3 - Kolpingjugend Diözesanverband Paderborn

So oder so ähnlich könnte die Entstehungsgeschichte
des Studentenfutters klingen. Heute kennen
wir diese Mischung aus Nüssen und anderen
Knabbereien als fertig abgepackte Tüten aus dem
Supermarkt. Was man vielleicht nicht ahnt: hinter
so einer Tüte verbirgt sich so einiges Wissenswertes!
Der Name „Studentenfutter“ zum Beispiel
leitet sich auch von einer angeblichen intelligenzfördernden
Wirkung ab. Nüsse spielen dabei die
Hauptrolle. Zwar enthält eine Nuss 40%-70%
Fett, dafür aber auch jede Menge ungesättigte
Fettsäuren, Mineralstoffe und Vitamine (Alkohol
0,0g, tierische Eiweiße 0,0g). Für die geistige
Leistungssteigerung sind Cholin und Lecithin verantwortlich.
Sie sind Bausteine von Botenstoffen,
die unser Denkorgan für seine Arbeit braucht.
Die ungesättigten Fettsäuren sollen positiv für
das Herz-Kreislauf-System sein. Laut Bericht der
Bundesforschungsanstalt für Ernährung deuten
Befunde sogar an, dass die Nuss einen günstigen
Einfluss auf Krebsrisiken haben könnte. Vorsicht
ist dennoch geboten: Am Tag sollte man nicht
mehr als 25 g (eine Handvoll) Nüsse essen, da ihr
Energiegehalt sehr hoch ist (100g Haselnüsse =
halbes Päckchen Butter). Außerdem ist das Allergiepotenzial
sehr hoch!
Wir mussten feststellen, dass es mittlerweile
viele verschiedene Angebote an Studentenfutter
auf dem Markt gibt. Für euch haben wir uns wieder
einmal auf ein waghalsiges Experiment eingelassen
und 5 verschiedene Sorten Studentenfutter
getestet. Dass wir dabei nicht nur geschmackliche
Höhen erklommen haben, sondern auch tiefe,
tiefe Abgründe durchschreiten mussten, sei an
dieser Stelle erwähnt.
1. „Nussige Fruchtmischung mit
Schokocrispies von Lidl“
Diese Mischung können
wir mit den fruchtigen Zusätzen
nicht zum klassischen
Studentenfutter zählen. Für
jemanden, der es jedoch
gerne etwas abwechslungsreicher
mag, ist diese
Mischung genau richtig.
Besonders gut haben uns
die Bananenstückchen
gefallen, die sehr knackig
waren. Abzug gibt es ganz
klar in der Papaya-Note
(wegen künstlichem Geschmack)
und den vielen Kokosbröseln in
der Tüte. Auf der Verpackung kann man
leider nicht lesen, was die Tüte enthält.
2. „Nuss-Frucht-Mischung von
Kaufland“
Hier gefiel uns die Verpackung wegen
Übersichtlichkeit und
guter Lesbarkeit
schon viel besser.
Innen erwartete
uns ein großer
Anteil an hochwertigen
Nüssen
wie Paranüsse
und Ceshewkerne. Ansonsten liegt dieses
Studentenfutter geschmacklich im
Durchschnitt. Eigenartig wirkten auf uns
die übergroßen Rosinen (Sultaninen). Hat
hier etwa die Gentechnik Einzug gehalten??
Wir konnten es nicht beantworten,
haben uns aber über den fruchtig, fleischigen
Geschmack gefreut.
3. „Sunny Island Nuss - Frucht“
Von außen oha - von innen bah, kann
man da nur sagen! Wieder waren vieleNusssortenenthalten,
die aber
nach Nichts
schmeckten.
Sowohl die
Ceshewkerne
als auch die
Walnüsse waren
matschig
und weich;
die Haselnüsse
waren alt. Die
Tüte enthielt zwar doppelt soviel Inhalt
wie die anderen, dafür versagte dieses
Produkt bei uns fast auf der ganzen Linie.
Den einzigen Pluspunkt gab es für
einen Teil der Rosinen, die ziemlich lecker
schmeckten. Der andere Teil war leider zu
süß.
4. „Seeberger - Studentenfutter
extra“
Die Verpackung kam diesmal ganz anders
daher: undurchsichtig
und
glänzend erinnerte
sie uns an
eine Chipstüte.
Doch anscheinend
war diese
Besonderheit
auch für etwas
gut: Jedes Teil
hatte für sich
seinen Geschmack.
Man
kaute nicht
auf einem Stück und wusste sofort, was
sich noch in der Tüte befand. Außerdem
schien der Inhalt noch heile, nichts verklumpte
oder war noch nicht von seiner
Schale befreit. Einziges Manko: Dieses
Produkt geht preislich schon etwas ins
Gewicht.
5. „gepa Bio - Studentenfutter“
Der Spruch „Wo Bio drauf steht, ist
auch Bio drin“
konnte sich für
uns hier nicht
bewahrheiten.
Durch einen
Blick auf die
Inhaltsangabe
fanden wir heraus, dass in Wirklichkeit
nur 40% des Inhalts aus biologischem
Anbau stammte. Geschmacklich stellte
diese Biomischung uns auch vor die ein
oder andere Herausforderung: Walnüsse,
die wie Marzipan weich und püriert
schmecken, lehnen wir entschieden ab!
Dafür war der Biomix auch noch am teuersten
von allen getesteten Sorten.
Unsere Gesamtauswertung:
1. Seeberger´s Studentenfutter extra
(mit Abstand): Dieser
Mischung verleihen
wir feierlich die
„Gold-Nuss“.
3. Nuss-Frucht-Mischung
von Kaufland
(mit Abzug in der
Papaya-Note): Der
große Unterschied zu
Platz 1 wurde deutlich!
3. Nussige Fruchtmischung mit Schokocrispies
von Lidl: Wir konnten zum
Kaufland-Produkt keine gravierenden
Unterschiede feststellen.
4. gepa Bio - Studentenfutter: Zum
einen schmeckt die Mischung nicht,
zum anderen ist nicht wirklich Bio
drin!
5. Sunny Island Nuss - Frucht: Das
wird nur in so großen Tüten
verkauft, damit sie den
Sch*** auch loswerden.
Man muss schon genau
hinschauen, welches Produkt
man sich aussucht und dann
ohne Vorwarnung irgendwas
in den Mund steckt. Man
kann nicht pauschal sagen,
dass der höchste Preis immer
für das beste Produkt steht. In diesem
Fall kann man diesem Leitspruch aber
vertrauen, denn bei Seeberger bekommt
man auch das, was man bezahlt.
Info: ?Rosine-Sultanine-Weinbeere?
Rosine ist der Oberbegriff für alle getrockneten
Weinbeeren (eine Weintraube
besteht aus einzelnen Weinbeeren). Je
nach Rebsorte unterscheidet man 3 wichtige
Arten von Rosinen:
Sultanine: Traubensorte: Sultana-Traube
(weiß, kernlos, sehr süß)
getr. Weinbeeren: Traubensorte:
Thompson Seedless
Korinthen: Traubensorte: schwarze
Korinthe (kernlos, schwarzblau, kräftiger
Geschmack)
Lara Sogorski
Palette-Redaktion
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