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INDUSTRIELLE AUTOMATION 2/2024

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SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

MESSPRINZIP EINFACH ERKLÄRT<br />

Das konfokal-chromatische Messprinzip arbeitet mit polychromatischem Licht. Eine mehrlinsige Optik teilt dieses weiße<br />

Licht in die einzelnen Spektralfarben auf und fokussiert es in unterschiedlichen Abständen zum Sensor. Kurzwelliges,<br />

blaues Licht mit 400 nm wird stärker gebrochen als langwelliges, rotes Licht mit 700 nm. Der Messbereichsanfang liegt bei<br />

blauem Licht, das Messbereichsende bei rotem Licht. Durch die kontrollierte chromatische Abweichung liegt jede Wellenlänge<br />

in einer anderen Fokusebene. Mittels werkseitiger Kalibrierung wird jeder Wellenlänge ein bestimmter Abstandspunkt<br />

zum Messobjekt zugeordnet. Das Sensorsystem wertet die Wellenlänge für die Abstandsbestimmung aus, die sich<br />

exakt auf dem Messobjekt fokussiert. Die Lichtreflexion wird über eine optische Anordnung auf ein lichtempfindliches<br />

Sensorelement abgebildet, auf der die zugehörige Spektralfarbe erkannt und ausgewertet wird. Bei jeder Änderung des<br />

Brechungsindex, beim Übergang verschiedener Materialien, wird ein Teil des Lichts zurück reflektiert. So lassen sich auch<br />

einseitige Dickenmessungen von transparenten Materialien durchführen. Für Multilayer-Messungen werden mehrere<br />

Abstandspunkte ausgewertet.<br />

01 02<br />

Das konfokal-chromatische Messprinzip wird in der industriellen<br />

Messtechnik gezielt genutzt, um äußerst<br />

präzise und berührungslose Messungen an Oberflächen<br />

vorzunehmen. Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />

Messverfahren ermöglichen die Sensoren eine fokussierte Betrachtung<br />

des Messobjekts, wodurch eine besonders hohe Auflösung<br />

und Genauigkeit erreicht wird.<br />

Ein grundlegendes Merkmal konfokal-chromatischer Sensoren<br />

ist die sogenannte punktweise Messung. Diese Methode erlaubt<br />

es, einzelne Punkte auf der Oberfläche eines Werkstücks mit hoher<br />

lateraler Auflösung präzise zu erfassen. Durch die Fokussierung<br />

auf einen Punkt kann der Sensor störende Reflexionen und<br />

Streuungen minimieren, was insbesondere bei komplexen Oberflächen<br />

von großer Bedeutung ist.<br />

VIELSEITIGE ANWENDUNGSMÖGLICHKEITEN<br />

Vorteile der Sensoren sind Non-Contact-Messungen, die ohne<br />

Einfluss auf das Messobjekt erfolgen, wodurch sich die Lebensdauer<br />

sowie Produktqualität erhöhen. Des Weiteren sind sie<br />

schnell und zuverlässig in der Datenerfassung und bieten kurze<br />

Messzeiten sowie Echtzeit-Ergebnisse.<br />

Darüber hinaus sind konfokal-chromatische Sensoren äußerst<br />

flexibel einsetzbar, da sie mit verschiedenen Oberflächenmaterialien<br />

und -eigenschaften kompatibel sind. Ob glänzende, matte,<br />

transparente oder stark strukturierte Oberflächen – die Sensoren<br />

passen sich den jeweiligen Anforderungen an und liefern präzise<br />

Ergebnisse auch bei unterschiedlicher Materialbeschaffenheit.<br />

Sensoren der Reihe confocalDT von Micro-Epsilon bieten zudem<br />

01 Ein grundlegendes Merkmal der Sensoren ist die sogenannte<br />

punktweise Messung<br />

02 Beim industriellen 3D-Druck wird ein konfokal-chromatischer<br />

Sensor direkt neben dem Druckkopf angebracht und verfährt mit<br />

diesem über die Bauteilplattform; der Sensor misst dabei von oben<br />

den Abstand zum Bauteil<br />

einen großen Verkippungswinkel bis zu 48 °. Daher sind auch<br />

Rundungen und Profile mit dem konfokalen System zuverlässig<br />

messbar. Auch beim Grundabstand und den Messbereichen ist<br />

das System sehr flexibel. Insbesondere in Branchen wie der Automobilindustrie,<br />

der Halbleiterfertigung, der Glas- und Kunststoffindustrie<br />

sowie der Elektronikproduktion haben sich konfokalchromatische<br />

Sensoren etabliert.<br />

ALL-IN-ONE: SENSOR UND CONTROLLER IN<br />

EINEM KOMPAKTEN GEHÄUSE<br />

Für eine neue Sensorgeneration stehen die konfokalen Kompaktsensoren<br />

confocalDT IFD2410 und IFD2415. Beide Systeme<br />

bieten hohe Performanz in einem All-in-One-Gehäuse mit integriertem<br />

Industrial Ethernet. Die robuste Bauform mit IP65-zertifiziertem<br />

Gehäuse prädestiniert die Sensoren für industrielle<br />

Serienanwendungen. Eingesetzt werden sie zur präzisen Abstands-<br />

und Dickenmessung unter anderem in Inline-Inspektionsmaschinen,<br />

Koordinatenmessmaschinen, Robotik, 3D-Druck,<br />

zur Dickenüberwachung von Flach- und Containerglas sowie<br />

zur Prüfung elektronischer Baugruppen. Bei transparenten Ma-<br />

www.industrielle-automation.net <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/02 13

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