29.12.2012 Aufrufe

Unterrichtsmaterial "Kinderrechte in Deutschland" - younicef.de

Unterrichtsmaterial "Kinderrechte in Deutschland" - younicef.de

Unterrichtsmaterial "Kinderrechte in Deutschland" - younicef.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Foto: UNICEF/Britta Demmer<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Chancengleichheit Beteiligung Gewalt<br />

Gewalt-Statistiken<br />

Viele Statistiken über das Ausmaß von Gewalt führen <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Öffentlichkeit zu eklatanten Fehl<strong>de</strong>utungen<br />

(Überschätzung o<strong>de</strong>r Unterschätzung). Grund genug, sich auch im Unterricht Statistiken<br />

kritisch anzusehen und zu überprüfen, ob die daraus von an<strong>de</strong>ren gezogenen Schlüsse tatsächlich<br />

auch aus <strong>de</strong>m vorhan<strong>de</strong>nen statistischen Datenmaterial geschlussfolgert wer<strong>de</strong>n können.<br />

Das Arbeitsblatt M4.3 stellt aufgrund e<strong>in</strong>iger Datenreihen sechs Behauptungen auf – und fragt<br />

die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler, ob diese sachangemessen s<strong>in</strong>d.<br />

Hier die richtigen Antworten:<br />

Frage 1 – ja<br />

In <strong>de</strong>r Tat ist <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r Männer an <strong>de</strong>n „Opfern von Körperverletzungen“ mit 63,9 Prozent<br />

fast doppelt so hoch wie <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r Frauen (36,1 Prozent).<br />

Frage 2 – ne<strong>in</strong><br />

Die Tabelle oben ist <strong>in</strong> Ordnung, weil sie e<strong>in</strong>mal die Geschlechter (100 Prozent) und e<strong>in</strong>mal die<br />

Altersgruppen (100 Prozent) erfasst. Die Prozentzahlen können nicht e<strong>in</strong>fach addiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Frage 3 – ne<strong>in</strong><br />

Die Frage ist auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Daten nicht zu entschei<strong>de</strong>n. Zwar s<strong>in</strong>d die Alten nur<br />

zu 4,5 Prozent an <strong>de</strong>r Gesamtzahl <strong>de</strong>r Körperverletzungsopfer beteiligt. Es könnte aber se<strong>in</strong>, dass<br />

die Gruppe <strong>de</strong>r Alten zahlenmäßig nur sehr kle<strong>in</strong> ist. Dann wäre die Zahl von 27.364 Fällen von<br />

Körperverletzung (= 4,5 Prozent <strong>de</strong>r Gesamtfälle) vielleicht überproportional hoch, wür<strong>de</strong> z.B.<br />

je<strong>de</strong>n zweiten Alten betreffen. Deshalb kann man die <strong>in</strong> Frage 3 formulierte Schlussfolgerung<br />

nicht ziehen, bevor man nicht weiß, wie groß die Altersgruppe <strong>de</strong>r Alten ist und wie viele Opfer<br />

von Körperverletzung es – gemessen z.B. auf 1.000 Personen – gibt.<br />

Frage 4 – ja<br />

Die Daten sagen, dass von 100.000 Jugendlichen 6.511 Personen als Tatverdächtige gelten.<br />

Und dieser Anteil ist mehr als dreimal höher als es bei <strong>de</strong>n Erwachsenen <strong>de</strong>r Fall ist.<br />

Frage 5 – ne<strong>in</strong><br />

Zwar ist es richtig, dass bei jungen Erwachsenen die Zahl <strong>de</strong>r Tatverdächtigen überproportional<br />

hoch ist. Aber dass dieser relative Anteil auch be<strong>de</strong>utet, dass <strong>in</strong>sgesamt junge Erwachsene<br />

absolut die größte Zahl <strong>de</strong>r Tatverdächtigen stellen, kann nicht geschlussfolgert wer<strong>de</strong>n.<br />

Weil die Gruppe <strong>de</strong>r jungen Erwachsenen mutmaßlich zahlenmäßig <strong>de</strong>utlich kle<strong>in</strong>er ist als<br />

etwa die Gruppe <strong>de</strong>r Erwachsenen, dürfte dies auch zur Folge haben, dass die meisten Tatverdächtigen<br />

unter <strong>de</strong>n Erwachsenen zu f<strong>in</strong><strong>de</strong>n s<strong>in</strong>d, selbst wenn Tatverdächtige – bezogen auf<br />

100.000 Personen dieser Altersgruppe – bei <strong>de</strong>n jungen Erwachsenen häufiger s<strong>in</strong>d.<br />

Relative und absolute Mehrheiten s<strong>in</strong>d zu unterschei<strong>de</strong>n.<br />

Frage 6 – ne<strong>in</strong><br />

Aus bei<strong>de</strong>n Statistik-Aufstellungen, die sich mit relativen Anteilen befassen, kann nicht auf<br />

absolute Größenordnungen geschlussfolgert wer<strong>de</strong>n.<br />

Teil 4.0<br />

Gewalt<br />

Lehrer<strong>in</strong>formationen<br />

UNICEF <strong>K<strong>in</strong><strong>de</strong>rrechte</strong> <strong>in</strong> Deutschland I 31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!