<br />
Hinblick auf Security abzusichern. Ziel des modular aufgebauten Dienstleistungsangebots<br />
ist es, Security-Schwachstellen aufzudecken und Lösungsansätze zu finden – auf<br />
Basis aktueller gesetzlicher Vorgaben und bevorstehender Änderungen. Damit gewährleisten<br />
Unternehmen den Schutz ihrer Maschinen, Anlagen und vor allem Mitarbeiter.<br />
www.pilz.com<br />
Industriekameras, Smart Vision, Embedded Vision und 3D<br />
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SENSOR+TEST <strong>2024</strong><br />
MESSE SETZT AUF<br />
INNOVATIONSKOMMUNIKATION<br />
Die Sensor+Test wartet in diesem Jahr wieder mit jeder Menge Neuerungen<br />
auf – von der Calibration Area bis zu Technology & Application Guided Tours.<br />
Warum Sie die international führende Leitmesse für Sensorik, Mess- und<br />
Prüftechnik besuchen sollten und was Sie dort erwartet, erfahren Sie hier.<br />
Die Sensorik, Mess- und Prüftechnik zählt zu einer der<br />
wichtigsten Branchen, denn sie stellt eine zuverlässige<br />
Datenerfassung sicher und sorgt dafür, dass wir in der<br />
zunehmenden vernetzten Industriewelt Prozesse weiter<br />
automatisieren. Welche Technik, Produkte und Lösungen es<br />
hierfür gibt, sehen Sie auf der Messe Sensor+Test, die vom 11.<br />
bis 13. Juni <strong>2024</strong> in Nürnberg stattfindet. Erwartet werden rund<br />
400 Aussteller aus dem In- und Ausland. „Nach dem Wegfall von<br />
Einreisebeschränkungen erwarten wir so viele Aussteller aus<br />
China wie noch nie und vor allem eine über 40-köpfige chinesische<br />
Besucherdelegation, die eine Woche in Deutschland zum<br />
Austausch verbringen wird“, freut sich Elena Schultz, Geschäftsführerin<br />
der AMA Service GmbH.<br />
NEUE AREA STELLT KALIBRIERUNG<br />
IN DEN FOKUS<br />
Mit der neuen Calibration Area wird es ein ganz besonderes<br />
Highlight geben. Aussteller werden unter dem Motto Innovative<br />
Calibration auf einer kompakten Fläche Neuheiten zur Kalibrierung<br />
von Sensoren und Messtechnik zeigen. Im Fokus stehen vor<br />
allem digitale Konzepte und die Herausforderungen beim Kalibrieren.<br />
In Kombination mit einem offenen Technology Forum<br />
Ich möchte Sie heute schon herzlich nach<br />
Nürnberg einladen. Lassen Sie sich dort inspirieren<br />
von den Trends und Neuheiten der Branche.<br />
– Willkommen zum Innovationsdialog!<br />
Elena Schultz, Geschäftsführerin der AMA Service GmbH<br />
ist die Calibration Area die ideale Plattform für den Innovationsdialog<br />
zwischen Herstellern, Kalibrierdienstleistern und Anwendern.<br />
Vormittags bietet das Technology Forum ein spannendes<br />
Programm mit Best-Practice-Vorträgen, in denen Aussteller ihre<br />
erprobten Anwendungen vorstellen. Nachmittags erwarten die<br />
Besucher hochkarätige Special Sessions, in denen sie mehr über<br />
die Bedeutung, Strategien und die digitale Zukunft der Kalibrierung<br />
erfahren können. Renommierte Institutionen und Hochschulen<br />
teilen ihr Fachwissen mit den Besuchern, die so von<br />
einem enormen Experten-Know-how profitieren und wichtige<br />
Kontakte für ihre Projekte knüpfen können.<br />
TECHNOLOGY & APPLICATION GUIDED TOURS<br />
Auf der Sensor+Test steht die Anwendung im Vordergrund. Das<br />
wissen die Besucher und bereiten sich online bereits zielgerichtet<br />
auf ihren Aufenthalt vor. Um diesen Prozess zu unterstützen<br />
und um den Mehrwert der Leitmesse für Besucher und Aussteller<br />
zu steigern, wird es 90-minütige professionell geführte Technology<br />
& Application Guided Tours zu den Themen KI in Sensorik,<br />
Mess- und Automatisierungstechnik, Mobile Testing und Sensorik,<br />
Mess- und Prüftechnik für die Wasserstoffindustrie geben.<br />
FORENPROGRAMM UND KONGRESSE<br />
Das umfangreiche Rahmenprogramm wird auch in diesem Jahr<br />
wieder durch ein hochkarätiges Vortragsforum begleitet. Dazu<br />
Schultz: „Die Qualität ist durch die Prüfung der Einreichungen<br />
durch ein Fachgremium wieder sehr hoch, wovon vor allem die<br />
Besucher der Messe profitieren.“ So dürfen sich Interessierte auf<br />
ein attraktives Programm freuen. Auf dem Forum in Halle 1, das<br />
zentral in einen Meeting-Marktplatz eingebunden ist, präsentieren<br />
die Aussteller an allen drei Tagen neue Entwicklungen, Produkte<br />
und Anwendungsmöglichkeiten.<br />
Darüber hinaus finden parallel zwei hochkarätige Kongresse<br />
statt. Die 22. GMA/ITG-Fachtagung Sensoren und Messsysteme,<br />
die turnusgemäß von der Informationstechnischen Gesellschaft<br />
im VDE (ITG) in Zusammenarbeit mit der VDI/VDE-Gesellschaft<br />
Mess- und Automatisierungstechnik (GMA) veranstaltet<br />
wird, greift wieder die neuesten Trends aus Sensorik und Messtechnik<br />
auf. Die ETTC <strong>2024</strong> European Test and Telemetry Conference<br />
in Halle 2 ist die wichtigste internationale Plattform für<br />
Telemetrie, Telecontrol, Test-Instrumentierung und Datenverarbeitung.<br />
Sie findet bereits zum sechsten Mal parallel zur Messe<br />
statt. Besucher und Teilnehmer werden erleben, welche<br />
wichtige Rolle Telemetrie-Technologien für Anwendungen zum<br />
Beispiel in der Luft- und Raumfahrt, Automotive-Industrie und<br />
Biomedizin in aktuellen industriellen Entwicklungen wie IoT,<br />
Big Data, Wireless oder UAV (Drohnen) spielen.<br />
Bilder: AMA<br />
www.sensor-test.de<br />
8 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 www.industrielle-automation.net
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qualifizierten Mitarbeiter und den Vorteilen hervorragender<br />
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SENSOR + TEST <strong>2024</strong><br />
DRUCKSENSOREN DER NEUEN GENERATION PUNKTEN MIT<br />
4 .. 20 MA STROMSCHLEIFENAUSGANG<br />
KOMPAKTE MULTITALENTE<br />
Drucksensoren haben sich in vielen<br />
industriellen Anwendungen etabliert.<br />
Als Ausgang hat sich hier vor allem<br />
die 4 .. 20 mA Stromschleife als<br />
stör resistente Schnittstelle zur analogen<br />
Datenübertragung über große Strecken<br />
bewährt. Denn durch das simple,<br />
genormte Interface sind die<br />
Komponenten problemlos<br />
gegen einander austauschbar. Anders<br />
als bei vielen digitalen Protokollen ist<br />
der Konfigurationsaufwand wie auch die<br />
Verkabelung mit nur zwei Adern minimal.<br />
Bei der Übertragung in einer störungsreichen Umgebung<br />
oder über größere Entfernungen erfreut sich die genormte<br />
Zweidraht-Stromschleife daher weiterhin hoher Beliebtheit.<br />
Dient eine Stromquelle als Sender (Grafik), so liefert<br />
diese unabhängig von eventuellen Kabelinnen- oder Kontaktwiderständen<br />
immer den gewünschten Strom. Das bedeutet: die<br />
Signalinformation wird durch die externe Hardwarekonfiguration<br />
nicht beeinflusst. Durch den niederohmigen Empfängereingang<br />
einerseits und durch die Stromquelle mit floatender Masse<br />
andererseits (Parallelschaltung des realen Ausgangswiderstandes<br />
der Stromquelle und des Eingangswiderstandes des Empfängers)<br />
haben im Gegensatz zur Spannungsübertragung elektromagnetische<br />
Störungen keinen größeren Einfluss auf die übertragenen<br />
Stromsignale. Im Prinzipschaltbild geht man beim Sender<br />
davon aus, dass er in Abhängigkeit von einem Messwert den gewünschten<br />
Signalstrom von I Schleife<br />
= 4 .. 20 mA generiert. Als Empfänger<br />
in der SPS dient ein Widerstand R Last<br />
, mit dem Spannungsabfall<br />
V A<br />
, der das Eingangssignal für die SPS darstellt.<br />
Nur wenige OEM-Sensoren zum Auflöten auf PCBs bieten<br />
solch einen unempfindlichen Stromausgang, denn meist ist hier<br />
ein Spannungsausgang mit typischerweise 0,5 .. 4,5 V verbaut,<br />
wie in Bild 02 des Differenzdrucksensors AMS 5812 [1] zu sehen.<br />
Dieser weit verbreitete 0,5 .. 4,5 V–Ausgang, aber auch andere<br />
analoge und sogar pulsweitenmodulierte Ausgänge können mit<br />
wenig Aufwand dank eines Spannung/Strom-Wandler-IC in ein<br />
genormtes 4 .. 20 mA Signal umgewandelt werden.<br />
Bei dem AM462 [2] handelt es sich um einen Spannung/Strom-<br />
Wandler-IC in Form eines mehrstufigen Verstärkers mit einer<br />
Reihe von Zusatz- und Schutzfunktionen. Die Funktionsblöcke<br />
sind einzeln über die entsprechenden Pins zugänglich und können<br />
extern verknüpft oder separat betrieben werden. Eine Beschreibung<br />
inkl. Schaltungsbeispiel finden Sie online unter [6].<br />
Sensor mit 4 .. 20 mA Stromschleife als störfeste Signalübertragung<br />
zur speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS)<br />
10 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 www.industrielle-automation.net
SENSOR + TEST <strong>2024</strong><br />
01 02<br />
03 04<br />
Weiterführende Informationen zu<br />
den Drucksensoren sowie Erläuterungen<br />
wie ein Sensor für ein<br />
bestimmtes Messverfahren eingesetzt<br />
werden kann finden Sie unter:<br />
[1] Datenblatt OEM Drucksensor<br />
AMS 5812<br />
bit.ly/AMS5812<br />
[2] Datenblatt Drucksensormodul<br />
AMS 2712<br />
bit.ly/AMS2712<br />
[3] Datenblatt Wandler-IC AM 462<br />
bit.ly/AM462_datasheet<br />
[4] Datenblatt Drucktransmitter<br />
AMS 4712<br />
bit.ly/AMS4712<br />
[5] Datenblatt Druckschalter<br />
P.Touch<br />
bit.ly/PTouch<br />
[6] Anwendungsnotizen<br />
bit.ly/Anwendungsnotizen<br />
01 Das Sensormodul AMS 2712 mit 4 .. 20 mA Ausgang vereint neben<br />
dem Drucksensor alle für einen verpolungsgeschützten Stromschleifenausgang<br />
benötigten Komponenten<br />
02 Der Differenzdrucksensor AMS 5812 mit 4,5V und I²C-Ausgang<br />
03 Der AMS 4712 mit 4 .. 20 mA Ausgang eignet sich für Differentialund<br />
Relativdrücke von Gasen bis 2 bar<br />
04 Medienresistenter Druckschalter P.Touch für Drücke bis 600 bar,<br />
mit einem Touchscreen und IO-Link-Schnittstelle<br />
FÜR DEN KURZFRISTIGEN BEDARF GIBT<br />
ES WIRTSCHAFTLICH GUTE ALTERNATIVEN<br />
Werden die Sensoren rasch benötigt oder rechtfertigt die benötigte<br />
Stückzahl keine Eigenentwicklung, so gibt es eine Reihe fertiger<br />
Drucksensoren mit 4 .. 20 mA Signal, die sich nicht bloß in<br />
ihrer Bauform, sondern auch in ihren technischen Eigenschaften<br />
deutlich unterscheiden. Dabei muss es nicht immer gleich ein<br />
teurer Transmitter sein: Das Drucksensormodul AMS 2712<br />
(Bild 01, [2]) von Analog Microelectronics GmbH zählt nicht einmal<br />
als Transmitter, da es nur in geschlossenen Gehäusen eingesetzt<br />
werden kann. Der AMS 2712 vereint neben dem eigentlichen<br />
Drucksensor bereits alle für einen verpolungsgeschützten<br />
Stromschleifenausgang (alternativ 0 .. 5 V oder 0 .. 10 V) benötigten<br />
Komponenten.<br />
Der AMS 4712 (Aufmacherbild, [4]) dagegen ist ein nur streichholzschachtelgroßer,<br />
IP67-geschützter Drucktransmitter im<br />
Kunststoffgehäuse, der mit seinen Schlauchanschlüssen für Differential-<br />
und Relativdrücke von Gasen bis 2 bar prädestiniert ist.<br />
Es sind aber auch Varianten für barometrischen und Absolutdruck<br />
als auch Spannungsausgänge für 0 .. 5 V und 0 .. 10 V erhältlich.<br />
P.Touch heißt das Multitalent zur Druckmessung bei flüssigen<br />
Medien wie Wasser oder Öl (Bild 04, [5]): Neben dem bewährten<br />
4 .. 20 mA Stromschleifenausgang bietet dieser Relativdrucktransmitter<br />
auch 0 .. 10 V oder 1 .. 10 V und IO-Link zur Vernetzung<br />
ganzer Anlagen, sowie zwei über den farbigen Touchscreen programmierbare<br />
Schaltausgänge. Damit ist dieser Druckschalter<br />
zukunftssicher, da zentral programmier- und wartbar.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Kommen Sensoren in industriellen Umgebungen zum Einsatz, wo<br />
mit starken elektromagnetischen Störungen zu rechnen ist, ist die<br />
2-Draht Strommessung die adäquate Lösung. Sind die Verkabelungswege<br />
dann auch noch weit, gibt es nur wenige Alternativen zu<br />
einer 4 .. 20 mA Stromschleife. Wie eine solche Wandlerschaltung<br />
für einen üblichen 0,5 .. 4,5 V Drucksensor mit Hilfe eines Spannung/Strom-Wandler-IC<br />
aussehen kann, ist in dem online verfügbaren<br />
Artikel unter www.industrielle-automation.net beschrieben.<br />
Zudem werden Alternativen zu einer eigenen Schaltung in Form<br />
fertig erhältlicher Sensormodule und Transmitter aufgezeigt.<br />
Bilder: Amsys Mainz<br />
www.amsys.de<br />
AUTOR<br />
Dipl.-Physiker Stefan Falk, Produkt manager,<br />
Amsys GmbH & Co. KG, Mainz<br />
www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 11
SENSOR+TEST <strong>2024</strong><br />
INNOVATIVE TECHNOLOGIEN FÜR DIE FLEXIBLE SCHWINGUNGSMESSUNG<br />
MÖGLICHE SCHÄDEN<br />
PROAKTIV ERKENNEN<br />
Ob technische Geräte, Maschinen, Anlagen, Bauwerke, Fahrzeuge oder Flugzeuge:<br />
In manchen Bereichen können schon kleinste Schwingungen zu großen Schäden<br />
führen. Hochwertige Schwingungsmesstechnik hilft, problematische Vibrationen<br />
und Erschütterungen frühzeitig aufzuspüren und zu beseitigen.<br />
12 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 www.industrielle-automation.net
SENSOR+TEST <strong>2024</strong><br />
ANALYSE UND VISUALISIERUNG<br />
DER SCHWINGUNGSMESSDATEN<br />
SORGEN FÜR DEN PERFEKTEN<br />
ÜBERBLICK<br />
Die Schwingungsüberwachung ist eine Schlüsseltechnologie<br />
zur Identifizierung unerwünschter Schwingung in<br />
vielfältigen Einsatzbereichen. Als wichtiges Element der<br />
Zustandsüberwachung von Maschinen und Anlagen<br />
hilft sie, unzulässige Veränderungen im Betriebszustand zu erkennen<br />
und zu beheben, bevor größere Schäden zu ungeplanten<br />
Ausfallzeiten führen. In Lebensdauertests in der Produktentwicklung<br />
liefert die Schwingungsmessung Informationen zur Entwicklung<br />
des Verschleißgrades an beweglichen Komponenten<br />
über den gesamten Lebenszyklus und trägt damit zur Qualitätsverbesserung<br />
bei. Im Bereich der Stromerzeugung dient sie der<br />
Überwachung großer rotierender Massen, die im Störungsfall<br />
umgehend abgebremst werden müssen, um größere Beschädigungen<br />
zu verhindern. Darüber hinaus gibt es in der Fabrik- und<br />
Fertigungsautomatisierung einen steigenden Bedarf an hochgenauer,<br />
zuverlässiger und komfortabel zu bedienender Schwingungsmesstechnik.<br />
Mit der universell einsetzbaren Expert Vibro-Serie bietet Delphin<br />
Technology seit mehr als zehn Jahren kompakte, intelligente<br />
und flexible Schwingungsmessgeräte zur Schwingungsdatenerfassung<br />
und Vibrationsanalyse in unterschiedlichsten Anwendungsfeldern.<br />
Modernste Prozessortechnologie auf Grundlage<br />
leistungsfähiger FPGA-Prozessoren ermöglicht auf engstem<br />
Raum vier, acht, zwölf oder 16 synchrone Schwingungsmesskanäle<br />
mit hohen Abtastraten. Zugleich gewährleisten 24-Bit-<br />
A/D-Wandler höchste Präzision.<br />
SOLIDE AUSSTATTUNG FÜR MAXIMALE<br />
PERFORMANCE<br />
Während die meisten Systeme mehrere Geräte erfordern, reicht<br />
beim Expert Vibro eins, das noch dazu sehr kompakt ist. Damit<br />
lassen sich Schwingungsmessungen auch dort durchführen, wo<br />
sie bisher nicht wirtschaftlich realisierbar waren. Die Installation<br />
und die Einarbeitung sind schnell erledigt, sodass die Anwender<br />
zeitnah mit der Messung und Verarbeitung ihrer Daten beginnen<br />
können.<br />
Ein-/ Ausgänge Typ 4 Typ 8 Typ 12 Typ 16<br />
Analog-Eingänge (mV, mA) 4 8 12 16<br />
Analog-Ausgänge (mV, mA) 4 4 4 4<br />
Digital-/ Frequenz-Eingänge 4 4 4 4<br />
Digital-Ausgänge 4 8 8 8<br />
Das Schwingungsmessgerät verfügt über 4, 8, 12 bzw. 16 synchrone<br />
Analog-Eingänge mit Abtastraten bis zu 50 kHz pro Kanal; integrierte<br />
Komparatoren und Digital-Eingänge erlauben eine flexible Triggerung;<br />
Messwerte werden „on the fly“ überwacht und bei Grenzwertverletzungen<br />
können bis zu acht Digital-Ausgänge in msec geschaltet werden.<br />
Auf der Hardware-Seite des Expert Vibro findet sich ein leistungsstarker<br />
Dual-Core-FPGA-Prozessor auf ARM-Basis, der große Reserven<br />
an Rechenleistung bereitstellt. Dadurch ist es möglich, bis<br />
zu 16 Messkanäle gleichzeitig mit Abtastraten von jeweils bis zu<br />
50 kHz zu erfassen und signaltechnisch auszuwerten. Eine galvanische<br />
Trennung der Kanäle verhindert Querbeeinflussungen.<br />
Die Nutzer können nach Belieben zwischen Spannungsmessung,<br />
IEPE und Wellenschwingungssensoren umschalten. Durch Verwendung<br />
integrierter Komparatoren und digitaler Eingänge ist<br />
eine flexible Triggerung möglich. Die gemessenen Daten werden<br />
on the fly überwacht. Bei Grenzwertverletzungen können die<br />
acht digitalen Ausgänge innerhalb von Millisekunden geschaltet<br />
werden. Für Monitoring-Zwecke sind zusätzlich vier Analogausgänge<br />
verfügbar. Mithilfe von Software-Kanälen lassen sich<br />
Grenzwertverletzungen systematisch zu Sammelalarmen zusammenfassen.<br />
Alternativ zur Ausgabe auf Digital-Ausgängen können<br />
Alarme auch über Feldbus weitergeleitet werden.<br />
KOMMUNIKATIV IN ALLE RICHTUNGEN<br />
Expert Vibro bietet vielfältige Anbindungsmöglichkeiten. Zur<br />
Feldbus-Ankopplung sind zwei Profibus-DPV1/Slave-Schnittstellen,<br />
zwei CAN 2.0/Modbus RTU Master & Slave-Schnittstellen sowie<br />
die TCP/IP-Kommunikationsvarianten Modbus TCP Server &<br />
Client, OPC UA Server & Client, SMTP, NTP und PTP vorhanden.<br />
Optional lässt sich außerdem eine OPC UA HA Server-Schnittstelle<br />
integrieren. Über LAN werden die Messwerte schnell und bequem<br />
ins Intranet oder Internet übertragen. Zudem kann von jedem<br />
Netzwerk-PC auf das Schwingungsmessgerät zugegriffen<br />
werden. Eine Ausstattung mit WLAN (802.11b/g/n; GRPS) ist<br />
ebenfalls möglich. Durch die Synchronisation mehrerer Expert<br />
Vibro-Geräte lassen sich auch Schwingungsmessungen mit höheren<br />
Kanalzahlen realisieren.<br />
Messverfahren<br />
Festelektrolyt-Potentiometrie<br />
NDIR-Sensoren<br />
Wärmeleitfähigkeit<br />
Elektrochemische Sensoren<br />
Keidel-Zellen<br />
Gasanalytik für die Prozessmesstechnik<br />
www.zirox.de<br />
ZIROX Sensoren und Elektronik GmbH | Am Koppelberg 21 | 17489 Greifswald | Tel.: +49(0)3834-83 09 00 | Fax: +49(0)3834-83 09 29 | E-Mail: info@zirox.de<br />
Zirox.indd 1 22.09.2017 11:05:04<br />
www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 13
SENSOR+TEST <strong>2024</strong><br />
Die umfangreiche<br />
Messtechnik-Software<br />
ProfiSignal mit der<br />
Zusatzoption Vibro<br />
passt sich genau<br />
an schwingungsmesstechnische<br />
Anwendungen an<br />
KOMFORTABLE SCHWINGUNGS ÜBERWACHUNG<br />
AUCH OHNE EXPERTENWISSEN<br />
Das Messen von Schwingungen mit Expert Vibro erfordert kein<br />
Expertenwissen. Die Geräte lassen sich intuitiv konfigurieren,<br />
sodass auch Anwender ohne Programmierkenntnisse eigene<br />
Überwachungs- und Analyseaufgaben selbstständig implementieren<br />
können. Die unter dem Begriff „Software-Kanäle“<br />
zusammengefassten Programmierfunktionen zur Signalverarbeitung<br />
sind nach dem bewährten Baukastenprinzip konzipiert.<br />
Software-Kanäle werden bequem per Mausklick angelegt<br />
und konfiguriert und später geräteintern ausgeführt. Jeder Software-Kanal<br />
hat einen oder mehrere Eingänge sowie einen Ausgang.<br />
Da die Kanäle einfach miteinander verknüpft werden<br />
können, stellen auch komplexere Funktionen keine unlösbare<br />
Herausforderung dar.<br />
Sämtliche Signalanalyse-Aufgaben werden online konfiguriert<br />
und ausgeführt. Das gilt sowohl für individuell parametrierbare<br />
Filter, Integratoren und Differentiatoren als auch für die FFT-Berechnung.<br />
Die berechneten Spektren werden gemeinsam mit<br />
Zeitsignalen und einer breiten Auswahl abgeleiteter Phasen-,<br />
Frequenz- und Amplitudenkennwerte autark gespeichert. Dazu<br />
steht ein Datenspeicher mit 12 GB zur Verfügung, der Raum für<br />
circa 860 Millionen Messwerte bietet. Zugriffsmöglichkeiten bestehen<br />
über USB, NFS, CIFS und (S)FTP. Vielseitige Software-<br />
Kanäle erlauben tiefergehende Analysen bereits in der Hardware.<br />
Zudem kann Expert Vibro eigenständig betrieben und für verschiedenste<br />
Überwachungsaufgaben eingesetzt werden. Auf dem<br />
Touch-Display werden alle wichtigen Konfigurationsdaten und<br />
Messwerte übersichtlich angezeigt.<br />
FLEXIBEL DURCH PARALLELE AUSWERTUNG<br />
VON EINGANGSSIGNALEN<br />
Durch die modulare Anordnung der verschiedenen Vorverarbeitungsfunktionen<br />
ergeben sich Vorteile bei der Verarbeitung der<br />
Signale. Filter wie Tief-, Hoch- oder Bandpass mit Gleichrichtern,<br />
Differentiatoren und Integratoren lassen sich wie in einem Baukasten<br />
zu Vorverarbeitungsketten verschalten. Durch die Möglichkeit<br />
der parallelen Auswertung eines Eingangssignals über<br />
mehrere Vorverarbeitungsketten ist die Flexibilität in der Anwendung<br />
besonders hoch. Im Fall nicht periodischer Signale, beispielsweise<br />
bei der Störungssuche, ermöglicht Expert Vibro eine<br />
genaue Analyse. Im Betriebsmodus „permanente Abtastung“ erfasst<br />
der Schwingungsmesser selbst kleinste Störungen. Messung,<br />
Überwachung und Speicherung erfolgen völlig autark. Dank des<br />
eigenen internen Datenspeichers arbeiten die Geräte besonders<br />
zuverlässig und sicher.<br />
Die Visualisierung und Analyse der mit Expert Vibro erfassten<br />
Schwingungsmessdaten erfolgt mithilfe der Komplett-Software<br />
Profisignal. Sie ermöglicht die Entwicklung passgenauer Anwendungen<br />
zur Messwerterfassung und -analyse, zur Visualisierung<br />
sowie zur Automatisierung. Die Software ist modulierbar und<br />
skalierbar. Die speziell auf den Bereich der Schwingungstechnik<br />
zugeschnittene Option Vibro ergänzt die Profisignal-Software um<br />
eine Vielzahl schwingungsmesstechnischer Diagramme.<br />
VIELFÄLTIGE ANWENDUNGSMÖGLICHKEITEN<br />
IN UNTERSCHIEDLICHSTEN BEREICHEN<br />
Expert Vibro eignet sich für verschiedenste Einsatzszenarien. Bei<br />
der Wellenschwingungsüberwachung und -analyse leisten die<br />
Geräte ebenso gute Dienste wie bei der Überwachung von Maschinen-<br />
und Gehäuseschwingungen, der Brennraumschwingungsüberwachung,<br />
der Getriebeschwingungsanalyse, der Wälzlagerüberwachung,<br />
der Lagerschadensdiagnose und der Luftspaltmessung.<br />
Dank dieser Anwendungsbreite kommt die<br />
Schwingungsmesstechnik von Delphin Technology mittlerweile<br />
weltweit zum Einsatz.<br />
Auf der Messe Sensor+Test in Halle 1, Stand 422 können sich<br />
Interessierte einen Überblick über die hier vorgestellte Messtechnik<br />
verschaffen und sich von Experten beraten lassen.<br />
Bilder: Aufmacher aicandy – stock.adobe.com, sonstige Delphin<br />
www.delphin.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
Delphin Technology AG<br />
Lustheide 81, 51427 Bergisch Gladbach<br />
Telefon 02204 97685-0<br />
E-Mail: info@delphin.de<br />
AUTOR<br />
Jan Tippner, Vertriebsleiter bei der Delphin<br />
Technology AG, Bergisch Gladbach<br />
14 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 www.industrielle-automation.net
SENSOR+TEST <strong>2024</strong><br />
2-KANALIGER INDUKTIVER POSITIONSSENSOR IN<br />
KOMPAKTER BAUFORM<br />
Der iC-GI22 von iC-Haus ist ein platzsparender Frontend-Chip für die<br />
Auswertung induktiver Winkelgeber. Er beinhaltet zwei unabhängige Kanäle<br />
mit Kabeltreiber, die konditionierte 1V-Sinus/Cosinus-Signale ausgeben. Zur<br />
weiteren Auswertung ist ebenfalls ein Sinus-Digitalwandler integriert, was<br />
die Winkelbestimmung für absolute Geber erheblich vereinfacht. Das<br />
induktive Front-End iC-GI22 beinhaltet die komplette Schaltung zur Spulenansteuerung, zwei unabhängige Kanäle zur<br />
Demodulation, Signalaufbereitung und Korrektur, sowie Kabeltreiber für industrieübliche 1V-Signale auf einem Bauraum<br />
von 5 × 5 mm. Ein Novum ist der Chip-interne Interpolator mit SSI-Ausgabe, der einen Startwinkel an die externe MCU<br />
oder Interpolationsschaltung übergeben kann. So können beim Anschluss des Encoder Prozessors iC-TW29 absolute<br />
Winkel mit mehr als 16 Bit aufgelöst werden, mit einer Genauigkeit auf dem Niveau optischer Geber, dank automatischer<br />
Fehlerkorrekturen. Der iC-GI22 aktiviert bei 2 bis 5 MHz und kann große Pegelunterschiede auf Empfängerseite<br />
ausgleichen. Zur Ansteuerung der externen Interpolationsschaltung – oder der A/D-Wandler auf einer MCU – kommen<br />
programmierbare Verstärker zum Einsatz, die kleine bis große Spulensignale akzeptieren und aufbereiten.<br />
www.ichaus.de<br />
KONTINUIERLICHE ÜBERWACHUNG<br />
IM REINRAUM<br />
Thommen Medical hat sich auf dentale Implantatsysteme<br />
und zahnärztliche Instrumente spezialisiert.<br />
2022 erweiterte das Familienunternehmen<br />
den Produktionsstandort unter anderem um einen<br />
hauseigenen Reinraum, um besonders heikle<br />
Produkte keimarm verpacken zu können. Wichtig<br />
ist, dass dabei Temperatur, Druck und Feuchtigkeit<br />
stets gleichbleiben. Deshalb ist das Unternehmen<br />
auf ein zuverlässiges, kontinuierliches Überwachungssystem<br />
angewiesen. Thommen setzt das<br />
Rotronic Monitoring System (RMS) nicht nur im<br />
Reinraum, sondern auch in anderen Bereichen des<br />
Neubaus ein. So misst das System beispielsweise<br />
die Temperatur in verschiedenen Kühlschränken<br />
sowie einem Wärmeschrank und überwacht das<br />
Lager auf Temperatur und Feuchtigkeit. Für den<br />
Notfall ist das RMS mit einer Alarmfunktion<br />
ausgerüstet. Dieses sendet Benachrichtigungen<br />
an die Smartphones der zuständigen Personen.<br />
Zusätzlich ertönt ein Alarmton, und die Anzeigeleuchten<br />
des Reinraums beginnen rot zu blinken.<br />
Das RMS ist eine Software der GAMP-5-Kategorie<br />
4 in Kombination mit Hardware der Kategorie<br />
1. Es unterstützt die Kunden, ihre GxP-konformen<br />
Anwendungen zu überwachen, die kritischen<br />
Qualitätsattribute zu untersuchen und die heiklen<br />
Prozessparameter zu monitoren.<br />
www.processsensing.com<br />
FUNKBASIERTE IIOT-ZUSTANDSÜBER-<br />
WACHUNG DURCH VIBRATIONSMESSUNG<br />
Für Bestandsanlagen mit rotierenden Teilen bietet Althen ein<br />
nachzurüstendes Condition-Monitoring-System durch<br />
Vibrationsmessung an. Kabellose Messknoten übertragen die<br />
Daten per Funk an ein Gateway, das diese weiter an eine<br />
Cloud übermittelt. Die Knoten messen Schwingungen in drei<br />
Richtungen und verarbeiten diese Signale bereits im Sensor.<br />
Welche Daten aufbereitet<br />
und anschließend<br />
übermittelt werden, legt<br />
der Anwender im Vorfeld<br />
fest. Die Weitergabe<br />
erfolgt über ein sich<br />
selbst organisierendes<br />
Mesh-Netzwerk aus<br />
mehreren Messknoten,<br />
die untereinander und mit den eingesetzten Gateways<br />
kommunizieren. Je nach Anlagensituation und freier Fläche ist<br />
zur Funkkommunikation ein Gateway für bis zu 25 Sensoren<br />
zuständig. Der Anwender hat die aufbereiteten Daten über<br />
das Dashboard von Althen im Blick. Die Struktur des Dashboards<br />
lässt sich individuell auf den Kunden zuschneiden.<br />
www.althen.de<br />
Nachhaltige Differenzdrucksensoren<br />
www.amsys.de<br />
SENSOR + TEST • Halle 1 • Stand 340<br />
www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 15
NEWS & TRENDS<br />
50-JÄHRIGES FIRMENJUBILÄUM<br />
MIT TRADITION<br />
IN DIE ZUKUNFT<br />
Im Jahr 1974 gründete Dipl.-Phys. Hannes W. Keller, Erfinder der<br />
integrierten Silizium-Messzelle, die Firma Keller Druckmesstechnik<br />
in Winterthur in der Schweiz. Dieses Jahr blickt Keller auf ein<br />
halbes Jahrhundert Geschichte, Entwicklung und Erfahrung zurück.<br />
In den 1970er Jahren, als glitzernde Diskokugeln und breite<br />
Schlaghosen „en vogue“ waren, wurde Keller geboren. Um die<br />
Entwicklung der Silizium-Drucksensoren nach eigenen Vorstellungen<br />
voranzutreiben, gründete Hannes W. Keller 1974 in<br />
Winterthur die dazumals H.W. Keller dipl. phys. ETH Druck- und<br />
Kraftmesstechnik und heutige Keller Druckmesstechnik AG.<br />
Die Anfänge der Firma waren hart. Tobias Keller erinnert sich,<br />
wie sein Vater oft improvisierte und den Backofen der Mutter über<br />
Stunden besetzte, um die Sensoren über Temperatur zu prüfen. Es<br />
gab Zeiten, in denen er aufgrund fehlender Aufträge den damals<br />
noch wenigen Mitarbeitenden keinen Lohn auszahlen konnte.<br />
Auch die Banken glaubten nicht an die Idee des Vaters und lehnten<br />
Kreditanfragen ab. Dank monetärer Hilfe des Großvaters gelang es,<br />
die Firma in dieser Zeit am Leben zu erhalten.<br />
GESUNDES WACHSTUM<br />
Hannes W. Keller war bekannt für seine große Widerstandskraft<br />
und Beharrlichkeit und diese zahlte sich letztlich aus. Bald schon<br />
konnte sich Keller stabilisieren. Katalysierend für das Wachstum<br />
wirkte der Umstand, dass Keller als etablierter OEM-Druckaufnehmer-Lieferant<br />
anfangs der 80er-Jahre selbst als Anbieter von<br />
Drucktransmittern international den Markt bespielte.<br />
Seit 2019 führen die beiden Brüder Tobias und Mike Keller die<br />
Firma und setzen nach wie vor auf Unabhängigkeit, ein gesundes,<br />
organisches Wachstum und ihren Haupt- und Produktionsstandort<br />
in Winterthur. Jährlich werden hier 1,3 Mio. Messzellen produziert.<br />
Mit rund 500 Mitarbeitenden, derzeit elf Keller Niederlassungen<br />
und circa 30 weltweiten Händlervertretungen steht die
NEWS & TRENDS<br />
Der 10LHP ist,<br />
neben der dazugehörigen<br />
Niederdruckvariante 10L,<br />
das Aushängeschild<br />
unter den OEM-Druckaufnehmern<br />
im<br />
Produktportfolio<br />
von Keller<br />
In einer Welt, in der Druck oft überwiegt, hat<br />
Keller erkannt, dass man diesem Druck nicht<br />
nur standhalten, sondern ihn auch nutzen kann,<br />
um sich mit ihm zu entwickeln und zu wachsen.<br />
Heute, mit dem Erfahrungsschatz von einem<br />
halben Jahrhundert, stehen wir noch gefestigter<br />
da, noch kompetenter, noch lebendiger. Wir<br />
betrachten uns indes nicht ausschließlich als<br />
Hersteller von marktführenden Produkten.<br />
Wir sehen uns vielmehr als Teil von etwas<br />
Grö ßerem, wo alle unsere Mitarbeitenden<br />
einen wertvollen Beitrag dazu leisten können.<br />
Tobias Keller, CEO der Keller Druckmesstechnik AG<br />
Marke Keller Pressure international für hochpräzise Druckmesstechnik<br />
und trägt zurecht das Gütesiegel Swiss Made.<br />
Das komplette Sortiment von Keller umfasst Druckaufnehmer<br />
und Drucktransmitter, Manometer, Pegelsonden, Datenlogger,<br />
Fernübertragungseinheiten und Druckkalibratoren. So vielseitig<br />
wie die Produktpalette sind auch ihre Einsatzgebiete. Keller<br />
Drucksensoren finden sich in Tauchcomputern, Kaffeemaschinen<br />
und Laboren. Sie dienen der Grundwasser- und Pegelmessung,<br />
werden eingesetzt in Motorprüfständen, sie regeln den<br />
Kabinendruck in Flugzeugen, kontrollieren Druckspitzen in der<br />
Öl- und Gasindustrie und schützen in explosionsgefährdeten<br />
Anwendungsbereichen wie der Wasserstoffherstellung. Kurz gesagt,<br />
in allen Bereichen, in denen Druck messbar gemacht werden<br />
muss.<br />
EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT<br />
Das Unternehmen Keller setzt auch in Zukunft auf seine Stärken.<br />
Die hohe Fertigungstiefe und der modulare Keller Produktaufbau<br />
bieten nach wie vor große Flexibilität für OEM-Kunden.<br />
Kundenspezifische Lösungen nach Maß sind aufgrund der kompletten<br />
Produktion vor Ort auch in Kleinserien möglich. Dank<br />
der hohen Produktqualität und Genauigkeit konnten sich Keller<br />
Sensoren im vergangenen Jahr zudem in der Halbleiter-Industrie<br />
etablieren.<br />
In Winterthur baut Keller derzeit den „Diamanten“, ein neues<br />
12.000 m 2 großes Hauptgebäude, in dem ab 2026 die komplette<br />
Produktion ihre neuen Arbeitsplätze beziehen wird. Zeitgleich<br />
widmet sich das Unternehmen der digitalen Transformation, ein<br />
weiterer wichtiger Baustein, um die Erfolgsgeschichte Keller<br />
auch in der nächsten Ära fortzuschreiben.<br />
Bilder: Keller<br />
www.keller-druck.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
KELLER Druckmesstechnik AG<br />
St. Gallerstrasse 119<br />
8404 Winterthur/Schweiz<br />
Telefon +41 52 235 25 25<br />
E-Mail: info@keller-druck.com<br />
AUTORIN<br />
Sarah Stifter, Marketing,<br />
KELLER Druckmesstechnik AG, Winterthur<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
1974 erfolgte die Gründung der Firma<br />
Keller Druckmesstechnik. Mit dem<br />
Erfahrungsschatz von einem halben<br />
Jahrhundert gibt das Unternehmen in<br />
ihrem Kurzfilm ganz persönliche Einblicke<br />
in das Herz des Unternehmens.<br />
bit.ly/Keller-Unternehmensvideo<br />
www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 17
SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />
SCHNELLE, PRÄZISE UND VIELSEITIGE FARBMESSUNG<br />
Der ColorSensor CFO250 von Micro-Epsilon überträgt Rohdaten in Lab oder XYZ<br />
mit bis zu 500 Hz direkt an die SPS. Flanken- oder Pegeltrigger steuern, wie lang<br />
und wie viele Messwerte ausgegeben werden. Er bietet mit einer Messrate von<br />
30 kHz eine schnelle Messdatenausgabe mit bis zu 500 Hz. Er vergleicht eingelernte<br />
Farben mit dem aktuellen Messwert, bewertet sie controller-intern (OK/NOK)<br />
und gibt sie mit bis zu 30 kHz Schaltfrequenz aus. Rohdaten in Lab- oder XYZ-<br />
Farbräumen lassen sich mit bis zu 500 Hz über UDP, RS232 oder die USB-Schnittstelle<br />
bereitstellen. Über ein vereinfachtes, binäres 3-Byte Protokoll werden die<br />
Daten direkt an die SPS weitergeleitet und können dort weiterverarbeitet werden.<br />
www.micro-epsilon.com<br />
PROGRAMMIERBARE DREHGEBER<br />
Die inkrementalen Drehgeber IXARC von Posital können jetzt so konfiguriert werden, dass<br />
sie fraktionale Impulsraten (fractional PPR) liefern. Dabei lassen sich die Geräte so<br />
programmieren, dass sie einen einzigen Impuls für mehr als eine Wellenumdrehung<br />
übertragen. Für Systeme, die eine fraktionale PPR erfordern, wurden bisher spezielle<br />
optische Drehgeber verwendet. Jetzt bietet Posital seine robusten IXARC-Magnetgeber<br />
als kompatible, aber zuverlässigere Alternative zu dieser älteren Technologie an. Die<br />
IXARC-Drehgeber arbeiten mit magnetischer Abtastung und sind in der Schutzart IP66/67 erhältlich, wodurch sie weit<br />
weniger anfällig für Feuchtigkeit oder Staub sind als optische Geräte. Sie sind auch mechanisch robuster und verfügen<br />
über eine hohe Stoß- und Vibrationsfestigkeit. Ein besonderes Merkmal der Komponenten ist ihre Programmierbarkeit.<br />
Fraktionale Impulsraten von 0,125 bis 8 PPR lassen sich in Schritten von 0,125 PPR einstellen. Die Kommunikationsschnittstellen<br />
sind programmierbar, wobei Push-Pull- (HTL) oder RS422- (TTL) Ausgänge zur Verfügung stehen.<br />
www.posital.de<br />
DRUCK-SENSORIK<br />
Analoge und digitale<br />
Drucksensoren so individuell<br />
wie Ihre Anwendung<br />
TD OEM-Transducer<br />
• Edelstahl, Hastelloy oder Titan<br />
• Messbereiche: -1 bis 1'000 bar<br />
• Prozesstemperatur: -55 bis 150°C<br />
• Langzeitstabilität: < 0.1% FS<br />
ATM.mini<br />
• höchste Präzision im Mini-Format<br />
• Genauigkeit: < 0.1% FS<br />
• Aussenmasse: 17,5 x49 mm<br />
• Gewicht: 50g<br />
ATM.1ST<br />
• Anpassbar für Ihre Anwendung<br />
• Hohe Genauigkeit (bis
INDUKTIVE IO-LINK-SENSOREN MIT ANALOGAUSGANG<br />
Turck erweitert sein Sensorikprogramm um<br />
messende induktive Sensoren mit IO-Link<br />
und Analog ausgang zur bündigen und nichtbündigen<br />
Montage. Die Modelle BI11-CK40<br />
und NI11-CK40 bieten dank integriertem<br />
Mikroprozessor eine verbesserte Linearität und<br />
Genauigkeit inklusive Temperaturkompensation<br />
über den Temperaturbereich von -25 bis 75 °C.<br />
Die Sensoren verfügen über einen klassischen,<br />
einstellbaren Spannungsausgang von 0 bis 10 V sowie einen weiteren, per IO-Link<br />
frei parametrierbaren Schaltausgang. Dieser stellt präzise Messdaten und umfangreiche<br />
Diagnosefunktionen zur vorausschauenden Wartung zur Verfügung. Zudem<br />
erleichtert die einfache Parameterübergabe via IO-Link den Sensortausch im<br />
Fehlerfall und minimiert die Ausfallzeiten in der Produktion. Mit einer Reichweite<br />
bis zu 25 mm und einer minimalen Linearitätsabweichung unter 1 Prozent bei der<br />
bündigen und unter 3 Prozent bei der nicht-bündigen Variante bieten die robusten<br />
IP67-Sensoren hohe Präzision und Zuverlässigkeit. Die Bauform schafft Raum für<br />
platzsparende, flexible und einfach umzusetzende Montagelösungen.<br />
www.turck.com<br />
ultrawendig<br />
360°<br />
DRUCKLUFT-LECKS FINDEN LEICHT<br />
GEMACHT<br />
Mit den Leckagesuchgeräten UYKS0001 und UYKS0002<br />
von IPF lassen sich durch die Ortung und Behebung von<br />
Leckagen in Druckluftsystemen Kosten sparen. Da<br />
störende Geräusche bei der Ortung mit den Geräten<br />
ausgeblendet werden, können Anwender Undichtigkeiten<br />
auch in lauten Umgebungen aufspüren. Aus einer<br />
Undichtigkeit ausströmende Druckluft erzeugt Ultraschallwellen.<br />
Richtet der Anwender eines der Geräte mithilfe der integrierten<br />
Kamera und des Farbdisplays auf einen Bereich mit einem mutmaßlichen Leck,<br />
werden diese Wellen mithilfe eines Schalltrichters gebündelt, über ein Mikrofon<br />
aufgezeichnet, in hörbare Frequenzen gewandelt und an einen Kopfhörer übertragen.<br />
Ein integrierter Laserpointer mit Abstandsmessung erleichtert hierbei<br />
unter anderem die genaue Lokalisierung und die Ermittlung der Kosten pro<br />
Leckage, wenn entsprechende Werte zuvor im Gerät hinterlegt wurden.<br />
www.ipf.de<br />
LICHTTASTER MIT TOUCHSCREEN-DISPLAY<br />
Sick präsentiert den neuen Lichttaster W10. Die Tasterserie umfasst vier Varianten,<br />
die sich in ihren Arbeitsabständen und Montageoptionen unterscheiden. Die<br />
Sende-LED der Laserklasse 1 liefert in Verbindung mit der genauen Empfangsauswertezeile<br />
präzise Detektionsergebnisse mit hoher Wiederholgenauigkeit. Erstmals<br />
hat das Unternehmen eine Touchscreen-Oberfläche in einem Sensor dieser Art<br />
realisiert. Drei applikationsoptimierte Betriebsarten können einfach über das<br />
Display aktiviert werden sowie bei Bedarf eine Vordergrund- oder eine Hintergrundausblendung.<br />
Zusätzlich erlauben Teach-in-Optionen eine bequeme Anpassung des<br />
W10 an individuelle Einsatzszenarien. Das Edelstahlgehäuse in Schutzart IP69K<br />
schützt den Sensor auch im Einsatz unter<br />
anspruchsvollen Umfeldbedingungen. Dank<br />
IO-Link-Funktionalität bietet der Lichttaster<br />
die Möglichkeit der Remote-Konfiguration<br />
und eine effiziente Einbindung der erfassten<br />
Sensordaten in ein bestehendes<br />
Automatisierungsnetzwerk.<br />
www.sick.de<br />
cube<br />
Neuer, ultrawendiger Ultraschallsensor:<br />
in 5 Abstrahlrichtungen montierbar<br />
dank drehbarem Sensorkopf und<br />
QuickLock-Montagehalterung!<br />
› 3 Tastweiten: von 65 mm bis 5 m<br />
› Komfortable QuickLock-<br />
Montagehalterung<br />
› IO-Link-Schnittstelle<br />
› Ausgangsstufen:<br />
› 1 Push-Pull-Schaltausgang<br />
› 1 Analogausgang + 2 Push-Pull-<br />
Schaltausgänge (umschaltbar)<br />
microsonic.de/cube
KOMPONENTEN AUS HOCHLEISTUNGSKUNSTSTOFF<br />
FÜR DIE LEBENSMITTELBRANCHE<br />
HYGIENISCHE <strong>AUTOMATION</strong><br />
OHNE SCHMIERMITTEL<br />
20 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 www.industrielle-automation.net
STEUERN UND ANTREIBEN<br />
Damit die zunehmende Automatisierung in der<br />
Lebensmittelbranche nicht zum Hygienerisiko<br />
wird, entwickelt das Kölner Unternehmen Igus<br />
schmierfreie Komponenten aus Hochleistungskunststoff<br />
für die Lebensmitteltechnik. Und<br />
ermöglicht mit seinem Low-Cost-Automation-<br />
Angebot sowie dem Robotik-Marktplatz RBTX<br />
selbst kleinsten Betrieben einen barrierefreien<br />
und kostengünstigen Einstieg in die Automatisierung<br />
nach dem Plug-and-Play-Prinzip.<br />
Roboter, die Türen schweißen, ganze Karosserien auf den<br />
Kopf heben oder Fenster einbauen: Die Automobilindustrie<br />
zählt in puncto Automatisierung und Robotik zu den<br />
Pionieren. Und sah im Rückspiegel lange Zeit die Lebensmittelindustrie,<br />
die traditionell durch viele kleine und mittelständische<br />
Unternehmen (KMU) geprägt ist und eher als technologiearm<br />
galt. Die Betonung liegt auf galt. Denn durchgeschüttelt von<br />
den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie mit hohen Krankenständen<br />
und drohendem Arbeitskräftemangel durch den Renteneintritt<br />
der Babyboomer-Generation, experimentieren zunehmend<br />
auch KMU mit Automatisierung und Robotik. Ein Roboter,<br />
der Schnitzel vom Förderband in eine Tiefziehverpackung legt: In<br />
UNGEFÄHR DIE HÄLFTE DER<br />
BEFRAGTEN UNTERNEHMEN<br />
SETZEN ROBOTER IN IHREN<br />
PROZESSEN EIN<br />
vielen Betrieben schon Alltag. So zeigt der Trendmonitor 2023<br />
der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG): Mittlerweile<br />
49 Prozent der befragten Unternehmen aus der Lebensmittel- und<br />
Getränkeindustrie setzen Roboter in ihren Prozessen ein, verbessern<br />
damit die Produktivität und sparen besonders bei monotonen<br />
Aufgaben Personal. Und die meisten von ihnen wollen weiter<br />
in die Automation investieren. Kein Wunder also, dass immer<br />
mehr Hersteller von Automationslösungen auf den Markt drängen<br />
– unter ihnen auch vermehrt Anbieter von kostengünstigen<br />
Lösungen für Automationsnovizen. „Wir verzeichnen eine wachsende<br />
Nachfrage nach Bauteilen für Verstell- und Positionieraufgaben<br />
in Maschinen, Anlagen und Robotern für die Lebensmitteltechnik<br />
– von Gleitlagern, über Linearführungen bis hin zu Energieketten“,<br />
bestätigt Lars Braun, Leiter Branchenmanagement<br />
Lebensmittel- und Verpackungstechnik bei Igus. „So gut wie alle<br />
Konstrukteure sind dabei auf der Suche nach Komponenten, welche<br />
die Hygiene der Maschinen und Anlagen verbessern, die Ausfallsicherheit<br />
erhöhen und Wartungsarbeiten reduzieren. Den<br />
Einstieg dieses Trends konnten wir vor geraumer Zeit schon<br />
durch die erhöhte Nachfrage nach automatisierten Formatverstellungs-Lösungen<br />
verzeichnen.”<br />
www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 21
STEUERN UND ANTREIBEN<br />
01 02<br />
SCHMIERFREI, KORROSIONSFREI<br />
UND LANGLEBIG<br />
Hygiene verbessern, Ausfallsicherheit erhöhen, Wartungsarbeiten<br />
reduzieren: Um diese Ziele zu erreichen, ersetzt Igus Metall<br />
durch Hochleistungskunststoff. So entwickelt das Unternehmen<br />
unter anderem Polymer-Bauteile speziell für die Lebensmitteltechnik,<br />
die nach Richtlinien der US-amerikanischen Lebensmittelüberwachungsbehörde<br />
FDA und EU 10/2011 für den direkten<br />
Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen sind. Dazu zählen zum<br />
Beispiel Gleitlager, Kugellager und das Gelenklagersystem Igubal<br />
Food Contact (FC), die weltweit in Verarbeitungs- und Verpackungsanlagen<br />
der Lebensmittel- und Getränkeindustrie zu finden<br />
sind – etwa in Lagereinheiten von Förderbändern. Ihr Vorteil<br />
im Vergleich zu klassischen Metalllagern: In die Materialmischungen<br />
sind Festschmierstoffe integriert, die einen reibungsarmen<br />
und hygienischen Trockenlauf ermöglichen. Ohne Schmieröl-<br />
oder fett, das in Metalllagern ein potenzielles Kontaminationsrisiko<br />
darstellt. Auch die tägliche Reinigung mit Wasser, Dampf<br />
und aggressiven Reinigungsmitteln macht ihnen nichts aus –<br />
denn die Kunststofflager sind korrosionsfrei und chemikalienbeständig.<br />
Darüber hinaus sind alle Hochleistungspolymere des<br />
Herstellers auf Reibung und Verschleiß optimiert und dadurch<br />
besonders langlebig, wie zahlreiche Tests im hauseigenen Labor<br />
zeigen. Die Lösungen speziell für die Lebensmittelindustrie sind<br />
blau eingefärbt. Aber nicht, weil es schick aussieht, sondern weil<br />
eine optische Detektierung durch die Farbgebung im Falle eines<br />
Maschinenschadens erleichtert wird.<br />
KAUM EINE CHANCE FÜR BAKTERIEN<br />
UND KEIME<br />
01 Da sich in der Roboterküche „Roboeatz“ vieles bewegt und vieles<br />
gelagert wird, kommen viele schmierfreie Motion Plastics zum Einsatz:<br />
Gleitlager, Lineartechnik, Drehgelenke und Energieketten<br />
02 Das Lebensmittel-Robotik-Scale-up Alberts setzt für seine<br />
Smoothie-Automaten auf schmierfreie und wartungsarme Motion<br />
Plastics wie die bewährte Drylin W-Linearführung<br />
03 Auf RBTX.com können Interessierte ihre individuelle Low-Cost-<br />
Automation-Lösung zusammenstellen und sich von über 400 bereits<br />
umgesetzten Projekten inspirieren lassen<br />
Im Lebensmitteltechnik-Portfolio von Igus befinden sich aber<br />
nicht nur Lager, sondern auch andere Bauteile für bewegte<br />
Anwendungen, die auf Schmiermittel verzichten und dank Hygienic<br />
Design für noch mehr Lebensmittelsicherheit sorgen. Zum<br />
Beispiel ein Iglidur PRT-Drehkranzlager, die E-Kette TH3 oder<br />
Drylin-Linearführungen für den Lebensmittelkontakt. Die Form<br />
dieser Bauteile folgt den Richtlinien des European Hygienic<br />
Engineering and Design (EHEDG). Das oberste Ziel: Bakterien<br />
wenig Angriffsfläche bieten sowie eine leichte und effiziente<br />
Reinigung ermöglichen. So setzt das Unternehmen etwa beim<br />
Drylin W-Linear schlitten aus lebensmittelkonformem Hochleistungskunststoff<br />
auf ein spaltfreies Design mit großen Spülnuten,<br />
hygienegerechte Schrauben, FDA-konformes Dichtungsmaterial<br />
und angeschrägte Kanten. „Durch dieses optimierte Design lässt<br />
sich die Führung ganz einfach, effektiv und in Sekundenschnelle<br />
reinigen. Bakterien haben hier kaum eine Chance“, erklärt Braun<br />
und ergänzt: „Wir nutzen nicht zuletzt auch verstärkt den 3D-<br />
Druck, um kundenindividuelle Sonderbauteile zu fertigen und<br />
Designideen technisch zu untermauern. Als Druckmaterial für<br />
das Selektive Lasersintern (SLS) haben wir das EU 10/2011-konforme<br />
Material Iglidur i6-Blue entwickelt, aus dem sich etwa<br />
Schneckenräder, Zahnräder und Schnappverbindungen für die<br />
Lebensmittelindustrie fertigen lassen. Ebenfalls in Blau und<br />
demnach optisch leicht detektierbar.“<br />
VON DER ROBOTER-KÜCHE...<br />
Zu den Anwendern der Komponenten von Igus für die Lebensmitteltechnik<br />
zählt unter anderem Roboeatz. Das kanadische<br />
Start-up suchte nach einer Lösung für den Fachkräftemangel in<br />
der Gastronomie und der Möglichkeit, Gerichte in gleichbleibender<br />
Qualität zuzubereiten. Daher entwickelte das Start-up kurzerhand<br />
die Autonomous Robotic Kitchen (ARK). Eine Küche, in der<br />
ein Roboter bis zu 70 Essen pro Stunde kocht. Mit einem Greifer<br />
nimmt er die Behälter mit den benötigten Kochzutaten von den<br />
Innenwänden der Roboterzelle und kippt den Inhalt in die Kochtöpfe.<br />
Nach der Zubereitung werden die Ingredienzen zusammenfügt<br />
und bereitstellt. Aus Sicht des Start-ups eine ideale<br />
Lösung für Kantinen, Krankenhäuser und Flughäfen, die jedoch<br />
viel Entwicklungsarbeit erforderte. Dabei griffen die Entwickler<br />
auf die langjährige Robotik- und Automatisierungsexpertise von<br />
22 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 www.industrielle-automation.net
03<br />
Igus zurück. Da sich in der Roboterzelle vieles bewegt und vieles<br />
gelagert wird, kommt bei Roboeatz eine hohe Anzahl der<br />
schmierfreien Motion Plastics zum Einsatz: Gleitlager, Lineartechnik,<br />
Drehgelenke und Energieketten. So ermöglichen zum<br />
Beispiel Igubal-Flanschlager und -Gelenkköpfe die Schwenkbewegung<br />
des Wok und der Zutatenboxen. Beim Greifer gewährleisten<br />
Drylin SLW-Linearmodule ein sicheres Funktionieren.<br />
Und eine RBR-Energieführung sorgt für die Energie- und Signalversorgung<br />
bei einem Drehwinkel von 360 ° in der ersten Achse<br />
des Roboters. „Die Lager- und Antriebskomponenten sind<br />
schmierfrei – das ist ein zentrales Kriterium in der Lebensmittelverarbeitung“,<br />
sagt Gründer Janis Poruks. „Sie sind sehr verschleißfest<br />
und ihre Lebensdauer kann man online berechnen.“<br />
... BIS ZUM SMOOTHIE-AUTOMATEN<br />
Ingenieure nutzen Komponenten von Igus auch für den Bau<br />
von Lebensmittelautomaten. Der belgische Hersteller Alberts<br />
beispielsweise hat eine Smoothie-Station entwickelt, die unter<br />
anderem die Besucher des Sportgeschäfts Decathlon in Antwerpen<br />
mit frischen Mixgetränken aus Obst und Milchprodukten<br />
versorgt. Hinter einer großen Glasscheibe sitzen zehn längliche,<br />
trans parente Container mit gefrorenen Köstlichkeiten<br />
wie zum Beispiel Mango und Banane. Zutaten, welche die<br />
Gäste über ein Touchdisplay nach Belieben zusammenstellen<br />
können. Nach nur wenigen Klicks nimmt ein Greifer einen<br />
Pappbecher und fährt auf einer Drylin W-Linearführung von<br />
Container zu Container. Nach dem Mixen mit Wasser steht der<br />
Smoothie dann nach 90 Sekunden im Ausgabefach bereit.<br />
Klingt simpel, war aber ebenfalls eine konstruktionstechnische<br />
Herausforderung. „Wir haben unter anderem nach einer Linearführung<br />
gesucht, die kompakt, leise, wartungsarm, temperaturbeständig,<br />
hygienisch und schnell zu reinigen ist. Also nach<br />
einem wahren Multitalent“, erinnert sich Cilia Van Vaerenbergh,<br />
Innovationsprojektmanagerin bei Alberts. Anforderungen, welche<br />
die Linearführung von Igus erfüllen konnte. „Bei Wälzsystemen<br />
besteht oft die Gefahr, dass sich Schmutz und Schmieröl<br />
zu einem Gemisch verbindet, das die Leichtläufigkeit senkt<br />
und die Kontaminationsgefahr erhöht.“ Auch eine Drylin ZLW-<br />
Zahnriemenachse, ein SLW-Linearmodul, eine Dryspin-Gewindespindel<br />
sowie eine E-Kette inklusive Chainflex-Steuerleitung<br />
des Herstellers verrichten zuverlässig ihren Dienst im<br />
Smoothie-Automaten.<br />
ROBOTIK-MARKTPLATZ FÜR KOSTENGÜNSTIGE<br />
UND EINFACHE <strong>AUTOMATION</strong><br />
Darüber hinaus bietet Igus Unternehmen jeder Größe die Möglichkeit,<br />
ohne konstruktionstechnische Vorkenntnisse auf eigene<br />
Faust kostengünstige Automationslösungen zusammenzustellen.<br />
Hier kommt RBTX ins Spiel: eine One-Stop-Shopping-Lösung<br />
für Low-Cost-Robotik. Neben den Igus Robotern wie dem Rebel-<br />
Cobot, dem Robolink-Gelenkarmroboter oder Delta-, Portal- und<br />
Scara-Robotern finden Interessierte hier aufeinander abgestimmte<br />
Robotik-Komponenten von über 100 führenden Herstellern.<br />
So lässt sich beispielsweise für unter 10.000 Euro ein<br />
schmierfreier und FDA-konformer Portalroboter für Bäckereien<br />
konfigurieren, der zum Beispiel Berliner mit einem Vakuumgreifer<br />
anhebt und in Transportkisten legt. Und auch Roboter-<br />
Barkeeper könnten in Zukunft häufiger zu sehen sein. Der „Bier-<br />
Robert“ beispielsweise schenkt mit einem Rebel Sechs-Achs-<br />
Roboter von Igus unermüdlich Bier aus. Der Cobot kostet in der<br />
vollausgestatteten Plug-and-Play-Variante nur 4.970 Euro – ein<br />
Bruchteil des Preises klassischer Industrieroboter. „Wir wissen,<br />
dass auch viele kleine und mittelständische Unternehmen gerne<br />
mit Automatisierung experimentieren wollen, in der Vergangenheit<br />
aber immer wieder durch hohe Investitionskosten und komplexe<br />
Programmieraufgaben abgeschreckt waren“, so Braun abschließend.<br />
„Wir räumen diese Hürden aus dem Weg. Durch<br />
einen niedrigen Einstiegspreis und einfache Lösungen, die keine<br />
Roboterkenntnisse erfordern.“<br />
Bilder: Igus<br />
www.igus.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
Igus GmbH<br />
Spicher Str. 1a,<br />
51147 Köln<br />
Telefon 02203 9649 0<br />
E-Mail: info@igus.de<br />
www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 23
STEUERN UND ANTREIBEN<br />
NUR 18 MILLIMETER LÄNGER<br />
Faulhaber stellt einen neuen, sehr kompakten<br />
integrierten Motion Controller vor: Der 22xx…BX4 IMC<br />
ist in die leistungsstarken bürstenlosen Motoren der<br />
22xx…BX4-Familie bereits integriert. Die Einheit<br />
verlängert den einzelnen Motor nur um 18 mm und<br />
beinhaltet einen<br />
vollwertigen<br />
Servocontroller<br />
sowie eine 12-Bit-<br />
Encoder. Die<br />
Ausführung mit<br />
RS232-Schnittstelle<br />
eignet sich zur<br />
Einbindung vom PC<br />
oder über Embedded-Master. Die CANopen-Ausführung<br />
kann für industrielle Automatisierungsnetzwerke<br />
eingesetzt werden. Durch die vollständige Konformität<br />
mit dem CiA 402 Servo Drive Standard werden<br />
gängige SPSen direkt unterstützt. Mit der RS232-Version<br />
können jedoch auch mehrere Antriebe über einen<br />
einzigen Master-Port gesteuert werden. Der integrierte<br />
Motion Controller kann typische Aufgaben wie das<br />
Homing eines Antriebs direkt übernehmen, und zwar<br />
über seine lokalen digitalen und analogen I/Os.<br />
Alternativ können beide Ausführungen auch stand<br />
alone, das heißt ohne Master betrieben werden. Seine<br />
digitalen und analogen I/Os können in diesem Fall<br />
sehr flexibel für lokale Steuerungsaufgaben oder für<br />
diskrete Soll- und Istwerte genutzt werden.<br />
www.faulhaber.com<br />
KUNSTSTOFF-VERPACKUNGEN EFFIZIENT<br />
FERTIGEN<br />
Das Thermoformverfahren ermöglicht die wirtschaftliche<br />
Produktion von Kunststoff-Verpackungen in großer Stückzahl.<br />
Ein Maschinenhersteller verbaut in seinen Druckluftformautomaten<br />
und Durchfallstanzen Zahnstangengetriebe von<br />
Leantechnik. Als Antrieb für beide Anlagenteile dienen<br />
Lean SL-Zahnstangengetriebe. Diese sind für einfache<br />
synchrone Positionieraufgaben entwickelt, bei denen bereits<br />
eine Führung vorhanden ist und keine Querkräfte aufgenommen<br />
werden müssen. Die Komponenten sind in verschiedenen<br />
Baugrößen und in zwei Varianten erhältlich, können Hubkräfte<br />
von 800 bis 25.000 N aufnehmen und erreichen Hubgeschwindigkeiten<br />
von bis zu 0,6 m/s. Die Getriebe gibt es auch<br />
als Lean SL Doppel mit zwei Zahnstangen für Anwendungen<br />
mit Greif-, Schließ- und Zentrierbewegungen. In den Durchfallstanzen<br />
übernimmt zudem ein Getriebe der Lifgo-Serie im<br />
Ausschieberantrieb das Ausschieben der Formteile aus dem<br />
Stanzwerkzeug. Leantechnik fertigt die Getriebe mit Hubkräften<br />
von 2.000 bis 25.000 N und Hubgeschwindigkeiten bis<br />
3 m/s. Sie positionieren mit einer Genauigkeit von ± 0,05 mm<br />
und einer Wiederholgenauigkeit von ± 0,02 mm.<br />
www.leantechnik.com<br />
KOMPONENTEN MIT IO-LINK<br />
Basierend auf der IO-Link-Version 1.1 (gemäß IEC 61131-9) hat Kübler sein Angebot an<br />
IO-Link-Produkten ausgebaut. Dazu gehören magnetische Single- und Multiturn-Drehgeber,<br />
die neben dem Kübler-Standard-Profil mit dem Smart-Sensor-Profil ausgestattet<br />
sind, sowie deren Kombinationen mit Seilzügen und Messrädern als lineare Messsysteme.<br />
Für die Anzeige und Verarbeitung von Prozessdaten im Feld existiert eine IO-Link<br />
LCD-Touch-Anzeige, die zwei Messwerte gleichzeitig anzeigen und umrechnen kann.<br />
Einfache und schnelle Inbetriebnahme, direkte Kommunikation von der Steuerung bis<br />
zu den Sensoren, geeignet für alle Industrial Ethernet Netzwerke – IO-Link, der<br />
unkomplizierte Einstieg in die Digitalisierung der Feldkommunikation.<br />
www.kuebler.com<br />
24 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 www.industrielle-automation.net
Mehr erfahren<br />
MOTOREN PRÄZISE STEUERN<br />
Automation24 bietet mit der Serie Altivar Machine von<br />
Schneider Electric eine effiziente und moderne Steuerung.<br />
Bestehend aus drei Frequenzumrichter-Baureihen findet<br />
sich für einfache bis komplexe Antriebsanforderungen<br />
sowie verschiedene Einbausituationen die passende<br />
Ausführung. Die Baureihe Altivar 12 eignet sich für<br />
einfache Anwendungen. Die einphasigen Frequenzumrichter<br />
umfassen eine<br />
Leistung von 0,18<br />
bis zu 2,2 kW und<br />
werden beispielsweise<br />
bei kleinen<br />
Maschinen mit<br />
3-phasigen<br />
230-V-Asynchronmotoren<br />
eingesetzt.<br />
Speziell für den Maschinenbau entwickelt, verfügt<br />
die Baureihe Altivar 320 über entsprechende Sicherheitsfunktionen<br />
sowie weitere Kommunikationsmöglichkeiten.<br />
Die Frequenzrichter erfüllen einfache und erweiterte<br />
Anwendungsanforderungen für 3-phasige Synchron- und<br />
Asynchronmotoren von 0,18 bis 15 kW. In High-Performance-Anwendungen<br />
sind häufig besonders schnelle<br />
Beschleunigungs- oder Einschwingzeiten und ein hoher<br />
Drehzahlbereich erforderlich. Um diese auch mit einem<br />
Frequenz umrichter steuern zu können, wurde die Baureihe<br />
Altivar 340 entwickelt, die für hohe Überlasten ausgelegt<br />
und damit besonders leistungsstark ist. Alle Frequenzumrichter<br />
sind in unterschiedlichen Baugrößen bis 18,5 kW<br />
erhältlich und lassen sich so an die vorhandenen Platzkapazitäten<br />
anpassen.<br />
www.automation24.com<br />
HYGIENISCHES<br />
MULTITALENT<br />
SEW-Eurodrive erweitert<br />
sein Edelstahl-<br />
Servomotoren-Portfolio<br />
um den B5-Flansch.<br />
Dieser bietet dem Maschinenbauer noch mehr hygienische<br />
Lösungsoptionen für sein Maschinendesign. Der B5-<br />
Flansch am Edelstahl-Servomotor erleichtert die Montage<br />
an unterschiedlichen Edelstahlgetrieben aus dem Automatisierungsbaukasten<br />
des Unternehmens. Daraus ergibt sich<br />
eine Vielzahl an neuen Kombinationsmöglichkeiten für<br />
unterschiedlichste Anwendungen. Ob Kegelradgetriebe<br />
(KES..), Stirnradgetriebe (RES..) oder Spiroplan-Winkelgetriebe<br />
(WES..): Durch die Verwendung hochwertiger<br />
Edelstähle sind die Getriebebaureihen auf die Anforderungen<br />
der hygienesensiblen und reinigungsintensiven<br />
Lebensmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie sowie auf<br />
permanent feuchte Umgebungen ausgerichtet. Wie bei<br />
den Edelstahl-Servomotoren ist auch ihre Oberfläche<br />
reinigungsfreundlich, hochgradig säurebeständig und<br />
laugenresistent. Vertiefungen im Gehäuse, in denen sich<br />
Flüssigkeiten oder Schmutz ablagern und sammeln<br />
könnten, werden weitestgehend vermieden.<br />
www.sew-eurodrive.de<br />
Mehr Touch.<br />
Mehr Leistung.<br />
Mehr PC.<br />
• Automation Panel | Panel PC | Automation PC<br />
• Multitouch | Singletouch<br />
• Widescreen | 4:3<br />
• Hochformat | Querformat<br />
• Tragarm | Einbau | Edelstahl<br />
• Beliebig kombinierbar<br />
• Smart Display Link 4 | 100m<br />
• Intel Core i3 | i5 | i7 | Xeon<br />
• Intel Atom<br />
br-automation.com/multitouch<br />
B&R | A member of the ABB Group
5GRÜNDE...<br />
… Roman Hölzl, Mitgründer und<br />
CEO von Robco, München<br />
Angesichts des alarmierenden<br />
Fachkräftemangels in der Industrie<br />
suchen Unternehmen – vor allem im<br />
Mittelstand – verstärkt nach<br />
Lösungen, um ihre Produktionsziele<br />
zu erreichen. Eine vielversprechende<br />
Antwort auf diese Herausforderung<br />
sind modulare Roboter. Roman Hölzl,<br />
Mitgründer und CEO von Robco, stellt<br />
die fünf wichtigsten Vorteile vor, die<br />
modulare Roboter für den Mittelstand<br />
bieten.<br />
GRUND 01<br />
ZEITERSPARNIS<br />
Die Integration von Hard- und Software bei traditionellen<br />
Robotersystemen erfordert erheblichen Zeitaufwand.<br />
Durch modulare Roboter wird dieser Integrationsschritt<br />
verkürzt oder sogar eliminiert, da einzelne<br />
Module bereits vorher konfiguriert und getestet<br />
werden können. Dadurch entfällt ein Großteil der<br />
manuellen Anpassungen und Fehlerbehebungen, die<br />
bei der herkömmlichen Installation erforderlich sind.<br />
Folglich ist eine schnellere Bereitstellung und Inbetriebnahme<br />
der Roboter möglich. Entwickler und<br />
Anwender können ihre dadurch eingesparte Zeit und<br />
Ressourcen für andere wichtige Aufgaben verwenden,<br />
anstatt sich mit komplexen Hardware- und Softwareschnittstellen<br />
zu befassen. Darüber hinaus reduziert<br />
die Vereinfachung der Integration das Risiko von<br />
Fehlern und Komplikationen während des Installationsprozesses,<br />
was wiederum die Gesamteffizienz und<br />
Zuverlässigkeit der Roboter verbessert. Somit tragen<br />
modulare Roboter nicht nur zur Zeitersparnis bei,<br />
sondern auch zur Steigerung der Produktivität und<br />
Qualität in verschiedenen Anwendungsbereichen.<br />
GRUND 02<br />
INTELLIGENTE BESTANDTEILE<br />
Durch die Integration von Sensoren in die einzelnen Modulteile<br />
wird eine intelligente Kommunikation und Interaktion<br />
ermöglicht. Ein neu eingesetzter Roboterarm kann demnach<br />
problemlos die bisherigen Arbeitsabläufe des vorherigen<br />
Arms übernehmen, da die Sensoren eine präzise Anpassung<br />
ermöglichen. Neue Komponenten in bestehende Robotersysteme<br />
können so einfach implementiert werden, ohne dass<br />
umfangreiche manuelle Änderungen oder Programmierarbeiten<br />
erforderlich sind. Die kontinuierliche Datensammlung<br />
über Leistung und Bewegungen der Roboterarme durch<br />
die Sensoren erlaubt dem System, sich automatisch an neue<br />
Gegebenheiten anzupassen. Das steigert nicht nur die<br />
Effizienz, sondern minimiert auch die Ausfallzeiten, da die<br />
Roboter schnell und präzise auf Veränderungen reagieren<br />
können. Die Sensoren ermöglichen zudem die Erstellung<br />
eines digitalen Zwillings des Roboters, der virtuell abgebildet<br />
wird. Dadurch lassen sich Arbeitsabläufe analysieren und<br />
optimieren. Zudem ist es möglich, verschiedene Daten wie<br />
zum Beispiel den Stromverbrauch jedes einzelnen Moduls zu<br />
prüfen, um eine effiziente Nutzung sicherzustellen und<br />
potenzielle Einsparungen zu identifizieren.<br />
26 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 www.industrielle-automation.net
GRUND 03<br />
PLUG-AND-PLAY-SYSTEM<br />
Modulare Roboter funktionieren nach dem Prinzip von<br />
Plug-and-Play – das bedeutet, dass sie schnell und einfach<br />
aus verschiedenen Modulen zusammengesetzt werden<br />
und sofort einsatzbereit sind. So bietet das Baukastensystem<br />
eine Vielzahl von Modulen, die auf verschiedene Arten<br />
kombiniert und ganz nach den individuellen Anforderungen<br />
der Unternehmen konfiguriert werden können. Bei<br />
späteren Änderungen der Anforderungen lassen sich<br />
zudem jederzeit zusätzliche Module hinzufügen. Die<br />
Module können über ihre Verbindungsklemmen einfach<br />
zerlegt und Teile ausgetauscht werden, um neuen Anforderungen<br />
gerecht zu werden. Darüber hinaus ermöglicht das<br />
Betriebssystem von Robco den Nutzern, Werkzeugteile<br />
verschiedener Hersteller zu verwenden, was zu anpassungsfähigen<br />
Robotern führt, ohne dass Programmierkenntnisse<br />
erforderlich sind. Die Roboter erkennen zudem<br />
automatisch das angeschlossene Werkzeug und passen<br />
sich entsprechend an.<br />
GRUND 04<br />
VERLÄNGERTE NUTZUNGSDAUER<br />
Die Wiederverwendbarkeit der Module in verschiedenen<br />
Kombinationen für unterschiedliche Anwendungen<br />
verlängert die Lebensdauer eines modularen Roboters<br />
erheblich. Der bei nicht-modularen Robotern gängige<br />
lineare Lebenszyklus wird durch einen eher zirkulären<br />
Lebenszyklus ersetzt, bei dem verschiedene Module<br />
miteinander kombiniert und ausgetauscht werden können.<br />
Im Falle eines defekten Moduls kann ein Ersatzmodul per<br />
Post zugesandt werden, das dann von Mitarbeitern in der<br />
Produktion schnell und einfach eingebaut wird. Durch<br />
diese Flexibilität und den modularen Aufbau können<br />
Unternehmen Kosten sparen, da sie nicht stets den<br />
gesamten Roboter ersetzen müssen. Sie profitieren von<br />
einer schnelleren Wiederinbetriebnahme und minimierten<br />
Ausfallzeiten in der Produktion.<br />
GRUND 05<br />
KOSTENEFFIZIENZ<br />
Dank der Flexibilität modularer Roboter, dass Module<br />
einfach ausgetauscht werden können und ein Ersetzen<br />
ganzer Roboter der Vergangenheit angehört, werden<br />
unnötige Investitionen vermieden, was zu erheblichen<br />
Kosteneinsparungen führt. Unternehmen können ihre<br />
Investitionen so optimal nutzen und gleichzeitig ihre<br />
Wettbewerbsfähigkeit stärken, indem sie auf Veränderungen<br />
in ihrem Marktumfeld reagieren können, ohne dabei<br />
hohe finanzielle Risiken einzugehen. Robco bietet außerdem<br />
ein Mietmodell an, was Unternehmen einen zusätzlichen<br />
Kostenvorteil verschafft.<br />
Bilder: Portrait Axel Griesch Fotografie, Schmuckbild Robco<br />
www.robco.de<br />
Kurz erklärt<br />
Robco bietet dem industriellen Mittelstand<br />
anpassungsfähige, erschwingliche<br />
und vernetzte Roboter-Lösungen,<br />
um sich wiederholende manuelle<br />
Aufgaben zu automatisieren. Diese<br />
basieren auf einem patentierten und<br />
modularen Hardware-Kit und der Robco<br />
Studio Software-Plattform.<br />
www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 27
MIT GATEWAYS DEN<br />
ENERGIEVERBRAUCH SENKEN<br />
<strong>AUTOMATION</strong><br />
SCHAFFT<br />
TRANSPARENZ<br />
Durch ein effizientes Heizungsmanagement lassen sich Energiekosten um<br />
bis zu 30 Prozent reduzieren. Mobilfunk-Gateways im Zusammenspiel mit<br />
einer Cloud ermöglichen eine gezielte Anlagenüberwachung aus der Ferne.<br />
Durch die Analyse von Zustandsdaten ist zudem eine vorausschauende<br />
Wartung möglich, um Ausfälle zu vermeiden.<br />
Das Unternehmen Dieter Ruhe hat sich als Dienstleister<br />
auf den Bereich des technischen und infrastrukturellen<br />
Gebäudemanagements spezialisiert. „Wir übernehmen<br />
das vollständige Facility Management von Immobilien,<br />
Liegenschaften und Infrastrukturen“, erzählt Claudio Roth, Betriebsleiter<br />
der Dieter Ruhe GmbH. Im technischen Gebäudemanagement<br />
betreut das Unternehmen vor allem große Objekte<br />
und Liegenschaften und kümmert sich sowohl um Installationen<br />
bei neuen Projekten als auch um Nachrüstungen bei Bestandsimmobilien.<br />
EFFIZIENTES ENERGIESPAREN UND<br />
AUSFALLPRÄVENTION<br />
Mehr Transparenz und Kontrolle – weniger Kosten und Ausfälle.<br />
So lautet das Versprechen von Immoconn – einer Gesamtlösung<br />
für das digitale Heizungsmanagement. Damit diese Gleichung<br />
aufgeht, müssen Eigentümer oder Verwalter von Wohngebäuden<br />
den Betriebszustand ihrer Anlagen rund um die Uhr überwachen,<br />
um den Energieverbrauch und gegebenenfalls erforderliche Wartungs-<br />
oder Reparaturmaßnahmen stets im Blick zu haben.<br />
Bei vielen Bestandsanlagen aber auch bei Neubauten gibt es<br />
allerdings nicht die dafür notwendige Gebäudeautomation. „Das<br />
heißt, wenn zum Beispiel technische Probleme mit der Heizung<br />
entstehen, bekommt das erst einmal niemand mit, bis die Anlage<br />
dann ausfällt und sich der Mieter meldet,“ so Roth. „Da sind zuverlässige<br />
Monitoring-Lösungen und Analyse-Tools gefragt, die<br />
Alarm schlagen, wenn bestimmte Messwerte nicht im Normal-<br />
DIE GATEWAYS SAMMELN<br />
INFORMATIONEN UND ÜBER-<br />
TRAGEN DIESE ÜBER SICHERE<br />
MOBILFUNKVERBINDUNGEN<br />
bereich sind.“ So lassen sich Störungen gezielt vermeiden. Von<br />
einer besseren Planbarkeit der Einsätze profitiert zudem nicht<br />
nur der Mieter, sondern auch der Service-Dienstleister.<br />
Durch ein effizientes Heizungs-Management wird außerdem<br />
offensichtlich, wenn durch falsche Einstellungen unnötiger Verbrauch<br />
entsteht, was in Zeiten steigender Energiepreise besonders<br />
wichtig ist. Durch ein zuverlässiges Monitoring-, Analyseund<br />
Frühwarnsystem lassen sich also nicht nur Ausfälle gezielt<br />
verhindern, sondern auch Energiekosten sparen.<br />
MODERNE MOBILFUNK-GATEWAYS ALS<br />
ROBUSTE HARDWAREBASIS<br />
Um eine digitale Lösung für ein effizientes Gebäudemanagement<br />
anbieten zu können, suchte Dieter Ruhe nach regionalen Partnern<br />
und wurde auf IoTmaxx aus Hannover aufmerksam. Das<br />
Unternehmen bietet gemeinsam mit der Juconn eine Lösung zur<br />
Erfassung und Verarbeitung von Zustandsdaten von Anlagen in<br />
28 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 www.industrielle-automation.net
<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />
01 02<br />
01 Um den Energieverbrauch sowie Wartungs- oder Reparaturmaßnahmen<br />
stets im Blick zu haben, sollte der Betriebszustand von<br />
Anlagen in Gebäuden rund um die Uhr überwacht werden<br />
02 Für ein effizientes Heizungsmanagement sind zuverlässige<br />
Monitoring-Lösungen und Analyse-Tools gefragt, die Alarm schlagen,<br />
wenn bestimmte Messwerte nicht im Normalbereich sind<br />
Wohngebäuden an. Für das Zusammenspiel mit der Immoconn-<br />
Cloud bieten die Mobilfunk-Gateways eine robuste Hardwarebasis,<br />
um über Sensoren Anlagen-Daten zu sammeln und für<br />
gängige Protokolle umzuwandeln. Diese werden dann rund um<br />
die Uhr drahtlos über das LTE-4G-Netz in das Cloud-System<br />
übertragen. Über die Software können diese Informationen gespeichert,<br />
analysiert und für das Anlagenmanagement aufbereitet<br />
werden. Diese Gesamtlösung lässt sich schnell und einfach für<br />
neue Anlagen installieren oder bei Bestandsanlagen nachrüsten.<br />
Um beispielsweise den Betrieb von Heizungsanlagen zu optimieren,<br />
lassen sich über Sensoren verschiedene Faktoren wie<br />
Vorlauf- und Rücklauftemperatur, Heißwasser, die Zirkulationspumpe<br />
oder die Nachtabsenkung überprüfen. So kann zum Beispiel<br />
ein unnötiges Hochfahren und wieder Abkühlen der Heizung<br />
erkannt und durch angepasste Einstellungen vermieden<br />
werden. Dadurch lassen sich in Summe bis zu 30 Prozent der<br />
Energiekosten sparen.<br />
FRÜHZEITIGES HANDELN ZUR<br />
SCHADENSVORBEUGUNG<br />
„Wir nutzen das Mobilfunk-Gateway Maxx GW4101 mit Sensorerweiterungsboard<br />
von IoTmaxx im Zusammenspiel mit der<br />
Immoconn-Cloud einerseits, um den Energieverbrauch unserer<br />
Kunden zu überwachen und andererseits, um im Bereich der<br />
Schadensabwehr einen noch besseren Service anbieten zu können“,<br />
erklärt Roth. „Ich spreche da nicht nur von Heizungsanlagen,<br />
sondern zum Beispiel auch über die Füllstands-<br />
messung im Pumpensumpf oder in Hebeanlagen zur Vorbeugung<br />
von Wasser schäden durch Überlaufen sowie die Temperaturerfassung<br />
des Brauchwassers zum Schutz vor Legionellen.“<br />
KOMPAKT UND WARTUNGSFREI<br />
Zu den Vorzügen der Gateways gehört, dass sie kompakt und<br />
robust sind und sich schnell im laufenden Betrieb installieren lassen,<br />
ohne dass ein Heizungsbauer vor Ort sein muss. „Uns hat<br />
zudem die einfache und transparente Preispolitik von IoTmaxx<br />
überzeugt sowie die professionelle, unkomplizierte und serviceorientierte<br />
Zusammenarbeit,“ fasst Roth abschließend zusammen.<br />
Die programmierbaren IIoT-Mobilfunk-Gateways sammeln Informationen<br />
von Maschinen oder Anlagen und übertragen diese<br />
über sichere Mobilfunkverbindungen. „Unsere Gateways bieten<br />
eine offene Linux-Plattform mit Mainline-Kernel und können<br />
herstellerunabhängig genutzt werden“, so Christian Lelonek, Geschäftsführer<br />
der IoTmaxx GmbH. „Sie wurden für den Mittelstand<br />
konzipiert und lassen sich an jedes System anschließen.<br />
Zudem bieten unsere Geräte eine außergewöhnliche Protokollund<br />
Schnittstellenvielfalt sowie eine zuverlässige Verbindung<br />
rund um die Uhr.“<br />
Bilder: 01 Andrey Sheldunov – stock.adobe.com, sonstige IoTmaxx<br />
www.iotmaxx.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
IoTmaxx GmbH<br />
Bultstr. 5a<br />
30159 Hannover<br />
Telefon 0511 936874-0<br />
E-Mail: info@iotmaxx.de<br />
www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 29
<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />
LEICHTTRAGSYSTEM FÜR IPCS UND<br />
BILDSCHIRME<br />
Bernstein zeigt sein neues Leichttragsystem CS-B.light zur<br />
flexiblen Befestigung von kleinen, leichten IPCs, Bildschirmen<br />
und Steuergehäusen. Das Unternehmen reagiert<br />
damit auf den Trend, dass Systeme zum Visualisieren und<br />
Bedienen immer<br />
kleiner, leichter und<br />
kompakter werden.<br />
Das CS-B.light löst<br />
die Herausforderung,<br />
diese an einem<br />
Arbeitsplatz im<br />
industriellen Umfeld<br />
ergonomisch,<br />
bedienfreundlich<br />
und gut lesbar zu<br />
befestigen. Das<br />
System bewältigt statische Belastungen von bis zu 45 kg.<br />
Die Modularität des Systems ermöglicht es Anwendern,<br />
ihre Konfiguration nach ihren spezifischen Anforderungen<br />
anzupassen. Dies gewährleistet eine hohe Flexibilität bei<br />
der Gestaltung von Steuerungsapplikationen. Dank<br />
flexibler Längen anpassungen der Aluminiumprofilrohre<br />
lässt sich das System schnell und einfach montieren.<br />
www.bernstein.eu<br />
SCHWENKBARE MONITORHALTERUNGEN<br />
FÜR EBENE FLÄCHEN<br />
RK Rose+Krieger ergänzt sein System der RK Monitorhalterungen<br />
für die Anbindung an Rund- oder Vierkant-Rohrsysteme<br />
um drei neue schwenkbare Modelle für die Befestigung<br />
an ebenen Flächen. Wie beim bestehenden Programm<br />
bieten die neuen Monitorhalterungen eine umfassende<br />
Flexibilität hinsichtlich der Anschlussmaße für die Endgeräte.<br />
Die Anbindung<br />
von<br />
Monitoren,<br />
Bediengehäusen<br />
etc. erfolgt<br />
über universelle<br />
Anschlussbohrungen,<br />
Bohrungen mit<br />
Innengewinde<br />
oder optional über Anschlussplatten von RK nach VESA-<br />
Standard 50/75/100. Neben der sicheren Befestigung an<br />
ebenen Flächen ist allen drei Modellen eine Belastbarkeit<br />
von statisch 10 kg beziehungsweise dynamisch 3 kg<br />
gemein. Die Einsatzgebiete für die drei neuen Modelle<br />
reichen etwa von industriellen Arbeitsplätzen über Anzeigen<br />
an Förderstrecken bis hin zu Flurförderfahrzeugen.<br />
www.rk-rose-krieger.com<br />
INNOVATIVE IIOT-LÖSUNGEN<br />
Unter dem Motto „connecting devices, shaping solutions“<br />
stellt Delta Electronics integrierte Hard- und Software-<br />
Lösungen vor. Zu den Highlights gehört unter anderem ein<br />
robustes IIoT-Gateway. Die neuen DOP-HMIs dienen als<br />
DIACloud-Gateways<br />
und optimieren den<br />
Betrieb, indem sie<br />
die Notwendigkeit<br />
von VPN-Routern<br />
aufheben. Die<br />
bevorstehende<br />
Veröffentlichung<br />
von DIAWeb<br />
Designer zielt darauf ab, die Datenvisualisierung in der<br />
Cloud zu verbessern und effiziente Entscheidungsprozesse<br />
zu erleichtern. Darüber hinaus bietet die Einführung von<br />
AS-FFTP01, einer kostengünstigen IIoT-Funktionskarte für<br />
AS-SPSen, eine Unterstützung für OPC-UA-Server, MQTT-<br />
Client-Konnektivität und ein Node-RED-Dashboard.<br />
Ebenfalls neu: Die nächste Generation der AX-5-Baureihe<br />
mit mehrachsigen Motion Controllern und Slice-Type<br />
Remote I/O-Modulen. Mit modernen Multi-Core-Prozessoren<br />
sorgt sie für eine schnelle Reaktion und verfügt über<br />
vielseitige Schnittstellen. Sie unterstützt mehrere Kommunikationsprotokolle<br />
ohne zusätzliche Module und zeichnet<br />
sich durch ihre IIoT-Konnektivität aus. Die schlanken, nur<br />
12 mm dicken Remote-I/O-Module sparen bis zu 50 Prozent<br />
Platz im Schaltschrank und verfügen über ein benutzerfreundliches<br />
Design mit abnehmbaren Steckern sowie<br />
einem handlichen DIN-Schienenclip.<br />
www.delta-emea.com
<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />
KOSTENLOSE IIOT-SOFTWARE<br />
Der erste Schritt bei IIoT-Projekten ist in<br />
der Regel die digitale Anbindung und<br />
anschließende Konfiguration der<br />
Geräte. Ifm bietet dafür IO-Link-Geräte<br />
und die Software Moneo Configure.<br />
Mit dem kostenlos auf der Ifm-Homepage<br />
erhältlichen Programm lassen sich<br />
IO-Link-Devices sowie IO-Link-Master-<br />
Module von Ifm und anderen Herstellern<br />
mit wenigen Klicks parametrieren. Möglich wird dies per<br />
Online-Suche über die integrierte Verbindung zur IODD-Datenbank.<br />
Eine Scan-Funktion erlaubt die schnelle Erfassung und<br />
Darstellung von komplexen IO-Link-Netzwerken mit zahlreichen<br />
Mastern und Geräten. Der Anwender kann mit Moneo Configure<br />
die Sensorik ohne die Beteiligung einer<br />
übergeordneten Steuerung parametrieren<br />
und überwachen. Beim Einrichten<br />
und der Fehleranalyse lassen sich zwei<br />
Prozessdaten übersichtlich visualisieren.<br />
Der Anwender kann sofort erkennen,<br />
wie sich die Änderung der Parametrierung<br />
auf die Daten auswirkt. Bereits<br />
erstellte Parameterdatensätze kann er<br />
innerhalb der Software komfortabel mit Import- und Export-<br />
Funktionen verwalten. Sollte ein Sensor getauscht werden<br />
müssen, lässt sich die Parametrierung mit wenigen Klicks<br />
einfach wieder auf den neuen Sensor übertragen.<br />
www.ifm.com<br />
LEISTUNGSFÄHIGE SWITCHES ERHÄLTLICH<br />
Für alle industriellen Anwendungen, in denen Netzwerke<br />
zwischen ethernetfähigen Geräten gebildet werden sollen,<br />
hat Automation24 die neuen Unmanaged Fast Ethernet<br />
Switches von Terz ins Programm aufgenommen. Mit den<br />
Switches der Baureihe Zero-RS lassen sich wirtschaftlich<br />
effiziente Netzwerke<br />
zwischen ethernetfähigen<br />
Geräten<br />
errichten. Verfügbar<br />
sind die Switches mit<br />
fünf oder acht Ports.<br />
Das robuste Gehäuse<br />
besteht aus eloxiertem<br />
Aluminium und<br />
Edelstahl. Selbst unter<br />
elektromagnetisch,<br />
mechanisch und<br />
klimatisch anspruchsvollen Arbeitsbedingungen sorgen die<br />
Komponenten für eine hohe Betriebssicherheit. Mit RJ45-<br />
oder M12-Ports ausgestattet, können Switches der Baureihe<br />
Nite auch in Anwendungen eingesetzt werden, bei<br />
denen eine Full-Gigabit-Geschwindigkeit der Datenübertragung<br />
erforderlich ist. Für mobile Arbeitsmaschinen ist die<br />
IP67-Baureihe erhältlich.<br />
www.automation24.com<br />
I/O-SYSTEM PASST SICH AN SMARTE<br />
ANLAGEN AN<br />
Weidmüller stattet das<br />
I/O-System u-remote mit<br />
einem umfangreichen<br />
Upgrade aus und verbessert<br />
damit die Leistung<br />
der Module. Durch die<br />
siebenmal größere<br />
Leistungsfähigkeit erhöht<br />
Weidmüller die erfassbare<br />
Datenmenge pro Rückwandbus-Zyklus signifikant und<br />
steigert die Verarbeitung und Ausgabe der Antworten<br />
deutlich. Weiterhin ist es so möglich, Ereignisse noch präziser<br />
zu erfassen. Durch eine höhere Auflösung lassen sich Steuerungsvorgänge<br />
synchronisieren, um die Effizienz und Effektivität<br />
der Gesamtanlage weiter zu steigern. Nach und nach wird<br />
die gesamte I/O-Produktfamilie von u-remote mit diesem<br />
neuen Chip ausgestattet. Er ist zum bisherigen System<br />
kompatibel. Der Aufbau der I/O-Module macht auch den<br />
Austausch von Elektronik im Service-Fall einfach. Das dreiteilige<br />
Grundgerüst aus Anschlussleiste, Elektronik- und Basismodul<br />
vereinfacht die Handhabung. Die schwenkbare Anschlussleiste<br />
ermöglicht den Austausch der Elektronik bei stehender<br />
Verdrahtung.<br />
www.weidmueller.com<br />
Montiert mit einem Click<br />
Die Kabeldurchführung zum Einrasten<br />
Erleben Sie innovative<br />
Kabeleinführungssysteme<br />
live auf der ACHEMA.<br />
Ihr kostenloses Ticket gibt’s hier:<br />
Die Kabeldurchführung KEL-DPZ-CLICK kann<br />
direkt von der Frontseite eingerastet oder<br />
mit einer Gegenmutter verschraubt werden.<br />
Sie bietet eine hohe Packungsdichte sowie<br />
automatische Abdichtung und Zugentlastung.<br />
IP65<br />
IP68<br />
www.icotek.com
DIE NEUE MASCHINENVERORDNUNG (EU) 2023/1230<br />
WAS ÄNDERT SICH?<br />
Es ist beschlossene Sache, die neue Maschinenverordnung (EU) 2023/1230 markiert einen<br />
bedeutenden Meilenstein in der Regulierung von Maschinen und Anlagen in der EU.<br />
Nachdem die aktuelle Maschinenrichtlinie 2006/42/EG bald durch die neue Verordnung<br />
abgelöst wird, stehen Hersteller und Konstrukteure vor der Aufgabe, sich auf die neuen<br />
Anforderungen vorzubereiten und ihre Produkte anzupassen. Welche Änderungen damit<br />
einhergehen, welche Konsequenzen dies auf bestehende Normen hat und wie Hersteller<br />
von Maschinen und Anlagen damit umgehen können, erfahren Sie hier.<br />
Die Überarbeitung der Maschinenrichtlinie und die Einführung<br />
der neuen Maschinenverordnung wurden aus<br />
mehreren Gründen angestrebt. Die ursprüngliche<br />
Richtlinie, die 2006 in Kraft trat, hat in den letzten Jahren<br />
zu unterschiedlichen Auslegungen und Rechtsunsicherheiten<br />
geführt. Dies lag teilweise daran, dass die Richtlinie den<br />
Mitgliedsstaaten Spielraum bei der Umsetzung ließ, was zu<br />
divergierenden nationalen Regelungen führte. Die neue Verordnung<br />
soll diese Unklarheiten beseitigen und die Anwendung<br />
der Vorschriften in allen Mitgliedstaaten harmonisieren.<br />
Zudem wurden neue Sicherheits- und Gesundheitsschutzanforderungen<br />
eingeführt, um den aktuellen Entwicklungen und<br />
Technologien gerecht zu werden, insbesondere im Bereich der<br />
Cybersecurity und Künstlichen Intelligenz.<br />
DIE HISTORIE DER NEUEN<br />
MASCHINENVERORDNUNG<br />
Die Entwicklung und Verabschiedung der neuen Maschinenverordnung<br />
erfolgte in mehreren Schritten. Nach einer vorläufigen<br />
politischen Einigung im Dezember 2022 wurde die Verordnung<br />
im April 2023 vom EU-Parlament angenommen und<br />
später vom Europäischen Rat verabschiedet. Die endgültige<br />
Veröffentlichung erfolgte im Juni 2023 im EU-Amtsblatt. Es ist<br />
wichtig zu beachten, dass die Verordnung eine Stichtagsregelung<br />
vorsieht, wonach ab dem 20. Januar 2027 die neuen Anforderungen<br />
verbindlich sind. Sprich ab diesem Tag, unterliegen<br />
alle in Verkehr gebrachten Maschinen und Anlagen nur noch<br />
der neuen Maschinenverordnung.<br />
32 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 www.industrielle-automation.net
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
Die IBF Solutions GmbH unterstützt Hersteller<br />
von Maschinen und Anlagen gezielt beim<br />
Umstieg von der Maschinenrichtlinie auf die<br />
neue Maschinenverordnung. Dabei können<br />
wir auf 30-Jahre Erfahrung bauen. Als<br />
führender Anbieter von Softwaresystemen<br />
und Seminar-Dienstleistungen im Bereich<br />
Maschinensicherheit liegt unser Schwerpunkt<br />
in der Unterstützung nationaler und internationaler<br />
Kunden auf dem Gebiet der<br />
CE-Kennzeichnung und Risikobeurteilung von<br />
Maschinen, Anlagen und elektrischen Geräten.<br />
Johannes Windeler-Frick,<br />
Geschäftsführer IBF Solutions GmbH<br />
DIE WICHTIGSTEN ÄNDERUNGEN IM<br />
VERGLEICH ZUR MASCHINENRICHTLINIE<br />
AB DEM 20. JANUAR 2027<br />
UNTERLIEGEN MASCHINEN UND<br />
ANLAGEN NUR NOCH DER NEUEN<br />
MASCHINENVERORDNUNG<br />
n Terminologie und Struktur: Die neue Verordnung führt eine<br />
klarere Terminologie ein und ordnet die Artikel und Anhänge<br />
neu. Dies soll die Verständlichkeit und Anwendbarkeit verbessern.<br />
Insbesondere die Einführung des etwas sperrigen Begriffs<br />
„Maschinen und dazugehörige Produkte“ soll dazu beitragen,<br />
Missverständnisse zu vermeiden.<br />
n Konformitätsbewertungsverfahren: Ein zentraler Aspekt der<br />
Verordnung betrifft die Konformitätsbewertung von Hochrisikomaschinen.<br />
Hier werden verschiedene Verfahren je nach Risikoklasse<br />
festgelegt. Konstruktionsabteilungen müssen sich mit<br />
den spezifischen Anforderungen für ihre Maschinen vertraut<br />
machen und entsprechende Bewertungsverfahren durchführen.<br />
Insbesondere ist zu prüfen, ob eine benannte Stelle beigezogen<br />
werden muss oder ob die Konformitätsbewertung in Eigenverantwortung<br />
durchgeführt werden kann.<br />
n Nachmarktpflichten: Die Verordnung legt explizit fest, dass<br />
Hersteller unverzüglich Maßnahmen ergreifen müssen, um die<br />
Konformität sicherzustellen oder unsichere Produkte vom<br />
Markt zu nehmen. Dies unterstreicht die Bedeutung von Rückrufmanagement<br />
und Produktbeobachtung für Hersteller.<br />
n Security-Anforderungen: Ein neuer Schwerpunkt liegt auf der<br />
Sicherheit von vernetzten Maschinen und Anlagen. Die Verordnung<br />
definiert Anforderungen zum Schutz vor Beeinflussung,<br />
damit sichergestellt wird, dass die Verbindung mit externen<br />
Geräten zu keinen Gefährdungssituationen führt. Dies<br />
spiegelt die wachsende Bedeutung von Cybersecurity in der Industrie<br />
wider und erfordert gegebenenfalls eine entsprechende<br />
Anpassung von Konstruktions- und Sicherheitskonzepten.<br />
n Künstliche Intelligenz und Selbstentwicklung: Die Verordnung<br />
berücksichtigt den Einsatz von Künstlicher Intelligenz<br />
und selbstentwickelndem Verhalten in Maschinen. Dies erfordert,<br />
dass in der Risikobeurteilung die potenziellen Risiken dieser<br />
Technologien berücksichtigt und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen<br />
getroffen werden.<br />
AUSWIRKUNGEN AUF ÜBER<br />
800 HARMONISIERTE NORMEN<br />
Die neue Maschinenverordnung (EU) 2023/1230 bringt in Anhang<br />
III geänderte und neue Sicherheits- und Gesundheitsschutzanforderungen<br />
mit sich, wie beispielsweise Schutz gegen<br />
Korrumpierung (1.1.9.) oder Risiko des Kontakts mit stromfüh<br />
www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 33
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
Die Umstellung auf die neue Maschinenverordnung und die<br />
Überarbeitung von über 800 Normen bringen erwartungsgemäß<br />
einige Herausforderungen und Unsicherheiten für Konstrukteure<br />
und Konstrukteurinnen mit sich. Dies erfordert eine gründliche<br />
Analyse der neuen Anforderungen und eine Anpassung bestehender<br />
Konstruktionsprozesse. Hier sind einige Handlungsempfehlungen,<br />
um sich optimal auf die neue Gesetzeslage vorzubereiten:<br />
n Frühzeitige Auseinandersetzung: Hersteller sollten sich frühzeitig<br />
mit den neuen Anforderungen vertraut machen und<br />
sicherstellen, dass Konstruktionsprozesse dahingehend angepasst<br />
werden, dass diese auch die neuen Anforderungen<br />
berücksichtigen.<br />
n Schulung und Weiterbildung: Fortbildungen und Schulungen<br />
zum Thema Sicherheit und Compliance sind unerlässlich, um<br />
das erforderliche Know-how zu erlangen und auf dem neuesten<br />
Stand zu bleiben. Externe Experten vermitteln aktuelles<br />
und hilfreiches Wissen.<br />
n Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen: Konstruktionsabteilungen<br />
sollten von Anfang an Sicherheitsmaßnahmen<br />
in den Entwicklungsprozess integrieren und sicherstellen,<br />
dass ihre Produkte den neuesten Standards entsprechen, insbesondere<br />
im Bereich Cybersecurity.<br />
n Regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung: Die Einhaltung<br />
der neuen Verordnung erfordert eine kontinuierliche<br />
Überprüfung und Aktualisierung der Konstruktionsprozesse<br />
und -standards, um sicherzustellen, dass die Produkte den<br />
aktuellen Anforderungen entsprechen.<br />
CE-Software – jetzt auch nach neuer Maschinenverordnung<br />
(EU) 2023/1230<br />
renden Freileitungen (3.5.4.). Dies erfordert möglicherweise eine<br />
Anpassung der bestehenden harmonisierten Normen, welche<br />
heute zur Konkretisierung der aktuellen Maschinenrichtlinie dienen.<br />
Die EU-Kommission plant, die Konformitätsvermutung für<br />
diese Normen auch unter der neuen Verordnung zu gewähren,<br />
sofern diese die gleichen grundlegenden Anforderungen abdecken.<br />
Eine Überprüfung der aktuell über 800 im EU-Amtsblatt<br />
EINE ÜBERPRÜFUNG DER<br />
NORMEN SOLL BIS ENDE 2026<br />
ABGESCHLOSSEN SEIN<br />
veröffentlichten Normen soll bis Ende 2026 abgeschlossen sein.<br />
Anschließend werden diese im Rahmen eines Durchführungsbeschlusses<br />
veröffentlicht und erfüllen so die Konformitätsvermutung<br />
nach der neuen Maschinenverordnung. Sind die Anforderungen<br />
nicht, oder nur teilweise erfüllt, so werden diese Normen<br />
voraussichtlich mit Einschränkung aufgeführt. Zusätzlich sollen<br />
bis zu diesem Termin neue harmonisierte Normen entstehen,<br />
um speziell die neuen Anforderungen der Maschinenverordnung<br />
wie Cybersicherheit, KI und additive Fertigung zu erfüllen. Neuveröffentlichte<br />
Normen müssen die Anforderungen beider Regelwerke<br />
abdecken und werden voraussichtlich einen doppelten informativen<br />
Anhang für die Anforderungen nach Maschinenrichtlinie<br />
und Maschinenverordnung enthalten.<br />
HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN FÜR<br />
KONSTRUKTIONSABTEILUNGEN<br />
AUTOMATISIERTE UNTERSTÜTZUNG<br />
DURCH CE-SOFTWARE<br />
Um im Dschungel der neuen Verordnungen und Normen den<br />
Überblick zu behalten und sich vor allem auf das Wesentliche zu<br />
konzentrieren – nämlich die zielgerichtete Entwicklung des finalen<br />
Produkts, ist es ratsam, sich auf professionelle CE-Software zu<br />
stützen. Ein Beispiel dafür ist Safexpert. Diese spezielle Software<br />
zur Risikobeurteilung und CE-Kennzeichnung von Maschinen<br />
und Anlagen erleichtert den Umstieg erheblich. Insbesondere in<br />
der neuesten Version 9.1, die bereits jetzt die Maschinenverordnung<br />
unterstützt, werden Konstrukteure gezielt durch die neuen<br />
Anforderungen geführt und Normenänderungen fließen automatisch<br />
in die Software ein. Das Tool hilft dabei, keine wichtigen<br />
Neuerungen und Änderungen zu übersehen und effizient zur<br />
Konformitätserklärung zu gelangen. Dies stellt einen bedeutenden<br />
Unterschied zu Programmen wie Word und Excel dar, in<br />
denen potenzielle Änderungen an den über 800 Normen nicht<br />
automatisch zur Verfügung stehen und manuell recherchiert und<br />
eingepflegt werden müssen. Die Fehleranfälligkeit und der immense<br />
Zeitaufwand hierfür sind bei der Vielzahl an Änderungen<br />
nicht zu unterschätzen. Eine Digitalisierung und Automatisierung<br />
der CE-Prozesse durch Software steigert an dieser Stelle somit<br />
deutlich die Effizienz und Konstruktionsabteilungen können<br />
den neuen Anforderungen noch gelassener entgegenblicken.<br />
Die Einführung der neuen Maschinenverordnung erfordert<br />
insgesamt eine proaktive Herangehensweise von Herstellern, um<br />
sicherzustellen, dass ihre Produkte den höchsten Sicherheitsund<br />
Qualitätsstandards entsprechen und den rechtlichen Anforderungen<br />
gerecht werden. Durch eine gründliche Vorbereitung<br />
und kontinuierliche Überwachung können die Herausforderungen<br />
gezielt angegangen werden und es wird ein wichtiger Beitrag<br />
zur Sicherheit und Effizienz von Maschinen und Anlagen in der<br />
Europäischen Union geleistet.<br />
Bilder: Aufmacher gorodenkoff – stock.adobe.com, sonst. IBF Solutions<br />
www.ibf-solutions.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
IBF Solutions GmbH<br />
Bahnhofstr. 8<br />
6682 Vils/Österreich<br />
E-Mail: office@ibf-solutions.com<br />
AUTOREN<br />
Johannes Windeler-Frick, Geschäftsführer<br />
und Daniel Magnus, Business Development<br />
Manager, beide bei der IBF Solutions GmbH<br />
34 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 www.industrielle-automation.net
KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
NEUE KABELDURCHFÜHRUNG<br />
Icotek präsentiert die Kabeldurchführungsplatten<br />
KEL-DPZ-KX/KL (IP65) für<br />
Rittal-Klemmenkästen KX/KL und viele<br />
weitere Anwendungen. Durch fünf<br />
neue Konfigurationen können Anwender<br />
bis zu 72 Leitungen in Gehäuse<br />
einführen. Elektrische und pneumatische<br />
Leitungen lassen sich schnell<br />
installieren: Der Anwender durchstößt<br />
die entsprechende Membran und<br />
schiebt die Leitungen einfach durch.<br />
Um eine weiterhin durchstochene,<br />
aber nicht mehr genutzte Membran<br />
abzudichten, bietet Icotek die Stopfen<br />
ST-B an. Die KEL-DPZ-KX/KL ist eine vielseitige und zuverlässige<br />
Lösung für die Kabeldurchführung in Rittal Klemmenkästen<br />
KX/KL. Sie bietet eine schnelle und einfache Montage sowie<br />
einen effektiven Schutz der Leitungen. Die eingeführten<br />
Leitungen sind nach IP65 abgedichtet und gegen Zug entlastet.<br />
Es entstehen keine Schmutznischen. Für eine einfache<br />
Montage wird die KEL-DPZ-KX/KL (IP65) komplett mit allen<br />
erforderlichen Blechschrauben geliefert.<br />
www.icotek.com<br />
FLEXIBEL KOMBINIERBAR UND FÜR HOHE<br />
STROMSTÄRKEN GEEIGNET<br />
Lapp baut seine Epic Power-Serie<br />
weiter aus. Neu sind vier M23-Rundsteckverbindereinsätze<br />
und drei<br />
M23-Gehäuse. Das Besondere daran:<br />
Alle Gehäuse lassen sich mit jedem<br />
der vier Einsätze kombinieren. Das<br />
Epic Power M23 D6 Steckverbindergehäuse<br />
ist einzeln oder mit dem<br />
passenden Einsatz erhältlich. Es ist<br />
leistungsstark (bis 26 A) trotz<br />
platzsparender Baugröße und daher für sehr kleine Geräte<br />
geeignet. Das Metallgehäuse besteht aus stabilem Zinkdruckguss<br />
und kann sowohl mit Einsatz für Buchsen- als auch für<br />
Stiftkontakte genutzt werden. Wenn es schnell gehen muss,<br />
gibt es den Epic Power M23 D6 Twist. Dank Twist-Mechanismus<br />
gelingt die Verriegelung mit dem Gegenstück bereits<br />
nach einer Viertelumdrehung. Als drittes neues M23-Rundsteckverbindergehäuse<br />
stellt Lapp Epic Power M23 F6 Twist<br />
vor. Hinzu kommen M23-Rundsteckverbindereinsätze<br />
Epic Power M23 Inserts für die Bestückung mit Buchsen- oder<br />
Stiftkontakten sowie mit PE-Crimpkontakt.<br />
www.lapp.com<br />
VIELSEITIGE NEUE HUTSCHIENENGEHÄUSE<br />
Die Gehäusefamilie Railtec B von<br />
OKW eignet sich für die einfache<br />
und schnelle Rastmontage auf<br />
DIN-Schienen nach EN 60715<br />
TH35 und für die direkte Wandmontage.<br />
Die Oberteile sind aus<br />
dem flammwidrigen Kunststoff PC (UL 94 V-0) in lichtgrau (RAL<br />
7035), die Unterteile aus PPO (UL 94 V-0) in schwarz gefertigt.<br />
Die Gehäuse sind vollisoliert und berührungssicher nach VBG 4<br />
sowie IEC 529/DIN VDE 0470-1. Durch eine neue, flache<br />
Ausführung mit geschlossenem Oberteil und vier Modulbreiten<br />
bietet die Produktgruppe jetzt noch mehr Möglichkeiten im<br />
Einsatz als Elektronikgehäuse. Die Variante für zwei Module<br />
besitzt die Abmessungen 35 × 89,6 × 31,25 mm. Das 4-Modul-<br />
Gehäuse ist 70, die 6-Modul-Variante 105 und das Gehäuse für<br />
neun Module 157,5 mm breit. Die flache Bauform gestattet eine<br />
effektive Nutzung des Raumes. Außerdem lässt das geschlossene<br />
Oberteil die Integration einer großzügigen Bedienfläche mit<br />
Anzeigen, Bedienelementen und Schnittstellen zu.<br />
www.okw.com<br />
AUTOMATISCH GEFÄHRDETE KOMPONENTEN<br />
IN DER PRODUKTION IDENTIFIZIEREN<br />
Siemens bringt eine neue Cybersecurity-Software auf den<br />
Markt, mit der bestehende Schwachstellen im Feld so schnell<br />
wie möglich identifiziert werden können. Das cloud basierte<br />
Tool Sinec Security Guard bietet automatisiertes Schwachstellen-Mapping<br />
und Sicherheitsmanagement, das für<br />
industrielle Betreiber in<br />
OT-Umgebungen optimiert<br />
ist. Die Software kann<br />
bekannte Cybersecurity-<br />
Schwachstellen automatisch<br />
den Produktionskomponenten<br />
von Industrieanlagen<br />
zuordnen. Auf diese Weise<br />
können Bedienpersonal und Automatisierungsexperten ohne<br />
spezielles Cybersecurity-Know-how bestehende Sicherheitsrisiken<br />
bei ihren Komponenten in der Produktion identifizieren.<br />
Zudem erhalten sie eine risikobasierte Bedrohungsanalyse.<br />
www.siemens.com<br />
MASCHINENZUSTÄNDE DIREKT<br />
AM GRIFF ERKENNBAR<br />
Schmersal stellt sein neues, universell<br />
ausgelegtes Türgriffsystem DHS vor: Es<br />
kombiniert die Funktionen eines robusten<br />
Türgriffes mit der Anzeige verschiedener<br />
Maschinenzustände über die Beleuchtung<br />
des Griffs. Der Griff signalisiert unterschiedliche<br />
Maschinenzustände großflächig<br />
mit sieben verschiedenen Farben.<br />
Der Anwender kann die Farben individuell<br />
ansteuern, um die jeweils definierten Maschinenzustände zu<br />
signalisieren. Zusätzlich steht ein Drucktaster zur Verfügung,<br />
der sich durch farbige Tasterkappen individuell an die Kundenbedürfnisse<br />
anpassen lässt. Dieser kann beispielsweise die<br />
Aufgabe einer Reset-Funktion oder eine Anforderung zum<br />
Öffnen der Schutztür erfüllen. Das Türsystem erspart die<br />
Montage zusätzlicher Türgriffe und Leuchtmelder. Es ist<br />
speziell für die Integration in 40-mm-Profilsysteme ausgelegt.<br />
www.schmersal.com<br />
www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 35
<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />
SCHNELLE REAKTION BEI FEHLENTWICKLUNGEN GEWÄHRLEISTEN<br />
TRANSPARENTE STROMVERSORGUNG<br />
Die Herausforderungen für die Anlagenbetreiber nehmen seit Jahren zu.<br />
Neben den Fragen zu einer besseren Umweltverträglichkeit der verschiedenen<br />
Produktionsstandorte rückt in Deutschland die Verfügbarkeit von qualifizierten<br />
Mitarbeitenden immer mehr in den Vordergrund. Eine Antwort auf diese<br />
Fragestellung bietet die Digitalisierung und die Modularisierung sowie die<br />
Dezentralisierung der Anlagen.<br />
Mit IO-Link werden die unterschiedlichen Messwerte<br />
und Statusinformationen der Stromverteilung an die<br />
übergeordneten Steuerungen übermittelt. Diese<br />
Digitalisierung erhöht die Transparenz des Systems<br />
und erleichtert die kontinuierliche Erfassung des Anlagenstatus.<br />
Das nimmt dem Bedienpersonal mühsame Überwachungsaufgaben<br />
ab und reduziert den Tätigkeitsumfang. Mit der stärkeren<br />
Dezentralisierung der Anlagen rückt die Steuerung näher an den<br />
Fertigungsprozess. Früher gab es für die Versorgung der Anlagen<br />
große Schaltschränke, von denen die unterschiedlichen Verbraucher<br />
im Feld versorgt und überwacht wurden. Das führte zu langen<br />
Zuleitungen und dadurch zu einer Vielzahl von Kabeln, was<br />
wiederum den Verbrauch von Kupfer erhöhte. Dabei liegt das<br />
Augenmerk auf die Reduktion des Ressourcenverbrauchs und die<br />
Einsparungen durch weniger Leitungen. Auch die Modularisierung<br />
und die dadurch ermöglichte schnelle Anpassung der Fertigungskapazitäten<br />
zahlt auf diese Herausforderung ein. Für die<br />
Umsetzung ist eine Flexibilität der verwendeten Komponenten<br />
nötig. Das REX-System von E-T-A Elektrotechnische Apparate<br />
wird diesen Ansprüchen gerecht. Es integriert durch seinen<br />
modularen Aufbau die benötigte Flexibilität und durch die<br />
Anbindung an IO-Link die notwendige Kommunikationsfähigkeit,<br />
um den Fertigungsprozess im Bereich der Stromversorgung<br />
und -verteilung transparent darzustellen.<br />
IO-LINK SCHAFFT TRANSPARENZ DES<br />
FERTIGUNGSPROZESSES<br />
Für die Übertragung von Messwerten und Statusmeldungen von<br />
den Sensoren und Aktoren zu den Steuerungssystemen sowie<br />
bis in die Cloud hat sich IO-Link in den letzten Jahren bewährt.<br />
Dabei ist die Unabhängigkeit von IO-Link vom verwendeten<br />
Bussystem ein entscheidender Vorteil. Es besteht eine direkte<br />
Punkt-zu-Punkt-Kommunikation zwischen dem IO-Link Master<br />
und dem Device. Die Geräte sind direkt über eine dreiadrige<br />
Leitung miteinander verbunden. Das ermöglicht bei einer nachträglichen<br />
Implementierung von IO-Link die Verwendung der<br />
bestehenden Verdrahtung, was Zeit und Geld spart. Auch der<br />
Austausch und die Erweiterung von bestehenden Anwendungen<br />
gestaltet sich besonders einfach. Ein defektes Gerät lässt sich<br />
einfach durch das neue Gerät austauschen. Die Parametrierung<br />
erfolgt automatisch, sobald der IO-Link Master das neue Gerät<br />
36 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 www.industrielle-automation.net
<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />
erkennt. Somit ist keine zusätzliche händische Parametrierung<br />
des getauschten Gerätes notwendig. Das erleichtert die Wiederinbetriebnahme<br />
nach einer Störung und führt zu einer Verkürzung<br />
der Stillstandzeiten.<br />
BIS ZU 60 PROZENT PLATZEINSPARUNG<br />
Mit dem REX-System verfolgt E-T-A einen modularen und flexiblen<br />
Ansatz. Die unterschiedlichen Komponenten sind flexibel,<br />
nach den Anforderungen des Kunden und der Anwendung, miteinander<br />
kombinierbar. Das erste Gerät ist das Schaltnetzteil.<br />
Das dreiphasige PFR12 wird primärseitig an AC 400 V angeschlossen.<br />
Sekundärseitig können bis zu 40 A bei einer Ausgangsspannung<br />
von DC 24 V fließen. Die Höhe des Schaltnetzteils<br />
ist an die Sicherungsautomaten des REX-Systems angepasst<br />
und beträgt nur 80 mm. Dadurch ist der Platzbedarf des<br />
Schaltnetzteils sehr gering und benötigt nur 60 Prozent der<br />
üblicherweise erforderlichen Fläche. Gerade bei dezentralen<br />
Anwendungen mit kleinen Schaltschränken oder Klemmkästen<br />
ist das von Vorteil. Dies wird durch den hohen Wirkungsgrad<br />
des Schaltnetzteils von über 95 Prozent unterstützt, was die<br />
Wärmeentwicklung reduziert. Das kommunikative Kernstück,<br />
der Buscontroller CPC12, schließt an das Schaltnetzteil PFR12<br />
an. Die Verbindung der beiden Geräte sowie alle folgenden<br />
Sicherungsautomaten und Potentialverteilungsmodule, erfolgt<br />
einzig über den Verbindungsbügel auf der Rückseite des Geräts.<br />
Dieser verbindet alle Geräte miteinander und sorgt für deren<br />
Stromversorgung. Zudem überträgt er die Messwerte, Diagnosesowie<br />
Statusinformationen der Sicherungsautomaten zum<br />
Buscontroller und von dort an den IO-Link Master und an die<br />
angeschlossenen Bussysteme. Dies geschieht ohne weiteres<br />
Zubehör wie Stromschienen und gewährleistet dadurch einen<br />
schnellen Aufbau beziehungsweise eine Erweiterung des<br />
Systems und stellt sicher, dass der Kunde bei der Komponentenbestellung<br />
keine Zubehörteile mehr vergisst.<br />
FLEXIBLITÄT BEI DER ABSICHERUNG<br />
DER LASTEN<br />
An den Buscontroller schließen sich die Sicherungsautomaten<br />
an. Durch die Vielzahl der unterschiedlichen Varianten kann<br />
der Konstrukteur sein Stromversorgungs- und Verteilungssystem<br />
passgenau auf die Anforderungen der Anlage auslegen. Bei<br />
der Auswahl der Nennströme kann er auf zwei verschiede Varianten<br />
zurückgreifen. Die eine Variante besteht aus Geräten mit<br />
einem einstellbaren Nennstrom. Dieses ist direkt am Gerät oder<br />
über die IO-Link-Schnittstelle realisierbar. Somit besteht die<br />
Möglichkeit, in einem Nennstrombereich von 1 bis 20 A die<br />
unterschiedlichen Verbraucher elektronisch abzusichern. Das<br />
reduziert die Lagerhaltung und ermöglicht die schnelle Anpassung<br />
bei sich ändernden Anlagenkonfigurationen. Die zweite<br />
Variante verfügt über feste Stromstärken. Dabei ist das integrierte<br />
Fail-Safe-Element auf den Nennstrom des Sicherungsautomaten<br />
angepasst. Das stellt ein normkonformen Leitungsschutz<br />
nach EN60204-4 sicher.<br />
Der modulare und kompakte Aufbau der Sicherungsauto maten<br />
reduziert den Platzbedarf im Schaltschrank und erlaubt einen<br />
passgenauen Aufbau des Systems. Mit seiner Baubreite von nur<br />
12,5 mm für zwei Kanäle ist es möglich, das System genau auf die<br />
Anforderungen der Applikation zusammenzustellen. Das REX-<br />
System ist flexibel in den unterschiedlichen Anwendungsbereichen<br />
einsetzbar und findet Verwendung im Maschinen- und Anlagenbau.<br />
Durch die Zulassungen für den Ex-Bereich der Zone 2<br />
ist auch eine Anwendung im Öl und Gasbereich denkbar.<br />
Die Verbindung der einzelnen Module sowie der gesamte Ausbau<br />
erfolgen komplett ohne weiteres Zubehör<br />
FAZIT<br />
Der Buscontroller übermittelt die wichtigsten Messwerte und<br />
Statusinformationen des Schaltnetzteils und der Sicherungsautomaten<br />
an den IO-Link Master. Dadurch können die Anwender<br />
sich abzeichnende Fehlentwicklungen sehr schnell feststellen<br />
und Gegenmaßnahmen einleiten. Dafür wird zum Beispiel<br />
der aktuelle Laststrom eines Verbrauchers im Sicherungsautomaten<br />
gemessen und weitergeleitet. Kommt es bei einem Motor<br />
oder einem Ventil zu einer erhöhten Stromaufnahme, beispielsweise<br />
aufgrund der Verschmutzung des Gerätes, wird diese erfasst<br />
und gemeldet. Der Anlagenbediener kann diesen Schwellwert<br />
zwischen 50 und 100 Prozent des Nennstroms einstellen.<br />
Das ermöglicht ihm Gegenmaßnahmen und er vermeidet einen<br />
fehlerbedingten Stillstand. Durch die zusätzlichen Diagnosefunktionen<br />
wird darüber hinaus der Auslösegrund festgestellt,<br />
was die Fehlersuche vereinfacht und deutlich beschleunigt.<br />
Die Anbindung an IO-Link vereinfacht die Inbetriebnahme<br />
der Anlage, das Austauschen und Erweitern von Geräten sowie<br />
die Fehlersuche im Störungsfall. Der Einsatz von IO-Link erhöht<br />
die Transparenz der DC 24 V-Stromversorgung und -verteilung<br />
und gewährleistet dadurch eine höhere Anlagenverfügbarkeit.<br />
Bilder: E-T-A<br />
www.e-t-a.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH<br />
Industriestraße 2-8, 90518 Altdorf<br />
Telefon 09187 10-0<br />
E-Mail: info@e-t-a.de<br />
AUTOR<br />
Thomas Kramer,<br />
Business Development Manager<br />
Division Automation & Process Control,<br />
E-T-A Elektrotechnische Apparate, Altdorf<br />
www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 37
KONFIGURATION AUTOMATISIEREN UND KNOW-HOW SICHERN<br />
Modulare Gelenksysteme<br />
...zur Befestigung<br />
...zur Ausrichtung<br />
von Kameras & Sensoren<br />
Machine Vision<br />
Der neue Project Builder für die Plattform Engineering Base von Aucotec kann die Anlagenkonfiguration<br />
nochmals erleichtern. Das Tool instruiert den Advanced Typical Manager über<br />
die passende Auswahl von Typicals. Bisher mussten Projektierende zur Eingrenzung geeigneter<br />
Typicals entweder selbst Kenntnisse über sie besitzen oder Fachleute hinzuziehen. Der<br />
Project Builder dagegen lässt sich mit Hilfe von Bedingungen und Regeln für jeden Anlagentyp<br />
konfigurieren, sodass er das erforderliche Typical-Know-how für definierte Projekte hat.<br />
Da er zudem die Bestandteile der Advanced Typical Manager (ATM)-Bausteine kennt, weiß er<br />
automatisch, wo welcher passt. Das beschleunigt das „Zusammenklicken“ von Anlagenprojekten<br />
und steigert die Datenqualität, da Fehlinterpretationen der kryptischen Typical-Namen<br />
nicht mehr passieren können. Gleichzeitig ist keine Hilfestellung durch Spezialisten mehr<br />
nötig. Nutzer können außerdem ihre eigene Bedienoberfläche definieren. Der Konfigurator<br />
legt das Projekt eigenständig an, dann füllt es der ATM nach Vorgabe des Project Builders mit<br />
den passenden Typicals. Anschließend übernimmt das Tool erneut die Führung und startet<br />
automatisierte Folgeaktionen, zum Beispiel Klemmenpläne generieren, Inhaltsverzeichnisse<br />
anlegen oder die Dokumentationsstruktur anpassen.<br />
www.aucotec.com<br />
UPDATE FÜR DEN DATENLOGGER<br />
Imaging<br />
Delta Logic hat ein Update für den Datenlogger Accon EasyLog<br />
veröffentlicht. Die Version 2.7.0.0 enthält unter anderem Support<br />
für TIA-Portal-Projekte der aktuellen Version TIA V19.<br />
Symbole können sowohl offline als auch online importiert<br />
werden, auch der Download von Symbolen passwortgeschützter<br />
TIA-SPSen ist nun möglich. Außerdem werden die Firmware-Versionen<br />
4.6.1 der S7-1200 CPUs beziehungsweise 3.1.2 der S7-<br />
1500 CPUs unterstützt. Für die aufgezeichneten Daten standen<br />
Anwendern bereits in den vorherigen Versionen verschiedene<br />
Formate zur Wahl, darunter CSV und SQL sowie die Übermittlung<br />
an ein Arburg-Leitrechnersystem (ALS) zur Archivierung. Der Anwender kann die Ausgaben in<br />
CSV und SQL jetzt uhrzeitgesteuert pausieren. Auch können dynamische Dateinamen anhand<br />
von Uhrzeiten oder Schichten vergeben werden. Die Länge des Ausgabetextes von UTF-8<br />
Strings beträgt 65.535 Zeichen je Zeichenkette. Um den aktuellen Anforderungen an die<br />
Datensicherheit zu entsprechen, werden Betriebssysteme, die älter sind als Windows 10,<br />
nicht länger unterstützt. Darüber hinaus hat Delta den Support von 32-Bit-Betriebssystemen<br />
eingestellt; auch das Eingangsmodul für Sigmatek-Steuerungen wird ab der aktuellen Version<br />
nicht mehr angeboten.<br />
www.deltalogic.de<br />
DIGITALE ZUGRIFFSSTEUERUNG<br />
Sensorik<br />
Mit dem Electronic-Key-System EKS2 bringt<br />
Euchner ein neues Schlüsselsystem auf den Markt.<br />
Es ist einfach zu implementieren, zu bedienen und<br />
anzupassen. Als Weiterentwicklung des bewährten<br />
EKS-Systems soll das EKS2 Vorteile bei der digitalen<br />
Zugriffssteuerung und der Betriebsartenwahl<br />
bieten. Durch Template-Projekte mit vordefinierten<br />
Funktionen und Datenfeldern wird der Programmieraufwand<br />
zur Einbindung reduziert. Bei der<br />
Kommunikation setzt Euchner auf Profinet, kombiniert mit sicheren Halbleiterausgängen.<br />
Der enthaltene Profinet-Switch macht die Integration in das Bussystem einfach. Die 1-aus-n-<br />
Sicherheitsausgänge werden direkt an eine sichere Steuerung angeschlossen und dort<br />
ausgewertet. Das ermöglicht beispielsweise die Betriebsartenwahl auf Sicherheitsniveau PL e.<br />
Statt die komplette Betriebsartenwahl in der Steuerung auszuprogrammieren, wählt der<br />
Kunde hier ein geeignetes Projekt und konfiguriert nur noch einzelne Parameter über die<br />
GSDML-Datei in seiner Projektierungssoftware.<br />
www.euchner.de<br />
www.dk-fixiersysteme.de
BILDVERARBEITUNG, OPTISCHE MESSTECHNIK UND INSPEKTION<br />
TITEL<br />
Radar Imaging: verborgene<br />
42 Objekte sicher detektieren<br />
Edge Learning bringt Dynamik<br />
44 in Verpackungslinien<br />
Produkte, Lösungen und<br />
48 Trends aus der Branche<br />
industrielle-automation.net
IM FOKUS<br />
JAHRS Kolumne<br />
WENN ES AM<br />
SCHÖNSTEN IST<br />
Wie sagt doch das Sprichwort: „Wenn es am<br />
schönsten ist, dann soll man gehen“. Und ja, dies<br />
ist meine letzte Kolumne in der „Industriellen<br />
Automation“, die Sie zum Lesen bekommen.<br />
Seit Heft 3/2009 durfte ich die Zeitschrift mit<br />
meinen persönlichen Kommentaren im Teil<br />
„Industrial Vision“ begleiten. Es war eine Zeit, in der<br />
technologisch wie gesellschaftlich viel passiert ist.<br />
Der Begriff Industrie 4.0 wurde geprägt und das autonome<br />
Fahren wurde praxistauglich – beides<br />
Technologien, die im Kern von der Bildverarbeitung<br />
abhängen. Die künstliche Intelligenz kam zum<br />
Durchbruch und zeigte zuallererst ihr Potenzial an<br />
der Arbeit mit Bildern. Aber auch hyperspektrale<br />
und 3D- Bildverarbeitung wurden industrietauglich.<br />
Und nicht zuletzt gab es endlich den Brückenschluss<br />
zwischen Bildverarbeitung und Automatisierung,<br />
um den so lange gerungen wurde. Das<br />
alles waren Meilensteine und ist Lichtjahre von<br />
dem entfernt, was mir 1987 erstmalig im Studium<br />
als „Bildverarbeitung“ begegnete.<br />
Gesellschaftlich und wirtschaftlich ist die Technologie<br />
heute anerkannt und unersetzlich: Ob als<br />
leistungsfähiges Tool zur Qualitätssicherung, als<br />
zuverlässiger „Mess- und Prüfknecht“ in der<br />
Produktion oder als hidden Champion im Maschinenbau,<br />
der dem Prädikat „made in Germany“<br />
immer wieder neue Möglichkeiten eröffnet. So<br />
konnte ich eine ganze Zeitetappe der Entwicklung<br />
der Bildverarbeitung begleiten, was mich mit<br />
einem gewissen Stolz erfüllt.<br />
Nach 15 Jahren oder 46 Kolumnen sage ich an<br />
dieser Stelle „Goodbye“. Bildverarbeitung wird<br />
auch weiterhin die zentrale Linie meiner Berufsbiografie<br />
bleiben, die mich fasziniert, begeistert und<br />
neugierig hält. Aber jetzt warten darin andere<br />
aufregende Themen, denen ich mich gern widmen<br />
möchte.<br />
Persönlich danke ich Chefredakteurin<br />
Nicole Steinicke<br />
für ihre wertschätzende<br />
und herzliche Zusammenarbeit!<br />
Es war mir immer<br />
ein Vergnügen mit Ihnen<br />
meinen kleinen Beitrag zur<br />
„Industrial Vision“ abzustimmen.<br />
Herzlichen<br />
Dank dafür!<br />
Ihr Ingmar Jahr<br />
15 PROZENT UMSATZWACHSTUM IN 2023<br />
Der Industriekamerahersteller<br />
IDS Imaging<br />
Development<br />
Systems konnte<br />
das Jahr 2023<br />
erfolgreich<br />
abschließen und<br />
die Branchenerwartungen<br />
weit<br />
übertreffen. Wie<br />
geplant erreichte das Unternehmen ein Wachstum von<br />
15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die positiven Zahlen<br />
führt IDS auf die Entwicklung neuer Produkte, auf zukunftsgerichtete<br />
Kooperationen sowie auf die sehr gute Lieferperformance<br />
dank einer Entspannung der Lieferketten zurück.<br />
www.ids-imaging.de<br />
SEMINAR „OPTISCHE<br />
3D-MESSTECHNIK“<br />
Der Fraunhofer-Geschäftsbereich Vision<br />
setzt seine Seminarreihe zur optischen<br />
3D-Messtechnik fort und veranstaltet<br />
am Mittwoch und Donnerstag, 12. und<br />
13. Juni <strong>2024</strong> das nächste Seminar mit<br />
Praktikum „Optische 3D-Messtechnik<br />
für die Qualitätssicherung in der<br />
Produktion“. Austragungsort ist das<br />
Fraunhofer-Institut für Angewandte<br />
Optik und Feinmechanik IOF in Jena.<br />
www.vision.fraunhofer.de<br />
SCHNELLER ZUM ENERGIESPARENDEN<br />
ELEKTRISCHEN AKTUATOR<br />
IAI Industrieroboter, Hersteller von elektrischen Aktuatoren<br />
und Industrierobotern, hat seine Webseite neu gestaltet,<br />
damit das stetig anwachsende Portfolio der energiesparenden<br />
elektrischen Aktuatoren des Unternehmens für alle Besucher<br />
noch besser präsentiert wird. „Wir wollen mit diesem Relaunch<br />
unserer Webseite allen Besuchern einen vereinfachten<br />
Einstieg sowie eine bessere Übersichtlichkeit über unser<br />
umfangreiches Produktportfolio bieten“, so Stefan Ziemba,<br />
Vertriebs- und Marketingleiter bei IAI Industrieroboter.<br />
www.iai-automation.com<br />
40 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 www.industrielle-automation.net
IM DIALOG<br />
KI UND DL SIND KEINE ALLHEILSBRINGER<br />
Machine Vision, künstliche Intelligenz (KI) und<br />
Deep Learning (DL) zählen zu den Megatrends<br />
der Bildverarbeitungsbranche. Was sie leisten<br />
und welche Lösungen es hierzu gibt, erfahren<br />
Sie vom 8. bis 10. Oktober <strong>2024</strong> auf der<br />
Messe VISION. Einen Einblick in die Highlights<br />
der Veranstaltung und warum Sie sie nicht<br />
verpassen sollten, gibt uns Florian Niethammer,<br />
Leiter Messen & Events bei der Messe Stuttgart.<br />
Redakteurin Vanessa Sendrowski im<br />
Gespräch mit Florian Niethammer<br />
VANESSA SENDROWSKI: In einem halben Jahr findet eine der<br />
wichtigsten Veranstaltungen im Bereich Bildverarbeitung und<br />
Automatisierung statt. Was zeichnet die VISION aus?<br />
FLORIAN NIETHAMMER: Die VISION ist die Leitmesse für die<br />
Bildverarbeitung. Hier treffen Besucher das Who’s who der<br />
Branche und alle, die neue Produktinnovationen entwickelt<br />
haben. Es stellen aber auch zahlreiche junge Unternehmen aus,<br />
die noch einen Startup-Charakter haben. Das Event ist sehr<br />
international geprägt und deckt das vollständige Spektrum der<br />
Technologie ab. Die hohe Innovationskraft der Unternehmen<br />
auf der Messe wird mit einem Rahmenprogramm begleitet.<br />
Es gibt zum Beispiel 70 Vorträge etwa zu den Themen Produktentwicklung<br />
und Forschung sowie eine Award-Verleihung.<br />
Daneben haben Besucher die Möglichkeit, an Guided Tours zu<br />
den Bereichen Logistik, Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie<br />
sowie Elektronik und Halbleiter teilzunehmen.<br />
SENDROWSKI: Im vorletzten Jahr stellten 379 Unternehmen<br />
mit einem Auslandsanteil von rund 60 Prozent aus. Wie viele<br />
Aussteller erwarten Sie insgesamt in diesem Jahr und wie<br />
schätzen Sie die Verteilung?<br />
NIETHAMMER: Aktuell haben sich bereits über 400 Firmen angemeldet<br />
und ich halte es für realistisch, dass wir zwischen 420<br />
und 450 Unternehmen auf der VISION begrüßen dürfen. Das<br />
würde einem Wachstum, im Vergleich zur Messe im vorletzten<br />
Jahr, um un gefähr 10 bis 20 Prozent entsprechen. Zudem ist der<br />
Auslands anteil gestiegen und liegt aktuell bei rund 67 Prozent.<br />
Besonders chinesische Unternehmen drängen auf den europäischen<br />
Markt.<br />
SENDROWSKI: Herr Niethammer, wo sehen Sie die<br />
Haupttrends in der Bildverarbeitung? Was hat sich in den<br />
letzten Jahren verändert, beispielsweise durch KI?<br />
NIETHAMMER: Bildverarbeitungsanwendungen sind nicht<br />
mehr nur in der klassischen Fabrikumgebung sondern immer<br />
häufiger auch in nicht-industriellen Anwendungen zu finden.<br />
Die Bildverarbeitung verfügt zunehmend über mehr Rechenpower,<br />
wodurch eine größere Menge an Daten verarbeitet werden<br />
kann. Außerdem verarbeiten immer mehr Kameras die<br />
Daten direkt im Gerät und werden noch kompakter. Auch die<br />
Relevanz der Bildverarbeitung als Zukunftstechnologie hat sich<br />
verändert, denn es ist für Anwender klarer geworden, was die<br />
Technologie alles leisten kann. Vor allem als Datenlieferant zum<br />
Beispiel in einer Fertigungsumgebung für die Industrie 4.0 oder<br />
Fabrik der Zukunft spielt sie eine wesentliche Rolle, um Daten<br />
zu generieren oder Prozesse zu optimieren. Künstliche Intelligenz<br />
(KI) und Deep Learning (DL) sind keine Allheilsbringer,<br />
die alles revolutionieren, aber es wird damit möglich, bestimmte<br />
Anwendungen, die vorher nicht realisierbar waren, zu lösen.<br />
SENDROWSKI: Heute sind sowohl Aussteller als auch Besucher<br />
bestrebt, miteinander in Dialog zu treten, über Applikationen<br />
und neue Methoden zu sprechen, die gelöst werden sollen.<br />
Was bieten Sie als Veranstalter beiden Seiten, damit sie auf<br />
ihre Kosten kommen. Also: was macht die Präsenz besser als<br />
ein Online-Meeting?<br />
NIETHAMMER: Durch die Corona-Pandemie wissen wir jetzt,<br />
wie es wäre, wenn keine persönlichen Meetings, Konferenzen<br />
oder Messen mehr stattfinden würden. Ich glaube, dass Messen<br />
generell gestärkt aus der Krise hervorgegangen sind, auch wenn<br />
es eine harte Zeit für Vor-Ort-Veranstaltungen war. Es hat sich<br />
gezeigt, dass Veranstaltungen auch digital funktionieren, aber<br />
auch, dass dabei etwa der persönliche Kontakt sowie zufällige<br />
Entdeckungen und der Erlebnisfaktor auf der Messe zu kurz<br />
kommen. Ich finde, dass Messen ein effizientes Tool sind, um<br />
sich zu informieren, weil sie einen kompakten Überblick über<br />
das jeweilige Thema ermöglichen und zudem Experten gezielt<br />
bei Problemen weiterhelfen können. Außerdem glaube ich auch,<br />
dass es einen großen Unterschied macht, ob man zu Hause sitzt<br />
und durch eine virtuelle Welt geht, während E-Mails eintreffen<br />
und ein Telefon klingelt oder ob man sich auf eine Reise begibt<br />
und für einen gewissen Zeitraum fokussiert nur der Erlebniswelt<br />
der Messe hingibt.<br />
Das Interview führte Vanessa Sendrowski,<br />
Redakteurin Industrielle Automation<br />
Bild: Landesmesse Stuttgart<br />
www.vision-messe.de<br />
www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 41
DETEKTION VON VERBORGENEN OBJEKTEN MIT RADARTECHNIK<br />
DAS UNSICHTBARE<br />
SICHTBAR MACHEN<br />
Für Unternehmen stellt die Qualitätssicherung einen entscheidenden Faktor<br />
dar. Dabei stehen sie vor der Herausforderung, Produkte effizient, automatisiert<br />
und ohne Schaden auf ihre Qualität zu prüfen. Ein industrielles 3D-Bildgebungssystem<br />
– basierend auf Radartechnologie – durchleuchtet verschiedenste<br />
Verpackungen und ermöglicht alle Arten von versteckten Objekten zu scannen,<br />
um Anomalien sichtbar zu machen.<br />
Pharmazeutische Produkte stellen oft hohe Anforderungen<br />
an Verpackungs- und Logistikkonzepte. Dazu kommt, dass<br />
2022 die Arzneimittelkommission der deutschen Apotheken<br />
(AMK) 7.182 Spontanberichte zu vermuteten Qualitätsmängeln<br />
und unerwünschten Wirkungen von Arzneimitteln<br />
aus 4.049 verschiedenen (Krankenhaus-) Apotheken erhielt. Unter<br />
den 4.843 Qualitätsmängeln wurden, wie in den Jahren zuvor,<br />
am häufigsten Verpackungsfehler gemeldet (2022: 2180 = 45 Prozent).<br />
Das erfordert flexible Produktionslinien mit einer hundertprozentigen<br />
Inline-Qualitätskontrolle am Ende des Verpackungsprozesses.<br />
Laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebens-<br />
mittelsicherheit gab es im vergangenen Jahr 46 Meldungen zu in<br />
Lebensmitteln gefundenen Fremdkörpern. Deshalb geht es in der<br />
Lebensmittelindustrie um das Sicherstellen, dass keine Produkte<br />
in den Handel kommen, die eventuell Fremdkörper enthalten.<br />
WIE FUNKTIONIERT RADAR IMAGING?<br />
Heute werden in der Produktion unterschiedlichste Technologien<br />
zur Qualitätskontrolle eingesetzt. Dazu gehören unter anderem<br />
optische Systeme, die aber nicht durch das Verpackungsmaterial<br />
sehen können, Durchlaufwagen, die keinen Aufschluss über den<br />
42 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 www.industrielle-automation.net
Fehlerfall geben, und Röntgeninspektion. Letztere erfordern kostspielige<br />
Schutzeinrichtungen, wegen der ionisierenden Röntgenstrahlung,<br />
und einen Strahlenbeauftragten. Die Röntgenanalyse<br />
kann zwar Metalle in Verpackungen zuverlässig detektieren, aber<br />
etwa bei Glas-, Kunststoff- und Holzsplittern funktioniert das<br />
nicht mehr einwandfrei. Genau hier setzt der RadarImager von<br />
Balluff an. Das industrielle 3D-Bildgebungssystem – basierend<br />
auf Radartechnologie – durchleuchtet verschiedenste Verpackungen.<br />
Er ermöglicht alle Arten von versteckten<br />
Objekten zu finden. So prüft das System Verpackungen<br />
auf Vollständigkeit, Unversehrtheit<br />
des Produkts oder identifiziert Fremdkörper.<br />
Der Frequenzbereich der verwendeten Radarstrahlung<br />
liegt im elektromagnetischen Spekt-<br />
All-in-One System<br />
MAKRO-STATION<br />
rum zwischen Mikrowelle und Infrarot, die verwendeten<br />
Wellen sind deshalb nicht ionisierend,<br />
für die optische QS<br />
also gesundheitlich unbedenklich.<br />
Der Sensor sendet elektromagnetische Wellen aus, die nichtleitende<br />
Produkte durchdringen können. Jedes Material absorbiert<br />
die Wellenenergie spezifisch, was deren Amplitude entsprechend<br />
reduziert. Die zusätzliche Reflektion an Grenzflächen<br />
generiert Laufzeitdifferenzen zwischen der ursprünglichen und<br />
DER SENSOR ERÖFFNET VÖLLIG<br />
NEUARTIGE MÖGLICHKEITEN,<br />
APPLIKATIONEN IM BEREICH<br />
QUALITÄTSKONTROLLE ZU LÖSEN<br />
Qualität im Fokus<br />
in die Produktionslinie einbinden. Da der RadarImager direkt<br />
über dem Förderband platziert wird, wirkt sich das auch positiv<br />
auf die Maschinenlänge aus.“<br />
DER RADARSENSOR IN DER PRAXIS<br />
Im verwendeten Frequenzbereich können die Radarstrahlen<br />
sämtliche dielektrische Materialien wie Folien, Kartonagen und<br />
Kunststoffe durchleuchten. Metall, leitfähige<br />
Anzeige<br />
Gegenstände und Flüssigkeiten lassen sich detektieren,<br />
aber nicht durchleuchten. So kann<br />
man auch metallische Gegenstände oder Partikel<br />
auffinden und Füllstände erkennen. Dazu<br />
erlaubt es der Sensor, die Oberflächenbeschaffenheit<br />
unterschiedlicher Materialien zu erfassen.<br />
Durch den verwendeten Frequenzbereich<br />
kann der Imager dielektrische Objekte mit einem<br />
Abstand von wenigen Millimetern optisch sicher trennen.<br />
Auch wenn Objekte dichter beieinanderliegen, lassen sich noch<br />
wichtige Informationen gewinnen und das bei Bandgeschwindigkeiten<br />
bis 1,5 m/s oder 90 m/min. Um mit der nötigen Präzision<br />
messen zu können, setzt der Sensor allerdings eine kontinuierliche<br />
Bewegung des Produktförderbands oder seiner Position und<br />
eine freie Sicht auf die zu überprüfenden Produkte voraus. Ist der<br />
Sensor in der Produktionslinie eingerichtet, braucht er zur Auswertung<br />
der Bilder noch eine geeignete Prüfsoftware. Wechselt<br />
das Produkt, muss nur das neue Rezept geladen werden. So kann<br />
der Radarsensor auch im Bereich Nahrungsmittel und Getränke<br />
Inhalte von Verpackungen auf Vollständigkeit inklusive Beipackzettel<br />
und Unversehrtheit prüfen, Fremdkörper detektieren oder<br />
Füllstände erkennen.<br />
der reflektierten Welle. Die eingesetzte spezialisierte Software<br />
übersetzt die gemessenen Amplituden- und Laufzeitdifferenzen<br />
in Bilder. Das System erstellt so bis zu zehn Bildstapel pro Sekunde,<br />
die den gesamten Bereich unter dem Sensor abdecken. Die<br />
Auswertung des Bildstapels bildet die Basis der Qualitätsprüfung.<br />
Da jedes Bild seinen eigenen Zeitstempel hat, ist damit eine exakte<br />
Rückverfolgung möglich. Die so gewonnenen Daten dokumentieren<br />
gefundene Unregelmäßigkeiten und Fremdkörper<br />
oder überprüfen, ob Verpackungen vollständig und unversehrt<br />
sind. „Mit dem RadarImager unterstützen wir unsere Kunden<br />
dabei, die Prozesssicherheit zu erhöhen und mögliche Rückrufe<br />
und daraus entstehende Kosten zu vermeiden“, so Jörg Maier,<br />
Stratetic Incubation Manager bei Balluff. „Er überwacht den Fertigungsprozess<br />
kontinuierlich und die Messung lässt sich direkt<br />
Bilder: Balluff<br />
www.balluff.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
Balluff GmbH<br />
Schurwaldstraße 9<br />
73765 Neuhausen a.d.F.<br />
Telefon 07158 173-0<br />
E-Mail: balluff@balluff.de<br />
www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 43
OCR AUF BASIS VON EDGE LEARNING FÜR VERPACKUNGSLINIEN<br />
SCHNELLE UND GENAUE<br />
ZEICHENERKENNUNG<br />
Edge Learning, eine benutzerfreundliche Form der Künstlichen Intelligenz,<br />
bietet eine schnelle und zuverlässige Möglichkeit zur Automatisierung von<br />
Lieferketten mit optischer Zeichenerkennung. Im Vergleich zu regelbasierter<br />
OCR ist die Technologie genauer und lässt sich einfacher konfigurieren als<br />
Deep-Learning-Systeme.<br />
Viele Branchen sehen sich mit zunehmenden Compliance-Anforderungen,<br />
der Nachfrage der Verbraucher<br />
nach detaillierten Verpackungsinformationen auf Losebene<br />
und dem Wettbewerbsdruck in Bezug auf<br />
Geschwindigkeit und Effizienz der Lieferkette konfrontiert.<br />
Wegen strenger Vorschriften zur Rückverfolgbarkeit und zum<br />
Schutz vor Fälschungen hat die Pharmaindustrie eine Vorreiterrolle<br />
bei der Nutzung der optischen Zeichenerkennung (OCR)<br />
zur Gewährleistung der Sicherheit über die gesamte Lieferkette<br />
hinweg übernommen. Dies erforderte erhebliche Investitionen,<br />
den Aufbau von Fachwissen und einen langen Lernprozess.<br />
Angesichts unterschiedlicher Schriftarten und Trägermaterialien<br />
sowie der komplexen visuellen Umgebung von Fertigungsund<br />
Logistiklinien war die Automatisierung von OCR-Applikationen<br />
schon immer eine Herausforderung, die nur mit geschulten<br />
Automatisierungsingenieuren, hohem Zeiteinsatz und einem<br />
beträchtlichen finanziellen Engagement zu lösen war. Selbst bei<br />
bester Leistung konnten herkömmliche OCR-Systeme in puncto<br />
Genauigkeit allerdings nie annähernd 100 Prozent erreichen, was<br />
manuelle Eingriffe erforderte und den Durchsatz einschränkte.<br />
Die Anforderungen an Geschwindigkeit und Genauigkeit von<br />
Hochgeschwindigkeits-Lieferketten zeigen nun die Grenzen der<br />
herkömmlichen OCR auf. Edge Learning, eine benutzerfreundliche<br />
Form der KI, bietet hingegen eine schnelle und zuverlässige<br />
Möglichkeit zur Automatisierung von Lieferketten mit OCR.<br />
ANWENDUNGSFÄLLE UND<br />
HERAUSFORDERUNGEN<br />
OCR kommt bereits seit langer Zeit in verschiedensten Anwendungen<br />
zum Einsatz. Dabei haben sich vier wesentliche Einsatzfelder<br />
herauskristallisiert:<br />
1) auffinden und verifizieren alphanumerischer Zeichen,<br />
2) Umwandlung von Codes in eine digitale Form, mit der sich<br />
jedes Teil oder Produkt in der Lieferkette verfolgen lässt,<br />
3) Bestätigung, dass der gedruckte Code mit dem Teil oder Produkt<br />
und dem Barcode übereinstimmt,<br />
4) überprüfen, ob der entsprechende Code korrekt gedruckt wurde.<br />
Trotz aller Praxistauglichkeit bringen herkömmliche OCR-Systeme<br />
gewisse Herausforderungen bei ihrer Nutzung mit sich. So er-<br />
44 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 www.industrielle-automation.net
fordern sie eine präzise Beleuchtung und müssen mit unterschiedlich<br />
reflektierenden Materialien, einer großen Designvarianz von<br />
Verpackungen sowie mit teilweise unsauberen Drucken zurechtkommen.<br />
Wird auch nur eine dieser Bedingungen nicht optimal<br />
erfüllt, so erhöht sich die Fehlerquote. Edge Learning hat das Thema<br />
OCR verändert, indem es sowohl die Geschwindigkeit als auch<br />
die Genauigkeit verbessert und eine einfachere Anwendung in<br />
einer größeren Anzahl von Branchen und Situationen ermöglicht.<br />
INTELLIGENTERE KI FÜR EINFACHERE OCR<br />
Mit Hilfe von Edge Learning können hochentwickelte KI-Algorithmen<br />
auf die spezifischen Anforderungen von Hochgeschwindigkeits-Lieferketten<br />
ausgerichtet werden, so dass OCR schnell<br />
und präzise ist, einfach eingesetzt und schnell trainiert werden<br />
kann. Herkömmliche regelbasierte OCR kann<br />
unter idealen Bedingungen eine Genauigkeitsrate<br />
von bis zu 98 Prozent erreichen. Bei den<br />
Mengen, die in modernen Lieferketten gehandhabt<br />
werden, führt diese Rate immer noch zu MAKRO-STATION<br />
vielen Ausschussteilen, was den Gesamtdurchsatz<br />
verringert.<br />
für die optische QS<br />
All-in-One System<br />
Vortrainierte Edge-Learning-Algorithmen<br />
übertreffen diese Genauigkeitsrate, denn sie<br />
sind auf die Herausforderungen beim Lesen von Text unter den<br />
Bedingungen von Fertigungs-, Prüf- und Logistiklinien zugeschnitten,<br />
die mit hoher Geschwindigkeit arbeiten. Die Edge-<br />
Learning-Verarbeitung wird dabei auf dem Gerät selbst durchgeführt,<br />
direkt an der Fertigungs- beziehungsweise Logistiklinie,<br />
ohne dass eine Kommunikation mit einem anderen Prozessor<br />
erforderlich ist. Dies führt zu Geschwindigkeitsvorteilen gegenüber<br />
herkömmlichen OCR-Systemen.<br />
HOHE GESCHWINDIGKEIT UND GENAUIGKEIT<br />
DIE VERARBEITUNGSGESCHWIN-<br />
DIGKEIT DES VISION-SYSTEMS IST<br />
DOPPELT SO HOCH WIE DIEJENIGE<br />
VORHERIGER SYSTEME<br />
Qualität im Fokus<br />
neralisierten Deep-Learning-Systemen und sind dabei in der Lage,<br />
die von der Industrie geforderten Geschwindigkeiten zu erzielen.<br />
Die hohe Geschwindigkeit und Genauigkeit von Edge-Learning-Tools<br />
lässt sich dabei durch eine Hardware wie dem Bildverarbeitungssystem<br />
In-Sight 3800 von Cognex sicherstellen. Diese<br />
Smart-Kamera verfügt über einen leistungsstarken Sensor, eine<br />
integrierte Beleuchtung, ein Autofokus-Flüssig linsen-Objektiv<br />
für eine schnelle Fokussierung und hohe Geschwindigkeiten<br />
sowie einen integrierten Prozessor. Ihre HDR+-Funktion ermöglicht<br />
verkürzte Belichtungszeiten, wodurch sich Anwendungen<br />
mit schnelleren Liniengeschwindigkeiten realisieren lassen. Zudem<br />
ist ihr kompaktes Gehäuse unempfindlich gegen Vibrationen.<br />
In-Sight 3800 ist einfach zu platzieren, mit Strom zu versorgen<br />
und mit einer Fertigungs- beziehungsweise Logistiklinie zu<br />
verbinden, um Bilder zu erzeugen, die optimal für die Edge-<br />
Learning-OCR geeignet sind.<br />
LEICHT ZU TRAINIEREN<br />
Herkömmliche regelbasierte OCR-Bildverarbeitungssysteme<br />
haben einen hohen Programmieraufwand bei der Einrichtung.<br />
Sie erfordern Zeit, Fachwissen und eine Neuprogrammierung,<br />
wenn sich die Anforderungen ändern. Im Gegensatz dazu<br />
werden Deep-Learning-basierte Systeme trainiert, indem man<br />
ihnen spezifische, mit Tags versehene Bilder der entscheidenden<br />
Merkmale vorlegt. Deep Learning kann erstaunliche Fähigkeiten<br />
entwickeln, um feine Unterscheidungen zu treffen und<br />
Texte unter einer Vielzahl von schwierigen Bedingungen exakt<br />
zu lesen. Um diese Genauigkeit zu erreichen,<br />
Anzeige<br />
können jedoch Hunderte oder sogar Tausende<br />
von markierten Bildern für das Training erforderlich<br />
sein.<br />
Für die vortrainierte Edge-Learning-OCR<br />
reicht dagegen bereits eine kleine Zahl an<br />
Bildern zum spezifischen Anwendungsfall aus,<br />
um die Fähigkeit zu entwickeln, die gewünschten<br />
Schriften zu lesen. Für dieses spezifische<br />
Training der OCR ist zudem kein spezielles Wissen über Bildverarbeitung<br />
oder KI-Algorithmen erforderlich, sondern lediglich<br />
die Kenntnis der erforderlichen OCR-Aufgabe.<br />
EINFACHE IMPLEMENTIERUNG<br />
Auch in Bezug auf die Implementierung bieten Edge Learningbasierende<br />
OCR-Systeme Vorteile im Vergleich zu regelbasierten<br />
oder Deep-Learning-Bildverarbeitungssystemen. So sind damit<br />
weder unterschiedliche Schriftenbibliotheken noch detaillierte<br />
Analysen der möglichen Fehllesung verschiedener Symbole nötig.<br />
Herkömmliche OCR-Programme verwenden eine Reihe<br />
spezifischer Techniken, um die Gefahr der Fehllesung eines<br />
Symbols zu verringern, zum Beispiel spezielle Schriftenbibliotheken<br />
oder eine Feldeinteilung, die eine sorgfältige Definition<br />
jeder möglichen Stelle in einem Code und die Festlegung des<br />
Typs erfordert, so dass beispielsweise die Ziffer „8“ in einem<br />
definierten numerischen Feld nicht fälschlicherweise als ein „B“<br />
gelesen werden kann.<br />
Wenn die Edge-Learning-OCR einen Fehler macht, lernt sie,<br />
ähnliche Fehler in Zukunft zu vermeiden, indem der Bediener<br />
eine einfache Korrektur durchführt. Sie lernt von selbst, welche<br />
Merkmale für Genauigkeit sorgen, ohne spezielle Programmierung,<br />
Feldeinteilung oder andere zeitaufwendige Verfahren.<br />
Bilder: Cognex<br />
www.cognex.com<br />
Komplexere KI-gestützte Deep-Learning-Algorithmen sind ebenfalls<br />
in der Lage, OCR durchzuführen. Sie erreichen unter optimalen<br />
Bedingungen eine Genauigkeit von nahezu 100 Prozent und<br />
können jede Art von Text lesen lernen. Ihr Nachteil: Sie sind zu<br />
langsam für den unmittelbaren Einsatz an Fertigungs- beziehungsweise<br />
Logistiklinien, erfordern hochentwickelte Prozessoren<br />
sowie umfangreiches Fachwissen bei der Implementierung.<br />
Für die jeweilige Anwendung vorab trainierte Edge-Learning-<br />
Tools erreichen aufgrund ihrer Spezifität die Genauigkeit von ge-<br />
UNTERNEHMEN<br />
Cognex Germany<br />
Emmy-Noether-Str. 11, 76131 Karlsruhe<br />
Telefon 0721/958-8052<br />
E-Mail: contact.eu@cognex.com<br />
AUTOR<br />
Peter Stiefenhöfer,<br />
Inhaber PS Marcom Services, Olching<br />
www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 45
VISION-PLATTFORM FÜR INDIVIDUELLE ANFORDERUNGEN<br />
FOKUS AUF<br />
DIE LÖSUNG<br />
Integrated Vision Solutions, ein neues Konzept zum Thema<br />
Embedded Vision, unterscheidet sich in seiner grundsätzlichen<br />
Herangehensweise von anderen Systemen am Markt. Worin<br />
liegen die Unterschiede, was sind die Besonderheiten und für<br />
welche Anwendungen ist das Konzept besonders gut geeignet?<br />
Dies und mehr lesen Sie im folgenden Beitrag.<br />
Das Bildverarbeitungs-Portfolio des kanadischen Herstellers<br />
Teledyne und seiner Tochterfirmen im Vision-Bereich<br />
umfasst eine eigene Sensor-Produktion sowie eine<br />
große Vielfalt an Kameras, Sensoren, KI-fähigen Bildverarbeitungssystemen,<br />
Software und vielen anderen Komponenten.<br />
Das Unternehmen deckt damit alles ab, was zur Lösung<br />
von Bilddaten-basierten Aufgabenstellungen erforderlich ist.<br />
Dieses breite Produkt- und Systemangebot stellt die Grundlage<br />
des neuen Konzepts Integrated Vision Solutions (IVS) dar, wie<br />
Dr. Martin Klenke, Director Business Development von Teledyne<br />
Vision Solutions, erläutert: „Die Idee hinter IVS ist, dass wir unseren<br />
Kunden zunächst genau zuhören, welche Aufgabe sie lösen<br />
wollen und welche Randbedingungen dabei zu beachten sind.<br />
Auf Basis des in diesem Schritt definierten individuellen Bedarfs<br />
bestimmen wir anschließend die notwenigen Kernparameter wie<br />
unter anderem Auflösung, Interfaces und Optik. Meist in enger<br />
Abstimmung mit dem Anwender stellen wir anschließend ein<br />
Bildverarbeitungssystem zusammen, das exakt die Bedürfnisse<br />
der jeweiligen Aufgabenstellung erfüllt. Wir können dabei auf die<br />
gesamte Technologie-Palette von Teledyne Vision Solutions zugreifen<br />
und dadurch die optimalen Hochleistungskomponenten<br />
mit den passenden optischen und elektronischen Elementen sowie<br />
der geeigneten Software in einem System bündeln, um eine<br />
einfache und zielgerichtete Integration zu ermöglichen.“<br />
IVS steht somit nicht für ein dediziertes, klar umrissenes Produkt,<br />
sondern vielmehr für eine Vision-System-Plattformfamilie,<br />
die von den Experten bei Teledyne Vision Solutions an die jeweils<br />
vorliegenden kundenspezifizierten Anforderungen angepasst<br />
wird. Die Lösung spezieller Bildverarbeitungsaufgaben<br />
steht also im Vordergrund und kann vom einfachen Embedded-<br />
System bis hin zu komplexen Turn-Key-Lösungen alle Leistungsstufen<br />
abdecken. Zudem unterstützen die Experten Anwender<br />
dabei, die erforderliche Software auf den speziellen<br />
Zweck anzupassen. Grundlage dafür sind die etablierten Software-Tools<br />
des Unternehmens.<br />
ALLE KOMPONENTEN AUS EINER HAND<br />
„Wir möchten es unseren Kunden mit dieser Herangehensweise<br />
ermöglichen, sich ganz auf ihre Kernkompetenz, zum Beispiel<br />
die Qualitätssicherung oder Prozessoptimierung zu fokussieren,<br />
ohne sich um die Transformation von Bildern in belastbare Daten<br />
kümmern zu müssen“, betont Dr. Klenke. „Im Fokus unserer<br />
IVS-Strategie stehen dabei insbesondere intelligente Systeme<br />
mit sehr hohen Auflösungen, Geschwindigkeiten oder auch integrierter<br />
3D-Prozessierung mit interner Datenverarbeitung.“<br />
Ein wesentlicher Vorteil für IVS-Anwender besteht darin, dass<br />
aufgrund der breiten Technologievielfalt des Unternehmens in<br />
der Regel alle zu integrierenden Komponenten aus einer Hand erhältlich<br />
sind. Da es sich bei IVS um ein Open Framework-System<br />
handelt, ist jedoch auch die Verwendung von firmenfremder<br />
Hard- und Software möglich, falls erforderlich.<br />
„Im Gegensatz zu typischen Embedded Vision-Systemen zielt<br />
diese Produktgruppe daher nicht auf starre Standardkomponenten<br />
ab, bei denen die Applikationsprogrammierung dem Anwender<br />
überlassen wird, sondern es wird gezielt die Konstellation<br />
bereitgestellt, die eine nahtlose Integration in Kundensysteme<br />
oder -Prozesse ermöglicht“, unterstreicht Dr. Klenke. „Das umfasst<br />
explizit auch die Möglichkeit der Integration von Kunden-<br />
Software auf dem System. Das Ergebnis ist oft ein autonom arbei-<br />
46 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 www.industrielle-automation.net
tendes, kompaktes Hochleistungs-Visionsystem, das in der gleichen<br />
Anwendung bei einem anderen Kunden möglicherweise<br />
völlig anders gestaltet sein muss.“<br />
ZUSÄTZLICHES VERTIKALES ANGEBOT<br />
Die Idee hinter IVS ist, dass wir unseren<br />
Kunden zunächst genau zuhören, welche<br />
Aufgabe sie lösen wollen und welche Randbedingungen<br />
dabei zu beachten sind. Auf Basis<br />
des in diesem Schritt definierten individuellen<br />
Bedarfs bestimmen wir anschließend die<br />
notwenigen Kernparameter wie unter anderem<br />
Auflösung, Interfaces und Optik. Meist in<br />
enger Abstimmung mit dem Anwender stellen<br />
wir anschließend ein Bildverarbeitungssystem<br />
zusammen, das exakt die Bedürfnisse der<br />
jeweiligen Aufgabenstellung erfüllt.<br />
Dr. Martin Klenke, Director Business Development,<br />
Teledyne Vision Solutions<br />
Qualität im Fokus<br />
Das typische Angebot des Unternehmens war bisher eher horizontal<br />
ausgelegt und überließ die spezielle Anwendungsadaptation<br />
weitgehend dem Kunden. „Oft sind die dafür erforderlichen<br />
Bildverarbeitungskenntnisse jedoch entweder<br />
nicht ausreichend oder es sind zu wenig Ressourcen<br />
vorhanden, um Lösungen zeitnah anhand<br />
von Standardkomponenten zu erarbeiten“,<br />
so Dr. Klenkes Beobachtung. „Mit dem IVS- MAKRO-STATION<br />
Konzept erweitert Teledyne Vision Solutions All-in-One System<br />
sein bisheriges Bildverarbeitungs-Portfolio somit<br />
um ein zusätzliches vertikales Angebot an<br />
für die optische QS<br />
Anwender, die sich mit einem konkreten Anwendungsfall<br />
befassen.“<br />
IVS ist noch ein sehr junges Arbeitsfeld von Teledyne Vision<br />
Solutions: Es wurde offiziell während der Messe Automatica im<br />
Juni 2023 vorgestellt, doch Dr. Klenke sieht zahlreiche Einsatzfelder<br />
für das neue Konzept: „Im Augenblick befassen wir uns mit<br />
Projekten, beispielsweise für Qualitätssicherungsaufgaben in der<br />
Automobilindustrie, um die Bauteilkontrolle zu verbessern, sowie<br />
mit neuartigen, integrierten Logistikscannern und mannigfaltigen<br />
autonomen Überwachungsaufgaben im industriellen Umfeld.<br />
Eine starke Nachfrage besteht auch nach Fused Imaging-Systemen,<br />
bei denen verschiedene Kameratypen in einem Gerät integriert<br />
werden, um zum Beispiel automatisierte KI-unterstützte<br />
Objekterkennung mit thermografischer oder 3D-Unterstützung<br />
liefern zu können.“ Einsatzfelder dafür und für den IVS-Ansatz<br />
generell sieht Dr. Klenke unter anderem in den Bereichen Automation,<br />
Transport, Logistik, Traffic und Optical Sorting.<br />
„Eine naheliegende Anwendung ist zum Beispiel ein autonomes<br />
Überwachungssystem. Hohe Auflösungen erlauben die Erfassung<br />
sehr vieler Objekte, große Überwachungsbereiche oder<br />
maximale Erfassungsqualität. Darüber hinaus<br />
Anzeige<br />
reduziert die Korrelation verschiedener Detektionsmethoden<br />
aus dem gleichen Datensatz<br />
(wie Biometrik, Barcodes, Schrift, Defekte,<br />
Objekt erkennung) den Datenstrom erheblich,<br />
so dass eine qualitativ hochwertige Entscheidung<br />
lokalisiert ermöglicht wird, auch autonom,<br />
das heißt ohne Anbindung an externe Datensysteme.<br />
Diese Fähigkeiten sind sehr wertvoll<br />
für Anwendungen in den Bereichen Smart City, Verkehrssteuerung,<br />
Paketsortierung, Food Sorting und vielen weiteren.“<br />
AUCH FÜR ANSPRUCHSVOLLE ANWENDUNGEN<br />
Die exakte Abstimmung der Komponenten untereinander und<br />
der interne Zugang zu Komponenten, die nicht typischerweise<br />
aus dem Produktportfolio der klassischen maschinellen Bildverarbeitung<br />
stammen, sondern zum Beispiel aus wissenschaftlichen<br />
oder aus Space-Anwendungen, erlaubt weitere, bisher ungeahnte<br />
Kombinationsmöglichkeiten. Teledyne Vision Solutions<br />
ist in der Lage, sehr komplexe Anfragen zu beantworten, indem<br />
beispielsweise auch Radar-, Lidar- oder Röntgensensoren dem<br />
jeweilen IVS-System hinzugefügt werden können. Damit können<br />
für Großkunden umfassende Frameworks erstellt werden, ohne<br />
dass viele unterschiedliche Teilsysteme verschiedener Herkunft<br />
integriert werden müssen.<br />
Ein weiterer typischer Anwendungsfall ist die gezielte, effiziente<br />
Datenvorverarbeitung, um die Anzahl von Peripheriegeräten zu<br />
minimieren. So ist die Integration sehr schneller Bildsensoren mit<br />
massiven Datenströmen in intelligente Scanner, oft auch mit 3D-<br />
Methoden, im Markt seltener anzutreffen, weil ein sehr tiefgreifendes<br />
Know-how der Sensortechnologie notwendig ist, um ein<br />
autonomes System zu entwickeln. Aufgrund der eigenen Sensorfertigung<br />
der Teledyne Vision Solutions-Gruppe kann das Unternehmen<br />
einen weiteren Mehrwert für den Anwender erzielen. Darüber<br />
hinaus verarbeitet ein modernes On-board Processing-System<br />
Daten mit wesentlich geringeren Latenzzeiten als rechnergestützte<br />
Anlagen, was Echtzeitanwendungen realisierbar und<br />
auch große Kabellängen oder Slave-PCs überflüssig werden lässt.<br />
Ein wichtiger genereller Aspekt ist auch das Thema Convenience,<br />
das heißt die Kombination aus einfacher Integration, Ersetzbarkeit,<br />
geringen Rüstzeiten und autonomem, einfachem Betrieb. Dessen<br />
Bedeutung ist unterschiedlich für jeden Anwendungsfall zu ermitteln,<br />
das IVS-Konzept erlaubt es aber, dieses Kriterium auch für<br />
hohe Bandbreiten anzuwenden.<br />
Bilder: Aufmacher Alex – stock.adobe.com, sonstige Teledyne Vision Solutions<br />
www.teledyneimaging.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Teledyne Vision Solutions<br />
605 McMurray Road, Waterloo,<br />
Ontario, Canada N2V 2E9<br />
www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 47
UPDATE<br />
MEHR DURCHSATZ UND EFFIZIENZ FÜR<br />
KOMMISSIONIERPLÄTZE<br />
Sick präsentiert ein kamerabasiertes Code-Lesesystem für<br />
Kommissionierpersonal. Dieses erspart das manuelle<br />
Abscannen von Barcodes und 2D-Codes und ermöglicht<br />
dadurch das Greifen und Ablegen von Artikeln mit beiden<br />
Händen. Die 2D-Präsentationskamera ist oberhalb des<br />
Kommissionierplatzes installiert und direkt in die<br />
Warenumlagerungsprozesse integriert. Codes auf dem<br />
Verpackungslabel werden automatisch gescannt und<br />
identifiziert, sobald<br />
eine Ware durch das<br />
Sichtfeld der Kamera<br />
vom Lagerbehälter in<br />
die Kommissionierbox<br />
bewegt wird. Die<br />
Lesung erfolgt in<br />
einem großen<br />
Sichtfeld und mit<br />
sofortigem Feedback.<br />
Dadurch wird die<br />
Pickdauer pro Artikel deutlich reduziert, die Performance<br />
der Kommissionierabläufe verbessert und die Durchsatzkapazität<br />
erhöht. Eine Leistungssteigerung, die nicht zu<br />
Lasten der Mitarbeitenden geht. Diese können so in<br />
ergonomisch schonender Körperhaltung arbeiten, ohne<br />
sich strecken, bücken oder vorbeugen zu müssen. Die<br />
Lösung lässt sich einfach und schnell in Betrieb nehmen.<br />
Die Präsentationskamera kann per Auto-Setup vom<br />
Anwender selbst eingerichtet werden.<br />
www.sick.de<br />
BILDVERARBEITUNGS-SOFTWARE MIT<br />
ERWEITERTEM FUNKTIONSUMFANG<br />
Zebra Technologies<br />
stellt die<br />
interaktive<br />
Bildverarbeitungs-Software<br />
Aurora Design<br />
Assistant im<br />
neuen Release<br />
10.0 vor. Die<br />
interaktive Software umfasst nun das Objekterkennungs-Tool<br />
CNNObjectDetect, das auf Deep-Learning-Algorithmen<br />
basiert und die Lokalisierung von Instanzen eines vortrainierten<br />
Objekts oder einer Merkmalsklasse erleichtert. Dieses<br />
Werkzeug identifiziert die Klasse von Objekten, liefert eine<br />
Erkennungsbewertung und erzeugt eine Bounding-Box um<br />
erkannte Objekte. Der Anwender kann Informationen zu den<br />
Merkmalen dieses Begrenzungsrahmens wie die Koordinaten<br />
der Ecken, des Zentrums sowie die Höhe und Breite für die<br />
weitere Auswertung nutzen. Für die Erkennung werden Objekte<br />
anhand von nur wenigen Stichproben mit der Anwendung<br />
Aurora-Imaging-CoPilot trainiert. Auf diese Weise wird ein<br />
einfaches und schnelles Zuordnen von Merkmalen möglich.<br />
Darüber hinaus umfasst der Release zwei weitere Deep-Learning-Modelle:<br />
Mithilfe eines Modells zur Klassifizierung von<br />
Bildern lassen sich diese identifizieren, Bilder oder Regionen<br />
kategorisieren sowie einer Klasse zuordnen. Vor dem Einsatz<br />
dieses Werkzeugs ist das Antrainieren von Beispielbildern der<br />
erwarteten Klassen erforderlich.<br />
www.rauscher.de<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2024</strong> im 36. Jahrgang,<br />
ISSN: 2194-1157 / ISSN E-Paper: 2747-8017<br />
REDAKTION<br />
Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />
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(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />
Redakteurinnen: Dipl.-Ing. (FH) Inga Ronsdorf (iro),<br />
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Vanessa Sendrowski (vs), Tel.: 06131/992-352,<br />
E-Mail: v.sendrowski@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />
Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />
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(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
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48 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 www.industrielle-automation.net
80°-WEITWINKEL-OBJEKTIV FÜR<br />
WÄRMEBILDKAMERAS<br />
Teledyne Flir hat ein neues 80°-Objektiv mit einem ultraweiten<br />
Sichtfeld vorgestellt, das kompatibel mit den festinstallierten<br />
Wärmebildkameras der Flir Axxx-Serie und<br />
den tragbaren Kamerafamilien Exx, T5xx und T8xx ist. Bei<br />
fest montierten Anwendungen ermöglicht dieses Ultra-<br />
Weitwinkel objektiv die Installation einer geringeren Anzahl<br />
von Wärmebildkameras,<br />
wobei alle Objekte im<br />
Sichtfeld der Kamera bleiben.<br />
In Räumen mit großen<br />
Inspektionszielen kann das<br />
Weitwinkelobjektiv den<br />
Inspekteuren helfen, mehr<br />
von der Szenerie in einem einzelnen<br />
Bild zu erfassen und so<br />
effizienter zu arbeiten. Bei der<br />
Zustandsüberwachung von Gebäuden, Produktionsanlagen<br />
und Kraftwerken ermöglicht eine handgehaltene Flir-Wärmebildkamera<br />
in Kombination mit dem 80°-Objektiv einfache<br />
Inspektionen in engen, begrenzten Räumen<br />
mit eingeschränktem Sichtwinkeln. Das<br />
Weitwinkelobjektiv zeichnet sich zudem durch<br />
ein leichtes, kompaktes Design aus, das nur<br />
40 mm länger ist als die Standardobjektive<br />
aller kompatiblen Wärmebildkamerafamilien.<br />
www.flir.de<br />
Qualität im Fokus<br />
MAKRO-STATION<br />
All-in-One System<br />
für die optische QS<br />
UPDATE<br />
KAMERA MIT LICHTEMPFINDLICHEM SENSOR<br />
Anzeige<br />
Kompakt, günstig und mit sehr<br />
hoher Bildqualität bei geringem<br />
Umgebungslicht: IDS bietet den<br />
2 MP-Sensor IMX662 sowohl in<br />
Farbe als auch in monochromer<br />
Ausführung an. Die Sensoren<br />
der Starvis-2-Serie von Sony<br />
sind auf maximale Lichtempfindlichkeit<br />
ausgelegt. Sie sind<br />
als kompakte uEye+-XCP-Modelle<br />
oder als Boardlevel-Varianten in der uEye+-XLS-Serie<br />
erhältlich. Beide Kamerafamilien zeichnen sich durch ihr<br />
kompaktes Design aus und eignen sich etwa für Embedded-<br />
Anwendungen. Während uEye+-XCP-Modelle ein komplett<br />
geschlossenes, 29 × 29 × 17 mm großes Gehäuse mit<br />
C-Mount-Objektivanschluss besitzen, sind die nur<br />
29 × 29 × 7 mm großen uEye+XLS-Varianten als Platinenkameras<br />
mit oder ohne C/CS- oder S-Mount-Objektivhalter<br />
erhältlich. Die neuen USB3-Industriekameras sollen vor allem<br />
beim Einsatz unter Low-Light-Bedingungen überzeugen.<br />
Neben der speziellen, sehr sensitiven Pixeltechnologie<br />
profitieren Kunden von einem<br />
Anti-Reflection-Coating, was die Bildqualität<br />
weiter verbessert. Es reduziert oder vermeidet<br />
störende Reflektionen wie das sogenannte<br />
Lens Flare innerhalb der Kamera.<br />
www.ids-imaging.de<br />
SCHNELLE UND HOCHAUFLÖSENDE SWIR-KAMERAS<br />
SVS-Vistek stellt neue Varianten der FXO-Kameraserie mit hochauflösenden IMX992- und<br />
IMX993-InGaAs-Sensoren von Sony vor. Ausgestattet mit 10GigE-oder CoaXPress-12-Interface,<br />
gehören sie zu den schnellsten hochauflösenden SWIR-Kameras am Markt. Die<br />
fxo992 und fxo993 bieten 5,2 oder 3,1 MP bei 132,6 beziehungsweise 173,4 fps und sind<br />
wahlweise mit oder ohne thermoelektrische Kühlung (TEC) erhältlich. Die neuen Varianten<br />
besitzen einen integrierten Multichannel-Strobe-Controller, das GenICam-Interface<br />
zur Kamerakonfiguration und zugehörige Transportlayer zur verlässlichen Bilderfassung<br />
sowie Firmware-Features inklusive Bildoptimierungsfunktionen wie Defektpixel-Korrektur<br />
oder Two-Point-NUC (Non Uniformity Correction). Die Kameras verfügen über ein thermomechanisch<br />
optimiertes Design von 50 × 50 mm sowie eine maximale Länge von 82,8 mm.<br />
www.svs-vistek.com<br />
FLUORESZIERENDE SPECKLE-MUSTER ERSCHLIESSEN NEUE EINSATZBEREICHE<br />
In der Materialprüfung gilt die digitale<br />
Bildkorrelation (Digital Image Correlation,<br />
DIC) als etabliertes Verfahren, um sehr genau<br />
und berührungslos Verformungen zu<br />
erkennen. Es gibt jedoch Anwendungen, bei<br />
denen sie mit dem üblichen Speckle-Muster<br />
aufgrund der Probenbeschaffenheit nicht<br />
funktioniert. Polytec bietet zwei DIC-Systeme<br />
an, die zur zwei- oder dreidimensionalen<br />
Form-, Beanspruchungs-, und Deformationsanalyse<br />
jetzt auch fluoreszierende Speckle-Muster nutzen<br />
können: Das modular aufgebaute StrainMaster Portable-<br />
System besteht aus Controller, Software, ein oder zwei Kameras,<br />
Beleuchtung sowie Mechanik und ist auch nachträglich<br />
erweiterbar. Alle Prozessschritte der Messung<br />
von der Hardwaresteuerung über die Datenverarbeitung,<br />
Validierung, Darstellung und<br />
den Datenexport sind im System integriert.<br />
Wichtige Parameter wie Auflösung, Field-of-<br />
View, Dehnungsbereich und Arbeitsabstand<br />
hängen von den verwendeten Beleuchtungen,<br />
Kameras und Optiken ab und lassen sich<br />
variabel an unterschiedliche Applikationen<br />
anpassen. Beim digitalen Bildkorrelationssystem<br />
StrainMaster Compact besteht der in einem kompakten<br />
Gehäuse untergebrachte Messkopf aus zwei fest integrierten<br />
USB3-Kameras und einer hellen LED-Lichtquelle.<br />
www.polytec.de<br />
www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 49
energie:bilanz<br />
ROBOTIK IM WANDEL<br />
Um auch in Phasen eines Engpasses oder in Situationen<br />
wie einer Pandemie die Produktion künftig nicht mehr<br />
abreißen zu lassen, Europas Unabhängigkeit in der Produktionsautomatisierung<br />
zu stärken und den Energieverbrauch<br />
von Roboteranwendungen in europäischen Fabriken<br />
deutlich zu senken, braucht es die passenden Maßnahmen. Genau<br />
damit beschäftigt sich das deutsch-französische Forschungsprojekt<br />
GreenBotAI (bit.ly/Xeidana). Es setzt technisch bei den<br />
Reaktions- und Latenzzeiten von Industrierobotern, einer optimierten<br />
Bahnplanung sowie der Ausführung bestimmter Aufgaben<br />
noch während der Roboterbewegung (»on-the-fly«) an.<br />
Ohne Zwischenstopp ist dann beispielsweise die Aufnahme von<br />
2D-Bildern zur Objekterkennung für die gewünschte Handlingoder<br />
Montageaufgabe möglich. In dem deutsch-französischen<br />
Forschungsprojekt ist das Fraunhofer IWU Konsortialführer.<br />
INTELLIGENTE UND FLEXIBLE ROBOTIK<br />
Der Projektschwerpunkt liegt auf einem agilen Ansatz für den<br />
Umgang mit Materialien und Werkstücken. KI-Algorithmen sollen<br />
der Fertigung mehr Flexibilität verleihen und die Produktion in<br />
verschiedensten Industriebereichen beschleunigen. Das Ziel ist<br />
eine intelligente Robotik, die komplexe Aufgaben auch spontan<br />
erledigen kann. Erforderliche Hardwarekomponenten, moderne<br />
Deep-Learning-Methoden zur Überwachung sowie Verbesserungen<br />
bei Datenverarbeitung und Fehlerkontrolle sollen einen Generationenwechsel<br />
in der Robotik einläuten.<br />
Bild: Fraunhofer IWU<br />
DEN ENERGIEVERBRAUCH REDUZIEREN<br />
Das Forschungsprojekt GreenBotAI arbeitet an mehreren Stellhebeln,<br />
um den Energieverbrauch um bis zu 25 Prozent zu senken.<br />
Dazu zählen datenreduzierte KI-Modelle, beschleunigte<br />
Greifaufgaben und eine verringerte Rechenleistung. Wie weit die<br />
Projektpartner schon sind, war auf der Hannover Messe zu sehen.<br />
Ein mit industrieller Kameratechnik in 2D aufgenommenes Einzelbild<br />
des Bauteils und wenig Rechenleistung genügen, damit<br />
der Roboter dieses Bauteil aufnehmen, überprüfen und in Position<br />
bringen kann. Dabei übernimmt die am Fraunhofer IWU entwickelte<br />
Software Xeidana die Kontrolle. Gäste am Messestand<br />
durften es ausprobieren: Sie legen dazu ein Zahnrad auf einem<br />
Tisch im Arbeitsraum eines Cobots ab. Auf Basis der Bildinformation<br />
ermittelt die Software die Positionen aller Objekte relativ<br />
zum Roboter, berechnet die Roboterbahn und bestimmt die<br />
Griffposition. Der Roboter greift nun das Zahnrad und verlässt<br />
sich dabei ganz auf die Bildinformationen. Hier kommt die echtzeitfähige<br />
Auswertung von Kraftdaten ins Spiel, die dem Roboter<br />
vorgibt, wie er das aufgenommene Zahnrad in ein zweites Zahnrad<br />
einpassen soll. Dies funktioniert mit einer smarten Anwendung<br />
von KI, die den Tastsinn des Menschen imitiert. Alle realen<br />
Aktionen des Roboters werden über einen digitalen Zwilling visualisiert.<br />
Das Projekt ist also auf einem guten Weg, um kleinere<br />
Losgrößen anstelle von Masse und komplexere Produktionslinien<br />
realisieren zu können. Damit lässt sich dem steigendem Wettbewerbsdruck<br />
und instabilen Lieferketten sicher begegnen.<br />
www.iwu.fraunhofer.de<br />
50 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 www.industrielle-automation.net
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 04/<strong>2024</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 11. 07. <strong>2024</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 26. 06. <strong>2024</strong><br />
01<br />
02<br />
04<br />
03<br />
01 Die Zukunft der Produktion: Datengetriebene<br />
Programmierung taktiler Roboter als Antwort auf vier<br />
zentrale Automatisierungstrends<br />
Bild: Pete Linforth – Pixabay<br />
02 Neue Generation Ultraschall-Durchflussmessgeräte<br />
für kontinuierliche Messungen ohne Prozessstopps<br />
Bild: Endress+Hauser<br />
03 Mit dem Neubau im Technologiepark Fulda West<br />
stellt Jumo die Weichen für die Zukunft – mehr dazu in<br />
unserem Interview und der Vor-Ort-Reportage<br />
Bild: Jumo<br />
DER DIREKTE WEG<br />
Internet:<br />
www.industrielle-automation.net<br />
E-Paper:<br />
digital.industrielle-automation.net<br />
Redaktion:<br />
Redaktion@industrielle-automation.net<br />
WORLD OF INDUSTRIES:<br />
www.world-of-industries.com<br />
04 SPECIAL Pharma & Food: Komponenten, Systeme<br />
und Lösungen für die Prozessautomatisierung in der<br />
Lebensmittel- und Pharmaindustrie<br />
Bild: Quality Stock Arts – stock.adobe.com<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 51
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