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INDUSTRIELLE AUTOMATION 2/2024

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SPECIAL CONNECTIVITY<br />

Das DC-Portfolio des<br />

Herstellers kommt an<br />

vielen Stellen zum Einsatz<br />

RUND 20 PROZENT ENERGIEERSPARNIS<br />

Potenzielle Anwender zögern vermutlich auch, weil es bisher<br />

kaum Erfahrungen mit Gleichstrom im Fabrikumfeld gibt. Hier<br />

wollen Lapp und das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik<br />

und Automatisierung IPA in Stuttgart mit dem Werk in Forbach<br />

einen Piloten schaffen, an dem sich andere Fabrikplaner orientieren<br />

können. Das IPA hat in einer Konzeptstudie mit einer Bestandsaufnahme<br />

der Erzeuger und Verbraucher im Werk und<br />

einem Stufenplan zur Einrichtung eines Gleichstromnetzes die<br />

Basis gelegt. Auch die Kosten und der ROI wurden dabei berücksichtigt.<br />

Demnach könnten zehn Prozent der Verbraucher sofort<br />

mit Gleichstrom versorgt werden. Zusammengerechnet sind das<br />

pro Jahr 1,5 GWh. Ein hohes Einsparpotential ergibt sich bei den<br />

Motoren in der Ablängerei, in der große Trommeln und somit<br />

Massen beschleunigt und stark abgebremst werden. Die Energie<br />

muss also nicht mehr über Widerstände verheizt werden, sondern<br />

wird im Netz rekuperiert. Die geplante Ausstattung des<br />

Werks mit Photovoltaik und auch der Aufbau von Ladestationen<br />

für E-Fahrzeuge erlaubt eine direkte Anbindung von DC-Erzeugern<br />

und weiteren DC-Verbrauchern an das Netz.<br />

„Das Gleichstromnetz im Werk in Forbach ist erstmal eine Konzeptstudie“,<br />

betont Dr. Susanne Krichel, Leiterin Innovation and<br />

Advanced Technology bei Lapp. Jetzt gehe es an die stufenweise<br />

Prüfung der Umsetzung und der verfügbaren Komponenten. Zunächst<br />

soll in Halle 6 „auf der grünen Wiese“ die DC-Netzinfrastruktur<br />

aufgebaut und in Halle 1 nachgerüstet werden. Dann erfolgt<br />

die Anbindung der Photovoltaik auf dem Dach mit der Gebäudetechnik.<br />

In den nächsten Schritten kommen weitere Verbraucher<br />

hinzu, die die Maximalleistung der Photovoltaikanlage nutzen.<br />

Langfristig könnten alle Stromverbraucher an das DC-Netz angeschlossen<br />

werden, wobei Rekuperation und eventuell notwendigen<br />

Batteriespeichern eine wichtige Rolle zukommt. Wenn alles klappt<br />

wie geplant, werden auch die anderen Hallen auf DC umgerüstet.<br />

Dabei ist Lapp auf Partner angewiesen, „denn bei Gleichstrom gibt<br />

es kein Unternehmen, das alles kann“, so Krichel.<br />

STARKES PARTNERNETZWERK<br />

Daneben geht die technische Entwicklung weiter. So arbeiten Unternehmen<br />

aus der ODCA des ZVEI e.V. an einem AIC-Konverter<br />

(Active Infeed Konverter), der das AC- und DC-Netz besser koordiniert<br />

und so Lastspitzen mildert. Erfahrungen bei einem Anbieter<br />

von DC-Komponenten, der bereits eine komplette Fabrik auf<br />

Gleichstrom umgestellt hat, zeigen: Die maximale Spitzenleistung,<br />

die der Betrieb aus dem Netz bezieht, hat sich deutlich reduziert.<br />

Das Unternehmen spart damit bares Geld, weil es beim Stromanbieter<br />

deutlich günstigere Konditionen bekommt.<br />

Eine Fabrik, die zu hundert Prozent mit Gleichstrom arbeitet,<br />

hält Krichel grundsätzlich für möglich, aber nicht für wahrscheinlich<br />

– die Zukunft liege bei hybriden Netzen und auf die Bedarfe<br />

der Fabriken angepassten Netzkonzepten. „Was ist machbar und<br />

was ist wirtschaftlich sinnvoll? Diese Fragen wollen wir in Forbach<br />

beantworten“, so Krichel.<br />

Bilder: Lapp<br />

www.lapp.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

U.I. Lapp GmbH<br />

Schulze-Delitzsch-Straße 25<br />

70565 Stuttgart<br />

Telefon 0711 78 38 - 01<br />

E-Mail: info.de.uil@lapp.com<br />

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GLEICHSTROM BERECHNEN“<br />

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48 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 www.industrielle-automation.net

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