Bestellung zum Laserschutzbeauftragten - Die BG ETEM
Bestellung zum Laserschutzbeauftragten - Die BG ETEM
Bestellung zum Laserschutzbeauftragten - Die BG ETEM
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Gefahrstoffe<br />
Bei der Auswahl von Schutzhandschuhen auf die<br />
Durchbruchzeit des Materials achten.<br />
sollten Sie bei der Auswahl von Schutzhandschuhen auf<br />
die „Durchbruchzeit“ achten – das ist die Zeit, den<br />
eine Chemikalie braucht, um das Material zu durchdringen.<br />
Völlig ungeeignet für den Umgang mit<br />
Säuren sind Stoff- und Lederhandschuhe; ungeeignet<br />
sind für einige Säuren auch Handschuhe aus Naturkautschuk/Naturlatex<br />
und Nitrilkautschuk/Nitrillatex.<br />
Wählen Sie mit Ihrem Lieferanten für Persönliche<br />
Schutzausrüstung die für die Arbeiten in Ihrem Labor<br />
geeigneten Handschuhe aus. Neue Sicherheitsdatenblätter<br />
enthalten Hinweise auf geeignete Materialien.<br />
Säure Material/mm DZ*<br />
Schwefelsäure 40 Fluorkautschuk/0,4 ≥ 8<br />
Butylkautschuk/0,5 ≥ 2<br />
Polyvinylchlorid/0,5 ≥ 1<br />
Flusssäure 73 Fluorkautschuk/0,4 ≥ 8<br />
Butylkautschuk/0,5 ≥ 4<br />
Polychloropren/0,5 ≥ 2<br />
Salzsäure 10-20 Naturkautschuk/-latex ≥ 8<br />
*DZ = Durchbruchzeit in Stunden<br />
Schwefelsäure<br />
Schwefelsäure ist eine bräunliche, ölige, stark ätzende<br />
Flüssigkeit; konzentrierte Schwefelsäure verkohlt viele<br />
organische Stoffe wie z. B. Holz und Papier.<br />
Schwefelsäure wirkt je nach Konzentration lokal reizend<br />
und ätzend auf Haut und Schleimhäute bis hin zu schweren<br />
Gewebezerstörungen. Beim Verdünnen konzentrierter<br />
Schwefelsäure die Schwefelsäure langsam ins Wasser<br />
einlaufen lassen. Schüttet man umgekehrt Wasser in die<br />
Schwefelsäure, ist die Wärmeentwicklung so stark und<br />
plötzlich, dass heiße Säurespritzer (Siedeverzug) austreten<br />
können.<br />
Flusssäure<br />
Flusssäure ist eine stechend riechende, stark ätzende<br />
und sehr giftige farblose Lösung von Fluorwasserstoff<br />
in Wasser. Sie hat kein natürliches Vorkommen und wird<br />
<strong>zum</strong> Ätzen und Reinigen von Silikon, Glas, Metall,<br />
Stein und Porzellan benutzt.<br />
Fluorwasserstoff, Flusssäure und saure Fluoride wirken<br />
lokal ätzend; sie durchdringen rasch die Haut und zerstören<br />
tiefere Gewebeschichten. Bereits ab einer<br />
Konzentration von 0,3 % erzeugt Flusssäure auf Haut<br />
und Schleimhäuten äußerst schmerzhafte Verätzungen,<br />
die sich durch weitere Diffusion der Säure rasch ausbreiten<br />
können. Sie gehen in hartnäckige Geschwüre<br />
über mit sehr schlechter Heilungstendenz. Nicht selten<br />
stellen sich Schmerzen erst Stunden nach der Einwirkung<br />
ein, ohne dass zunächst auffällige Veränderungen der<br />
Hautoberfläche wahrnehmbar sind.<br />
Bei Einwirkung höherer Konzentrationen kommt es zu<br />
tiefgreifenden Verätzungen mit starker Gewebszerstörung.<br />
Bei großflächigen Einwirkungen (Gesamtfläche<br />
größer als ein Handteller) muss mit einer Aufnahme des<br />
Giftes in den Stoffwechsel gerechnet werden (Resorption).<br />
<strong>Die</strong>s gilt auch bei verzögerter Behandlung kleinerer<br />
Verätzungen.<br />
Durch die Resorption werden lebenswichtige Stoffwechselenzyme<br />
gehemmt, Leber- und Nierenfunktion werden<br />
gestört. Massive Einwirkung auf die Haut oder verzögerte<br />
sachgerechte Therapie kann infolge resorptiver<br />
Giftwirkung <strong>zum</strong> Tode führen. <strong>Die</strong> Zeitschrift „Sichere<br />
Chemiearbeit“ berichtete in 6/2000 über einen<br />
Flusssäure-Unfall mit tödlichem Ausgang.<br />
In einem Labor wurde aus einem Gefäß aus Perfluoralkoxypolymer<br />
in einer Mikrowelle 70 % Flußsäure<br />
abdestilliert. Etwa 15 Minuten nach Beginn der Destillation<br />
zerplatzte das Destillationsgefäß (vermutlich<br />
45