27.03.2024 Aufrufe

INDUSTRIELLE AUTOMATION 2/2024

INDUSTRIELLE AUTOMATION 2/2024

INDUSTRIELLE AUTOMATION 2/2024

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

19239<br />

SMARTE LÖSUNGEN FÜR DIE INDUSTRIE<br />

02<br />

April <strong>2024</strong><br />

€ 13,00<br />

TITEL<br />

Muting: Effizienter durch<br />

28 das „Loch im Schutzzaun“<br />

Von M2M-Kommunikation<br />

32 über SPE bis hin zu IO-Link<br />

SPECIAL Connectivity:<br />

42 digitale Infrastrukturen<br />

industrielle-automation.net


MULTIMEDIAL VERNETZT<br />

KUNDEN GEWINNEN!<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />

Carmen Müller-Nawrath<br />

Head of Sales<br />

Telefon: 0049/6131/992-245<br />

c.nawrath@vfmz.de<br />

Profitieren Sie von unserem<br />

einmaligen Mediennetzwerk!


EDITORIAL<br />

DIGITALISIEREN,<br />

ABER WIE?<br />

Reverse Engineering ist in Entwicklerkreisen kein unbekannter<br />

Begriff. Damit gemeint ist die Umkehrung des<br />

Konstruktionsprozesses eines Bauteils oder Werkzeugs.<br />

Dadurch lassen sich beispielsweise manuelle<br />

Änderungen an Prototypen in ein CAD-Modell überführen<br />

und digitalisieren. Zum Einsatz kommt diese Methode<br />

vor allem im Design, in der Produktentwicklung<br />

oder auch als Grundlage für den 3D-Druck. Dagegen<br />

ist der Begriff Reverse Digitalization noch nicht ganz so<br />

geläufig. Doch was ist darunter zu verstehen? Analoge<br />

Komponenten einfach gegen digitale auszutauschen?<br />

Eine Digitalisierung nach diesem Prinzip wäre durchaus<br />

denkbar und sogar effektiv. Sie würde jedoch viele Geräte<br />

und Werte vernichten, die in Industrieanlagen stecken.<br />

Sinnvoller ist daher ein Konzept, das Werte erhält<br />

und möglichst flexibel aufgebaut ist, und zwar von der<br />

Konnektivität über die Datenanalyse bis zur Visualisierung<br />

relevanter Informationen. Genau darüber sprechen<br />

wir mit einem Messtechnik- und IIoT-Experten, der uns<br />

das Konzept der kundenspezifischen Reverse Digitalization<br />

erklärt (Seite 16). Dass wir uns mit der Digitalisierung<br />

von Geräten, Anlagen und Prozessen beschäftigen<br />

müssen, ist unausweichlich. Die Frage ist nur, wie sie<br />

sich technisch und ökonomisch ausgewogen umsetzen<br />

lässt und Unter nehmen gleichzeitig viel Gestaltungsfreiraum<br />

bietet.<br />

Einige Beispiele und mehr finden Sie in dieser Ausgabe,<br />

digital auch unter digital.industrielle-automation.net.<br />

Eine inspirierende Lektüre<br />

wünscht Ihnen<br />

Nicole Steinicke<br />

Chefredakteurin<br />

<strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong>


46<br />

EDITORIAL<br />

03 Digitalisieren, aber wie?<br />

SZENE<br />

06 News und Trends<br />

08 MESSE KI auf der Hannover Messe<br />

10 5 FRAGEN AN Wolfram Müller,<br />

Experte für agiles Multiprojektmanagement<br />

sowie Gründer von BlueDolphin in Ettlingen<br />

SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

12 Konfokal-chromatische Sensoren als<br />

wegweisende Technologie in der Messtechnik<br />

16 INTERVIEW Wie sich ein<br />

IIoT-Ökosystem wirtschaftlich umsetzen<br />

und nutzen lässt<br />

18 Zuverlässige Steuerung und Überwachung<br />

von Wasserfiltrationsanlagen<br />

20 Skalierbares Condition Monitoring System<br />

ohne hohe Investitionen<br />

22 Robuste Sensorik plus neue Auswerteeinheit<br />

25 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

TITEL<br />

28<br />

Dr. Susanne Krichel,<br />

Head of Innovation &<br />

Advanced Tech nology<br />

bei Lapp in Stuttgart<br />

STEUERN UND ANTREIBEN<br />

26 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />

28 TITELSTORY<br />

Mit dem ASi-5 Safety Muting Modul effizienter<br />

durch das „Loch im Schutzzaun“<br />

32 Digitale Sensorkommunikation<br />

mit IO-Link, SPE und Sensor-to-Cloud<br />

34 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

Anzeige: Bihl+Wiedemann GmbH, Mannheim<br />

KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

36 Schutz und Monetarisierung von<br />

geistigem Eigentum<br />

38 Cybersecurity in der Automation<br />

40 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

<br />

Lesen Sie, wie das neue ASi-5 Safety Muting Modul<br />

neue Performance- und Kostenvorteile erschließt<br />

4 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 www.industrielle-automation.net


SPECIAL CONNECTIVITY<br />

42 Einfaches Handling verschiedenster Signale<br />

46 Die Zukunft der Energieversorgung:<br />

Gleichstrom statt Wechselstrom<br />

49 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

12<br />

ENERGIE:BILANZ<br />

50 Batterierecycling zur Herstellung von<br />

grünem Wasserstoff<br />

49 Impressum<br />

51 Vorschau 03/<strong>2024</strong><br />

22<br />

ANZEIGE<br />

BIHL-WIEDEMANN.DE n JAHRGANG 06 n AUSGABE 01.2012<br />

BIHL-WIEDEMANN.DE n JAHRGANG 18 n AUSGABE 01.<strong>2024</strong><br />

INTERVIEW<br />

Zeit, Geld und Ressourcen sparen:<br />

mit AS-Interface ein Kinderspiel<br />

SAFETY<br />

Safety-Lösungen von<br />

Bihl+Wiedemann:<br />

maßgeschneidert<br />

für den mobilen und<br />

modernen Materialfluss<br />

Nachhaltig automatisieren mit AS-Interface:<br />

WENIGER STECKER<br />

MEHR VERBINDUNG<br />

BEILAGE<br />

Diese Ausgabe enthält eine<br />

Beilage der Bihl+Wiedemann<br />

GmbH, Mannheim<br />

CodeMeter – Ein endloser Erfolgskreislauf<br />

für Ihr Unternehmenswachstum<br />

SCHÜTZEN SIE IHRE SOFTWARE<br />

mit besten Verschlüsselungsund<br />

Obfuskations-Technologien<br />

ERFÜLLEN SIE WÜNSCHE<br />

Ihrer Kunden mit vielseitiger<br />

und skalierbarer Lizenzierung<br />

PROFITIEREN SIE<br />

von Ihrer Arbeit auf globaler<br />

Ebene wieder und wieder<br />

Treffen Sie uns!<br />

Halle 16<br />

Stand D16<br />

Halle 4<br />

Stand 168<br />

+49 721 931720<br />

sales@wibu.com<br />

www.wibu.com


NEWS & TRENDS<br />

Personalien<br />

OLIVER KUNZWEILER<br />

Als Director of Subsidiaries<br />

& Market Expansion ist Oliver<br />

Kunz weiler bei Icotek für die<br />

strategische und operative<br />

Leitung der Auslandsniederlassungen<br />

sowie die<br />

Steuerung von Verkaufsförderungsmaßnahmen<br />

weltweit verantwortlich. Sein Tätigkeitsbereich<br />

wird maßgeblich darin liegen, die globale<br />

Präsenz zu stärken und voranzubringen.<br />

www.icotek.com<br />

MIT TECHNOLOGIEN AUF TUCHFÜHLUNG<br />

Messefeeling und exklusive Einblicke in aktuelle<br />

Produkt-Highlights: Das hat Harting rund 30 Journalisten<br />

aus der ganzen Welt im Rahmen ihrer Fachpressetagung<br />

ermöglicht. Die Themen und Produkte drehten<br />

sich rund um die „All Electric Society”, die sowohl für die<br />

Kopplung der Sektoren Industrie, Energie, Mobilität und<br />

Infrastruktur untereinander, als auch die Vernetzung<br />

innerhalb der Sektoren eine besondere Rolle spielen.<br />

Dabei ging es um verlässliche Verbindungstechnik ,<br />

leistungsfähige Netzwerke auf Ethernet-Basis, SPE und<br />

um die Anwendungen der Zukunft, wie Wasserstoff<br />

oder E-Mobilität. Mehr dazu erfahren Interessierte auf<br />

der Hannover Messe <strong>2024</strong>, Halle 11, Stand C43.<br />

www.harting.com<br />

MICHAEL KOCH GMBH EXPANDIERT<br />

Mehr Platz für die Montage von kunden- und<br />

maschinen spezifischen sicheren Bremswiderständen<br />

steht seit Kurzem der Michael Koch GmbH im so<br />

genannten „Fabrikle“ in Ubstadt-Weiher zur Verfügung.<br />

Der moderne Hallenneubau unterstützt nicht nur einen<br />

noch effizienteren Produktionsablauf. An anderer Stelle<br />

wird Platz für Produktion<br />

und Endmontage aktiver<br />

Energiemanage mentgeräte<br />

sowie kundenspezifischer<br />

Schaltschranklösungen<br />

geschaffen.<br />

Bild: Stephan Gilliar<br />

www.bremsenergie.de<br />

AUTOMATISIERUNGSTREFF <strong>2024</strong><br />

In einer Zeit, in der die digitale Transformation industrielle<br />

Prozesse neu definiert, bietet die Veranstaltung<br />

Automatisierungstreff, die vom 16. bis 18. April <strong>2024</strong> in<br />

Heilbronn stattfindet, eine wegweisende Plattform für<br />

Experten, die nach<br />

praktischen Lösungen<br />

und einem<br />

tieferen Verständnis<br />

für die Herausforderungen<br />

und Chancen<br />

der Industrie 4.0<br />

suchen. Durch eine<br />

Kombination aus praxis nahen Workshops und einem<br />

Marktplatz für Industrie 4.0-Lösungen setzt sich der<br />

Treff als ein dynamisches Forum für Wissensaustausch,<br />

Networking und die Entdeckung von Lösungen ab, die<br />

direkt in den beruflichen Alltag integriert werden<br />

können. Dabei sind die Workshops so gestaltet, dass sie<br />

eine Hands-on Erfahrung mit den neuesten Technologien<br />

im Bereich Big Data, künstlicher Intelligenz, des IIoT, und<br />

vielen weiteren Bereichen wie OPC UA und Profinet<br />

ermöglichen. Die Teilnehmer haben die einzigartige<br />

Möglichkeit, aktuelle Systeme nicht nur kennenzulernen,<br />

sondern auch direkt zu testen und zu experimentieren.<br />

www.automatisierungstreff.com<br />

AMA VERBAND MELDET BRANCHENENTWICKLUNG<br />

2023 UND AUSBLICK AUF <strong>2024</strong><br />

Der AMA Verband für Sensorik und Messtechnik e.V. (AMA) befragte<br />

seine Mitglieder im Januar <strong>2024</strong> zur wirtschaftlichen Entwicklung des<br />

zurückliegenden Geschäftsjahres. Die AMA Mitglieder erwirtschafteten<br />

ein Umsatzplus von sechs Prozent, verglichen zum Vorjahr. Im vierten<br />

Quartal gingen die Umsätze um sechs Prozent und die Auftragseingänge<br />

um drei Prozent zurück, verglichen zum Vorquartal. Für das<br />

laufende Jahr <strong>2024</strong> zeigen sich die Mitglieder verhalten optimistisch<br />

und rechnen mit einem Umsatzwachstum von zwei Prozent.<br />

Erfreulich ist die geplante Steigerung der Investitionen um dreizehn<br />

Prozent – ein deutliches Bekenntnis in die Innovationskraft der Branche.<br />

Grafik: Umsatz Sensorik und Messtechnik Jahreswerte im Vergleich<br />

www.ama-sensorik.de<br />

6 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 www.industrielle-automation.net


NEWS & TRENDS<br />

„Automations-Unternehmen die bis jetzt<br />

noch nicht in KI investiert haben, werden<br />

morgen keine Rolle mehr am Markt<br />

spielen. Manager müssen hier einen<br />

Fokus setzen, die vielen Einsatzmöglichkeiten<br />

im Blick haben und umsetzen.“<br />

Daniel Kittelberger, Automationsexperte der<br />

Managementberatung Horváth<br />

VORBILDLICHE KLIMA-<br />

BERICHTERSTATTUNG<br />

ABB wurde von der globalen Non-<br />

Profit-Umweltorganisation Carbon<br />

Disclosure Project (CDP) für ihre<br />

führende Transparenz und Leistung<br />

im Klimabereich gewürdigt und in die<br />

jährliche A-Liste von CDP aufgenommen. Auf Basis von Daten, die über den<br />

Klimawandel-Fragebogen 2023 von CDP erfasst wurden, zählt ABB zu einer<br />

kleinen Zahl unter über 21 000 bewerteten Unternehmen, die ganz vorne<br />

mit dabei sind. Anke Hampel, Group Head of Sustainability von ABB,<br />

resümierte: „Die Aufnahme in die A-Liste von CDP ist für uns eine große<br />

Anerkennung unserer Nachhaltigkeitsagenda und unserer Verpflichtung<br />

zu ehrgeizigen und aussagekräftigen Nachhaltigkeitszielen.“<br />

www.abb.com<br />

3,9 MIO.<br />

Der weltweite Bestand an<br />

Industrie-Robotern hat mit rund<br />

3,9 Millionen Einheiten einen<br />

neuen Rekord erreicht. Die<br />

starke Nachfrage wird durch<br />

technologische Trends wie KI<br />

und Cobots getrieben.<br />

Quelle: International Federation of Robotics<br />

59 %<br />

der Mittelständler in<br />

Deutschland rechnen durch<br />

das EU-Lieferkettengesetz mit<br />

negativen Auswirkungen auf<br />

ihr Unternehmen.<br />

Quelle: proAlpha Group<br />

Stop guessing, start knowing<br />

CONDITION MONITORING<br />

Condition Monitoring Systeme von Balluff tragen zum effizienten und<br />

störungsfreien Betrieb industriell genutzter Maschinen und Anlagen bei.<br />

Wir begleiten Sie professionell in die digitale Welt.<br />

Jetzt mehr erfahren!


HANNOVER MESSE <strong>2024</strong><br />

KI AUF DER HANNOVER MESSE<br />

SCHLÜSSEL ZUR WETTBEWERBSFÄHIGEN<br />

UND NACHHALTIGEN INDUSTRIE<br />

Wettbewerbsfähigkeit stärken, Klima schützen, Wohlstand fördern – das sind die<br />

großen Aufgaben, vor denen die Industrie heute steht. Innovative Technologien<br />

sind der Schlüssel, um diese Herausforderungen zu meistern. Doch wie können<br />

Unternehmen Automatisierung, künstliche Intelligenz, erneuerbare Energien und<br />

Wasserstoff effizient nutzen? Und wie kann der drohenden Deindustrialisierung<br />

Europas entgegengewirkt werden? Die Hannover Messe <strong>2024</strong> gibt Antworten.<br />

„Die Hannover Messe ist in diesem Jahr wichtiger denn je, denn<br />

selten waren die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen so<br />

volatil. In Hannover werden Technologien und Lösungen präsentiert,<br />

die die Industrie befähigen, wettbewerbsfähig und<br />

nachhaltig zu produzieren. Auf der Messe dreht sich alles um die<br />

intelligente und CO 2<br />

-neutrale Produktion, KI, Wasserstoff und<br />

sektor übergreifende Energie-Lösungen. Insbesondere für europäische<br />

Firmen wird die Hannover Messe so zum Bollwerk gegen<br />

die drohende Deindustrialisierung Europas“, sagt Dr. Jochen<br />

Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe AG. „Unsere<br />

Aussteller werden zeigen, dass eine wettbewerbsfähige Industrieproduktion<br />

in Europa möglich ist. Voraussetzung ist jedoch<br />

ein regulatorischer Rahmen, der Innovation und Unternehmertum<br />

fördert.“<br />

Die Lösung liegt im Zusammenspiel von Automatisierung,<br />

Digitalisierung und Elektrifizierung, einer breiten branchenund<br />

länderübergreifenden Zusammenarbeit sowie einem klaren<br />

politischen Kurs. Köckler: „Mit dem Leitthema ‚Energizing a<br />

Sustainable Industry‘, 4.000 Ausstellern, hochkarätigen Vertretern<br />

aus Politik und Wirtschaft und dem Partnerland Norwegen<br />

ist die Hannover Messe <strong>2024</strong> hierfür die ideale Plattform.“<br />

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ: DAS NÄCHSTE<br />

LEVEL DER <strong>INDUSTRIELLE</strong>N DIGITALISIERUNG<br />

Die Hannover Messe ist seit mehr als einer Dekade die wichtigste<br />

Messe für die Digitalisierung der Industrie. Mit künstlicher<br />

Intelligenz folgt nun das nächste Level der industriellen Digita-<br />

8 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 www.industrielle-automation.net


HANNOVER MESSE <strong>2024</strong><br />

lisierung. Sie revolutioniert die Industrie, indem sie Prozesse<br />

effizienter macht und neue Wertschöpfung ermöglicht. Durch<br />

den Einsatz von KI können Unternehmen Entwicklungszeiten<br />

verkürzen sowie Ressourcen und Energie einsparen.<br />

„Die Geschwindigkeit, mit der KI-Lösungen ihren Weg in die<br />

Industrie finden, ist atemberaubend. Unternehmen müssen jetzt<br />

investieren und vor allem ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

an die Chancen von KI heranführen, sonst werden sie vom Wettbewerb<br />

abgehängt“, betont Köckler. „KI ist der Schlüssel zur<br />

wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Industrie.“<br />

Auf der Hannover Messe sind konkrete Anwendungen zu<br />

sehen: Roboter, die sich per Sprache steuern lassen, Maschinen,<br />

die Fehler automatisch erkennen, oder Systeme, die durch vorausschauende<br />

Wartung Ausfallzeiten reduzieren. Köckler: „Generative<br />

KI wird in naher Zukunft in der Lage sein, Maschinen<br />

zu entwerfen. Dies wird dazu führen, dass sich das Berufsbild<br />

des Ingenieures grundlegend verändern wird. Auch dies gilt es<br />

auf der Hannover Messe zu diskutieren.“<br />

WANN KOMMT DIE WASSERSTOFFWIRTSCHAFT?<br />

Mit der zunehmenden Nutzung volatiler erneuerbarer Energiequellen<br />

rückt Wasserstoff als der geeignete Energieträger für eine<br />

emissionsfreie Wirtschaft immer stärker in den Fokus. In Hannover<br />

präsentieren rund 500 Aussteller aus der Wasserstoff- und<br />

Brennstoffzellenbranche ihre Lösungen. Damit ist die Hannover<br />

Messe die weltweit größte und wichtigste Messe zum Thema<br />

Wasserstoff.<br />

Köckler: „Wasserstoff bietet enorme Chancen als der grüne<br />

Energieträger. Die aktuelle Geschwindigkeit bei der Implementierung<br />

und Skalierung ist jedoch unzureichend.“ Der Aufbau einer<br />

Wasserstoffwirtschaft erfordert jetzt mutige politische Entscheidungen<br />

im regulatorischen Bereich, intensive Forschung und Entwicklung<br />

für eine zügige Implementierung sowie den Aufbau der<br />

notwendigen Infrastruktur für die Skalierung. Nur so können sich<br />

tragfähige Geschäftsmodelle etablieren. „Auf der Hannover Messe<br />

zeigen wir, was technologisch machbar ist, und wir schaffen<br />

den Rahmen, in dem Politik und Industrie über einen konkreten<br />

Fahrplan hin zu einer funktionierenden Wasserstoffwirtschaft diskutieren<br />

und hoffentlich entscheiden können“, so Köckler.<br />

PARTNERLAND NORWEGEN<br />

Norwegen nutzt die Weltbühne Hannover Messe, um sich unter<br />

anderem als innovativer und zuverlässiger Energiepartner zu<br />

präsentieren. Das Motto des Partnerlandes lautet „Norway <strong>2024</strong>:<br />

Pioneering the Green Industrial Transition“. Damit unterstreicht<br />

Norwegen seinen Anspruch, eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung<br />

von Lösungen im Bereich der erneuerbaren Energien, der<br />

CO 2<br />

-neutralen Produktion, Carbon Capture und der Digitalisierung<br />

der Industrie einzunehmen.<br />

Auf der Konferenz „Renewable Dialogue – North Sea Energy<br />

Hub“ am 23. April diskutieren Politiker und Experten aus Norwegen<br />

und Deutschland über die Energiewende mit Fokus auf politische<br />

Rahmenbedingungen sowie technologische Entwicklungen<br />

und Anwendungen. Köckler: „In Europa ist Norwegen ein<br />

Kraftzentrum für Energie und Digitalisierung. Und passt damit<br />

perfekt zur Hannover Messe.“<br />

EUROPÄISCHE UNION: STARKES<br />

WIRTSCHAFTSBÜNDNIS<br />

Zwei Monate vor den Wahlen in Europa präsentiert sich die<br />

Europäische Union auf der Hannover Messe als starkes Wirtschaftsbündnis.<br />

Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen<br />

Kommission, eröffnet das Programm mit einer Rede bei<br />

der Eröffnungsfeier am 21. April. Zum EU-Programm während<br />

der Messe zählt die Konferenz „Investing in European Industry“<br />

am 22. April, auf der Industrievertreter mit EU-Politiker über<br />

Themen wie den Green Deal diskutieren können.<br />

Bild: Deutsche Messe<br />

www.hannovermesse.de<br />

Your Perfect<br />

Automation.<br />

Industrielle Sensoren,<br />

Systemeund<br />

Kommunikation<br />

Halle 9Stand D76<br />

22.04. bis26.04.24<br />

pepperl-fuchs.com<br />

FürjedeAnwendung dierichtigeLösung.<br />

Unabhängig vonder Technologie.<br />

Standard oder kundenspezifisch.


FRAGEN AN...<br />

…Wolfram Müller, Experte für agiles<br />

Multiprojektmanagement sowie<br />

Gründer von BlueDolphin in<br />

Ettlingen<br />

5Volle Agilität bei starken Abhängigkeiten<br />

und fixen Terminen – hört sich<br />

an wie Feuer und Wasser. Oder gar<br />

viel mehr Projekte in kürzerer Zeit bei<br />

gleichen Ressourcen. Der Trick<br />

dahinter ist seit Jahren bekannt und<br />

heißt Theory of Constraints (TOC) –<br />

systematische Ausrichtung an dem<br />

einen Engpass. Wolfram Müller,<br />

Gründer der weltweiten Community<br />

von Engpassmanagern BlueDolphin,<br />

erklärt, wie das im Anlagen- und<br />

Sondermaschinenbau aussieht.<br />

01 WAS IST DER ENGPASS UND WARUM IST ER DER SCHLÜSSEL<br />

ZU MEHR PRODUKTIVITÄT?<br />

Die meisten Unternehmen machen einen kleinen, aber<br />

entscheidenden Denkfehler: „Wenn alle beschäftigt sind, muss<br />

eigentlich das meiste rauskommen – je mehr Beschäftigung,<br />

desto besser!“ Weit gefehlt. Denn hierdurch kann die Arbeit<br />

nicht perfekt fließen, ausgerechnet die wichtigsten Mitarbeiter<br />

(die mit der größten Erfahrung) – sprich der Engpass – werden<br />

ins Multitasking getrieben. In einer BlueDolphin-Studie gaben<br />

60 Prozent der Unternehmen an, dass sie durch Multitasking<br />

gut 30 Prozent Durchsatz verlieren. Und genau dieser verlorene<br />

Durchsatz fehlt für die Agilität, die nötig ist, um adäquat<br />

auf Unvorhergesehenes oder Kundenwünsche reagieren zu<br />

können. Übrigens: 70 Prozent der Firmen geben außerdem an,<br />

dass sie über 30 Prozent schneller sein könnten, wenn das<br />

Multitasking beseitigt würde.<br />

02 WIE FUNKTIONIERT AGILITÄT AUCH IM SONDERMASCHINEN- UND ANLAGENBAU?<br />

Agilität bedeutet, höchste Flexibilität, schnelle Lieferung und<br />

schnelles Kundenfeedback zu realisieren, um damit höchsten<br />

Kundennutzen zu erreichen. Das geht am besten, wenn man<br />

den Engpass nicht über-, aber auch nicht unterlastet und jeder<br />

Einzelne zu jeder Zeit weiß, was gerade am dringlichsten ist.<br />

Im Engpassmanagement nutzen wir daher ein universelles<br />

Signal „Fortschritt versus Pufferverbrauch“ für alle Projekte.<br />

Jeder im Unternehmen kann so sehen, was die größte Aufmerksamkeit<br />

benötigt, kann andere unterstützen oder<br />

bekommt Unterstützung. Durch den Puffer werden auch<br />

ungeplante Situationen gemeistert oder ein zusätzlicher<br />

Kundenwunsch realisiert – zumindest so lange noch Puffer<br />

vorhanden ist. Ergo: Puffermanagement ermöglicht Agilität<br />

und Zuverlässigkeit zugleich.<br />

10 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 www.industrielle-automation.net


03 WIE GEHT DAS MIT DEN<br />

ABHÄNGIGKEITEN BEI AGILEN<br />

METHODEN?<br />

Agile Methoden sind sehr schwach, wenn es um das<br />

Management von Abhängigkeiten geht – vor allem bei<br />

externen Abhängigkeiten. Daher kombiniert das Engpassmanagement<br />

die agilen Methoden mit eher klassischem<br />

Projektmanagement in der Variante „Critical Chain Projektmanagement“.<br />

Dabei geht es nicht um eine Detailplanung<br />

mit Meilensteinen, sondern um grobe Planungen vor allem<br />

der Abhängigkeiten. Der Fokus liegt auf der kritischen Kette<br />

und dem Projektpuffer. Aber auch jede Zulieferung in die<br />

kritische Kette bekommt einen kleinen Puffer, sodass die<br />

kritische Kette nie leerläuft. Die Zulieferpuffer sind perfekt<br />

für das Management von Abhängigkeiten. Diesbezüglich<br />

erfahrene Unternehmen kommunizieren ihren Lieferanten<br />

sogar den Pufferstatus, damit diese immer sofort wissen,<br />

was aktuell wie kritisch ist.<br />

04 WARUM MACHT NICHT JEDER<br />

ENGPASSMANAGEMENT?<br />

Bosch, Festo, Endress+Hauser oder Sick: Alle vier exemplarisch<br />

genannten und viele Unternehmen mehr nutzen<br />

erfolgreich die Methodik des Engpassmanagement in der<br />

gezeigten Form. Und der Rest? Viele kennen die Theory of<br />

Constraints einfach nicht. Und um ehrlich zu sein, die<br />

Einführung ist (vor allem für Traditionalisten) nicht ganz<br />

einfach: Es gilt, ein paar alte Zöpfe abzuschneiden und man<br />

kann es nicht in einem Team oder einem kleinen Bereich<br />

einführen – es benötigt ein Ruck und alle müssen gemeinsam<br />

an einem Strang ziehen. Der Aufwand ist wider<br />

Erwarten überschaubar. Oft reichen wenige Stunden und<br />

der Changeplan steht.<br />

DIE FRAGEN STELLTE VANESSA SENDROWSKI,<br />

REDAKTEURIN <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong><br />

Bilder: Schmuckbild Pexels/Mark Arron Smith; Portrait BlueDolphin<br />

www.blue-dolphin.world<br />

05 WAS IST DER BERÜHMTE ERSTE<br />

SCHRITT?<br />

Mein Tipp: Fragen Sie einfach mal Ihre Mitarbeiter (nicht die<br />

Manager) „Wie viel schneller könnten Projekte laufen, wenn<br />

kein Multitasking mehr da ist?“ oder „Wie viel Aufwand<br />

könnten wir sparen, wenn jeder konzentriert und fokussiert<br />

arbeiten könnte?“. Die Antwort spiegelt das Potential des<br />

Engpassmanagements wider. Wenn Sie dann noch die<br />

Mitarbeiter fragen, was man mit dieser gewonnenen<br />

Kapazität machen könnte, werden Sie sehen, wie das<br />

Leuchten in die Augen zurückkehrt …<br />

Kurz erklärt<br />

Agiles Projektmanagement kommt<br />

ursprünglich aus der IT und steht für<br />

flexible Arbeitsweise. Was in der reinen<br />

Softwareentwicklung funktioniert,<br />

scheitert jedoch im (Sonder-)Maschinenund<br />

Anlagenbau aber oft grandios. Was<br />

viele nicht wissen ist: Es gibt seit über<br />

30 Jahren auch eine agile Variante für<br />

„echte“, ausgewachsene Projekte mit<br />

vielen Abhängigkeiten und Termindruck.<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 11


KONFOKAL-CHROMATISCHE SENSORSYSTEME DER NÄCHSTEN GENERATION<br />

ABSTAND UND DICKE<br />

PRÄZISE ERFASSEN<br />

Die Anforderungen an die Präzision und Effizienz von Messverfahren in der<br />

modernen industriellen Automation sind enorm. Hierbei haben sich konfokalchromatische<br />

Sensoren als wegweisende Technologie etabliert. Diese nehmen<br />

durch ihre Eigenschaften und vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten eine<br />

bedeutende Rolle in verschiedenen Industriebereichen ein. Neue Sensorsysteme<br />

bieten eine hohe Leistungsstärke bei kompakter Bauweise.<br />

12 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 www.industrielle-automation.net


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

MESSPRINZIP EINFACH ERKLÄRT<br />

Das konfokal-chromatische Messprinzip arbeitet mit polychromatischem Licht. Eine mehrlinsige Optik teilt dieses weiße<br />

Licht in die einzelnen Spektralfarben auf und fokussiert es in unterschiedlichen Abständen zum Sensor. Kurzwelliges,<br />

blaues Licht mit 400 nm wird stärker gebrochen als langwelliges, rotes Licht mit 700 nm. Der Messbereichsanfang liegt bei<br />

blauem Licht, das Messbereichsende bei rotem Licht. Durch die kontrollierte chromatische Abweichung liegt jede Wellenlänge<br />

in einer anderen Fokusebene. Mittels werkseitiger Kalibrierung wird jeder Wellenlänge ein bestimmter Abstandspunkt<br />

zum Messobjekt zugeordnet. Das Sensorsystem wertet die Wellenlänge für die Abstandsbestimmung aus, die sich<br />

exakt auf dem Messobjekt fokussiert. Die Lichtreflexion wird über eine optische Anordnung auf ein lichtempfindliches<br />

Sensorelement abgebildet, auf der die zugehörige Spektralfarbe erkannt und ausgewertet wird. Bei jeder Änderung des<br />

Brechungsindex, beim Übergang verschiedener Materialien, wird ein Teil des Lichts zurück reflektiert. So lassen sich auch<br />

einseitige Dickenmessungen von transparenten Materialien durchführen. Für Multilayer-Messungen werden mehrere<br />

Abstandspunkte ausgewertet.<br />

01 02<br />

Das konfokal-chromatische Messprinzip wird in der industriellen<br />

Messtechnik gezielt genutzt, um äußerst<br />

präzise und berührungslose Messungen an Oberflächen<br />

vorzunehmen. Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />

Messverfahren ermöglichen die Sensoren eine fokussierte Betrachtung<br />

des Messobjekts, wodurch eine besonders hohe Auflösung<br />

und Genauigkeit erreicht wird.<br />

Ein grundlegendes Merkmal konfokal-chromatischer Sensoren<br />

ist die sogenannte punktweise Messung. Diese Methode erlaubt<br />

es, einzelne Punkte auf der Oberfläche eines Werkstücks mit hoher<br />

lateraler Auflösung präzise zu erfassen. Durch die Fokussierung<br />

auf einen Punkt kann der Sensor störende Reflexionen und<br />

Streuungen minimieren, was insbesondere bei komplexen Oberflächen<br />

von großer Bedeutung ist.<br />

VIELSEITIGE ANWENDUNGSMÖGLICHKEITEN<br />

Vorteile der Sensoren sind Non-Contact-Messungen, die ohne<br />

Einfluss auf das Messobjekt erfolgen, wodurch sich die Lebensdauer<br />

sowie Produktqualität erhöhen. Des Weiteren sind sie<br />

schnell und zuverlässig in der Datenerfassung und bieten kurze<br />

Messzeiten sowie Echtzeit-Ergebnisse.<br />

Darüber hinaus sind konfokal-chromatische Sensoren äußerst<br />

flexibel einsetzbar, da sie mit verschiedenen Oberflächenmaterialien<br />

und -eigenschaften kompatibel sind. Ob glänzende, matte,<br />

transparente oder stark strukturierte Oberflächen – die Sensoren<br />

passen sich den jeweiligen Anforderungen an und liefern präzise<br />

Ergebnisse auch bei unterschiedlicher Materialbeschaffenheit.<br />

Sensoren der Reihe confocalDT von Micro-Epsilon bieten zudem<br />

01 Ein grundlegendes Merkmal der Sensoren ist die sogenannte<br />

punktweise Messung<br />

02 Beim industriellen 3D-Druck wird ein konfokal-chromatischer<br />

Sensor direkt neben dem Druckkopf angebracht und verfährt mit<br />

diesem über die Bauteilplattform; der Sensor misst dabei von oben<br />

den Abstand zum Bauteil<br />

einen großen Verkippungswinkel bis zu 48 °. Daher sind auch<br />

Rundungen und Profile mit dem konfokalen System zuverlässig<br />

messbar. Auch beim Grundabstand und den Messbereichen ist<br />

das System sehr flexibel. Insbesondere in Branchen wie der Automobilindustrie,<br />

der Halbleiterfertigung, der Glas- und Kunststoffindustrie<br />

sowie der Elektronikproduktion haben sich konfokalchromatische<br />

Sensoren etabliert.<br />

ALL-IN-ONE: SENSOR UND CONTROLLER IN<br />

EINEM KOMPAKTEN GEHÄUSE<br />

Für eine neue Sensorgeneration stehen die konfokalen Kompaktsensoren<br />

confocalDT IFD2410 und IFD2415. Beide Systeme<br />

bieten hohe Performanz in einem All-in-One-Gehäuse mit integriertem<br />

Industrial Ethernet. Die robuste Bauform mit IP65-zertifiziertem<br />

Gehäuse prädestiniert die Sensoren für industrielle<br />

Serienanwendungen. Eingesetzt werden sie zur präzisen Abstands-<br />

und Dickenmessung unter anderem in Inline-Inspektionsmaschinen,<br />

Koordinatenmessmaschinen, Robotik, 3D-Druck,<br />

zur Dickenüberwachung von Flach- und Containerglas sowie<br />

zur Prüfung elektronischer Baugruppen. Bei transparenten Ma-<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 13


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

03<br />

Die gesamte Konfiguration des Controllers und der Sensoren<br />

wird ohne zusätzliche Software über ein einfach zu bedienendes<br />

Webinterface durchgeführt. Dieses wird über eine Ethernet- oder<br />

eine serielle Verbindung aufgerufen, worüber alle Einstellungen<br />

vorgenommen werden. Für die Dickenmessung ist eine Materialdatenbank<br />

hinterlegt, die beliebig erweitert werden kann.<br />

04<br />

terialien können Mehrschichtmessungen von bis zu fünf Schichten<br />

durchgeführt werden. Die aktive Belichtungszeitregelung<br />

der CCD-Zeile erlaubt eine schnelle und stabile Messung auf<br />

unterschiedlichen Oberflächen, auch bei dynamischen Messprozessen<br />

von bis zu 25 kHz.<br />

Die kompakte Bauform vereinfacht den Einbau in Umgebungen<br />

mit geringem Platzangebot. Ein Lichtwellenleiter wird<br />

hierbei nicht benötigt. Über die integrierte Industrial-Ethernet-<br />

Schnittstelle ist eine direkte Einbindung in die SPS ohne zusätzliches<br />

Schnittstellenmodul möglich. Anwender profitieren<br />

von Echtzeit-Daten und reduziertem Installations- und Verdrahtungsaufwand.<br />

Die Parametrierung der Sensoren erfolgt<br />

im Ethernet-Modus über das intuitive Webinterface. Dank Industrial-Ethernet<br />

werden die Einstellungen automatisch in die<br />

SPS-Umgebung übernommen. So entfällt das aufwendige Einstellen<br />

in der Programmierumgebung.<br />

KONFOKALER KOMPAKT-CONTROLLER FÜR<br />

<strong>INDUSTRIELLE</strong> SERIENANWENDUNGEN<br />

Das konfokale Kompaktsystem confocalDT IFD2411, welches für<br />

industrielle Serienanwendungen konzipiert wurde, ist ebenfalls<br />

neu. Es wird als Komplettkanal ausgeliefert und ist werkseitig auf<br />

Sensoren mit den Messbereichen 1, 2, 3 und 6 mm abgestimmt.<br />

Über die integrierte Hutschienenmontage kann der Controller<br />

einfach im Schaltschrank integriert werden.<br />

Mit einer Messrate von bis zu 8 kHz und einer Submikrometerauflösung<br />

von bis zu 12 nm bietet das Gerät eine hohe Anwendungsvielfalt<br />

für Abstands- und Dickenmessungen zum<br />

Beispiel im Maschinenbau sowie in der Glas- und Smartphone-<br />

Produktion. Eine integrierte Industrial-Ethernet-Schnittstelle<br />

bindet das leistungsstarke Sensorsystem direkt in die SPS ein.<br />

INTEGRATION IN KOORDINATEN-<br />

MESSMASCHINEN<br />

Konfokal-chromatische Sensoren zählen in der optischen Messtechnik<br />

zu den leistungsfähigsten Messsystemen im Hinblick auf<br />

Auflösung und Messrate. Der große Öffnungswinkel beziehungsweise<br />

die hohe numerische Apertur der konfokal-chromatischen<br />

Sensoren ermöglichen eine hohe axiale Auflösung von < 1 µm<br />

Auflösung sowie einen kleinen Messpunkt von < 10 µm. In Verbindung<br />

mit einem großen Messwinkel sind diese Sensoren für Geometrieprüfungen<br />

in Koordinatenmessmaschinen prädestiniert.<br />

Besonders auf Oberflächen wie Zahnrädern oder Außengewinden<br />

14 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 www.industrielle-automation.net


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

03 Konfokal-chromatische Sensoren zählen in der optischen<br />

Messtechnik zu den leistungsfähigsten Messsystemen im Hinblick auf<br />

Auflösung und Messrate; in Verbindung mit einem großen Messwinkel<br />

sind diese Sensoren für Geometrieprüfungen in Koordinatenmessmaschinen<br />

prädestiniert<br />

04 Das Displayglas von Smartphones stellt eine messtechnische<br />

Herausforderung dar; um höchste Qualität zu erreichen, sind die<br />

exakte Dicke der einzelnen Schichten sowie alle Luftspalte zwischen<br />

den Schichten zu erfassen<br />

werden stabile und hochgenaue Ergebnisse ausgegeben. Dank<br />

des berührungslosen Messprinzips wirkt der Sensor nicht auf das<br />

Messobjekt ein, wodurch die Messung verschleißfrei erfolgt.<br />

HERAUSFORDERUNG DISPLAYGLAS<br />

SCHNELLE MESSUNGEN IM 3D-DRUCK<br />

Beim industriellen 3D-Druck wird ein konfokal-chromatischer<br />

Sensor direkt neben dem Druckkopf angebracht und verfährt mit<br />

diesem über die Bauteilplattform. Der Sensor misst dabei von<br />

oben den Abstand zum Bauteil. Die hohe Genauigkeit, im Zusammenspiel<br />

mit dem kleinen Messpunkt, ermöglicht die exakte<br />

Positionsbestimmung des Druckkopfes, wodurch ein homogener<br />

Materialauftrag erfolgen kann. Die Überprüfung erfolgt in Echtzeit,<br />

dadurch ist bei Normabweichungen ein direktes Eingreifen<br />

in den Druckprozess möglich. Über den Sensor lässt sich zudem<br />

kontrollieren, ob der Druckkopf mitläuft oder ob die Bauteilplattform<br />

in horizontaler und vertikaler Richtung korrekt ausgerichtet<br />

ist. Damit das Objekt nicht verformt wird, ist auch eine exakte Erkennung<br />

der Bauteilgrenzen notwendig.<br />

Bilder: Micro-Epsilon<br />

www.micro-epsilon.de<br />

DIE SENSOREN KÖNNEN DANK<br />

DER HOHEN MESSRATE AUCH<br />

IN SCHNELLEN PROZESSEN<br />

EINGESETZT WERDEN<br />

Das Displayglas von Smartphones stellt eine messtechnische<br />

Herausforderung dar. Es ist aus mehreren Schichten unterschiedlicher<br />

transparenter Materialien aufgebaut. Um höchste<br />

Qualität zu erreichen, sind die exakte Dicke der einzelnen<br />

Schichten sowie alle Luftspalte zwischen den Schichten zu erfassen,<br />

da Glasscheiben mit einem homogenen Dickenprofil benötigt<br />

werden. Die Taktrate ist bei diesem Prozess sehr hoch, sodass<br />

Messungen schnell und gleichzeitig hochgenau erfolgen<br />

müssen. Zur Dickenüberwachung werden konfokal-chromatische<br />

Sensoren eingesetzt, die die Dicke berührungslos und von<br />

einer Seite ermitteln. Dank der hohen Messrate können die Sensoren<br />

auch in schnellen Prozessen eingesetzt werden.<br />

UNTERNEHMEN<br />

Micro-Epsilon Messtechnik GmbH & Co. KG<br />

Königbacher Str. 15<br />

94496 Ortenburg<br />

Telefon 08542 / 168 - 0<br />

E-Mail: info@micro-epsilon.de<br />

AUTOR<br />

Dr.-Ing. Alexander Streicher, Produktmanager<br />

Sensorik, MICRO-EPSILON<br />

MESSTECHNIK GmbH & Co. KG, Ortenburg<br />

Your Global Automation Partner<br />

Hannover Messe<br />

Wir sind für Sie da!<br />

Halle 9, Stand H55<br />

H2-Projekte – schnell und sicher!<br />

Mit dezentralen Automatisierungslösungen von Turck verkürzen Sie die<br />

Time-to-Market Ihrer Wasserstoffprojekte deutlich und nachhaltig – bis<br />

in Zone 0.<br />

MEHR ERFAHREN<br />

www.turck.de/h2


WIE SICH EIN IIOT-ÖKOSYSTEM WIRTSCHAFTLICH UMSETZEN UND NUTZEN LÄSST<br />

REVERSE DIGITALIZATION<br />

Die Digitalisierung von Prozessen und damit die Nutzung von Daten bringt viele<br />

Vorteile. Doch wie lässt sich eine Transformation bestehender Anlagen realisieren,<br />

bei der gleichzeitig so viele Investitionen wie möglich erhalten bleiben. Wie das<br />

gelingen kann, darüber sprechen wir mit Uwe Scherf, IIoT-Experte bei Wika.<br />

Mit Ihrem Konzept Reverse Digitalization setzen Sie den Fokus<br />

auf die Digitalisierung bestehender Anlagen. Warum?<br />

In der Regel werden Anlagen und Prozesse kontrolliert. Das<br />

heißt, es werden wertvolle Daten erfasst. Andererseits hat man<br />

häufig keinen Zugriff auf diese wertvollen Daten. Doch wie und<br />

in welchem Lebenszyklus lassen sich Geräte zum Messen, Steuern<br />

und Regeln noch auf den aktuellen Stand der Technik bringen?<br />

Eine Neuinstrumentierung erst beim regulären Austauschintervall<br />

durchzuführen, ließe eine digitale Transformation nur<br />

stückweise verwirklichen. Das wäre nicht zielführend. Mit Reverse<br />

Digitalization setzen wir genau hier an, nämlich mit der<br />

Digitalisierung bestehender Anlagen über eine IIoT-Infrastruktur.<br />

Dadurch lassen sich wirtschaftlich die Sicherheit der Verfahren,<br />

die Laufzeiten der Maschinen und die Betriebskosten<br />

(OPEX) optimieren. Die Transformation ist angesichts des Aus-<br />

maßes vieler Produktionsstätten eine immense Aufgabe, nicht<br />

nur technisch. Sie hat auch einen ökonomischen Aspekt.<br />

Wie genau machen Sie Messstellen in Produktionsprozessen<br />

smart und integrationsfähig?<br />

Unser Konzept setzt auf der Sensorebene an. Dort werden alle<br />

Daten entlang der gesamten Wertschöpfungskette generiert, auf<br />

deren Basis die künftigen Unternehmensentscheidungen beruhen.<br />

Eine Bestandsaufnahme zeigt dabei auf, welche Instrumentierung<br />

smart gemacht werden kann und bei welcher ein Austausch<br />

zwingend notwendig ist. Der überwiegende Teil der<br />

Messstellen ist mittlerweile mit elektronischen Geräten bestückt,<br />

die zum größten Teil über ein analoges Standardsignal wie<br />

4…20 mA verfügen. Ihr Output wird nun mit Hilfe sogenannter<br />

Bridge-Einheiten in ein Digitalsignal umgewandelt. „Brücken“<br />

16 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 www.industrielle-automation.net


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

sind wahlweise mit Spannungsversorgung, Batteriebetrieb und/<br />

oder Atex-Zulassung ausgeführt und daher problemlos in bestehende<br />

Abläufe einzubinden. Mit Hilfe solcher Units werden<br />

künftig selbst rein analoge Messgeräte, die vor allem in kritischen<br />

Prozessen als Back-up unverzichtbar sind, in eine digitale<br />

Struktur integriert.<br />

Wie schaffen Sie die notwendige Konnektivität, um<br />

beispielsweise die vom Sensor erfassten Daten für die<br />

Energiesteuerung oder das Monitoring bereitzustellen?<br />

Wir setzen sogenannte Bridges ein, die Datensignale von Sensoren<br />

an Gateways oder direkt in einen zentralen Datenpool übertragen.<br />

Damit stellt sich die Frage nach der Konnektivität, die<br />

auch eine bidirektionale Kommunikation ermöglicht. Erfahrungsgemäß<br />

verursachen LPWAN-Lösungen mit batteriebetriebenen<br />

Geräten den geringsten Aufwand. Sie sind für alle Messgrößen<br />

anwendbar, mit Ausnahme von Durchfluss: Eine Flow-<br />

Instrumentierung muss in der Regel mächtige Datenvolumina<br />

verarbeiten und benötigt daher eine entsprechende Energieversorgung.<br />

Eine Lösung mit Batteriebetrieb würde in dem Fall nur<br />

kurze Standzeiten erlauben. Welcher LPWAN-Standard in Frage<br />

kommt, ergibt sich aus der jeweiligen Applikation und den topografischen<br />

Gegebenheiten. Wika zum Beispiel greift auf mioty,<br />

LoRaWAN und NB-IoT zurück, um flexibel zu sein und um Distanzen<br />

bis zu 30 km überbrücken zu können.<br />

Was heißt das für die Praxis, haben Sie ein Beispiel?<br />

Ein Beispiel ist die Messung der Temperatur in einer Schwefel-<br />

Pipeline in der Chemieindustrie. Möchte man nun wissen, wie<br />

die Temperatur an einer bestimmten Stelle ist, ohne ein Loch<br />

bohren zu müssen, so ist dies möglich. Mithilfe eines noninvasiven<br />

Temperaturfühlers werden die Daten erfasst, die Temperatursignale<br />

an eine Bridge weitergeleitet, digitalisiert und via Protokoll<br />

an das Netzwerk versendet. Innerhalb einer Stunde hat<br />

man seine Messstelle remote. Oder bei Pumpen lässt sich durch<br />

eine Druckmessung am Inlet und Outlet der Pumpe erkennen,<br />

ob diese verstopft oder der Propeller abgebrochen ist. Bevor es<br />

zum Produktionsstopp kommt, kann also eingegriffen werden.<br />

Weiteres Beispiel sind Temperatursensoren zur Überwachung<br />

von Kugellagern in Förderbändern zum Schutz vor Überhitzung.<br />

Mit Ihren Lösungen lassen sich also Geräte fit für das IIoT<br />

machen. Welchen Mehrwert bieten damit Ihre Messdaten?<br />

Die visualisierten Daten liefern wertvolle Informationen, die als<br />

Entscheidungsgrundlage für Condition Monitoring, Preditictive<br />

Maintenance, Risikomanagement, Energiesteuerung und ähnli-<br />

Nicole Steinicke, Chefredakteurin Industrielle Automation und<br />

Uwe Scherf, Global Senior Advisor IIoT bei Wika in Klingenberg<br />

chen Aufgaben genutzt werden können. Die Digitalisierung<br />

einer bestehenden Anlage greift aber noch weiter. IIoT-Ökosysteme<br />

sind skalierbar und damit offen für weitergehende Nutzungsmöglichkeiten.<br />

So lassen sich die Unternehmensdaten mit<br />

externen Informationen wie Wirtschaftsprognosen verknüpfen.<br />

Aus solchen Kombinationen können Entscheidungen resultieren,<br />

die über die kontinuierliche Optimierung von Prozessabläufen<br />

und Betriebskosten hinausreichen, zum Beispiel zur Entwicklung<br />

neuer Produkte für bestimmte Zielgruppen oder für<br />

ein zusätzliches Geschäftsmodell.<br />

DAS INTERVIEW FÜHRTE NICOLE STEINICKE,<br />

CHEFREDAKTEURIN <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong><br />

Bilder: Aufmacher kosssmosss – stock.adobe.com, sonstige Wika<br />

www.wika.de<br />

www.ProcessSensing.com<br />

Michell | Dew Point Instruments<br />

Aii | Oxygen Sensors<br />

Rotronic | Humidity Instruments<br />

Rotronic | Monitoring System<br />

LDetek | Trace Impurity Analyzers<br />

Dynament | Gas Safety Sensors<br />

Ntron | Oxygen Analyzers<br />

SST | Oxygen Sensors


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

STEUERUNG UND ÜBERWACHUNG VON WASSERFILTRATIONSANLAGEN<br />

DAUERHAFT EFFIZIENT FILTERN<br />

Die einfachste Möglichkeit, Feststoffe von Flüssigkeit zu trennen, ist die<br />

Filtration. Alles, was es dafür braucht, ist ein Filter und Druck, mit der das<br />

Gemisch auf die Membran gepresst wird. Die Poren der Membran sind dabei<br />

so dimensioniert, dass die von der Flüssigkeit zu trennenden Feststoffe nicht<br />

hindurchgelangen. Das Problem: Mit der Zeit setzen sich diese auf die Poren<br />

und verstopfen sie. Dann ist es Zeit, die Membran zu tauschen.<br />

Dass der Tausch einer Membran mitunter kein günstiges<br />

Unterfangen ist, wussten auch die Gründer von New<br />

Logic Research, die mit dem Vibratory Shear Enhanced<br />

Processing (VSEP) eine Filtrationstechnologie anbieten,<br />

die nach Angaben des Unternehmens die Lebensdauer der Membran<br />

deutlich erhöht und zudem bis zu zehn Mal höhere Filtrationsraten<br />

erlaubt. Chip Johnson, COO bei New Logic Research,<br />

erklärt: „Wie der Name bereits verrät, arbeiten wir im Filtrationsprozess<br />

mit Vibration, die wir gezielt auf die Membran einwirken<br />

lassen. Das hat den Effekt, dass die Membran sich nicht so schnell<br />

zusetzt und die Zyklen zwischen der Reinigung oder dem Austausch<br />

einer Membran im Vergleich zu anderen Filtrationstechnologien<br />

deutlich länger sind. Gleichzeitig erreichen wir mit geringerem<br />

Energieaufwand einen enorm großen Durchsatz.“<br />

ALLE RELEVANTEN WERTE IM BLICK<br />

Damit der Filtrationsprozess so effizient wie möglich abläuft,<br />

setzt das Unternehmen heute auf zahlreiche Sensorik von IFM,<br />

um Vibration, Durchfluss, Druck, Temperatur und die Leitfähigkeit<br />

des Wassers als Indikator der Filtrationsqualität kontinuierlich<br />

im Blick zu halten. „Zu Beginn haben wir die Filtrationsanlagen<br />

ohne umfassende Sensorik an unsere Kunden ausgeliefert,<br />

die dann für den Betrieb zuständig waren. Jedoch haben wir<br />

18 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 www.industrielle-automation.net


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

schnell festgestellt, dass unser System nur mit korrekter Handhabe<br />

die gewünschte und mögliche Effizienz und Langlebigkeit<br />

erzielen kann. Diese Handhabe ist mit entsprechendem Knowhow<br />

verbunden, das wir auf Kundenseite nicht immer voraussetzen<br />

können. Daher haben wir uns entschieden, Filtration als<br />

Service anzubieten“, so Johnson.<br />

Seit dem Wechsel des unternehmerischen Ansatzes werden die<br />

relevanten Werte von Sensorik überwacht – mit Vorteilen sowohl<br />

für den Kunden als auch für New Logic Research selbst: „Durch<br />

die vollumfängliche Automatisierung und kontinuierliche Überwachung<br />

des Filtrationssystems sind wir jederzeit in der Lage,<br />

uns und dem Kunden ein Bild vom Zustand der Anlage zu machen.<br />

So verhindern wir, dass die teuren Membranen übermäßig<br />

beansprucht werden. Die regelmäßigen Prüfungen der Anlage<br />

DIE SENSORIK ERMÖGLICHT<br />

EINEN VOLLUMFÄNGLICHEN<br />

SERVICE AUS FILTRATION UND<br />

CONDITION MONITORING<br />

können wir in den meisten Fällen per Remote durchführen – das<br />

spart uns und dem Kunden viel Zeit und Geld, da unsere Experten<br />

nun nur noch im Ernstfall anreisen müssen“, so Johnson.<br />

Dass das Unternehmen bei der Überwachung und Steuerung<br />

der Filtrationsanlagen vor allem auf IFM setzt, hat mit der ersten<br />

Erfahrung Johnsons mit einem Drucksensor des Automatisierungsspezialisten<br />

zu tun: „Ich erinnere mich nicht mehr<br />

genau daran, wann ich zum ersten Mal mit IFM ins Gespräch<br />

kam“, so Johnson. „Was ich jedoch noch ganz genau weiß, ist,<br />

dass der erste Drucksensor, den ich dort gekauft habe, einfach<br />

nicht kaputt ging. Er lief und lief und lief – es würde mich nicht<br />

wundern, wenn er heute noch irgendwo in einer Anlage seinen<br />

Dienst tut. Diese Zuverlässigkeit, dieses sehr gute Preis-Leistungs-Verhältnis,<br />

hat uns alle bei New Logic Research schnell<br />

überzeugt. Und da IFM eine große Bandbreite an Sensoren vorhält,<br />

die wir einsetzen können, ist das Unternehmen in diesen<br />

Bereichen unsere erste Wahl.“<br />

REDUZIERTER VERKABELUNGSAUFWAND<br />

Neben der Sensorik setzt New Logic Research auch auf das IO-<br />

Link-Portfolio von IFM. Engineering Manager Matt Ayers beschreibt<br />

die Vorteile des Systems: „Dank der IO-Link-Master und<br />

Standard-M12-Verkabelung konnten wir die Verdrahtung unserer<br />

Filtrationsanlagen erheblich beschleunigen. Anstatt hunderte<br />

Meter Kabel zu beschriften, durch die Anlage zur zentralen Steuerung<br />

zu ziehen und dort auf die korrekte Anbindung zu achten,<br />

können wir nun die Sensoren dezentral an die Master anschließen.<br />

Und das gelingt dank Standard-M12-Anschluss auch ohne großes<br />

Nachdenken immer fehlerfrei. Wofür wir zuvor einige Wochen benötigt<br />

haben, planen wir heute nur noch einige Tage ein. Das verschafft<br />

uns gerade in der Hochdruck-Phase kurz vor der Auslieferung<br />

an unsere Kunden einen erheblichen Zeitpuffer.“<br />

KOSTBARES VON KOSTBAREM TRENNEN<br />

Zu den Kunden, die auf die Filtrationssysteme von New Logic<br />

Research setzen, zählen beispielsweise Minenbetreiber und Hersteller<br />

von Katalysatoren für den Fahrzeugmarkt. „Die Gründe,<br />

warum unsere Kunden zu unseren Systemen greifen, sind dieselben,<br />

ganz gleich welcher Branche sie angehören. Sie möchten so<br />

Dank IO-Link reduziert sich die Anzahl eingehender Kabel enorm; der<br />

Standard-M12-Anschluss verhindert eine fehlerhafte Verdrahtung<br />

effizient wie möglich Wasser von den wertvollen Feststoffen trennen,<br />

um sie erstmalig oder erneut zu verwenden. Andere Kunden<br />

setzen unsere Anlagen ein, um ihr industrielles Brauchwasser<br />

aufzubereiten, um es in den regulären Kreislauf zurückzuführen.<br />

Je effizienter unsere Kunden ihr Ziel erreichen, umso attraktiver<br />

ist es für sie, diese Filtration zu betreiben. Und umso mehr Wasser<br />

kann dem globalen Kreislauf in ausreichender Qualität wieder<br />

zugeführt werden. In vielen Fällen trennen wir also kostbares<br />

von kostbarem. Denn Wasser wird das neue Öl sein und daher<br />

kann es heute und in Zukunft nur darum gehen, möglichst viel<br />

dieser seltener werdenden Ressource zu erhalten. Dazu möchten<br />

wir mit unseren Lösungen beitragen.“<br />

Bilder: IFM, Schmuckbild Wasser kreativloft – stock.adobe.com<br />

www.ifm.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

IFM Electronic GmbH<br />

Friedrichstraße 1<br />

45128 Essen<br />

Telefon 0800 / 16 16 16 4<br />

E-Mail: info@ifm.com<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 19


SKALIERBARES CMS OHNE<br />

HOHE INVESTITIONEN<br />

EINMAL EINFACH BITTE<br />

Das Condition Monitoring von Maschinen, Anlagen und Prozessen ist ein<br />

wesentlicher Baustein, um Produktionsausfälle so kurz wie möglich zu halten<br />

oder gänzlich zu vermeiden. In einem ersten entscheidenden Schritt führt<br />

das IIoT-Gateway von IPF schnell und unproblematisch zu einem effektiven<br />

Condition Monitoring System (CMS) ohne hohe Anfangsinvestitionen.<br />

Kein Weg führt an der Digitalisierung vorbei, wie mittlerweile<br />

viele Unternehmen wissen. Die Instandhaltung ist<br />

hiervon nicht ausgenommen, denn die permanente Überwachung<br />

von Teilkomponenten, Prozessen, Maschinen<br />

und kompletten Produktionsanlagen minimiert deren Ausfallraten<br />

und erhöht letztendlich die Transparenz über die tatsächlich<br />

verfügbaren Produktionskapazitäten. Zur Vermeidung unnötiger<br />

Produktionsausfälle und der Identifizierung möglicher Optimierungspotenziale<br />

sind valide Daten erforderlich, die zum Beispiel<br />

von Sensoren und Aktoren oder aber auch direkt aus einer SPS<br />

kommen können.<br />

Mit dem IIoT-Gateway BY000002 von IPF können solche Daten<br />

gesammelt, analysiert und visualisiert werden – und das ohne<br />

aufwendige Umbauten sowie hohe Anfangs- und Folgekosten.<br />

MASCHINENMONITORING IN EIGENREGIE<br />

Ein konkretes Beispiel liefert ein führender Automobilzulieferer,<br />

der mithilfe des Gateways zwei Anlagen mit unterschiedlichen<br />

Steuerungen (Siemens S7 und Beckhoff) zur automatisierten<br />

Montage von sogenannten Höhenverstellsystemen für Fahrzeug-<br />

Sicherheitsgurte überwacht. Das Gateway von IPF wurde hierzu<br />

via OPC/UA mit den beiden Steuerungen der Anlagen vernetzt,<br />

sodass die Lösung dank des offenen Steuerungsinterfaces die<br />

Daten der Montageautomaten verarbeiten kann. Die Datenerfassung<br />

und -visualisierung übernimmt eine zuvor auf das Gateway<br />

übertragene Open Source-Software. Die Ergebnisse sind schließlich,<br />

unter anderem in Form von Grafiken, auf einem Monitor in<br />

der Fertigung zu sehen, wobei nicht nur die von beiden Anlagen<br />

produzierten Stückzahlen pro Schicht und die Rüstzeiten, son-<br />

01 Alles aus einer Hand: Flankierend zum Gateway<br />

bietet IPF eine Vielzahl an Sensortechnologien,<br />

zum Beispiel für Füllstandsmessungen<br />

dern beispielsweise auch die von den Anlagensteuerungen registrierten<br />

Fehler und Störungen an einzelnen Montagestationen<br />

der Automaten angezeigt werden. Der Teamleiter der Instandhaltung<br />

erkennt bereits mit dieser einfachen Lösung nun etwaige<br />

Probleme sofort, sodass schnell reagiert werden kann. Darüber<br />

hinaus liefert ihm das Gateway weitere Informationen zu den<br />

wichtigsten Produktionskennzahlen. Das in Eigenregie implementierte<br />

CMS soll auf dezentraler Maschinenebene mit zusätzlichen<br />

Gateways erweitert werden. Kostenpflichtige Software<br />

oder externe Unterstützung sind hierzu nicht notwendig.<br />

OFFENE IIOT-PLATTFORM MIT EINER<br />

VIELZAHL AN SCHNITTSTELLEN<br />

Das auf Open Source-Software basierende IIoT-Gateway BY000002<br />

mit ARM-Prozessor und großem internen Ringspeicher ist eine<br />

herstellerunabhängige Plattform von IPF mit hoher Kompatibilität<br />

20 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 www.industrielle-automation.net


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

02 Das IIoT-Gateway lässt sich für ein CMS direkt an eine Steuerung anschließen,<br />

an Sensoren und Aktoren auf Anlagenebene anbinden oder als fabrikweites, vernetztes System<br />

für die Überwachung mehrerer Maschinen und Anlagen nutzen<br />

zu allen derzeit im Markt verfügbaren Hardware- und IT-Systemen.<br />

Die enorme Einsatzflexibilität und einfache Skalierbarkeit sind nur<br />

zwei von vielen herausragenden Merkmalen des Gateways. So ermöglicht<br />

das BY000002 ohne großen Aufwand ein kontinuierliches<br />

Monitoring einer einzelnen Anlage oder als fabrikweites System<br />

die Überwachung mehrerer Maschinen und Prozesse. Ein Linuxbasiertes<br />

Betriebssystem als auch der über jeden Standardbrowser<br />

abrufbare Webclient zur Bereitstellung und Visualisierung der<br />

Messdaten auf einem Dashboard (Grafana) sind bereits feste Bestandteile<br />

der Lösung. Bei Bedarf können verschiedene digitale<br />

und analoge Sensoren an das Gateway angeschlossen werden, das<br />

Schnittstellen wie 100 MbE/GbE, CAN, RS485, USB2.0 Host sowie<br />

USB2.0 Device bereitstellt. Zur Netzwerkintegration unterstützt<br />

das BY000002 zudem zahlreiche Protokolle wie Modbus, CAN,<br />

Cloud of Things, OPC U/A, DB/SQL und MQTT.<br />

REICHHALTIGE AUSWAHL AN ERGÄNZENDER<br />

SENSORIK<br />

Ein weiterer Pluspunkt ist die große Auswahl an unterschiedlichen<br />

Sensortechnologien, die IPF flankierend zum IIoT-Gateway<br />

für die permanente Zustandsüberwachung anbietet. Hierzu gehören<br />

Lösungen für die Durchfluss-, Verbrauchs-, Volumen- und<br />

Temperaturmessung leitfähiger Flüssigkeiten und neutraler Gase,<br />

Sensoren für die medienberührende und berührungslose Füllstanderfassung,<br />

Drucksensoren für gasförmige und flüssige Medien<br />

sowie Messumformer für Stromverbrauchsmessungen, um nur<br />

wenige Beispiele zu nennen. In diesem Zusammenhang lassen<br />

sich über das Betriebssystem des Gateways unter anderem auch<br />

Schwellen- oder Grenzwerte festlegen, etwa zur Überwachung<br />

von Temperatur- oder Druckverläufen und Füllständen. Zusätzlich<br />

zu den genannten Lösungen eignen sich für ein CMS insbesondere<br />

viele IO-Link-Sensoren von IPF, deren verschiedenste<br />

Statusmeldungen zur Gerätefunktionalität unter anderem Rückschlüsse<br />

auf spezifische Prozessabläufe zulassen und auf einer<br />

SPS weiterverarbeitet sowie ausgewertet werden können. Alternativ<br />

hierzu ist es möglich, solche Meldungen direkt via OPC U/A-<br />

Protokoll auf ein Gateway zu übertragen, damit die SPS für die<br />

reine Anlagenfunktionalität zuständig bleibt, während die weitergehenden<br />

Sensordaten separat verarbeitet und analysiert werden.<br />

NEUE POTENZIALE FÜR WIRTSCHAFTLICHERE<br />

STRATEGIEN<br />

Das Gateway BY000002 in Kombination mit Sensorik von IPF<br />

bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten für ein gezieltes Condition<br />

Monitoring auf verschiedensten Ebenen, wodurch sich<br />

neue Potenziale für effektivere Instandhaltungsstrategien ergeben.<br />

Anstelle einer reaktiven Instandhaltung, die erst nach dem<br />

Auftreten eines Fehlers aktiv werden kann, ist nun eine vorausschauende,<br />

prädiktive Instandhaltung möglich, die rechtzeitig<br />

und damit noch vor dem Ausfall von Komponenten oder gar<br />

kompletten Anlagen reagiert. Auch zu einer präventiven Instandhaltung,<br />

bei der periodisch möglicherweise noch völlig<br />

intakte Maschinen- beziehungsweise Anlagenbestandteile ausgetauscht<br />

werden müssen, hat die prädiktive Instandhaltung<br />

schon allein aus Kostensicht (zum Beispiel Ersatzteilbevorratung<br />

und Lagerkapazitäten) deutliche Vorteile.<br />

Mit einer zustandsorientierten Instandhaltung ist zu erwarten,<br />

dass sich die mittlere Betriebsdauer von Anlagen oder Prozessen<br />

zwischen zwei Ausfällen (Meantime between Failures) verlängert,<br />

die durchschnittliche Zeit bis zu einer Reparatur (Meantime to<br />

Repair) verkürzt und die durchschnittlichen Kosten der Ersatzteile<br />

pro Anlagenausfall (Mean Costs of Replacement Parts) sinken.<br />

Bilder: Aufmacher Quality Stock Arts – stock.adobe.com, sonst. ipf electronic<br />

www.ipf.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

ipf electronic GmbH<br />

Rosmarter Allee 14, 58762 Altena<br />

Telefon 02351 9365-0<br />

E-Mail: info@ipf.de<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 21


ROBUSTE SENSORIK PLUS NEUE AUSWERTEEINHEIT<br />

ABSOLUT SICHER<br />

AUF DER X-ACHSE<br />

Mit steigendem Automatisierungsgrad in Produktion und Logistik wächst die<br />

Zahl der Anwendungen, in denen eine sichere Absolutposition benötigt wird.<br />

Die dafür vorgeschriebene Redundanz mündet oft in hochkomplexer Technik,<br />

deren Integration und Betrieb großen Aufwand erfordern. Sensoren bieten<br />

hier in der Kombination mit einer neuen Auswerteeinheit deutlich einfachere<br />

Lösungen. Mit den Geräten lassen sich SIL 3 und PL e mit minimalem<br />

Integrationsaufwand erreichen.<br />

22 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 www.industrielle-automation.net


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

Wo sich Menschen und Maschinen<br />

im selben Arbeitsbereich<br />

bewegen, schreibt die Maschinenrichtlinie<br />

2006/42/EG umfassende<br />

Schutzmaßnahmen vor. Weltweit gelten ähnliche<br />

Vorgaben, um Personen im Umfeld autonom agierender<br />

Maschinen zu schützen und zugleich Sachschäden<br />

zu verhindern. Die sichere Absolutpositionierung<br />

bei linear- oder schienengeführten Systemen<br />

gehört daher in vielen Anwendungen zu den<br />

grundlegenden Voraussetzungen.<br />

Zur sicheren Positionsüberwachung werden re dundante Systeme<br />

benötigt, die einen Abgleich zwischen unterschiedlichen<br />

Sensoren und Technologien vornehmen. Herkömmliche Systeme<br />

sind häufig komplex und kostspielig. Die Kombination aus<br />

der Auswerteeinheit Safe Evaluation Unit PUS mit einem Positioniersystem<br />

des Typs SafePXV oder WCS reduziert die Komplexität<br />

und den Integrationsaufwand durch vorgefertigte Konzepte.<br />

MEHRFACH REDUNDANTE TECHNOLOGIE<br />

DIE ABSOLUTPOSITIONIERUNG<br />

BIS ZU SIL 3/PL E ERFOLGT MIT<br />

NUR EINEM EINZIGEN SENSOR<br />

Das berührungslose Absolutpositioniersystem SafePXV bis zu<br />

SIL3/PLe ist für lineargeführte, hochdynamische Applikationen<br />

wie Elektrohängebahnen, Schub-Skidanlagen oder Regalbediengeräte<br />

ausgelegt mit millimetergenauer Positionierung<br />

über Strecken bis zu 10 km. Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />

Technologien kommt es mit nur einem kameragestützten Sensor<br />

aus, da es über mehrstufige intrinsische Redundanz verfügt.<br />

Das reduziert den Bedarf an Hardware ebenso wie den Aufwand<br />

für die Systemintegration.<br />

Die Kamera ist auf ein Kunststoffband oder bedruckte, robuste<br />

Metallcodeleisten mit dreifarbigen DataMatrix-Codes gerichtet,<br />

das mit seiner selbstklebenden Rückseite leicht zu verlegen ist.<br />

Die Codes sind für gute Erkennbarkeit mit einer Abmessung von<br />

15 × 15 mm überdurchschnittlich groß formatiert. Die Kamera ist<br />

mit je einem roten und einem blauen LED-Ring ausgestattet, die<br />

in einem sicherheitsbewerteten Ablauf getrennt blitzen. So erfasst<br />

der Sensor immer nur einen Teil der farbigen DataMatrix-<br />

Codes – im blauen Licht die roten und schwarzen, im roten Licht<br />

die blauen und schwarzen Felder.<br />

Diese optischen Signale werden von einem sicheren Algorithmus<br />

miteinander abgeglichen, was einer unabhängigen Plausibilitätsprüfung<br />

entspricht. Stimmt die Auswertung der erhobenen<br />

Bildinformation nicht mit der erfassten Position überein, wird<br />

eine Fehlfunktion gemeldet und die Sicherheitsschaltung ausgelöst.<br />

Da die beiden LED-Ringe direkt durch die sichere Auswerteeinheit<br />

angesteuert werden, wird automatisch auch die korrekte<br />

Funktion der Kamera-Software überprüft. Für die Bestimmung<br />

der Position auf der x-Achse genügt ein einziger DataMatrix-<br />

Code. Die Positionsdaten können selbst bei kompromittierten<br />

01 Das mehrfach<br />

redundante SafePXV-<br />

System: Codeband mit<br />

mehrfarbigen Codes,<br />

Sensor mit Kamera und<br />

Bandabschnitten auf 0,2 mm genau<br />

ausgegeben werden. Die Posi-<br />

zweifarbigem LED-Ring<br />

sowie sicherer<br />

Auswerteeinheit<br />

tionsbestimmung ist mit diesen Vorkehrungen<br />

bereits durch Mehrfachredundanz<br />

abgesichert. Das Codeband<br />

bietet die größte auf dem Markt verfügbare<br />

Streckenlänge.<br />

ROBUSTES OUTDOOR-SYSTEM<br />

Das Messprinzip des Weg-Codier-Systems WCS wurde für eine<br />

zuverlässige Absolutpositionierung im Außenbereich für exakte<br />

Positionierung auf Streckenlängen bis 314,5 m entwickelt. Die<br />

70 mm breite, hochkant stehende Codeschiene aus Kunststoff<br />

oder Metall ist hier mit Aussparungen versehen. Sie kann an Steigungen<br />

ebenso wie in Kurven platziert werden, auch Unterbrechungen<br />

und Weichen sind möglich.<br />

Im U-förmigen Lesekopf fällt das Licht einer leistungsstarken<br />

LED-Reihe auf der einen Innenseite durch die Ausstanzungen<br />

auf den gegenüberliegenden photoelektrischen Sensor. Ein rund<br />

10 cm langer Abschnitt des Schienen-Codes wird so nach dem<br />

Prinzip der Lichtschranke unter Ausschluss jeder Fremdlichteinwirkung<br />

erfasst. Bei einer Fahrgeschwindigkeit von bis zu<br />

12,5 m/s ermittelt der Lesekopf aufgrund der gestanzten Codes in<br />

Echtzeit alle 0,8 mm einen neuen absoluten Positionswert. Rauch,<br />

Staub, extreme Temperaturen und Witterungseinflüsse beeinträchtigen<br />

die Erkennung nicht.<br />

Weniger<br />

Ein grüner<br />

Fußabdruck für<br />

Ihr Prüflabor –<br />

CO 2 sparen durch<br />

Modernisierung<br />

www.zwickroell.com/nachhaltigkeit<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 23


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

02 Zuverlässige<br />

Signalgebung auch bei<br />

widrigen Bedingungen:<br />

Der WCS-Sensor umfasst<br />

die robuste Codeschiene<br />

und schirmt die<br />

Erfassung von Außeneinwirkung<br />

ab<br />

Die Standardausführung ist in einem Gehäuse aus robustem<br />

Kunststoff untergebracht. Für den Einsatz unter besonders rauen<br />

Bedingungen ist die Produktvariante WCS Outdoor mit einem zusätzlichen<br />

transluzenten Schutzgehäuse versehen, das hermetisch<br />

dicht gegen Staub und Feuchtigkeit abschließt. Es verträgt<br />

Salzwasser, aggressive Stoffe sowie Hochdruckreinigung und entspricht<br />

der Schutzklasse IP69. In der sicheren Ausführung sind<br />

zwei Leseköpfe hintereinander angebracht. Einer ist für die Vorwärts-,<br />

der andere für die Rückwärtsbewegung parametriert, sodass<br />

eine getrennte, redundante Signalgebung gewährleistet ist.<br />

DIREKTE SICHERE DATENÜBERTRAGUNG<br />

Die redundanten Positions- und Geschwindigkeitssignale von<br />

SafePXV und WCS werden von der sicheren Auswerteeinheit<br />

PUS-F161-B zweikanalig verarbeitet und bewertet. Sie steht in<br />

zwei auf diese Sensoren abgestimmten Varianten zur Verfügung.<br />

In beiden Versionen bildet das Gerät den sicheren Positionswert<br />

aus und evaluiert ihn. Es kann daraus einen sicheren Geschwindigkeitswert<br />

ableiten und ebenfalls evaluieren. Außerdem kann<br />

es Diagnosedaten des angeschlossenen Sensors verarbeiten und<br />

auf der Feldbusebene zur Verfügung stellen.<br />

Die Einheit verfügt über zwei separate Kanäle und gleicht deren<br />

Werte ab. Diese Struktur erfüllt die Vorgaben der Kategorie 4 nach<br />

EN ISO 13849-1. Der Abgleich dient zugleich der Selbstdiagnose<br />

des Systems. Bei der Kombination mit dem SafePXV genügt ein<br />

Stecker für die Verbindung zu beiden Kanälen.<br />

Je nach Gerätevariante werden die sicheren Daten, bestehend<br />

aus sicherer Absolutposition und sicherer Geschwindigkeit entweder<br />

über EtherCAT / FSoE oder Profinet/Profisafe an die Steuerung<br />

übertragen. Beide kombinierten Applikationen sind nach<br />

IEC 61508 bis zu SIL 3 und nach EN 13849-1 bis zu PL e zertifiziert.<br />

Sie ermöglichen dank Vorzertifizierung und Vorkonfiguration eine<br />

schnelle und einfache Inbetriebnahme.<br />

VON REGALSHUTTLE BIS HAFENKRAN<br />

Die Kombination der sicheren Auswerteeinheit mit den sicheren<br />

Positioniersystemen ermöglicht eine sichere Absolutpositionierung<br />

in den allermeisten lineargeführten Anwendungen. Das<br />

SafePXV-System ist in erster Linie für intra- und produktionslogistische<br />

Aufgaben gedacht. Es kann zum Beispiel zur Positionierung<br />

von Regal-Shuttles verwendet werden. Mit der sicheren Positionierung<br />

können dort in einzelnen Gängen Wartungsarbeiten oder<br />

andere Eingriffe durch menschliches Personal vorgenommen<br />

werden, ohne dass die ganze Anlage abgeschaltet werden muss.<br />

Der große Portalkran, der im Hafen Container bewegt, ist eine<br />

typische Anwendung für das hochrobuste WCS. Das System arbeitet<br />

selbst bei extremen Witterungsverhältnissen zuverlässig und ist<br />

gegen die unvermeidlichen mechanischen Einwirkungen in einer<br />

solchen Umgebung resistent. Die sichere Positionierung erlaubt<br />

eine hochgradige Automatisierung von einzelnen Arbeitsschritten<br />

und bildet die Grundlage für die zuverlässige Absicherung der<br />

komplexen Interaktionen.<br />

Bilder: Pepperl+Fuchs<br />

www.pepperl-fuchs.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Pepperl+Fuchs SE<br />

Lilienthalstr. 200<br />

68307 Mannheim<br />

Telefon 0621/776-0<br />

E-Mail: info@de.pepperl-fuchs.com<br />

AUTOR<br />

Markus Karch, Produktmanager,<br />

Pepperl+Fuchs, Mannheim<br />

24 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 www.industrielle-automation.net


DAS UNSICHTBARE SICHTBAR MACHEN<br />

Der Radarimager von Balluff, ein<br />

industrielles 3D-Bildgebungssystem,<br />

basiert auf einer Radartechnologie<br />

und durchleuchtet<br />

Verpackungen auf Vollständigkeit<br />

und Unversehrtheit. Hierfür<br />

sendet der Radarimager elektromagnetische<br />

Wellen aus. Diese<br />

werden reflektiert beziehungsweise absorbiert und mit einer Software in<br />

Bilder übersetzt. Über ein Gigabit-Ethernet-Vision-Protokoll gelangen die<br />

Bildstapel – eine Zusammensetzung einzelner Bildlagen – in die Auswertungssoftware.<br />

Die dabei gewonnenen Daten bilden die Grundlage, um<br />

Unregelmäßigkeiten und Fremdkörper zu erkennen. Der Vorteil des<br />

Verfahrens: Im verwendeten Frequenzbereich können elektromagnetische<br />

Wellen sämtliche nicht-leitfähige Materialien wie zum Beispiel Folien,<br />

Kartonagen und Kunststoffe durchleuchten. Metallische Gegenstände<br />

und Partikel werden weiterhin detektiert.<br />

www.balluff.com<br />

ultrawendig<br />

360°<br />

INFRAROTKAMERA MIT NEUER<br />

MIKROSKOP-OPTIK<br />

Um Temperaturen auch bei Chip-Level-Strukturen<br />

exakt und geometrisch hoch aufgelöst zu messen,<br />

bringt Optris jetzt für die Infrarotkamera PI 640i<br />

eine neue Mikroskop-Optik auf den Markt. Damit ist<br />

die Infrarotkamera in der Lage, Infrarotbilder auch<br />

von komplexen Strukturen aufzunehmen. Die geometrische Auflösung<br />

beträgt mit der neuen Optik 8 µm. Für eine exakte Temperaturmessung<br />

werden 4 × 4 Pixel benötigt (MFOV), sodass Anwender jetzt auch Objekte<br />

mit einer Größe von 34 µm messen können. Damit lassen sich auch<br />

winzige Strukturen auf Chip-Level analysieren. Die thermische Auflösung<br />

erreicht 80 mK. Der Fokus der neuen Optik ermöglicht das Arbeiten in<br />

einer Distanz von 15 mm zum zu messenden Objekt. Da die Optiken an<br />

Infrarotkameras der PI-Serie einfach getauscht werden können, ist das<br />

System flexibel für verschiedene Messaufgaben einsetzbar.<br />

www.optris.com<br />

SENSOR DETEKTIERT FÜLLSTÄNDE UNBEEINDRUCKT<br />

VON FILMEN UND ANHAFTUNGEN<br />

Berührungsfrei Grenzstände erfassen, auch wenn Tankinnenwände mit<br />

Mikrofilmen oder Rückständen behaftet sind: Der neue kapazitive<br />

Sensor PL240 von Baumer detektiert zuverlässig Füllstände auch unter<br />

schwierigen Bedingungen. Von außen an einem Kunststoff- oder Glas-<br />

Behälter mit einer Wandstärke bis zu 6 mm angebracht, meldet er dank<br />

Anhaftungskompensation zuverlässig Grenzstände von wasserbasierenden<br />

Medien wie Reinigungslösungen, Milch oder Laborflüssigkeiten.<br />

Feuchtigkeit und Nässe beeinflussen ihn dabei genauso wenig wie<br />

Tankberührungen. Der kompakte<br />

Grenzstandsensor ist mit Klebeband,<br />

Kabelbindern oder Schrauben schnell<br />

montiert und kann direkt am Behälter<br />

oder an einem Rohr befestigt werden.<br />

Dank seiner hohen Leistungsfähigkeit<br />

sind auch Luftspalte von bis zu 1 mm<br />

zwischen Behälter und Sensor möglich.<br />

www.baumer.com<br />

Besuchen<br />

Sie uns auf der<br />

Hannover<br />

Messe <strong>2024</strong>.<br />

Halle 9,<br />

Stand H34.<br />

cube<br />

Neuer, ultrawendiger Ultraschallsensor:<br />

in 5 Abstrahlrichtungen montierbar<br />

dank drehbarem Sensorkopf und<br />

QuickLock-Montagehalterung!<br />

› 3 Tastweiten: von 65 mm bis 5 m<br />

› Komfortable QuickLock-<br />

Montagehalterung<br />

› IO-Link-Schnittstelle<br />

› Ausgangsstufen:<br />

› 1 Push-Pull-Schaltausgang<br />

› 1 Analogausgang + 2 Push-Pull-<br />

Schaltausgänge (umschaltbar)<br />

Hannover, 22. – 26.04.<strong>2024</strong><br />

microsonic.de/cube


STEUERN UND ANTREIBEN<br />

PLATTFORMEN ZWEIER HERSTELLER<br />

KOMBINIERT<br />

Die Plattform EcoStruxure Automation Expert von<br />

Schneider Electric kann jetzt nahtlos mit der PLCnext-<br />

Technologie von Phoenix Contact eingesetzt werden.<br />

Dies ebnet den Weg zu einer offenen Automatisierungstechnik.<br />

Beide Plattformen nutzen die Runtime-Technologie<br />

von UniversalAutomation.org. Diese schafft ein<br />

System von Automatisierungs-<br />

Plugins und Softwareanwendungen,<br />

die unabhängig von<br />

der Hardware arbeiten können,<br />

auf der sie ausgeführt werden.<br />

Dieser softwaredefinierte<br />

Ansatz ermöglicht es, Automatisierungsplattformen<br />

verschiedener<br />

Hersteller zu kombinieren. EcoStruxure ist<br />

ein offenes, softwarezentriertes System. Es bietet eine<br />

hohe Freiheit bei der Konzeption von Automatisierungslösungen.<br />

Da sich Runtime nun auch auf PLCnext-Steuerungen<br />

freischalten lässt, können Benutzer ihre<br />

Anwendungen jetzt mit EcoStruxure entwickeln und<br />

auf PLCnext-Steuerungen bereitstellen.<br />

www.se.com<br />

NEUE GETRIEBEBAUREIHE MIT VIER<br />

PRODUKTVARIANTEN<br />

Mit dem Ziel, die digitale<br />

Transformation in der<br />

Antriebstechnik und im<br />

Maschinenbau mitzugestalten,<br />

ermöglichen die<br />

Smart Services von Wittenstein eine einfache Analyse<br />

und Verarbeitung von Maschinendaten. Die Galaxie-<br />

Getriebe der Baureihe Accuracy Line, sowie deren<br />

Kinematik, Lagerung, Übersetzungen und größere<br />

Hohlwellendurchmesser wurden für die Anforderungen<br />

von Hochpräzisionsanwendungen konzipiert. Zur<br />

Baureihe gehören auch miniaturisierte Getriebevarianten,<br />

die in ihren Abmessungen einbaukompatibel zu<br />

Wellgetrieben sind. Die Baureihe ist in insgesamt fünf<br />

Baugrößen verfügbar und ausgelegt für maximale<br />

Drehmomente zwischen 150 und 6.000 Nm. Gleichzeitig<br />

mit der Markteinführung der Galaxie Accuracy Line<br />

wurden die Varianten des Galaxie-Getriebes in der<br />

Baureihe Galaxie Robustness Line zusammengefasst.<br />

www.wittenstein.de<br />

PRÄZISE UND DYNAMISCHE<br />

ZAHNSTANGENGETRIEBE<br />

Das Zahnstangengetriebe Lifgo HP von<br />

Leantechnik erlaubt lange Hübe mit<br />

hoher Präzision und Dynamik. Seine<br />

Positioniergenauigkeit beträgt 2 µm.<br />

Ein Grund für diese Exaktheit ist die<br />

Schrägverzahnung der Zahnstangengetriebe. Sie sorgt zudem<br />

dafür, dass sich die Stange sehr leise bewegt und gleichmäßig<br />

belasten lässt. Das verlängert die Lebensdauer. Zur Präzision<br />

trägt zudem das stufenlos einstellbare Zahnflankenspiel bei.<br />

Neben der hohen Positioniergenauigkeit bietet die Komponente<br />

auch bei langen Hüben große Steifigkeit. Die Zahnstangengetriebe<br />

der Serie sind in Ausführungen mit Hubkräften<br />

zwischen 1.800 und 22.600 N verfügbar. Sie erreichen eine<br />

Hubgeschwindigkeit von bis zu 3 m/s und bauen sehr<br />

kompakt (max. 180 × 156 × 160 mm).<br />

www.leantechnik.com<br />

AUTOMATISCHES GREIFEN SCHWIERIGER<br />

BAUTEILE<br />

Das 2D-Grasping-Kit erlaubt Unternehmen, ihre Greif- und<br />

Sortieraufgaben leicht zu automatisieren. Für Einrichtung,<br />

Teaching und Anwendung ist dank offline KI-Unterstützung<br />

und einfacher Bedienoberfläche kein Fachpersonal nötig. Die<br />

Greiflösung besteht aus einer Kamera mit Objektiv, einem<br />

Industrie-PC, der Schunk KI-Software und den benötigten<br />

Kabeln. Alle Komponenten sind aufeinander abgestimmt und<br />

aufgrund einer offenen TCP/IP-Schnittstelle mit jedem Roboter<br />

oder auch einer übergeordneten Steuerung, zum Beispiel einer<br />

Siemens SPS, kombinierbar. Die Kamera blickt von oben auf ein<br />

Zuführband, ein Tray oder einen Bereitstellungstisch. Die<br />

KI-Software erkennt und unterscheidet die Bauteile anhand<br />

vorher trainierter Bilder und gibt die opti male Greifposition<br />

aus. Dafür nimmt die Kamera zuerst den Hintergrund auf, auf<br />

dem die Bauteile später liegen. Im Anschluss fotografiert sie<br />

mehrfach die zu greifenden Teile. Im nächsten Schritt markiert<br />

und benennt der Bediener die Bauteile. Die KI-Software<br />

schneidet automatisch die Kontur eines Objektes vor dem<br />

Hintergrund aus, stellt sie frei<br />

und errechnet Varianzen für<br />

Blickwinkel, Belichtungssituation<br />

und andere Parameter. Sind<br />

die beiden ersten Schritte<br />

erledigt, trainiert die Künstliche<br />

Intelligenz sich selbst.<br />

www.schunk.com<br />

26 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 www.industrielle-automation.net


STEUERN UND ANTREIBEN<br />

SYSTEMLÖSUNGEN FÜR DIE INTRALOGISTIK<br />

Durch den Einsatz von<br />

optimierten Arbeitsplatzund<br />

Transportsystemen<br />

schützen Unternehmen<br />

die Gesundheit ihrer<br />

Mitarbeiter und sparen<br />

Zeit sowie Kosten bei der<br />

Produktion. Um den<br />

innerbetrieblichen<br />

Materialfluss zu optimieren, bietet RK Rose+Krieger mit<br />

einem Baukasten von mehr als 50.000 Einzelkomponenten die<br />

Basis für individuelle Intralogistik-Systemlösungen. Mit dem<br />

Produktbaukasten lassen sich zur Optimierung des Materialflusses<br />

individuelle Transportwagen und Lagersysteme<br />

herstellen. Diese können bei Bedarf angepasst, erweitert oder<br />

auch zu komplett neuen Systemen nachhaltig umgebaut<br />

werden. Die Anforderungen an industrielle Montagearbeitsplätze<br />

sind individuell wie die dort angefertigten Produkte. So<br />

müssen sie nicht nur den Mitarbeiter von körperlich belastenden<br />

oder monotonen Tätigkeiten entbinden, sondern auch<br />

dazu beitragen, dass er die Arbeitsabläufe sicher und fehlerfrei<br />

umsetzt. Häufig ist sogar die Einbindung in die digitale<br />

Arbeitswelt erforderlich. Darüber hinaus muss die Montagesicherheit<br />

auch bei einem Mitarbeiterwechsel garantiert sein.<br />

www.rk-rose-krieger.com<br />

SCHLEIFRING-PORTFOLIO ERWEITERT<br />

Kübler ist jetzt mit neuen und<br />

innovativen Produkterweiterungen<br />

sowie einer neuen Schleifring-Plattform<br />

auf dem Markt. Für den<br />

kompakten und wirtschaftlichen<br />

Schleifring SR060E hat das Unternehmen<br />

beispielsweise ein Easy<br />

Connect Modul entwickelt. Die<br />

Schutzkappe mit M12-Steckverbindern macht den Schleifring<br />

zu einer Plug-and-Play-Lösung mit reduzierten Installationszeiten<br />

und verringert die Gefahr von Verdrahtungsfehlern. Ein<br />

Austausch des Gerätes kann einfach durch den Anwender<br />

erfolgen. Basierend auf den Anforderungen der Industrie und<br />

der Automatisierung bezüglich Industrie-4.0- oder IIoT-Konzepten<br />

hat das Unternehmen zudem die Baureihe SR085 um<br />

ein Ethernet-Modul erweitert. Dieses erlaubt eine Übertragungsrate<br />

von 100 Mbit/s. Durch die steigende Vernetzung<br />

und Komplexität von Maschinen- und Anlagensteuerungen ist<br />

eine Ethernet-Übertragung in Gigabit-Geschwindigkeit<br />

inzwischen unumgänglich. Mit der neuen Schleifring-Plattform<br />

Industrial Line folgt Kübler dieser Anforderung. Das<br />

implementierte 1-Gbit-Modul arbeitet ohne weitere elektronische<br />

Bauteile und unabhängig vom eingesetzten Ethernet-<br />

Protokoll bei geringen Kosten.<br />

www.kuebler.com<br />

22.– 26. APRIL <strong>2024</strong><br />

LET THE DATA<br />

DO THE WORK.<br />

Wie Sie Ihre Produktion mit IIoT effektiv steuern, vernetzen<br />

und überwachen? Erfahren Sie auf der HANNOVER MESSE!<br />

www.hannovermesse.de/maschinenbau<br />

WORLD. LEADING. INDUSTRYSHOW.


<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />

ASI-5 SAFETY MUTING MODUL<br />

EFFIZIENTER DURCH DAS<br />

„LOCH IM SCHUTZZAUN“<br />

Material ja, Personen nein – um diese Unterscheidung geht es beim Muting.<br />

Denn diese sicherheitstechnische Funktion ermöglicht in der stationären<br />

Fördertechnik sichere automatisierte Materialtransporte in Gefahrenbereiche<br />

hinein und aus diesen heraus. ASi-5 Safety und das neue Muting<br />

Modul BWU4411 von Bihl+Wiedemann erschließen diesem sicheren Weg<br />

durch das „Loch im Schutzzaun“ neue Performance- und Kostenvorteile.<br />

28 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 www.industrielle-automation.net


<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />

Mit dem ASi-5 Safety Muting Modul BWU4411 von<br />

Bihl+Wiedemann lassen sich Mutingapplikationen<br />

und damit Maschinensicherheit bis SIL3 und PLe<br />

realisieren. Es ist – über das gelbe ASi Profilkabel angeschlossen<br />

– der einzige, zentrale Sammelpunkt für alle Mutingkomponenten<br />

und deren E/A-Signale. Das Modul benötigt im<br />

Sicherheitsnetzwerk dafür nur eine einzige ASi-5 Adresse – was<br />

den Hardware- und Adressieraufwand erheblich reduziert. Es<br />

bietet einen integrierten Stromversorgungsanschluss für eine berührungslos<br />

wirkende Schutzeinrichtung und lässt sich über die<br />

Sicherheitssoftware Asimon360 von Bihl+Wiedemann einfach<br />

konfigurieren. Im Betrieb liefert BWU4411 dem Anwender wichtige<br />

Diagnosedaten und bietet über die ASi-5/ASi-3 Feldbus<br />

Gateways des Unternehmens bei Bedarf auch Konnektivität bis<br />

in das Industrial Internet of Things (IIoT). Zudem betragen die<br />

Kosten für das ASi-5 Safety Muting Modul lediglich ein Drittel der<br />

Kosten von vergleichbaren Lösungen dieser Art im Markt.<br />

SICHERHEIT FÜR MATERIALDURCHLÄSSE<br />

IM SCHUTZZAUN<br />

Muting – der Begriff bezeichnet die gesteuerte Unterdrückung<br />

der Schutzfunktion einer berührungslos wirkenden Schutzeinrichtung,<br />

zum Beispiel eines Sicherheitslichtgitters oder eines<br />

Sicherheitslichtvorhangs – kommt in einer Vielzahl intralogistischer<br />

Aufgabenstellungen zum Einsatz. Die Funktion ermöglicht<br />

es, einen automatisierten Materialtransport in Maschinen<br />

durchzuführen, die sich innerhalb eines Sicherheitszauns oder<br />

einer anderen, mechanisch trennenden Schutzeinrichtung befinden.<br />

Muting wird insbesondere in hochgradig automatisierten<br />

Maschinen und Anlagen eingesetzt – etwa bei Roboterzellen<br />

MUTING ERFORDERT EINE<br />

SICHERE UNTERSCHEIDUNG<br />

VON MENSCH UND MATERIAL<br />

im Automobilbau, Dreh- und Hubtischstationen in der stationären<br />

Fördertechnik, Querverteilwagen in der Vorzone eines<br />

Hochregallagers, Umreifungs- und Folienwickelmaschinen<br />

oder Mehrseitenetikettierern für Paletten. Trotz aller Automatisierung<br />

können sich nämlich auch in solchen eigentlich nicht<br />

zugänglichen Bereichen Personen aufhalten und damit Gefahren<br />

durch Maschinenbewegungen ausgesetzt sein – Bediener,<br />

Servicetechniker, Instandhalter, aber auch Unbefugte. Daher ist<br />

an den ‚offenen‘ Zugangsmöglichkeiten zu den Gefahrenbereichen<br />

– den Stellen ohne Schutzzaun – eine sichere Unterscheidung<br />

zwischen Mensch und Material zwingend notwendig.<br />

MUTINGLÖSUNG NUTZT POTENZIALE<br />

Die prozesstechnische Herausforderung ist nicht neu – und doch<br />

mangelt es vielen Mutinglösungen an technischer und wirtschaftlicher<br />

Effizienz. Alternativlösungen zu ASi Safety müssen meist<br />

über teure, vorkonfektionierte Ethernetkabel aufwendig verdrahtet<br />

werden. Die Umsetzung von Bihl+Wiedemann kann hier nicht<br />

nur durch die Modulkosten, sondern auch durch die bei AS-Interface<br />

verwendete Durchdringungstechnik punkten. Kosten und<br />

Fehler bei der Installation werden so minimiert. Über die Sicherheitssoftware<br />

Asimon360 kann die einfache, intuitive Konfiguration<br />

vorgenommen werden – eine Option, über die längst nicht jede<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 29


<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />

Mutinglösung verfügt. Für eine IIoT-gerechte Integration ist es zudem<br />

wenig hilfreich, wenn bei ethernetbasierten Lösungen für<br />

mehrere Mutingbereiche in einer einzigen Applikation durch die<br />

Vielzahl der Komponenten zahlreiche IP-Adressen benötigt werden<br />

oder kein direkter Datentransfer zu IT-Systemen möglich<br />

ist – eine Funktion, die alle ASi-5/ASi-3 Feldbus Gateways von<br />

Bihl+Wiedemann unterstützen. Und schließlich sind bisherige<br />

Mutinglösungen durch ihren Umfang oder ihren technischen Aufbau<br />

für viele Anwender häufig Kostenfaktoren. Muting ist zwar<br />

schon lange auf unterschiedliche Art und Weise umsetzbar, wird<br />

mit ASi-5 Safety aber erst jetzt richtig smart und kostengünstig.<br />

das ASi-5 Safety Muting Modul BWU4411 in Schutzart IP67 entwickelt<br />

– mit einkanalig und zweikanalig sicheren Mutingsignalen<br />

sowie je nach Konfiguration bis zu acht Standardein- oder<br />

-ausgängen. Es unterstützt alle industrieüblichen Mutingarten –<br />

das Kreuz-Muting, bei dem die beiden Mutingsensoren gleichzeitig<br />

ansprechen müssen, um den Mutingzyklus auszulösen, genauso<br />

wie die verschiedenen Ausprägungen des vierstrahligen,<br />

sequenziellen Mutings. Bei diesen sind mehrere Sensoren hintereinander<br />

geschaltet und müssen in einer bestimmten Reihenfolge<br />

ansprechen, um das Muting zu aktivieren. Parallel sammelt<br />

DIE SMARTE LÖSUNG: DAS NEUE SAFETY<br />

MUTING MODUL<br />

Bihl+Wiedemann hat in den letzten Monaten das Portfolio seiner<br />

Lösungen für ASi-5 Safety konsequent ausgebaut, unter anderem<br />

mit zertifizierten und auf unterschiedliche Anforderungen ausgelegten<br />

Eingangsmodulen. In diesem Zusammenhang wurde auch<br />

01a+b Neben allen für das Muting notwendigen Sensoren können<br />

an das ASi-5 Safety Muting Modul BWU4411 weitere Geräte, etwa<br />

Mutingleuchten oder Tastermodule, angeschlossen werden<br />

02a+b Das ASi-5 Safety Muting Modul BWU4411 unterstützt alle<br />

industrieüblichen Mutingsignale – damit kann sowohl sequenzielles<br />

Muting (links) wie auch Kreuz-Muting (rechts) bis SIL3/PLe realisiert<br />

werden<br />

01a<br />

01b<br />

30 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 www.industrielle-automation.net


<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />

02a<br />

02b<br />

das neue Muting Modul auch die Signale aller angeschlossenen<br />

Standardsensoren ein und bindet dazu noch Komponenten wie<br />

Resettaster oder Mutingleuchten in die Applikation mit ein. Die<br />

Mutingfunktion lässt sich in der Sicherheitssoftware Asimon360<br />

von Bihl+Wiedemann automatisch anlegen – alternativ können<br />

die Signale aber auch über ein sicheres Feldbusprotokoll wie zum<br />

Beispiel Profisafe an eine Sicherheitssteuerung übertragen und<br />

dort für die Überbrückung genutzt werden. Mit ASi-5 Safety kann<br />

Muting auf effiziente Weise in einer einzigen Hardware umgesetzt<br />

werden – zumal AS-Interface als Verdrahtungstechnologie<br />

den Anschluss der Komponenten in Durchdringungstechnik<br />

äußerst einfach, sicher und wirtschaftlich gestaltet.<br />

HOHE KOMFORTABILITÄT DANK AS-INTERFACE<br />

Lösungen mit AS-Interface und ASi Safety – ASi-5 und ASi-5 Safety<br />

eingeschlossen – stehen aber nicht nur für Wirtschaftlichkeit, sondern<br />

auch für Einfachheit und Flexibilität. Da für viele gängige<br />

Feldbusse passende Gateways zur Verfügung stehen, kann eine<br />

ASI-5 SAFETY EINGANGSMODULE: ERSTE<br />

BAUREIHE MIT VIELZÄHLIGEN VARIANTEN<br />

Insgesamt zwölf Varianten an ASi-5 Safety Eingangsmodulen<br />

können perspektivisch dank der Kombination<br />

von sicheren Signalen und Standardsignalen in einem<br />

Modul nahezu alle industrierelevanten Integrationsund<br />

Einsatzszenarien abdecken.<br />

Neben den aktuell bereits verfügbaren ASi-5 Safety<br />

Eingangsmodulen in IP67 und IP20 mit je zwölf Standardsignalen<br />

sowie zwei sicheren Eingängen für potentialfreie<br />

Kontakte, für OSSDs oder für die Kombination potentialfreier<br />

Kontakt/OSSD arbeitet Bihl+Wiedemann an<br />

vergleichbaren Lösungen für den platzsparenden Einbau<br />

als Leiterplattenmodule, etwa in ein Maschinenbedienpanel,<br />

und an etwas kompakteren Feldmodulen mit vier<br />

Standardsignalen in IP67. Ebenfalls in Vorbereitung sind<br />

weitere ASi-5 Safety Module.<br />

Lösung, einmal angelegt, einfach und kosteneffizient auf andere<br />

Anforderungen – etwa eine im Projekt geforderte andere Steuerung<br />

– adaptiert werden. Es muss hierfür lediglich das Gateway<br />

ausgetauscht werden. Mehrere gleiche Mutingapplikationen in<br />

einer Anlage können bei AS-Interface problemlos per Copy und<br />

Paste übertragen werden und dann unter einer einzigen IP-Adresse<br />

konfiguriert, von der Steuerung angesprochen und im Problemfall<br />

analysiert werden. Sollte einmal ein Modul defekt sein,<br />

wird die komplette Konfiguration automatisch auf ein Ersatzmodul<br />

übertragen, was Stillstandszeiten auf ein Minimum reduziert.<br />

Auf derselben ASi Leitung lassen sich darüber hinaus weitere<br />

Safety Geräte integrieren, aber auch komplexe Standardmodule<br />

wie beispielsweise IO-Link Master, wobei auch hier die bekannten<br />

Vorteile von ASi und ASi Safety zum Tragen kommen. Damit<br />

bietet AS-Interface alle Voraussetzungen, für jede Applikation die<br />

optimale Lösung zu finden.<br />

Mit dem Muting Modul BWU4411 von Bihl+Wiedemann können<br />

Mutingapplikationen in vielerlei Hinsicht jetzt technisch und<br />

vor allem wirtschaftlich deutlich effizienter umgesetzt werden.<br />

Zusammen mit den bereits vorhandenen E/A-, IO-Link-, Motorund<br />

Zählermodulen, den neuen ASi-5 Safety Eingangsmodulen<br />

und den ASi-5/ASi-3 Gateways mit OPC-UA-Server bietet das<br />

Mannheimer Unternehmen auch für die stationäre Materialflussund<br />

Fördertechnik zukunftssichere Lösungen aus einer Hand.<br />

Bilder: Bihl+Wiedemann<br />

www.bihl+wiedemann.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Bihl+Wiedemann GmbH<br />

Floßwörthstraße 41, 68199 Mannheim<br />

Telefon 0621 33996-0<br />

E-Mail: mail@bihl-wiedemann.de<br />

AUTOR<br />

Thomas Rönitzsch, Bihl+Wiedemann<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 31


DIGITALE SENSORKOMMUNIKATION<br />

MIT IO-LINK, SPE UND SENSOR-TO-CLOUD<br />

EINFACH SMART<br />

Moderne Technologien wie Single Pair Ethernet (SPE), IO-Link<br />

und Sensor-to-Cloud-Kommunikation haben enormes Potenzial.<br />

Vor allem die Machine-to-Machine (M2M) Kommunikation<br />

gewinnt als ein wesentliches Element der Industrie 4.0 unter<br />

Kosten- und Effizienzgesichtspunkten immer mehr an Bedeutung.<br />

In der Welt der industriellen Kommunikationstechnologien ist<br />

Single Pair Ethernet (SPE) eine wegweisende Entwicklung.<br />

Ursprünglich in der Automobilindustrie entwickelt, bietet SPE<br />

erhebliche Vorteile für die industrielle Automatisierung. Es<br />

nutzt nur ein einzelnes Adernpaar für die Datenübertragung, was<br />

eine schlankere, kostengünstigere und einfachere Infrastruktur<br />

ermöglicht, während hohe Datenübertragungsraten aufrechterhalten<br />

werden. SPE unterstützt Datenraten von bis zu 1 Gbit/s bei<br />

einer Leitungslänge von 40 m und ermöglicht eine konsistente<br />

Datenübertragung bis hin zur Feldebene. Jumo verwendet den<br />

10BASE-T1L Standard bei einer geringeren, aber dennoch vollkommen<br />

ausreichenden Datenübertragung von 10 Mbit/s. Hierbei<br />

kann eine Leitungslänge von bis zu 1.000 m realisiert werden.<br />

Die Vorteile von SPE umfassen Platz- und Gewichtsersparnis,<br />

einfachere Installation, Kostenersparnis, längere Reichweite,<br />

schnellere Datenübertragung und integrierte Stromversorgung<br />

via Power over Data Line (PoDL). Diese Eigenschaften machen<br />

SPE ideal für die Vernetzung im Rahmen des Industrial Internet<br />

of Things (IIoT) und der Industrie 4.0, da es die Anforderungen<br />

an eine immer stärkere Vernetzung von Geräten und datengesteuerte<br />

Entscheidungsfindung erfüllt.<br />

MIT IO-LINK SMART MANUFACTURING<br />

REALISIEREN<br />

Die Kommunikationstechnologie IO-Link ist bei Jumo seit vielen<br />

Jahren Teil des Produktportfolios. Es sorgt hierbei für den nahtlosen<br />

Austausch zwischen Sensoren, Aktuatoren und dem Steuerungssystem.<br />

Als die erste standardisierte IO-Technologie für die<br />

Kommunikation mit Sensoren und Aktuatoren ermöglicht IO-<br />

Link eine bidirektionale, digitale Punkt-zu-Punkt-Industrienetzwerkprotokollierung.<br />

Die Schlüsselfunktionen von IO-Link beinhalten bidirektionale<br />

Kommunikation, Geräteparametrisierung, umfassende Diagnosefähigkeiten<br />

und Flexibilität bei der Unterstützung einer Vielzahl<br />

von intelligenten Jumo-Geräten. IO-Link spielt ebenso eine zentrale<br />

Rolle bei der Realisierung von Smart Manufacturing und der<br />

vierten industriellen Revolution, indem es eine intelligente Lösung<br />

zur Optimierung von Produktionsprozessen und zur Verbesserung<br />

der Produktionseffizienz und Arbeitssicherheit bietet.<br />

M2M-KOMMUNIKATION IN ECHTZEIT<br />

Die Machine-to-Machine (M2M) Kommunikation ist ebenso ein<br />

wesentliches Element der Industrie 4.0. Sie bezieht sich auf den<br />

automatisierten Datenaustausch zwischen Maschinen, Anlagen<br />

und Geräten, oft über ein Netzwerk, ohne menschliche Intervention.<br />

Diese Kommunikation ermöglicht es Maschinen, Informationen<br />

auszutauschen, Aufgaben zu koordinieren und Entscheidungen<br />

zu treffen, die auf Echtzeitdaten basieren. M2M-Kommunikation<br />

bezieht sich auf den direkten Datenaustausch zwischen<br />

Geräten, Maschinen, Sensoren und Steuerungssystemen wie dem<br />

Jumo Varitron 500. Diese Kommunikation erfolgt in der Regel<br />

über drahtlose oder verkabelte Netzwerke und ist ein zentraler<br />

Bestandteil von Automatisierungs- und Überwachungssystemen<br />

in verschiedenen Industrien.<br />

32 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 www.industrielle-automation.net


<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />

Nicht nur die M2M-Kommunikation, sondern auch<br />

die Sensor-to-Cloud-Technologien spielen eine<br />

entscheidende Rolle in der digitalen Transformation<br />

der industriellen Automatisierung<br />

Das Konzept ist eng mit dem Internet<br />

der Dinge (IoT) verbunden, wobei der<br />

Schwerpunkt auf der Interaktion zwischen<br />

Maschinen liegt. In der M2M-<br />

Kommunikation spielen SPE und IO-<br />

Link eine entscheidende Rolle. SPE<br />

ermöglicht die schnelle und effiziente<br />

Übertragung großer Datenmengen<br />

über ein einzelnes Adernpaar, was in<br />

komplexen Automatisierungsumgebungen<br />

von großem Nutzen sein<br />

kann. Durch die Integration von SPE<br />

können Maschinen und Sensoren über größere Entfernungen<br />

kommunizieren und Daten effizienter übertragen. Die IO-Link<br />

Technologie punktet durch die Bereitstellung einer robusten und<br />

flexiblen Plattform für den Austausch von Sensordaten und Steuersignalen.<br />

Mit seiner Fähigkeit zur bidirektionalen Kommunikation<br />

ermöglicht IO-Link detaillierte Diagnosen und Echtzeit-Feedback<br />

von Sensoren und Aktuatoren, was für die präzise Steuerung<br />

und Überwachung in M2M-Netzwerken unerlässlich ist. Jumo hat<br />

diese Vorteile erkannt und beide Technologien erfolgreich in sein<br />

Produktportfolio integriert.<br />

OPTIMIERTE FERTIGUNGSPROZESSE<br />

M2M-Kommunikation findet in vielen Bereichen der Industrie 4.0<br />

Anwendung, wie zum Beispiel in der Fertigungsautomatisierung<br />

und ermöglicht hier eine präzise Kontrolle und Überwachung von<br />

Fertigungsprozessen. Maschinen können Zustandsdaten austauschen<br />

und Prozesse basierend auf Echtzeitinformationen anpassen.<br />

Ein weiterer Punkt ist die prädiktive Wartung, wodurch die ständige<br />

Überwachung der Gerätezustände realisiert und vorbeugende Wartungsmaßnahmen<br />

ausgelöst werden, bevor Fehler auftreten. Energiemanagement<br />

innerhalb der M2M-Technologie kann zur Überwachung<br />

und Steuerung des Energieverbrauchs eingesetzt werden,<br />

INNOVATIVE TECHNOLOGIEN<br />

MARKIEREN EINEN WICHTIGEN<br />

MEILENSTEIN IN DER DIGITALEN<br />

TRANSFORMATION<br />

Jumo-Cloud. Diese Verbindung erlaubt es, Daten von Produktionsprozessen<br />

effizient zu erfassen und in nutzbare Informati onen<br />

umzuwandeln. Smarte Sensoren spielen hierbei eine Schlüsselrolle,<br />

da sie ohne weitere Komponenten direkt Daten an die Cloud<br />

senden können. Dieser direkte Datenfluss ermöglicht es, Produktionsdaten<br />

schnell und effizient zu nutzen, um beispielsweise<br />

Produktivität zu steigern oder Kosten zu reduzieren.<br />

Die Integration von SPE innerhalb dieser smarten Sensoren<br />

erweitert Sensor-to-Cloud-Lösungen und deren Möglichkeiten<br />

erheblich. SPE in Kombination mit dem im Sensor integrierten<br />

Jumo Cloud-Gateway realisiert eine robuste und effiziente Verbindung<br />

zwischen der IT und der OT-Welt. Bricht die Verbindung<br />

zum Cloud Server ab, werden Daten im smarten Sensor gepuffert<br />

und ein Alarm wird ausgelöst.<br />

FAZIT<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Jumo durch die Einführung<br />

innovativer Technologien wie Single Pair Ethernet (SPE), IO-<br />

Link und Sensor-to-Cloud Kommunikation einen bedeutenden<br />

Schritt in Richtung eines ganzheitlichen System- und Lösungsanbieters<br />

unternimmt. Diese Technologien markieren einen<br />

wichtigen Meilenstein in der digitalen Transformation. Mit ihrer<br />

Fähigkeit, die Effizienz und Produktivität in der industriellen<br />

Automatisierung zu steigern, sind sie entscheidende Elemente auf<br />

dem Weg, zukunftsfähige und integrierte Lösungen anzubieten.<br />

Bilder: Aufmacher Tierney – stock.adobe.com, sonst. Jumo<br />

www.jumo.de<br />

um Effizienz zu steigern und Kosten zu senken. Die Logistik und<br />

das Supply Chain Management ermöglicht in diesem Zusammenhang<br />

eine verbesserte Nachverfolgung und Verwaltung von Lagerbeständen<br />

sowie Transportmitteln.<br />

VOM SENSOR DIREKT IN DIE CLOUD<br />

Nicht nur die M2M-Kommunikation, sondern auch die Sensorto-Cloud-Technologien<br />

spielen eine entscheidende Rolle in der<br />

digitalen Transformation der industriellen Automatisierung. Sie<br />

ermöglichen die direkte Übertragung von Sensordaten in die<br />

Cloud, wo diese für Analysen, Entscheidungsfindungen und Prozessverbesserungen<br />

genutzt werden können. Diese Entwicklung<br />

ist ein zentraler Bestandteil von Industrie 4.0 und des IIoT.<br />

Sensor-to-Cloud bezieht sich bei Jumo auf die Verbindung von<br />

smarten Sensoren in industriellen Umgebungen direkt mit der<br />

UNTERNEHMEN<br />

Jumo GmbH & Co. KG<br />

Moritz-Juchheim-Straße 1<br />

36039 Fulda<br />

Telefon 0661 6003-0<br />

E-Mail: mail@jumo.net<br />

AUTOREN<br />

Michael Wiener, Produktmanager<br />

Automatisierungssysteme und Nico Müller,<br />

Produktmanager Software, beide bei der<br />

JUMO GmbH & Co. KG in Fulda<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 33


<strong>INDUSTRIELLE</strong> KOMMUNIKATION<br />

AUTOFOKUSKAMERA MIT<br />

UVC-PROTOKOLL<br />

Bei industriellen<br />

Anwendungen sind<br />

neben einfacher<br />

Bedienung auch<br />

Robustheit und lange<br />

Verfügbarkeit gefragt.<br />

Deshalb hat IDS die<br />

kompakte Autofokus-<br />

Kamera uEye XC entwickelt. Sie ist mit einem<br />

13 MP Onsemi-Sensor augestattet und mit zwei<br />

verschiedenen Protokollen erhältlich: USB3 Vision,<br />

wodurch das Modell programmierbar und anpassbar<br />

ist, oder als Variante mit UVC. Das steht für USB Video<br />

Class und bedeutet, dass die Kamera nur einen<br />

Kabelanschluss für die Einrichtung und Inbetriebnahme<br />

benötigt. Sie liefert dann direkt hochauflösende,<br />

detaillierte Bilder und Videos – selbst wenn sich<br />

Objektabstände ständig ändern. Zusätzlich verfügt die<br />

Kamera über Funktionen wie Digitalzoom, automatischen<br />

Weißabgleich und Farbkorrektur.<br />

www.ids-imaging.de<br />

DAS HMI DER ZUKUNFT<br />

Um den Anforderungen an ein<br />

modernes und mobiles HMI der<br />

Zukunft gerecht zu werden, hat<br />

ACD Elektronik eine neue, modulare<br />

Familie an mobilen Bediengeräten<br />

inklusive eines sicheren Systems zur<br />

Datenübertragung entwickelt. Im<br />

Mittelpunkt dieses Systems stehen<br />

die HMI-Geräte selbst, die es in zwei<br />

unterschiedlichen Ausführungen gibt. Das M2Smart HMI10<br />

als 10-Zoll-Gerät im Tablet-Format und das M2Smart HMI5 als<br />

5-Zoll-Gerät im Smartphone-Format. Bei den HMI werden die<br />

Safety-Daten funktional sicher via Black-Channel-Verfahren<br />

über eine Funkstrecke zwischen HMI und einem Gateway<br />

übertragen. Das Gateway wird an eine sichere Steuerung<br />

angeschlossen. Gekoppelt werden die M2Smart HMI-Geräte<br />

und das Gateway mittels einfachen RFID-Pairings. Anschließend<br />

ist das mobile HMI-Panel, inklusive der im Gerät<br />

befindlichen Nothalt- und/oder Zustimmtaster, einsatzbereit.<br />

Dank einer modernen Zweiprozessoren-Architektur können so<br />

Safetylevel bis PLd erreicht werden.<br />

www.acd-gruppe.de<br />

INDIVIDUELLE MASCHINENBEDIENKONZEPTE UMSETZEN<br />

Maschinen und Anlagen werden im Zeitalter der Digitalisierung und Industrie 4.0<br />

zunehmend komplexer. Daher spielt die Bedienung dieser Maschinen und Anlagen<br />

eine entscheidende Rolle. Die Bedienung sollte so einfach und benutzerfreundlich wie<br />

möglich gestaltet sein. Hierbei kommt dem Human Machine Interface (HMI) eine<br />

große Bedeutung zu, da es die einzige Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine<br />

darstellt. Das Produktportfolio an HMIs und Industrie-PCs der ADS-TEC Industrial IT<br />

bietet einfache und sichere Lösungen für individuelle Maschinenbedienkonzepte. Die Kundenanforderungen stehen dabei<br />

stets im Fokus. Um die bestmögliche Bedienung der Maschine zu gewährleisten, werden passgenaue HMI-Konzepte erstellt,<br />

die sich an die Anwendung vor Ort anpassen lassen und individuelle Anforderungen erfüllen. Ein passgenaues HMI ist<br />

hierbei der Schlüssel zur erfolgreichen Umsetzung.<br />

www.ads-tec-iit.com<br />

IO-LINK – TÜRÖFFNER<br />

FÜR INDUSTRIE 4.0<br />

PASSENDE LÖSUNGEN<br />

FÜR IHRE ANWENDUNG<br />

IO-Link steht für Einfachheit, Kostenreduktion und als Einstieg<br />

für zukünftige Industrie 4.0 Konzepte. Drehgeber, Seilzuggeber,<br />

LCD-Touch Anzeigen und Neigungssensoren für Ihre Anwendung.<br />

kuebler.com/io-link


VERNETZUNG IN DER SMART FACTORY<br />

Unter der Marke Maxolution Connected entwickelt SEW-<br />

Eurodrive ein Portfolio an Softwarelösungen für die digitale<br />

Transformation sowie die IT-Integration in der Smart<br />

Factory. Den Anstoß und die Zielgrößen für die Entwicklung<br />

gaben globale Megatrends wie die Digitalisierung. SEW-<br />

Edge-Devices ermöglichen den Zugang zum zentralen Broker<br />

mit einer standardisierten, offenen MQTT-Schnittstelle zur Datenkopplung und Anbindung der<br />

Shopfloor-Automatisierung an die übergeordnete IT-Ebene. Ziel ist eine maximale Transparenz<br />

der Prozesse durch eine komplette 3-D-Visualisierung. Dieser digitale Zwilling bildet die<br />

komplette Wertschöpfung im Fertigungsbereich ab. Mit Simulation/Emulation in 3-D wird der<br />

gesamte Anlagenprozess von der Planung, über die Inbetriebnahme- und Hochlaufphase<br />

dargestellt. Anlagenzustände aus der Vergangenheit können durch eine Cloud-Lösung oder Speicherung<br />

auf innerbetrieblichen Servern smart rekonstruiert werden. Die Anlagendaten sind<br />

durchgängig und langfristig verfügbar und liefern die Basis für maschinelles Lernen. Die<br />

Softwaremodule des Maxolution-Connected-Baukastens können in Abhängigkeit von Kundenanforderung<br />

und -applikation individuell zusammengestellt und integriert werden.<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

LEISTUNGSSTARKES UND VIELSEITIGES<br />

SAAS-ANGEBOT<br />

Das Netilion-Ökosystem ist ein leistungsstarkes und<br />

vielseitiges SaaS-Angebot, das zur Unterstützung bei vielen<br />

verschiedenen Herausforderungen in unterschiedlichen<br />

Branchen eingesetzt werden kann. Es umfasst eine<br />

Basisebene, die aus Netilion-fähigen Feldgeräten und den<br />

mit Netilion kompatiblen IIoT-Sensoren besteht. Die Netilion-fähigen Feldgeräte sind nicht auf<br />

Endress+Hauser-Geräte beschränkt, sondern umfassen auch Aktoren und Ventile, Pumpen und<br />

Messgeräte anderer Hersteller. Dank der Offenheit des Angebots können die Kunden die<br />

Vorteile der digitalen Transformation auch dann nutzen, wenn sie mit einer vielfältigen<br />

installierten Basis beginnen. Die nächsten Ebenen sind die Digital Enabler, die die Konnektivität<br />

mit Netilion oder anderen Hostsystemen ermöglichen. Damit Unternehmen die Kontrolle<br />

behalten und in Zeiten des Wandels flexibel agieren können, braucht es offene, agile und<br />

skalierbare Systeme. Endress+Hauser entwickelt die Netilion-SaaS-Lösung ständig weiter, sie<br />

umfasst verschiedene Services und Anwendungen.<br />

www.endress.com<br />

CONDITION-MONITORING UND OT-SECURITY AUS EINER HAND<br />

Es gibt Systemlösungen auf dem Markt, die die Anforderungen der IEC 62443-3-3 erfüllen.<br />

Dazu gehört die Systemlösung CM&SM (Condition Monitoring & Security Management<br />

System) für Netzwerke mit Profinet-Applikation von Indu-Sol. Das CM&SM-System ist jetzt<br />

nicht mehr nur für vorausschauende Instandhaltung nutzbar, sondern lässt sich jetzt auch für<br />

die OT-Security gemäß den Forderungen der IEC 62443-3-3 „System security requirements and<br />

security levels“ einsetzen. Herzstück ist der Profinet-Inspektor NT, in dem nun sozusagen zwei<br />

Herzen schlagen: Eines für Condition-Monitoring und eines für das Security Management. Das<br />

CM&SM-System prüft die Datenkommunikation auf unerwünschte Veränderungen, setzt<br />

Verschlüsselungsmethoden zur sicheren Datenübertragung ein, segmentiert einzelne Netzwerkbereiche<br />

bei Bedarf aus Sicherheitsgründen, sorgt für kontinuierliche Datenüberwachung<br />

sowie automatisierte Alarmierung und hilft bei der Sicherung und Wiederherstellung von<br />

Geräte konfigurationen. Das Angebot des CM&SM<br />

wird auf die gesamten Anlagen ausgeweitet mit den<br />

Produktkategorien SIEDS (Multi Purpose Sensor) und<br />

D*Bridge sowie darauf ausgerichtete Services. Durch<br />

diese Automatisierung lassen sich wiederkehrende<br />

Instandhaltungstätigkeiten, Personalressourcen und<br />

Betriebsvermögen schonen.<br />

www.indu-sol.com


SCHUTZ UND MONETARISIERUNG VON GEISTIGEM EIGENTUM<br />

DIGITALE WERTE AUCH VIA<br />

3D-DRUCK GESICHERT<br />

Bei der additiven Fertigung geht es inzwischen nicht nur um neu entwickelte<br />

Teile, sondern auch um den Druck von Ersatzteilen. Zertifizierte Ersatzteile<br />

können direkt vor Ort gedruckt werden, sodass sie überall auf der Welt sofort<br />

verfügbar sind. Dabei muss die technologische Basis für den Schutz der<br />

digitalen Ersatzteile über die gesamte Prozesskette hinweg sowie eine<br />

Kontrolle über die Anzahl der gedruckten Ersatzteile gewährleistet sein.<br />

Der Rechteinhaber hat das 3D-gedruckte Ersatzteil entwickelt,<br />

das heißt es ist sein geistiges Eigentum. Wenn<br />

der Rechteinhaber die Ersatzteile selbst druckt, dann<br />

hat er die Kontrolle darüber. Wenn jedoch ein lokaler,<br />

unabhängiger Serviceprovider diese Ersatzteile druckt, weiß<br />

der Rechteinhaber nicht, was mit dem 3D-gedruckten Objekt<br />

passiert. Er will sein geistiges Eigentum entlang der gesamten<br />

Prozesskette geschützt wissen. Denn wenn die Originaldatei<br />

kopiert wird, gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Original<br />

und Kopie. Es besteht die Gefahr, dass eine unberechtigte<br />

Person ohne Wissen des Rechteinhabers an das 3D-Objekt gelangt<br />

und dann dieses in beliebiger Stückzahl in der gleichen<br />

Qualität drucken kann. Die Lösung dieser Situation ist, dass der<br />

Rechteinhaber sein 3D-Druckobjekt verschlüsselt und zusätzlich<br />

eine nachvollziehbare Abrechnung über die gesamte Prozesskette<br />

aufbaut.<br />

36 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 www.industrielle-automation.net


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Die Lizenzen können sicher in der Schutzhardware CmDongle,<br />

der softwarebasierten CmActLicense oder über<br />

CmCloudContainer in der Cloud gespeichert werden<br />

RUND 40.000 POTENTIELLE 3D-OBJEKTE<br />

IDENTIFIZIERT<br />

Daimler Buses hat als erstes Unternehmen der Automobilbranche<br />

ein Geschäftsmodell für den Vertrieb von 3D-gedruckten<br />

Ersatzteilen aufgegriffen und umgesetzt. Seit 2022 wurden zahlreiche<br />

Ersatzteile für Omnibusse der Marken Mercedes-Benz<br />

und Setra digitalisiert und für den 3D-Druck optimiert, sodass<br />

sie im 3D-Druck-Lizenzshop von Omniplus zur Verfügung stehen.<br />

Internationale Busunternehmen und Servicepartner, die<br />

sich für diesen Shop registriert haben, können die Druckrechte<br />

erwerben und das Ersatzteil direkt vor Ort drucken. Der Shop<br />

enthält sowohl gängige Ersatzteile als auch selten benötigte Ersatzteile<br />

für spezielle Kundensonderwünsche oder ältere Modelle.<br />

Das Ziel von Daimler Buses ist es im ersten Schritt, über<br />

7.000 Ersatzteile von insgesamt rund 40.000 Ersatzeilen zu digitalisieren.<br />

Später und insbesondere, wenn die Digitalisierung<br />

im Designprozess der Busse Einzug gehalten hat, werden alle<br />

Teile digital zur Verfügung stehen.<br />

Dieses Geschäftsmodell zeichnet sich in zweierlei Hinsicht<br />

aus: Zum einen erfolgt der Druck der Ersatzteile ohne logistischen<br />

Aufwand direkt vor Ort, zum anderen sind die 3D-Druckdateien<br />

während des gesamten Prozesses geschützt – nur die berechtigten<br />

Personen können mit diesen Dateien arbeiten. Hinter<br />

diesem Konzept steckt die Schutz- und Lizenzierungstechnologie<br />

CodeMeter von Wibu-Systems. Das Unternehmen hat seine<br />

Lösung um die speziellen Anforderungen der additiven Fertigung<br />

erweitert. Der Druckerhersteller Farsoon Technologies hat<br />

seine Druckerflotte speziell dafür zertifiziert. Das Ergebnis dieser<br />

drei Experten ist ein praxistaugliches Schutzkonzept für den<br />

Ersatzteilverkauf. Weitere Hersteller von 3D-Druckern wurden<br />

inzwischen von Daimler qualifiziert und implementieren derzeit<br />

die Sicherheitsroutinen von Wibu-Systems in ihre Drucker.<br />

DER ERSATZTEILVERKAUF IM DETAIL<br />

Im Shop, der von Daimler Buses weiterausgebaut wird, sind die<br />

Objektdaten zu den einzelnen Ersatzteilen verschlüsselt hinterlegt.<br />

Der Kunde muss sich zunächst im Shop anmelden und dann<br />

die gewünschte Stückzahl in den Warenkorb legen und kaufen.<br />

Der Käufer erhält zwei Lizenzen, die für den 3D-Druck notwendig<br />

sind: die Prepress-Lizenz zur Druckvorbereitung der verschlüsselten<br />

Objekte für die Druckvorbereitungssoftware und die<br />

Drucklizenz mit der Stückzahl der gekauften Objekte, die dann<br />

über eine weitere Software für den Käufer auf den zertifizierten<br />

Farsoon 3D-Druckern gedruckt werden können. Es ist möglich,<br />

sowohl verschlüsselte als auch unverschlüsselte Objekte in einem<br />

Bauraum zu positionieren, um die Kosten pro Druck-Job zu<br />

optimieren. Das Tool CodeMeter License Central erzeugt, verwal-<br />

tet und liefert Lizenzen aus und wickelt das gesamte Lizenzmanagement<br />

bei Daimler Buses ab. Das Tool ist mit der SAP-Auftragsverwaltung<br />

gekoppelt und fügt sich so nahtlos die gesamte<br />

Prozesskette ein. Die umfangreiche Reporting-Funktion gibt<br />

Daimler Buses einen Überblick über alle mit CodeMeter License<br />

Central erzeugten Verkäufe. CodeMeter schützt zum einen die<br />

3D-Druckdaten und automatisiert zum anderen vollständig die<br />

Auftragsabwicklung.<br />

NACHHALTIG UND EFFIZIENT<br />

Im Laufe seiner 35-jährigen Geschäftstätigkeit hat sich Wibu-Systems<br />

seine Expertise für Know-how-Schutz und Monetarisierung<br />

aufgebaut. Zu den Entscheidungskriterien von Daimler Buses<br />

zählten unter anderem sowohl die langjährige Erfahrung des<br />

Schutzexperten als auch die einfache Anpassung von CodeMeter<br />

an die Anforderungen von Daimler Buses. Ein weiterer Partner<br />

dieses neuartigen Schutzkonzepts ist Farsoon Technologies, der<br />

CodeMeter in seine Softwareprodukte integriert hat und damit zu<br />

den Vorreitern bei 3D-gedruckten Ersatzteilen zählen.<br />

Die benötigten Ersatzteile können sich die Käufer beim bevorzugten<br />

Serviceprovider vor Ort drucken lassen. Dadurch werden<br />

Liefer- und Wartezeiten verkürzt und der CO 2<br />

-Fußabdruck reduziert.<br />

Das Schutzkonzept kann selbstverständlich auch für andere<br />

Branchen mit anderen Anwendungsfällen umgesetzt werden.<br />

Das Schutzkonzept berücksichtigt insbesondere den Käufer: Er<br />

profitiert von einer schnelleren Teileverfügbarkeit, kürzeren Lieferketten<br />

und damit von Kosteneinsparungen bei gleichzeitiger<br />

Verbesserung der Nachhaltigkeit.<br />

Bilder: Aufmacher R_boe – stock.adobe.com, sonst. Wibu-Systems<br />

www.wibu.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Wibu-Systems AG<br />

Zimmerstraße 5<br />

76137 Karlsruhe<br />

Telefon 0721/93172-0<br />

E-Mail: info@wibu.com<br />

AUTOR<br />

Hans-Joachim Reich, Business Development<br />

bei der WIBU-SYSTEMS AG in Karlsruhe<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 37


CYBERSECURITY IN DER <strong>AUTOMATION</strong><br />

RISK MANAGEMENT<br />

WEITERDENKEN<br />

Arbeiten Maschinen, Anlagen und Systeme vernetzt, sind sie reaktionsschneller,<br />

flexibler und effizienter. Zunehmend digitalisiert werden sie aber<br />

auch anfälliger für Manipulationen. Mit dem Enhanced Risk Assessment (ERA)<br />

finden Industriebetriebe die richtige Balance zwischen Leistungssteigerung<br />

sowie Safety und Security. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie das gelingt.<br />

Industrieanlagen werden immer häufiger aus der Ferne überwacht,<br />

gesteuert und gewartet. Der Zugriff erfolgt über Netzwerkanschlüsse.<br />

Sind diese veraltet oder ungesichert, werden<br />

sie zu Schlupflöchern für Cyberkriminalität. Etwa die Hälfte<br />

aller deutschen Unternehmen erlebte 2023 einen Hackerangriff.<br />

Besonders vulnerabel sind digital vernetzte Systeme während<br />

Wartungsarbeiten und der Inbetriebnahme, wenn die Sicherheitseinrichtungen<br />

nicht vollständig aktiv sind. Die Folgen können<br />

gestörte Produktionsabläufe und ungeplante Anlagenstillstände<br />

sein.<br />

Löst eine Funktion einer Anlage im Anforderungsfall nicht aus,<br />

fällt dies in der Regel schnell auf. Daten werden jedoch oft unbemerkt<br />

abgegriffen und unter anderem zur Industriespionage genutzt.<br />

Das verursacht jährlich Schäden in Milliardenhöhe. Doch<br />

Cyberkriminelle kosten Unternehmen nicht nur Wettbewerbsvorteile<br />

und Geld. Auch die Sicherheit ihrer Mitarbeitenden ist in<br />

Gefahr. Unerwartete Maschinenbewegungen, ausgelöst durch<br />

manipulierte Steuerbefehle, können das Bedienpersonal schwer<br />

verletzen. Werden verunreinigte Chargen oder veränderte Rezepturen<br />

nicht entdeckt, steht zudem die Gesundheit der Verbraucher<br />

auf dem Spiel.<br />

IT-SICHERHEIT ALLEIN IST NICHT GENUG<br />

Um sich vor Datenverlust und Manipulation zu schützen, sind<br />

Unternehmen verpflichtet, Risikomanagement zu betreiben: Sie<br />

müssen Risiken identifizieren, einschätzen und bewerten – und<br />

Gegenmaßnahmen entwickeln. Bislang fokussierten sie sich<br />

meist auf die Sicherheit ihrer Unternehmensdaten und Office-<br />

Anwendungen. Doch der Blick auf die klassische IT reicht nicht<br />

länger aus. Weil immer mehr Prozesse digitalisiert sind, müssen<br />

ebenfalls operative Technologien (OT) berücksichtigt werden,<br />

SAFETY VERSUS SECURITY?<br />

Safety besteht vor allem aus Maßnahmen, die den Arbeits- und Gesundheitsschutz von Personen in der Produktion sowie<br />

die Funktionale Sicherheit betreffen. Dazu gehören etwa Schutzzäune. Im Fokus stehen Risiken zum Beispiel elektrischer<br />

oder mechanischer Natur oder Explosionsgefahren. Hinzu kommen Risiken, die die Umwelt gefährden. Im Gegensatz dazu<br />

befasst sich Security mit böswillig herbeigeführten Situationen, die hauptsächlich Informationen oder Vermögenswerte<br />

betreffen. Dazu gehören Diebstahl und Manipulation von Daten. Zu den Maßnahmen der Cybersecurity gehören beispielsweise<br />

Zugangsbeschränkungen, Verschlüsselungen oder Zonierung. Um Unternehmen zu schützen, muss das Risikomanagement<br />

Maßnahmen sowohl zur Safety als auch Security abdecken.<br />

38 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 www.industrielle-automation.net


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

darunter Systeme der Gebäudeautomation oder programmierbare<br />

Steuerungen für Montagelinien.<br />

Darauf reagiert auch der Gesetzgeber: So erweitert das IT-<br />

Sicherheitsgesetz 2.0 den Betreiberkreis Kritischer Infrastrukturen<br />

und macht unter anderem Systeme zur Angriffserkennung<br />

verpflichtend. Auch die neue Europäische Maschinenverordnung<br />

(MVO), die ab 2027 anstelle der Maschinenrichtlinie verpflichtend<br />

anzuwenden sein wird, justiert nach. Sie ergänzt das<br />

Risikomanagement um die gestiegenen Anforderungen der vernetzten<br />

Industrie. Dafür rückt sie die Themen Cybersecurity<br />

und Künstliche Intelligenz in den Fokus. Für Betreiber von Maschinen<br />

und Anlagen ist das Thema der Cybersecurity mit der<br />

TRBS 1115 Teil 1 bereits seit November 2022 relevant.<br />

Die technischen Entwicklungen und die verschärften rechtlichen<br />

und normativen Vorgaben spiegelt das Enhanced Risk<br />

Assessment von TÜV SÜD wider. Die Experten kombinieren die<br />

Gefährdungs- beziehungsweise Risikobeurteilung mit der Bewertung<br />

der Cybersecurity. Sie orientieren sich eng an der IEC 62443 –<br />

der wichtigsten Normenreihe für die IT-Sicherheit industrieller<br />

Automatisierungssysteme und Kommunikationsnetze. Die Normenreihe<br />

IEC 62443 umfasst alle Hard- und Softwarekomponenten<br />

von Steuerungssystemen sowie die für deren Errichtung und<br />

Betrieb nötigen Prozesse. Sie formuliert Schutzkonzepte und<br />

CYBERMANIPULATIONEN KÖNNEN<br />

FATALE FOLGEN FÜR MITARBEITER<br />

UND UNTERNEHMEN HABEN<br />

Leitfäden und teilt Netzwerke in Zonen, die bestimmte Sicherheitslevel<br />

erreichen müssen. So erfassen Unternehmen auch bislang<br />

unerkannte durch Cyberbedrohungen induzierte Risiken<br />

und können Gegenmaßnahmen implementieren.<br />

ENHANCED RISK ASSESSMENT IN DER PRAXIS<br />

Je nach Anlage, Produkt und Umfeld legt das Unternehmen eigene<br />

Schutzziele fest, die sich aus der IEC 62443 ableiten. Dabei<br />

sind alle Lebensphasen eines Systems inbegriffen, von der Entwicklung<br />

über die Implementierung bis hin zur Wartung und<br />

Stilllegung. Die Mitarbeiter aus der Maschinen- und Anlagensicherheit,<br />

der IT und OT definieren in enger Zusammenarbeit mit<br />

den Sachverständigen geeignete Maßnahmen. Wie lässt sich beispielsweise<br />

der unerlaubte Zugriff auf einen remote gesteuerten<br />

Fertigungsroboter verhindern? Etwa dadurch, dass der Fernzugriff<br />

zeitlich beschränkt wird und durch einen Maschinenexperten<br />

vor Ort freigegeben werden muss. Ergänzend dazu reicht es<br />

nicht, beispielsweise eine Fernzugriffsmöglichkeit aus Sicht der<br />

Cybersecurity zu bewerten; auch die Arbeitssicherheitsprozeduren<br />

müssen an die neuen Arbeitsweisen angepasst werden, um<br />

die Sicherheit der Personen vor Ort weiterhin zu gewährleisten.<br />

Der Fokus des ERA liegt auf dem Zusammenspiel von bestehenden<br />

und neu zu implementierenden Maßnahmen zum<br />

Schutz gegen Cyberkriminalität. Die Resilienz von bestehenden<br />

Sicherheitskonzepten wird durch geeignete Safety- und Security-<br />

Maßnahmen anforderungsgerecht erweitert. So kann in manchen<br />

Fällen eine rein mechanische Komponente wie ein Endanschlag<br />

ein wichtiger Bestandteil eines Sicherheitskonzepts sein:<br />

er ist weder vernetzt noch programmier- oder parametrierbar<br />

und bietet somit keine Angriffsfläche für Cyberangriffe. Mehr<br />

Cybersicherheit darf jedoch nicht zulasten der Bedienbarkeit<br />

Das ERA ermöglicht, Schutzmaßnahmen aus<br />

den Bereichen Safety und Security präzise<br />

aufeinander abzustimmen, ohne dass neue<br />

Risiken entstehen. Zugleich bleiben die Systeme<br />

zugänglich für die Bedienung und Instandhaltung.<br />

So entsteht ein anforderungsgerechtes<br />

Sicherheits-Niveau ohne Effizienzverluste,<br />

das die Widerstandskraft der Unternehmen<br />

und damit das Vertrauen ihrer Kunden stärkt.<br />

Andreas Michael, Industrial IT Security Expert,<br />

TÜV SÜD Industrie Service GmbH<br />

gehen. Beispielsweise ist es notwendig, einen geeigneten Kompromiss<br />

zwischen Cybersecurity-Maßnahmen und der Zugänglichkeit<br />

für Wartung und Reparatur zu finden. Das ERA-Konzept<br />

unterstützt die Unternehmen bei der Erstellung ihrer Safety- und<br />

Cybersecurity-Bewertungen und sensibilisiert darüber hinaus<br />

die Mitarbeiter für Bedrohungen durch Cyberangriffe.<br />

Bild: Aufmacher Andrii Yalanskyi – stock.adobe.com, Portrait TÜV SÜD<br />

www.tuevsued.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

TÜV SÜD Industrie Service GmbH<br />

Westendstr. 199<br />

80686 München<br />

Telefon 089/5792 - 0<br />

AUTOREN<br />

Michael Pfeifer, Experte für Maschinensicherheit<br />

und I4.0 und Andreas Michael,<br />

Industrial IT Security Expert, beide bei der<br />

TÜV SÜD Industrie Service GmbH,<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 39


MEHR FARBEN, MEHR EFFEKTE UND<br />

VIELSEITIG EINSETZBAR<br />

Ab sofort gibt es die LED-Signalsäule eSIGN von<br />

Werma auch mit weißem Gehäuse. Nutzern eröffnen<br />

sich damit erweiterte Einsatzmöglichkeiten wie etwa<br />

in Reinräumen oder auf helleren Maschinen. Ob in<br />

weiß oder schwarz -aufgrund der Modularität in<br />

Verbindung mit neuester LED-Technik lassen sich<br />

verschiedene Signalisierungsmodi mit mehreren<br />

Farben, Helligkeitsstufen und Leuchtbildern realisieren<br />

– von der klassischen Ampelanzeige bis zu komplett kundenspezifischen<br />

Einstellungen. Neben Reinräumen ist die im robusten Industriedesign<br />

entwickelte eSIGN prädestiniert für den Einsatz in der Elektronikfertigung, auf<br />

weißen und helleren Maschinen, Bestückungsautomaten oder Absauganlagen.<br />

Dabei reicht ihr Spektrum von der einfachen visuellen Warnung oder die<br />

optisch-akustische Alarmierung über Status-, Füllstands- oder Störungsanzeigen<br />

bis hin zu Materialstand oder Gebäudesicherheit.<br />

www.werma.com<br />

BESCHLEUNIGTE TRANSFORMATION ZUR<br />

NACHHALTIGEN INDUSTRIE 4.0<br />

Künstliche Intelligenz vereinfacht<br />

die Arbeit von Konstrukteuren<br />

bereits bei der Auswahl der passenden<br />

Bauteile. Das beweist Igus mit<br />

IgusGO. Die KI-basierte App verrät<br />

in Sekundenschnelle, wie sich eine<br />

Anwendung mit schmierfreien<br />

Komponenten technisch optimieren<br />

lässt. Dafür muss der Konstrukteur lediglich ein Foto seiner Anwendung<br />

machen. Die App erkennt mit KI-Algorithmen das Objekt und macht Vorschläge<br />

für das passende Igus-Produkt. Eine Studie der RWTH Aachen und Igus<br />

quantifiziert: Je nach Anwendung lassen sich pro Jahr zwischen 7.000 und<br />

14 Mio. Euro Einkaufskosten für Schmiermittel sparen. Gleichzeitig bietet der<br />

Umstieg auf die Polymerlager von Igus hohes CO 2<br />

-Einsparpotenzial.<br />

www.igus.de<br />

ADERKENNZEICHNUNG AUF NACHHALTIGE ART<br />

Eine eindeutige Aderkennzeichnung ist für<br />

den schnellen und sicheren Anschluss von<br />

Kabeln und Leitungen unverzichtbar. Mit<br />

Pastell B von Helukabel steht nun eine<br />

nachhaltige Methode in den Startlöchern.<br />

Bei diesem Verfahren wird nicht eine weiße<br />

B-Ader mit einem farbigen Streifen oder<br />

Ring markiert, sondern die komplette Aderisolation in einem der A-Ader<br />

entsprechenden, aber deutlich helleren Farbton hergestellt. Die Aderpaare<br />

sind also zum Beispiel hell- und dunkelgrün oder hell- und dunkelblau<br />

eingefärbt und lassen sich somit eindeutig unterscheiden. Dabei kommen<br />

keine Lacke und Lösungsmittel zum Einsatz, die beim Auftragen in die Umwelt<br />

gelangen. Die Methode lässt sich per normalen Extrudern mit Farbdosierer<br />

umsetzen, ein zusätzlicher Streifenextruder wird nicht benötigt. Das senkt<br />

zum einen die Investitionskosten und zum anderen den Stromverbrauch.<br />

Ebenso reduziert sich die Anzahl der Werkzeuge, die vorgehalten und gewartet<br />

werden müssen. Pastel B entspricht den in der Kabelproduktion geltenden<br />

Normen IEC 11801-1, EN50288-7, ANSI TIA/EIA 568 und IEC 60304.<br />

www.helukabel.com<br />

40 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 www.industrielle-automation.net


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

SOFTWARE ZUR CE-KENNZEICHNUNG NACH MASCHINENVERORDNUNG (EU) 2023/1230<br />

Mit der neuen Maschinenverordnung (EU) 2023/1230 und deren Inkrafttreten zum 20.01.2027 bekommen Hersteller von<br />

Maschinen und Anlagen neue Anforderungen an Maschinensicherheit sowie neue Dokumentationspflichten. Aus diesem<br />

Grund bietet IBF Solutions – Anbieter von CE-Software und Seminardienstleistungen – mit Safexpert 9.1 (Release-Datum<br />

22.04.<strong>2024</strong>) eine Version inklusive der neuen Maschinenverordnung an. Gerade Hersteller mit sehr langen Projektvorlaufzeiten<br />

haben damit bereits jetzt die Möglichkeit, Ihre Projekte in Safexpert strukturiert nach der neuen Maschinenverordnung<br />

zu bearbeiten. Dabei orientiert sich der neue Leitfaden am bewährten Aufbau der bereits bestehenden CE-Leitfäden und<br />

führt Sie ebenso wie diese komfortabel und zuverlässig durch alle erforderlichen Arbeitsschritte zur Konformitätserklärung.<br />

Auch die bisherigen Schritt-für-Schritt-Leitfäden nach Maschinenrichtlinie<br />

und Niederspannungsrichtlinie wurden optimiert und aktualisiert.<br />

Eine weitere Neuerung sind sogenannte Anforderungslisten.<br />

Damit unterstützt Safexpert, keine Punkte aus der neuen Maschinenverordnung<br />

zu vergessen. Somit lassen sich Anforderungen in<br />

einer Risikobeurteilung komfortabel per Drag and Drop einer nötigen<br />

Maßnahme zuordnen. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt gekommen, um<br />

von den neuesten Funktionen sowie technischen und grafischen<br />

Leistungsverbesserungen zu profitieren. Damit ebnet Safexpert den<br />

Weg – weg von Word und Excel – hin zu einem effizienteren sicherheitstechnischen<br />

Engineering.<br />

www.ibf-solutions.com<br />

GERÄTEBASIERTE FIREWALL<br />

CIP Securit, die Cybersecurity-Netzwerkerweiterung für<br />

Ethernet/IP, wurde um eine neue gerätebasierte Firewall zur<br />

besseren Abwehr von Eindringlingen aufgerüstet. Diese bietet<br />

Anwendern einen einfachen Traffic-Filter. Die gerätebasierte<br />

Firewall wird über ein neues CIP Security Profil aktiviert. Damit<br />

haben Nutzer die Flexibilität, diese Funktion je nach Wunsch<br />

zu aktivieren oder zu deaktivieren. Es soll ein noch robusterer<br />

Schutz auf Geräteebene geboten werden. Die Firewall hält<br />

Akteure davon ab, in Ethernet/IP-Industrienetzwerke einzudringen.<br />

Die Firewall ist ein Mechanismus zur Filterung des<br />

Datenverkehrs auf der Grundlage von IP-Adresse, Port und<br />

Protokoll. Ethernet/IP-Geräte mit CIP Security können bestimmen,<br />

mit welchen Nodes sicher<br />

kommuniziert werden kann und ob<br />

TLS- oder DTLS-Verschlüsselung<br />

erforderlich ist.<br />

Bild: Michael Traitov – stock.adobe.com<br />

www.odva.org<br />

SCHALTSCHRANK IN EDELSTAHL<br />

Mit der Umstellung der Edelstahlschränke<br />

auf AX und KX können die<br />

Planer und Anwender jetzt<br />

Systemvorteile auch für spezielle<br />

Anwendungen nutzen, die das<br />

robustere Material erfordern. Die<br />

Kompaktschränke verfügen über<br />

ein patentiertes System von eingeprägten Gehäuse nocken. So<br />

bilden sie zusammen mit den Schienen für den Innenausbau<br />

das etablierte 25-mm-System-Raster aus dem VX25 Großschrank<br />

ab. Damit sind die AX Kompakt-Schaltschränke auf<br />

alle Ausbau- und Nachrüstfälle vorbereitet. Systemkomponenten<br />

und -zubehör lassen sich auf Schienen ohne Bohren<br />

einfach, schnell und sicher einbauen – von Türpositionsschaltern<br />

oder Türarretierungen über Kabelschläuche und Klemmleisten<br />

bis zu Schaltschrankleuchten. Rittal hat auch die<br />

Erdung mit automatischem Potenzialausgleich vereinfacht.<br />

www.rittal.de<br />

Die Kabeleinführung als<br />

individuelle Schnittstelle<br />

Erleben Sie innovative<br />

Kabeleinführungssysteme<br />

live auf der Hannover Messe.<br />

Ihr kostenloses Ticket gibt’s hier:<br />

Mit den IMAS-CONNECT Adaptertüllen<br />

erstellen Sie Ihr individuelles Interface für<br />

Keystone-Module, Steckverbinder und<br />

Schlauchverschraubungen. Jetzt online<br />

konfigurieren auf www.icotek.com<br />

bis<br />

IP66


EINFACHES HANDLING VERSCHIEDENSTER SIGNALE<br />

BAUSTEIN-BOOM<br />

Lange Zeit waren hierarchisch strukturierte Maschinen mit einer zentralen<br />

Steuerung Stand der Technik. Heutzutage können viele Aufgaben jedoch wesentlich<br />

effizienter mit modularen Maschinen- und Anlagenkonzepten realisiert werden,<br />

deren Module dezentral gesteuert werden. Zuverlässige Komponenten – von<br />

Sensorik über Multiprotokoll-I/O-Module, vorkonfektionierte Anschlusstechnik<br />

und LED-Leuchten bis zu RFID – sind dabei eine grundlegende Voraussetzung.<br />

42 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 www.industrielle-automation.net


SPECIAL CONNECTIVITY<br />

01<br />

02<br />

Als Spezialist für die Automatisierung industrieller Prozesse<br />

hat der polnische Systemintegrator Smart Automation<br />

langjährige Erfahrung in verschiedenen Branchen,<br />

unter anderem in den Bereichen Möbel, Lebensmittel,<br />

Chemie, Pharma oder Automotive. Dabei setzt das Unternehmen<br />

mit Sitz im polnischen Olsztyn auf innovative Ansätze für seine<br />

kundenspezifischen Lösungen auf Basis von Industrie 4.0-Technologien.<br />

Für einen Tier-1-Automobilzulieferer hat Smart Automation<br />

eine Produktionslinie für Ventildeckel entwickelt, die auf<br />

modularen Maschinen und dezentralisierter Steuerung basiert.<br />

Dieses modulare Konzept ermöglicht eine flexiblere und effizientere<br />

Produktion und erlaubt damit eine schnellere Reaktion auf<br />

sich ändernde Marktbedingungen und Kundenbedürfnisse.<br />

DIE HERAUSFORDERUNGEN DER<br />

MODULARISIERUNG<br />

Die Entwicklung der modularen Produktionslinie war eine besondere<br />

Herausforderung, einerseits hinsichtlich der Kundenanforderungen<br />

an die Flexibilität und andererseits hinsichtlich<br />

ihrer Größe. Noch nie zuvor hatte Smart Automation eine Produktionslinie<br />

konzipiert und realisiert, die solche Dimensionen<br />

aufwies. Die Linie kombiniert Module für zahlreiche Aufgaben,<br />

darunter die UV-Laserbedruckung von Data-Matrix-Codes für<br />

die Rückverfolgbarkeit, die induktive Erwärmung, Montage und<br />

01 Ethernet-Multiprotokoll-I/O-Module sorgen entlang der Anlage<br />

für die effiziente Datenkommunikation<br />

02 Die RFID-Schreib-Lesegeräte in der Strecke erfassen alle<br />

Warenträger und erlauben damit die lückenlose<br />

Prozessdokumentation<br />

Messung von Aluminiumeinsätzen sowie die Roboter-basierte<br />

Entionisierung und Reinigung der Oberfläche für die Gummidichtung.<br />

Darüber hinaus mussten zahlreiche Messungen und<br />

Dichtheitsprüfungen durchgeführt werden, von Durchmesser<br />

und Rundheit bis hin zu Leckage-, Durchfluss- und Druckabfalltests.<br />

Jede Arbeitsstation besteht aus drei Teilmodulen für Transport,<br />

Prozess und Konstruktion. Mit der modularen Struktur der<br />

Arbeitsstationen konnte Smart Automation eine Vereinheitlichung<br />

auf Konstruktions-, Montage- und Programmierungsebene<br />

erreichen, was eventuelle Änderungen im späteren Maschinenlebenszyklus<br />

deutlich erleichtert.<br />

Um diese hochflexible Linie umzusetzen, entschied sich der<br />

Systemintegrator für Turck als Automatisierungspartner. „Turck<br />

war bereits in der Konzeptphase des Projekts involviert“, erinnert<br />

sich Cezary Zakrzewski, Vertriebsleiter bei Smart Automation.<br />

„Das half uns, gemeinsam mit dem Kunden die optimale<br />

Lösung zu erörtern und erleichterte die folgenden Phasen der<br />

Projektvorbereitung.“<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 43


SPECIAL CONNECTIVITY<br />

03 04<br />

FIT FÜR DIE ZUKUNFT DANK STANDARDISIER-<br />

TER GERÄTEINTEGRATION<br />

Eine wesentliche Anforderung an die Produktionslinie war der<br />

Einsatz unterschiedlicher Ethernet-Protokolle. Mit ihrer Ethernet-<br />

Multiprotokoll-Funktionalität waren Turcks I/O-Module der BL67-<br />

und TBEN-Serie daher die ideale Lösung für dieses Projekt. Sie<br />

vereinen die drei Ethernet-Protokolle Modbus TCP, Ethernet/IP<br />

und Profinet in einem Gerät und lassen sich automatisch in jedem<br />

der drei Netzwerke betreiben. Auf diese Weise konnte die Vielfalt<br />

der benötigten Gerätevarianten effektiv reduziert werden. Zudem<br />

erlaubt die identische Planung von Maschinen- und Anlagenteilen<br />

mit unterschiedlichen Ethernet-Protokollen eine Standardisierung<br />

bei der Integration von Geräten mit unterschiedlichen<br />

Kommunikationsstandards, sodass sich eine künftige Rekonfiguration<br />

der Anlage ohne großen Aufwand umsetzen lässt.<br />

Zudem unterstützen die in der Linie eingesetzten I/O-Module<br />

den dezentralen Steuerungsansatz mit ihrer On-Board-Logik<br />

Argee. Diese Field-Logic-Controller-Funktionalität kann kleine<br />

bis mittlere Steuerungsaufgaben übernehmen, ohne die zentrale<br />

Steuerung zu belasten. So ist etwa bei Änderungen oder Austausch<br />

der I/O-Module keine Anpassung des Programms in der<br />

zentralen Steuerung notwendig und die einzelnen Module können<br />

unabhängig voneinander bereits vorher getestet werden. Damit<br />

unterstützen sie das modulare Maschinenbauprinzip erheblich,<br />

wie Zakrzewski bestätigt: „Durch die Zusammenarbeit mit<br />

Turck konnten wir eine hohe Modularität der gesamten Produktionslinie<br />

erreichen. Dadurch sind wir in der Lage, den Prozess bei<br />

Bedarf einfach umzugestalten.“<br />

FLEXIBLE PROZESSÜBERWACHUNG MIT RFID<br />

Zur vollständigen Überwachung des Herstellungsprozesses hat<br />

Smart Automation ein RFID-basiertes Tracking-System eingesetzt,<br />

in dem das TBEN-S-RFID-Interface und HF-Schreib-Lesegeräte<br />

von Turck eine zentrale Rolle spielen. Sämtliche Parameter<br />

und Messwerte des Herstellungsprozesses werden für jedes einzelne<br />

Teil erfasst und in einer Datenbank auf einem Server und in<br />

der Cloud gespeichert. Diese Lösung ermöglicht es, den Herstellungsprozess<br />

flexibel zu gestalten, indem beispielsweise einzelne<br />

Schritte übersprungen oder bestimmte Elemente jederzeit nachbearbeitet<br />

werden können.<br />

Das breite Turck-Portfolio ermöglichte das<br />

einfache Handling verschiedenster Signale,<br />

von digitalen und analogen Standardsignalen<br />

bis hin zu RFID. Durch die Zusammenarbeit<br />

mit Turck konnten wir ein hohes Maß an<br />

Modularität über die gesamte Linie hinweg<br />

erreichen.<br />

Cezary Zakrzewski, Vertriebsleiter<br />

Smart Automation<br />

IDENTISCHE SCHALTABSTÄNDE AUF ALLE METALLE<br />

Im Bereich der induktiven Sensoren hat sich das Unternehmen<br />

für die Uprox-Serie von Turck entschieden. Als Faktor-1-Sensoren<br />

erfassen die Uprox-Geräte sämtliche Metalle zuverlässig und mit<br />

gleichem Schaltabstand, was eine Standardisierung bei der Sensorauswahl<br />

ermöglicht – ein weiterer Vorteil in der Maschinenkonstruktion.<br />

Die einheitliche Verwendung dieser Sensoren führt<br />

zu einer einfacheren Integration in die Anlage, da keine unterschiedlichen<br />

Abstände und Target-Materialien beachtet werden<br />

müssen. Auch Installation und Wartung sind weniger aufwendig.<br />

Dadurch wird die Herstellung der Anlage effizienter.<br />

MIT LED-TECHNOLOGIE PRODUKTION IM BLICK<br />

In einem so umfangreichen Projekt ist es wichtig, den aktuellen<br />

Status auf den verschiedenen Produktionsstufen anzuzeigen.<br />

Das Unternehmen entschied sich für die programmierbaren<br />

WLS27-LED-Linienleuchten von Turcks Optosensorik-Partner<br />

44 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 www.industrielle-automation.net


03 LED-Linienleuchten stellen den jeweiligen Status eines Moduls<br />

farbig dar<br />

04 Mit ihrem kompakten Design lassen sich die RFID-Interfaces nahezu<br />

überall problemlos montieren<br />

You CAN get it...<br />

Hardware und Software<br />

für CAN-Bus-Anwendungen…<br />

Besuchen Sie uns:<br />

Halle 1, Stand 304<br />

Banner Engineering, um den jeweiligen Status der Maschine in den<br />

einzelnen Modulen durch verschiedene Farben anzuzeigen. Für die<br />

intuitive Kommunikation mit dem Anwender wurden K50-Leuchttaster<br />

verwendet.<br />

SCHNELL UND FEHLERSICHER:<br />

VORKONFEKTIO NIERTE LEITUNGEN<br />

Eine weitere Herausforderung bei der Komplexität dieser Linie war die<br />

Anschlusstechnik. Aber auch dafür hat Smart Automation im umfangreichen<br />

Connectivity-Portfolio von Turck eine Lösung gefunden. So hat<br />

man bereits in der Planungsphase vorkonfektionierte Leitungen in verschiedenen<br />

Längen ausgewählt und bei Bedarf passive Hubs eingesetzt.<br />

Auf diese Weise konnten nicht nur Anschlussfehler von vornherein ausgeschlossen<br />

werden, auch die Montage und Inbetriebnahme der einzelnen<br />

Module wurde deutlich beschleunigt.<br />

FAZIT<br />

Hinsichtlich der steigenden Produktionsanforderungen in der Automobilbranche<br />

bietet die Kombination aus modularem Maschinenbau<br />

und dezentraler Steuerung zahlreiche Vorteile. Dank der eingesetzten<br />

Lösungen konnten die Anzahl der Bediener reduziert, der Verkabelungsaufwand<br />

verringert und die Montagearbeiten beschleunigt werden,<br />

was mit klassischer zentraler Steuerungstechnik nicht möglich<br />

gewesen wäre. Zudem erhöht das modulare Konzept die Anlagenverfügbarkeit,<br />

da bei Ausfall eines Moduls nur dieses ausgetauscht werden<br />

muss. Letztlich bietet die modulare Bauweise einfache Erweiterungsmöglichkeiten<br />

der Anlage, um auch künftigen Anforderungen<br />

gerecht zu werden. Dadurch wird die Flexibilität erhöht und langfristige<br />

Kosteneffizienz gewährleistet. „Es war uns sehr wichtig, dass manuelle<br />

Operationen einfach automatisiert werden können, falls der<br />

Kunde dies zu einem späteren Zeitpunkt fordert“, so Zakrzewski. „Das<br />

breite Turck-Portfolio ermöglicht das einfache Handling verschiedenster<br />

Signale, von digitalen und analogen Standardsignalen bis hin<br />

zu RFID, die sowohl zur Bedienerprotokollierung als auch zur Prozessverfolgung<br />

eingesetzt wurden. Durch die Zusammenarbeit mit<br />

Turck konnten wir ein hohes Maß an Modularität über die gesamte<br />

Linie hinweg erreichen.“<br />

Optional<br />

mit Ethernet<br />

PCAN-Router Pro FD<br />

Frei programmierbarer 6-Kanal-<br />

Router und Datenlogger für CAN FD<br />

und CAN 2.0. Auslieferung mit einsatzbereiter<br />

Datenlogger-Firmware<br />

und Entwicklungspaket.<br />

PCAN-miniPCIe FD<br />

CAN-FD-Interface für PCI Express<br />

Mini. Erhältlich mit ein, zwei oder<br />

vier Kanälen inkl. Software, APIs und<br />

Treiber für Windows und Linux.<br />

Bilder: Turck<br />

www.turck.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Hans Turck GmbH & Co. KG<br />

Witzlebenstraße 7<br />

45472 Mülheim an der Ruhr<br />

Telefon 0208 49 52 - 0<br />

E-Mail: more@turck.com<br />

Irrtümer und technische Änderungen vorbehalten.<br />

PCAN-Gateways<br />

Gateway-Produktfamilie für den<br />

Zugriff auf CAN-Busse über<br />

IP-Netzwerke oder die Verbindung<br />

weit entfernter CAN-Busse über IP.<br />

AUTOR<br />

Przemysław Joachimiak ist<br />

Vertriebsingenieur bei Turck Polen<br />

www.peak-system.com<br />

Otto-Röhm-Str. 69<br />

64293 Darmstadt / Germany<br />

Tel.: +49 6151 8173-20<br />

Fax: +49 6151 8173-29<br />

info@peak-system.com


GLEICHSTROM STATT WECHSELSTROM<br />

DIE ZUKUNFT DER<br />

ENERGIEVERSORGUNG<br />

Die energetische Versorgung mit Gleichstrom verspricht mehr Energie- und<br />

Ressourceneffizienz in Fabriken. Den Beweis möchte Lapp in seinem Werk<br />

im französischen Forbach antreten. Das soll in den nächsten Jahren<br />

schrittweise auf Gleichstrom umgerüstet werden.<br />

Die Lapp Gruppe hat weltweit 21 Produktionsstandorte –<br />

das größte Werk befindet sich im französischen Forbach:<br />

die Câbleries Lapp. Das Werk wurde in den letzten Jahren<br />

ständig erweitert und vergrößert. Das machte eine<br />

Neuorganisation der Fertigungslinien und vor allem des Wertstroms<br />

in den fünf Hallen notwendig. In den kommenden drei<br />

Jahren sollen 95 Prozent der Maschinen ihren Platz wechseln,<br />

außerdem wird eine sechste Halle gebaut. Das soll die Produktivität<br />

unterm Strich verdoppeln.<br />

Die Umorganisation war für das Management der ideale Zeitpunkt,<br />

um auch Optimierungen in Richtung Energie- und Ressourceneffizienz<br />

umzusetzen. Eine Kabelproduktion benötigt einiges<br />

an Energie, vor allem für die vielen Extrusionslinien zum<br />

Aufbringen von Ader- und Mantelmaterial. Das Management von<br />

Lapp entschied daher, die Versorgung einer neuen sechsten Halle<br />

und der benachbarten Halle 1 mit Gleichstrom zu konzipieren.<br />

Der Anbieter von integrierten Lösungen und Markenprodukten<br />

im Bereich der Kabel- und Verbindungstechnik hat in den vergangenen<br />

Jahren die Entwicklung der DC-Technologie (DC = Direct<br />

Current = Gleichstrom) mit vorangetrieben und ist heute Gründungsmitglied<br />

der Open Direct Current Alliance des ZVEI e.V.<br />

ENERGIERÜCKGEWINNUNG DURCH<br />

REKUPERATION<br />

Die Idee liegt nahe: In jeder Fabrikhalle gibt es Verbraucher, die<br />

mit Gleichstrom betrieben werden, wie etwa die LED-Beleuchtung,<br />

die Belüftung oder Gleichstrommotoren. Für sie muss die<br />

Netzwechselspannung (AC = Alternating Current = Wechselstrom)<br />

gleichgerichtet werden, was Wandlungsverluste bedeu-<br />

46 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 www.industrielle-automation.net


SPECIAL CONNECTIVITY<br />

tet. Besser wäre es, wenn man sie direkt mit Gleichstrom versorgen<br />

würde. Darüber hinaus werden drehzahlgeregelte Motoren<br />

über Frequenzumrichter mit einem DC-Zwischenkreis betrieben,<br />

zum Beispiel Förderanlagen, Schweißroboter oder Servomotoren.<br />

Hier kann direkt in den DC-Zwischenkreis eingespeist<br />

werden und eine Wandlungsstufe vermieden werden. Gleiches<br />

Bild auf der Seite der Energiebereitstellung: Photovoltaikanlagen<br />

erzeugen und Batterien speichern immer Gleichstrom. Ein<br />

Gleichstromnetz würde es zudem erleichtern, Bremsenergie<br />

aus Motoren, wie beispielsweise bei der dynamischen Bewegung<br />

großer Massen, zurückzugewinnen und direkt im Fabriknetz<br />

weiterzuverwenden, wie beim Rekuperieren im Elektrooder<br />

Hybridauto.<br />

Wer es also ernst meint mit der Senkung des Energieverbrauchs<br />

in Produktionsstätten, sollte den Einsatz von Gleichstrom beziehungsweise<br />

die Umsetzung von hybriden Netzen in Erwägung<br />

ziehen. Auch sonst lässt sich sparen: Durch den Wegfall der dritten<br />

Phase (bei DC: DC+ und DC- sowie Neutralleiter) und damit<br />

eines Leiters in den Kabeln und Leitungen sowie durch das höhere<br />

Spannungsniveau von aktuell 650 V und den daraus resultierenden<br />

geringeren Leiterquerschnitt benötigen DC-Leitungen<br />

mindestens 25 Prozent weniger Kupfer. Das steigert die Materialeffizienz<br />

und senkt die Kosten.<br />

WARUM VIELE UNTERNEHMEN NOCH ZÖGERN<br />

WAS IST MACHBAR UND WAS IST<br />

WIRTSCHAFTLICH SINNVOLL? DIESE<br />

FRAGEN WOLLEN WIR IN FORBACH<br />

BEANTWORTEN.<br />

Dr. Susanne Krichel, Head of Innovation & Advanced<br />

Technology, Lapp<br />

Bisher konnten Gleichstromnetze in der Industrie noch nicht Fuß<br />

fassen. Das hat einmal damit zu tun, dass das Thema jetzt erst aus<br />

der Forschung in die industrielle Umsetzung kommt und zweitens<br />

Stand heute noch nicht alle Komponenten für DC mit den notwendigen<br />

Zertifizierungen verfügbar sind (wie notwendige DC-Abzweige<br />

oder AC-DC Wandler). Hier gibt es Fortschritte dank der<br />

Vorarbeiten des Forschungsprojekts DC-Industrie und seines<br />

Nachfolgeprojekts DC-Industrie2. Dort haben die Forschungspartner,<br />

darunter auch Lapp, Standards erarbeitet, wie Gleichstromnetze<br />

aufzubauen sind – das sogenannte DC-Systemkonzept.<br />

Lapp hat unter anderem untersucht, welche Auswirkungen<br />

Gleichstrom auf ein Kabel oder eine Leitung hat und was hier zu<br />

beachten ist. Neben dem abweichenden Farbcode zu AC-Kabeln<br />

nach EN 60445 und der reduzierten Anzahl der Phasenleiter,<br />

kann aufgrund der höheren Spannung auch häufig ein kleinerer<br />

Querschnitt verwendet werden. Darüber hinaus wurde der Einfluss<br />

von DC im Niederspannungsbereich auf das Isolationsmaterial<br />

untersucht. Die Normung (UL 758) sieht identische Prüfungen<br />

für AC- und DC-Leitungen vor. Das Isolationsmaterial<br />

ist im Niederspannungsfall grundlegend gleich einsetzbar; bei<br />

einzelnen Materialien in Kombination mit einer sehr starken<br />

Feuchtig keits belastung muss höhere Durchschlagfestigkeit gewährleistet<br />

werden. Mittlerweile hat Lapp als erster Hersteller<br />

ein umfassendes Portfolio aus Ölflex Anschluss- und Steuerleitungen<br />

für DC im Angebot, die sich für unterschiedliche Einsatzzwecke<br />

von der festen Verlegung bis zur Dauerbewegung in<br />

Schleppketten eignen.<br />

TALK TO US @<br />

Halle 3A – Stand 334<br />

Effiziente Kühllösungen für industrielle Elektronikanwendungen<br />

www.ctx.eu


SPECIAL CONNECTIVITY<br />

Das DC-Portfolio des<br />

Herstellers kommt an<br />

vielen Stellen zum Einsatz<br />

RUND 20 PROZENT ENERGIEERSPARNIS<br />

Potenzielle Anwender zögern vermutlich auch, weil es bisher<br />

kaum Erfahrungen mit Gleichstrom im Fabrikumfeld gibt. Hier<br />

wollen Lapp und das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik<br />

und Automatisierung IPA in Stuttgart mit dem Werk in Forbach<br />

einen Piloten schaffen, an dem sich andere Fabrikplaner orientieren<br />

können. Das IPA hat in einer Konzeptstudie mit einer Bestandsaufnahme<br />

der Erzeuger und Verbraucher im Werk und<br />

einem Stufenplan zur Einrichtung eines Gleichstromnetzes die<br />

Basis gelegt. Auch die Kosten und der ROI wurden dabei berücksichtigt.<br />

Demnach könnten zehn Prozent der Verbraucher sofort<br />

mit Gleichstrom versorgt werden. Zusammengerechnet sind das<br />

pro Jahr 1,5 GWh. Ein hohes Einsparpotential ergibt sich bei den<br />

Motoren in der Ablängerei, in der große Trommeln und somit<br />

Massen beschleunigt und stark abgebremst werden. Die Energie<br />

muss also nicht mehr über Widerstände verheizt werden, sondern<br />

wird im Netz rekuperiert. Die geplante Ausstattung des<br />

Werks mit Photovoltaik und auch der Aufbau von Ladestationen<br />

für E-Fahrzeuge erlaubt eine direkte Anbindung von DC-Erzeugern<br />

und weiteren DC-Verbrauchern an das Netz.<br />

„Das Gleichstromnetz im Werk in Forbach ist erstmal eine Konzeptstudie“,<br />

betont Dr. Susanne Krichel, Leiterin Innovation and<br />

Advanced Technology bei Lapp. Jetzt gehe es an die stufenweise<br />

Prüfung der Umsetzung und der verfügbaren Komponenten. Zunächst<br />

soll in Halle 6 „auf der grünen Wiese“ die DC-Netzinfrastruktur<br />

aufgebaut und in Halle 1 nachgerüstet werden. Dann erfolgt<br />

die Anbindung der Photovoltaik auf dem Dach mit der Gebäudetechnik.<br />

In den nächsten Schritten kommen weitere Verbraucher<br />

hinzu, die die Maximalleistung der Photovoltaikanlage nutzen.<br />

Langfristig könnten alle Stromverbraucher an das DC-Netz angeschlossen<br />

werden, wobei Rekuperation und eventuell notwendigen<br />

Batteriespeichern eine wichtige Rolle zukommt. Wenn alles klappt<br />

wie geplant, werden auch die anderen Hallen auf DC umgerüstet.<br />

Dabei ist Lapp auf Partner angewiesen, „denn bei Gleichstrom gibt<br />

es kein Unternehmen, das alles kann“, so Krichel.<br />

STARKES PARTNERNETZWERK<br />

Daneben geht die technische Entwicklung weiter. So arbeiten Unternehmen<br />

aus der ODCA des ZVEI e.V. an einem AIC-Konverter<br />

(Active Infeed Konverter), der das AC- und DC-Netz besser koordiniert<br />

und so Lastspitzen mildert. Erfahrungen bei einem Anbieter<br />

von DC-Komponenten, der bereits eine komplette Fabrik auf<br />

Gleichstrom umgestellt hat, zeigen: Die maximale Spitzenleistung,<br />

die der Betrieb aus dem Netz bezieht, hat sich deutlich reduziert.<br />

Das Unternehmen spart damit bares Geld, weil es beim Stromanbieter<br />

deutlich günstigere Konditionen bekommt.<br />

Eine Fabrik, die zu hundert Prozent mit Gleichstrom arbeitet,<br />

hält Krichel grundsätzlich für möglich, aber nicht für wahrscheinlich<br />

– die Zukunft liege bei hybriden Netzen und auf die Bedarfe<br />

der Fabriken angepassten Netzkonzepten. „Was ist machbar und<br />

was ist wirtschaftlich sinnvoll? Diese Fragen wollen wir in Forbach<br />

beantworten“, so Krichel.<br />

Bilder: Lapp<br />

www.lapp.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

U.I. Lapp GmbH<br />

Schulze-Delitzsch-Straße 25<br />

70565 Stuttgart<br />

Telefon 0711 78 38 - 01<br />

E-Mail: info.de.uil@lapp.com<br />

ZUM WHITEPAPER<br />

„KABELQUERSCHNITT BEI<br />

GLEICHSTROM BERECHNEN“<br />

Der Ratgeber unterstützt dabei, die Querschnitte<br />

für Kabel und Leitungen in AC- und<br />

DC-Systemen zu berechnen und auszuwählen.<br />

bit.ly/whitepaper_dc-berechnung<br />

48 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 www.industrielle-automation.net


SPECIAL CONNECTIVITY<br />

SCHNELL UND SICHER INS IOT<br />

IoTmaxx bietet frei programmierbare Linux-Gateways für einen komfortablen Einstieg in<br />

das Internet of Things (IoT). Da die vielfältigen Schnittstellen der Gateways sowie die<br />

angeschlossene Sensorik über MQTT abgebildet werden, ist eine hohe Integrationsgeschwindigkeit<br />

sowie eine sichere Datenübertragung über den eigenen Broker möglich.<br />

Die Gateways bieten eine robuste, leistungsfähige und platzsparende Hardwarelösung,<br />

um beispielsweise Sensordaten von Maschinen oder Anlagen über verschiedene Protokolle<br />

zu übertragen – via LAN oder das hochverfügbare 4G-LTE-Mobilfunknetz. Anwendungen<br />

finden sich in der Energieverteilung, E-Mobilität sowie in der Anlagenüberwachung.<br />

www.iotmaxx.de<br />

MIT SYSTEMLÖSUNGEN PUNKTEN<br />

Für die sichere Kommunikation ins Feld stellt Pilz ein<br />

komplettes IO-Link-Safety-System vor: Die Lösung<br />

umfasst Master, Sensoren sowie Feldgeräte und<br />

passendes Zubehör. Die sichere und standardisierte<br />

Punkt-zu-Punkt-Kommunikation ermöglicht die<br />

Integration von<br />

Sicherheitssensoren<br />

und -aktoren in jedes<br />

bestehende Feldbussystem,<br />

unabhängig<br />

von übergeordneten<br />

Systemen. Das Kommunikationsprotokoll<br />

IO-Link Safety ist in der<br />

IEC 61139-2 weltweit<br />

standardisiert und bietet höchste Sicherheit bis zu<br />

PL e nach EN ISO 13849-1, beziehungsweise SIL 3 nach<br />

IEC 61508/62061.<br />

www.pilz.com<br />

OPTIMIERTE DREHGEBERGENERATION<br />

Die magnetischen Ixarc-Absolutdrehgeber<br />

sind jetzt mit<br />

SSI-Schnittstelle erhältlich,<br />

um Sensoren über Punkt-zu-<br />

Punkt-Verdrahtungssysteme<br />

direkt mit digitalen SPSen<br />

oder Mikrocontrollern zu verbinden.<br />

Wie alle Ixarc-Drehgeber-Modelle, die im Rahmen der<br />

Nextgen-Initiative von Posital technologisch auf das nächste<br />

Level gebracht wurden, verfügen auch die neuen Modelle über<br />

TMR-Sensoren zur Messung der Winkelposition bei einer<br />

Umdrehung. Sie sind stabiler, weniger temperaturempfindlich<br />

und reagieren besser auf kleine Änderungen im Magnetfeld<br />

als Hall-Sensoren. Folge ist eine verbesserte Auflösung bis<br />

18 Bit. Außerdem unterstützt ein neuer ASIC die batterielose<br />

Umdrehungszählung in Multiturn-Varianten. Zudem sind die<br />

Absolutwertgeber mit seitlich am Gehäuse angeordneten<br />

Steckern oder Kabeleinführungen verfügbar.<br />

www.posital.de<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2024</strong> im 36. Jahrgang,<br />

ISSN: 2194-1157 / ISSN E-Paper: 2747-8017<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />

Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteurinnen: Dipl.-Ing. (FH) Inga Ronsdorf (iro),<br />

Tel.: 06131/992-259, E-Mail: i.ronsdorf@vfmz.de<br />

Vanessa Sendrowski (vs), Tel.: 06131/992-352,<br />

E-Mail: v.sendrowski@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,<br />

Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste <strong>2024</strong>, gültig ab 01.10.2023<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville,<br />

Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />

Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 13,- (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 65,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 70,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-200<br />

E-Mail: info@vfmz.de<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

DATENSPEICHERUNG<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />

ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />

Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />

Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />

beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />

Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />

das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />

Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />

und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von<br />

Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />

DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d. h.<br />

Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit<br />

des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen werden.<br />

Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht der<br />

Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

kann keine Gewähr übernommen werden. Grundsätzlich<br />

dürfen nur Werke eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte<br />

der Einsender verfügt, und die nicht gleichzeitig<br />

an anderer Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder<br />

bereits veröffentlicht wurden.<br />

Datenschutzerklärung: ds-vfv.vfmz.de<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 49


energie:bilanz<br />

BATTERIERECYCLING ZUR HERSTELLUNG<br />

VON GRÜNEM WASSERSTOFF<br />

Vor allem im Bereich der Elektromobilität gewinnen Batterien<br />

immer mehr an Bedeutung. Dadurch steigt auch<br />

das Recyclingpotenzial beziehungsweise der Anteil an<br />

Elektroschrott. Besonders wichtig ist es daher, sich mit<br />

dem Thema Nachhaltigkeit zu beschäftigen. Beispielhaft hierfür<br />

ist der diesjährige Smart Green Island Makeathon, zu dem sich<br />

vom 28. Februar bis 2. März mehr als 300 Ingenieurstudenten aus<br />

über 40 Ländern auf Gran Canaria trafen. Die von der Ingenieurund<br />

Beratungsfirma ITQ organisierte Veranstaltung bringt seit<br />

vielen Jahren Studierende, Unternehmen und Bildungseinrichtungen<br />

aus der ganzen Welt zusammen, um einige der drängendsten<br />

Herausforderungen der heutigen Industrie im Bereich<br />

der Nachhaltigkeit anzugehen. Unter der Leitung des Platinsponsors<br />

B&R nimmt ein Team das globale Problem des Elektronikschrotts<br />

ins Visier, indem es den Umgang mit gebrauchten Batteriezellen<br />

revolutioniert.<br />

SMART GREEN ENERGIE<br />

Die Teilnehmer des Smart Green Island Makeathons entwickelten<br />

Projekte aus den Bereichen Smart Farming, Smart Green Energy,<br />

Smart Green Mobility, Smart Automation, IoT, Robotik, Smart<br />

Production, Smart Shipping und Circular Economy und absolvierten<br />

damit ein intensives Programm. Die Herausforderung für<br />

das B&R Team: Einen funktionsfähigen Prototypen zu entwickeln,<br />

der defekte Batteriezellen testet, recycelt und wiederverwendet –<br />

und dabei mit erneuerbarer Energie betrieben werden kann.<br />

„Das Recycling von Batteriezellen unter Nutzung erneuerbarer<br />

Energien ist ein Paradebeispiel dafür, welche wichtige Rolle intel-<br />

ligente Automatisierung bei der Beschleunigung der Energiewende<br />

spielen kann – zum Nutzen unserer Kunden und der gesamten<br />

Gesellschaft“, so Patrick Haberstroh, Leiter des B&R Education<br />

Network. „Es ist ein wichtiges Projekt, das das Nachhaltigkeitsziel<br />

von B&R widerspiegelt, bis 2050 Net-Zero zu erreichen.“<br />

Der aufstrebende Ingenieurnachwuchs entwickelte eine automatisierte<br />

Testanlage, die den Zustand der Batteriezellen überprüft<br />

und dabei funktionierende von defekten Zellen trennt. Darüber<br />

hinaus wurde versucht, die verbleibende elektrische Energie der<br />

defekten Zellen mit Hilfe der Sonne zur Erzeugung von grünem<br />

Wasserstoff zu nutzen, mit dem die noch funktionierenden Zellen<br />

aufgeladen werden können.<br />

BEHEBUNG DES FACHKRÄFTEMANGELS<br />

Neben der Schärfung des Bewusstseins für wichtige Nachhaltigkeitsthemen<br />

– darunter die Maximierung der Energieeffizienz, die<br />

Reduzierung von Abfällen, die Begrenzung schädlicher Umwelteinflüsse<br />

und die Schonung von Ressourcen – ist eines der Hauptziele<br />

des Makeathons, einen Beitrag zur Behebung des weltweiten<br />

Fachkräftemangels in diesem Bereich zu leisten. „Um im Kampf<br />

gegen den Klimawandel schneller voranzukommen, brauchen wir<br />

mehr junge Menschen, die nicht nur umweltbewusst sind, sondern<br />

auch die nötige Leidenschaft und Kompetenz mitbringen,<br />

um Schlüsseltechnologien zu entwickeln“, so Haberstroh.<br />

Bild: B&R<br />

www.br-automation.com<br />

50 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 www.industrielle-automation.net


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 03/<strong>2024</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 29. 05. <strong>2024</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 13. 05. <strong>2024</strong><br />

01<br />

02<br />

04<br />

03<br />

01 Sensor+Test <strong>2024</strong>: Wir berichten über Trends,<br />

Lösungen und Systeme vom Sensor bis zur Auswertung<br />

Bild: AMA Verband für Sensorik und Messtechnik<br />

02 Laser-Triangulationssensoren für exakte Abstandsmessungen<br />

in Maschinen, Anlagen und Prüfständen<br />

Bild: Micro-Epsilon<br />

03 Sonderteil IndustrialVISION: industrielle 3D-Bildgebungssysteme<br />

in der Verpackungsindustrie<br />

Bild: Balluff<br />

DER DIREKTE WEG<br />

Internet:<br />

www.industrielle-automation.net<br />

04 Die Zukunft der Produktion: Robotik gewinnt auch in<br />

der Elektronikindustrie zunehmend an Bedeutung<br />

Bild: Artiminds<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

E-Paper:<br />

digital.industrielle-automation.net<br />

Redaktion:<br />

Redaktion@industrielle-automation.net<br />

WORLD OF INDUSTRIES:<br />

www.world-of-industries.com<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 51


WASSERSTOFF<br />

DRUCKTRANSMITTER<br />

WIR ENTWICKELN ZUKUNFT<br />

H 2<br />

KELLER H2-PORTFOLIO<br />

23SY-Ei-H2<br />

• Verschiedene Genauigkeitsklassen je Einsatzgebiet<br />

• Selektierte Edelstahllegierung für minimale<br />

Materialversprödung<br />

• Vergoldete Membran zur Reduktion der H2-Diffusion<br />

• Metallisch dichtende Prozessanschlüsse<br />

• Vollverschweisste Konstruktion, kein Elastomer in<br />

Kontakt mit dem Medium<br />

• Hervorrangende Langzeitstabilität und Langlebigkeit<br />

• ATEX-zertifiziert<br />

keller-druck.com


BIHL-WIEDEMANN.DE n JAHRGANG 06 n AUSGABE 01.2012<br />

BIHL-WIEDEMANN.DE n JAHRGANG 18 n AUSGABE 01.<strong>2024</strong><br />

INTERVIEW<br />

Zeit, Geld und Ressourcen sparen:<br />

mit AS-Interface ein Kinderspiel<br />

SAFETY<br />

Safety-Lösungen von<br />

Bihl+Wiedemann:<br />

maßgeschneidert<br />

für den mobilen und<br />

modernen Materialfluss<br />

Nachhaltig automatisieren mit AS-Interface:<br />

WENIGER STECKER<br />

MEHR VERBINDUNG


AS-INTERFACE<br />

TECHNOLOGIE<br />

Nachhaltig automatisieren mit AS-Interface:<br />

WENIGER STECKER<br />

MEHR VERBINDUNG<br />

Bild: Bihl+Wiedemann GmbH; iStock standret<br />

Ein einziges ungeschirmtes, zweiadriges Profilkabel<br />

für Standard- und Safetydaten plus Energie,<br />

Durchdringungstechnik statt Steckverbinder<br />

sowie höchste Flexibilität und Wirtschaftlichkeit:<br />

Die Erfolgsgeschichte von AS-Interface hat aber<br />

nicht nur mit der Einfachheit und Leistungsfähigkeit<br />

der weltweit standardisierten Verdrahtungs- und<br />

Steuerungstechnologie sowie den sich daraus<br />

ergebenden Vorteilen zu tun, sondern auch mit den<br />

Nachhaltigkeitsversprechen, die ASi erfüllt.<br />

AS-Interface<br />

Andere Feldbuslösungen<br />

02


AS-INTERFACE<br />

TECHNOLOGIE<br />

Verantwortung für die Umwelt, Verringerung des ökologischen<br />

Footprints durch Einsparung von CO 2 , Dekarbonisierung von<br />

industriellen und logistischen Prozessen, aber auch Themen<br />

wie Ressourceneinsparung und Fachkräftemangel – das Thema<br />

Nachhaltigkeit in der Industrie hat viele Facetten. Produkte<br />

und Prozesse werden nicht mehr nur unter die „ökonomische“,<br />

sondern zunehmend auch unter die „ökologische Lupe“ genommen.<br />

Allerdings braucht man kein Vergrößerungsglas, um<br />

zu erkennen, wie mit AS-Interface nachhaltige Automatisierungslösungen<br />

umgesetzt werden können.<br />

Vergleich: Bedarf an IP-Adressen und IP67-Steckern<br />

für die Integration von E/A Modulen<br />

Wählen Sie aus, wie viele Teilnehmer/Module Sie integrieren möchten:<br />

3 E/A Module 10 E/A Module + E/A Module<br />

AS-Interface<br />

Andere Feldbuslösungen<br />

SPS<br />

SPS<br />

ASi: Technologie für Standardautomatisierung,<br />

Safety und Security in der Automatisierung<br />

Alle Generationen von AS-Interface basieren grundlegend<br />

auf dem Prinzip der Einfachheit: Teilnehmer im ASi Netzwerk<br />

werden in Durchdringungstechnik an ein ASi Profilkabel<br />

angeschlossen – ohne spezielles Werkzeug und genau da, wo<br />

sie benötigt werden. ASi ist jedoch nicht (mehr) nur eine<br />

flexible und kostengünstige Verdrahtungslösung, sondern<br />

mittlerweile eine Technologie, die leistungsfähige Automatisierungslösungen<br />

ermöglicht und – zumal sie Standard- und<br />

Sicherheitssignale auf dem gleichen Kabel überträgt – auch die<br />

Umsetzung funktionaler Sicherheit ganz einfach macht. IO-Link<br />

Devices – und zukünftig auch IO-Link Safety Devices – können<br />

mit ASi-5 sehr komfortabel angeschlossen und so in Industrie<br />

4.0 und entsprechende IIoT-Strukturen integriert werden.<br />

Die Software-Suites von Bihl+Wiedemann – ASIMON360 für<br />

Safety- und ASi Control Tools360 für Standardapplikationen<br />

– gewährleisten eine intuitive, fehlerfreie und äußerst funktionale<br />

Lösung individueller Aufgabenstellungen und Netzwerktopologien.<br />

Komplexe Anforderungen, beispielsweise in der<br />

Antriebstechnik, werden mit ASi-5 zum Kinderspiel. Und unter<br />

Security-Aspekten überzeugt die Technologie schon deshalb,<br />

weil sie in der Feldebene einen kommunikativen Bruch<br />

zu TCP/IP vollzieht. Dadurch werden die Netzwerkteilnehmer<br />

von der Außenwelt abgeschirmt und mögliche Sicherheitslücken<br />

können so – im Gegensatz zu Feldmodulen anderer<br />

Technologien mit integrierter Ethernetschnittstelle – gar nicht<br />

erst entstehen. Und schließlich sind alle modernen ASi Geräte<br />

von Bihl+Wiedemann feldupdatefähig, was bedeutet, dass<br />

etwa bei neuen Sicherheitsanforderungen die Hardware nicht<br />

mehr zwingend getauscht werden muss. Technologische und<br />

anwendungstechnische Vorteile zuhauf – und sie alle sind im<br />

doppelten Sinn nachhaltig, denn AS-Interface steht nicht nur<br />

für Zukunftssicherheit, sondern auch für Umweltverträglichkeit.<br />

1 IP-Adresse<br />

3 IP-Adressen<br />

0 IP67-Stecker<br />

10 IP67-Stecker<br />

3 E/A MODULE<br />

Wählen Sie aus, wie viele Teilnehmer/Module Sie integrieren möchten:<br />

3 E/A Module 10 E/A Module + E/A Module<br />

AS-Interface<br />

Andere Feldbuslösungen<br />

SPS<br />

SPS<br />

+5<br />

+5<br />

1 IP-Adresse<br />

10 IP-Adressen<br />

0 IP67-Stecker<br />

38 IP67-Stecker<br />

10 E/A MODULE<br />

Wählen Sie aus, wie viele Teilnehmer/Module Sie integrieren möchten:<br />

3 E/A Module 10 E/A Module + E/A Module<br />

IP-Adressen<br />

IP67-Stecker<br />

100<br />

100<br />

400<br />

398<br />

75<br />

300<br />

50<br />

200<br />

AS-Interface – die wohl ressourcenschonendste<br />

Automatisierungstechnologie<br />

25<br />

100<br />

1 Module<br />

1 25 50 75 100<br />

1<br />

25<br />

50<br />

75<br />

0<br />

100<br />

Module<br />

Weniger ist mehr – auf AS-Interface trifft das in perfekter Weise<br />

zu. Während andere Feldbuslösungen typischerweise sowohl<br />

für den Busanschluss als auch für die Stromversorgung kodierte<br />

Stecker benötigen, bei denen es zudem verschiedene Standards<br />

AS-Interface<br />

Andere Feldbuslösungen<br />

AS-Interface<br />

Andere Feldbuslösungen<br />

03


AS-INTERFACE<br />

TECHNOLOGIE<br />

ASi Kabel<br />

Konventionelle Parallelverdrahtung<br />

zu beachten gilt, sind bei ASi Stecker für<br />

den Anschluss von ASi Netzwerkteilnehmern<br />

in der Regel nicht erforderlich, da diese<br />

Komponenten einfach auf das Profilkabel<br />

gepierct werden. Zudem entfallen auch die<br />

Anschlusskabel in vorkonfektionierter Länge,<br />

die beispielsweise für die Verbindung und<br />

die Stromversorgung von Ethernetmodulen<br />

benötigt werden, während ASi Komponenten<br />

flexibel dort an ein von der Rolle nach Bedarf<br />

abgelängtes ASi oder AUX Profilkabel angeschlossen<br />

werden können, wo sie gerade<br />

gebraucht werden. Allein in Bezug auf den<br />

Bedarf an Steckern und Kabeln ergibt sich<br />

so bei der Verdrahtung mit AS-Interface im<br />

Vergleich zu ethernetbasierten Feldbuslösungen<br />

eine erhebliche Kosteneinsparung von<br />

ca. 100 bis 150 Euro pro Modulanbindung.<br />

Einsparpotenziale bietet ASi aber nicht nur gegenüber<br />

anderen Feldbuslösungen, sondern<br />

auch im Vergleich zur Parallelverdrahtung, bei<br />

der jedes Signal einzeln auf die Steuerung verdrahtet<br />

werden muss. Auch hier ist der Rohstoffeinsatz<br />

von Kupfer und Kunststoff für das<br />

ASi Profilkabel sowie der zu seiner Produktion<br />

erforderliche Energieverbrauch im Vergleich<br />

zur Herstellung der alternativ benötigten einzelnen<br />

Litzen um ein Vielfaches geringer. Und<br />

auch bei einer späteren Entsorgung gibt es<br />

den positiven Umwelteffekt, dass entsprechend<br />

weniger Abfall anfällt. Weniger Kunststoff,<br />

weniger Kupfer – mehr für die Umwelt:<br />

AS-Interface ist als ressourcenschonende<br />

Technologie heute zukunftsfähiger denn<br />

je – vor allem im Vergleich zu anderen<br />

Automatisierungssystemen in der Feldebene.<br />

Zeit ist Geld – AS-Interface<br />

spart beides!<br />

Arbeitszeit ist – gerade auch mit Blick auf den<br />

Fachkräftemangel – eine weitere wertvolle<br />

Ressource, von der um so mehr zur Verfügung<br />

steht, je weniger verschwendet wird.<br />

Dank verpolungssicherem Profilkabel und<br />

Durchdringungstechnik ist AS-Interface das<br />

wohl effizienteste Verdrahtungssystem seiner<br />

Art auf dem Markt – denn es spart nicht nur<br />

Material, sondern Zeit und damit auch Geld.<br />

Im Gegensatz zu anderen Feldbuslösungen<br />

können Sensoren und Module über ASi sekundenschnell<br />

angeschlossen werden – ohne<br />

vorangehende Planungs- und Kommissionierungszeit<br />

für und ohne Warten auf vorkonfektionierte<br />

Verbindungskabel, die in vielen unterschiedlichen<br />

Längen vorgehalten werden<br />

müssen, ohne Suche nach einer passenden<br />

Montagestelle, ohne die Gefahr falscher Kabellängen<br />

oder nicht kompatibler Steckerkodierungen<br />

und ohne Hantieren mit bis zu<br />

vier Kabeln pro Modul. Zudem können extrem<br />

viele Module angeschlossen werden – über<br />

nur zwei Adern zum Gateway – und unter nur<br />

einer einzigen IP-Adresse. Dies spart nicht<br />

nur teure Montagezeit, auch im Fall einer<br />

schnellen nachträglichen Integration zusätzlicher<br />

ASi Teilnehmer, sondern reduziert davor<br />

auch spürbar den Planungsaufwand in der<br />

Vergleich: Kabelbedarf und Verdrahtungskosten für die Integration von E/A Modulen<br />

Wie viele Ein- und Ausgangsmodule nutzen Sie?<br />

Wie viele Ein- und Ausgangsmodule nutzen Sie?<br />

3 E/A Module 10 E/A Module<br />

3 E/A Module 10 E/A Module<br />

AS-Interface<br />

Andere Feldbuslösungen<br />

AS-Interface<br />

Andere Feldbuslösungen<br />

Anzahl Kabel<br />

Anzahl Kabel<br />

Anzahl Kabel<br />

Anzahl Kabel<br />

2<br />

6<br />

2<br />

20<br />

Verdrahtungskostenvergleich:<br />

Verdrahtungskostenvergleich:<br />

~ € 118<br />

AS-Interface<br />

~ € 118<br />

AS-Interface<br />

~ € 364<br />

Andere Feldbuslösungen<br />

~ € 1210<br />

Andere Feldbuslösungen<br />

3 E/A MODULE<br />

10 E/A MODULE<br />

04


AS-INTERFACE<br />

TECHNOLOGIE<br />

Vergleich: Ressourcenbedarf bei unterschiedlichen Automatisierungslösungen für die Integration von E/A Modulen<br />

Wie viele Ein- und Ausgangsmodule nutzen Sie?<br />

Wie viele Ein- und Ausgangsmodule nutzen Sie?<br />

3 E/A Module 10 E/A Module<br />

3 E/A Module 10 E/A Module<br />

AS-Interface<br />

Andere Feldbuslösungen<br />

AS-Interface<br />

Andere Feldbuslösungen<br />

Parallelverdrahtung<br />

Parallelverdrahtung<br />

3 E/A MODULE<br />

10 E/A MODULE<br />

mechanischen und elektrischen Konstruktion<br />

oder in Service und Instandhaltung.<br />

Auch gegenüber der traditionellen Parallelverdrahtung<br />

bietet die Installation mit ASi –<br />

neben dem bereits erwähnten deutlich reduzierten<br />

Materialbedarf – hohe Einsparpotenziale.<br />

Während man für die Verdrahtung eines<br />

einzelnen Motorstarters mit 13 Adern leicht<br />

ca. 60-90 Minuten Installationszeit braucht,<br />

Umweltverantwortung und<br />

Dekarbonisierung bei Bihl+Wiedemann<br />

kann man die gleiche Aufgabe über ASi mit einem<br />

aktiven Verteiler mit M12-Anbindung an<br />

den Motor und einem zweiadrigen Profilkabel,<br />

das schon in der Anlage liegt, in zwei Minuten<br />

realisieren. Außerdem sorgen einfache Diagnosetools<br />

bei ASi dafür, dass man nicht eine<br />

Vielzahl von einzelnen Drähten – mit der Gefahr<br />

des Vertauschens – kontrollieren muss.<br />

Und schließlich zeichnen sich die ASi<br />

Lösungen von Bihl+Wiedemann auch<br />

durch wirtschaftlich attraktive Modulpreise<br />

und somit niedrige Kosten pro<br />

eingesammeltem Signal aus, weil je nach<br />

individuellem Bedarf ein umfangreiches<br />

Portfolio von ASi Modulen mit zwei bis<br />

16 E/As bzw. ein bis acht IO-Link Master<br />

Ports zur Verfügung steht. Kein Wunder<br />

also, dass mit ASi je nach Maschinen- oder<br />

Anlagenlayout die Verdrahtungskosten um<br />

fast 70 Prozent geringer ausfallen können als<br />

bei anderen Feldbussystemen.<br />

AS-Interface braucht also wenig, um gleichzeitig<br />

viel zu bieten. Der Geldbeutel und die<br />

Umwelt danken es...<br />

CO 2 -Emissionen zu senken, ist heute wichtiger denn je. Bihl+Wiedemann – ausgestattet mit einem zertifizierten Umweltmanagementsystem<br />

nach DIN EN ISO 14001 und einem Energiemanagementsystem, zertifiziert nach DIN EN ISO 50001 – verfolgt daher konsequent<br />

das Ziel einer nachhaltigen Dekarbonisierung seiner geschäftlichen Aktivitäten. Um eine Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen<br />

zu erreichen, setzt das Unternehmen auf die Umstellung auf erneuerbare Energien, die Nutzung von klimafreundlichen Technologien und<br />

ein nachhaltigkeitsorientiertes Lieferantennetzwerk. So deckt das Unternehmen am Hauptsitz in Mannheim bereits seit 2010 einen zunehmenden<br />

Anteil seines Energiebedarfs mit selbst produziertem Solarstrom. Durch zwei Erweiterungen seiner Solaranlage in den letzten<br />

Jahren erzeugte Bihl+Wiedemann im Jahr 2023 eine Energiemenge von etwa 260.000 kWh. Einen Großteil der so erzeugten Energie<br />

verbraucht das Unternehmen selbst und speist zudem etwa 50.000 kWh in das öffentliche Netz ein.<br />

Bei der Auswahl von Lieferanten ist ein möglichst geringer CO 2 -Ausstoß ein entscheidendes Kriterium. Hier vertraut Bihl+Wiedemann<br />

zertifizierten Partnern, die ein geeignetes Nachhaltigkeitsprofil aufweisen, die bei Produktion und Transport auf erneuerbare Energien<br />

setzen, die ökologische Verpackungen nutzen und Einkaufsmengen so bündeln, dass der Transportaufwand minimiert wird, und die sich,<br />

wenn möglich, in der Nähe befinden, um unnötig lange Transportwege zu vermeiden.<br />

Bihl+Wiedemann und AS-Interface: je nachhaltiger die Ausrichtung, desto besser die Aussichten.<br />

05


AS-INTERFACE<br />

SAFETY<br />

Sicherheitstechnik<br />

SAFETY-LÖSUNGEN VON BIHL+WIEDEMANN:<br />

MASSGESCHNEIDERT FÜR DEN MOBILEN UND<br />

MODERNEN MATERIALFLUSS<br />

In Zeiten von E-Commerce und Digitalisierung,<br />

Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeitsorientierung<br />

– um nur einige<br />

Einflussgrößen zu nennen – werden<br />

die Ansprüche an die Logistik insgesamt<br />

immer spezifischer und komplexer. Dies<br />

beeinflusst auch intralogistische Systemlösungen<br />

in Unternehmen – und zeigt sich<br />

für Bihl+Wiedemann als Spezialist für<br />

effiziente Verdrahtungssysteme u. a. in der<br />

Individualisierung sicherheitstechnischer<br />

Konzepte und Lösungen. Besonders<br />

LAN - WLAN - 5G<br />

gefragt sind aktuell flexible, wirtschaftliche<br />

und zukunftssichere Safety-Lösungen für den mobilen Materialfluss – wie Safe Link zur sicheren Vernetzung<br />

und Wireless-Kommunikation sowie kompakte, auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse anpassbare Steuerungseinheiten<br />

etwa für Fahrerlose Transportsysteme (AGV), Autonom-Mobile Roboter (AMR) und Co.<br />

Die Anforderungen von Anwendern und damit<br />

auch von Maschinenherstellern ändern<br />

sich laufend, ihre Wünsche sind im Wandel<br />

– und damit auch der Materialfluss an sich.<br />

Nicht zuletzt der extrem gestiegene Anteil<br />

des Online-Handels in den letzten Jahren<br />

hat dazu geführt, dass Intralogistik-Lösungen<br />

immer flexibler werden (müssen). Denn wenn<br />

beispielsweise erst ein kleines Paket von A<br />

nach B transportiert werden muss, danach<br />

ein großes von B nach C und anschließend<br />

eine lange Rolle von C nach A, dann müssen<br />

solche Systeme das auch abbilden können.<br />

Flexibilität ist dabei an vielen Stellen gefragt:<br />

bei der Anbindung an ERP-Systeme und die<br />

IT, um die Anforderungen schnell umsetzen<br />

zu können, genauso wie beim Einsatz der<br />

passenden Steuerung und bei der Sicherheitstechnik.<br />

Dort reicht ein einfacher Not-Aus<br />

06<br />

zum Abschalten des Materialflusses schon<br />

längst nicht mehr aus, hier gewinnen programmierbare<br />

Lösungen und drahtlose Safety-Technologien<br />

zunehmend an Bedeutung.<br />

ASi-5 und ASi-3 sind heute Standard<br />

in der Intralogistik – nicht zuletzt dank<br />

Bihl+Wiedemann. Aufbauend auf der Verdrahtungstechnologie<br />

AS-Interface bietet das<br />

Unternehmen seit vielen Jahren ein breit gefächertes<br />

Produkt- und Lösungsangebot an<br />

Standard- und Safety-Technologien für die Intralogistik<br />

an. Der eingangs geschilderte Wandel<br />

im Materialfluss wird besonders deutlich<br />

im Bereich der mobilen Fördertechnik – sprich<br />

bei Fahrerlosen Transportsystemen (AGV),<br />

Autonom-Mobilen Robotern (AMR) oder anderen<br />

selbstständig navigierenden, mobilen<br />

Shuttles und Transportsystemen. Im Fokus<br />

des Marktinteresses stehen hier aktuell zwei<br />

Themen:<br />

1. Wie können mehrere Fahrzeuge einer<br />

AGV-Anlage oder auch stationäre Maschinenmodule,<br />

die sich gleichzeitig in einem plötzlich<br />

entstandenen, gefahrbringenden Bereich befinden,<br />

im Falle des Not-Halts eines Fahrzeuges<br />

gemeinsam, schnellstmöglich und sicherheitskonform<br />

stillgesetzt werden – Stichwort<br />

„global e-stop“?<br />

2. Welche Funktionalität und Flexibilität können<br />

sicherheitsgerichtete Steuerungen, die<br />

speziell für AGV & Co. entwickelt wurden, mit<br />

Blick auf IT- und OT-Integration oder Bauform<br />

bieten?<br />

Antworten auf die Fragen bietet das Portfolio


AS-INTERFACE<br />

SAFETY<br />

Das Portfolio von Bihl+Wiedemann bietet vielfältige Funktions- und Kommunikationsoptionen für AGV<br />

ANBINDUNG STEUERUNG<br />

IT-SCHNITTSTELLEN<br />

REST-API<br />

SICHERE ABSCHALTUNG<br />

Drahtlos<br />

POSITIONIERUNG / IDENTIFIKATION<br />

Am AGV<br />

SICHERE ANTRIEBSSTEUERUNG<br />

UMGEBUNGSÜBERWACHUNG<br />

SIGNALISIERUNG<br />

von Bihl+Wiedemann – mit der Kommunikationstechnologie<br />

Safe Link, die auch eine<br />

Wireless-Übertragung sicherer Signale<br />

ermöglicht, sowie mit Lösungen für die<br />

Steuerung und sicherheitstechnische<br />

Überwachung von Fahrerlosen Transportsystemen,<br />

die sich in Ausstattung und Bauform<br />

auch an individuelle Kommunikations- und<br />

Montageanforderungen anpassen lassen.<br />

Globaler Not-Halt: wireless und<br />

wirkungsvoll über Safe Link<br />

Um unmittelbar drohende oder eintretende<br />

Gefahren vermeiden zu können, müssen<br />

kraftbetriebene Arbeitsmittel – dazu zählen<br />

nicht nur stationäre, sondern auch mobile<br />

Maschinen wie AGV und AMR – mit einer<br />

oder mehreren schnell erreichbaren und auffällig<br />

gekennzeichneten Notbefehlseinrichtungen<br />

zum sicheren Stillsetzen des gesamten<br />

Arbeitsmittels ausgerüstet sein. Dies kann<br />

per Not-Aus geschehen, wobei die komplette<br />

elektrische Energie sofort weggeschaltet<br />

wird, um eine gefahrbringende Bewegung<br />

zu stoppen. Das Safety-Betätigungselement<br />

kann aber auch „nur“ einen Not-Halt auslösen<br />

– also ein sofortiges Stillsetzen des<br />

kraftbetriebenen Arbeitsmittels, wobei die<br />

Energieversorgung noch für das gezielte<br />

Stillsetzen der gefahrbringenden Bewegung<br />

benutzt und erst nach Stillstand weggeschaltet<br />

wird. Ist der Not-Halt – etwa eines<br />

AGV – aber keine lokale, sondern zugleich<br />

eine, auch für andere Fahrerlose Transportsysteme<br />

oder Maschinenmodule geltende,<br />

übergreifende – also „globale“ – Sicherheitsfunktion,<br />

stellt sich sofort die Frage, welche<br />

weiteren Fahrzeuge und Maschinen betroffen<br />

sind. Und vor allem, wie gerade die mobilen<br />

Einheiten im Sinne der Maschinenrichtlinie<br />

oder der kommenden Maschinenverordnung<br />

sicherheitskonform „schnell erreicht“ werden<br />

können. Entsprechendes gilt, wenn von einer<br />

zentralen Bedienstation aus mehrere Fahrzeuge<br />

per Not-Halt gestoppt werden sollen. Die<br />

Antwort liefert die sichere Kommunikationstechnologie<br />

Safe Link von Bihl+Wiedemann.<br />

Sie ermöglicht auch wireless über WLAN, 5G<br />

oder andere Standards eine ethernetbasierte<br />

Kopplung und damit sichere Vernetzung von<br />

mobilen Einheiten untereinander wie auch<br />

mit stationären Maschinenmodulen – selbst,<br />

wenn unterschiedliche Steuerungen und<br />

Feldbusprotokolle eingesetzt werden. Auf diese<br />

Weise gewährleistet Safe Link die Einrichtung<br />

einer globalen Not-Halt-Funktion, mit der<br />

im Gesamtanlagenverbund sichere Signale<br />

zeitnah übertragen und betroffene Einheiten<br />

schnell erreicht werden können. Wird irgendwo<br />

ein Not-Halt-Bedienelement betätigt, können<br />

sowohl Anlagenteile als auch drahtlos<br />

eingebundene AGV abgeschaltet werden.<br />

Die aktuellen Gateways und Safety Basis<br />

Monitore von Bihl+Wiedemann mit Ethernetschnittstelle<br />

haben diese Kommunikationstechnik<br />

standardmäßig an Bord und machen<br />

die Vernetzung mit Safe Link zum Kinderspiel.<br />

07


AS-INTERFACE<br />

SAFETY<br />

Steuerung von AGV mit Komponenten von Bihl+Wiedemann /<br />

kundenspezifischen Lösungen<br />

Steuerung von AGV mit vielfältigen<br />

Funktions- und Kommunikationsoptionen<br />

Ein neues Einsatzgebiet, das sich heute<br />

mit dem großen Safety-Baukasten von<br />

Bihl+Wiedemann realisieren lässt, ist die<br />

Steuerung von Fahrerlosen Transportsystemen<br />

(AGV), Autonom-Mobilen Robotern<br />

(AMR) oder anderen selbstständig navigierenden,<br />

mobilen Shuttles und Transportsystemen.<br />

Die an individuelle Kundenbedürfnisse<br />

anpassbaren Lösungen ermöglichen<br />

zum einen die Integration einer Vielzahl<br />

von Sicherheitsfunktionen wie die Einbindung<br />

von Sicherheits-Laserscannern und<br />

Not-Halt-Bedienelementen oder die sichere<br />

Drehzahlüberwachung ohne zusätzliche<br />

Sicherheitssteuerung. Zum anderen können<br />

damit die eigentliche Fahrzeugsteuerung, die<br />

Sichere Kommunikation mit / zwischen AGV über Safe Link<br />

AGV-Antriebstechnik sowie sensorbasierte<br />

Navigations- und Lokalisierungssysteme unterstützt<br />

werden. Auch kommunikationsseitig<br />

werden wichtige relevante Konnektivitätsanforderungen<br />

wie z. B. analoge E/As und<br />

sichere digitale Ausgänge, ASi-5/ASi-3,<br />

Ethernet/IP, CANopen, ASi Safety, CIP Safety<br />

über Ethernet/IP und natürlich Safe Link<br />

erfüllt. Da innerhalb des Safety-Portfolios<br />

von Bihl+Wiedemann eine Reihe weiterer<br />

Feldbusoptionen für die Standard- und die<br />

Sicherheitskommunikation verfügbar sind<br />

und viele Fahrzeughersteller besondere<br />

Anforderungen an die OT- und IT-Anbindung,<br />

an Anschlussarten oder die Baugröße von<br />

Steuereinheiten stellen, können Safety-<br />

Lösungen für AGV mit ASi-5 und ASi-3 von<br />

Bihl+Wiedemann auch in individuellen Konfigurationen,<br />

Abmessungen und anderen<br />

technischen Details optimiert oder neu ausgelegt<br />

werden. Darüber hinaus ist es möglich,<br />

auch nicht-sicherheitsrelevante Funktionen,<br />

etwa zur Einbindung von intelligenten<br />

Sensoren wie z. B. RFID-Lösungen oder zur<br />

Ansteuerung von LED-Stripes für Blink- und<br />

Bremslichter am Fahrzeug, umzusetzen.<br />

Gerade der letzte Punkt zeigt noch einen weiteren<br />

Vorteil von AS-Interface: die Möglichkeit<br />

der Vorverarbeitung, die dazu beiträgt, die<br />

Steuerung des AGV zu entlasten. Komplexe<br />

Details, etwa zum Blinkverhalten eines RGB<br />

Moduls, lassen sich nämlich vorab in der<br />

Software-Suite ASIMON360 einstellen und<br />

können dann bei Bedarf einfach abgerufen<br />

werden. Gesteuert wird das Ganze durch<br />

die dezentrale Logik des entsprechenden<br />

Moduls.<br />

Antriebslösungen für die<br />

Materialflusstechnik<br />

Ideale Einsatzbereiche für AS-Interface sind<br />

aber nicht nur mobile Einheiten, sondern<br />

auch stationäre Antriebs- und Fördersysteme<br />

materialflusstechnischer Maschinen und<br />

Anlagen. Denn die Vorteile des einfachen<br />

Verdrahtungssystems ASi wie<br />

• Anbindung von Sensoren, Aktuatoren<br />

und ASi Modulen dank Durchdringungstechnik<br />

ohne Stecker und vorkonfektionierte<br />

Anschlusskabel,<br />

• Spannungsversorgung und Kommuni-<br />

08


AS-INTERFACE<br />

SAFETY<br />

kation in der Regel nur über das<br />

verpolungssichere Profilkabel,<br />

• Übertragung von sicheren und nichtsicheren<br />

Signalen auf derselben<br />

Leitung sowie<br />

• freie Wahl zwischen Linien-, Ring- oder<br />

Stern-Topologie beim Anlagen-Layout<br />

Sichere Kommunikation drahtlos über Datenlichtschranke / WLAN<br />

... Datenlichtschranke / WLAN*<br />

SWITCH<br />

SWITCH<br />

kommen etwa in der Lager- und Materialflusstechnik,<br />

in Förder- und Sortieranlagen,<br />

Shuttle-Palettenlagern, Kommissioniersystemen,<br />

Verpackungsanlagen sowie in Regalbediengeräten<br />

zum Tragen.<br />

SWITCH<br />

SWITCH<br />

Dabei können ASi-5 und ASi-3 sowie die<br />

entsprechenden Sicherheitsprotokolle ASi-5<br />

Safety und ASi Safety at Work einfach in einer<br />

Applikation kombiniert werden, um die<br />

jeweiligen Anforderungen perfekt zu lösen.<br />

So sind ASi-3 Module von Bihl+Wiedemann<br />

bestens geeignet, um Antriebe besonders<br />

kostengünstig in einer ASi Applikation einzubinden<br />

und auch einzelne binäre Signale,<br />

z. B. von Lichtschranken, zu übertragen. Die<br />

neuere und leistungsfähigere ASi-5 Technologie<br />

ermöglicht es, neben digitalen oder<br />

analogen Ansteuerungen auch serielle Protokolle<br />

zwischen Motormodulen und Antrieb<br />

zu übertragen. Da IO-Link und perspektivisch<br />

auch IO-Link Safety perfekt in ASi-5 und<br />

ASi-5 Safety integriert werden, ist es möglich,<br />

auch Antriebe sowie Identifikationssysteme<br />

wie Barcode- oder RFID-Reader mit IO-Link<br />

Schnittstelle problemlos einzubinden.<br />

* Datenlichtschranke und industrielles WLAN sind direkt über den jeweiligen Hersteller zu beziehen.<br />

Geräte mit Safe Link von Bihl + Wiedemann sind kompatibel mit allen gängigen Marken und Anbietern.<br />

Mit dem Wissen um die Vorteile und<br />

Möglichkeiten von AS-Interface kann<br />

Bihl+Wiedemann immer wieder besondere<br />

Lösungen umsetzen. Hierzu<br />

gehören u. a. eine programmierbare Software<br />

für die staudrucklose Förderung von<br />

Stückgütern sowie ASi-5 Kabelkanal-Module<br />

zur kostengünstigen Ansteuerung von zwei<br />

oder vier Motorrollen. Und für die Antriebe<br />

führender Hersteller, u. a. für Motorrollen von<br />

Interroll, Itoh Denki und RULMECA, für Gleichstrommotoren<br />

von ebm-papst und für Frequenzumrichter<br />

u. a. von SEW-EURODRIVE,<br />

NORD DRIVESYSTEMS, Danfoss, Rockwell,<br />

Lenze und Bonfiglioli, hat Bihl+Wiedemann<br />

spezielle ASi-5/ASi-3 Komplettlösungen im<br />

Programm, die beide Technologiestandards<br />

berücksichtigen.<br />

In einer sich ständig wandelnden Intralogistik<br />

sind auch künftig schnelle, flexible, sichere<br />

und wirtschaftlich effiziente Materialflussprozesse<br />

gefragt. Bihl+Wiedemann ist<br />

mit einem ASi-5/ASi-3 Portfolio und dem<br />

Know-how in der Automatisierungs- und<br />

Sicherheitstechnik sowie der Förder- und<br />

Antriebstechnik bestens für die Herausforderungen<br />

gerüstet.<br />

Bihl+Wiedemann bietet ein umfangreiches Portfolio für die Antriebstechnik<br />

NOT-HALT<br />

Leuchttastermodul<br />

Rollenantriebe:<br />

Interroll, RULMECA,<br />

Itoh Denki, Rollex etc.<br />

Frequenzumrichter:<br />

SEW MOVIMOT © , SEW MOVI-SWITCH © , Lenze Smart Motor,<br />

ebm-papst K4, Bonfiglioli DGM/DGM-R, NORDAC BASE,<br />

NORDAC FLEX, NORDAC LINK, Danfoss VLT, Rockwell PF525, etc.<br />

Funktionale Sicherheit:<br />

Not-Halt, Türüberwachung,<br />

Muting, STO, etc.<br />

100m - 1000m<br />

09


AS-INTERFACE<br />

INTERVIEW<br />

Interview mit Fabricio Granados, Director of International Sales bei Bihl+Wiedemann<br />

Zeit, Geld und Ressourcen<br />

sparen: mit AS-Interface<br />

ein Kinderspiel<br />

Fabricio Granados,<br />

Director of International Sales<br />

bei Bihl+Wiedemann<br />

10


AS-INTERFACE<br />

INTERVIEW<br />

Im Gespräch erklärt Fabricio Granados, Director<br />

of International Sales bei Bihl+Wiedemann,<br />

wie sich Maschinenbauer, Integratoren und<br />

Betreiber mit AS-Interface das Leben leichter<br />

machen können.<br />

ASi MASTER NEWS: Was unterscheidet<br />

AS-Interface grundsätzlich von anderen<br />

Feldbussen?<br />

Fabricio Granados: Mit AS-Interface<br />

können Sensoren, Aktuatoren und Module<br />

so einfach, flexibel und wirtschaftlich wie<br />

bei keinem anderen Feldbus in Automatisierungslösungen<br />

eingebunden werden.<br />

Denn sie alle werden auf einfache Weise<br />

an das verpolungssichere ASi Profilkabel<br />

angeschlossen – ohne vorkonfektionierte<br />

Kabel und kodierte Stecker, an passender<br />

Stelle, innerhalb von Sekunden, ohne<br />

spezielles Werkzeug und bei flexibler<br />

Wahl der Topologie. Kinderleicht – noch<br />

einfacher geht es nicht.<br />

ASi MASTER NEWS: Warum braucht ASi<br />

keine Stecker und nur ein Kabel?<br />

Fabricio Granados: Das liegt an der<br />

elektromechanisch eleganten Kontaktierung<br />

des ASi Kabels mit Hilfe der Durchdringungstechnik.<br />

Die Teilnehmer im ASi<br />

Netzwerk werden dabei einfach auf das<br />

gelbe Profilkabel aufgepierct – ein Stecker<br />

für den Anschluss ist nicht nötig. Bei<br />

typischen Feldbuslösungen mit Rundkabeln<br />

ist das dagegen deutlich<br />

komplizierter. Um nur zwei Module im Feld<br />

zu verbinden, sind jeweils zwei vorkonfektionierte<br />

Kabel für Daten und Energie<br />

und damit vier speziell kodierte Stecker<br />

notwendig, die entsprechend Geld kosten.<br />

Bei größeren Anlagen mit Ethernet-<br />

Feldbussen kommen also schnell mehrere<br />

hundert Kabel, oft in unterschiedlichen<br />

Längen, und noch einmal doppelt so viele<br />

Stecker zusammen.<br />

Ein weiterer Vorteil: ASi Module können an<br />

jeder beliebigen Stelle an das Profikabel<br />

angeschlossen werden und lassen sich<br />

auch ganz leicht austauschen, versetzen<br />

oder hinzufügen. Bei einer anderen Feldbuslösung<br />

ist das so nicht möglich.<br />

ASi MASTER NEWS: Was macht ASi als<br />

Verdrahtungssystem und Feldbustechnologie<br />

so kostengünstig – immerhin können<br />

bis zu zwei Drittel sonst üblicher Verdrahtungskosten<br />

eingespart werden?<br />

Fabricio Granados: Was so leicht geht<br />

wie das Aufpiercen von Modulen, geht<br />

auch schnell. Und Zeit ist Geld. Das gilt<br />

auch für die Planung. Mit AS-Interface<br />

kann flexibel vor Ort entschieden werden,<br />

wo genau das Modul angeschlossen werden<br />

soll. Die Längen von Anschlusskabeln<br />

müssen ebenso wenig bedacht werden<br />

wie die richtige Kodierung von Steckern.<br />

Eine falsche Ausführung gibt es bei ASi<br />

nicht – und damit auch kein Suchen,<br />

Modifizieren oder Warten auf die richtige<br />

Anschlusstechnik, was ebenfalls Zeit<br />

und Geld kostet. Außerdem können mit<br />

AS-Interface extrem viele Module mit der<br />

Steuerung verbunden und so gerade auch<br />

in großen Anlagenkonfigurationen weitere<br />

Einsparpotenziale realisiert werden. Mit<br />

AS-Interface ziehen sie damit sprichwörtlich<br />

den Verdrahtungskosten den Stecker.<br />

Und das auch digital – denn mit ASi-5<br />

wird selbst für die Einbindung von über<br />

100 Modulen, mit denen IO-Link Devices<br />

angeschlossen oder Frequenzumrichter<br />

angesteuert werden, immer nur eine<br />

IP-Adresse benötigt. Auch das spart bei<br />

der Einrichtung des ASi Netzwerks Zeit<br />

und Geld – und Nerven. Alles in<br />

allem können Sie mit AS-Interface Lösungen<br />

von Bihl+Wiedemann gegenüber anderen<br />

Feldbussystemen damit bis zu 68<br />

Prozent der Verdrahtungskosten sparen.<br />

ASi MASTER NEWS: Wieso ist ASi<br />

besonders ressourcenschonend und<br />

nachhaltig?<br />

Fabricio Granados: Je ressourcenschonender<br />

die Lösung, desto besser deren<br />

Aussichten. Und eine im Vergleich zu<br />

anderen Feldbustechnologien bessere<br />

Zukunftsfähigkeit bringt ASi allein schon<br />

systembedingt mit. Während konventionelle<br />

Parallelverdrahtung viel Kabel<br />

und damit viel Kupfer und viel Kunststoff<br />

benötigt, ist der Verbrauch dieser<br />

Ressourcen bei AS-Interface minimal,<br />

ja minimalst. Das betrifft sowohl die<br />

Rohstoffe selbst als den Energieverbrauch<br />

in der Kabelproduktion. Und Abfall bei<br />

einer späteren Entsorgung fällt bei ASi<br />

auch deutlich weniger an. All dies gilt<br />

auch für Stecker und Buchsen, von<br />

denen andere Feldbusnetzwerke voll<br />

sind, während sie bei AS-Interface<br />

komplett entfallen.<br />

ASi MASTER NEWS: Auch wenn es<br />

schon viele sind – wieso setzen dann<br />

nicht schon längst alle Automatisierer auf<br />

AS-Interface?<br />

Fabricio Granados: Eine gute Frage, die<br />

ich Ihnen nicht beantworten kann. Aber<br />

wir arbeiten an den 100 %. Apropos:<br />

Wie sieht es eigentlich bei Ihnen aus, liebe<br />

Leserinnen und Leser?<br />

11


AS-INTERFACE<br />

ANWENDUNG<br />

WORKSHOPS | BY BIHL+WIEDEMANN<br />

WORKSHOP-PROGRAMM VON BIHL+WIEDEMANN <strong>2024</strong><br />

Nach den großen Erfolgen der letzten Jahre mit der Arena Tour und der Safety Tour 2023 wird die Explore<br />

Workshop-Reihe von Bihl+Wiedemann auch <strong>2024</strong> fortgesetzt. Das Mannheimer Unternehmen bietet dieses Jahr<br />

zwei kostenfreie Workshop-Formate an, die sich mit den Themen IIoT und Gebäudeautomation beschäftigen.<br />

Im Workshop-Format „Smart<br />

Factory mit AS-Interface“<br />

erfahren Sie, wie sich<br />

AS-Interface als effizientes<br />

Nervensystem für die Smart<br />

Factory nutzen lässt und<br />

wie sich IIoT-Projekte mit<br />

den ASi-5/ASi-3 Gateways<br />

mit REST-API und OPC UA<br />

einfach, schnell und kostengünstig<br />

realisieren lassen.<br />

Lernen Sie die Vorteile der leistungsstarken<br />

ASi-5 Technologie kennen und überzeugen<br />

Sie sich, wie einfach der Weg vom intelligenten<br />

Sensor in die Cloud sein kann. Beim<br />

Workshop-Format „Gebäudeautomation mit<br />

AS-Interface: einfach, flexibel und zukunftssicher“<br />

geht es darum, wie sich mit AS-Interface<br />

Brandlasten signifikant senken und<br />

gleichzeitig Montagekosten und Ressourcen<br />

wie Kupfer oder Aluminium einsparen lassen.<br />

Denn gerade in Gebäuden werden die<br />

Themen Nachhaltigkeit und Reduzierung<br />

von CO 2 immer wichtiger, wozu ASi einen<br />

erheblichen Beitrag leisten kann, weil im<br />

Vergleich zu anderen Automatisierungslösungen<br />

deutlich weniger Kabel und Stecker<br />

benötigt werden.<br />

Bei beiden Formaten handelt es sich um<br />

Tagesworkshops, bei denen vor allem<br />

praxisnahe Beispiele im Fokus stehen.<br />

Workshops von Bihl+Wiedemann <strong>2024</strong> im Überblick<br />

Workshop:<br />

„Smart Factory mit AS-Interface“<br />

3 IIoT-Projekte mit REST-API und OPC UA<br />

3 ASi-5/ASi-3 Gateway als Edge-Device<br />

3 Konsequente Trennung von IT und OT<br />

für effizienten Datentransfer<br />

3 Einfache Integration unterschiedlichster<br />

(IO-Link) Devices<br />

3 Schutz durch moderne IT-Security-Konzepte<br />

3 Nutzung von Geräte- und Diagnosedaten<br />

in IT-Systemen<br />

Workshop:<br />

„Gebäudeautomation mit AS-Interface:<br />

einfach, flexibel und zukunftssicher“<br />

WORKSHOPS | BY BIHL+W<br />

3 Inbetriebnahme eines ASi Kreises<br />

3 Integration von Sensoren und Aktuatoren<br />

in beliebige Gebäudeautomatisierungssysteme<br />

3 Vorteile von ASi (auch im Bestand)<br />

3 Einfache Diagnose mit Webserver und<br />

Diagnosepuffer<br />

3 Reduktion von Brandlasten in Gebäuden<br />

3 Realisierung von Umbauten und<br />

Nutzungsänderungen ohne großen Aufwand<br />

IIoT TOUR | GEBÄUDETE<br />

Heilbronn | Köln | Wolnzach | Bie<br />

12<br />

Heilbronn | Köln | Wolnzach | Bielefeld | Hamburg<br />

Termine & Anmeldung: www.bihl-wiedemann.de/explore<br />

SCANNEN UN<br />

EINEN WORK<br />

GRATIS ANM


AS-INTERFACE<br />

ENTWICKLUNG<br />

ASi-5 UND ASi HIGHLIGHTS<br />

VON BIHL+WIEDEMANN<br />

ASi-5 Zählermodul jetzt auch als aktiver Verteiler<br />

Das Portfolio an ASi-5 Zählermodulen von Bihl+Wiedemann besteht aktuell aus verschiedenen<br />

Varianten in Schutzart IP20 und IP67 mit je vier digitalen Zählereingängen, die einzeln konfiguriert<br />

und parametriert werden können. Neu hinzu kommt jetzt das ASi-5 Zählermodul BWU4996, das<br />

sich als aktiver Verteiler durch seine flache Bauform (35 mm tief) perfekt für die Montage im<br />

Kabelkanal eignet. Das Modul ist mit zwei digitalen Zählereingängen ausgestattet, die sich als zwei<br />

zweikanalige oder zwei einkanalige Eingänge einzeln konfigurieren und parametrieren lassen.<br />

Alle ASi-5 Zählermodule im Sortiment arbeiten mit Zählerfrequenzen bis maximal 250 kHz und ermöglichen<br />

darüber hinaus den Anschluss von Impulszähler und Encoder (24 V). Neben der Flexibilität<br />

beim Einsatz der Module durch die individuelle Parametrierung und den für ASi typischen drastisch reduzierten Verdrahtungsaufwand im Feld sorgen zusätzliche<br />

Funktionen dafür, dass sich mit den ASi-5 Zählermodulen viele unterschiedliche Applikationen kostengünstig lösen lassen. So kann der Anwender jetzt zwischen<br />

einem 32 Bit Wertebereich und einer schnellen Übertragung von zwei bzw. vier unabhängigen 16 Bit Zählerwerten in nur 1,27 ms wählen. Und neben diversen<br />

Zählerfunktionen können jetzt auch Frequenz- und Periodendauermessungen mit und ohne Filterung vorgenommen werden, die beispielsweise eine einfache<br />

Stückgutzählung, Positionierungsaufgaben oder Geschwindigkeitsmessungen ermöglichen.<br />

Netzteil<br />

BW4223<br />

Netzteil<br />

BW4223<br />

Gateway<br />

Limited Energy Circuits ( 100 W)<br />

(> 100 W)<br />

ASi Kreis 2 < 100 W<br />

UL-Lösungen von Bihl+Wiedemann<br />

ASi Kreis 1 < 100 W<br />

Hersteller aus anderen Ländern, die Anlagen<br />

in den nordamerikanischen Markt exportieren<br />

möchten, müssen lokale Vorschriften erfüllen,<br />

die sich grundlegend von den europäischen<br />

IEC-Normen unterscheiden. Unverzichtbar ist<br />

in der Praxis vor allem die UL-Zertifizierung<br />

der Anlage vor Ort. Idealerweise haben dafür<br />

alle eingesetzten Komponenten bereits eine<br />

UL-Zertifizierung. Häufig muss hier auf die normgerechte<br />

Einhaltung der mit NEC Class 2/Limited<br />

Energy Circuit verbundenen Einschränkung der<br />

Leistung geachtet werden.<br />

Die modernen ASi Lösungen von<br />

Bihl+Wiedemann - bestehend aus ASi-5/ASi-3<br />

Gateways und 30 V Netzteilen - sind alle<br />

UL-zertifiziert. Zur Erfüllung der Leistungsbegrenzung<br />

stehen wahlweise NEC-Class-2-Netzteile<br />

oder UL-zertifizierte Leistungsbegrenzungsmodule<br />

zur Verfügung.<br />

Kleine Applikationen mit nur einem ASi Kreis<br />

mit maximal 4 A lassen sich einfach UL-konform<br />

realisieren, indem neben dem ASi-5/ASi-3 Feldbus<br />

Gateway für die Stromversorgung ein auf<br />

100 W beschränktes 30 V Netzteil BW4223<br />

(UL-zertifiziert, NEC Class 2) eingesetzt wird.<br />

Wenn mehr als ein ASi Kreis benötigt wird, empfiehlt<br />

sich die Verwendung eines ASi-5/ASi-3<br />

Gateways mit zwei ASi Kreisen und integrierter<br />

Entkopplung, optimiert für 2 x Limited Energy<br />

Circuit – z.B. BWU3830 für PROFINET oder<br />

BWU3947 für EtherNet/IP – sowie zwei 30 V<br />

Netzteilen BW4223. Der Einsatz eines Leistungsbegrenzungsmoduls<br />

ist dafür nicht erforderlich.<br />

13


AS-INTERFACE<br />

ENTWICKLUNG<br />

Portfolio für ASi-5 und ASi-3 Antriebslösungen für Motorrollen,<br />

Gleichstrommotoren und Frequenzumrichter wächst weiter<br />

NOT-HALT<br />

Leuchttastermodul<br />

Rollenantriebe:<br />

Interroll, RULMECA,<br />

Itoh Denki, Rollex etc.<br />

Frequenzumrichter:<br />

SEW MOVIMOT © , SEW MOVI-SWITCH © , Lenze Smart Motor,<br />

ebm-papst K4, Bonfiglioli DGM/DGM-R, NORDAC BASE,<br />

NORDAC FLEX, NORDAC LINK, Danfoss VLT, Rockwell PF525, etc.<br />

Funktionale Sicherheit:<br />

Not-Halt, Türüberwachung,<br />

Muting, STO, etc.<br />

100m - 1000m<br />

Bereits heute verfügt Bihl+Wiedemann über ein<br />

umfangreiches Sortiment an Motormodulen für<br />

vielfältige Antriebslösungen mit ASi-5 für die Ansteuerung<br />

von Motorrollen, Gleichstrommotoren<br />

und Frequenzumrichter. Und das Portfolio wächst<br />

weiter. Mit dem ASi-5 Motormodul BWU4416<br />

in Schutzart IP67 lässt sich ein SEW MOVIMOT<br />

Antrieb ansteuern. Dafür ist das Modul mit je<br />

vier Kabelbuchsen in M12 ausgestattet und verfügt<br />

zudem über sechs digitale Eingänge zum<br />

Anschluss von Sensoren. Die Versorgung der<br />

Eingänge und des Motors erfolgt aus AUX,<br />

wodurch eine höhere Leistung an den Eingängen<br />

erzielt wird. Für Applikationen, bei denen weniger<br />

komplexe Funktionen kostengünstig realisiert<br />

werden sollen, bietet Bihl+Wiedemann darüber<br />

hinaus eine Vielzahl von ASi-3 Motormodulen für<br />

viele Antriebe in unterschiedlichen Ausprägungen.<br />

ASi-5 Safety Muting Modul BWU4411<br />

Mit dem ASi-5 Safety<br />

Muting Modul<br />

BWU4411 in IP67 von<br />

Bihl+Wiedemann können<br />

unterschiedliche<br />

Mutinglösungen bis SIL3/<br />

PLe einfach, effizient<br />

und deutlich kostengünstiger<br />

realisiert werden als mit vergleichbaren ethernetbasierten<br />

Lösungen. Ob Kreuz-Muting oder sequenzielles<br />

Muting, alle erforderlichen Sensoren und<br />

Sicherheitskomponenten lassen sich flexibel an das<br />

ASi-5 Safety Muting Modul BWU4411 anschließen.<br />

So stehen sämtliche für das Muting notwendigen<br />

Signale in einem Modul unter einer einzigen ASi-5<br />

Adresse zur Verfügung. Nicht verwendete Ein- und<br />

Ausgänge können beispielsweise dafür verwendet<br />

werden, um Mutingleuchten anzusteuern oder Tastermodule<br />

einzubinden. Alternativ zur Verarbeitung<br />

im ASi Sicherheitsmonitor können alle relevanten<br />

Signale auch über sichere Feldbusse – PROFIsafe,<br />

CIP Safety, FSoE oder openSAFETY – weitergegeben<br />

werden.<br />

In der Software-Suite ASIMON360 gibt es für viele<br />

Anwendungsfälle fertig zertifizierte Mutingbausteine<br />

für eine komfortable Parametrierung. Eine<br />

aufwendige Programmierung in der Steuerung<br />

ist nicht erforderlich. Die ASi-5 Mutinglösung von<br />

Bihl+Wiedemann überzeugt auch unter Kostenaspekten.<br />

Das ASi-5 Muting Modul BWU4411<br />

ist nicht nur gut 60 % günstiger als vergleichbare<br />

ethernetbasierte Feldbuslösungen im Markt, der<br />

Anwender spart auch Montage- und Materialkosten<br />

durch die einfache, schnelle und fehlersichere<br />

Installation mit Hilfe der Durchdringungstechnik.<br />

ASi-5 Safety Module in IP20 und IP67<br />

Ergänzend zum ASi-5 Safety Muting Modul<br />

BWU4411 können 12 Varianten an ASi-5 Safety<br />

Eingangsmodulen perspektivisch dank der Kombination<br />

von sicheren Signalen und Standardsignalen<br />

in einem Modul nahezu alle industrierelevanten Integrations-<br />

und Einsatzszenarien abdecken.<br />

Neben den aktuell bereits verfügbaren ASi-5 Safety<br />

Eingangsmodulen in IP67 und IP20 mit je 12<br />

Standardsignalen sowie zwei sicheren Eingängen<br />

für potentialfreie Kontakte, für OSSDs oder für die<br />

Kombination potentialfreier Kontakt/OSSD arbeitet<br />

Bihl+Wiedemann an vergleichbaren Lösungen für<br />

den platzsparenden Einbau als Leiterplattenmodule,<br />

etwa in ein Maschinenbedienpanel, und an<br />

etwas kompakteren Feldmodulen mit vier Standardsignalen<br />

in IP67. Ebenfalls in Vorbereitung sind<br />

weitere ASi-5 Safety Module.<br />

14


AS-INTERFACE<br />

ENTWICKLUNG<br />

ASi-5 Safety Gateways mit ASi-5/ASi-3 Safety Monitor<br />

Immer wenn es darum geht, sichere Signale und<br />

Standardsignale im Feld einzusammeln, sichere<br />

High-End-Sensoren anzubinden, komplexere<br />

Sicherheitsapplikationen zu lösen, eine Vielzahl<br />

sicherer Bits von unterschiedlichen Teilnehmern<br />

zu übertragen oder Diagnose- und Zusatz-<br />

informationen zu nutzen, ist<br />

ASi-5 Safety die passende<br />

Ergänzung zu ASi Safety at<br />

Work. Für die Einbindung der<br />

neuen Safety-Generation von<br />

AS-Interface, die kompatibel<br />

zu allen bisherigen ASi Geräten<br />

und Komponenten ist,<br />

parallel auf derselben Infrastruktur<br />

läuft und sich deshalb<br />

leicht in bestehende Applikationen<br />

einbinden lässt, bietet<br />

Bihl+Wiedemann mit den<br />

ASi-5/ASi-3 Safety Gateways die perfekte Lösung.<br />

Die ASi-5/ASi-3 Feldbus Gateways mit integriertem<br />

ASi-5/ASi-3 Sicherheitsmonitor sind bereits<br />

in verschiedenen Varianten für PROFINET und<br />

EtherNet/IP verfügbar, zum Teil mit sicherem Feldbus<br />

und lokalen E/As. Zur Hannover Messe wird das<br />

bestehende Sortiment erweitert um ASi-5/ASi-3<br />

Gateways mit integriertem ASi-5/ASi-3 Sicherheitsmonitor,<br />

Safe Link, OPC UA und Webserver<br />

für Safety over EtherCAT (FSoE) für zwei ASi<br />

Kreise (BWU3962) sowie für EtherNet/IP+Modbus<br />

TCP, CIP Safety über EtherNet/IP, für einen Kreis<br />

(BWU4006) und für zwei Kreise (BWU4007).<br />

Auch unabhängig von ASi-5 Safety Applikationen<br />

profitieren Anwender direkt von den neuen Gateways,<br />

die dasselbe Preisniveau haben wie vergleichbare<br />

Modelle mit ASi-3 Sicherheitsmonitor:<br />

neben den funktionalen Verbesserungen insbesondere<br />

von der modernen 16 Gigabyte Chipkarte, auf<br />

der jetzt ein komplettes Projekt abgespeichert werden<br />

kann – inklusive Safety- und Hardware-Konfiguration,<br />

Parameterdaten angeschlossener Geräte<br />

und Anwenderkommentaren aus ASIMON360.<br />

Einfach, flexibel,<br />

bedarfsgerecht, kostengünstig:<br />

IO-Link Integration mit ASi-5<br />

IMPRESSUM<br />

Die Anbindung von IO-Link Devices an die<br />

Steuerungsebene bzw. Cloud bietet mit ASi-5<br />

und den ASi-5 Modulen mit integriertem IO-Link<br />

Master von Bihl+Wiedemann eine Reihe von Vorteilen.<br />

Anwender profitieren bei der feldbusunabhängigen<br />

Lösung nicht nur von einer perfekten<br />

Einbettung von IO-Link in ASi-5 und in die benutzerfreundlichen<br />

Konfigurationstools ASIMON360 und<br />

ASi Control Tools360, sondern auch von der Freiheit<br />

in der Topologiewahl, einem reduzierten Verdrahtungsaufwand<br />

ohne vorkonfektionierte Stecker und<br />

Switches, einem geringen IP-Verwaltungsaufwand<br />

sowie einem smarten Energieversorgungskonzept.<br />

Und ganz wesentlich: sie sparen Kosten. Denn<br />

ASi-5 Module mit integriertem IO-Link Master sind<br />

im Allgemeinen nicht nur deutlich günstiger als<br />

Ethernet-Feldbusmodule oder IO-Link Hubs, sie<br />

sind auch bedarfsgerecht verfügbar. So steht für<br />

den Einsatz im Feld ein fein abgestuftes Sortiment<br />

von Varianten mit ein, zwei und vier IO-Link Ports<br />

Class A und Class B sowie mit acht IO-Link Ports<br />

Class A zur Auswahl. Ergänzt werden diese durch<br />

ein OEM-Modul und Schaltschrankmodule mit konfigurierbaren<br />

Anschlüssen für vier IO-Link Ports,<br />

wobei das ASi-5 Schaltschrankmodul BWU4775<br />

zusätzlich auch noch vier analoge Eingänge<br />

(4 … 20 mA) zur Verfügung stellt. Damit bekommt<br />

und bezahlt der Anwender immer genau das Anschlussmodul<br />

mit der Ausstattung, das er auch<br />

wirklich braucht.<br />

Herausgeber:<br />

Bihl+Wiedemann GmbH<br />

Floßwörthstraße 41<br />

D-68199 Mannheim<br />

Telefon: +49 (621) 339960<br />

Telefax: +49 (621) 3392239<br />

info@bihl-wiedemann.de<br />

www.bihl-wiedemann.de<br />

Herstellung:<br />

MILANO medien GmbH<br />

Hanauer Landstraße 196A<br />

D-60314 Frankfurt am Main<br />

Telefon: +49 (69) 48000540<br />

Telefax: +49 (69) 48000549<br />

info@milanomedien.com<br />

www.milanomedien.com<br />

Redaktion:<br />

Dirk Heyden,<br />

Thomas Rönitzsch<br />

15


WORKSHOPS | BY BIHL+WIEDEMANN<br />

IIoT TOUR | GEBÄUDETECHNIK TOUR<br />

Heilbronn | Köln | Wolnzach | Bielefeld | Hamburg<br />

Jetzt kostenfrei<br />

anmelden<br />

Besuchen Sie uns auch hier<br />

Halle 9,<br />

Stand H01<br />

22.04. - 26.04.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!