Unterrichtsmaterial "Kinderrechte in Deutschland" - younicef.de

Foto: UNICEF/Marianne Müller-Antoine
Chancengleichheit Beteiligung Gewalt
Auch Schulen sind immer wieder Tatort von Gewalt. Gewalt beginnt nicht erst beim Zuschlagen.
Ständige Sticheleien, Diskriminierung, Beleidigung, Ausgrenzung bis hin zum systematischen
Mobbing können an jeder Schule vorkommen. Sensibilität für derartige Entwicklungen, Qualifizierung
im Umgang mit den vielfältigen Formen jugendlicher Gewalt und gezielte Unterstützung
von außen können helfen, Gewalt an den Schulen zurück zu drängen. Eine Voraussetzung dafür
ist ein offener und ehrlicher Umgang mit dem Thema, statt die Probleme zu leugnen („an
unserer Schule gibt es so etwas nicht“).
Anzeichen für Mobbing:
Kräfteungleichgewicht: Das Opfer steht immer alleine einem oder mehreren
Mobbern und deren Mitläufern gegenüber.
Häufigkeit: Die Übergriffe auf das Opfer kommen mindestens einmal pro
Woche vor.
Dauer: Die Übergriffe erfolgen bereits über einen längeren Zeitraum (Wochen
oder Monate).
Konfliktlösung: Das Opfer ist aus eigener Kraft nicht in der Lage, das Mobbing
zu beenden.
Quelle: www.familienhandbuch.de
Schule hat eine (begrenzte) Chance, der Gewalt entgegen zu wirken. Dies meint nicht nur
Sensibilisierung für Gewaltphänomene, bessere Überwachung, Einschreiten zum Schutz der
Opfer inklusive Strafandrohung und Repression. Schule kann auch versuchen, Kindern und
Jugendlichen mit Gewalterfahrungen Gegenerfahrungen zu ermöglichen: Integration statt
Desintegration, Anerkennung statt Ausgrenzung, Respekt und Teilhabe statt autoritärer Bevormundung.
Ob dies ausreicht, die Gewaltsozialisation von jungen Menschen zu durchbrechen,
muss allerdings offen bleiben.
Teil 4.0
Gewalt
Lehrerinformationen
UNICEF Kinderrechte in Deutschland I 29