Pressemitteilungen 2011 - Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
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Musik, aufgeschrieben oder gedruckt in Büchern, ist oftmals von großer Schönheit. Diese<br />
Spannung zwischen verklingender Musik und ihrer Verewigung im Speicher des Buches ist<br />
Thema der Ausstellung, deren Leitfrage lautet: Wie kommt Musik ins Buch und wie kommt sie<br />
wieder aus dem Buch heraus. Dazu werden Handschriften, Drucke und Graphiken aus den<br />
Jahren 800 bis 1800 gezeigt. Die Ausstellung ist das Ergebnis einer Kooperation der <strong>Herzog</strong><br />
<strong>August</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Wolfenbüttel</strong> mit der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover.<br />
Seit dem 9. Jahrhundert ist die musikalische Kultur Europas zunehmend geprägt von schriftlicher<br />
Notation, die das menschliche Gedächtnis entlastet. Ohne sie wäre uns die Musik vergangener<br />
Jahrhunderte nicht mehr zugänglich, und ihre Entwicklung wäre anders verlaufen. Im Laufe von<br />
tausend Jahren haben Handschriften, gedruckte Bücher und Graphiken unterschiedlichste<br />
Funktionen für die Aufzeichnung von Musik erfüllt. Die verschiedenen Buchinhalte und<br />
-formen, die Spuren ihrer Benutzung und Weitergabe legen Zeugnis ab von der Rolle, die Bücher<br />
bei der Bewahrung und Aufführung von Musik spielten.<br />
Zur Begrüßung der Ausstellungseröffnung sprechen Helwig Schmidt-Glintzer, Direktor der<br />
<strong>Herzog</strong> <strong>August</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Wolfenbüttel</strong>, und Susanne Rode-Breymann, Präsidentin der<br />
Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, die gemeinsam mit Sven Limbeck,<br />
stellvertretender Leiter der Abteilung Handschriften und Sondersammlungen der <strong>Herzog</strong> <strong>August</strong><br />
<strong>Bibliothek</strong>, die Ausstellung kuratiert hat. Eine inhaltliche Einführung in die Ausstellung gibt Sven<br />
Limbeck. Bei der Ausstellungseröffnung werden Teile aus Jacobus Peetrinus (um 1553 – um<br />
1591), Il Primo Libro del Iubilo di S. Bernardo con alcune canzonette Spirituali scritte &<br />
intagliate (Rom 1588) zu hören sein, gesungen von Mitgliedern des Mädchenchors Hannover<br />
unter Leitung von Gudrun Schröfel.<br />
Zur Ausstellung sind eine CD des Mädchenchors Hannover (Leitung Gudrun Schröfel) und des<br />
Knabenchors Hannover (Leitung Jörg Breiding) mit Raritäten aus der <strong>Herzog</strong> <strong>August</strong> <strong>Bibliothek</strong><br />
sowie ein Katalog erschienen: Susanne Rode-Breymann und Sven Limbeck (Hrsg.): „verklingend<br />
und ewig – Tausend Jahre Musikgedächtnis 800–1800“. Ausstellungskataloge der <strong>Herzog</strong> <strong>August</strong><br />
<strong>Bibliothek</strong> Nr. 94. <strong>2011</strong>. 308 S. mit 166 Farbabb. und 6 s/w-Abb.<br />
in der Ausstellung (broschierte Ausgabe): Katalog: € 20,- ;CD 14,- (UVP); Katalog und CD<br />
zusammen: € 30,-; über den Buchhandel (fest gebundene Ausgabe): Katalog: € 39,80; CD<br />
(Rondeau): € 15,95 (UVP) SBN: 978-3-447-06596-2<br />
Die Ausstellung wird gefördert von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, der Stiftung<br />
Niedersachsen, der Klosterkammer Hannover, der Mariann Steegmann Foundation und der<br />
Walter und Charlotte Hamel Stiftung. Medienpartner ist der NDR1 Niedersachsen.<br />
16.08.<strong>2011</strong> Das Wort wurde Bild – Richard Knapinski hält Vortrag über Vermittlung<br />
des Glaubens durch Bilder<br />
Richard Knapinski wird am Dienstag, 23. <strong>August</strong> <strong>2011</strong>, um 20.00 Uhr in der <strong>August</strong>eerhalle der Bibliotheca<br />
<strong>August</strong>a aus seinem Forschungsprojekt „Vermittlung des Glaubens durch die Bilder – Fides ex Visu“ unter dem<br />
Titel „Das Wort wurde Bild“ vortragen.<br />
Im Mittelpunkt steht das Verhältnis von Wort und Bild und wie sich die Theologie des Bildes im<br />
Christentum entwickelt hat. Wegen der wiederholten alttestamentlichen Bilderverbote entstand<br />
immer wieder ein Spannungsverhältnis zwischen dem Wort und der Duldung des Bildes. Die<br />
Bibel und die schon in der Spätantike entstandenen Gewohnheiten, ihren Schriftsinn in vielfacher<br />
Weise zu deuten, haben die Künstler zu allen Zeiten zu entsprechenden bildlichen Darstellungen<br />
angeregt. Der Nutzung dieser konnte sich die kirchliche Praxis nicht verschließen.<br />
Die menschliche Natur sehnt sich nach dem Bild, ein Bedürfnis, dem Christus als<br />
„fleischgewordener Logos“ und als die „vollkommenste Ikone Gottes“ entspricht. Die Geburt<br />
der christlichen Ikonographie war dennoch von Vorbehalten, Mahnungen und Rechtfertigungen<br />
begleitet. Von besonderem Interesse werden deshalb unter den bildlichen Darstellungen<br />
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