INDUSTRIELLE AUTOMATION 2/2024

GLEICHSTROM STATT WECHSELSTROM
DIE ZUKUNFT DER
ENERGIEVERSORGUNG
Die energetische Versorgung mit Gleichstrom verspricht mehr Energie- und
Ressourceneffizienz in Fabriken. Den Beweis möchte Lapp in seinem Werk
im französischen Forbach antreten. Das soll in den nächsten Jahren
schrittweise auf Gleichstrom umgerüstet werden.
Die Lapp Gruppe hat weltweit 21 Produktionsstandorte –
das größte Werk befindet sich im französischen Forbach:
die Câbleries Lapp. Das Werk wurde in den letzten Jahren
ständig erweitert und vergrößert. Das machte eine
Neuorganisation der Fertigungslinien und vor allem des Wertstroms
in den fünf Hallen notwendig. In den kommenden drei
Jahren sollen 95 Prozent der Maschinen ihren Platz wechseln,
außerdem wird eine sechste Halle gebaut. Das soll die Produktivität
unterm Strich verdoppeln.
Die Umorganisation war für das Management der ideale Zeitpunkt,
um auch Optimierungen in Richtung Energie- und Ressourceneffizienz
umzusetzen. Eine Kabelproduktion benötigt einiges
an Energie, vor allem für die vielen Extrusionslinien zum
Aufbringen von Ader- und Mantelmaterial. Das Management von
Lapp entschied daher, die Versorgung einer neuen sechsten Halle
und der benachbarten Halle 1 mit Gleichstrom zu konzipieren.
Der Anbieter von integrierten Lösungen und Markenprodukten
im Bereich der Kabel- und Verbindungstechnik hat in den vergangenen
Jahren die Entwicklung der DC-Technologie (DC = Direct
Current = Gleichstrom) mit vorangetrieben und ist heute Gründungsmitglied
der Open Direct Current Alliance des ZVEI e.V.
ENERGIERÜCKGEWINNUNG DURCH
REKUPERATION
Die Idee liegt nahe: In jeder Fabrikhalle gibt es Verbraucher, die
mit Gleichstrom betrieben werden, wie etwa die LED-Beleuchtung,
die Belüftung oder Gleichstrommotoren. Für sie muss die
Netzwechselspannung (AC = Alternating Current = Wechselstrom)
gleichgerichtet werden, was Wandlungsverluste bedeu-
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