Digital Scout automatica 2023
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AUTOMATICA <strong>2023</strong><br />
PRÄZISIONSWELLGETRIEBE<br />
GETRIEBEINTERNE SENSORIK<br />
REDUZIERT TAKTZEITEN<br />
Performance-Steigerung von Cobots und Leichtbaurobotern ist ein Ziel, welches auf<br />
unterschiedlichen Wegen erreicht werden kann. Eines ist der Einsatz sensorisierter<br />
Präzisionswellgetriebe. Eine neue, in Präzisionswellgetriebe integrierte<br />
Drehmomentsensorik für Cobots ermöglicht auch kürzere Taktzeiten. Das ist ein<br />
bedeutender Fortschritt für den breiten Einsatz der Robotik in der<br />
Industrieautomation, davon ist man bei Schaeffler überzeugt.<br />
Wenn Cobots Prozesse feinfühlig und kraftgesteuert<br />
ausführen sollen und das Teaching „smooth“<br />
vonstattengehen soll, kann man kaum auf eine Sensorik<br />
zur Ermittlung der äußeren Kräfte verzichten.<br />
Für die Messung äußerer Kräfte und Momente sind am Cobotmarkt<br />
hauptsächlich Sensormodule verbreitet, das heißt Sensoren,<br />
die als eigenständige Komponente für Cobots entwickelt<br />
und angeboten werden. Diese erfordern zusätzlichen Bauraum<br />
und müssen konstruktiv in den Cobot integriert werden.<br />
KONZEPTE FÜR DREHMOMENTSENSOREN<br />
Bei diesen Sensoren werden die Kräfte und Momente mit Hilfe<br />
einer elastischen Struktur, auf der die eigentliche Sensorik<br />
(DMS) meist aufgeklebt ist, erfasst. Die konstruktive Auslegung<br />
dieser Sensoren ist prinzipbedingt ein Kompromiss zwischen<br />
hoher Auflösung und niedriger Verformung. Für Anwendungen,<br />
bei denen der Endeffektor eine Bahnkurve oder Position<br />
unter Last exakt einhalten muss, ist die durch den Sensor<br />
verursachte Positionsabweichung von großem Nachteil. Konkrete<br />
Bauformen sind als 6-Achs-Force-Torque-Sensoren am<br />
Endeffektor oder an die Gelenkachsen geflanschte Sensormodule<br />
bekannt.<br />
Der Ansatz der Schaeffler-Entwickler besteht darin, für die Messung<br />
der Drehmomente kein zusätzliches elastisches Element,<br />
sondern ein vorhandenes Bauteil des Antriebsstrangs im Gelenk<br />
zu nutzen. Damit wird keine weitere Elastizität in die Cobotsstruktur<br />
eingebracht und die Steifigkeit der Cobots bleibt auch<br />
mit Sensorik zu 100 % erhalten. Welche Vorteile bietet nun dieses<br />
interne Konzept?<br />
STEIFIGKEIT UND EINFLUSS AUF<br />
DIE POSITIONIERZEIT<br />
Cobots sind aufgrund ihrer schlanken Bauform und folglich ihrer<br />
höheren Elastizität im Vergleich zu Industrierobotern deutlich<br />
benachteiligt. Bei größeren Beschleunigungen schwingt die<br />
schlanke Cobotstruktur spürbar – vor allem beim Positionieren<br />
mit maximaler Abbremsung. Was man durch hohe Geschwindigkeiten<br />
und Beschleunigungen an kurzer Taktzeit gewinnt, verliert<br />
man durch ein längeres Einschwingen beim Positionieren wieder.<br />
Einen großen Einfluss auf die Eigenfrequenz von Cobots haben<br />
folgende Faktoren:<br />
n die Kippsteifigkeit der Gelenklager bzw. Getriebehauptlager<br />
n die Torsionssteifigkeit der Getriebe und die Torsionssteifigkeit<br />
der Drehmomentsensoren.<br />
16 DIGITAL SCOUT Ihr Kompass zur <strong>automatica</strong> <strong>2023</strong>