29.12.2012 Aufrufe

Veranstaltungstechnik • Veranstaltungswirtschaft - VPLT

Veranstaltungstechnik • Veranstaltungswirtschaft - VPLT

Veranstaltungstechnik • Veranstaltungswirtschaft - VPLT

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

V.Mklartext<br />

„Das ist Wucher und deshalb nichtig!“<br />

Der Bundesverband der <strong>Veranstaltungswirtschaft</strong> (idkv) redet Klartext: Drastische<br />

Erhöhung der GEMA-Konzerttarife bedroht deutsche <strong>Veranstaltungswirtschaft</strong>.<br />

Ein Steigerungsverlangen auf das nahezu 6-fache sei nicht tragbar.<br />

Der Bundesverband der <strong>Veranstaltungswirtschaft</strong> e.V. (idkv) und auch der<br />

Verband der Deutschen Konzertdirektionen e.V. (VDKD) sind alarmiert: Mit Wirkung<br />

zum 1. Februar 2009 hat die GEMA den Startschuss für eine sukzessive Erhöhung der<br />

GEMA-Tarife für die von Veranstaltern für die Nutzung des GEMA-Repertoires zu<br />

zahlende Vergütung im Bereich der U-Musik gegeben. Ziel ist es, bis zum Jahre 2014<br />

den Tarif um das nahezu 6-fache zu erhöhen und zusätzlich auch noch die Bemessungsgrundlage<br />

der Tarife um Werbe- und Sponsoringeinnahmen zu erweitern.<br />

„Dieser Tarif ist wucherisch und deshalb nichtig!“, ärgert sich idkv-Präsident<br />

Jens Michow. „Bei der seit über 60 Jahren geltenden Tarifstruktur wurden grundsätzlich<br />

auch die im Veranstalterumsatz in erheblichem Umfang enthaltenen Kosten bei<br />

der Tarifbemessung berücksichtigt“ berichtet Michow. „Darauf möchte die GEMA<br />

nun ersatzlos verzichten und sämtlichen diesbezüglichen und sonstig bisher gewährten<br />

Nachlässe streichen. Geht man mal davon aus, dass die in den vergangenen 60<br />

Jahren praktizierte Abrechnungsform mit der GEMA nicht gänzlich unangemessen<br />

war, stellt sich doch die Frage, weshalb nun plötzlich eine derart extreme Erhöhung<br />

erforderlich geworden sein soll. Das ist wucherisch, damit sittenwidrig und deshalb<br />

nichtig! Aus unserer Sicht besteht hier ein erhebliches Mißverhältnis zwischen Leistung<br />

und Gegenleistung. Das ist sittenwidrig und damit wucherisch und deshalb<br />

nichtig! Die Verbände haben aus diesen Gründen bereits gemeinsam unmittelbar nach<br />

Weihnachten ein Schiedsstellenverfahren gegen die GEMA eingeleitet. Wir erwarten,<br />

dass die Schiedsstelle der GEMA nahelegen wird, es bei den bisherigen Vertragsgrundlagen<br />

zu belassen und die ausgesprochenen Vertragskündigungen zurück zu<br />

nehmen“, so Michow.<br />

VDKD-Präsident Michael Russ erklärt: „Wir bedauern, dass es trotz des Angebots<br />

der Verbände, der GEMA deutliche Erhöhungen zuzugestehen, zu keiner Einigung<br />

gekommen ist, weil die GEMA starr auf ihrer durch nichts begründeten Position<br />

– einer Anhebung aller Tarife auf einen einheitlichen Satz von 10 Prozent des Bruttoumsatzes<br />

– beharrt hat. Die derzeitige Erhöhung ist für uns umso unerträglicher, als<br />

die letzte Lampen Tariferhöhung in Insektenform erst 2005 erfolgte. machen Sie hat, wie keine auch den Angst, Presseveröffentli- die echten<br />

chungen Krabbler der GEMA dagegen entnommen schon. werden Jedenfalls kann, nachweislich meint das Walter zu einer Maria Erhöhung Krab- der<br />

Einnahmen bler der dagegen GEMA geführt. schon. Live-Konzerte Jedenfalls meint sind ein das wichtiger Walter Teil Maria der Kultur; Krabbler viele<br />

Menschen dagegen genießen schon. die Jedenfalls Musik nationaler meint und das internationaler Walter Maria Künstler Krabbler gerne dage- live<br />

und in Konzerthallen gen schon. Jedenfalls oder bei Open meint Airs. Die das deutschen Walter Maria Konzertveranstalter Krabbler dagegen haben es<br />

stets als schon. ihre Aufgabe Jedenfalls betrachtet, meint dem das Publikum Walter Maria ein breit Krabbler gefächertes dagegen Programm schon. zu<br />

präsentieren. Jedenfalls Dies wird meint jedoch das nur Walter möglich Maria bleiben, Krabbler sofern dagegen alle Beteiligten schon. dafür JedenSorge tragen, falls dass meint die gesetzgeberischen das Walter Maria Rahmenbedingungen Krabbler dagegen stimmen. schon. Jedenfalls<br />

Das meint nunmehr das einseitig Walter geradezu Maria Krabbler aggressivedagegen Verhalten schon. der GEMA Jedenfalls führt zu meint einer<br />

massiven das Gefährdung Walter Maria der Kalkulationsgrundlagen Krabbler dagegen für schon. Konzerte Jedenfalls und gefährdet meint zahl- das<br />

reiche Arbeitsplätze Walter Maria in Krabbler einer mittelständisch dagegen schon. geprägten Jedenfalls Branche. meint Die meisten das Walter Veranstalter<br />

kalkulieren Maria Krabbler schon jetzt dagegen mit knappsten schon. Jedenfalls Margen.“ Weder meint unter das vergütungspoliti-<br />

Walter Maria<br />

schen noch Krabbler unter urheberrechtlichen dagegen schon. Jedenfalls Gesichtspunkten meint sei das die Walter aktuelle Maria Tariferhöhung Krab-<br />

gerechtfertigt. bler dagegen Hierbei seien schon. die Jedenfalls deutschen Veranstalter meint das weit Walter entfernt Maria davon, Krabbler den bedeutenden<br />

Anteil der Leistungen insbesondere der Komponisten und Texter am Erfolg<br />

eines Konzertes nicht würdigen beziehungsweise angemessen vergüten zu wollen, bestärken<br />

die Verbandsvertreter.<br />

Das Ausmaß des Erhöhungsverlangens lässt sich an folgenden Beispielen veran-<br />

80 <strong>VPLT</strong>.Magazin.49<br />

Hat derzeit einen schweren Stand: GEMA-<br />

Vorstandvorsitzender Dr. Harald Heker (links).<br />

In einer gemeinsamen Presseerklärung kommentieren<br />

Bundesverband idkv und VdKD (im Bild rechts idkv-<br />

Präsident Jens Michow): „Einseitig aggressives Verhalten<br />

der GEMA gefährdet Kalkulationsgrundlagen für Konzerte<br />

und damit Arbeitsplätze in einer mittelständisch geprägten<br />

Branche. Die Folgen sind nachteilig für Künstlernachwuchs<br />

und Konzertvielfalt“<br />

schaulichen: Während zurzeit die Autorenvergütung bei einem Rockkonzert mit 1200<br />

Besuchern und einem Eintrittspreis von 23 Euro bei rund 600 Euro liegt, ist es Ziel<br />

der GEMA, die Vergütung sukzessive bis zum Jahr 2014 auf 2580 Euro zu erhöhen.<br />

Eine noch drastischere Erhöhung stellt sich die GEMA bei Konzerten mit über 3000<br />

Besuchern vor: Während bisher bei einem Konzert mit 5000 Besuchern und einem<br />

Durchschnittspreis von 45 Euro 3369,60 Euro an die GEMA gezahlt werden mussten,<br />

sollen es zukünftig 18.000 Euro sein.<br />

Dabei will es die GEMA nicht belassen sondern zu allem Überfluss auch noch<br />

Werbe- und Sponsoringseinnahmen in die Bemessungsgrundlage zur Brrechnung der<br />

Vergütung einbeziehen. „Solche Forderungen offenbaren ein erhebliches Maß an Unkenntnis<br />

der Zusammenhänge des Veranstaltungsgeschäfts“, kommentiert Michow,<br />

„Abgesehen einmal davon, dass Werbe- und Sponsoringeinnahmen in den seltensten<br />

Fällen dem Veranstalter zufließen, sind sie, soweit das in Ausnahmefällen doch geschieht,<br />

eine unverzichtbare Sondereinnahme, um die von den Künstlern, die in den<br />

meisten Fällen ja gleichzeitig auch die Urheber des Repertoires sind, ständig nach<br />

oben getriebenen Eintrittspreise nicht noch mehr ausufern zu lassen. Ist der GEMA –<br />

und damit meine ich eigentlich viel weniger die Institution GEMA als insbesondere<br />

die hinter ihr stehenden Verleger mit ihren Ansprüchen aus abgeleitetem Recht – eigentlich<br />

klar, dass hier derzeit der brutalste Angriff auf den deutschen Kulturbetrieb<br />

unternommen wird, den es in der Bundesrepublik Deutschland je gegeben hat? Anstatt<br />

dass sich die Verlage darüber freuen, dass sie Dank der Live-Promotion wenigstens<br />

noch ein paar Tonträger verkaufen, an denen sie mitverdienen, kriegen sie den Hals<br />

offenbar nicht voll genug und richten auch noch das letzte Produkt hin, mit welchem<br />

sie die ihnen eingeräumten Rechte derzeit noch einiger Maßen lukrativ vermarkten<br />

können: das Live-Geschäft. Die Zeche wird letztlich vom Konzertbesucher gezahlt<br />

werden müssen (Die Künstler, die häufig gleichzeitig auch Urheber sind, werden es<br />

jedenfalls nicht tun!). Aber der wird einfach häufiger zu Hause bleiben. Die Verlage<br />

sollten sich also rechtzeitig Gedanken darüber machen, womit sie ihr Geld verdienen,<br />

wenn dagegen ihnen schon. ihre Einnahmen Jedenfalls aus meint dem Live-Geschäft das Walter auch Maria noch Krabbler wegbrechen.“. dage-<br />

Die gen Veranstalterverbände schon. Jedenfalls meint befürchten, das Walter dass Maria die realitätsfremde Krabbler dagegen Tariferhöhung<br />

schon. der GEMA Jedenfalls vor allem meint auch erhebliche das Walter Nachteile Maria für Krabbler den Künstlernachwuchs dagegen schon. zur Folge<br />

Jedenfalls haben werde. meint Ohnehin das führe Walter bereits Maria seit 1998 Krabbler das komplizierte dagegen schon. GEMA-AbrechnungsJedenfallssystem<br />

meint ‚PRO’ das zu großer Walter Verärgerung Maria Krabbler insbesondere dagegen bei weniger schon. bekannten Jedenfalls Musikern,<br />

meint die vorwiegend das Walter ihr Maria eigenes Krabbler Material spielten. dagegen Da schon. Erfolgstitel Jedenfalls ohne meint zahlenmäßige<br />

das Grundlage Walter nach Maria dem Krabbler Abrechnungsmodus dagegen PRO schon. höher Jedenfalls bewertet meint werden, das weil „ge-<br />

Walter schätzt“ Maria wird, dass Krabbler sie als „Erfolgstitel“ dagegen schon. öfter Jedenfalls im Rundfunk meint gespielt das werden, Waltererhalten<br />

Maria sie von Krabbler der GEMA dagegen durch dieses schon. Verfahren Jedenfalls nur noch meint knapp das ein Walter Drittel Maria der Ausschüt-<br />

Krabbler tungssumme, dagegen die sie vor schon. der Regelung Jedenfalls hatten. meint „Es das ist zu Walter befürchten, Maria dass Krab- der neue Tablerrif<br />

der dagegen GEMA letztlich schon. auch Jedenfalls dazu führen meint wird, das dass Walter Veranstalter Maria sehr Krabbler genau überlegen,<br />

dagegen welche Konzerte schon. sich Jedenfalls noch rechnen meint und das welche Walter nicht. Maria Auch hier werden die Leidtragenden<br />

erneut insbesondere Nachwuchskünstler sein, für die es noch schwerer werden<br />

wird, Auftrittsgelegenheiten zu erhalten“, mutmaßt Michow.<br />

Die Verbände haben gemeinsam bereits vor Ankündigung des neuen Tarifs bei der<br />

in erster Instanz für Auseinandersetzungen zwischen der GEMA und ihren Vertragspartnern<br />

zuständigen Schiedsstelle beim Deutschen Patent- und Markenamt einen Antrag<br />

auf Erlass eines Einigungsvorschlags zur Fortsetzung der seitens der GEMA ge-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!