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Pressemitteilungen 2011 - Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

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Bernward von Hildesheim (993-1022) gehört zu den berühmtesten Bischöfen der Ottonenzeit<br />

und hat sich in das allgemeine Gedächtnis vor allem durch hinterlassene Kunstwerke nachhaltig<br />

eingeschrieben. Komplementär dazu sind es immer wieder Schriftquellen gewesen, die Bernwards<br />

Leistungen gewürdigt, sein Andenken wach gehalten und ihn 1193 sogar zur Ehre der Altäre<br />

befördert haben. Das nach diesem Formalakt der Heiligsprechung verstärkt einsetzende<br />

Bemühen um eine Popularisierung des Bernwardkultes manifestiert sich insbesondere in<br />

literarischen Produkten aus Hildesheim selbst, die Bernwards Memoria immer wieder aufs Neue<br />

für ihre jeweilige Gegenwart aktualisierten. Anhand von ausgewählten Schlüsselwerken wird im<br />

Rahmen des Vortrags dieser Adaptionsvorgang vorgestellt werden. Im Lichte der<br />

Hildesheimischen Historiographie und Hagiographie des 11. bis 18. Jahrhunderts lässt sich so<br />

exemplarisch nachvollziehen, welchen zeitgebundenen Wandlungsprozessen die Annäherung an<br />

eine historische Persönlichkeit unterworfen war.<br />

Dr. Martina Giese studierte Biologie, Geschichte, Historische Hilfswissenschaften sowie<br />

mittellateinische Philologie in Essen, Köln, Bonn und München. 1999 wurde sie in<br />

Mittelalterlicher Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München promoviert. Seit<br />

dem Wintersemester 2010/11 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Heinrich-Heine-<br />

Universität Düsseldorf. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Politische und Kirchengeschichte des<br />

Früh- und Hochmittelalters, Wissenschafts- und Kulturgeschichte, Quellenkunde sowie<br />

Texteditionen.<br />

17.02.<strong>2011</strong> Öffentlicher Abendvortrag in der <strong>Herzog</strong> <strong>August</strong> <strong>Bibliothek</strong> über die<br />

augustinische Andachtsbildlehre<br />

Am Donnerstag, 24. Februar <strong>2011</strong> um 19.30 Uhr spricht Walter S. Melion in der <strong>August</strong>eerhalle über<br />

Andachtsbücher und geistige Biographien als Quelle der Bildtheorie. Der Vortrag mit dem Titel „Die<br />

augustinische Andachtsbildlehre in Otto van Veens Vita Sancti Thomae Aquinatis (1610) und Theodoor Galles<br />

Vita Beati Ignatii Loyolae (1610)” findet im Rahmen der Gasttagung „Die Rekonstruktion der Gesellschaft aus<br />

der Kunst: Antwerpener Malerei und Graphik in und nach den Katastrophen des späten 16. Jahrhunderts" statt.<br />

Andachtsbücher und geistige Biographien sind eine reiche Quelle der Bildtheorie. Sie stellen eine<br />

Terminologie zur Beschreibung der unterschiedlichen Arten und Wirkmuster von Bildern bereit,<br />

die im Kontext einer auf die Rettung der Seele zielenden spirituellen Praxis in Gebrauch waren.<br />

Die Andachtsbilder haben die Fähigkeit, als Instrumente körperlicher oder seelischer Einsicht zu<br />

fungieren und dabei das gesamte Spektrum äußerer und innerer Sinne anzusprechen. Die<br />

vergegenwärtigende Wirksamkeit von Andachtsbildern ist ein zentrales Anliegen jesuitischer<br />

Traktate, die an der Wende zum 17. Jahrhundert in Antwerpen produziert und über die gesamten<br />

Niederlande verbreitet wurden. Unter diesen Publikationen stellt Theodoor Galles Vita Beati<br />

sancti patris Ignatii Loyolae religionis Societatis Iesu fundatoris (Leben des glückseligen Heiligen Vaters<br />

Ignatius von Loyola, Gründer des Jesuitenordens) ein besonders reiches Lexikon der<br />

unterschiedlichen Arten und Wirkmuster von Bildern dar, das Ignatius auf dem Weg zur<br />

Heiligkeit zeigt. Die Vita besteht aus mehr als sechzig gestochenen hochformatigen Blättern, die<br />

Schlüsselszenen aus dem Leben des Gründers illustrieren. Vergleichend wird in dem Vortrag auf<br />

die zeitgleiche von Otto van Veen entworfene Vita Sancti Thomae Aquinatis eingegangen.<br />

Walter S. Melion ist Professor für Kunstgeschichte an der Emory University in Atlanta. Seine<br />

Forschungsschwerpunkte sind unter anderem die Kunst der Renaissance und des Barock,<br />

insbesondere die Niederländische Kunst und Kunsttheorie sowie Druckgraphik.<br />

17.02.<strong>2011</strong> Das Echo in der höfischen Repräsentationsmusik des Barock – öffentlicher<br />

Abendvortrag in der <strong>Herzog</strong> <strong>August</strong> <strong>Bibliothek</strong><br />

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