Veranstaltungstechnik • Veranstaltungswirtschaft - VPLT
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Pab Boothroyd,<br />
FOH-Techniker von AC/DC<br />
In rekordverdächtig wenigen Minuten waren<br />
sämtliche Tickets der „Black Ice“-Hallen-Tour von<br />
AC/DC in Deutschland vergriffen. Innerhalb von zwölf<br />
Minuten war beispielsweise die über 12.000 Zuschauer<br />
fassende Münchener Olympiahalle ausverkauft. Daraufhin<br />
legten die australischen Kult-Rocker noch einmal<br />
nach: Insgesamt ca. 360.000 Tickets für ihre Open<br />
Air-Tournee 2009 wurden angesetzt, doch auch diese<br />
wechselten innerhalb von nur 77 Minuten die Besitzer.<br />
Bei der ganzen Manie kommen die Herren Brian Johnson<br />
(Gesang), Angus Young (Leadgitarre), Malcolm<br />
Young (Rhythmusgitarre), Cliff Williams (Bass) und<br />
Phil Rudd (Schlagzeug) komplett ohne Sponsor aus<br />
und verweigern sich der gesamten „modernen“ Musikindustrie.<br />
Sie wollen nach wie vor nur eins: Live auf<br />
die Bühne und den Rock’n’Roll zelebrieren, der sie<br />
einst groß und heute unsterblich werden ließ. Unlängst<br />
fragte man die Band nach einem „Meet & Greet“ – für<br />
eine Million Dollar wäre es möglich, verlautete die<br />
Band; nicht etwa aus Gier, sondern aus extremer Abneigung<br />
gegen „derlei Aktionen“.<br />
Das Ganze hindert natürlich die Maschinerie AC/DC<br />
nicht daran, eine Liveshow der Extraklasse auf die Beine<br />
zu stellen, die alle Dream Teams der Walt Disney<br />
Parks vor Neid erblassen ließe: Nach einem neckischen,<br />
Manga-angelehnten Videoclip zerbirst die Leinwand<br />
beim ohrenbetäubenden Knall des ungebremst in<br />
die Halle fahrenden Rock’n’Roll Trains, und während<br />
sich der Rauch verzieht und die Band den gleichnamigen<br />
Song und ersten Single Pick des Albums anstimmt,<br />
staunt die Masse über einen „verunglückten“ rauchenden<br />
Zug in Originalgröße (!), der inmitten der Bühne<br />
thront, dort zwei Drittel der Show verbleibt und ab und<br />
an Dampf, Rauch und Flammen absondert - je nach<br />
Songtitel. Aber Worte und Bilder können das Spektakel<br />
nur schwer beschreiben: Gut, dass es Youtube.com<br />
gibt: Der interessierte Freund der Australier googele<br />
nach „Rock’n’Roll Train“ und AC/DC und sollte den<br />
Clip vom Tourstart leicht finden.<br />
Doch auch in punkto Sound spielen die australischen<br />
Helden in der obersten Liga. Dafür verantwortlich:<br />
Sound-Design-Pionier Harry Witz (Clair Global),<br />
FOH-Techniker Paul „Pab“ Boothroyd. Getreu der Devise<br />
„Size matters“ entschieden sich Witz und Boothroyd<br />
nicht für moderne Line-Array-Technik, sondern<br />
für ein Electro-Voice X-Array-System. Aus verschiedenen<br />
Gründen: Zum einen haben die beiden Soundexperten<br />
schon bei der letzten Tournee damit gute Erfahrungen<br />
gesammelt. Sie wissen, dass das System warm<br />
und druckvoll klingt und selbst die größten Arenen mit<br />
hohem SPL versorgen kann. Zum anderen erfüllen die<br />
Ausmaße des X-Array Systems auch optisch den<br />
Think-Big-Anspruch der australischen Band.<br />
Den Vintage-Gedanken der Produktion setzt das<br />
Soundteam auch am FOH- und Monitor-Platz fort - mit<br />
einer Midas Vintage Pro 40. Dennoch wollte man nicht<br />
ganz auf modernste Technik bei der Konzertreise verzichten.<br />
Neben der neuen Digital-Konsole von Midas,<br />
dem PRO6 Live Audio System, kommt auch ein<br />
DN9696 von Klark Teknik zum Einsatz. Mit dem leistungsstarken<br />
Digitalrekorder werden sämtliche<br />
AC/DC-Shows der Tour archiviert.<br />
Über 500.000 Zuschauer erlebten bereits den amerikanischen<br />
Teil der Tour, die deutschen Open Airs<br />
(plus Wien) stehen unmittelbar bevor:<br />
13.5. Leipzig, Zentralstadion<br />
15.5. München, Olympiastadion<br />
17.5. Gelsenkirchen, Veltins Arena<br />
19.5. Köln, RheinEnergieStadion<br />
22.5. Hockenheim, Hockenheimring<br />
24.5. Wien, Ernst-Happel-Stadion