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Digital Scout automatica 2023

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DER KOMPASS ZU IHREM MESSEEVENT <strong>2023</strong> – POWERED BY WORLD OF INDUSTRIES<br />

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27. bis 30. 06. <strong>2023</strong><br />

täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr<br />

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robustes, wasser- und staubdichtes Design (Schutzart IP67)<br />

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AUTOMATICA <strong>2023</strong><br />

GRUSSWORT<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

innerhalb von nur zwölf Monaten findet die <strong>automatica</strong> nun zum zweiten Mal<br />

statt – dahinter steht eine langfristige, strategische Entscheidung: Parallel zur<br />

<strong>automatica</strong> läuft die LASER World of PHOTONICS. Von dieser Kombination der<br />

beiden internationalen Hightech-Events versprechen wir uns echte Synergieeffekte.<br />

So sind Laser zum Schweißen, Schneiden oder Kennzeichnen mittlerweile<br />

fester Bestandteil in hochautomatisierten Produktionslinien. Im Gegenzug<br />

spielen viele Laserapplikationen erst durch die Kombination mit Robotern ihre<br />

wirtschaftliche Stärke aus. Natürlich können Sie mit einem Messeticket beide<br />

Veranstaltungen besuchen.<br />

Sei es Klimaschutz, Lieferketten-Resilienz oder Fachkräftemangel – die Themen<br />

der <strong>automatica</strong> sind aktueller denn je. Rund 650 Aussteller aus 34 Ländern<br />

präsentieren für diese großen Herausforderungen nachhaltige Lösungsansätze.<br />

Denn klar ist: Nur intelligent automatisiert und digital vernetzt lässt sich<br />

wirtschaftlich und nachhaltig produzieren – ohne riskante Abhängigkeiten<br />

einzugehen.<br />

Erlebbar wird das auch auf dem <strong>automatica</strong> Rahmenprogramm: sei es beim<br />

munich_i High-tech-Summit am 28. Juni mit 17 zukunftsweisenden Vorträgen<br />

von Sprechern aus Europa, Amerika und Asien; oder bei insgesamt neun<br />

Showcases, darunter die TestZone mit dem Motto „Discover automation:<br />

hand-on!“ sowie die Premiere-Formate „Service Robot City“ mit Robot<br />

Restaurant und „Mobile Robots in Production“ als Testlauf einer gemischten<br />

AGV-Flotte. Auch das schon klassische <strong>automatica</strong>-Thema „Konnektivität“ wird<br />

mit „Connected Machines: umati@<strong>automatica</strong>“ auf ein neues Niveau gehoben.<br />

Ein perfektes Zusammenspiel von Mensch<br />

und Maschine, das ist die Basis all unseres<br />

Schaffens.<br />

Mit größter Leidenschaft und Gefühl für das<br />

größte und das kleinste Ganze heben unsere<br />

Ingenieure die Sumitomo Drive Technologies<br />

DNA mit der Aktuator-Produktfamilie TUAKA<br />

auf das nächste Level.<br />

Willkommen TUAKA. Willkommen Zukunft.<br />

Wir haben Ihnen also wieder ein gehaltvolles<br />

Messeprogramm zusammengestellt!<br />

Ich freue mich, Sie bald in München<br />

begrüßen zu dürfen,<br />

Anja Schneider<br />

Exhibition Director <strong>automatica</strong><br />

Messe München GmbH<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Redaktion<br />

Chefredakteure:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer, Miles Meier,<br />

Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Redakteure:<br />

Dipl.-Geogr. Martina Laun,<br />

B.A. Melina Hosseinli (Vol.),<br />

Dipl.-Ing. Guido Matthes,<br />

Dipl.-Ing. (FH) Inga Ronsdorf,<br />

Dipl.-Ing. Manfred Weber,<br />

Vanessa Sendrowski<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch,<br />

Petra Weidt<br />

Koordination<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Gestaltung<br />

Anette Fröder<br />

BESUCHEN SIE UNS<br />

HALLE B6 · STAND 321


08<br />

16<br />

AUTOMATICA <strong>2023</strong><br />

03 Grußwort zur <strong>automatica</strong> <strong>2023</strong><br />

03 Impressum<br />

06 Mit Automatisierung den CO 2<br />

-Footprint reduzieren<br />

08 Umweltmanagement und technologische<br />

Innovationen strategisch vereinen<br />

12 Industrieroboter-Baukasten<br />

15 Produktinnovationen zur <strong>automatica</strong> <strong>2023</strong><br />

16 Präzisionswellgetriebe<br />

20 Was bei der Bestimmung des Anhaltewegs von<br />

fahrerlosen Transportfahrzeugen zu beachten ist<br />

23 Produktinnovationen zur <strong>automatica</strong> <strong>2023</strong><br />

24 Automatisierter Behältertransport-Kreislauf<br />

27 Produktinnovationen zur <strong>automatica</strong> <strong>2023</strong><br />

TITELBILD<br />

Foto: Messe München, Holger Rauner<br />

24<br />

4 DIGITAL SCOUT Ihr Kompass zur <strong>automatica</strong> <strong>2023</strong>


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MIT AUTOMATISIERUNG DEN CO 2<br />

-FOOTPRINT REDUZIEREN<br />

DIE PRODUKTION<br />

DER ZUKUNFT<br />

Die Ziele, die sich sowohl die UN als auch viele produzierende Unternehmen<br />

in Sachen CO 2<br />

-Reduzierung gesetzt haben, sind ohne Zweifel notwendig.<br />

Eine Umsetzung ist ambitioniert und kostet Geld. Aber: Die Nachhaltigkeitsbestrebungen<br />

generieren auch völlig neue Märkte, schaffen attraktive<br />

Geschäftsmodelle und bieten der Robotik und Automation als Schlüsseltechnologie<br />

immense Chancen. Möglichkeiten der nachhaltigen Produktion<br />

zeigt die <strong>automatica</strong> von 27. bis 30. Juni <strong>2023</strong> in München.<br />

Intelligente Automation kann entscheidend dazu beitragen,<br />

die angestrebten Klimaziele zu erreichen, indem sie die Energieeffizienz<br />

der Produktion verbessert oder auch durch die<br />

Reduktion von Ausschuss für ressourcenschonende Fertigungsprozesse<br />

sorgt. Darüber hinaus liefert die Montage- und<br />

Handhabungstechnik neue Ansätze für Recycling und Kreislaufwirtschaft.<br />

Und sie hilft dabei, nachhaltige Produkte wirtschaftlicher<br />

herzustellen. Kurz: Sie optimiert sowohl auf Produktionsals<br />

auch auf Produktebene.<br />

Welche Lösungen die Anbieter aus den Bereichen intelligenter<br />

Automation und Robotik für die unterschiedlichsten Applikationen<br />

in den verschiedensten Branchen favorisieren, wird sich auf der<br />

<strong>automatica</strong> zeigen. Insbesondere der Blick auf grüne Technologien<br />

in den Bereichen Energieerzeugung und Mobilität verspricht<br />

spannend zu werden.<br />

GRÜNE TECHNOLOGIEN SCHAFFEN<br />

NEUE MÄRKTE<br />

„Green-Technologies“ wie Photovoltaik, Windenergie, Brennstoffzelle<br />

und E-Mobilität gelten als wirtschaftliche Treiber der<br />

Automatisierungstechnik. Der gesellschaftliche Umbau in Richtung<br />

Nachhaltigkeitsdenken und Klimaneutralität sorgt für<br />

Neugeschäft, eben weil Robotik und Automation hierbei als<br />

Schlüsseltechnologien fungieren.<br />

Das schlägt sich bereits in einer erhöhten Nachfrage bei den<br />

Automations- und Robotikanbietern nieder, wie Volker Spanier,<br />

Leiter Industrierobotik bei Epson, bemerkt: „In jüngster Zeit<br />

mehren sich die Anfragen aus den Bereichen Batterie- und Brennstoffzellenfertigung.<br />

Hier wird es bald um ähnlich hohe Stückzahlen<br />

wie in der Photovoltaikindustrie gehen. Entscheidend für Europa<br />

6 DIGITAL SCOUT Ihr Kompass zur <strong>automatica</strong> <strong>2023</strong>


AUTOMATICA <strong>2023</strong><br />

wird sein, wo sich dieses Geschäft künftig abspielt. Noch kommen<br />

nahezu alle Ausrüster der Gigafactories aus Asien. Vielleicht<br />

liefert die <strong>automatica</strong> hier vielversprechende Ansätze, insbesondere<br />

für die erst jetzt aufkommende Brennstoffzellenfertigung.“<br />

NEUE ANFORDERUNGEN AN DIE ROBOTIK<br />

Bei aller Begeisterung über die neuen Einsatzmöglichkeiten für<br />

Roboter stellt sich die Frage: Sind Standardroboter für die<br />

Fertigung von Lithium-Ionen-Batterien und Brennstoffzellen<br />

überhaupt tauglich? Und welche Eigenschaften von Vier- und<br />

Sechsachsern sind bei diesen Applikationen besonders gefragt?<br />

Auch die Fertigung von Brennstoffzellen hat ihre Besonderheiten.<br />

Und auch hier geht es nicht ohne Roboter. So müssen<br />

beispielsweise die jeweils 400 bis 500 Bipolarplatten eines<br />

Brennstoffzellen-Stacks mit höchster Präzision und Dynamik<br />

geschichtet werden. Dazu bedarf es nicht nur ultraschneller<br />

Roboter. Da die Maschinen in korrosiver Atmosphäre zum Einsatz<br />

kommen, müssen sie für diese Umgebungsbedingungen<br />

qualifiziert sein. Auf der <strong>automatica</strong> wird sich zeigen, welche<br />

Hersteller Roboter für diese spezifischen Einsatzfälle liefern<br />

können.<br />

Peter Pühringer, Geschäftsführer von Stäubli Robotics Deutschland,<br />

gibt Entwarnung: „Mehrere führende Hersteller haben mit<br />

Sicherheit Roboter im Programm, die mit diesen Anforderungen<br />

zurechtkommen. Stäubli Robotics zeigt auf der Messe Vier- und<br />

Sechsachs-Roboter für den Einsatz in Hyperdry Environments<br />

sowie Sonderausführungen für den Betrieb unter korrosiven<br />

Umgebungsbedingungen. Wir können also für beide Märkte,<br />

Lithium-Ionen-Batterien und Brennstoffzelle, Roboter liefern.“<br />

ZUKUNFTSMARKT ELEKTRO- UND<br />

BATTERIERECYCLING<br />

Ein weiterer Zukunftsmarkt für die Robotik und Automation ist<br />

das Elektro- und Batterierecycling. Hier ist beispielsweise Kuka<br />

mit einem Projekt in Irland aktiv, bei dem Elektroschrott – ohne<br />

Gefährdung von Personal durch Gase und scharfkantige Teile –<br />

getrennt und als Wertstoff für das „second life“ in der Kreislaufwirtschaft<br />

aufbereitet wird.<br />

Zukunftsträchtig wird das Aufgabenfeld des Batterierecyclings<br />

bei Elektrofahrzeugen sein. Deren Anzahl wächst, da stellt sich<br />

die Frage: Was wird mit den Batterien nach deren Lebenszyklus<br />

geschehen? Dr. Joachim Döhner, Vorstandsvorsitzender der<br />

VDMA-Fachabteilung Batterieproduktion und Senior Director<br />

Global Sales Battery bei Kuka: „Die erforderliche Automatisierung<br />

der Batteriedemontage und die Rückgewinnung von Wertstoffen<br />

wird neues Know-how und am Ende auch neue Geschäftsfelder<br />

für die Robotik hervorbringen.“<br />

NACHHALTIGKEIT WIRD ZUR PFLICHT<br />

Über die Trends klimaneutrale Produktion und neue Aufgabenfelder<br />

für Robotik und Automation dürfte auf der <strong>automatica</strong><br />

intensiv diskutiert werden. Befeuert wird das Thema „Nachhaltige<br />

Automation“ auch durch die neue EU-Richtlinie CSRD, die<br />

GRÜNE TECHNOLOGIEN GELTEN<br />

ALS WIRTSCHAFTLICHE TREIBER<br />

DER AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

EU-weit ab 2024 gilt. CSRD steht für Corporate Sustainability<br />

Reporting Directive und verpflichtet Unternehmen ab einer bestimmten<br />

Größe zur Vorlage eines Nachhaltigkeitsberichts und<br />

damit auch zur Bewertung der Nachhaltigkeit ihrer Produktion.<br />

Dabei kann die Robotik und Automation für eine positive Bilanz<br />

sorgen: Moderne Montageanlagen und Roboter zahlen über die<br />

Faktoren Lebensdauer, Energieeffizienz und Flexibilität auf das<br />

Thema ein. Mussten starr verkettete Produktionslinien bei Produktwechsel<br />

noch aufwändig umgebaut oder komplett ersetzt werden,<br />

sieht das heute anders aus: „Bei modernen, modular konzipierten<br />

Montageanlagen genügen zumeist einfache Modifikationen<br />

inklusive der Umprogrammierung der Roboter – schon ist die<br />

Umrüstung erledigt. Das spart Zeit, Ressourcen und Energie“,<br />

betont Frank Konrad, CEO bei Hahn Automation und Vorsitzender<br />

VDMA Robotik und Automation.<br />

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AUTOMATICA <strong>2023</strong><br />

UMWELTMANAGEMENT UND TECHNOLOGISCHE INNOVATIONEN<br />

STRATEGISCH VEREINEN<br />

NACHHALTIGKEIT TRIFFT<br />

AUF AUTOMATISIERUNG


AUTOMATICA <strong>2023</strong><br />

Nachhaltigkeit und technologische Innovationen<br />

vereinen und so ein effektives Umweltmanagement<br />

gewährleisten – mit Automatisierung und<br />

digitaler Transformation stellt man sich nicht<br />

nur den Herausforderungen der Umwelt,<br />

sondern erhöht auch die Effizienz bei gleichzeitiger<br />

Kostensenkung. Doch mit welcher<br />

Strategie gelingt es, ein effektives und umweltfreundliches<br />

Management erfolgreich<br />

umzusetzen?<br />

Das Thema Verantwortung gegenüber Natur und Klima ist<br />

für Unternehmen wie die Zimmer Group nicht neu und<br />

dennoch aktueller denn je. Die Klimakrise der vergangenen<br />

Monate und die Abschaltung der letzten Atomkraftwerke<br />

in Deutschland verdeutlichen vielen Betrieben einmal<br />

mehr die Relevanz einer effektiven Nachhaltigkeitsstrategie. Als<br />

Unternehmen mit energieintensiven Produktionsprozessen fühlt<br />

man sich bei der Zimmer Group einer nachhaltigen Umwelt- und<br />

Energiepolitik verpflichtet.<br />

Ein umfassendes Umweltmanagement und technologische<br />

Innovationen gehen dabei im besten Fall Hand in Hand. Denn<br />

eine zukunftsorientierte, CO 2<br />

-reduzierte Ausrichtung der Produktion<br />

lohnt sich gleich in mehrfacher Hinsicht: Wer nachhaltig<br />

produziert, erfreut seine Kunden, schont die Umwelt – und spart<br />

langfristig bares Geld.<br />

STRATEGISCHE AUSRICHTUNG AUF<br />

NACHHALTIGKEIT UND UMWELTSCHUTZ<br />

EINE ZUKUNFTSORIENTIERTE,<br />

CO 2<br />

-REDUZIERTE AUSRICHTUNG<br />

DER PRODUKTION LOHNT SICH<br />

GLEICH IN MEHRFACHER HINSICHT<br />

Die Zimmer Group stellt sich dieser Herausforderung seit einigen<br />

Jahren mit einer konsequenten, strategischen Ausrichtung auf<br />

Nachhaltigkeit und Umweltschutz. „Die Familie Zimmer hat<br />

schon sehr früh begonnen, das Thema Nachhaltigkeit in ihre<br />

Produktionsprozesse zu integrieren und die Vorteile nachhaltigen<br />

Wirtschaftens erkannt. Das ist kein Greenwashing, sondern gelebte<br />

Unternehmensphilosophie”, so Michael Fischer, Energieberater<br />

der Zimmer Group. Gemeinsam mit Fischer als Umwelt- und<br />

Energiemanagementbeauftragtem setzt der Automatisierungsspezialist<br />

die Nachhaltigkeitsstrategie und Ziele in zahlreichen<br />

Projekten um. So konnte das Unternehmen nicht nur seine CO 2<br />

-<br />

Emissionen deutlich reduzieren, sondern auch Produkte und<br />

Produktionsprozesse umweltfreundlicher gestalten. Dabei<br />

wurden innovative Technologien wie die intelligente Vernetzung<br />

von Maschinen und die Nutzung erneuerbarer Energien<br />

eingesetzt.<br />

Mit der Fertigung von Komponenten, Maschinen und Systemanlagen<br />

für verschiedene Branchen wie die Automobil-, Pharmaindustrie<br />

und Möbelhersteller ist der Energiebedarf der Zimmer<br />

Group nicht gerade unerheblich und stellt eine Herausforderung<br />

dar. Um den Erdgasverbrauch zu reduzieren und komplett auf<br />

erneuerbare Stromgewinnung umzusteigen, hat das Unternehmen<br />

Ihr Kompass zur <strong>automatica</strong> <strong>2023</strong> DIGITAL SCOUT 9


AUTOMATICA <strong>2023</strong><br />

01 Die Zimmer Group<br />

baut ihre Strom -<br />

eigen erzeugung mit<br />

Photo voltaik-Anlagen<br />

weiter aus und bestückt<br />

Dächer und Freiflächen<br />

mit Solar<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

frühzeitig eine konsequente Strategie entwickelt. Bereits seit 2011<br />

wird die Stromeigenerzeugung mit Photovoltaik-Anlagen immer<br />

weiter ausgebaut und jedes Dach sowie Freiflächen mit Solar<br />

ausgestattet. Im vergangenen Jahr wurden so etwa 821.000 kWh<br />

Strom produziert. Bis 2024 will man auf mehr als zwei Millionen<br />

Kilowattstunden kommen. Dank der Installation von Photovoltaikanlagen<br />

konnten bereits mehr als 4.300 Tonnen CO 2<br />

eingespart<br />

werden. Um diese immense Menge an klimaschädlichem<br />

Gas auszugleichen, müssten ca. 12.000 Bäume gepflanzt werden.<br />

Um den Bedarf in der Produktion zu decken, setzt man zusätzlich<br />

auf regionalen Ökostrom von einem Süwag-Wasserkraftwerk<br />

aus Willstätt, nur wenige Kilometer vom Produktionsstandort<br />

Rheinau entfernt. Als regional verankertes Familienunternehmen<br />

will man den Strom dort verbrauchen, wo er auch erzeugt wird.<br />

Seit 2019 sind alle zugekauften Stromquellen CO 2<br />

-neutral. Die<br />

Strategie zahlt sich aus – nicht zuletzt im Angesicht der steigenden<br />

Energiepreise – aber vor allem im Hinblick auf den Klimawandel<br />

und die Folgen daraus.<br />

MEHR ALS EINE GESELLSCHAFTLICHE<br />

VERANTWORTUNG<br />

Als Unternehmen hat die Zimmer Group erkannt, dass Nachhaltigkeit<br />

nicht nur eine gesellschaftliche Verantwortung ist,<br />

sondern auch eine Chance, sich als Vorreiter in der Branche zu<br />

positionieren. Deshalb hat das Unternehmen Nachhaltigkeit zu<br />

einer Kernkompetenz gemacht und integriert sie in alle Unternehmensbereiche.<br />

So setzt die Zimmer Group beispielsweise auf umfassendes<br />

Monitoring und Messungen in der Produktion, aber auch in den<br />

Bürogebäuden. Etwa 120 Strom-Messeinheiten überwachen<br />

Raumklima, Strombedarf und den Betrieb laufender Anlagen. So<br />

werden kontinuierlich Einsparpotenziale sichtbar. Vermeidbare<br />

Stromfresser wie Defekte an Maschinen können frühzeitig erkannt<br />

und behoben werden. Auch der Verbrauch der Klima- und<br />

Heizungsanlage wurde so deutlich reduziert. Wärmepumpen<br />

sorgen für ein angenehmes Raumklima und energiesparende<br />

LED-Lampen für die Beleuchtung.<br />

EINFACHE MASSNAHMEN – GROSSE WIRKUNG<br />

Dass der schonende Umgang mit Ressourcen und die Verantwortung<br />

gegenüber der Umwelt gelebte Unternehmensphilosophie<br />

ist, erkennt man an vielen erfolgreich umgesetzten Maßnahmen.


02 Der Ausbau von<br />

Ladesäulen für Elektrofahrzeuge<br />

wurde an allen<br />

Standorten vorangetrieben<br />

und gleichzeitig wurde<br />

die Ausstattung mit<br />

Elektro-Dienstwagen<br />

erweitert<br />

Neben den Photovoltaik-Anlagen hat die Zimmer Group den<br />

Ausbau von Ladesäulen für Elektrofahrzeuge an allen Standorten<br />

sowie die Ausstattung mit elektrischen Dienstwagen vorangetrieben.<br />

Der Maschinenpark wird auch im Hinblick auf die<br />

Energieeffizienz erneuert und optimiert.<br />

Aber auch kleine Maßnahmen haben große Auswirkungen.<br />

Zumal sie alle Bereiche des Unternehmens erfassen und alle<br />

Mitarbeiter mit einbeziehen. Der Verzicht auf Einwegbecher an<br />

Kaffee automaten in den Produktionshallen dürfte für den ein<br />

oder anderen Mitarbeiter vielleicht eine gewöhnungsbedürftige<br />

Umstellung gewesen sein. Stattdessen wurden individuelle Becher<br />

für die Mitarbeiter beschafft. Das spart nicht nur Müll, sondern<br />

lässt alle Mitarbeiter aktiv an der Umweltpolitik mitwirken.<br />

Außerdem wurden Nachfüllstationen für Reinigungsmittel<br />

eingeführt: größere Behälter, die als „Tankstellen“ dienen und an<br />

denen kleinere Behälter wieder aufgefüllt werden können. „Das<br />

reduziert den Abfall und schont die Umwelt“, meint Fischer.<br />

„Derzeit prüfen wir, wie wir diese Maßnahme auf andere Bereiche<br />

in der Produktion übertragen können.“<br />

Auch in der Logistik setzt man auf Nachhaltigkeit und nutzt<br />

beispielsweise wiederverwendbare Klappboxen. Darüber hinaus<br />

wurde spezielles Papier für den Versand eingeführt, welches die<br />

Produkte vor Korrosion schützt und die Einölung spart. Das<br />

macht nicht nur das Schmieröl überflüssig, sondern auch die anschließende<br />

Reinigung mit umweltbelastenden Mitteln.<br />

AUCH DIE MITARBEITER SIND GEFRAGT<br />

Durch die konsequente Umsetzung von Nachhaltigkeit als Kernkompetenz<br />

trägt die Zimmer Group nicht nur zur Ressourcenschonung<br />

bei, sondern stärkt auch ihre Position als innovatives<br />

und zukunftsorientiertes Unternehmen. Ebenso sind die Mitarbeiter<br />

dazu angehalten, sich aktiv an der Weiterentwicklung der<br />

Nachhaltigkeitsstrategie zu beteiligen und somit einen Beitrag<br />

zum Umweltschutz zu leisten.<br />

Besonders Azubis sollen für das Thema sensibilisiert werden.<br />

Im Rahmen des Projekts „Energie <strong>Scout</strong>“ beriet Fischer den Nachwuchs<br />

zum Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Gemeinsam<br />

wurde nach neuen Energieeinsparmöglichkeiten gesucht. „Der<br />

Input der Auszubildenden ist sehr wertvoll. Der frische Blick neuer<br />

Mitarbeiter auf Produktionsprozesse deckt häufig bisher nicht<br />

erkannte Potenziale auf“, weiß Fischer.<br />

EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT<br />

Die Zimmer Group hat sich einer konsequenten Nachhaltigkeitsund<br />

Umweltpolitik verschrieben und verankert diese fest in ihre<br />

Unternehmensphilosophie. Doch damit nicht genug, denn auch in<br />

Zukunft wird diese Strategie weiter ausgebaut. So plant das Unternehmen,<br />

den Erdgasbedarf noch in diesem Jahr auf null zu<br />

reduzieren, die Stromeigenerzeugung durch Photovoltaik-Anlagen<br />

zu erweitern und Abwärme noch intensiver zu nutzen. Durch<br />

diese Maßnahmen sieht sich die Zimmer Group für die Zukunft<br />

bestens gerüstet. Fischer betont: „Durch die nachhaltige, langfristige<br />

Strategie können einige Unsicherheiten und Krisen in der Zukunft<br />

gut aufgefangen werden. Das zahlt sich jetzt aus.“ Das Unternehmen<br />

beweist damit nicht nur ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein,<br />

sondern auch Weitsicht und Innovationskraft.<br />

Bilder: Aufmacher Pcess609 – stock.adobe.com; sonst. Zimmer Group<br />

www.zimmer-group.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Zimmer Group<br />

Am Glockenloch 2<br />

77866 Rheinau<br />

Tel.: 078 44 9139-0<br />

E-Mail: info.de@zimmer-group.com<br />

AUTORIN<br />

Margot Johanna Pompe, PR und Content<br />

Editor, Zimmer Group, Ettlingen<br />

Ihr Kompass zur <strong>automatica</strong> <strong>2023</strong> DIGITAL SCOUT 11


AUTOMATICA <strong>2023</strong><br />

Dr. Guido Beckmann,<br />

Senior Produktmanager Atro,<br />

Beckhoff Automation<br />

INDUSTRIEROBOTER-BAUKASTEN<br />

MODULAR ZU HÖCHST<br />

FLEXIBLER ROBOTIK<br />

Das Atro-System (Automation Technology for Robotics) von Beckhoff ist ein modularer<br />

Baukasten, mit dem individuell und flexibel optimale Roboterstrukturen für<br />

unterschiedliche Applikationen zusammengestellt werden können. Wie dies konkret<br />

realisiert wurde und welche Anwendervorteile daraus entstehen, erläutert<br />

Dr. Guido Beckmann, Senior Produktmanager Atro, im folgenden Interview.<br />

12 DIGITAL SCOUT Ihr Kompass zur <strong>automatica</strong> <strong>2023</strong>


AUTOMATICA <strong>2023</strong><br />

Die Motormodule bilden als aktive Bewegungs elemente den Kern<br />

des Atro-Systems. Was zeichnet sie im Detail aus?<br />

Richtig, die standardisierten Motormodule verfügen über eine integrierte<br />

Antriebsfunktionalität und sind damit letztendlich für die Bewegungen<br />

der Kinematik verantwortlich. Es gibt sie in unterschiedlichen<br />

Bauformen: gerade Module in I-Form oder abgewinkelte Module<br />

in L-Form, die in fünf Leistungsgrößen ausgeführt werden. Jede<br />

Größe kann wiederum mit unterschiedlichen Getriebeuntersetzungen<br />

konfiguriert werden. Diese dezentralen EtherCAT-Antriebsmodule<br />

stellen einen hochdynamischen Servoantrieb für jeweils eine<br />

Achse des Roboters dar, d. h. die gesamte Elektronik zur Regelung der<br />

Achsen ist in den Modulen verbaut: ein EtherCAT-basierter<br />

48-V-Servo verstärker, der Motor mit Dual-Geber und Bremse sowie<br />

ein hochkompaktes Getriebe. Das spart Platz im Schaltschrank.<br />

Welche Bedeutung haben die passiven Linkmodule?<br />

Erst zusammen mit diesen Verbindungsmodulen in unterschiedlichen<br />

Ausführungen und Längen ermöglichen die Motormodule<br />

dem Anwender die unzähligen Kombinationen des mechanischen<br />

Aufbaus und damit die Realisierung einer individuellen Roboterkonfiguration.<br />

Die Form und Länge der Linkmodule sind variabel,<br />

sodass die Reichweite einer Roboterkonfiguration angepasst oder<br />

mithilfe von T- oder X-Modulen auch eine Mehrarm-Kinematik<br />

erstellt werden kann. Die Module dienen zudem zur mechanischen<br />

Anpassung der unterschiedlichen Motormodulgrößen, die in der<br />

Regel von den Hauptachsen zu den Handachsen kleiner werden.<br />

Elektrisch stellen die Linkmodule ebenfalls EtherCAT-Geräte dar,<br />

die von der Steuerung erkannt und ausgelesen werden können. Die<br />

gesamte Roboterstruktur lässt sich somit automatisch einscannen.<br />

Bedeutet diese Modularität nicht auch größere<br />

Komplexität und mehr Aufwand?<br />

Nein, denn alle Module lassen sich einfach über das Atro-Interface<br />

miteinander verbinden, das eine schraubbare und zugleich steife<br />

Verbindung garantiert. Die Module werden vom Anwender in wenigen<br />

Minuten zusammengeschraubt und bilden dabei selbst die<br />

mechanische Struktur der gewünschten Roboterkinematik. Auch<br />

große Roboter können von einer Person „Stück für Stück“ aufgebaut<br />

werden. Dabei wird nur ein Werkzeug zur Montage benötigt.<br />

In der Robotik müssen auch verschiedene Medien<br />

mitgeführt werden. Wie ist das bei Atro realisiert?<br />

In allen Atro-Modulen werden verschiedene Medien innenliegend<br />

durchgeleitet: EtherCAT, eine Gigabit-Ethernet-Schnittstelle, Ener-<br />

Das Atro-System ermöglicht mit definierten<br />

mechanischen und elektrischen Interfaces einen schnellen,<br />

präzisen und werkzeugfreien Zusammenbau beliebiger<br />

Roboter-Kinematiken<br />

Antriebssysteme für den<br />

Micro- & Nanometerbereich<br />

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AUTOMATICA <strong>2023</strong><br />

gie (230/480 V AC bzw. 600 V DC) und Fluide (Druckluft, Vakuum<br />

oder Wasser). Diese Medien werden im Basismodul eingespeist<br />

und dann durch die Atro-Kinematik durchgeleitet und<br />

können an den Atro-Interfaces wieder ausgekoppelt und genutzt<br />

werden. So lassen sich z. B. beliebige Roboter-Tools am<br />

Endeffektor einbinden: elektrische oder pneumatische Greifer<br />

ebenso wie Vakuum-Greifer. Oder es wird eine Kamera über<br />

die Gigabit-Ethernet-Schnittstelle angebunden, die für die<br />

Prozessbeobachtung oder eine Objekterkennung genutzt wird.<br />

Herkömmliche Roboterlösungen führen solche Medien außen<br />

und sind daher in der Rotation und Nutzung des Arbeitsraums<br />

eingeschränkt. Diese Limitierung entfällt bei der Beckhoff-<br />

Lösung vollständig – alle Achsen sind endlos drehbar ausgeführt!<br />

Dies ermöglicht eine wesentlich bessere kartesische<br />

Erreichbarkeit sowie kurze Positionierungswege. Weiterhin<br />

werden Störkonturen z. B. aufgrund außen liegender Kabel,<br />

und Störmomente insbesondere bei Cobot-Anwendungen<br />

durch eine externe Medienführung vermieden.<br />

Welche Vorteile bietet eine solche anpassungsfähige<br />

Robotik mit Blick auf die Nachhaltigkeit?<br />

Der nachhaltigste Aspekt ist, dass mit diesem neuen System<br />

nur so viele Achsen installiert werden, wie für die Anwendung<br />

wirklich notwendig sind. Denn nicht jede Applikation benötigt<br />

einen 6-Achs-seriellen Knickarm-Roboter. Palettieraufgaben<br />

können mit fünf Freiheitsgraden gelöst werden, Pick-and-<br />

Place-Aufgaben häufig auch mit vier Freiheitsgraden oder<br />

mithilfe einer 3-Achs-Delta-Kinematik. Im Jahr 2022 wurden<br />

ca. 200.000 6-achsige Roboter weltweit installiert. Wir gehen<br />

davon aus, dass ca. 40 % mit einem 5-achsigen System ausgekommen<br />

wären. Für eine reine Pick-and-Place-Anwendung<br />

reicht das aus, teilweise werden sogar weniger Achsen benötigt.<br />

Damit hätten wir ca. 100.000 Achsen eingespart. Das wiederum<br />

würde 20.000 5-achsigen Robotern entsprechen.<br />

Welche Effizienzsteigerungen sind mit Atro aus Sicht<br />

der Steuerungstechnik möglich?<br />

Eine Hauptaufgabe bei der Roboterintegration besteht bisher<br />

darin, die Schnittstellen zwischen den Steuerungssystemen<br />

zu beherrschen. Das benötigt in der Regel sehr viel Aufwand<br />

(bis zu 80 % des Programmieraufwands), der nicht wertschöpfend<br />

ist. Im Atro-System übernimmt eine PC-basierte<br />

Steuerung mit der Automatisierungssuite TwinCAT alle diese<br />

Aufgaben und hilft gleichzeitig, dass alle Prozesse synchronisiert<br />

zueinander arbeiten und die Daten allen Prozessen<br />

gleichzeitig zur Verfügung stehen. Dadurch werden auch<br />

komplexe Applikationen möglich: Die Kombination aus Liniensteuerung,<br />

Vision und Robotersteuerung kann für die Vereinzelung<br />

von Produkten in Sortierprozessen genutzt werden<br />

(„Griff in die Kiste“). Machine-Learning-Funktionalitäten in<br />

der Steuerung können bei der Optimierung von Bewegungen<br />

und der Pfadplanung helfen. Hierbei ist die einzigarte Möglichkeit<br />

der endlosen Rotation aller Achsen des Atro-Systems<br />

die perfekte Basis, da sie Bewegungseinschränkungen vermeidet.<br />

Und letztendlich reduziert der Wegfall einer externen<br />

Robotersteuerung den Platzbedarf im Schaltschrank<br />

erheblich.<br />

Ergeben sich für den Robotik-Anwender unter<br />

wirtschaftlichen Gesichtspunkten weitere Vorteile?<br />

Der wirtschaftliche Hauptvorteil für den Anwender liegt darin,<br />

dass sich der Roboter erstmals aus der Anwendung ableitet<br />

und nicht wie bisher umgekehrt. Der Kunde kauft nur das, was<br />

er braucht, und nicht das, was auf dem Markt verfügbar ist. Mit<br />

unserem System können wir garantieren, dass der Kunde immer<br />

das effizienteste System, angepasst an die Anwendung,<br />

zusammenstellen kann. Die Verwendung der gleichen Motorund<br />

Linkmodule in unterschiedlichen Zusammenstellungen<br />

verringert zudem die Varianz im Lager, reduziert dadurch Kosten<br />

und erhöht gleichzeitig die Flexibilität. Im Falle einer Störung<br />

können einzelne Module schnell ausgetauscht werden,<br />

anstelle wie bisher den ganzen Roboter durch einen bestellten<br />

Spezialisten warten zu lassen. Das reduziert MTTR-Zeiten<br />

(Mean Time To Repair) und erhöht somit die Verfügbarkeit der<br />

Maschine für die Applikation.<br />

Bilder: Beckhoff<br />

www.beckhoff.com


AUTOMATICA <strong>2023</strong><br />

SERVOVERSTÄRKER FÜR DYNAMISCHE POSITIONIERAUFGABEN<br />

Mit dem 415D verstärkt JAT die Ecovario-Familie seit <strong>2023</strong> um ein weiteres Mitglied: Eine kompakte<br />

Lösung mit hoher Konnektivität, die für den Betrieb von zwei Achsen entwickelt wurde. Anwendung<br />

findet der neue Servoverstärker dank zahlreicher Schnittstellen in einem großen Spektrum hochdynamischer<br />

und hochpräziser Positionieraufgaben. Damit passt er in eine Vielzahl unterschiedlichster<br />

Anwendungsbereiche, wie Markieren und Beschriften, Inspektion, Lasertechnik und Schneiden sowie<br />

Pick-and-place. Der neue Servoverstärker ist für den Betrieb von zwei Achsen und die Ansteuerung<br />

3-phasiger bürstenloser Synchronservomotoren konzipiert. Er überzeugt nicht nur durch seine<br />

kompakte Bauart, sondern ermöglicht mit seinem einphasigen 230 V Netzschluss auch den Betrieb<br />

ohne Netzteil. Der 415D bewegt sich im Leistungsbereich bis 4 kW und positioniert sich damit im<br />

Mittelfeld der Ecovario-Familie zwischen dem 114D mit 1,4 kW und dem 616D mit 10 kW. Neben der<br />

Einsparung von Zeit und Kosten beim Anwender werden die Servoverstärker von JAT vor allem<br />

hinsichtlich hoher Variabilität entwickelt. Das spiegelt sich beim 415D nicht zuletzt bei den Encodern<br />

wider. Er unterstützt inkrementelle, absolute (BiSS, Hiperface) und SinCos-Messsysteme. Die gleichzeitige<br />

Nutzung mehrerer Encoder ist auch möglich. Ebenso auf vielseitige Einsatzfähigkeit ausgelegt sind die verfügbaren<br />

Bussysteme wie EtherCAT, Profinet, CANopen, Profibus und Ethernet.<br />

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ETHERNET-SWITCHES<br />

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anbinden. Die Managed<br />

Switches unterstützen auf acht<br />

Ports Single Pair Ethernet (SPE)<br />

mit dem 10Base-T1L-Standard,<br />

der universell einsatzbar ist<br />

und Distanzen bis 1.000 m<br />

erlaubt. Angebundene Geräte<br />

werden vom Switch optional<br />

über das Zweidrahtkabel mit<br />

dem PoDL-Standard (Power<br />

over Data Line) und der<br />

24 V DC Power Class 11<br />

versorgt. Sensoren lassen sich<br />

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und ohne Gateways in das<br />

Ethernet-Netzwerk integrieren.<br />

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Netzwerks in Stern-,<br />

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AUTOMATICA <strong>2023</strong><br />

PRÄZISIONSWELLGETRIEBE<br />

GETRIEBEINTERNE SENSORIK<br />

REDUZIERT TAKTZEITEN<br />

Performance-Steigerung von Cobots und Leichtbaurobotern ist ein Ziel, welches auf<br />

unterschiedlichen Wegen erreicht werden kann. Eines ist der Einsatz sensorisierter<br />

Präzisionswellgetriebe. Eine neue, in Präzisionswellgetriebe integrierte<br />

Drehmomentsensorik für Cobots ermöglicht auch kürzere Taktzeiten. Das ist ein<br />

bedeutender Fortschritt für den breiten Einsatz der Robotik in der<br />

Industrieautomation, davon ist man bei Schaeffler überzeugt.<br />

Wenn Cobots Prozesse feinfühlig und kraftgesteuert<br />

ausführen sollen und das Teaching „smooth“<br />

vonstattengehen soll, kann man kaum auf eine Sensorik<br />

zur Ermittlung der äußeren Kräfte verzichten.<br />

Für die Messung äußerer Kräfte und Momente sind am Cobotmarkt<br />

hauptsächlich Sensormodule verbreitet, das heißt Sensoren,<br />

die als eigenständige Komponente für Cobots entwickelt<br />

und angeboten werden. Diese erfordern zusätzlichen Bauraum<br />

und müssen konstruktiv in den Cobot integriert werden.<br />

KONZEPTE FÜR DREHMOMENTSENSOREN<br />

Bei diesen Sensoren werden die Kräfte und Momente mit Hilfe<br />

einer elastischen Struktur, auf der die eigentliche Sensorik<br />

(DMS) meist aufgeklebt ist, erfasst. Die konstruktive Auslegung<br />

dieser Sensoren ist prinzipbedingt ein Kompromiss zwischen<br />

hoher Auflösung und niedriger Verformung. Für Anwendungen,<br />

bei denen der Endeffektor eine Bahnkurve oder Position<br />

unter Last exakt einhalten muss, ist die durch den Sensor<br />

verursachte Positionsabweichung von großem Nachteil. Konkrete<br />

Bauformen sind als 6-Achs-Force-Torque-Sensoren am<br />

Endeffektor oder an die Gelenkachsen geflanschte Sensormodule<br />

bekannt.<br />

Der Ansatz der Schaeffler-Entwickler besteht darin, für die Messung<br />

der Drehmomente kein zusätzliches elastisches Element,<br />

sondern ein vorhandenes Bauteil des Antriebsstrangs im Gelenk<br />

zu nutzen. Damit wird keine weitere Elastizität in die Cobotsstruktur<br />

eingebracht und die Steifigkeit der Cobots bleibt auch<br />

mit Sensorik zu 100 % erhalten. Welche Vorteile bietet nun dieses<br />

interne Konzept?<br />

STEIFIGKEIT UND EINFLUSS AUF<br />

DIE POSITIONIERZEIT<br />

Cobots sind aufgrund ihrer schlanken Bauform und folglich ihrer<br />

höheren Elastizität im Vergleich zu Industrierobotern deutlich<br />

benachteiligt. Bei größeren Beschleunigungen schwingt die<br />

schlanke Cobotstruktur spürbar – vor allem beim Positionieren<br />

mit maximaler Abbremsung. Was man durch hohe Geschwindigkeiten<br />

und Beschleunigungen an kurzer Taktzeit gewinnt, verliert<br />

man durch ein längeres Einschwingen beim Positionieren wieder.<br />

Einen großen Einfluss auf die Eigenfrequenz von Cobots haben<br />

folgende Faktoren:<br />

n die Kippsteifigkeit der Gelenklager bzw. Getriebehauptlager<br />

n die Torsionssteifigkeit der Getriebe und die Torsionssteifigkeit<br />

der Drehmomentsensoren.<br />

16 DIGITAL SCOUT Ihr Kompass zur <strong>automatica</strong> <strong>2023</strong>


EXTERNES VERSUS INTERNES<br />

DREHMOMENTSENSOR-KONZEPT<br />

Bei externen Drehmomentsensoren kann durch die zusätzlich eingebrachte Elastizität<br />

die Torsionssteifigkeit eines Gelenks auf 25 % bis 60 % des ursprünglichen<br />

Wertes sinken. Bei dem von Schaeffler entwickelten Konzept bleibt die Torsionssteifigkeit<br />

des Gelenks zu 100 % erhalten. Den Einfluss der Torsionssteifigkeit von<br />

Drehmomentsensoren auf das dynamische Verhalten von Cobots soll ein Vergleich<br />

dieser beiden Konzepte in einem Worst-Case-Szenario verdeutlichen. Als<br />

Vergleichsbasis dient das Präzisionswellgetriebe RT1 von Schaeffler einmal mit<br />

integrierter Sensorik und einmal mit externem Sensormodul. Dabei beschleunigt<br />

der Motor jeweils ein Massenträgheitsmoment von 7,6 kgm 2 aus Null heraus und<br />

bremst den Antrieb wieder bis zum Stillstand.<br />

Der Antrieb mit externem Sensormodul (Diagramm 1) zeigt deutlich ein instabiles<br />

Verhalten mit sehr großen Beschleunigungsspitzen. Um das dynamische Verhalten<br />

zu verbessern, wurden in einer zweiten Simulation die Regelparameter angepasst.<br />

So konnten die Beschleunigungsspitzen reduziert werden, allerdings zu Lasten<br />

der Positionierzeit. Diese steigt auf 1,2979 s (Diagramm 2). Diagramm 3 zeigt<br />

das dynamische Verhalten des RT1-T-Getriebes mit integriertem Drehmomentsensor.<br />

Die Positionierzeit beträgt nur 0,99241 s und ist damit um 0,3 s kürzer. Auch ohne<br />

Anpassung der Regelparameter klingen die Schwingungen hier schnell ab.<br />

Diese Simulation wurde für die Drehachse eines einzigen Gelenks durchgeführt.<br />

Selbstverständlich sind die Verhältnisse bei sechs Gelenken mit ihren veränderlichen<br />

räumlichen Lagen eines Cobots wesentlich komplexer und die Auswirkungen<br />

sehr viel größer. Das vereinfachende Beispiel verdeutlicht jedoch den<br />

positiven Einfluss von Drehmomentsensoren auf die Positionierzeit, wenn diese<br />

die Torsionssteifigkeit des Gelenks nicht reduzieren.<br />

BEWÄHRTE TECHNOLOGIE FÜR DIE MESSUNG<br />

VON BETRIEBSLASTEN<br />

In der Entwicklung, Applikation und Serienproduktion integrierter Drehmomentsensoren<br />

verfügt Schaeffler über jahrelange Erfahrung. Die als Sensotect bekannte<br />

Sensortechnologie findet beispielsweise in der Windenergie und in der<br />

Automobilindustrie erfolgreich Anwendung. Die Funktionalitä t wird durch eine<br />

Submikrometer dü nne, dehnungsempfindliche PVD-Metallbeschichtung realisiert,<br />

die durch Mikrobearbeitung strukturiert wird. Das Bauteil selbst wird zum<br />

Sensor und der Sensor wird zum Bauteil. Für die Anwendung in der Robotik wurde<br />

der Flexspline des Präzisionswellgetriebes genutzt, da diese direkt im Kraftfluss<br />

liegt. Zusätzlicher Bauraum wird nicht benötigt. Klebstoffe und Transferpolymere<br />

sind nicht erforderlich. Herausragend sind auch eine sehr geringe<br />

Hysterese- und Linearitä tsabweichung, auch aufgrund fehlender Störfaktoren.<br />

Ebenso werden kleinste Kraft- und Drehmomentänderungen zuverlässig erfasst,<br />

was das „smooth Direct-Teach-in“, die Bedienung und die Selbstoptimierung<br />

von Cobots wesentlich vereinfacht.<br />

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AUTOMATICA <strong>2023</strong><br />

Diagramm 1<br />

Diagramm 2 Diagramm 3<br />

Wellgetriebe RT1 mit externem Sensor:<br />

instabiles Verhalten mit großen<br />

Beschleunigungsspitzen<br />

RT1 mit externem Sensor und angepassten<br />

Regelparametern: Positionierzeit 1,2979 s<br />

RT1 mit internem Sensor: Positionierzeit<br />

0,99241 s<br />

Das Sensorelement bietet eine Genauigkeit von < 0,5 % (Fullscale),<br />

was im Vergleich zu Sensormodulen am Cobot-Markt ein hervorragender<br />

Wert ist. Da die Sensorik fest im RT1-Präzisionswellgetriebe<br />

integriert ist, addieren sich weitere Einflüsse wie die mechanische<br />

Hysterese und Temperatur, die schließlich zu einer Systemgenauigkeit<br />

„Sensor+Getriebe“ von < 1,5 % (Fullscale des wiederholbaren<br />

Peak torque des Präzisionswellgetriebe) führen. Diese Unterscheidung<br />

gilt es bei einem Vergleich mit externen Drehmomentsensoren<br />

am Markt, die ja als Einheit funktionsfähig sind, zu beachten.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Kurze Positionierzeiten bzw. kurze Taktzeiten machen eine besonders<br />

steife Cobotstruktur erforderlich. Die von Schaeffler in die Präzisionswellgetriebe<br />

integrierten Drehmomentsensoren beeinflussen<br />

die mechanische Struktur von Cobots nicht – die Torsionssteifigkeit<br />

der Drehachsen bleibt im Vergleich zu externen Sensoren zu<br />

100 % erhalten.<br />

Als weiteren Baustein der Gesamtlösung entwickelte Schaeffler<br />

für die Präzisionswellgetriebe-Baureihen RT1 das zweireihige<br />

Schrägnadellager XZU. Es erhöht die Steifigkeit der Cobotstruktur<br />

quer zu den Drehachsen. Werden XZU-Lager anstatt der üblichen<br />

Kreuzrollenlager in jedem Gelenk eines Cobot vorgesehen, kann eine<br />

Reduzierung der Positionierzeit um bis zu 50 % erreicht werden.<br />

Das Ergebnis: Mit RT1-T-Präzisionswellgetrieben lässt sich das<br />

Geschwindigkeits- resp. Beschleunigungsniveau von Cobots anheben,<br />

ohne lange Einschwingzeiten und große Amplituden in Kauf<br />

nehmen zu müssen. Schaeffler eröffnet damit der Branche einen<br />

Weg für den wirtschaftlichen Einsatz von Cobots im autarken Einsatz<br />

in dynamischen Anwendungen.<br />

Bilder: Schaeffler<br />

www.schaeffler.com<br />

DIE IDEE<br />

„Unser Lösungsansatz besteht darin,<br />

für die Messung der Drehmomente<br />

kein zusätzliches elastisches<br />

Element, sondern ein vorhandenes<br />

Bauteil des Antriebsstrangs im<br />

Gelenk zu nutzen. Damit wird keine<br />

weitere Elastizität in die Cobotsstruktur<br />

eingebracht und die<br />

Steifigkeit der Cobots bleibt auch<br />

mit Sensorik zu 100 % erhalten.“<br />

Ralf Moseberg, Leiter Geschäftsbereich<br />

Industrial Automation,<br />

Schaeffler<br />

18 DIGITAL SCOUT Ihr Kompass zur <strong>automatica</strong> <strong>2023</strong>


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AUTOMATICA <strong>2023</strong><br />

WAS BEI DER BESTIMMUNG DES ANHALTEWEGS VON<br />

FAHRERLOSEN TRANSPORTFAHRZEUGEN ZU BEACHTEN IST<br />

RECHTZEITIG ANHALTEN<br />

Damit Fahrerlose Transportfahrzeuge<br />

auf ihrem Weg durch die Fabrik- und<br />

Lagerhallen immer zielgerichtet<br />

anhalten und keinen Schaden an<br />

Material oder gar Personen<br />

verursachen, sind zuverlässige und<br />

exakt arbeitende Sicherheitsbremsen<br />

unabdingbar. Wie bei der Fahrt mit<br />

dem Pkw gilt es, bei der Bestimmung<br />

des Anhaltewegs verschiedene<br />

Faktoren zu berücksichtigen.<br />

Fahrerlose Transportsysteme (FTS – im Englischen auch automated<br />

guided vehicle system AGV system genannt) übernehmen<br />

heutzutage in Materialfluss und Lager eine Vielzahl<br />

an Aufgaben. Demgemäß breit gefächert sind die Einsatzbereiche.<br />

Entsprechend umfangreich sind die Anforderungen,<br />

die sich aus Normen und Richtlinien ergeben und die bei der<br />

Auswahl der Bremsen zu beachten sind. So muss das Bremssystem<br />

das Fahrerlose Transportfahrzeug (FTF) und ungebremste<br />

Anhänger unter allen Randbedingungen wie Bewegung unter<br />

maximaler Fahrgeschwindigkeit oder Ausnutzung der maximalen<br />

Nennlast innerhalb der Sensorreichweite (Erkennung von<br />

Personen) zum Stillstand bringen und an dieser Position auch<br />

dauerhaft halten können. Beim Einsatz von FTS im Außenbereich<br />

ist ferner der Einfluss von zum Beispiel Gefällen an Rampen in<br />

die Überlegungen einzubeziehen. Nur so lassen sich Kollisionen<br />

vermeiden.<br />

Außerdem müssen die Bremsen auch bei Ausfall bzw. Unterbrechung<br />

der Energieversorgung wirksam arbeiten oder wenn<br />

die Steuerung von Lenkung oder Fahrantrieb ausfällt. Vor diesem<br />

Hintergrund sind Sicherheitsbremsen wie die Roba-stop-M oder<br />

die Roba-servostop Bremsen des Unternehmens Mayr Antriebstechnik,<br />

Mauerstetten, nach dem Fail-Safe-Prinzip die erste<br />

Wahl. Denn diese Bremsen sind im energielosen Zustand geschlossen.<br />

Sie bringen das nötige Bremsmoment demzufolge<br />

01<br />

Zuverlässige Sicherheitsbremsen für FTF haben kurze Schaltzeiten und damit<br />

kurze Anhaltewege<br />

Theorie<br />

Sofortiges Bremsen<br />

bei Anforderung<br />

S Br<br />

S Br<br />

S t1<br />

S Sys<br />

Realität: Totzeiten<br />

in System und Bremsen<br />

Geschwindigkeitszunahme<br />

und verzögertes Bremsen<br />

Längere Totzeiten und/oder<br />

falsch dimensionierte Bremsen<br />

Unnötig langer Anhalteweg und<br />

ggf. Überlastung der Bremsen<br />

20 DIGITAL SCOUT Ihr Kompass zur <strong>automatica</strong> <strong>2023</strong>


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AUTOMATICA <strong>2023</strong><br />

02<br />

03<br />

auch bei Not-Stopp, Stromausfall oder bei einer<br />

zum Beispiel durch Kabelbruch verursachten<br />

Unterbrechung der Energieversorgung auf. Damit<br />

die Sicherheitsbremsen auch in Not-Stopp-<br />

Situationen ausreichend Reibarbeit leisten und<br />

Bewegungen mit definiertem Bremsmoment verzögern,<br />

ist ein dafür entwickelter Reibbelag mit dazugehöriger<br />

Gegenreibfläche erforderlich. Während<br />

dies bei Federdruckbremsen üblich ist, stoßen Permanentmagnetbremsen<br />

mit ihren Stahl-auf-Stahl-Reibkombinationen<br />

hier unter Umständen an ihre tribologischen<br />

Grenzen.<br />

In der Praxis erprobte elektromagnetische Sicherheitsbremsen<br />

verfügen zudem über Sicherheitskennwerte, die zur Sicherheitsbetrachtung<br />

von Maschinen, welche der Maschinenrichtlinie unterliegen,<br />

erforderlich sind. Dies betrifft auch den Fahrantrieb<br />

von FTF. Für das Erreichen des Performance-Level größer gleich<br />

d (nach DIN EN ISO 13849) sind für die Verzögerungsfunktion<br />

und das Anhalten aller Bewegungen bei Not-Stopp als Aktoren<br />

sogar mehrere (Redundanz) sicher angesteuerte Bremsen mit<br />

Lüftüberwachung unerlässlich.<br />

BESTIMMUNG DES ANHALTEWEGS<br />

Wie bei der Fahrt zum Beispiel mit dem Pkw ist auch bei FTF der<br />

Anhalteweg, also die Strecke, die ein Fahrzeug bis zum Stillstand<br />

tatsächlich benötigt, entscheidend. Bei der Fahrt mit Fahrern<br />

setzt sich der Anhalteweg aus dem Reaktionsweg (Strecke, die<br />

das Fahrzeug ungebremst weiterfährt, bis der Fahrer reagiert)<br />

und dem eigentlichen Bremsweg (ab Betätigung des Bremspedals)<br />

zusammen. „In der Theorie entfällt ohne Fahrer der Reaktionsweg<br />

und die Bremse würde bei entsprechender Anforderung<br />

sofort einfallen und das Fahrzeug verzögern“, erläutert Andreas<br />

Merz, Produktmanager der Mayr Antriebstechnik. „In der Realität<br />

hat aber jede Bremse eine bestimmte Tot- oder Schaltzeit, die<br />

t1-Zeit, während der sich das Bremsmoment aufbaut. Hinzu<br />

kommen die Totzeiten der vorgelagerten Sensorik, der Steuerung<br />

und des Bremsschützes.“ Das führe dazu, dass die Verzögerung<br />

nicht unverzüglich bei Anforderung einsetzt, sondern durch<br />

eben diese Totzeiten des Systems und die Schaltzeit der Bremse<br />

später. „Während dieser Totzeiten bewegt sich auch das fahrerlose<br />

Flurförderzeug weiter. Unter Umständen beschleunigt das FTF<br />

sogar. Dazu kann es kommen, wenn zum Beispiel ein FTF in einem<br />

Container-Terminal eine Gefällestrecke passiert“, ergänzt<br />

Merz. „In beiden Fällen wird der Bremsweg länger.“<br />

KURZE, VERIFIZIERTE SCHALTZEITEN UND<br />

INTELLIGENTES MONITORING<br />

Ungünstig wirken sich auf die Situation auch falsch dimensionierte<br />

Sicherheitsbremsen aus. „Im Fall von vertikal bewegten<br />

Achsen, etwa bei Kranen oder Roboterarmen, können die Bremsen<br />

aufgrund der Geschwindigkeits- oder Drehzahlzunahme im<br />

freien Fall thermisch überlastet werden“, beschreibt Merz das<br />

Worst-Case-Szenario. Dies verlängere den Bremsweg weiter oder<br />

könne letztendlich sogar zum Lastabsturz führen. „Das Gefälle,<br />

das in der Umgebung von FTF auftritt, ist weit vom freien Fall entfernt.<br />

Dennoch sollte man das Thema bei der Auswahl des Bremssystems<br />

im Hinterkopf haben.“<br />

02 Die robusten Roba-stop-M Motorbremsen sind in geschlossener<br />

und dichter Ausführung in Schutzart IP 66 verfügbar – wichtig bei<br />

einem offenen Antriebssystem oder für den Einsatz außen am FTF. Dort<br />

sind die Bremsen Staub und Schmutz ausgesetzt<br />

03 Die Roba-servostop Bremsen sind leicht und bauen schlank.<br />

Daneben sind sie so ausgelegt, dass der Bauraum optimal ausgenutzt<br />

und möglichst viel Energie eingespart wird<br />

Wichtig ist also für Anwender, bei Bremsen auf möglichst kurze,<br />

verifizierte Schaltzeiten zu achten – und auch darauf, dass diese<br />

Schaltzeiten über die komplette Lebensdauer der Bremse eingehalten<br />

werden. In diesem Zusammenhang leisten Monitoring-<br />

Lösungen wie das nachrüstbare Modul Roba-brake-checker von<br />

Mayr Antriebstechnik hilfreiche Dienste. Das Modul arbeitet sensorlos<br />

und übernimmt neben der Überwachung von Schaltzustand<br />

und kritischer Spulentemperatur auch eine präventive<br />

Funktionsüberwachung auf Verschleiß, Funktionsreserve und<br />

Fehler.<br />

In einer erweiterten Ausführung ist das Modul Roba-brakechecker<br />

mit einer zusätzlichen Platine mit applikationsspezifischer<br />

Schnittstelle (zum Beispiel Ethernet-basiert) ausgestattet.<br />

Über diese Schnittstelle kann das Modul Daten zu Schaltzeit,<br />

Strom, Spannung, Widerstand, Leistung und relativem Anzugsstrom<br />

liefern. Damit sind auch Verläufe auswertbar, Auffälligkeiten<br />

im Prozess lassen sich schnell erkennen und somit Schlüsse<br />

aus komplexen Zusammenhängen ziehen – ein Vorteil nicht nur<br />

für die vorausschauende Wartung, sondern auch beim Zusammenspiel<br />

von Robotern, Transport- oder Lagerlogistik. Darüber<br />

hinaus ist die Integration in Fernwartungssysteme möglich. Dadurch<br />

dass das Modul Roba-brake-checker vom Schaltschrank<br />

aus, also in geschützter Umgebung, arbeitet, haben Staub und<br />

Schmutz im Bereich der bodennahen Antriebseinheiten der FTF<br />

keinen Einfluss auf die zuverlässige Funktion. Initiatoren und Mikroschalter<br />

dagegen könnten durch Verunreinigung gegebenenfalls<br />

Fehlsignale erzeugen und müssten von Zeit zu Zeit geprüft<br />

oder gereinigt werden. Der Verzicht auf Sensoren inklusive Verkabelung,<br />

hauptsächlich in ungeschützten Bereichen, erhöht die<br />

Zuverlässigkeit und verhindert Ausfallzeiten.<br />

Autor: Bernd Kees, Produktmanager der Mayr Antriebstechnik,<br />

Mauerstetten<br />

Bilder: Mayr Antriebstechnik<br />

www.mayr.com<br />

Halle B6,<br />

Stand 317<br />

22 DIGITAL SCOUT Ihr Kompass zur <strong>automatica</strong> <strong>2023</strong>


AUTOMATICA <strong>2023</strong><br />

ECHTZEITFÄHIG:<br />

KOMPAKTE<br />

MEHRACHSSTEUERUNG<br />

Maxon und die Zub AG stellen<br />

mit der MicroMACS6 eine<br />

weiterentwickelte kompakte<br />

Mehrachssteuerung vor.<br />

Besonders hervorzuheben sind<br />

die harte Echtzeitfähigkeit bei<br />

der Mehrachssynchronisation<br />

und die erstmals verfügbare<br />

„Bluetooth Low Energy“-Aufsteckoption<br />

(BLE). Die Mehrachssteuerung<br />

ist auf das<br />

Nötigste redimensioniert, ohne<br />

an gewohnten MACS-Funktionalitäten<br />

einzubüßen. Der frei<br />

programmierbare Motion<br />

Controller ohne Endstufen<br />

steuert autark eine bis sechs<br />

Achsen und verfügt über zwei<br />

unabhängige CAN-Schnittstellen<br />

sowie eine Ethernet-<br />

Schnittstelle. Die Steuerung<br />

lässt sich als CANopen-Master<br />

zur Kommandierung eines<br />

EPOS Motor Controller einsetzen.<br />

ESCON-Controller können<br />

über PWM-Ausgänge angesteuert<br />

werden. Entwickelt wurde<br />

die Steuerung für Anwendungen,<br />

die kompakte Systeme<br />

erfordern, etwa bei autonomen<br />

Shuttles, im Gerätebau oder bei<br />

subautonomen Systemen, und<br />

bei denen mehrere Achsen<br />

involviert sind. Grundsätzlich<br />

wird die Steuerung dort<br />

eingesetzt, wo zwei oder mehr<br />

Achsen synchron zusammenarbeiten<br />

oder mehrere Achsen<br />

positioniert werden. Beispiele<br />

aus der Praxis sind das autarke<br />

repetitive Abarbeiten von<br />

Fahrprofilen bei Labor- und<br />

Testanwendungen inklusive<br />

Datenprotokollierung oder<br />

komplette Kinematikmodule<br />

für Skara- oder Delta-Robotik-<br />

Anwendungen.<br />

www.maxongroup.com<br />

DREHZAHLWÄCHTER AUCH FÜR<br />

ATEX-ANWENDUNGEN<br />

Die Drehzahlüberwachung rotierender Anlagenteile ist in vielen<br />

Anwendungen notwendig, um teure Ausfälle zu vermeiden.<br />

Besonders einfach lässt sich das mit dem neuen Drehzahlwächter<br />

von ifm realisieren – und das auch im Ex-Bereich. Die neuen<br />

Drehzahlwächter von ifm arbeiten mit einem induktiven Näherungsschalter,<br />

der ein Bedämpfungselement auf einem rotierenden Anlagenteil erfasst. Um<br />

mit dieser Methode Drehzahlen überwachen zu können, ist in den kompakten Drehzahlwächtern<br />

die Auswerteelektronik integriert. Damit wird eine Drehzahlüberwachung sehr einfach<br />

und kostengünstig. Die Drehzahlwächter mit robustem M18-Edelstahlgehäuse sind für den<br />

nicht-bündigen (DI6004) und bündigen Einbau (DI6005) erhältlich. Beide Modelle gibt es auch<br />

in einer Variante für ATEX-Anwendungen (DI604A und DI605A). Die Parametrierung ist dank<br />

der integrierten IO-Link-Schnittstelle sehr einfach. Alternativ können die Einstellungen auch<br />

über einen Betätigungsring direkt am Sensorgehäuse vorgenommen werden.<br />

www.ifm.com


AUTOMATICA <strong>2023</strong><br />

24 DIGITAL MY FACTORY SCOUT <strong>2023</strong>/05-06 Ihr Kompass www.myfactory-magazin.de<br />

zur <strong>automatica</strong> <strong>2023</strong>


AUTOMATICA <strong>2023</strong><br />

AUTOMATISIERTER BEHÄLTERTRANSPORT-KREISLAUF<br />

FTS BEHERRSCHT<br />

KURZ- UND LANGSTRECKE<br />

Automatisierte Warenbeförderung über Kurz- und Langstrecke?<br />

Kein Problem für das fahrerlose Transportsystem von Bito-Lagertechnik.<br />

Den Beweis liefert der Einsatz im zentralen technischen Materialversorgungslager<br />

von BASF in Frankenthal: Dort stellt das System den Transport diverser Artikel<br />

vom Wareneingang über die Qualitätssicherung hin zum Autostore-AKL<br />

und weiter zum Versandbereich sicher.<br />

Der Chemiekonzern BASF SE Ludwigshafen betreibt in<br />

Frankenthal ein zentrales technisches Materialversorgungslager,<br />

um die Lagerbestände in den einzelnen<br />

Bereichen des BASF-Konzerns zu reduzieren. Von dort<br />

aus werden 20 000 Kunden, d.h. alle zur BASF SE zugehörigen<br />

Einheiten und Kontraktoren im Großraum Ludwigshafen, mit<br />

allem, was der gesamte Konzern in Ludwigshafen und Um<br />

gebung zum Betrieb des Verbundstandortes mit ca. 34 000 Mitarbeitern<br />

benötigt, versorgt. Auf einer Fläche von 17 700 m 2<br />

lagern ca. 16 000 Artikel aus den Bereichen Elektro- und Prozesstechnik,<br />

Rohrleitungstechnik, Maschinenelemente, Laborequipment<br />

und Werkzeuge sowie auch persönliche Schutzausrüstung,<br />

Hygieneartikel etc. und werden zum Versand bereitgestellt.<br />

Die BASF SE ist der verantwortliche Betreiber des Materiallagers,<br />

das operative Lagergeschäft wird durch die BASF Logistik<br />

GmbH betrieben, und die Zustellung der Waren an die einzelnen<br />

Bereiche des Konzerns erfolgt über einen Kontraktor. Das technische<br />

Versorgungslager beschäftigt 95 Mitarbeiter. „Die Disposition<br />

aller Artikel erfolgt zentral, wir kümmern uns um die Sortimentsgestaltung<br />

und zudem um die Qualitätssicherung der Waren“, s o<br />

Michael Wagner, Produktionsmanager Zentrale Versorgung/<br />

Operation Manager bei der BASF Logistik GmbH. „Wir liefern die<br />

Artikel in der Regel innerhalb von 24 Stunden aus – oder auch<br />

schneller, wenn dringender Bedarf besteht. Dafür müssen wir in<br />

Frankenthal die kurzfristige Verfügbarkeit der Waren sicherstellen<br />

und entsprechende Lagerkapazitäten schaffen.“<br />

Im Wareneingang gehen zentral täglich etwa 40 Lkw-Ladungen<br />

ein, die auf Bodenblock-Lagern vor der Qualitätsprüfung<br />

zwischengelagert werden. Jährlich sind hier im Schnitt 120 000<br />

Wareneingänge zu verzeichnen. Vom Bodenblock-Lager aus wird<br />

die Ware je nach Größe und Art entweder in ein Schmalgang-<br />

Hochregallager verbracht oder in einem hochmodernen Autostore-Kleinteilelager<br />

gelagert. Alle Artikel durchlaufen dabei die<br />

Qualitätskontrolle.<br />

Zur Lagerung der Kleinteile hat sich BASF Logistik für ein Autostore-Lager<br />

entschieden. Das automatische Kleinteilelager umfasst<br />

10 500 Behälter, in denen die Ware nach Artikeln sortiert<br />

eingelagert sind. <strong>Digital</strong> gesteuert werden die Behälter je nach<br />

Bestellung per Roboter aus dem Autostore-Lager entnommen<br />

und zu den Aushebungspunkten in den davor eingerichteten<br />

Kommissonierarbeitsplätzen geführt. Entsprechend der Bestellungen<br />

entnehmen die Kommissionierer die Waren aus dem<br />

Autostore-Behälter und kommissionieren sie in Kunststoffbehälter<br />

der Bito KLT-Serie. Hierbei werden zur einfacheren Unterscheidung<br />

blaue KLT-Behälter für die Bestellware zur Auslieferung im<br />

24-Stunden-Takt und rote KLT-Kommissionierbehälter für die<br />

Warenauslieferung im schnelleren Zwei-Stunden-Liefermodus<br />

verwendet. Etwa 45 Lkw-/Sprinter-Auslieferungen gehen am Tag<br />

aus dem Materiallager hinaus.<br />

FAHRERLOSER INNERBETRIEBLICHER<br />

WARENTRANSPORT<br />

Zum innerbetrieblichen Warentransport setzt BASF Logistik seit<br />

dem Lagerneubau 2020 das fahrerlose Transportsystem LEO<br />

locative von Bito-Lagertechnik ein. Zunächst wurde LEO nur<br />

zum Transport bzw. zur Übergabe der Waren aus dem Autostore-<br />

Lager zum Versandbereich genutzt. 2021/2022 wurde der Einsatz<br />

dann ausgeweitet: Das System ist seitdem auch vom Wareneingang<br />

über die Qualitätssicherung hin zum Autostore AKL aktiv.<br />

Im Wareneingang nimmt LEO locative die bestückten Behälter<br />

auf. Diese werden dann zunächst zu Qualitätsprüfungszwecken<br />

in verschiedene Bereiche gebracht: Je nach Inhalt erhält der Behältertransporter<br />

wahlweise entweder den Befehl, die Qualitätsprüfung<br />

für Elektroteile oder die Qualitätsprüfung für Schlossereibauteile<br />

anzufahren. Die Steuerung erfolgt dabei über eine<br />

einfache Tableteingabe. Im Anschluss an die Qualitätsprüfung<br />

transportiert LEO locative die Behälter mit den geprüften Teilen<br />

über mehr als 100 Meter Wegstrecke in die Nachbarhalle, in der<br />

sich ein Hochregal- und Autostore-Lager befinden.<br />

Die im Hochregallager eingelagerten Artikel werden per halbautomatischem<br />

Flurförderzeug zum Warenausgang gebracht.<br />

LEO locative transportiert die Waren in Behältern aus dem Auto-<br />

KLEINER HELFER MIT<br />

GROSSER LEISTUNG<br />

LEO locative ist ein kleiner Helfer mit großer<br />

Leistung und hat uns ergänzend zum<br />

hochautomatischen Kleinteilelager im Hinblick<br />

auf Industrie 4.0 in unserem Materialversorgungslager<br />

ein gutes Stück vorangebracht.<br />

Wir schätzen neben der einfachen Handhabung<br />

auch seine Flexibilität sehr.<br />

Michael Wagner, Produktionsmanager Zentrale Versorgung/<br />

Operation Manager, BASF Logistik GmbH<br />

Ihr Kompass zur <strong>automatica</strong> <strong>2023</strong> DIGITAL SCOUT 25


AUTOMATICA <strong>2023</strong><br />

01<br />

01 Im Wareneingang nimmt LEO locative die bestückten Behälter auf<br />

und bringt sie von dort zur Qualitätssicherung<br />

02 Im Anschluss an die Qualitätsprüfung transportiert LEO locative<br />

die Behälter über mehr als 100 Meter Wegstrecke in die Nachbarhalle,<br />

in der sich ein Hochregallager bzw. Autostore-Lager befindet<br />

03 Die Strecke zwischen Autostore-Kleinteilelager bzw. Kommissionierbereich<br />

zum Versandbereich ist relativ kurz, dennoch spart BASF<br />

Logistik durch LEO locative viel Zeit ein<br />

02<br />

03<br />

store-Lager zum Versandbereich. Über Rollenbahnen gelangen<br />

die Behälter mit der kommissionierten Ware vom Arbeitsplatz zu<br />

einer vorgelagerten LEO-locative-Doppelstation. Hier nimmt der<br />

LEO-Transporter den Behälter auf und bringt ihn zum Versandbereich.<br />

An einer dort installierten LEO Doppelstation gibt das<br />

fahrerlose Transportsystem den Behälter ab, er wird vom Versanddienstleiser<br />

entgegengenommen und für den Versand fertig<br />

gemacht. Nach Entnahme der Waren wird der leere Behälter über<br />

Rollenbahnen wieder der LEO Station zugeführt und an den<br />

fahrerlosen Behältertransporter zurück übergeben. Dieser bringt<br />

die leeren KLT-Boxen weiter zur LEO Doppelstation im Kommissionierbereich,<br />

damit sie wieder befüllt werden können.<br />

FLEXIBLER BEHÄLTER-LANG-<br />

UND KURZSTRECKENLAUF<br />

„Mit LEO locative haben wir bei der BASF Logistik GmbH einen<br />

automatisierten Behältertransport-Kreislauf geschaffen, der<br />

sowohl auf Langstrecke als auch auf Kurzstrecke täglich viele<br />

Kilometer Laufwege und damit Zeit der Mitarbeiter einspart. Der<br />

Vorteil ist, dass der Anwender die Strecke an den vorhandenen<br />

Platz zwischen Wareneingang, Qualitätsprüfung, Autostore-<br />

Lager, Kommissionierzone und Versandbereich individuell anpassen<br />

kann. Dazu muss keine separate Schnittstelle zur Steuerung<br />

geschaffen werden oder IT oder W-LAN integriert bzw. installiert<br />

sein. LEO locative läuft über die optische Spur, die vom Anwender<br />

zuvor selbst auf dem Boden verklebt wurde – und dreht dann permanent<br />

seine Runden“, so Daniel Henn, Sales Manager/Transportsysteme<br />

Bito-Lagertechnik. „Je nach Bestellaufkommen sind<br />

im technischen Materialversorgungslager von BASF Logistik<br />

aktuell gut ein halbes Dutzend LEO-Transporter im Einsatz.<br />

Das flexible System lässt ohne weitere technische Umstellung<br />

eine Erweiterung zu, so dass je nach Bedarf aufgestockt oder<br />

auch Transporter zwischen Transportstrecken ausgetauscht<br />

werden können“, erläutert der Bito-Experte.<br />

FAZIT<br />

Michael Wagner ist zufrieden: „Die Strecke zwischen Warenausgang<br />

am Autostore-Kleinteilelager bzw. dem Kommissionierbereich<br />

zum Versandbereich ist relativ kurz. Dennoch sparen wir<br />

durch den Einsatz des LEO-locative-Systems sehr viel Zeit für<br />

den Transport der Waren und für den Rücktransport der leeren<br />

Behälter zum Autostore-Lager ein. Auf der deutlich längeren<br />

Strecke von Wareneingang über die Qualitätsprüfung hin zum<br />

Autostore-Kleinteilelager ist die Zeitersparnis natürlich noch<br />

größer. Es kommen am Tag etliche Kilometer zusammen, die<br />

nicht physisch bewältigt werden müssen. Dadurch können wir<br />

viel schneller die Waren aus dem Autostore für den Versand fertig<br />

machen und weiterschicken und somit bestmöglich den von uns<br />

zugesagten Regelversand innerhalb der vorgegeben 24 Stunden<br />

einhalten bzw. kurzfristigere Bestellungen bearbeiten. Zudem<br />

sparen wir Platz und Behälter, da wir den Materialfluss kontinuierlich<br />

am Laufen halten, die leeren Boxen direkt wieder dem<br />

Kreislauf zuführen und somit eine Zwischenlagerung vieler Leerbehälter<br />

vermeiden.“<br />

Bilder: Bito-Lagertechnik<br />

www.bito.com<br />

AUTORIN<br />

Tanja Schmitt M.A., Public Relations für<br />

BITO-Lagertechnik Bittmann GmbH,<br />

Meisenheim<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.leo-transporter.com/de-de/<br />

26 DIGITAL SCOUT Ihr Kompass zur <strong>automatica</strong> <strong>2023</strong>


BILDVERARBEITUNG FÜR AUTOMATION UND ROBOTIK<br />

Auf der <strong>automatica</strong> präsentiert der<br />

Industriekamerahersteller IDS<br />

optimal aufeinander abgestimmte<br />

neue Technologien aus den Bereich<br />

2D-, 3D- und KI-Vision, die es<br />

Anwendern ermöglichen, schnell<br />

individuelle Bildverarbeitungslösungen zu erstellen – ob als Embedded- oder PC-basierte-<br />

Systeme. Vorgestellt wird u.a. eine neue Modellreihe, die die IDS NXT-Produktlinie ab<br />

Sommer ergänzt: IDS NXT malibu ist noch leistungsfähiger als die Kameraserien IDS NXT rio<br />

und rome. Konkret bedeutet das, dass sie Inferenzzeiten um das bis zu Zwanzigfache<br />

verkürzt und neuronale Netze also deutlich schneller ausführen kann. Außerdem ist die<br />

Kamera in der Lage, Daten hardwarebeschleunigt für die komprimierte Übertragung eines<br />

Video-Streams (H264 oder MJPG) vorzubereiten. Das macht KI-basierte Bildauswertungen<br />

im Livebild möglich.<br />

<strong>automatica</strong>: Halle B5, Stand 203<br />

de.ids-imaging.com<br />

ZUKUNFTSFÄHIGE SICHERHEITSLÖSUNGEN<br />

FÜR DIE AUTOMATISIERUNG<br />

In der automatisierten Fertigung ist innovative<br />

Sicherheitstechnik gefragt, die Mensch,<br />

Maschine und Prozesse sicher schützt und den<br />

heutigen Kommunikationsanforderungen<br />

entspricht. Unter dem Leitmotiv „Smart<br />

Safety“ präsentiert Euchner auf der <strong>automatica</strong><br />

seine jüngsten Neuentwicklungen für die<br />

Kommunikation über IO-Link, AS-i Safety at<br />

Work und die gängigen Feldbussysteme. Zu<br />

den Messe-Highlights zählt der CTS – das neue<br />

kompakte Kraftpaket unter den Sicherheitszuhaltungen – und das erfolgreiche Türschutzsystem<br />

MGB2 Modular, das jetzt auch für die Anbindung an EtherCAT/ FSoE und EtherCAT P/<br />

FSoE erhältlich ist. Das Unternehmen zeigt zudem anhand von Beispielen, welche Vorteile<br />

die Nutzung von IO-Link in der industriellen Sicherheitstechnik mit sich bringen kann. Das<br />

Expertenteam für Maschinensicherheit von Euchner Safety Services informiert Besucher<br />

außerdem über das breite Portfolio an Service- und Engineering-Dienstleistungen.<br />

<strong>automatica</strong>: Halle A4, Stand 302<br />

www.euchner.de<br />

BILDVERARBEITUNG FÜR EINE BESCHLEUNIGTE PRODUKTION<br />

Cognex präsentiert auf der <strong>automatica</strong> sein aktuelles<br />

Produktportfolio zur Automatisierung von einfachen bis<br />

komplexen Anwendungen im Bereich Fehler- und Montageprüfung,<br />

Klassifizierung, Messung, Robotik sowie Identifikation<br />

von Codes und Klarschrift. Das Unternehmen zeigt u.a.<br />

seine aktuellen In-Sight Vision-Systeme. In-Sight 2800 ist<br />

u.a. für einfache Inspektionen mit der KI-basierten Edge-<br />

Learning-Technologie konzipiert, die eine automatische<br />

Fehlererkennung ohne Programmierkenntnisse zulässt. Mit<br />

diesen Systemen lassen sich z.B. OCR-Aufgabenstellungen<br />

zum Lesen von Zeichen sehr schnell und einfach durch ein<br />

beispielbasiertes Training entwickeln und in Betrieb nehmen. Mit dem Vision-System<br />

In-Sight 3800 hat Cognex erst kürzlich ein All-in-one-Vision-System entwickelt, das hohe<br />

Geschwindigkeit, hohe Auflösung und hohe Flexibilität in sich vereint.<br />

<strong>automatica</strong>: Halle B5, Stand 500<br />

www.cognex.com<br />

• modulares System<br />

• praxisorientiert geplant<br />

• stabil und langlebig<br />

bott.de


AUTOMATICA <strong>2023</strong><br />

WERKZEUGMASCHINEN MANNLOS BE- UND ENTLADEN<br />

Die Hoffmann Group ist dieses Jahr auf der <strong>automatica</strong> unter dem Motto „einfach entspannt<br />

fertigen“ vertreten. Gezeigt wird, wie selbst KMU mit Automatisierungs- und <strong>Digital</strong>isierungslösungen<br />

das Potenzial ihrer Fertigung und ihre Maschinenkapazitäten erhöhen<br />

können. Im Zentrum des Messeauftritts steht das Garant Automation Beladesystem Basic<br />

Plus, das mit überschaubarem Aufwand das mannlose Be- und Entladen von Werkzeugmaschinen<br />

ohne Automatisierungsschnittstelle oder aufwändige Programmierung erlaubt.<br />

Flankierend hat die Hoffmann Group eine Kooperation mit der Firma Renishaw vereinbart,<br />

um einen komplett autonomen Betrieb von Werkzeugmaschinen zu ermöglichen. Spezialisten<br />

der beiden Unternehmen erarbeiten dazu gemeinsam individuelle Konzepte. Weil Automatisierung außerdem nur dann effizient<br />

gelingt, wenn Werkzeuge schnell und fehlerfrei auf die Maschine kommen, präsentiert die Hoffmann Group auch ihre digitale<br />

Fertigungslösung Connected Manufacturing. Diese bietet eine Werkzeugverwaltung zur Nachverfolgung sämtlicher Werkzeuge in<br />

der Fertigung in Echtzeit und erlaubt es, Aufträge digital zu verwalten.<br />

<strong>automatica</strong>: Halle A5, Stand 314<br />

www.hoffmann-group.com<br />

LEISTUNGSSTARKE<br />

MRK-ANWENDUNGEN<br />

AUTOMATION<br />

EDELSTAHLDÄMPFER STEIGERN<br />

DIE ANWENDUNGSVIELFALT<br />

• Gesteigerte Leistungen durch<br />

vergrößerten Hub<br />

• Mehr Auswahl dank Portfolio-Erweiterung<br />

• Bis zu 5.650 Nm Energieaufnahme<br />

in kritischen Umgebungen<br />

• Hochwertige Optik in effektiven<br />

Massenbereichen bis 63.700 kg<br />

HALLE A5.518<br />

JETZT NEU:<br />

150 MM HUB,<br />

M64 IN V4A<br />

YOUR LOCAL<br />

SALES CONTACT:<br />

Auf der <strong>automatica</strong> präsentiert<br />

Denso Robotics seine Innovationen<br />

im Bereich Robotik. Im<br />

Fokus steht die kollaborative<br />

Produktfamilie Cobotta Pro.<br />

Weitere Highlights sind eine<br />

Echtzeit- Synchronisierungs-<br />

Applikation mit einem Scara<br />

HSR-Roboter und dem Beckhoff<br />

XPlanar Transportsystem sowie<br />

eine Denso Master/ SlaveAnwendung<br />

mit dem Cobotta und<br />

dem VMB Roboter. Messebesucher<br />

können das Anwendungsspektrum<br />

der Cobotta-Pro-Modelle<br />

live erleben: z.B. das<br />

Greifen von losem Schüttgut<br />

mittels 3D-Vision oder das<br />

Automatisieren komplexer<br />

Montageaufgaben. Carsten<br />

Busch, Denso Robotics Manager<br />

Sales und Product Manager<br />

Cobots: „Die Cobotta-Pro-Modelle<br />

bieten alle Leistungsmerkmale,<br />

um industrielle<br />

Prozesse im MRK-Segment<br />

effizienter zu gestalten.“<br />

<strong>automatica</strong>: Halle B5,<br />

Stand 321<br />

www.densorobotics-europe.com<br />

ACE Stoßdämpfer GmbH · Langenfeld · Germany · www.ace-ace.de


NEUE GREIFER, EFFIZIENTE SYSTEME, SCHNELLERE PROZESSE<br />

Der Vakuum-Experte Schmalz greift auf der<br />

<strong>automatica</strong> die Herausforderungen industrieller<br />

Automation auf und präsentiert Neuheiten aus den<br />

Bereichen Greifen und Vakuum-Erzeugung sowie<br />

prozessbezogene Hard- und Software. Mit dem<br />

Schmalz Solution Kit verlässt Schmalz die Ebene<br />

der Komponenten und Endeffektoren. Die flexible<br />

Technologie-Plattform verbindet verschiedene<br />

Soft- und Hardware-Komponenten, damit Roboterzellen<br />

schneller sehen, greifen und mit übergeordneten<br />

Systemen kommunizieren können. Schlüsselkomponente dabei ist das offene Bin-<br />

Picking-Betriebssystem ivOS. Mit der Schmalz Connect Suite, ebenfalls Teil des Messe-Portfolios,<br />

lassen sich intelligente Schmalz-Produkte sowie IO-Link-Komponenten anderer Hersteller<br />

zentral parametrieren, verwalten und analysieren. Neues für das automatisierte Greifen und<br />

die Vakuum-Erzeugung offenbart der Blick in die vier Roboterzellen auf dem Messestand.<br />

<strong>automatica</strong>: Halle A5, Stand 303<br />

www.schmalz.com<br />

SERVOPRESSEN-SYSTEM: EFFIZIENTE<br />

LÖSUNG FÜR DIE VERNETZTE FERTIGUNG<br />

TOX Pressotechnik zeigt auf der <strong>automatica</strong> Lösungen für<br />

die vernetzte Fertigung. Zu den Highlights gehört das<br />

Servopressen-System TOX-ElectricDrive Core. Die Kombination<br />

aus Antrieb, Controller und Software ist schnell<br />

integriert, sammelt Daten und erfüllt damit die Voraussetzungen<br />

für Predictive Maintenance. Die schlanke<br />

Steuerungsarchitektur spart dem Anwender Kosten. Die<br />

effiziente Kombination aus wartungsfreiem Motor und Gewindetrieb entwickelt Presskräfte<br />

von 0,02 bis 1000 kN. Herzstück des Systems TOX-ElectricDrive Core ist die Controller-Einheit<br />

TOX-PowerModule Core. Diese ist Servoumrichter und zentrale Intelligenz der Antriebssteuerung<br />

in einem und besitzt eine Feldbusschnittstelle, über die sie mit der übergeordneten<br />

Steuerung kommuniziert. Bedient wird das System über die TOX-Software HMI 3.1. Sie<br />

vereint Parametrierung, Bedienung, Prozessüberwachung, Diagnose und Auswertung sowie<br />

Qualitätsdatenmanagement.<br />

<strong>automatica</strong>: Halle A6, Stand 512<br />

www.tox-pressotechnik.com<br />

ROBOTIK-TECHNOLOGIE FÜR DIE SMARTE AUTOMATION<br />

Das aktuelle Cobot-Ecosystem, Motoman-Roboter<br />

für Handling, Schweißen, Palettieren und viele<br />

weitere Applikationen – das sind Schwerpunkte<br />

am <strong>automatica</strong>-Stand von Yaskawa. Unter dem<br />

Messe-Motto „Robotics Technology for Smart<br />

Automation“ folgt das Unternehmen zur <strong>automatica</strong><br />

den Trends der Branche. So zeigt Yaskawa auf<br />

der Messe, wie einfach die Einrichtung und<br />

Bedienung von Robotern heute sein können. Die<br />

Plug&Play-Cobot-Serie HC DTP ermöglicht den<br />

schnellen Aufbau von Cobot-Installationen, besonders im Bereich Palettierung, Bauteilhandling<br />

und Schweißen. Passendes Zubehör von führenden Automatisierungspartnern bietet<br />

Yaskawa mit seinem Ecosystem an. Das umfassende Motoman-Portfolio an klassischen<br />

Industrierobotern ist vertreten durch mehrere Zellen mit 6-Achs-Handlingsrobotern der<br />

Motoman GP-Serie. Mit der Motoman PL-Serie präsentiert Yaskawa die aktuelle Generation<br />

von Hochleistungs-Palettierrobotern.<br />

<strong>automatica</strong>: Halle B6, Stand 502<br />

www.yaskawa.de<br />

DAS<br />

ROBOTER-<br />

GETRIEBE<br />

Die neue Baureihe SHG<br />

I höchste Drehmomentdichte<br />

I kippsteifes Abtriebslager<br />

I lebenslange Spielfreiheit<br />

I große Hohlwelle<br />

I wartungsfreier Betrieb<br />

AUTOMATICA MÜNCHEN<br />

27. - 30.06.<strong>2023</strong><br />

Halle B6 | Stand 309<br />

harmonicdrive.de


AUTOMATICA <strong>2023</strong><br />

NEUER HIGH-PERFORMANCE-COBOT<br />

Der Automatisierungsspezialist Omron führt den neuen Omron TM20 Cobots mit einer Nutzlast<br />

von 20 kg in den Markt ein. Er hat eine geringe Stellfläche und eine Reichweite von 1,3 m und<br />

eignet sich ideal für Aufgaben wie u.a. Palettieren, Maschinenbeschickung und Materialhandling.<br />

Der TM 20 ist das jüngste Mitglied der Omron TM-Cobot-Familie, die für ihre Benutzerfreundlichkeit,<br />

Zuverlässigkeit und Sicherheit bekannt ist. Er ist so konzipiert, dass er nahtlos mit anderen<br />

Omron-Produkten wie Sensoren, Steuerungen und Software zusammenarbeitet. Industriekunden<br />

profitieren von einer umfassenden Automatisierungs lösung. Eines der zentralen Merkmale des<br />

TM20 ist sein geringes Gewicht von nur 33 kg. Hierdurch lässt er sich problemlos mit mobilen<br />

Robotern kombinieren und bietet mehr Flexibilität und Effizienz im Industrieumfeld. Der Cobot<br />

ist außerdem mit speziellen Gelenk abdeckungen ausgestattet, die ihn vor Schneidöl und anderen gefährlichen Substanzen<br />

schützen, so dass er sich für den Einsatz in der Maschinenbeschickung eignet. Der TM20 entlastet Bediener von Aufgaben, die mit<br />

dem Heben schwerer Lasten verbunden sind, und arbeitet sicher Seite an Seite mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />

<strong>automatica</strong>: Halle B5, Stand 310<br />

www.industrial.omron.de<br />

Driving the world<br />

HANDHABUNGS-<br />

PROZESSE<br />

AUTOMATISIEREN<br />

Einfach parametrieren statt<br />

aufwendig programmieren<br />

Roboter intuitiv in Betrieb nehmen<br />

mit MOVIKIT ® Robotics<br />

Das standardisierte Softwaremodul MOVIKIT® Robotics von SEW-EURODRIVE<br />

ermöglicht die Ansteuerung universeller Roboterkinematiken auf einfache und<br />

zeitsparende Weise. So können Werker Roboterprogramme schnell erstellen<br />

und editieren: Ohne komplexe Programmiersprache – direkt an der Maschine –<br />

absolut intuitiv.<br />

MOVIKIT® Robotics lässt sich durch die standardisierte Feldbusschnittstelle<br />

einfach in die Automatisierungsstrukturen integrieren und bietet Funktionen<br />

wie die TouchProbe-Messung und Restwegpositionierung sowie zeit- und<br />

wegbasierte Bahnereignisse.<br />

Auf der <strong>automatica</strong> präsentiert<br />

IEF-Werner Lösungen, mit<br />

denen Betriebe Handhabungsprozesse<br />

wirtschaftlich und<br />

sicher gestalten können. Mit<br />

dem ecoSTACK will IEF-Werner<br />

seine Kunden dabei unterstützen.<br />

Das kompakte und<br />

energieeffiziente Palettiersystem<br />

kommt ohne Druckluft<br />

aus, ist als Inline-Anlage<br />

konzipiert und ermöglicht<br />

ein kontinuierliches Be- und<br />

Entladen von Paletten verschiedener<br />

Größen. Präsentiert<br />

wird zudem ein Portalsystem<br />

mit der Zahnriemenachse<br />

Modul 115/25. Mit der Lösung<br />

lassen sich Paletten oder<br />

Kisten von bis zu 40 kg mit<br />

Hilfe eines großen Portalsystems<br />

sicher handhaben.<br />

Als Exponat wird IEF-Werner<br />

auch seine Servopressen-Serie<br />

aiPRESS mitbringen, die sich in<br />

automatisierte Fertigungslinien<br />

sowie in Handarbeitsplätze<br />

integrierenlassen.<br />

<strong>automatica</strong>: Halle A5,<br />

Stand 203<br />

www.ief-werner.de<br />

www.sew-eurodrive.de/movikit


AUTOMATICA <strong>2023</strong><br />

NEUE PROFILBREITEN MIT FOKUS AUF BAURAUM UND NUTZLAST<br />

Ab sofort bietet Hiwin die Linearmotorachse HT-L und Auslegerachse HC-B auch mit einer<br />

Profilbreite von 100 mm an. Die Hublänge von bis zu 5.500 mm kann in Millimeter-Schritten<br />

frei konfiguriert werden. Kennzeichnend für den Lineartisch ist darüber hinaus das innenliegende<br />

Wegmess-System. Die HT100L bietet damit auch bei begrenztem Bauraum die Präzision<br />

und Dynamik einer Linearmotorachse. Bei der Auslegerachse HC100B hat die größere Profilbreite<br />

hingegen eine Steigerung der Leistungsfähigkeit zur Folge. Die Nutzlast der Achse ist<br />

im Vergleich zu kleineren Baugrößendeutlich erhöht. Durch den Omega-Zahnriemenantrieb<br />

und die Option Brems-/Klemmelement eignen sich die Achsen für Vertikal-Anwendungen.<br />

www.hiwin.de<br />

READY-TO-ROBOT: BEREIT FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Automatisierung und die robotergestützte<br />

Verdrahtung werden in<br />

Zukunft die zentralen operativen<br />

Schwerpunkte im Schaltschrankbau<br />

sein. Dank der im Jahr 2021<br />

von Weidmüller eingeführten<br />

SNAP IN-Anschlusstechnologie<br />

sind viele Reihenklemmen,<br />

Leiterplattensteckverbinder und<br />

schwere Steckverbinder des Elektronik- und Verbindungstechnikunternehmens<br />

schon heute optimiert für die automatisierte<br />

Verdrahtung der Zukunft. SNAP IN ermöglicht die automatische<br />

Verdrahtung durch Industrieroboter. Dank der Anschlusstechnik<br />

muss der Leiter nicht vorbereitet werden und die benötigte<br />

Einführkraft ist minimal. Weder bei der manuellen noch bei der<br />

automatisierten Verdrahtung wird spezialisiertes Werkzeug<br />

benötigt. Die SNAP IN-Technologie gibt zudem ein akustisches<br />

sowie ein optisches Signal bei erfolgreicher Leitereinführung –<br />

auch das ist essenziell für die erfolgreiche automatisierte<br />

Verdrahtung von morgen. Die Anpassung auf verschiedene<br />

Produkte und Schaltschränke kann dabei jederzeit höchst<br />

flexibel erfolgen: Bei etwaigen Änderungen ist lediglich ein<br />

kurzes Neu-Teachen des Roboters erforderlich.<br />

www.weidmueller.de<br />

NEUER BREMSENBAUKASTEN FÜR ROBOTER<br />

Mayr Antriebstechnik aus<br />

Mauerstetten präsentiert<br />

auf der Automatica <strong>2023</strong><br />

seinen neuen Baukasten für<br />

Servobremsen. Mit der<br />

Roba-Servostop Baureihe<br />

hat das Unternehmen<br />

Federdruckbremsen für<br />

Servomotoren entwickelt,<br />

die speziell an die hohen Anforderungen der Robotik angepasst<br />

sind. Roboterarme dürfen nach dem Ausschalten des Stroms<br />

nicht unkontrolliert absinken oder abstürzen. Bremsen von<br />

Mayr halten Servoachsen zuverlässig und sicher in ihrer<br />

Position. Der neue Standardbaukasten umfasst jetzt auch die<br />

Hohlwellen-Ausführungen und schafft ein hohes Maß an<br />

Flexibilität für die verschiedenen Einbausituationen. Mayr stellt<br />

die notwendigen Daten für die Auslegung und Auswahl bereit.<br />

Bei Leichtbaurobotern wird meist eine Hohlwellenkonstruktion<br />

zur Leitungsdurchführung im Innenraum bevorzugt.<br />

Die Baureihe Roba-Servostop Cobot lässt sich aufgrund ihres<br />

Aufbaus optimal in diese Konstruktionen integrieren.<br />

Es handelt sich um schlanke, leistungsdicht gestaltete Bremsen<br />

in Hohlwellenausführung.<br />

www.mayr.com<br />

LÖSUNGEN FÜR NIEDERVOLT-HOCHGESCHWINDIGKEITSSPINDELN<br />

Mit dem SD4S und dem SD4B stellt Sieb & Meyer zwei Frequenzumrichter speziell für den Betrieb von<br />

Niedervolt-Hochgeschwindigkeitsspindeln vor. Mit beiden Varianten lassen sich Asynchron-, Synchronund<br />

IPM-Motoren sensorlos bis zu einer Drehzahl von 240.000 min -1 (4.000 Hz) antreiben. Die Niedervolt-Versionen<br />

der SD4S-Reihe sind auf eine einphasige Versorgungsspannung von 45 bis 60 VAC<br />

optimiert. Diese Versorgungsspannung lässt sich mit einem entsprechenden Trenntransformator<br />

einfach und zuverlässig realisieren.<br />

www.sieb-meyer.de<br />

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Carmen Nawrath<br />

Head of Sales<br />

Telefon: 0049/6131/992-245<br />

c.nawrath@vfmz.de

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