3 - Kolpingjugend Diözesanverband Paderborn
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Mein erstes Mal ñ ein Editorial zu schreiben. Als Urlaubsvertretung so zusagen. Ob ich dabei<br />
etwas lerne, mich bilde, vielleicht an Erkenntnis gewinne, kann ich jetzt noch nicht sagen.<br />
Damit bin ich doch gleich beim Titelthema: BILDUNG. Mal ganz ehrlich: bildend ist das Sehen<br />
der Sendung mit der Maus ñ oder woher wüsste ich sonst, wie Schnürsenkel hergestellt werden,<br />
die Löcher in den Käse und die Streifen in die Zahnpasta kommen? Bildung zieht sich durch<br />
die ganze Schullaufbahn, die seit diesem Jahr für viele mit dem Zentralabitur endet. Zum Glück<br />
endet damit nicht die Bildung.<br />
Habt ihr mal überlegt, wo Bildung noch statt findet? Mir fallen u. a. Lesen - wie gut, dass die<br />
Palette ne Zeitschrift ist, und die BVB- und Ausbildungskurse ein. Gute Gespräche und gemeinsame<br />
Erfahrungen gehören genauso dazu. Ich denke, da ist die 48-Stunden-Aktion ne super<br />
Gelegenheit. 29 <strong>Kolpingjugend</strong>en haben sich bisher angemeldet. (Wahrscheinlich ist das für<br />
einige das erste Mal bei einer solchen Aktion.) Das ist schon gut. Aber wie ich euch kenne, geht<br />
da noch mehr, oder?<br />
Aber bevor es soweit ist,<br />
viel Spaß beim bildenden Lesen in der Palette!<br />
Bis dann, Doro.<br />
3
4<br />
Warum lesen<br />
Jugendliche nicht mehr?<br />
Woher soll ICH das wissen? Ihr stellt<br />
in der Redaktion aber auch bescheuerte<br />
Fragen! Im Moment habe ich 291<br />
Bücher hier, ich habe extra nachgezählt!<br />
Mein Tipp: Zählt auch! Buchtipp:<br />
Paul Watzlawick – Anleitung zum Unglücklichsein<br />
(selbstfindungstripp für<br />
ottonormalverbraucher)<br />
Bevor ich mich in den folgenden Zeilen<br />
dem Thema nicht nähere, möchte ich<br />
die Gelegenheit nutzen, einen Appell an<br />
alle ELTERN zu richten (die ihren Kindern<br />
natürlich die Palette aus der Hand reißen,<br />
um sie als erstes gelesen zu haben!):<br />
SCHENKT EUREN KINDERN BÜCHER!<br />
Aber bitte, lasst sie nicht jeden Sch***<br />
lesen, geht in die Buchhandlung eures<br />
Vertrauens und lasst euch beraten! Es ist<br />
keine Schande wenn ihr euch da selbst<br />
nicht auskennt, man kann nicht alles<br />
können. Auch Eltern dürfen Fehler haben<br />
- Nur meine nicht, muss ich hier mal sagen!<br />
;-) Ansonsten nehmt den Buchtipp<br />
aus der Palette, was uns nicht geschadet<br />
hat, kann auch euren Kindern nicht mehr<br />
viel anhaben! Mein Tipp: Lasst Kinder<br />
lesen! Buchtipp: Eric Malpass – Morgens<br />
um sieben... (für eltern: das kindsein!)<br />
pixelio<br />
photocase<br />
Ich möchte etwas anführen, was mich<br />
bei den Vorbereitungen zu diesem Artikel<br />
ein wenig schockiert hat: Wissenschaftler<br />
der Universität Bielefeld schätzen, dass<br />
etwa 15% aller Grundschulkinder so große<br />
Probleme mit dem Lesen und Schreiben<br />
haben, dass bei ihnen eine Lese- und<br />
Rechtschreibschwäche (LRS) diagnostiziert<br />
würde.<br />
pixelio<br />
Wem das mit den Prozenten zu kompliziert<br />
ist, kann das auch einfacher haben:<br />
Pro Grundschulklasse 3 Legastheniker!<br />
Ich weiß auch, dass solchen Forschungen<br />
immer eine Messbarkeit zugrunde liegt,<br />
man hier also wohl von Fall zu Fall die<br />
Ursachen der LRS unterscheiden muss.<br />
Trotzdem: Mein Tipp: Denkt drüber nach!<br />
Buchtipp: Sempé/Goscinny - Der Kleine<br />
Nick und die Schule (witzig ohne ende,<br />
für kinder, oma und opa)<br />
„Lesen bildet!“ - Mag stimmen. Was<br />
in meinen Augen aber noch viel wichtiger<br />
ist, lesen regt die Gedanken an. Zu<br />
allem Gelesenen muss man sich die Bilder<br />
noch denken, man erlebt im Geist seinen<br />
eigenen „Film“. Was man dazu braucht,<br />
aboutpixel<br />
nennt sich Phantasie. Alles was man liest,<br />
stellt man sich bildlich vor. Dabei entwickeln<br />
sich Empfindungen für oder gegen<br />
etwas oder jemanden. Während man ein<br />
Buch liest, verbindet man in Gedanken<br />
beschriebene Eigenschaften eines Charakters<br />
und „macht sich ein Bild“ wie es<br />
so schön heißt. Phantasie kann man, wie<br />
ich meine, auch in anderen Fällen sehr<br />
gut gebrauchen – Ihr habt doch alle Mathe,<br />
oder?<br />
Das alles geht euch flöten, wenn ihr<br />
den ganzen Tag vor dem Computer<br />
hängt. Im Computerspiel sind die Bilder<br />
nämlich schon da! Ich spiele selbst wirklich<br />
gerne am Computer (meine Favoriten:<br />
„Age of Empires“ und das viel verschrieene<br />
„Counter Strike“) aber alles hat<br />
seine Grenzen. Wenn ich einen Computerabend<br />
mit Freunden hinter mir habe,<br />
freue ich mich auf meinen Lesesessel und<br />
ein Buch. Ein Buch ist nebenbei nicht nur<br />
eine Hilfe zum Erlernen der Rechtschreibung,<br />
zum Aufbau einer ordentlichen<br />
Syntax (Satzbau) und zum Erlernen der<br />
Semantik (Sinn und Bedeutung von Spra
pixelio<br />
pixelio<br />
che), ein Buch ist auch Allgemeinbildung,<br />
irgendwann kann man das Gelesene wieder<br />
gebrauchen. Dazu besonders geeignet<br />
sind historische Romane. Glaubt mir,<br />
es macht auch Spaß, wenn einen in der<br />
Schule alle blöd angucken, weil man den<br />
gleichen Roman gelesen hat wie der/die<br />
Geschichtslehrer/in. Nebenbei bringt das<br />
gute Noten, hat jedenfalls bei mir immer<br />
funktioniert ;-)<br />
Mein Tipp: Bildung hilft! Buchtipp: Ulrich<br />
Wickert – Ihr seid die Macht (politik<br />
für alle)<br />
„Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!“<br />
- heißt ein Sprichwort, aber das ist nur die<br />
Grundlage. Wenn man lesen kann, muss<br />
man es auch tun! Man muss lesen, seinem<br />
Bildungsstand angemessene Lektüre,<br />
mit 14 Jahren Kant zu lesen ist vermessen<br />
(Kant lesen ist meiner Meinung nach<br />
ohne Doktortitel in Philosophie sowieso<br />
nicht drin!). Je mehr man liest, desto mehr<br />
versteht man und mit dem Verständnis<br />
steigt auch der eigene Anspruch an die<br />
Lektüre (Ich weiß, „Lektüre“ sagt nur der<br />
Deutschlehrer, alle anderen sagen „Buch“,<br />
aber denkt mal an euren Anspruch!). Wer<br />
in seinem Leben außer dem Booklet der<br />
Tokio Hotel-CD noch nicht so wirklich was<br />
gelesen hat, kann ja mal mit einer Zeitung<br />
anfangen. Wenn ich „Zeitung“ schreibe,<br />
meine ich allerdings auch Zeitung. Nicht<br />
das mir jetzt jemand die „Bild“ abonniert!<br />
- Da sind mir für ‚ne Zeitung definitiv zu<br />
viele Bilder drin Nähere Informationen zur<br />
Bildzeitung findet ihr unter anderem auch<br />
im Internet auf www.bildblog.de. Von anderem<br />
Kaliber sind da die umfangreichen<br />
Sonntagszeitung, wie zum Beispiel die<br />
„Welt am Sonntag“. Am Sonntag ruhte<br />
bekanntlich selbst Gott, macht das mal<br />
nach! Macht mal ‚nen ruhigen Sonntag,<br />
lest eine Zeitung komplett! Mein Tipp:<br />
Tageszeitung abonnieren und jeden Tag<br />
mindestens den Sportteil LESEN, nicht<br />
nur gucken wie hoch die Bayern verloren<br />
haben! Buchtipp: Walter Moers – Die 13<br />
½ Leben des Käpt‘n Blaubär (das wirklich<br />
wahre leben)<br />
Etwas zu lesen heißt immer auch das<br />
Gelesene zu verstehen und zu verarbeiten.<br />
Selbst ich weiß, dass ganz viele Bücher<br />
mittlerweile verfilmt worden sind und<br />
mit einem zwei Stunden Film viele Bücher<br />
gespart werden könnten. Zum Beispiel<br />
Pippi Langstrumpf, Kalle Blomquist und<br />
all die anderen Astrid Lindgren-Klassiker.<br />
Aber glaubt mir, ein Film ist immer nur<br />
ein zweistündiger Auszug, nie kommen<br />
in einem Film alle Abenteuer vor. Nehmt<br />
zum Beispiel „Michel aus Lönneberga“,<br />
der hat wesentlich mehr Aktionen gerissen,<br />
als nur den Kopf in die Schüssel zu<br />
stecken! Wenn man ALLE Michel-Buch-<br />
Abenteuer verfilmen wollte, könnte man<br />
wahrscheinlich eine Reihe drehen, in der<br />
ein Jahr lang jeden Abend zwei Stunden<br />
Film gesendet würden. Für die Älteren unter<br />
euch, lest mal „Das Bourne Imperium“<br />
von Robert Ludlum, dann guckt euch den<br />
dazugehörigen Film an. „Die Bourne Verschwörung“<br />
mit Matt Damon und Franka<br />
Potente, damit für Männlein und Weiblein<br />
was zu gucken is‘. Ihr werdet euch<br />
wundern! Mein Tipp: Erst lesen, dann<br />
gucken! Buchtipp: entfällt (bis ihr die aus<br />
diesem Abschnitt alle gelesen habt sind<br />
drei „Paletten“ erschienen)<br />
Wir machen ja hier eine „Bildungs-Palette“<br />
und zur Bildung gehören immer<br />
eine oder besser mehrere Fremdsprachen,<br />
hab ich mir sagen lassen. Neulich<br />
habe ich in einer U-Bahn eine Anzeige<br />
gesehen: „ANDERGRAUND“, stand da,<br />
„Wir reparieren ihr Englisch!“ und dann<br />
der Name der Firma. Wenn ich mir angucke/anhöre,<br />
wer da mit mir in dieser Bahn<br />
sitzt, sollte man vielleicht als erstes eine<br />
Reparatur der deutschen Sprache anbieten!<br />
Mein Tipp: Wie im richtigen Leben,<br />
immer eins nach dem anderen! Buchtipp:<br />
Christopher Moore – Die Bibel nach Biff<br />
(dazu fällt mir nix mehr ein)<br />
Es gibt noch ein großes „bücherfeindliches“<br />
Medium, auf das ich hier noch gar<br />
nicht geschimpft habe: Das Fernsehen!<br />
Ihr könnt sicher sein, dass ich euch jetzt<br />
nicht den grandiosen ZDF Fernsehfilm<br />
„Liebe, Babys und ein großes Herz“ empfehlen<br />
werde. Wobei ich den noch eher<br />
gucken würde, als „Deutschland sucht<br />
den Superstar“. Ich gebe zu, ich habe<br />
mir jetzt mal auf einer bekannten Internetseite<br />
mit vielen Videos ein paar Dinge<br />
aus „DSDS“ angesehen. Dazu habe ich<br />
eine Frage: Findet ihr das lustig, wenn<br />
sich Menschen, die anscheinend jeden<br />
Realitätsbezug verloren haben, auf Teufel<br />
komm raus zum Affen machen? Solchen<br />
Leuten muss geholfen werden! Guckt in<br />
die Fernsehzeitung, oder macht die Glotze<br />
nachmittags um fünf mal an, dann wisst<br />
ihr, warum das eigentlich keine Alternative<br />
zu einem Buch sein kann! Mein Tipp:<br />
Wenn schon verblöden, dann doch bitte<br />
mit BÜCHERN vom Bohlen! Buchtipp: Michael<br />
Ende – Die unendliche Geschichte<br />
(der kampf gegen schlechtes fernsehen<br />
hat grade erst begonnen)<br />
Um auf die Anfangsfrage zurückzukommen:<br />
Internet-Blogs, Videotext, Windowshandbücher<br />
- Jugendliche lesen<br />
doch, wahrscheinlich nur zu wenig richtige<br />
Bücher! Mein Tipp: Lesen! Buchtipp:<br />
Tom Clancy – Red Rabbit (MEIN lieblingsroman<br />
muss ja auch erwähnt werden)<br />
Tobias Evermann<br />
Palette-Redaktion<br />
5
DIKO beschließt<br />
richtungsweisenden<br />
Schwerpunkt<br />
6<br />
Im Rahmen der Diözesankonferenz<br />
der <strong>Kolpingjugend</strong> <strong>Diözesanverband</strong><br />
<strong>Paderborn</strong> vom 23.-24.03.2007 in Winterberg-Silbach,<br />
beschäftigten sich<br />
Delegierte aus dem <strong>Diözesanverband</strong><br />
in einem Studienteil mit dem Thema<br />
„Jugend und Arbeitswelt“.<br />
Die rund 50 Delegierten haben sich für<br />
den Schwerpunkt für die kommenden<br />
Jahre ausgesprochen. „Unter den Jugendverbänden<br />
stehen wir für das Thema<br />
Arbeit und Berufsbildung und wollen für<br />
Jugendliche im katholischen Milieu erster<br />
Ansprechpartner sein“ so Dominik Kräling<br />
(Diözesanleiter der <strong>Kolpingjugend</strong>).<br />
Die Delegierten waren sich einig, dass<br />
gemeinsam gegen Jugendarbeitslosigkeit<br />
etwas getan werden muss. Die <strong>Kolpingjugend</strong><br />
im <strong>Diözesanverband</strong> <strong>Paderborn</strong> veranstaltet<br />
schon seit 1998 Berufsvorbereitungskurse,<br />
will aber in den kommenden<br />
Jahren ihre politischen Aktivitäten und<br />
praktischen Angebote im Themenfeld<br />
„Jugend und Arbeitswelt“ weiter intensivieren.<br />
Um ein erstes, sichtbares Zeichen zu setzen,<br />
führt die <strong>Kolpingjugend</strong> zusammen<br />
mit vielen anderen <strong>Kolpingjugend</strong>en im<br />
Bundesgebiet unter dem Motto „Suchst<br />
Du noch oder arbeitest Du schon?“ die<br />
Absagensammelaktion durch. Junge<br />
Menschen werden hierbei aufgerufen,<br />
ihre Absagen von Bewerbungen auf Ausbildungs-<br />
und Arbeitsplätze zu sammeln<br />
und an die <strong>Kolpingjugend</strong> weiter zu geben.<br />
„Dies ist eine lohnenswerte Aktion,<br />
um Politikern die Ausbildungsmisere einmal<br />
vor Augen zu führen! Wir möchten<br />
uns aktiv mit der Situation junger Menschen<br />
auseinander und ihnen neue Perspektiven<br />
eröffnen“ sagt Dorothee Rudolphi<br />
(frischgewählte Diözesanleiterin den<br />
<strong>Kolpingjugend</strong>.<br />
In einer öffentlichkeitswirksamen Begegnung<br />
mit Verantwortlichen aus Wirtschaft,<br />
Politik und Gesellschaft sollen die<br />
gesammelten Absagen im Sommer 2007<br />
in Berlin übergeben werden.<br />
Neuwahlen ins DLT<br />
und den DAK<br />
Silbach 24.03.2007, Dorothee Rudolphi<br />
(KJ Halingen) wurde zur Diözesanleiterin<br />
gewählt und Till Oster (KJ Oerlinghausen)<br />
im Diözesanarbeitskreis erneut bestätigt.<br />
Tschö Steffi!<br />
Stefanie Dreisewerd (KJ Kaunitz) tritt<br />
aus beruflichen Gründen als Diözesanleiterin<br />
der <strong>Kolpingjugend</strong> <strong>Diözesanverband</strong><br />
<strong>Paderborn</strong> zurück.<br />
Christian Gnida<br />
Jugendreferent
Winternachtstraum<br />
war gestern! -<br />
Folge misch...<br />
Drehort: Silbach<br />
(bei Winterberg)<br />
Team: Ko07lPing<br />
Action!<br />
März 2007. Silbach liegt inmitten<br />
riesiger Schneemassen. Der Wind<br />
streift rau um die Häuserecken und<br />
die Straßen wirken dunkel und verlassen...<br />
(Regie: Cut! - Wir haben da<br />
etwas übersehen:)<br />
Ein Haus - viele junge Kolpinger - eine<br />
Show - Benjamin Blümchen - ein Gummiboot<br />
- einen Espressoautomat<br />
Wir befinden uns live bei einer Ausgabe<br />
Wetten dass - Silbach spezial. Showmaster<br />
Harald Hadzik betritt die Bühne im Haus<br />
„Pfarrheim Silbach“. Die Blicke des Publikums<br />
sind gespannt nach vorne gerichtet.<br />
An diesem Abend werden sie acht spannende<br />
Wetten erleben, bei denen sicher<br />
nicht alles glatt läuft. Als erstes steigt der<br />
Gastgeber <strong>Kolpingjugend</strong> Silbach selbst<br />
in den Ring. Die Wette: Wir erraten 4<br />
von 5 Benjamin Blümchen-Folgen anhand<br />
eines Satzes aus den Hörspielen. Die Herausforderung<br />
ist groß. Es wird beraten,<br />
wieder verworfen. Noch einmal angehört<br />
und getippt. Die Anspannung unter den<br />
Wettkandidaten breitet sich bald auf die<br />
Zuschauer aus. Die Erleichterung kommt<br />
mit dem vierten erratenen Hörspiel: Da-<br />
mit ist die Wette gewonnen! Schon steht<br />
die nächste <strong>Kolpingjugend</strong> in den Startlöchern,<br />
um dem Publikum ihr Können<br />
unter Beweis zu stellen: Dortmund-Kurl<br />
wettet, vier Dortmund-Spieler aus dem<br />
aktuellen Kader nur am Haarschnitt erkennen<br />
zu können. Weiter im Wettangebot:<br />
4 Tiroler mit dem Gummiboot, die zwei<br />
Ikea-Möbelstücke mit zusammen gebundenen<br />
Händen aufbauen, das „Spezi-Duo<br />
Dr. House: Folgen und Diagnosen“, zwei<br />
Paar Barfüße neben einem Dutzend Bierflaschen<br />
und in seinem Endresultat: frisches<br />
Rührei, bratpfannen-fertig.<br />
Der Abend zog sich noch viele Stunden<br />
bis hin in die Nacht. Es wurde ausgelassen<br />
getanzt, zwischendurch schnell ein<br />
Espresso geschlürft (Dank an den deluxe-Multiautomaten<br />
in Pfarrheims Küche),<br />
mal kam man hier, dann wieder da mit<br />
neuen Leuten ins Gespräch, und zu später<br />
(früher) Stunde suchte nur schweren Herzens<br />
einer nach dem anderen sein Schlafgemach<br />
auf. (Regie: Klappe)<br />
Fortsetzung folgt ... (bei der nächsten<br />
Diko im Herbst 2007)<br />
Lara Sogorski<br />
Palette-Redaktion<br />
7
8<br />
BVB – Berufs-<br />
VorbereitungsKurs<br />
Der BVB-Kurs wird speziell für Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse ange-<br />
boten. Also für die Schüler, die in absehbarer Zeit mit der Berufswahl konfron-<br />
tiert werden. Der Schritt von der Schule ins Berufsleben ist für jeden Jugend-<br />
lichen oder jungen Erwachsenen einer der entscheidenden Schritte im Laufe<br />
der Bildungs- und Ausbildungsphase und deshalb auch so kompliziert! Die<br />
<strong>Kolpingjugend</strong> bietet deshalb den Berufsvorbereitungskurs an, um Schülern<br />
eine Möglichkeit zu bieten, sich über die eigenen Fähigkeiten und Unfähigkei-<br />
ten klar zu werden.<br />
Was kann ich, was kann ich nicht? - ist<br />
die grundlegende Fragestellung an alle<br />
Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Und<br />
diese Frage ist eigentlich die Kernfrage<br />
im Bereich der Berufsfindung. In welchem<br />
Berufsfeld sind meine Fähigkeiten und Interessen<br />
als eine Qualifikation für diesen<br />
Beruf zu sehen?<br />
Viele Schüler/innen haben durchaus<br />
Fähigkeiten, die sie für ein spezielles<br />
Berufsfeld qualifizieren würden. Viele<br />
wissen nur noch nicht, dass bestimmte<br />
Dinge im Berufsleben eine Qualifikation<br />
sein können oder haben Probleme, diese<br />
Talente und Fähigkeiten darzustellen und<br />
zu erläutern.<br />
Hier findet sich ein weiteres Themenfeld<br />
des Kurses: Die Selbstdarstellung im<br />
Gespräch und in der Bewerbung. Warum<br />
bin ICH der-/diejenige, der/die diesen<br />
Ausbildungsplatz bekommen sollte? Die<br />
Selbstdarstellung im Gespräch ist für viele<br />
Schüler nicht einfach. Die gezielte Frage<br />
nach einzelnen Zeugnisnoten ist hier eine<br />
häufige „Angstfrage“, bei der vielen<br />
Schülern der Schweiß auf die Stirn tritt.<br />
Liebe Schüler, wir können euch vielleicht<br />
nützliche Tipps für das Auftreten in einem<br />
Gespräch vermitteln, eure Zeugnisse können<br />
wir nicht schreiben!
Gerade auf gezielte Fragen möchte der<br />
Kurs in den individuellen Gesprächen und<br />
den Kleingruppen vorbereiten. Welche<br />
Fragen können gestellt werden? Welche<br />
Antworten kann ich geben?<br />
Natürlich verläuft jedes Gespräch anders,<br />
aber wenn man auf einige Fragen<br />
schon vorbereitet ist, kann man alle anderen<br />
Fragen leichter beantworten.<br />
Natürlich besteht dieser Kurs für die<br />
Schulklasse nicht aus 24-Stunden-Vorträgen,<br />
häufig ist vor und nach den Arbeitseinheiten<br />
noch Zeit für persönliche<br />
Gespräche. Wichtig ist dabei, dass die<br />
Teamer der <strong>Kolpingjugend</strong> keine Lehrer<br />
sind. Die begleitenden Lehrer sind zwar<br />
immer in der Nähe, aber speziell das Verhältnis<br />
zwischen Lehrern und Schülern ist<br />
bei persönlichen Fragen (und dazu zählen<br />
für mich die Fragen nach Beruf, Freundeskreis<br />
und Hobby) oft sehr kompliziert, die<br />
Teamer sind in manchen Fällen ein besserer<br />
Ansprechpartner als die Lehrer, wenn<br />
es darum geht, welche Eigenschaften ein<br />
Schüler als Person mitbringt.<br />
Jeder Schritt einer Bewerbung birgt<br />
Hindernisse, deshalb geht der Kurs<br />
speziell auf Schwierigkeiten bei der Ausbildungssuche<br />
und der anschließenden<br />
Bewerbung ein, um im Rahmen der 5<br />
Tage jeden Schüler möglichst gut auf die<br />
immer schwierigere Ausbildungssuche<br />
vorzubereiten.<br />
Mehr Infos gibt’s:<br />
− im Internet unter http://www.kolpingjugend-dv-paderborn.de/kurse/bvb/ziele/<br />
− im Diözesanbüro bei der<br />
<strong>Kolpingjugend</strong> DV <strong>Paderborn</strong><br />
− Annette Ewens, Jugendreferentin<br />
(0 52 51) 28 88 - 528<br />
Tobias Evermann<br />
Palette-Redaktion<br />
9
0<br />
Es wird Zeit<br />
„(Da)Zwischen(zu)funken!“<br />
- Was zählt....<br />
Mein Karnevalskostüm liegt schon<br />
seit einiger Zeit wieder im Schrank<br />
verstaut. Karneval war doch wieder<br />
eine schöne Zeit! Dann kam die Fastenzeit...<br />
Ich kann euch gleich sagen:<br />
Im Verzichten bin ich nicht so der<br />
Held, also wenn es um Süßes oder<br />
Fernsehen geht. Aber ich konnte mir<br />
auch nicht vorstellen, dass mit der<br />
Fastenzeit gemeint ist: Einfach für<br />
zwei Wochen irgendetwas nicht zu<br />
tun. Ja, und dann?<br />
Mir ist der Hintergrund der Fastenzeit<br />
erst in diesem Jahr wirklich klar geworden:<br />
„Entdecke, was zählt!“ lautet das diesjährige<br />
Leitwort der Fastenaktion 2007<br />
von MISEROER. Gemeint ist also, zu erkennen,<br />
was für einen selbst am wichtigsten<br />
ist und damit auch im Leben wichtig<br />
sein sollte. Wenn ich auf etwas verzichte,<br />
merke ich erst, was es mir bedeutet. Was<br />
ist wichtig im Leben? Dass auf der ganzen<br />
Welt jeder Mensch genug zu essen<br />
hat, dass jeder sauberes Wasser trinken<br />
kann, sollte natürlich ganz oben auf der<br />
Liste stehen. Was man wahrscheinlich im<br />
ersten Moment nicht in dieselbe Kategorie<br />
einordnen würde, ist „Bildung“, besser<br />
gesagt „Bildung für alle“. Hier wird<br />
jetzt keiner aufgerufen, Schule zu fasten.<br />
Das würde ja manchen so passen. Mal<br />
von den speziellen Lerninhalten abgesehen,<br />
ohne Lesen, Schreiben und Rechnen<br />
ständen wir dem ganzen Treiben auf der<br />
Welt ziemlich unbeholfen gegenüber. Wir<br />
könnten uns ja gar nicht einmischen und<br />
unser Leben selbst in die Hand nehmen.<br />
Ein Blick über den Tellerrand macht jedoch<br />
deutlich, dass nicht jeder die Möglichkeit<br />
hat, Lesen, Schreiben und Rechnen zu lernen.<br />
In Indien zum Beispiel leben 40 Millionen<br />
Kinder, die nicht zur Schule gehen<br />
können. Wegen der großen Armut können<br />
die Kinder nur überleben, wenn sie<br />
ständig auf der Suche nach Arbeit sind,<br />
wie Schuheputzen oder Müllsammeln. Sie<br />
wissen oft nicht, dass sie dabei betrogen<br />
werden und sehen keinen Weg, aus ihrer<br />
Situation herauszukommen.<br />
Also: „Wieso ist das Menschenrecht auf<br />
Bildung auf der Welt längst keine Selbstverständlichkeit?<br />
Was ist Bildung eigentlich,<br />
was ist gute Bildung, was schlechte,<br />
wer bekommt sie und wer nicht und warum,<br />
wo findet Bildung statt?“ Unter all<br />
diesen Fragen ruft der BDKJ und Misereor<br />
in der Jugendfastenaktion zum Projekt<br />
„Zwischenfunken - der Bildungspiratensender“<br />
auf. Als Gruppe soll ein Radiobeitrag<br />
erstellt werden, der öffentlich gesendet<br />
wird und dann auf der Homepage<br />
der Jugendaktion zum Download zur Verfügung<br />
steht. Am Ende soll der beste Podcast<br />
außerdem von einer Jury prämiert<br />
werden. Dabei geht es darum, sich mit<br />
den Themen auseinanderzusetzen, die<br />
einem im Zusammenhang mit dem Recht<br />
auf Bildung am wichtigsten sind. Mit dem<br />
Radiobeitrag können andere auf das Thema<br />
aufmerksam gemacht und informiert<br />
werden.<br />
Da zu jeder guten Aktion auch eine Eröffnungsveranstaltung<br />
gehört, [wie kann<br />
es anders sein] gab es auch hier eine, und<br />
zwar am 24. Februar in der St.-Michael-<br />
Schule in <strong>Paderborn</strong>. An dieser Stelle erstmal<br />
ein grober Überblick über den Tag:<br />
Während des Nachmittags wurden über<br />
44 verschiedene Workshops angeboten,<br />
in denen rund um das Thema „Zwischenfunken“<br />
gearbeitet wurde. Father Don<br />
Bosco ONYALLA aus dem Sudan berichtete<br />
über „Medien als Träger von Bildung“.<br />
Die Jugendbildungsstätte Kupferberg<br />
beschäftigte sich mit dem Motto „Musikalisch<br />
Zwischenfunken“. Das Thema des<br />
Bischöflichen Hilfswerkes Misereor e.V.<br />
lautete „Lernen für das Leben - Bildung<br />
für alle!“. In verschiedenen Workshops<br />
lernten die Teilnehmer außerdem, wie
überhaupt eine Radiosendung produziert<br />
wird. Wer sich nicht für eine Arbeitsgruppe<br />
eingetragen hatte, konnte sich bei den<br />
Ständen verschiedener Verbände und<br />
Organisationen über deren Arbeit in der<br />
Öffentlichkeit informieren. Am Abend<br />
gab es für alle Besucher Abendessen im<br />
großen Zelt. Bevor der Auftritt der Band<br />
Neuser mit Livemusik den Eröffnungstag<br />
abschloss, präsentierten einzelne Gruppen<br />
die Ergebnisse aus ihren Workshops.<br />
Die afrikanischen Trommler führten zum<br />
Beispiel ein mitreißendes Trommelkonzert<br />
auf. Mit den blitzschnellen Schlägen ihrer<br />
Hände auf die gespannten Felle erfüllten<br />
sie das Zelt mit einem Hauch des südlichen<br />
Kontinents.<br />
Ein toller Tag - fand auch Klaus Peter*.<br />
Als Teilnehmer an der Eröffnungsveranstaltung<br />
hat er die Workshops und das<br />
Programm drumherum hautnah miterlebt.<br />
Während er das Erlebte Revue passieren<br />
ließ, setzte er sich etwas geschafft,<br />
doch mit zufriedenem Gesichtsausdruck,<br />
auf die Bank im Innenhof der Schule:<br />
Der erste Schritt über die Schwelle<br />
der St.-Michael-Schule<br />
Ab 13.30 Uhr strömten immer mehr<br />
Jugendliche und Erwachsene zusammen<br />
mit Klaus Peter in den Vorraum der Schule.<br />
Der Raum war bald mit so vielen Menschen<br />
gefüllt, dass ein Durchkommen nur<br />
noch mit behutsamem Drängeln möglich<br />
war. Beim Einchecken gab es die üblichen<br />
Papiere auszufüllen und ein „Konzertbändchen“<br />
im Zwischenfunken-Style ums<br />
Handgelenk gebunden. Dann ging´s auf<br />
zur Stellwand, an der die Raumpläne für<br />
die Workshops angepinnt waren. Auch<br />
Klaus Peters Suche war bald von Erfolg<br />
gekrönt: Er hatte sich für den Workshop<br />
„Erste Schritte zur Produktion einer Radiosendung“<br />
der <strong>Kolpingjugend</strong>-<strong>Diözesanverband</strong><br />
<strong>Paderborn</strong> eingetragen.<br />
Wie man eine Radiosendung macht<br />
Teil 1: Probieren geht über Studieren!<br />
Dass es bei der Produktion einer Radiosendung<br />
einiges zu beachten gibt, musste<br />
auch Klaus Peter feststellen. Als absoluter<br />
Neuling auf dem Gebiet lauschte er<br />
konzentriert den Worten von Workshop-<br />
Leiter Dominik Kräling, der zum Einstieg<br />
über seine eigene Radioarbeit berichtete<br />
und einen ersten Einblick in das Computerprogramm<br />
gab, mit dem eine Radiosendung<br />
zusammen geschnitten werden<br />
kann. Die vielen verschiedenen Tonspuren<br />
seien im ersten Moment schon verwirrend<br />
gewesen, erinnerte sich Klaus: Eine Spur<br />
gab es für Musik, eine andere für Anmoderation,<br />
wieder eine andere für Abmoderation.<br />
„Heute werdet ihr lernen, mit<br />
diesem Programm umzugehen, passende<br />
Musik raussuchen und Beiträge aufnehmen“,<br />
erklärte Dominik das Programm<br />
für die nächsten 3 Stunden.<br />
Teil 2: Lasst mal den Fachmann ran!<br />
Alles beginnt mit einer Anmoderation.<br />
1. Block: Worum geht´s? Die Leute müssen<br />
sich für das interessieren, was noch<br />
kommt. Im 2. Block kann man Hintergrundinfos<br />
unterbringen, um anschließend<br />
die ersten Gesprächspartner zu<br />
Wort kommen zu lassen. „Wenn man Interviews<br />
führt, gibt es zwei Arten von Fragen,<br />
geschlossene und offene Fragen“,<br />
erklärte der Workshopleiter. Zwar kom-<br />
me bei offenen Fragen viel Material zum<br />
Schneiden auf einen zu, doch das sorge<br />
gerade für Abwechslung. Nachdem Klaus<br />
Peter das erste Gefühl für die Technik<br />
entwickelt hatte, hielt er zum ersten Mal<br />
das Aufnahme-Mikrophon in der Hand.<br />
Nur wie konnte es anders sein, auch hier<br />
gab es wieder viel zu beachten: Gerade<br />
halten; das Kabel als Schlaufe, damit kein<br />
Knacksen zu hören ist; beim Sprechen immer<br />
eine Faustbreite Abstand zum Mikro.<br />
Teil 3: Selbst ist der Klaus!<br />
Endlich konnte es an die „richtige“<br />
Arbeit gehen. Das Thema „Zwischenfunken“<br />
wurde in Fragen aufgegliedert: Worum<br />
geht es? Was wird vorgestellt? Wer<br />
interviewt werden sollte, musste schon<br />
im Voraus geklärt werden und außerdem,<br />
welche Fragen dabei wichtig waren. Die<br />
Teilnehmer des Workshops teilten sich in<br />
zwei Gruppen auf. Mit Aufnahmegerät<br />
unterm Arm und Mikrophon in der Hand<br />
konnte es dann zur Recherche losgehen.<br />
Hier riecht es irgendwie angebrannt...<br />
Immer auf der Suche nach interessanten<br />
Informationen für den Radiobeitrag<br />
strömte Klaus Peter und Partner ein bestechender<br />
Geruch entgegen: Die <strong>Kolpingjugend</strong>-<strong>Diözesanverband</strong><br />
<strong>Paderborn</strong><br />
präsentierte den Kaffeeparcours. Vom<br />
Anbau der Bohnen bis zum Trinkgenuss<br />
der schwarzen Flüssigkeit konnte der Parcours<br />
stationsartig durchlaufen werden.<br />
An der ersten Stellwand erhielt der Besucher<br />
ein Töpfchen für die spätere Ernte<br />
und erfuhr: Die Kaffeebohne wächst als<br />
Frucht an einem Busch. An der zweiten<br />
Station lautete die Aufgabe, aus einem Ei-<br />
11
2<br />
mer mit noch grünen Kaffeebohnen und<br />
anderen Körnern die richtigen herauszusuchen.<br />
Für eine Tasse Kaffee braucht<br />
man 39 Kaffeebohnen. Nach der Ernte<br />
folgte der Verkauf auf dem weltweiten<br />
Markt. Da die Kaffeebauern den ständig<br />
wechselnden Preisen auf dem Weltmarkt<br />
hilflos gegenüber stehen, stand an dieser<br />
Station ein Glücksrad. Man bekam nur<br />
soviel Geld, wie das Glücksrad anzeigte.<br />
„Mit fairem Handel kann den Bauern<br />
aus dieser Situation geholfen werden“,<br />
erklärte Dorothee Rudolphi, während sie<br />
durch den Parcours führte. Fairer Handel<br />
sichere den Bauern einen bestimmten<br />
Preis für ihre Ware, der sie für ihre Arbeit<br />
angemessen entlohne. Am Ende des<br />
Stationslaufes hatten die Besucher die<br />
Möglichkeit, ihre Bohne selbst zu rösten,<br />
zu mahlen und anschließend mit kochendem<br />
Wasser aufzugießen. Beim Rösten<br />
konnte die ein oder andere Bohne jedoch<br />
nicht vor einer zu intensiven Schwarzfärbung<br />
bewahrt werden, sodass es ab und<br />
zu etwas angebrannt roch.<br />
Prominenz aus Fernost vorm Mikro<br />
Gestärkt vom Kaffee zogen Klaus Peter<br />
und Partner weiter über das Gelände der<br />
St.-Michael-Schule. In einem Nebenraum<br />
übergab der diesjährige Hungertuchkünstler<br />
Herr Prof. LI Jinyuan aus China<br />
gerade offiziell das Hungertuch dem xxx.<br />
Mit dem Hungertuch greift der Maler die<br />
Bergpredigt Jesu auf. „Was Jesus sagt,<br />
spielt besonders in unsere heutigen globalisierten<br />
Welt eine wichtige Rolle“, ließ<br />
Prof. LI von seiner Dolmetscherin übersetzen.<br />
Die wirtschaftliche Entwicklung<br />
führe zu einer wachsenden Ungleichheit<br />
zwischen Arm und Reich. Jesus betone<br />
in seiner Bergpredigt, dass man andere<br />
genauso lieben solle, wie sich selbst.<br />
Der chinesische Künstler bot dazu einen<br />
Malworkshop an unter dem Motto, der<br />
Seligpreisung kreativ nachzuspüren. Mit<br />
seinen hellen Farben hofft er, den Menschen<br />
Hoffnung und Helligkeit vermitteln<br />
zu können.<br />
Aus dem Team der BDKJ – Jugendaktion,<br />
Gabriele Leifeld (BDKJ-DV <strong>Paderborn</strong>),<br />
über die Aktion: „Die Eröffnungsfeier der<br />
Fastenzeit und damit der Fastenaktion<br />
von Misereor folgt einer langen Tradition.<br />
Dazu gibt es immer eine Jugendaktion<br />
- wie in diesem Jahr „Zwischenfunken“.<br />
Diese Einführungsveranstaltung soll der<br />
Anstoß zur Eigeninitiative sein. Die Teilnehmer<br />
sollen motiviert werden, selbst in<br />
Schulen, Gemeinden und eben im Radio<br />
über das Thema „Bildung für alle“ zu informieren.<br />
Mit den 330 Anmeldungen im<br />
Voraus, den vielen spontanen Gästen und<br />
den Workshopleitern sind ungefähr 500<br />
Menschen auf dieser Veranstaltung. Wir<br />
sehen niemanden, der in der Stadt shoppen<br />
geht. Die Leute sind hier, planen und<br />
arbeiten!“<br />
Damit hatten Klaus Peter und Partner<br />
eine Menge Informationen zusammen.<br />
Viele Eindrücke galt es nun, in einem<br />
Radiobeitrag zu verpacken. Über einen<br />
Punkt waren sich auch andere Teilnehmer<br />
einig: „Bildung ist die Zukunft. Darum<br />
sollte man die Aktion unterstützen“.<br />
Info: <strong>Kolpingjugend</strong>gruppen, die Interesse<br />
an einem Radioworkshop haben,<br />
können sich bei<br />
Dominik Kräling melden.<br />
E-Mail: dominik.kraeling@web.de<br />
*Name von der Redaktion geändert<br />
Lara Sogorski<br />
Palette-Redaktion
Medi Nite 2007<br />
Fastenzeit<br />
Zeit, loszulassen.<br />
Zeit, innezuhalten.<br />
Zeit, wachsam zu sein.<br />
Manches muss ich loslassen, um frei<br />
zu werden für Neues, das mir<br />
begegnen will. Nur meine leeren<br />
Hände kann Gott füllen.<br />
Zuweilen muss ich meinen rasenden<br />
Schritt verlangsamen. Ich<br />
könnte sonst ins Schleudern geraten.<br />
Manchmal muss ich meine Seele aus<br />
ihrem Schlummer holen. Der<br />
Tag ist zu kostbar, um ungelebt zu<br />
verstreichen.<br />
Fastenzeit<br />
Zeit für die Wahrnehmung.<br />
Zeit für die Stille.<br />
Zeit für die Gegenwart.<br />
aus: „Sei stille dem Herrn“<br />
von Cäcilia Kittel<br />
Meinen rasenden Schritt verlangsamen,<br />
einfach mal zur Ruhe kommen,<br />
keinen Stress machen.<br />
Fastenzeit hat einfach was Schönes �<br />
Und die Medi Nite ist einfach die perfekte<br />
Möglichkeit, um zur Ruhe zu kommen<br />
und sich auf die bevorstehende Zeit<br />
einzulassen. Ich freue mich wie viele andere<br />
schon wieder aufs nächste Jahr.<br />
Arno Symann<br />
<strong>Kolpingjugend</strong><br />
Kaunitz<br />
13
4<br />
Frisch ans<br />
Werk!<br />
„Drum aufgemacht und frisch ans<br />
Werk, hier kommt die <strong>Kolpingjugend</strong><br />
Fröndenberg!“ – So heißt nicht nur<br />
unser selbstgedichtetes Lied, getreu<br />
diesem Motto ist bei uns, der <strong>Kolpingjugend</strong><br />
Fröndenberg, auch immer<br />
etwas los.<br />
Drei Kindergruppen und eine Leiter-<br />
Vorbereitungsgruppe treffen sich einmal<br />
die Woche, um gemeinsam zu spielen,<br />
zu kochen oder ins Kino zu fahren. Aber<br />
das ist natürlich noch längst nicht alles:<br />
zusammen mit der Jugendgruppe haben<br />
wir eine Fotostory erstellt und unseren<br />
<strong>Kolpingjugend</strong>-Song „Drum aufgemacht<br />
und frisch ans Werk“ sowie den „Jörn-<br />
Song“, ein spontan entstandenes Lied<br />
über einen unserer Leiter, aufgenommen<br />
(das alles könnt Ihr euch auf der Seite<br />
www.westick-city.de runterladen). Jedes<br />
Jahr in den Sommerferien begeben wir<br />
uns auf große Fahrt: ob ein Segeltörn auf<br />
dem Ijsselmeer, ein Zeltlager in Südfrankreich<br />
oder eine Kinderfreizeit in Hessen,<br />
langweilig wird es bestimmt nicht. „Harry<br />
Potter“ lautete zum Beispiel das Thema<br />
unser letzten Kinderfreizeit. Die Teilneh-<br />
mer wurden natürlich von Dumbledore<br />
höchstpersönlich auf Schloss Hogwarts<br />
begrüßt und konnten dann Zauberstäbe<br />
und Hexenbesen basteln und sich im<br />
Quidditsch messen. Selbstverständlich<br />
bleibt auf unseren Freizeiten aber immer<br />
auch genügend Zeit, um am Strand<br />
die Sonne zu genießen oder abends am<br />
Lagerfeuer den ein oder anderen Lager-<br />
Schlager anzustimmen. Jedes Jahr im<br />
Mai verbringen wir am Christi Himmelfahrts-<br />
oder Frohnleichnamswochenende<br />
vier Tage im schönen Sauerland. 2006<br />
zelteten wir in Schmallenberg und obwohl<br />
es Petrus fast durchgängig regnen<br />
ließ, kam keine schlechte Laune auf. Das<br />
Thema des Lagers lautete „Mexiko“ und<br />
so kochten wir Maistortillas und Nachos<br />
oder bastelten mexikanischen Schmuck.<br />
In einem anderen Workshop wurde ein<br />
Schnuffi-Diener gebaut, den wir nun in<br />
den Fröndenberger Kirchen aufstellen<br />
können um Infomaterialien auszulegen.<br />
In diesem Jahr geht es vom 17. – 20. Mai<br />
übrigens nichts ins Sauerland, sondern<br />
nach Schermbeck im nördlichen Ruhrgebiet,<br />
das Thema ist „Pippi Langstrumpf“.<br />
Als katholischer Jugendverband gehört<br />
ein Gottesdienst zum Abschluss der Lager<br />
natürlich dazu. Am 1. Mai gestalten<br />
wir immer einen Aktionstag für unsere<br />
Mitglieder. Dann steht zum Beispiel eine<br />
gemeinsame Wanderung oder ein Rallye<br />
im Maximilianpark Hamm auf dem Programm.<br />
Zum gemütlichen Ausklang am<br />
Lagerfeuer sind dann auch Eltern und<br />
Ehemalige eingeladen. 2004 konnten<br />
wir am 1. Mai unser 15järhiges Jubiläum<br />
zusammen mit einem der „Gründervater“<br />
der Fröndenberger <strong>Kolpingjugend</strong>,<br />
Georg Austen, und einem großen „Spiel<br />
ohne Grenzen“ feiern. Ein eindrucksvol-<br />
les Erlebnis war für uns 2005 der Weltjugendtag<br />
in Köln, den wir für einen Tag<br />
besuchten. Natürlich pilgerten wir auch<br />
zum Grab Adolph Kolpings in der Minoritenkirche<br />
und feierten am Abend auf<br />
dem Kolpingfest am Offenbacher Platz.<br />
Immer wieder bringen wir uns auch aktiv<br />
in die Gemeinde ein, ob als Bannerträger<br />
bei der Frohnleichnamsprozession oder<br />
beim Pfarrfest. Hier stellen wir meistens<br />
ein Unterhaltungsprogramm für die<br />
Kinder auf die Beine. Im Rahmen der<br />
Firmvorbereitung organisieren wir einen<br />
Beiprogrammpunkt, bei dem sich die<br />
Firmbewerber mit dem Leben Adolph<br />
Kolpings beschäftigen oder uns näher<br />
kennen lernen können. Im Dezember<br />
steht dann immer der Kolpinggedenktag<br />
auf dem<br />
Programm, dem wir dann auch die<br />
neuen Mitglieder in unsere Gemeinschaft<br />
aufnehmen. „Gemeinsam unterwegs für<br />
die eine Welt“ heißt es dann im Frühling<br />
wenn wir beim Eine-Welt-Marsch Geld<br />
für Projekte des Kolpingwerks sammeln.
Und weil das alles ja noch nicht genug<br />
ist, steht hin und wieder noch ein Tagesausflug<br />
auf dem Programm, ob in die<br />
„Movie World“ nach Bottrop, zu den<br />
Karl-May-Festspielen nach Elspe oder<br />
eine Schlauchbootfahrt auf der Ruhr.<br />
Und der Sport kommt auch nicht zu kurz:<br />
einmal im Jahr spielen wir Fußball gegen<br />
die Fröndenberger Pfadfinder um den<br />
Andreas-Neuser-Pokal, benannt nach unserem<br />
ehemaligen Vikar. Ehresache, dass<br />
sowohl Herren- als auch Damenteam die<br />
letzten Spiele gewonnen haben! Auch<br />
an mehreren Diözesan-Volleyballturnieren<br />
haben wir schon teilgenommen,<br />
meistens aber nicht ganz so erfolgreich.<br />
Die Leiterrunde, die im Moment 21 Mitglieder<br />
hat, trifft sich übrigens einmal<br />
im Monat um die zahlreichen Aktionen<br />
zu planen. Wenn Ihr noch mehr über<br />
die <strong>Kolpingjugend</strong> Fröndenberg wissen<br />
wollt, dann besucht unsere Homepage<br />
www.kolpingjugend-froendenberg.de.<br />
Wir freuen uns auf euren Besuch !<br />
P.S.: Zu erkennen sind wir meistens an<br />
unseren orange-schwarzen Strickmützen,<br />
um die uns schon so mancher beneidet<br />
hat.<br />
Akexander Lück<br />
<strong>Kolpingjugend</strong><br />
Fröndenberg<br />
Suchst du noch<br />
- oder arbeitest<br />
du schon?<br />
Bewerbungstraining<br />
vor Ort<br />
Die <strong>Kolpingjugend</strong> Fröndenberg hat<br />
sich getraut, beim Projekt BVB (Bewerbungstraining<br />
vor Ort) mitzumachen.<br />
Es fand in Modulen statt und 25<br />
Jugendliche hatten sich angemeldet.<br />
Die ersten zwei Module fanden abends<br />
statt. Von „Experten“ wurden 19 verschiedene<br />
Berufe vorgestellt (Logopäde,<br />
Erzieherin, Krankenpfleger, Mitarbeiter<br />
aus dem Steuerwesen, dem Handwerk<br />
und der Verwaltung). Es war eine weit<br />
gefächerte Auswahl, so dass für jeden<br />
Kursteilnehmer etwas dabei war. Alle berufserfahrenen<br />
Leute aus der Kolpingsfamilie<br />
Fröndenberg wurden zur Mitarbeit<br />
eingeladen. Viele haben sich sofort bereit<br />
erklärt, dieses Projekt zu unterstützen.<br />
Die nächsten beiden Module fanden<br />
ganztägig an einem Samstag statt. Sie<br />
wurden unterstützt und vorbereitet von<br />
Harry und Dönne.<br />
Der erste Samstag umfasste die Bewerbungsmappe.<br />
Welche Dokumente gehören<br />
in eine Bewerbungsmappe und wie<br />
sieht eine ordentliche Mappe aus? Positive<br />
und negative Muster wurden gezeigt<br />
und für die Jugendlichen gab es Tipps<br />
zur richtigen Wortwahl und erfolgreichen<br />
Formulierung. Dann folgte ein 1 ½ stündiger<br />
Einstellungstest. So konnten die<br />
Teilnehmer schon im Vorfeld sehen, wie<br />
ein Test aufgebaut ist, welche Leistungen<br />
erforderlich sind und wie mit Stresssituationen<br />
umgegangen werden kann. Hierbei<br />
kamen so manche ins Schwitzen.<br />
Der zweite Samstag wurde für die<br />
Auswertung des Tests genutzt und im<br />
Anschluss fanden die Vorbereitungen<br />
der Vorstellungsgespräche statt. Wie<br />
stelle ich mich richtig vor, welche Fragen<br />
können gestellt werden, wie muss ich<br />
erscheinen, damit ich eine Stelle bekomme?<br />
Diese Fragen und mehr zogen sich<br />
durch den letzten Modultag und endeten<br />
in einem großen Vorstellungsgespräch.<br />
Für die Gespräche fanden sich Freiwillige<br />
aus Fröndenberg, die auch beruflich mit<br />
Einstellungsgesprächen zu tun haben. So<br />
konnte das Erlernte direkt umgesetzt und<br />
ausprobiert werden.<br />
Die Auswertung der „Bewerber“ hat<br />
gezeigt, dass wir die Jugendlichen mit<br />
dem Bewerbungstraining fit machen und<br />
auf dem Weg ins Berufsleben unterstützen.<br />
15
Anmeldung bis zum<br />
31. Mai 2007, darüber<br />
hinaus auf Anfrage!<br />
6<br />
Zwischenstand der 48 Stunden Aktion<br />
Gehörst du zu einer <strong>Kolpingjugend</strong><br />
und hast Lust, ein eigenes Projekt<br />
auf die Beine zu stellen? Möchtest<br />
du gerne mit deinen FreundInnen<br />
etwas unternehmen? Schon mal daran<br />
gedacht, an der 48 Stunden Aktion<br />
teilzunehmen?<br />
Nach mehreren Wochen der Vorbereitung<br />
im DAK und DLT wurde mit der 48<br />
Stunden Aktion ein Projekt ins Leben gerufen,<br />
das deine Unterstützung braucht<br />
und von deiner Teilnahme lebt. Es geht<br />
auf der einen Seite darum, den Politikern<br />
vor Ort und in Düsseldorf zu zeigen, was<br />
Jugendliche alles auf die Beine stellen.<br />
Und auf der anderen Seite geht es darum,<br />
zwei Tage Spaß, Arbeit und Gemeinschaft<br />
zu erleben, an denen sich eine ganze Kol-<br />
pingjugend und Familie beteiligen kann.<br />
Andere Personen außerhalb der <strong>Kolpingjugend</strong><br />
dürfen natürlich auch gern teilnehmen.<br />
Was erwartet dich?<br />
An dem Wochenende vom 07.09.2007<br />
bis zum 09.09.2007 veranstaltet ihr in<br />
eurem Ort ein Projekt, welches von euch<br />
entworfen und durchgeführt wird. Ihr<br />
sendet uns bis zum 31.05.2007 drei Projektvorschläge<br />
und wir suchen einen für<br />
euch aus. Dieser Vorschlag wird euch von<br />
einer Vertrauensperson zum Start der Aktion<br />
überreicht. Nach der Übergabe kann<br />
es losgehen. Für die Durchführung des<br />
Projekts stehen euch 48 Stunden zur Verfügung,<br />
in denen wir euch besuchen, mit<br />
euch reden und ein bisschen bespaßen.<br />
Das ganze Projekt wird natürlich vor und<br />
nach der Fertigstellung in den Medien er-<br />
Ohne<br />
dich<br />
fehlt<br />
was!<br />
scheinen und euch ins Gespräch bringen.<br />
Während der 48 Stunden könnt ihr als<br />
gesamte <strong>Kolpingjugend</strong> teilnehmen und<br />
FreundInnen mitbringen.<br />
Wie das genau funktioniert, findest du<br />
unter www.kolpingjugend-dv-paderborn.<br />
de. Dort haben wir auf der Titelseite eine<br />
Arbeitshilfe online gestellt, in der die Aktion<br />
genau beschrieben ist und Beispiele<br />
genannt werden. Falls du Fragen hast,<br />
kannst du dich gern bei Christian Gnida<br />
oder Annette Ewens im Büro melden.<br />
Wird auch gefeiert?<br />
Ja! Ein Wochenende nach der Aktion<br />
findet eine Dankeschön-Feier in der St.<br />
Hubertus Schützenhalle in Menden statt.<br />
Für die Stimmung sorgt die Band Toxic,<br />
die schon mal für uns auf dem Weltjugendtag<br />
in Köln gespielt hat. Dazu gibt<br />
es gute Verpflegung und Übernachtungsmöglichkeiten<br />
für <strong>Kolpingjugend</strong>en, die<br />
lange Anreisewege haben.<br />
Was jetzt?<br />
Du hast Lust bekommen, an der 48<br />
Stunden Aktion teilzunehmen?! Oder du<br />
möchtest mehr wissen? Stöber im Internet<br />
nach der 48 Stunden Aktion, schreib<br />
uns eine E-Mail, ruf Christian Gnida oder<br />
Annette Ewens an. Wir erzählen dir und<br />
deiner <strong>Kolpingjugend</strong> gern mehr und fahren<br />
zu euch in die Leiterrunde (natürlich<br />
nur, wenn ihr das wollt ;)<br />
Anmeldeschluss ist der 31.05.2007.<br />
Wenn du kurz entschlossen bist und<br />
teilnehmen möchtest, sag Bescheid. Bisher<br />
nehmen 19 <strong>Kolpingjugend</strong>en an der<br />
Aktion teil. Wir würden dich und deine<br />
<strong>Kolpingjugend</strong> gern bei der 48 Stunden<br />
Aktion als Teilnehmer sehen.<br />
Melde dich, denn ohne dich fehlt was!<br />
Christian Thiel<br />
Schulungsmitarbeiter
Am Puls der<br />
„Politikmacher“<br />
Morgens früh in NRW: Am Schreibtisch<br />
der Abgeordneten zwischen<br />
Pressemeldungen und Gesetzesentwürfen,<br />
in Ausschüssen von Sport-<br />
und Umweltpolitik, neben den Wortführern<br />
der Parteien, auf den Gängen<br />
des Landtagsgebäudes in der Diskussion<br />
über die aktuelle Bildungspolitik.<br />
Während der 3. JugendPolitischen<br />
PraxisWoche im November 06 hatten<br />
die 7 Teilnehmer die Möglichkeit,<br />
zusammen mit einem Abgeordneten<br />
Landtagsluft zu schnuppern.<br />
Im Vorfeld hatten sich 35 Abgeordnete<br />
aller Parteien im Landtag (CDU, SPD, FDP,<br />
die Grünen) bereit erklärt, einer Teilnehmerin/<br />
einem Teilnehmer Einblick in eine<br />
Arbeitswoche zu geben: Was aus Schule<br />
und Studium theoretisch gelernt worden<br />
war, wollte mit der Realität verglichen<br />
werden. Dabei stießen sie nicht nur auf<br />
Kaffeemaschinen und Teegebäck ;-). Ihre<br />
Meinung war gefragt!<br />
Der ultimative JPPW-Check: Ihr wollt<br />
wissen, was in der Woche passiert ist, und<br />
wollt bei der nächsten Praxiswoche 07<br />
selbst mitmischen?! Hier und jetzt erfahrt<br />
ihr exklusiv alles, was ihr wissen müsst!<br />
Die Gruppe / die Leiter<br />
Mit einem Altersdurchschnitt von 21,7<br />
(18j. bis 26j.) waren wir eine gemischte<br />
Truppe: In der Küche des Backpackers<br />
wurden Hotdogs und Pizza zubereitet,<br />
der Einkauf wurde von allen erledigt und<br />
auch am Abend zog man als Gruppe<br />
los, um die Innenstadt Düsseldorfs unsicher<br />
zu machen. Fazit: Man kommt nicht<br />
Drumherum, neue, nette Leute kennen zu<br />
lernen. Neben dem offiziellen Teil kommt<br />
die Geselligkeit demnach nicht zu kurz!<br />
Von anfangs 4 Leitern, die die JPPW 06<br />
geplant hatten, blieben uns am Ende 2. In<br />
unserer Endauswertung kam deutlich zum<br />
Ausdruck, dass sie die Planung und Organisation<br />
fest im Griff hatten: Bei Fragen<br />
und Problemen standen sie mit Rat und<br />
Tat zur Seite. Bei allen Unternehmungen<br />
waren sie dabei und sorgten auch dafür,<br />
dass jeder Teilnehmer in der Gruppe integriert<br />
war. Fazit: Leiter gut - Organisation<br />
gut - Betreuung gut: Alles gut!<br />
Die Woche<br />
Jetzt komme ich (endlich) zum offiziellen<br />
Teil - praktisch zum Kernstück der<br />
JPPW:<br />
Das Landtagsgebäude betraten wir<br />
immer durch den „VIP-Eingang“ (der<br />
Eingang für Politiker) und nie durch die<br />
kleine Tür für Besucher. Lässig zückten<br />
wir unseren JPPW-Ausweis für den Portier<br />
und wurden sofort mit einem Lächeln<br />
weiter gewunken. Im Haus konnten wir<br />
uns frei bewegen, durch die Etagen der<br />
Parteien laufen und einen Blick in verschiedene<br />
Räume werfen. Wem man auf<br />
dem Gang begegnete, der grüßte freundlich<br />
und man hatte das Gefühl, mit zu diesem<br />
Haus zu gehören.<br />
Meinen Abgeordneten habe ich erst<br />
am zweiten Tag kennen gelernt (terminlich<br />
außer Haus). Einigen von uns ging<br />
es genauso, andere konnten sofort mit<br />
ihrem Politiker ins Gespräch kommen.<br />
Die zwei Sekretärinnen meines Abgeordneten<br />
nutzten die Zeit, um mir das Haus<br />
zu zeigen und mir einen ersten Einblick in<br />
die politische Arbeit zu geben. Am nächsten<br />
Tag erfuhr ich dann im persönlichen<br />
Gespräch mehr über seine Person und<br />
konnte alle meine Fragen stellen. Dann<br />
gingen wir zusammen die Termine für die<br />
kommende Woche durch: Ausschusssitzungen,<br />
ein Außentermin, Plenarsitzung<br />
(eine öffentliche Veranstaltung). Daneben<br />
gab es noch einige parteininterne Veranstaltungen,<br />
an denen ich leider nicht teilnehmen<br />
konnte. Der Kontakt mit meinem<br />
Abgeordneten schien sich also auf wenige<br />
Stunden zu konzentrieren, daher freute<br />
ich mich besonders auf den Außentermin.<br />
Anderen von uns wurde in dieser Hinsicht<br />
mehr geboten. Das hieß aber nicht, dass<br />
ich mich langweilen musste: Ich begleitete<br />
einen anderen Partei-Abgeordneten zu<br />
einem Ausschusstermin, der Mitarbeiter<br />
meines Abgeordneten zeigte mir, wie er<br />
für Reden recherchierte und Fragen aus<br />
der Bevölkerung, die jeden Tag mit der<br />
Hauspost eintrafen, beantwortete. Der<br />
volle Terminkalender meines Abgeordneten<br />
erlaubte es nicht, alle anfallenden Arbeiten<br />
selbst zu übernehmen. Zwischendurch<br />
schaute ich bei der parteieigenen<br />
Pressestelle vorbei. Dort wurde jeden Vormittag<br />
eine Art Parteizeitung zusammengestellt<br />
aus den Meldungen und Berichten<br />
der öffentlichen Zeitungen.<br />
www.landtag-nrw.de<br />
Bei der Plenarsitzung saßen wir wie alle<br />
Tagesgäste oben auf den Zuschauertribünen<br />
und schauten runter auf den Schauplatz<br />
des Geschehens. Die Sitzung zog<br />
sich über zwei Tage jeweils von ca. 10.00<br />
Uhr bis 19.00 Uhr. Natürlich blieben wir<br />
nicht die ganze Zeit dort sitzen. Es war interessant<br />
zu beobachten, wie die Politiker<br />
auftraten und ihre Standpunkte für die<br />
Öffentlichkeit darstellten. In der Plenarsitzung<br />
präsentierten die Parteien das, was<br />
zuvor in den Ausschusssitzungen bearbeitet<br />
worden war.<br />
Zweimal in der Woche nahm sich Landtagspräsidentin<br />
Regina van Dinther Zeit,<br />
mit uns über das Programm JPPW, Jugendarbeit<br />
allgemein und insbesondere<br />
über das Ehrenamt zu sprechen. Sie machte<br />
deutlich, dass ihr viel an der Praxiswoche<br />
gelegen sei. Ehrenamtliches Arbeiten<br />
stellte sie außerdem als Grundlage für das<br />
zukünftige Bestehen junger Menschen in<br />
der heutigen Arbeitswelt dar.<br />
In der Mitte der Woche fand ein Treffen<br />
mit den Jugendorganisationen der Parteien<br />
statt. Zu verschiedenen Themen wie<br />
„Jugend und Arbeitswelt“, das bestehende<br />
Schulsystem oder die Sparmaßnahmen<br />
im Bereich der Kinder- und Jugendpolitik<br />
wurde in Kleingruppen diskutiert.<br />
Kommentar: Der Name - JugendPolitische<br />
PraxisWoche - mag erst einmal<br />
trocken und förmlich klingen. Dahinter<br />
verbirgt sich jedoch genau das Gegenteil:<br />
abwechslungsreiche Inhalte, personenbezogene<br />
Betreuung durch die Politiker,<br />
eine aufgeschlossene Teilnehmergruppe<br />
mit aufmerksamen Leitern und natürlich<br />
freizeitliche Unternehmungen und Spaß.<br />
Darüber hinaus ist es immer das, was ihr<br />
daraus macht!<br />
Wenn ihr mehr über die nächste JPPW<br />
07 (vom 11. bis 16.11) wissen wollt/ euch<br />
anmelden wollt:<br />
Kontakt: Dominik Kräling<br />
E-Mail: dominik.kraeling@web.de<br />
Lara Sogorski<br />
Till Oster<br />
Palette-Redaktion<br />
17
8<br />
Judentum Teil 6:<br />
Ich hatte einen Besuch in der Synagoge<br />
angekündigt, bin aber leider<br />
noch nicht dazu gekommen. Aber ein<br />
anderes Thema hat mich die letzten<br />
Wochen intensiv beschäftigt, das hier<br />
auch erwähnt werden sollte: Es geht<br />
um die theologische Frage schlechthin,<br />
nämlich die sogenannte Theodizee-Frage:<br />
Gibt es einen Gott, wenn<br />
es soviel Leid auf der ganzen Welt<br />
gibt? Schon Jesus hat diese Frage, so<br />
schreibt es zumindest der Evangelist<br />
Markus, kurz vor seinem Tod am<br />
Kreuz mit lauter Stimme ausgerufen:<br />
„Mein Gott, mein Gott, warum hast<br />
du mich verlassen?“ (15, 34). Und speziell<br />
das Judentum, das so unendlich<br />
viel Leid in seiner Geschichte erfahren<br />
hat (vgl. Geschichte des Judentums<br />
in vorangegangenen Palette-Ausgaben),<br />
stellte sich im Angesicht des<br />
millionenfachen Mordes am europäischen<br />
Judentum im Dritten Reich diese<br />
Frage: Wo war Gott in Auschwitz?<br />
aboutpixel<br />
„Warum, O Herr,<br />
verwirfst du mich?<br />
Warum verbirgst du<br />
dein Angesicht vor mir?“<br />
(Psalm 88,15)<br />
Einige jüdische Gelehrte, die fast alle in<br />
Deutschland gelebt und auch als Rabbiner<br />
gearbeitet haben, dann durch rechtzeitige<br />
Emigration ins Ausland dem Wahnsinn<br />
der Judenvernichtung entkommen konnten,<br />
haben versucht, eine Antwort auf<br />
diese Frage zu finden. Sie alle versuchten,<br />
obwohl immer wieder betont wird, dass<br />
Auschwitz nicht verstehbar sei, dem Leid<br />
einen “Sinn“ zu geben.<br />
Die traditionellen jüdischen Deutungen<br />
mit denen das Judentum seine Leiderfahrungen,<br />
die auch vielfach im Alten Testament<br />
belegt sind, erklärt hatte, werden<br />
von den meisten jüdischen Gelehrten<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg abgelehnt.<br />
Dennoch gibt es einige jüdische Rabbiner,<br />
die auch weiterhin den Holocaust<br />
als Strafe Gottes für das sündige Tun des<br />
jüdischen Volkes deuten. Der Rabbiner<br />
Ignanz Maybaum, der bis 1939 als Rabbiner<br />
in Berlin tätig war, ging sogar so weit<br />
und behauptete, dass der Holocaust dem<br />
Willen Gottes entspringe, um sein auserwähltes<br />
Volk an seinen Missionsauftrag<br />
pixelio<br />
zu erinnern, nämlich den einen Gott in<br />
der Welt zu bezeugen. Gott müsse mit<br />
Gewalt sprechen, damit Er in der lauten<br />
Welt noch gehört werde, meinte Maybaum.<br />
Das von Gott auserwählte Volk<br />
müsse stellvertretend für die Sünden der<br />
gesamten Menschheit den Tod auf sich<br />
nehmen, damit Gott erkannt würde. Diese<br />
Deutung des Holocaust erinnert sehr<br />
an die christliche Deutung des Todes Jesu.<br />
Für viele jüdische Theologen war diese<br />
Deutung völlig inakzeptabel.<br />
In ein anderes Extrem interpretiert der<br />
amerikanische Rabbiner Emil Fackenheim:<br />
Er wendet sich von dem Glauben an einen<br />
persönlichen Gott, der das jüdische Volk<br />
in der Geschichte begleiten würde, ab.<br />
Für ihn ist Gott in Auschwitz gestorben.<br />
Er wurde zum Begründer der „Gott-isttot-Theologie“,<br />
die allerdings nur einen<br />
kurzen Aufschwung hatte.<br />
Auch der jüdische Philosoph Emil Fackenheim<br />
lehnte traditionelle Deutungen,<br />
dass der Holocaust als Bestrafung für die<br />
Sünden der Gläubigen sowie als Martyrium<br />
für den jüdischen Glauben zu werten<br />
sind, ab. Er meinte, dass dies nicht passen<br />
würde, weil auch völlig unschuldige<br />
Erwachsene und Kinder sowie Babys als<br />
auch ungläubige Juden, allein aufgrund<br />
des Glaubens ihrer Urgroßeltern getötet<br />
worden sind. Für ihn hat der Holocaust<br />
keinen tieferen göttlichen Sinn. Fackenheim<br />
interpretiert die Judenvernichtung<br />
als „negative Theophanie“, in der sich<br />
Gottes gebietende Stimme zeigen würde.<br />
Diese göttliche Stimme sei vernehmbar<br />
gewesen im Widerstand der Juden in den<br />
Ghettos: In den Frauen, die trotz der Ausweglosigkeit<br />
Kinder gebaren und nicht<br />
abtrieben und in vielen Juden, die sich<br />
nicht als Kollaborateure des NS-Systems<br />
anboten bzw. Selbstmord verübten. Diese<br />
göttliche Offenbarung verbiete den Überlebenden,<br />
Hitler einen nachträglichen<br />
Sieg zu verschaffen, in dem sie am Gott<br />
Israels verzweifeln würden. Der Holocaust
pixelio<br />
stelle, so meint Fackenheim, ein Gebot<br />
auf, nämlich zu überleben, weiterhin zu<br />
glauben und über den Holocaust zu berichten.<br />
Die Gründung des Staates Israel<br />
1949 war für ihn ein Beweis, dass Gott<br />
in der Gegenwart erfahrbar sei und auch<br />
sinnvoll in die Geschichte eingreife.<br />
Der Jüdische Gelehrte Eliezer Berkovits,<br />
der bis 1939 in Berlin als Rabbiner tätig<br />
war und dann in die USA emigrierte, stellt<br />
nicht mehr die Theodizee-Frage, sondern<br />
die Anthropodizee-Frage: Wo war der<br />
Mensch in Auschwitz? Für ihn ist der Holocaust<br />
ein Beispiel, dass Gott das Böse<br />
nicht verhindern kann und schweigt. Er<br />
beruft sich dabei auf den Propheten Jesaja,<br />
der das dualistische Prinzip aufgestellt<br />
hat: Gott schuf Licht und Dunkel, Berge<br />
und Täler sowie Gut und Böse (vgl. 45,7).<br />
Ebenso habe Gott den Menschen bei seiner<br />
Erschaffung in Freiheit entlassen, der<br />
Mensch hat also die Wahl, sich zwischen<br />
Gut und Böse zu entscheiden (vgl. Schöpfungsmythos<br />
in Genesis 1). Aufgrund die-<br />
ser Freiheit muss sich Gott zurückhalten<br />
und kann für das Leid der Juden nicht zur<br />
Verantwortung gezogen werden. Berkovits<br />
fordert die Verantwortung des Menschen<br />
und meint, dass nur gegenseitige<br />
menschliche Solidarität und Liebe Gottes<br />
Gegenwart zeigen könne. Seine Schlussfolgerung<br />
war, dass allein der Mensch zur<br />
Verantwortung für das Leid in der Welt<br />
gezogen werden könne.<br />
pixelio<br />
pixelio<br />
Auch der jüdische Literat und Holocaustüberlebende<br />
Elie Wiesel meint, dass vor<br />
allem der Mensch anzuklagen sei, weil er<br />
den Holocaust zugelassen bzw. durchgeführt<br />
habe. Gott sei nur aufgrund seines<br />
Schweigens zu verurteilen. Auch für ihn<br />
ist Gott nur allmächtig durch die Macht<br />
der menschlichen Liebe und Solidarität.<br />
Der jüdische Philosoph Hans Jonas (+<br />
1993) knüpfte ebenfalls an der Freiheit<br />
des Menschen an und meinte, dass sich<br />
durch den Schöpfungsakt Gott selbst beschränkt<br />
habe: So sei er nicht mehr allmächtig,<br />
weil er dem Menschen die Verantwortung<br />
für die Schöpfung übergeben<br />
habe, sondern ohnmächtig und auf das<br />
Wirken der Menschen angewiesen.<br />
Natürlich musste sich auch die christliche<br />
Theologie mit einer „Theologie nach<br />
Auschwitz“ beschäftigen: Die feministische<br />
Theologin Dorothee Sölle schrieb<br />
einmal, dass Gott nur unsere Hände<br />
habe, durch die Er wirken könne. Wobei<br />
sie davon ausging, dass unsere Hände vor<br />
allem Gutes tun sollten. Dieser Ausspruch<br />
zeigt, dass auch sie eher die Anthropodizee-Frage<br />
stellt. Der katholische Theologe<br />
Johann Baptist Metz sieht in Auschwitz<br />
sowohl eine Theodizee-, als auch eine<br />
Anthropodizee-Frage. Er fordert vom<br />
Christentum mehr Leidempfindlichkeit<br />
und Verantwortung für die Welt, mehr<br />
Karfreitags- als Ostersonntagsstimmung.<br />
pixelio<br />
Für ihn ist es wichtig, die Fragen und<br />
Anklagen an Gott, das Nicht-Akzeptieren<br />
von Lebenslagen beizubehalten und<br />
nicht in frommes Gebet überzugehen. So<br />
wie Hiob sich ungerecht von seinem Gott<br />
behandelt fühlte und mit seinem Gott<br />
stritt, und Jesus am Kreuz wegen seiner<br />
Gottverlassenheit aufschrie, so sollen wir<br />
Christen neben der jubelnden, auch die<br />
rebellische und fragende Gebetssprache<br />
wieder entdecken (vgl. z.B. Klagepsalmen).<br />
Alle theologischen Erklärungen sind<br />
vorsichtige Deutungen und bleiben immer<br />
ein Versuch, das Unverständliche<br />
des Massenmords am europäischen Judentum<br />
theologisch zu erklären. Der jüdische<br />
Rabbiner Irving Greenberg meinte,<br />
dass es nach dem Holocaust keine „Endlösungen“<br />
(Der Begriff wurde von Nazis<br />
gebraucht, um den Holocaust zu bezeichnen:<br />
„Endlösung der Judenfrage“) mehr<br />
geben dürfe, auch keine theologischen.<br />
Auch nach über 60 Jahren bleibt der<br />
Holocaust unbegreiflich und egal, ob von<br />
jüdischer oder christlicher Seite, theologisch<br />
nicht befriedigend erklärbar. Doch<br />
eines scheint mir wichtig: Auch heute ist<br />
solch eine menschliche Katastrophe wie<br />
der Holocaust möglich, die modernen<br />
Massenmorde in Bosnien oder Afrika zeigen<br />
dies. Nur wir Menschen haben die<br />
Verantwortung, die Welt ein klein wenig<br />
zu verbessern und Frieden zu schaffen.<br />
Ralf Repohl<br />
Mitarbeiter Palette<br />
19
Die Nuss macht’s! - Studentenfutter<br />
bringt dich auf Trab<br />
0<br />
„Es war einmal ein kleiner Student in irgendeinem kleinen Ort vor langer, langer Zeit. Der hatte ein großes Problem:<br />
Viel Hunger, aber wenig Geld. Wer verdient sich als Student schon eine goldene Nase?! Besagter Student war aber nicht<br />
dumm. Geschwind lief er in den nächsten Tante-Emma-Laden. Was er suchte, sollte billig sein, aber nährreich. Für das<br />
Geld, was er hatte, packte er sich allerlei Nüsse zusammen und oben drauf noch ein Tütchen Rosinen für den besseren<br />
Geschmack. Wieder zu Hause angekommen schüttete er alles auf einen großen Teller und wann immer er Hunger hatte,<br />
konnte er während des Lesens mit der freien Hand zu seinen Nüssen greifen.“<br />
Nussige<br />
Fruchtmischung<br />
von Lidl<br />
Nuss-Frucht-<br />
Mischung<br />
von Kaufland<br />
Sunny Island<br />
Nuss-Frucht<br />
Seeberger<br />
Studentenfutter<br />
extra<br />
gepa Bio-<br />
Studentenfutter<br />
Zusammensetzung<br />
Mandeln, Haselnüsse,Bananenstückchen,<br />
Cranberries, Schokocrispies,<br />
Papaya,<br />
Rosinen<br />
Mandeln, Haselnüsse,<br />
Paranüsse,<br />
Cashewkerne, Walnüsse,<br />
Sultanine<br />
Mandeln, Haselnüsse,<br />
Paranüsse,<br />
Cashewkerne, Walnüsse,<br />
Rosinen<br />
Mandeln, Haselnüsse,Cashewkerne,<br />
Rosinen<br />
Haselnüsse, Paranüsse,Cashewkerne,<br />
Walnüsse,<br />
Sultanine/ Weinbeeren<br />
Aussehen<br />
außen<br />
durchsichtig,<br />
man sieht, was<br />
drin ist, aber<br />
Aufschrift unlesbar<br />
übersichtliche<br />
Auflistung<br />
von Inhalt und<br />
Verfallsdatum/<br />
grüne Verpackungsfarbe<br />
ansprechend<br />
nichts sagend,<br />
übersichtlich,<br />
aber schlecht<br />
zu öffnen<br />
undurchsichtig,<br />
glänzend �<br />
erinnert an eine<br />
Chipstüte<br />
biomäßig<br />
schlicht<br />
Aussehen<br />
innen<br />
nicht unansprechend,<br />
Rosinen<br />
kleben zusammen<br />
nichts anzumerken<br />
Cashewkerne<br />
und<br />
Walnüsse<br />
sehr groß<br />
nichts<br />
klumpt,<br />
Nüsse ohne<br />
Schale, alles<br />
noch heile<br />
biomäßig<br />
schick,<br />
Haselnüsse<br />
sehr klein<br />
Geschmack Extras Preis/<br />
Gewicht<br />
Cranberry: säuerlicher<br />
Geschmack ist ok<br />
Haselnuss/Mandel: zu<br />
weich<br />
Bananenstk.: lecker crunchig<br />
Schokocrispy: voll crispy<br />
Papaya: künstlich, zu süß<br />
Sultanine: sehr fruchtig,<br />
fleischig<br />
alle Nüsse: knackig<br />
Rosine: teils extrem lecker,<br />
teils viel zu süß<br />
Cashewkern: matschig<br />
Paranuss: nichts sagend<br />
Mandel: knackig, aber<br />
kein Geschmack<br />
Haselnuss: alt<br />
Walnuss: weich, bitter<br />
Rosine: fruchtig, süß<br />
Mandel: nicht süßlich,<br />
aber gut<br />
Walnuss/ Cashewkern/<br />
Haselnuss: sehr lecker<br />
Sultanine/Weinbeere:<br />
teils kratzen im Hals,<br />
zu süß<br />
Paranuss: ölig<br />
Cashewkern: nichts sagend<br />
Haselnuss: matschig<br />
Walnuss: bitter, wie püriert<br />
(Marzipan)<br />
Verpackungsintelligenz:wiederverschließbar<br />
Sultanine<br />
(51%)<br />
�s. Info<br />
Rosinen sind<br />
ungeschwefelt:<br />
geschwefelte<br />
Rosinen führen<br />
evtl. zu Kopfschmerzen<br />
luftdichte Verpackung<br />
0,99 / 200g<br />
0,99�/ 200g<br />
2,99�/ 500g<br />
1,95�/ 200g<br />
bio halt 2,79�/ 250g
So oder so ähnlich könnte die Entstehungsgeschichte<br />
des Studentenfutters klingen. Heute kennen<br />
wir diese Mischung aus Nüssen und anderen<br />
Knabbereien als fertig abgepackte Tüten aus dem<br />
Supermarkt. Was man vielleicht nicht ahnt: hinter<br />
so einer Tüte verbirgt sich so einiges Wissenswertes!<br />
Der Name „Studentenfutter“ zum Beispiel<br />
leitet sich auch von einer angeblichen intelligenzfördernden<br />
Wirkung ab. Nüsse spielen dabei die<br />
Hauptrolle. Zwar enthält eine Nuss 40%-70%<br />
Fett, dafür aber auch jede Menge ungesättigte<br />
Fettsäuren, Mineralstoffe und Vitamine (Alkohol<br />
0,0g, tierische Eiweiße 0,0g). Für die geistige<br />
Leistungssteigerung sind Cholin und Lecithin verantwortlich.<br />
Sie sind Bausteine von Botenstoffen,<br />
die unser Denkorgan für seine Arbeit braucht.<br />
Die ungesättigten Fettsäuren sollen positiv für<br />
das Herz-Kreislauf-System sein. Laut Bericht der<br />
Bundesforschungsanstalt für Ernährung deuten<br />
Befunde sogar an, dass die Nuss einen günstigen<br />
Einfluss auf Krebsrisiken haben könnte. Vorsicht<br />
ist dennoch geboten: Am Tag sollte man nicht<br />
mehr als 25 g (eine Handvoll) Nüsse essen, da ihr<br />
Energiegehalt sehr hoch ist (100g Haselnüsse =<br />
halbes Päckchen Butter). Außerdem ist das Allergiepotenzial<br />
sehr hoch!<br />
Wir mussten feststellen, dass es mittlerweile<br />
viele verschiedene Angebote an Studentenfutter<br />
auf dem Markt gibt. Für euch haben wir uns wieder<br />
einmal auf ein waghalsiges Experiment eingelassen<br />
und 5 verschiedene Sorten Studentenfutter<br />
getestet. Dass wir dabei nicht nur geschmackliche<br />
Höhen erklommen haben, sondern auch tiefe,<br />
tiefe Abgründe durchschreiten mussten, sei an<br />
dieser Stelle erwähnt.<br />
1. „Nussige Fruchtmischung mit<br />
Schokocrispies von Lidl“<br />
Diese Mischung können<br />
wir mit den fruchtigen Zusätzen<br />
nicht zum klassischen<br />
Studentenfutter zählen. Für<br />
jemanden, der es jedoch<br />
gerne etwas abwechslungsreicher<br />
mag, ist diese<br />
Mischung genau richtig.<br />
Besonders gut haben uns<br />
die Bananenstückchen<br />
gefallen, die sehr knackig<br />
waren. Abzug gibt es ganz<br />
klar in der Papaya-Note<br />
(wegen künstlichem Geschmack)<br />
und den vielen Kokosbröseln in<br />
der Tüte. Auf der Verpackung kann man<br />
leider nicht lesen, was die Tüte enthält.<br />
2. „Nuss-Frucht-Mischung von<br />
Kaufland“<br />
Hier gefiel uns die Verpackung wegen<br />
Übersichtlichkeit und<br />
guter Lesbarkeit<br />
schon viel besser.<br />
Innen erwartete<br />
uns ein großer<br />
Anteil an hochwertigen<br />
Nüssen<br />
wie Paranüsse<br />
und Ceshewkerne. Ansonsten liegt dieses<br />
Studentenfutter geschmacklich im<br />
Durchschnitt. Eigenartig wirkten auf uns<br />
die übergroßen Rosinen (Sultaninen). Hat<br />
hier etwa die Gentechnik Einzug gehalten??<br />
Wir konnten es nicht beantworten,<br />
haben uns aber über den fruchtig, fleischigen<br />
Geschmack gefreut.<br />
3. „Sunny Island Nuss - Frucht“<br />
Von außen oha - von innen bah, kann<br />
man da nur sagen! Wieder waren vieleNusssortenenthalten,<br />
die aber<br />
nach Nichts<br />
schmeckten.<br />
Sowohl die<br />
Ceshewkerne<br />
als auch die<br />
Walnüsse waren<br />
matschig<br />
und weich;<br />
die Haselnüsse<br />
waren alt. Die<br />
Tüte enthielt zwar doppelt soviel Inhalt<br />
wie die anderen, dafür versagte dieses<br />
Produkt bei uns fast auf der ganzen Linie.<br />
Den einzigen Pluspunkt gab es für<br />
einen Teil der Rosinen, die ziemlich lecker<br />
schmeckten. Der andere Teil war leider zu<br />
süß.<br />
4. „Seeberger - Studentenfutter<br />
extra“<br />
Die Verpackung kam diesmal ganz anders<br />
daher: undurchsichtig<br />
und<br />
glänzend erinnerte<br />
sie uns an<br />
eine Chipstüte.<br />
Doch anscheinend<br />
war diese<br />
Besonderheit<br />
auch für etwas<br />
gut: Jedes Teil<br />
hatte für sich<br />
seinen Geschmack.<br />
Man<br />
kaute nicht<br />
auf einem Stück und wusste sofort, was<br />
sich noch in der Tüte befand. Außerdem<br />
schien der Inhalt noch heile, nichts verklumpte<br />
oder war noch nicht von seiner<br />
Schale befreit. Einziges Manko: Dieses<br />
Produkt geht preislich schon etwas ins<br />
Gewicht.<br />
5. „gepa Bio - Studentenfutter“<br />
Der Spruch „Wo Bio drauf steht, ist<br />
auch Bio drin“<br />
konnte sich für<br />
uns hier nicht<br />
bewahrheiten.<br />
Durch einen<br />
Blick auf die<br />
Inhaltsangabe<br />
fanden wir heraus, dass in Wirklichkeit<br />
nur 40% des Inhalts aus biologischem<br />
Anbau stammte. Geschmacklich stellte<br />
diese Biomischung uns auch vor die ein<br />
oder andere Herausforderung: Walnüsse,<br />
die wie Marzipan weich und püriert<br />
schmecken, lehnen wir entschieden ab!<br />
Dafür war der Biomix auch noch am teuersten<br />
von allen getesteten Sorten.<br />
Unsere Gesamtauswertung:<br />
1. Seeberger´s Studentenfutter extra<br />
(mit Abstand): Dieser<br />
Mischung verleihen<br />
wir feierlich die<br />
„Gold-Nuss“.<br />
3. Nuss-Frucht-Mischung<br />
von Kaufland<br />
(mit Abzug in der<br />
Papaya-Note): Der<br />
große Unterschied zu<br />
Platz 1 wurde deutlich!<br />
3. Nussige Fruchtmischung mit Schokocrispies<br />
von Lidl: Wir konnten zum<br />
Kaufland-Produkt keine gravierenden<br />
Unterschiede feststellen.<br />
4. gepa Bio - Studentenfutter: Zum<br />
einen schmeckt die Mischung nicht,<br />
zum anderen ist nicht wirklich Bio<br />
drin!<br />
5. Sunny Island Nuss - Frucht: Das<br />
wird nur in so großen Tüten<br />
verkauft, damit sie den<br />
Sch*** auch loswerden.<br />
Man muss schon genau<br />
hinschauen, welches Produkt<br />
man sich aussucht und dann<br />
ohne Vorwarnung irgendwas<br />
in den Mund steckt. Man<br />
kann nicht pauschal sagen,<br />
dass der höchste Preis immer<br />
für das beste Produkt steht. In diesem<br />
Fall kann man diesem Leitspruch aber<br />
vertrauen, denn bei Seeberger bekommt<br />
man auch das, was man bezahlt.<br />
Info: ?Rosine-Sultanine-Weinbeere?<br />
Rosine ist der Oberbegriff für alle getrockneten<br />
Weinbeeren (eine Weintraube<br />
besteht aus einzelnen Weinbeeren). Je<br />
nach Rebsorte unterscheidet man 3 wichtige<br />
Arten von Rosinen:<br />
Sultanine: Traubensorte: Sultana-Traube<br />
(weiß, kernlos, sehr süß)<br />
getr. Weinbeeren: Traubensorte:<br />
Thompson Seedless<br />
Korinthen: Traubensorte: schwarze<br />
Korinthe (kernlos, schwarzblau, kräftiger<br />
Geschmack)<br />
Lara Sogorski<br />
Palette-Redaktion<br />
21
2<br />
<strong>Kolpingjugend</strong> Eslohe ist<br />
„MITTEndrin“<br />
Als erste <strong>Kolpingjugend</strong> in der Diözese<br />
<strong>Paderborn</strong>, plant die <strong>Kolpingjugend</strong><br />
Eslohe ein Jugendkirchenprojekt.<br />
Dieses steht unter dem Motto<br />
„MITTEndrin“ und findet in den vier<br />
Wochen vor Pfingsten in der Esloher<br />
Pfarrkirche St. Peter und Paul statt.<br />
Anfang letzten Jahres trafen sich die<br />
Jugendlichen mit Vertretern des Pfarrgemeinderates<br />
und überlegten, wie man<br />
die Jugendlichen wieder näher an die<br />
Gemeinde bringen könnte. Noch beeindruckt<br />
von den Erlebnissen des Weltjugendtages<br />
und der Begeisterung der Tage<br />
der Begegnung in Eslohe, kam schnell die<br />
Idee, eine Jugendkirche zu planen.<br />
Der PGR sagte spontan seine Unterstützung<br />
zu, und steht seit dem mit Rat und<br />
Tat der <strong>Kolpingjugend</strong> zur Seite.<br />
Es folgten viele Treffen der Jugendlichen,<br />
in denen ein Motto gesucht wurde-<br />
hierbei tat man sich sehr schwer, da<br />
man sich von anderen Projekten dieser<br />
Art absetzten wollte, in dem man einen<br />
deutschen Namen finden wollte.<br />
Nach mehren Diskussionen einigten<br />
sich die Verantwortlichen der Leiterrunde<br />
auf „MITTEndrin“- die Esloher Gemeindereferentin<br />
Bernadette Klens, die diesem<br />
Projekt ihre ganze Kraft widmet erklärte<br />
bei einem Treffen das Motto und das dazugehörige<br />
Logo, wie folgt:<br />
Gesucht<br />
Kennst du einen Priester, der dich durch<br />
sein Reden und Handeln beeindruckt hat?<br />
Interessierst du dich für diesen Beruf?<br />
Dann wende dich an den Pfarrer oder Vikar<br />
deiner Gemeinde oder an den Regens<br />
des Collegium Leoninum, der Ausbildungsstätte<br />
der Priesteramtskandidaten<br />
in <strong>Paderborn</strong>.<br />
MITTEndrin<br />
- mitten im Ort<br />
- in einer altehrwürdigen Kirche gestalten<br />
Jugendliche einen Teil um<br />
- zeitlich begrenzt<br />
- spielen mit Farben und Formen, um ihrer<br />
Sicht von GLAUBEN Ausdruck zu verleihen<br />
Labyrinth<br />
- Jugendliche suchen in einer Welt voller<br />
Spannungen und Widersprüche nach Orientierung<br />
und Werten, nach Wegen in die Zukunft<br />
- mit ihren Fragen und Hoffnungen suchen<br />
sie eine MITTE, an der sie ihr ganz<br />
persönliches Leben ausrichten können<br />
Herz<br />
- eine Kerngruppe, engagiert mit Herz<br />
und Hand dabei, hat sich auf den Weg<br />
gemacht<br />
- möchte viele mitnehmen auf diesem<br />
Weg<br />
- traut den alten Geschichten, die in der<br />
Bibel stehen, die von der bedingungslosen<br />
Liebe<br />
erzählen, die Jesus den Menschen geschenkt<br />
hat<br />
- diese HERZenswärme Jesu Christi soll<br />
durchscheinen durch die Gottesdienste,<br />
die Gebetszeiten und Gesprächsrunden<br />
Kreuz<br />
- mit dem Herz verbunden, weil aus Liebe<br />
durchgetragen bis zum KREUZ<br />
- Ostern zum leuchtendem Zeichen des<br />
Lebens geworden<br />
- Erkennungszeichen der Christen<br />
- voller Dynamik<br />
- verbindet Glaubenstradition mit Kirche<br />
von Heute und Morgen ....<br />
Momentan laufen die Vorbereitungen auf<br />
Hochtouren, es finden Werkstatt-Treffen<br />
statt, in denen es um die gestalterische<br />
Umsetzung des Themas geht.<br />
Erzbischöfliches Theologenkonvikt,<br />
Leostr. 21, 33098 <strong>Paderborn</strong>, Tel. 0 52<br />
51 – 877 38 200 (Regens) oder 0 52<br />
51 – 29 04 15 (Präfekt) oder 0 52 51<br />
– 29 04 12 (Sekretariat) oder collegium.<br />
leoninum@erzbistum-paderborn.de.<br />
In einem persönlichen Gespräch mit<br />
den für die Priesterausbildung Verantwortlichen<br />
könntest du Informationen<br />
zum Ausbildungsweg des Priesters erhalten.<br />
Denn es gilt ja schließlich die Bänke des<br />
hinteren Drittels der alten Pfarrkirche auszuräumen<br />
und diesen Teil nach Vorstellungen<br />
der Jugendlichen für 4 Wochen zu<br />
IHRER Kirche umzugestalten.<br />
Aber natürlich wird auch inhaltlich gearbeitet,<br />
das Rahmenprogramm mit den<br />
Jugendmessen steht bereits, den Eröffnungsgottesdienst<br />
am 29. April zelebriert<br />
unser Diözesanpräses Stephan Schröder,<br />
zum Abschlussgottesdienst am Pfingstsamstag<br />
hat Abt Dominicus von der Abtei<br />
Königsmünster aus Meschede zugesagt.<br />
Am 12. Mai kommt der letzte aus<br />
der Gemeinde hervorgegangene Priester,<br />
Benediktiner Pater Dieter Haite, dieser feiert<br />
mit uns einen Jugendgottesdienst mit<br />
musikalischer Unterstützung des Jungen<br />
Chores Eslohe, der aus Funk und Fernsehen<br />
weit über die Grenzen unserer Gemeinde<br />
bekannt und beliebt ist.<br />
Die weiteren Gottesdienste feiern mit<br />
uns unser Präses, Pfarrer Wolfgang Brieden<br />
und der Dekanatsjugendseelsorger<br />
Ludger Eilebrecht.<br />
Dankenswerter Weise hat Weihbischof<br />
Karl-Heinz Wiesemann aus <strong>Paderborn</strong><br />
für Montag, den 07.Mai sein Kommen<br />
zugesagt, er wird eine Talkrunde mit uns<br />
durchführen und anschließen den Abendsegen<br />
erteilen.<br />
Wer weitere Informtionen wünscht,<br />
bzw. immer auf dem neuesten Stand über<br />
unser Projekt sein möchte, sollte unsere<br />
Homepage besuchen<br />
www.kolpingjugend-eslohe.de<br />
Hubertus Koch<br />
<strong>Kolpingjugend</strong> Eslohe<br />
Monatlich treffen sich Interessierte<br />
im Leokonvikt zum „Orientierungskreis<br />
Priesterberuf“, um in Gesprächsrunden<br />
aufmerksam auf den Ruf Gottes zu werden.Möchtest<br />
du Informationsmaterial<br />
bestellen? Auch dann wende dich an die<br />
obige Adresse.
„KOLPING-EVANGELIAR<br />
bringt unseren Glauben<br />
in Bewegung“<br />
<strong>Paderborn</strong>. Das Kolpingwerk im <strong>Diözesanverband</strong><br />
<strong>Paderborn</strong> hat sich für das<br />
anstehende 150. Jubiläum im Jahre 2009<br />
etwas Besonderes überlegt. Am 1. Mai<br />
diesen Jahres werden im <strong>Paderborn</strong>er<br />
Dom während einer feierlichen Hl. Messe<br />
drei noch unbeschriebene KOLPING-<br />
EVANGELIARE auf den Weg gebracht,<br />
die möglichst alle 280 Kolpingsfamlien<br />
im <strong>Diözesanverband</strong> erreichen sollen. Ziel<br />
der Aktion ist, dass der Glaube in den<br />
Kolpingsfamilien wieder neu angestoßen<br />
wird, indem sie über die Texte der<br />
Hl. Schrift ins Gespräch kommen. Nicht<br />
ohne Grund steht im Leitbild des Kolpingwerkes<br />
Deutschland: „Das Evangelium<br />
Jesu Christi und der Glaube der Kirche<br />
sind Grundlagen unserer Arbeit.“ Diözesanpräses<br />
Stephan Schröder will durch<br />
das KOLPING-EVANGELIAR diese Grundlagen<br />
mit Leben füllen. „Es wäre doch<br />
toll, wenn wir das anstehende Jubiläum<br />
zum 150. Jubiläum<br />
des Kolpingwerkes<br />
<strong>Diözesanverband</strong> <strong>Paderborn</strong><br />
mit einem neuen geistlichen Aufbruch im<br />
Verband verbinden könnten!“ Die Idee<br />
der Aktion geht zurück auf den Diözesanfachausschuss<br />
„Kirche mitgestalten“,<br />
der auch eine Arbeitsmappe erstellt, wie<br />
man sich den biblischen Texten kreativ<br />
und methodisch nähern kann. Darüber<br />
hinaus werden die teilnehmenden Kolpingsfamilien<br />
eingeladen, nicht nur ein<br />
Sonntagsevangelium in das Evangeliar<br />
hineinzuschreiben, sondern auch selbst<br />
zu Wort zu kommen. Schröder meint<br />
dazu: „Die Kolpingsfamilien haben die<br />
Möglichkeit sich persönlich vorzustellen,<br />
Wünsche zum Jubiläum aufzuschreiben<br />
oder Gedanken zum Evangelium festzuhalten.<br />
Es soll deutlich werden, dass wir<br />
eine große Kolpinggemeinschaft sind, denen<br />
der Glaube wichtig ist.“ Im Jahr 2009<br />
soll das KOLPING-EVANGELIAR zum Jubiläumsgottesdienst<br />
als Zeugnis gelebten<br />
Glaubens symbolisch an den Erzbischof<br />
übergeben werden.<br />
Die Arbeitshilfe zum Kolping-Evangeliar<br />
kann man ab sofort bei uns bestellen.<br />
<strong>Kolpingjugend</strong><br />
<strong>Diözesanverband</strong> <strong>Paderborn</strong><br />
Am Busdorf 7<br />
33098 <strong>Paderborn</strong><br />
Tel: 05251 / 2 888 526<br />
Fax: 05251 / 2 888 522<br />
Mail: jugendreferat@kolping-paderborn.de<br />
Christian Gnida<br />
Jugendreferent<br />
23
4<br />
Ein jeder Mensch hat so seine Macken<br />
und Eigenheiten. Manchmal geht es nur<br />
um kleine Rituale, die immer wiederkehren<br />
oder kleine Zwänge. Na ja, so ganz intim ist<br />
es ja eigentlich nicht mehr: ich zähle gern;-<br />
) Vor allen Dingen zähle ich gern die Buch-<br />
staben von Wörtern, Sätzen oder Texten. In<br />
dem Bewusstsein, dass alle anderen dies auch<br />
tun, war es für mich eine große Überraschung,<br />
als ich beim Kreuzworträtseln feststellte, dass<br />
es nicht so ist. Für Diktate und bei der Recht-<br />
schreibung hat mir das sehr geholfen, denn ich<br />
weiß immer, wie viel Buchstaben ein Wort hat<br />
bzw. sehe, wenn ein Wort falsch geschrieben<br />
wird. Wenn mich dann jemand fragt, wie ich das<br />
so schnell mache, bin ich gern bereit es zu erklären:<br />
Ich bilde immer Zehnerblöcke! Ist doch ganz einfach<br />
;-) So einfach, dass ich immer zähleÖ was mir das<br />
bringt? Ich weiß es nicht. Überhaupt habe ich es ganz<br />
gern ordentlich und sortiertÖ Ich habe meine CDs und<br />
Bücher nach Alphabet sortiert, meine Kleidung nach<br />
Farben. Von daher kann ich es nicht gut haben, wenn<br />
ich auf Menschen treffe, die so ganz unstrukturiert und<br />
ohne System arbeiten (oder, wo ich es nicht erkennen<br />
kann?). Gern entwickele ich dann gleich Ideen und Tipps,<br />
was Ñmanì da machen könnteÖ Das war mein kleines Ge-<br />
ständnis, exklusiv für die <strong>Kolpingjugend</strong>! Aber du hast doch<br />
auch einen kleinen Spleen, oder?!<br />
Stephanie Günnewich<br />
Diözesanvorsitzende
Es ist im Moment ein aktuelles Thema<br />
und betrifft viele junge Menschen in<br />
NRW: das Zentralabitur.<br />
Was das genau heißt, welche Vor- und<br />
Nachteile sich dahinter verstecken, sagt<br />
mir Christian Becker, Lehrer für Deutsch,<br />
Musik und Literatur an einem katholischen<br />
privaten Gymnasium in Menden.<br />
Doro: Zentralabitur: Was heißt das genau?<br />
Christian: Das heißt, dass die Abiturklausuren<br />
zentral für alle Schüler gleich<br />
gestellt werden. Die Inhalte sowie der<br />
Erwartungshorizont sind in den einzelnen<br />
Fächern vorgegeben. Dadurch können<br />
natürlich inhaltliche Interessen von<br />
Schülern und Lehrern kaum eingebracht<br />
werden.<br />
Doro: Wird durch das Zentralabitur die<br />
Notenvergabe objektiver?<br />
Christian: Meiner Meinung nach nicht.<br />
Es soll nach außen suggeriert werden,<br />
dass das Verfahren objektiv und vergleichbar<br />
ist. De Facto ist es das nicht. Das<br />
merkt man daran, dass die Zweitkorrektur<br />
vorsieht, dass man auch um drei Notenpunkte<br />
abweichen kann, ohne dass es zu<br />
einer Drittkorrektur kommt.<br />
Doro: Die Punkte, die man für sein Abitur<br />
braucht, resultieren nur zu einem kleinen<br />
Teil aus den Abiturprüfungen. Wird<br />
durch die zentral gestellten Prüfungen<br />
ein Abitur zwischen zwei Schülern unterschiedlicher<br />
Schulen vergleichbarer?<br />
Christian: Nicht wirklich. Die meisten<br />
Punkte sind schon vorher in der Qualifikationsphase<br />
gesammelt. Vergleichbarer<br />
werden nur die Prüfungsklausuren in den<br />
Abiturfächern. Dies aber auch nur indirekt,<br />
weil die Voraussetzungen für eine<br />
Klausur eigentlich der vorher gelaufene<br />
Unterricht ist. Das relativiert natürlich den<br />
Anspruch von Vergleichbarkeit für sämtliche<br />
Fächer.<br />
Doro: Das Zentralabitur ist in NRW als<br />
Reaktion auf schlechte<br />
Ergebnisse im Vergleich<br />
zwischen den Bundesländern<br />
eingeführt worden.<br />
Kann es Unterschiede<br />
zu Bayern oder Baden-<br />
Interview<br />
Württemberg kompensieren? Wird es da- Christian: Eine Gefahr ist, dass die<br />
durch bundesweit höher gestellt?<br />
Christian: Zunächst einmal bin ich der<br />
Meinung, dass Schüler der Schule, an der<br />
ich unterrichte, im Endeffekt vom Zentralabitur<br />
profitieren, weil die Aufgabenstellung<br />
und die Klausuren insgesamt weniger<br />
anspruchsvoll sind als die vorher in-<br />
„Weise wird man<br />
an anderer Stelle“<br />
– Interview<br />
zum Thema<br />
„Zentralabitur“<br />
dividuell gestellten. Darüber hinaus muss<br />
man berücksichtigen, dass die Schulsysteme<br />
prinzipiell nicht deckungsgleich,<br />
dass die Einzugsbereiche nicht wirklich<br />
vergleichbar sind,…Durch länderspezifische<br />
Verfahren werden plötzlich zentrale<br />
Aufgaben gestellt, die sich auf<br />
Länderebene nur bedingt ver-<br />
gleichen lassen.<br />
Doro: Wie sieht das Zentralabitur<br />
organisatorisch aus?<br />
Christian: Der bürokratische<br />
Aufwand ist höher:<br />
Leute müssen dafür bezahlt<br />
werden, dass man die Organisation<br />
des Zentralabiturs<br />
hinbekommt. Das sind neue<br />
Aufgabenfelder, die allerdings<br />
keine inhaltliche Verbesserung<br />
von Schule und<br />
Bildung bringen.<br />
Doro: Welche Vorteile<br />
und Nachteile siehst du in<br />
der Idee des Zentralabiturs?<br />
Christian: Egoistischer Weise dürfte ich<br />
sagen, dass ich in meinen Fächern keine<br />
Vorschläge mehr selbst formulieren muss.<br />
Das spart mir Zeit. Aus Schülersicht ist es<br />
ein Vorteil für Schüler an Schulen, die ein<br />
hohes Niveau haben, weil die sich nun an<br />
geringeren Ansprüchen messen müssen.<br />
Damit hört es dann aber schon fast wieder<br />
auf. Für nachteilig halte ich die Tatsache<br />
des festgelegten Kanons von Werken.<br />
Dass man festlegt, was gelesen werden<br />
muss, halte ich für einen Rückschritt,<br />
den ich nur schwer verkraften kann und<br />
der das Lernen entindividualisiert. Die<br />
Schülerbeteiligung an der Unterrichtsgestaltung,<br />
eben auch an der Auswahl von<br />
Inhalten, nimmt ganz enorm ab. Das war<br />
vorher insbesondere in meinem Fach Musik<br />
in hervorragender Weise möglich.<br />
Doro: Wie bewertest du insgesamt die<br />
Veränderungen hin zum Zentralabitur?<br />
Christian: Es wird ein Bildungsideal widergespiegelt,<br />
das ich für problematisch<br />
halte, das sich ausschließlich auf abfragbares<br />
Wissen und grundlegende Methodenkenntnisse<br />
beruft.<br />
Darüber hinaus sind meiner Meinung<br />
nach zentral gestellte Aufgaben immer<br />
auf einem banaleren, inhaltlich reduzierten<br />
Niveau formuliert, weil sie sich nicht<br />
konkret auf den tatsächlich erlebten Unterricht<br />
beziehen können.<br />
Doro: Welche Schwierigkeit<br />
siehst du in der Vorbereitung<br />
durch die Lehrer auf<br />
das Zentralabitur?<br />
Lehrer ihre Schüler mit bloßen Fakten<br />
überhäufen. Die zweite Gefahr ist, dass<br />
man sich sklavisch an das hält, was vorgegeben<br />
ist und damit auch den Rest an<br />
Freiräumen, die in den Vorgaben noch<br />
vorgesehen sind, aufgibt, statt sie zu nutzen,<br />
um Verknüpfungen zu anderen Unterrichtsinhalten<br />
zu ermöglichen.<br />
Doro: Wie siehst du den Zusammenhang<br />
zwischen Bildungsniveau und Zentralabitur?<br />
Wird das Niveau dadurch gehoben?<br />
Christian: Zum einen denke ich, dass<br />
die Aufgabenstellungen im Zentralabitur<br />
allgemeiner seien müssen, weil die nicht<br />
mehr den konkreten Zugang eines Fachlehrers<br />
berücksichtigen können und zum<br />
anderen fasse ich unter Bildung auch den<br />
Anspruch an Vielseitigkeit. Ich bin der<br />
Meinung, dass durch eine so enge<br />
Kanonisierung von Inhalten<br />
Bildung vereinheitlicht<br />
und verflacht<br />
wird und dass Schülerinteressen<br />
häufig<br />
unberücksichtigt bleiben.<br />
Doro: Möchtest du<br />
noch etwas ergänzen?<br />
Christian: Ein zentral<br />
gestelltes Abitur enthält<br />
immer auch ein<br />
gewisses Misstrauen<br />
gegenüber sämtlichen<br />
Lehrern und Lehrerinnen.<br />
Das heißt immer,<br />
dass eine Landesregierung<br />
sämtlichen<br />
Gymnasiallehrern und -lehrerinnen sagt,<br />
ihr seid nicht in der Lage, die Aufgaben<br />
selber individuell und anspruchsvoll zu<br />
gestalten.<br />
Doro: Wenn du Minister für Schule und<br />
Weiterbildung, also Frau Sommer wärst,<br />
was würdest du in NRW am Abitur ändern?<br />
Christian: Ich würde eine große Anzahl<br />
von Kollegen fragen, ob das alte<br />
Verfahren nicht schülerfreundlicher und<br />
effektiver gewesen sei. Vor allen Dingen,<br />
wenn es um die eigentliche Substanz von<br />
Bildungsinhalten geht. Wenn die Mehrheit<br />
sagen würde „lasst uns das mal so<br />
machen, wie wir das vorher gemacht haben“,<br />
würde ich zum vorherigen Verfahren<br />
zurückkehren.<br />
Doro: Was rätst du eigentlich deinen<br />
Schülern zur Vorbereitung auf das Abitur?<br />
Christian: Sich möglichst pragmatisch<br />
vorzubereiten und darüber nicht zu vergessen,<br />
dass abfragbares Wissen und<br />
Wiederkäuen von Inhalten eigentlich nicht<br />
das ist, was man bei gymnasialer Bildung<br />
als Ideal im Kopf haben sollte. Man muss,<br />
glaube ich, wissen, dass es ein zentrales<br />
Abitur gibt, das ganz klar auf vereinbarte<br />
Inhalte abzielt, aber man sollte das dann<br />
nicht gleich automatisch für Bildung halten.<br />
Es ist eine Prüfungsleistung. Weise<br />
wird man an anderer Stelle.<br />
25
6<br />
Das war das Motto des Einführungskurses<br />
im Herbst 2006 im Weberhaus<br />
in Nieheim, an dem 14 Jungen<br />
und Mädchen im Alter von 16 bis 19<br />
Jahren teilnahmen. Die fünf Teamer<br />
brachten uns viele interessante und<br />
wirklich brauchbare Dinge bei, wie<br />
zum Beispiel die „7 Grundlagen kirchlicher<br />
Jugendarbeit“ und die „Schritte<br />
sinnvollen Handelns“, um eine gute<br />
Gruppenstunde oder Ferienfreizeit zu<br />
gestalten. Aus diesem Grund standen<br />
die Vorbereitung von täglichen Morgen-<br />
und Abendrunden und Gruppenstunden<br />
in kleinen Gruppen im<br />
Vordergrund.<br />
Da dieser Kurs von Kolping angeboten<br />
wurde und nicht jeder zu 100% in der<br />
Materie steckte, stellte sich Kolping in<br />
Form eines Jeopardy-Quizes vor und da<br />
es eine kirchliche Institution ist, haben wir<br />
zusammen einen Wortgottesdienst vorbereitet.<br />
Das Wochenprogramm wurde, ganz im<br />
Sinne der Bedürfnisorientierung, nach unseren<br />
Wünschen und Bedürfnissen gestaltet,<br />
so lernten wir echt viel über die Rechte<br />
und Pflichten, die mit Jugendarbeit im<br />
Wir sind doch kein<br />
Kegelverein!“<br />
Zusammenhang stehen. Einige Praxisgespräche,<br />
bei denen wir von unseren Erfahrungen<br />
in der Jugendarbeit erzählen<br />
konnten, schulten uns, sodass wir später<br />
in bestimmten Situationen richtig reagieren.<br />
Damit wir die Kinder unserer Gruppenstunden<br />
oder Freizeiten auch gut unterhalten<br />
und ihnen ein klasse Programm<br />
vorlegen können, lernten wir viele neue<br />
Spiele und kreative Bastelmöglichkeiten<br />
und Methoden für Diskussionen.<br />
Um uns zu motivieren, denn „Nur wer<br />
motiviert ist, kann motivieren“, stellten<br />
die Teamer für uns als Überraschung einen<br />
richtig guten Karaoke-Abend auf die<br />
Beine.<br />
An unserem letzten Abend hatten wir<br />
dann die Aufgabe, einen Abschlussabend<br />
zu organisieren, den wir unter das Thema<br />
„Let´s dance“ gestellt haben und der bei<br />
allen echt gut angekommen ist.<br />
Insgesamt war es ein sehr lustiger und<br />
schöner Kurs, der uns allen sehr viel Spaß<br />
gemacht hat und wir empfehlen ihn jedem<br />
weiter!<br />
Carolin Meier, Johanna Kriener,<br />
Eva Pöpsel-Schalück<br />
<strong>Kolpingjugend</strong> Rietberg
„Nur wer motiviert ist,<br />
kann auch motivieren!“<br />
Einführungskurs in Nieheim<br />
Freitag 30.März 2007, 16:00 Uhr,<br />
Ankunft in Nieheim:<br />
„Warum machen wir das hier eigentlich?...Warum<br />
verschwenden wir<br />
6 Tage unserer wertvollen Osterferien<br />
in Nieheim, um zu lernen wie man<br />
eine Gruppenstunde leitet?“<br />
Diese und viele weitere Fragen<br />
schwirrten uns auf dem Weg zum<br />
Weberhaus durch den Kopf...<br />
Doch unsere Befürchtungen waren wie<br />
weggeblasen, als uns unsere sechs Teamer<br />
mit einem strahlenden Lächeln und einem<br />
Empfangscocktail begrüßten. Auch beim<br />
E i n z u g<br />
in unsere<br />
neuen<br />
Z i m m e r<br />
fühlten wir<br />
uns durch<br />
das Ü-Ei<br />
auf unserem<br />
Kopfkissen<br />
herzlich willkommen.<br />
Im Anschluss trafen wir zum ersten Mal<br />
die anderen Teilnehmer unseres Kurses,<br />
die aus dem gesamten Bistum angereist<br />
waren. Da noch niemand den anderen<br />
kannte, war es nicht erstaunlich, dass wir<br />
uns zunächst mit den Leuten aus dem eigenen<br />
Ort zusammensetzten und kaum<br />
miteinander sprachen. Dieses sollte sich<br />
jedoch nach einer Reihe sehr effektiver<br />
und lustiger Kennenlernspiele wie „Der<br />
Rasende Roland“ schnell ändern („reudiger<br />
Rony“, „versoffene Vici“).<br />
Am nächsten Morgen bekamen wir<br />
zunächst eine Übersicht über den Ablauf<br />
unserer Woche. Das Programm war ganz<br />
nach unseren Bedürfnissen gestaltet. So<br />
begann jeder Morgen mit einer von uns<br />
vorbereiteten Morgenrunde, die einen<br />
Impuls in den Tag geben sollte. Darauf<br />
folgten drei über den Tag verteile Arbeitseinheiten,<br />
bei denen vor allem unsere ei-<br />
gene Kreativität gefragt war. Wir lernten<br />
viel Neues über Spiele, Kreatives, Rechte<br />
und Pflichten kennen. Der Hauptteil des<br />
Programms bestand aus Gruppenstunden,<br />
die wir in Kleingruppen selber gestalteten,<br />
durchführten und im Anschluss bewerteten,<br />
wobei auf vieles geachtet wurde, wie<br />
beispielsweise Bedürfnisorientierung und<br />
Motivation („Nur wer motiviert ist, kann<br />
auch motivieren!“) Der Tag endete mit einer<br />
Abendrunde, mit dem Ziel zur Ruhe<br />
zu kommen (Traumreisen, Massagen...).<br />
Wer dann noch nicht genug hatte, konnte<br />
bis zum Umfallen im Kaminraum bei<br />
gemütlichem Feuer und einem kleinen<br />
Bierchen viel Spaß haben.<br />
Highlights des Kurses waren das Spiel<br />
„Kolping stellt sich vor“ und der Gottesdienst<br />
unter der Leitung von Diözesanpräses<br />
Stephan Schröder, den wir unter<br />
das Motto „Der Weg ist das Ziel“ stellten,<br />
und von dem selbst die „Kirchenmuffel“<br />
begeistert waren.<br />
So verging die Woche wie im Flug und<br />
plötzlich war da schon der letzte Tag.<br />
Morgens wurden in einem Praxisgespräch<br />
letzte offene Fragen geklärt. Der Rest des<br />
Tages lag nun in unserer Hand: Nachdem<br />
wir gemeinsam ein Thema für den Abschlussabend<br />
gefunden hatten, ging es<br />
nun an die Vorbereitung. Wir planten,<br />
diskutierten, dekorierten, kauften ein und<br />
blickten dem letzten Abend sowohl mit<br />
einem lachenden als auch mit einem weinenden<br />
Auge entgegen. Unter dem Motto<br />
„Hawaii – Aloa“ schmissen wir eine<br />
fette Grillparty - begleitet von schrillen<br />
Karaoke-Gesängen.<br />
Die Woche war ein voller Erfolg und alles<br />
andere als verschwendete Zeit. Nicht<br />
zu vergessen sind dabei das super Essen<br />
(„Das alles für 60 €“) und viele Ereignisse,<br />
an die wir uns ein Leben lang erinnern<br />
werden (Bewerfe niemals die Hauswand<br />
mit roter Knete!).<br />
Im Laufe der Woche wurde aus einzelnen<br />
Gruppen eine starke Gemeinschaft,<br />
die auch über diesen Ausbildungskurs hinaus<br />
in Kontakt bleiben wird.<br />
I WANT TO GO TO NIEHEIM!<br />
Henrike Gellermann<br />
und Miriam Bathe<br />
Pfarrgemeinde St. Anna Verl<br />
27
„Wer lange sammelt,<br />
der findet“<br />
Tatort: Weberhaus Nieheim<br />
Täter: 15 Jugendliche aus<br />
allen Teilen der Diözese<br />
8<br />
Am Anfang standen 15, wild zusammen<br />
gewürfelte Jugendliche; am<br />
Ende, eine Gruppe und ein neu errichteter<br />
Grillplatz!<br />
Aber nun erst mal zum Beginn dieser<br />
turbulenten Woche, die geprägt war von<br />
unendlich langen Diskussionen, viel Arbeit,<br />
aber auch ebenso viel Spaß! Es gab<br />
viel zu lernen und noch mehr zu tun für<br />
uns „Jugendliche“ (zwischen 18 und 31<br />
Jahren). Denn das Ziel dieser Woche war<br />
neben dem Erwerb von unglaublich viel<br />
Wissen die Durchführung eines Projekts,<br />
das von uns ausgesucht und auf die Beine<br />
gestellt werden sollte.<br />
Dass dieses Projekt zu einer größeren<br />
Aktion und prägend für die ganze Woche<br />
werden sollte, damit hatten wir zu Beginn<br />
nicht gerechnet.<br />
Aber nun erst mal ein Einblick in unseren<br />
Tagesablauf, der genauer zeigt, wie<br />
wir uns die Zeit vertrieben haben.<br />
08:15 der Wecker klingelt, der stört<br />
uns nicht, evtl. auch gar nicht gehört<br />
08:30 Frühstück, für<br />
die, die den Wecker<br />
gehört haben<br />
09:15 Tageseinstieg:<br />
war für die<br />
meisten von uns der<br />
Anflug vom Wachwerden,<br />
danach eine<br />
Arbeitseinheit, z. B. mit der Open Space<br />
Methode<br />
12:30 Mittagessen, anschließend Pause,<br />
die keine war, weil vorbereitet wurde<br />
15:00 Arbeitseinheit: mit verspätetem<br />
Beginn, wenn der Fahrstuhl feststeckt<br />
und in der man endlich nach langem<br />
Sammeln und Beraten sein Projekt findet<br />
18:30 Abendessen (mmh, so lecker)<br />
19:00 Tagesauswertung und Reflektion<br />
meistens bis 22:30 mit lückenlosem Übergang<br />
zum gemütlichen Zusammensitzen<br />
im Heldenkeller, bei dem das Werwolfspiel<br />
auf keinen Fall fehlen durfte!<br />
Sammeln, Beraten, Entscheiden- oder<br />
wie findet man bestmöglich sein Projekt<br />
Neben den Inhalten in den Arbeitseinheiten,<br />
z.B. zur Gruppenpädagogik,<br />
Gesprächsführung, den Zielen kirchlicher<br />
Jugendarbeit und spirituellen Fragen,<br />
waren die „Schritte sinnvollen Handelns“<br />
das entscheidende Thema.<br />
Und diese bestehen (wie jeder, der am<br />
Kurs teilgenommen hat auch nachts um<br />
drei Uhr im Halbschlaf weiß) aus den<br />
Schritten: Sammeln, Beraten, Entscheiden,<br />
Planen, Durchführen und natürlich<br />
Reflektieren! Bei unserem Projekt haben<br />
uns die Schritte geholfen, aber sie standen<br />
uns bei falscher Anwendung auch<br />
manches Mal im Weg!<br />
Am Ende ist es dann soweit gekommen,<br />
dass sie, egal bei welcher Gelegenheit,<br />
angewandt wurden und die so genannte<br />
„Punkte-Kleb-Methode“, eine „Entscheidungshilfe“<br />
(haben wir zum mindestens<br />
am Anfang gehofft), zu unserem liebsten<br />
Hobby wurde. Völlig gleichgültig, welche<br />
Entscheidung gefällt werden musste – wir<br />
klebten Punkte!!!!<br />
Da war es natürlich nur verständlich,<br />
dass die Teamer sammelten, berieten,<br />
entschieden, planten und uns in der<br />
Durchführung dann Klebepunkte mit<br />
auf den Weg gaben J (Die Reflexion steht<br />
beim Nachtreffen noch an.)<br />
Eva-Maria Rudolphi<br />
<strong>Kolpingjugend</strong> Halingen
Internet(t)<br />
Medientipp:<br />
Wenn ihr mal Materialien für den<br />
Unterricht braucht, oder euch über<br />
den Einsatz von Medien in einer<br />
Schulstunde Gedanken machen<br />
müsst, nicht wisst, wo ihr eine Filmkritik<br />
herbekommt oder noch Dinge<br />
zum Zentralabitur, dann solltet ihr<br />
schnell mal auf learn:line surfen,<br />
den Bildungsserver NRW.<br />
Hier bekommt ihr alle Informationen<br />
rund um das Thema Lernen<br />
– Berufs- und Studienwahl. Hier findet<br />
ihr Adressen und Links, die euch<br />
bei euren Problemen weiterhelfen<br />
können.<br />
Mehr unter http://www.learnline.nrw.de/start.html.<br />
Da werden Sie geholfen!<br />
learn:line – der Bildungsserver NRW<br />
http://www.learn-line.nrw.de/start.html<br />
„Bildung - Alles,<br />
was man wissen<br />
muss“ von Dietrich Schwanitz<br />
Na, das gibt einem doch wirklich mal<br />
ein gutes Gefühl: Die Pflicht in punkto<br />
Bildung ist getan und alles, was ich jetzt<br />
noch lese, ist Kür!<br />
Okay, ganz so einfach ist es vielleicht<br />
doch nicht, aber Dietrich Schwanitz hat<br />
da meiner Ansicht nach tatsächlich ein<br />
Werk geschaffen, das seinem Anspruch<br />
weitgehend gerecht wird. Auf 677 Seiten<br />
breitet er in angenehm lesbarer Weise<br />
das Grundlagenwissen über die europäische<br />
Kultur vor uns aus. Geschichte, Literatur,<br />
Kunst, Musik und philosophische<br />
Strömungen werden im Teil „Wissen“<br />
behandelt, Wissenswertes über den Umgang<br />
mit Wissen gilt es, im Teil „Können“<br />
zu erfahren. Eines meiner Lieblingskapitel<br />
hier: „Was man nicht wissen sollte“<br />
Wer ein wenig Spaß an Bildung hat,<br />
wird sich über das Buch freuen und<br />
immer wieder über den amüsanten und<br />
erfreulich leichten Schreibstil schmunzeln.<br />
Man kann das Buch sowohl von vorn bis<br />
hinten durchlesen als auch als Nachschlagewerk<br />
benutzen… So oder so fühlt man<br />
sich klüger schon allein dadurch, dass<br />
man es im Regal stehen hat!<br />
Erschienen im Goldmann-Verlag als<br />
vollständige Taschenbuchausgabe im<br />
Februar 2002.<br />
ISBN 3-442-15147-3<br />
Aktueller Preis bei amazon.de: 14,00 �<br />
Christian Gnida<br />
Jugendreferent<br />
Stefanie Dreisewerd<br />
Palette-Redaktion<br />
29
Man nehme:<br />
- 2 normale große Luftballons<br />
(für den Körper der Maus)<br />
- 2 große Bögen orangenes Transparentpapier<br />
+ 1 Bogen braunes Transparentpapier<br />
- 3 Klopapierrollen (für die Beine)<br />
- 1 Stück stabile Pappe (z.B. Rückseite eines<br />
Collegeblockes - für die Ohren und als Schablone<br />
für die Arme)<br />
- 2 mittelgroße weiße Etiketten (für die Augen)<br />
- 1 Faden schwarzes Stickgarn (oder andere<br />
schwarze Wolle) für die Schnurhaare<br />
- 1 Packung Tapetenkleister und einen alten Topf<br />
zum Anrühren<br />
- 1 Lichterkette à 10 oder 20 Lämpchen<br />
- Kieselsteine zum Füllen der Klopapierrollen<br />
- 1 schwarzen Edding<br />
- Tesafilm<br />
- 1 Heißklebepistole<br />
- Schere, Bleistift<br />
0<br />
Bastelecke:<br />
1. Tag:<br />
1. alte Klamotten anziehen, denn der<br />
Kleister kann eine schmierige Angelegenheit<br />
werden<br />
2. den Kleister in einem alten Gefäß anrühren<br />
3. einen Tisch mit einer alten Wachstischdecke<br />
oder Müllsäcken abdecken<br />
4. die beiden Luftballons aufblasen – sie<br />
sollten nicht genau gleich groß sein; der<br />
Hier kommt<br />
die Maus<br />
Basteln einer<br />
Mauslampe<br />
für den Kopfteil sollte etwas kleiner aufgeblasen<br />
werden<br />
5. die beiden Luftballons mit Tesafilm<br />
zusammenkleben /oder auch aneinander<br />
binden<br />
6. eine der Klopapierrollen in der Mitte<br />
zerschneiden und dann je ein Stück an<br />
eine der anderen Rollen kleben<br />
7. das orangene Transparentpapier in<br />
Stücke reißen: Achtung, es sollten auch<br />
einige große Stücke dabei sein, um die<br />
Lücke zwischen den beiden Luftballons<br />
zu schließen<br />
8. die beiden Luftballons einkleistern<br />
9. jedes Stück Transparentpapier schön<br />
zwischen den Händen einkleistern, dann<br />
auf die Luftballons kleben; man muss darauf<br />
achten, dass überall etwa gleich viele<br />
Schichten Transparentpapier geklebt werden.<br />
Außerdem sollte man versuchen, das<br />
Papier, mit dem man die beiden Luftbal-
lons verbindet, schön straff zu spannen,<br />
ohne es natürlich zu zerreißen…<br />
10. den orangenen Rohkörper gut<br />
zur Seite legen, so dass er trocknen kann<br />
und möglichst auch nicht eingedrückt<br />
wird; man kann den Körper zum Beispiel<br />
in einen halbhohen Schuhkarton stellen…<br />
11. die Klopapierrollen<br />
mit braunem<br />
T r a n s p a -<br />
r e n t p a p i e r<br />
b e k l e b e n ( A C H T U N G ,<br />
nicht das gesamte braune<br />
Papier zerreißen, es sollen<br />
auch noch 2 Arme ausgeschnitten<br />
werden), wobei<br />
aber nur eine der Öffnungen<br />
zugeklebt werden sollte – auch zum<br />
Trocknen zur Seite stellen<br />
12. aus der stabilen<br />
Pappe können<br />
jetzt 2 Ohren angefertigt<br />
werden,<br />
die proportional<br />
auch zum Körper<br />
der Maus passen<br />
und eine Schablone<br />
für den Arm<br />
der Maus<br />
13. die Ohren auch mit braunem Transparentpapier<br />
bekleben und mit Hilfe von<br />
orangenem Papier auf dem Kopf der<br />
Maus befestigen<br />
14. 2 gleichgroße Halbkreise aus den weißen<br />
Etiketten schneiden, und mit schwarzem<br />
Edding die Augenpupillen aufmalen;<br />
auch die Augen sollten proportional zum<br />
Körper passen<br />
15. die Augen aufkleben und wenn sie<br />
in die richtige Position gebracht worden<br />
sind, mit Kleister überstreichen und befestigen<br />
16. das Ganze zum Trocknen über Nacht<br />
zur Seite legen<br />
17. die schwarze Schnur einmal durch<br />
den Kleister ziehen und auch zum Trocknen<br />
aufhängen<br />
18. wenn die Beine der Maus getrocknet<br />
sind, muss man sie zum Beschweren mit<br />
Kieselsteinen füllen und am besten mit<br />
der Heißklebepistole die Öffnung versiegeln,<br />
so dass die Steine nicht mehr herausrutschen<br />
können<br />
19. die Schablone für die Arme der<br />
Mäuse auf das braune Transparentpapier<br />
legen, abzeichnen und ausschneiden;<br />
man sollte die Arme aber erst am nächsten<br />
Tag aufkleben, wenn der Rest schon<br />
getrocknet ist und man das Verhältnis<br />
zwischen Gesicht und Rumpf besser erkennen<br />
kann<br />
2. Tag<br />
In der Regel ist der Rumpf über Nacht<br />
getrocknet; falls er trotzdem noch feucht<br />
sein sollte, lieber noch einige Stunden mit<br />
der Weiterarbeit warten, weil sonst mit<br />
dem Zerstechen der Luftballons alles zusammenfällt.<br />
1. die nun getrocknete Schnur nehmen, 3<br />
etwa gleich lange Fäden abschneiden und<br />
in der Mitte zusammen binden; die Fäden<br />
ruhig etwas länger<br />
lassen; kürzen<br />
kann man<br />
hinterher immer<br />
noch<br />
2. da, wo die Schnurhaare befestigt werden<br />
sollen, erst einen ganz kleinen Tupfen<br />
Kleber setzen, dann die Schnurhaare darauf<br />
fixieren<br />
3. als Nase soll ein großer Tupfen Heißklebewachs<br />
dienen, den man hinterher<br />
mit einem Edding schwarz anmalt - deswegen<br />
vorsichtig einmal über die Schnurhaare<br />
einen großen Tropfen Klebe geben<br />
und schnell die Pistole wieder wegziehen;<br />
die kleinen Fäden, die dabei entstehen,<br />
können hinterher problemlos entfernt<br />
werden; sobald der Punkt getrocknet ist,<br />
können die kleinen Fäden entfernt und<br />
die Nase kann schwarz angemalt werden<br />
4. nun kann der Mund aufgemalt werden;<br />
man kann erst vorsichtig mit einem<br />
dünnen schwarzen Stift vormalen und<br />
hinterher mit dem Edding nachmalen<br />
5. jetzt können an den Seiten die beiden<br />
Arme aus Transparentpapier mit dem<br />
Kleister aufgeklebt werden<br />
6. sobald das wieder getrocknet ist, sollte<br />
man eine spitze Schere oder ein Bastelmesser<br />
nehmen und in die Unterseite der<br />
Maus ein etwa handgroßes Loch schneiden(<br />
der erste Luftballon zerplatzt und<br />
löst sich langsam von dem Papier; falls die<br />
Form der Maus einfallen sollte, kann man<br />
das in der Regel wieder mit den Händen<br />
ausbeulen und dann noch mal zum Trocknen<br />
zur Seite legen; den 2. Luftballon<br />
kann man durch dieses Loch auch zerstechen<br />
und dann entfernen;<br />
7. an den äußeren Rändern des Loches<br />
können jetzt die Beine mit Hilfe der Heißklebepistole<br />
befestigt werden; am besten<br />
hält einer die Beine fest und eine 2. Person<br />
klebt ganz großzügig mit dem heißen<br />
Wachs die Beine fest; die Klebespuren<br />
können dann hinterher wieder mit einer<br />
Schicht Transparentpapier und Kleister<br />
verdeckt werden; die Maus darf immer<br />
nur beim Tragen an den Beinen angefasst<br />
werden, da die Beine ungefähr dreimal so<br />
schwer sind wie der Rest der Lampe<br />
8. Unreinheiten können jetzt noch ausgebessert<br />
werden und dann kann man<br />
schließlich durch die kleine Öffnung<br />
eine Lichterkette schieben und „Aus die<br />
Maus“ – fertig ist sie<br />
Anna Latta<br />
31
2<br />
Was bin ich?<br />
Beruf:<br />
Grundschullehrerin!<br />
Regina Rudolphi stellt sich den Fragen<br />
Doro: Regina, was machst du so?<br />
Regina: Zur Zeit bin ich Lehramtsanwärterin,<br />
also Beamtin auf Widerruf, wie<br />
es offiziell heißt. An der katholischen<br />
Grundschule Westschule in Menden.<br />
Doro: Welche Fächer unterrichtest du?<br />
Regina: Deutsch und Musik. Die Wahl<br />
ist auf Deutsch gefallen, weil ich den Bereich<br />
„Schriftspracherwerb“ in meiner<br />
Ausbildung kennen lernen wollte. Später<br />
muss ich dann alles unterrichten, was<br />
nicht zulassungsgebunden ist wie z.B.<br />
Reli und Sport. Das Fach Musik habe ich<br />
ausgewählt, weil ich Freude daran habe,<br />
mit Kindern zu musizieren und es handlungsorientiert<br />
und nicht so kognitiv ist.<br />
Musik fördert die basale Wahrnehmung,<br />
Motorik und Koordination.<br />
Doro: Wie war deine Ausbildung?<br />
Regina: Zuerst habe ich die Fächer Musik,<br />
Deutsch und Mathe studiert und mit<br />
dem ersten Staatsexamen abgeschlossen.<br />
Jetzt bin ich für zwei Jahre im Vorbereitungsdienst,<br />
auch als Referendariat bekannt,<br />
und muss einmal die Woche ins<br />
Seminar. Abgeschlossen wird das mit dem<br />
zweiten Staatsexamen.<br />
Doro: Gibt es besondere Voraussetzungen<br />
für das Studium?<br />
Regina: Für einige Fächer gibt es einen<br />
NC und für andere Zugangsbedingungen,<br />
also Aufnahmeprüfungen in Sport, Kunst<br />
und Musik.<br />
Doro: Seit ich zur Grundschule gegangen<br />
bin, hat sich einiges verändert.<br />
In welcher Form gestaltet sich heute der<br />
Unterricht?<br />
Regina: Die Lebenswelt der Kinder hat<br />
sich geändert. Man spricht von veränderter<br />
Kindheit. Im ersten Schuljahr liegen<br />
Entwicklungsunterschiede von bis zu 3<br />
Jahren vor und die Klassen sind heterogen<br />
zusammengesetzt. Differenzierte Lernangebote<br />
und die Öffnung des Unterrichts<br />
greifen das auf. Es gibt Wochenpläne,<br />
Freiarbeitsphasen, Werkstattarbeit. Dabei<br />
müssen sich die Kinder selbst organisieren.<br />
Das Lernmaterial wird in verschiedenen<br />
Schwierigkeitsgraden angeboten. Die<br />
Kinder entscheiden selbst, welche Stufe<br />
sie bearbeiten wollen. Das Ideal sieht so<br />
aus, dass der Lehrer als Moderator mitwirkt<br />
und Zeit hat, sich um den Einzelnen<br />
zu kümmern.<br />
Doro: Hast du an Projekten und besonderen<br />
Aktionen mitgewirkt?<br />
Regina: Durch mein Fach Musik liegt<br />
das auf der Hand. Ich leite den Schulchor<br />
mit, führe zusammen mit der Theater AG<br />
Musicals auf, schreibe für meine Schule<br />
spezielle Lieder und jetzt auch mit den<br />
Viertklässlern zusammen.<br />
Doro: Beschreib doch mal einen ganz<br />
normalen Arbeitstag von dir.<br />
Regina: Ich bin immer recht früh an der<br />
Schule. So um 7.30 Uhr. Dann kopiere ich,<br />
treffe mit Kollegen Absprachen und wenn<br />
ich Zeit habe, trinke ich einen Kaffee. Um<br />
8.10 Uhr beginnt der Unterricht. Ich begleite<br />
entweder meine Mentorin oder<br />
halte in Eigenverantwortung so genannten<br />
Bedarfs deckenden Unterricht, BdU.<br />
Wegen der AGs habe ich dann meistens<br />
erst um halb zwei Schulschluss. Bevor ich<br />
nach Hause fahre, gibt’s noch Absprachen<br />
oder ich kopiere das Material, das<br />
ich nachmittags noch weiterverarbeiten<br />
muss. Ja, denn geht’s an den Schreibtisch<br />
und ich plane den nächsten Tag. Die grobe<br />
Strukturierung der Woche mache ich<br />
meistens am Wochenende.<br />
Doro: Na ja, dafür hast du ja mehr Ferien...<br />
Regina: … in denen ich dann Fortbildungen<br />
mache, um mich weiter zu qualifizieren.<br />
Außerdem fallen zusätzlich noch<br />
das Schreiben von Entwürfen, Konferenzen,<br />
Projekte, langfristige Planungen und
meine zweite Staatsarbeit an.<br />
Doro: Worin siehst du Schwierigkeiten,<br />
die mit deinem Beruf zu tun haben?<br />
Regina: Manchmal erscheinen äußere<br />
und politische Rahmenbedingen so wichtig,<br />
dass für das eigentlich Entscheidende,<br />
das Unterrichten, kaum noch Kapazitäten<br />
frei sind. Sechs Schulstunden vor einer<br />
Klasse und gegen die Störgeräusche<br />
zu reden ist anstrengend. Eine weitere<br />
Schwierigkeit ist der Umgang mit Kindern,<br />
die sich aufgrund ihrer sozialen Kompe-<br />
tenzen kaum in die Klasse eingliedern<br />
können. Die Grundschule kann in diesem<br />
Zusammenhang nicht den Erziehungsauftrag<br />
von Eltern übernehmen. Womit man<br />
sich als Lehrer auch „rumplagen“ muss,<br />
ist das schlechte Bild der Lehrer in der Gesellschaft.<br />
Doro: Was muss man deiner Meinung<br />
nach für den Beruf mitbringen, um mit<br />
den Schwierigkeiten umzugehen?<br />
Regina: Ich finde das Interesse an Kindern<br />
und die Freude, mit Kindern zu lernen<br />
wichtig für den Beruf. Das Ideal sollte<br />
wichtiger sein als sämtliche Rahmenbedingen,<br />
weil sich meiner Ansicht nach<br />
die Grundeinstellung auf die Kinder überträgt.<br />
Wenn der Lehrer gern unterrichtet,<br />
gehen die Kinder auch lieber zur Schule.<br />
Aber auf jeden Fall ist ein „Dickes Fell“<br />
gegen die Schwierigkeiten notwendig.<br />
Doro: Was gefällt dir an deinem Beruf?<br />
Regina: Er ist total abwechselungsreich,<br />
nie monoton und manchmal muss<br />
ich mich sogar zwischen den Ideen entscheiden.<br />
Doro: Bist du deswegen auch<br />
zu diesem Beruf gekommen?<br />
Regina: Ich hatte vorher keine konkrete<br />
Vorstellung. Meine Möglichkeiten entdecke<br />
ich erst jetzt. Durch meinen Kinderchor<br />
in der Gemeinde bin ich darauf gekommen,<br />
Musik mit Kindern machen zu<br />
wollen. Meine Arbeit bei der <strong>Kolpingjugend</strong><br />
und mit dem Chor hat die Entscheidung<br />
mit beeinflusst.<br />
Doro: Danke fürs Gespräch.<br />
33
4<br />
Matzlerin in<br />
Cochabamba<br />
Die <strong>Kolpingjugend</strong>liche<br />
Eva-Maria Schröder aus Menden in<br />
Cochabamba / Bolivien<br />
Fünf Monate ist es nun her, dass Schröder<br />
aus Menden am Düsseldorfer Flughafen<br />
stand ñ mit einem mulmigen Gefühl<br />
im Bauch und einem Ticket in der Hand,<br />
Ziel: Cochabamba/Bolivien. Im Juli verabschiedet<br />
sich die 19-Jährige von Familie<br />
und Freunden, um für ein Jahr in Bolivien<br />
zu leben und zu arbeiten. Seit fünf Monaten<br />
läuft Eva-Maria Schröder nun schon<br />
durch Cochabamba, mittlerweile fällt die<br />
große Blonde in Ñihrer neuenì Stadt kaum<br />
noch auf. Sowohl die Bolivianer, mit denen<br />
sie morgens im Bus zur Arbeit fährt,<br />
als auch Ñihreì Kinder, die sie tagsüber betreut,<br />
haben sich an die junge Deutsche,<br />
die hier durch Cochabamba hetzt, gewöhnt<br />
und auch Eva-Maria ist so langsam<br />
mit allen alltäglichen Tücken des ärmsten<br />
Landes Südamerikas vertraut. Eva-Maria<br />
Schröder ist als MaZ (Missionarin auf Zeit)<br />
in Cochabamba tätig. Das heißt, sie arbeitet<br />
für ein Jahr in einem sozialen Projekt<br />
und lebt mit den Ordensschwestern unter<br />
einem Dach.<br />
Ausgesandt wurde Eva-Maria von dem<br />
Orden der heiligen Maria Magdalena Postel<br />
aus Bestwig. Sie arbeitet zur Zeit in<br />
dem Kinderheim Alejandro Magno.<br />
Was Eva-Maria Schröder während ihrer<br />
Zeit in Südamerika mit den Ordensschwestern<br />
und vor allem mit ihren Kindern aus<br />
dem Kinderheim schon alles erlebt hat,<br />
hat sie in Ihrem Tagebuch festgehalten.<br />
Hier ein<br />
Auszug aus Eva`s Tagebuch:<br />
14 Dezember<br />
6.15 Der Wecker klingelt, aber eigentlich<br />
bin ich schon halb wach, denn die Autos<br />
beschallen schon länger die Strassen,<br />
der Gashändler fährt auch bereits seine<br />
Runden mit ohrenbetäubenden Geklapper,<br />
um auf sich aufmerksam zu machen<br />
und die Zeitungsverkäufer kommen Jahrmarkthändlern<br />
gleich ñ aber all das hört<br />
man nicht mehr bewusst nach fünf Monaten<br />
in der drittgrößten Stadt Boliviens.<br />
6.20 Gespanntes Aufdrehen meines<br />
Wasserhahnes ñ es tut sich nichts. Der<br />
Hausverwalter hat mal wieder vergessen,<br />
die Wasserpumpe anzustellen oder<br />
kommt später zur Arbeit. So ist das nun<br />
mal hier mit der Pünktlichkeit und der<br />
Verlässlichkeit.<br />
7.00 Morgendliche Messe mit den<br />
Schwestern meines Zuhauses ÑSanta Mariaì.<br />
7.30 Gemeinsames Frühstück.<br />
8.00 Nun heißt es raus aus dem ruhigen<br />
und sicheren Konvent auf die Strasse.<br />
Die Sonne steigt grad erst knapp über<br />
die gewaltigen Berge, die Cochabamba<br />
einkesseln, doch auf der Strasse herrscht<br />
bereits Hochbetrieb. Bushaltestellen gibt<br />
es hier nicht, was bedeutet: sich an den<br />
Straßenrand zu stellen, zu warten, Hand<br />
auszustrecken und aufzuspringen. 8.30<br />
Ankunft im Heim. Die Schelle geht nicht ñ<br />
ach ja, die deutsche Perfektion muss man<br />
hier schnell vergessen, um zu überleben.<br />
Also muss ich mal wieder rufen und abwarten.<br />
8.40 Die eine Hälfte meiner ÑFamilieì<br />
ist bereits in der Schule. Für die anderen<br />
bedeutet meine Ankunft lernen, lernen,<br />
lernen. Leider muss ich da den bösen Part<br />
übernehmen und die Kinder haben mir<br />
dies am Anfang nicht selten übelgenommen,<br />
denn für die meisten war es einfach<br />
neu, dass es auf einmal eine Person gab,<br />
die sich solange neben sie setzt, bis die<br />
Hausaufgaben gemacht sind, das 1x1<br />
beherrscht wird oder ausreichend für die<br />
nächste Prüfung gelernt wird. Doch immer<br />
häufiger nehmen sie freiwillig meine<br />
Hilfe an und der morgendliche Kampf<br />
legt sich allmählich. Die Bildung meiner<br />
Kinder hängt keineswegs von ihrem Alter<br />
ab, sondern von ihrem Lebenslauf. Da<br />
sitzt der 11-jährige Juan Pablo neben mir<br />
und macht die selben Hausaufgaben wie<br />
die 16-jährige Griselda. Juan Pablos Eltern<br />
sind lange tot. So kam er jung ins Heim.<br />
Griseldas Eltern konnten sich ihre Tochter<br />
irgendwann nicht mehr leisten und nach<br />
Jahren ohne Bildung auf der Strasse kam<br />
sie mit schweren Verletzungen ins Heim.<br />
Die Mehrheit meiner Kinder haben noch<br />
Eltern, von denen sie sogar ab und an<br />
besucht werden, Früchte, Kleidung oder<br />
Geld bekommen, dann aber wieder für<br />
lange Zeit nicht mehr beachtet werden.<br />
Hinter die Kulissen kann ich leider selten<br />
sehen.<br />
11.00 Sind die Hausaufgaben erledigt<br />
und hatte man sogar noch Zeit zu spielen,<br />
beginnt auch schon der nächste<br />
Kleinkrieg ñ das sich Fertigmachen für<br />
die Schule. ÑWo sind mein Hemd, meine<br />
Hose, meine Socken, die Schuhcreme?ì ñ<br />
ÑIch will aber nicht duschen!ì.... Häufig<br />
helfen da nur noch kleine Notlügen, wie<br />
z.B. die Frage des 8-jährigen Brian ÑWenn<br />
ich mich dusche, werde ich dann genauso<br />
weiß wie du? zu bejahen.<br />
12.00 Mittagessen ñ ein wenig Ruhe<br />
kehrt ein, denn es laufen die Simpsons im<br />
Fernsehen.<br />
12.30 Aufbruch der einen zur Schule.<br />
Ankunft der anderen von der Schule.<br />
Haben auch diese ihr Mittagessen ñReis<br />
und Kartoffeln fehlen nie in einem bolivianischen<br />
Essen ñ beendet, haben sie ihr<br />
Haus auf Vordermann zu bringen.<br />
14.00 Der Nachmittag verläuft ähnlich<br />
wie der Vormittag ñ Hausaufgaben müssen<br />
gemacht werden, die Uniformen für<br />
den nächsten Tag gewaschen werden ñ<br />
natürlich von Hand ... Oft habe ich meine<br />
Kinder allein für mich, da Bolivianer mit<br />
Vorliebe stundenlange Besprechungen<br />
führen. Ansonsten steht mir stets eine<br />
ÑTiaì(Hausmutter) zur Seite, die sich im<br />
24 Stunden-Rhythmus mit einer zweiten<br />
Tia abwechselt.<br />
17.00 Feierabend ñ die Kinder sind nun<br />
endlich befreit von ihrer Volontärin, die<br />
sie stets zum Lernen und Arbeiten treibt,<br />
die aber dennoch jeden Tag von neuem<br />
wieder sehnsüchtig erwartet wird. Für<br />
mich bedeutet Feierabend meist noch<br />
einmal körperlich auszupowern bei Pablo<br />
dem Teaboe-Trainer, im Abendgebet<br />
der Schwestern meine Ruhe zu finden,<br />
Spanisch zu lernen oder mit den jungen<br />
Schwestern das bolivianische Nachleben<br />
zu erkunden.<br />
21.00/22.00 Uhr: Ab nun heißt es,<br />
neue Kraft im Schlaf zu tanken für den<br />
nächsten Tag.<br />
Neben Beachtung, Zuneigung und Geborgenheit,<br />
die man den Kindern nur vor<br />
Ort geben kann, fehlt es ihnen an alltäglichen<br />
Dingen wie ausreichend Besteck,<br />
heilen Tischen, Toilettenpapier(!!), Zahnbürsten.....<br />
Die Preise hier sind mit deutschen Verhältnissen<br />
nicht zu vergleichen. Heute<br />
habe ich Schuhe für 15 Bo.(=1,50 €) gekauft;<br />
was bedeutet, dass jeder Euro in<br />
diesem Land enorm helfen kann.<br />
Wer Eva-Maria, die noch bis Juni 2007<br />
in Cochabamba lebt, in ihrer Arbeit unterstützen<br />
möchte, kann dies über das Spendenkonto<br />
der Schwestern des Ordens<br />
Santa Maria Magdalena Postel tun:<br />
Bank DkMeG<br />
SmmP Missionar auf Zeit<br />
Eva-Maria Schröder<br />
Ktnr.: 322802<br />
BLZ.: 40060265
Leserbrief Leserbrief Leserbrief Leserbri<br />
Leserbrief Leserbrief Leser<br />
Warum was tun,<br />
wenn`s auch so geht!?<br />
Ehrenamtliche Arbeit ist wichtig!! Das ist allen klar!<br />
Aber versucht man nur den Lebenslauf aufzubessern oder steckt auch echtes „Herzblut“ darin? Ist die Aufgabe „Jugendarbeit“<br />
für einen selber wichtig? Oder will man nur zur Clique gehören und sich mit wichtigen Aktionen im Dorf schmücken?<br />
„Die Jugend plane lieber spontan und scheue feste Riten“ Spiegel.de<br />
Alles machen, nix verpassen?<br />
Was ist bloß los mit der Jugend von heute? Nach aktuellen Berichten wird das Ehrenamt<br />
immer wichtiger für die Jugendlichen, aber schaut man auf die Arbeit vor Ort, so fragt man sich doch, wer solche Berichte<br />
schreibt? Haben diese Menschen überhaupt etwas mit Jugendarbeit zu tun, oder ist es nur bei uns der Fall, dass alles irgendwie<br />
nachlässt?<br />
Fragt man die Älteren Leiter, die schon viele Jahre in der Jugendarbeit stecken, so hört man doch immer wieder: „Bei uns ist die<br />
Luft raus! Es ist nicht mehr so wie vor ein paar Jahren!“<br />
Und wenn man sich dazu noch die Teilnehmerzahlen an Vortreffen oder den Jugendgruppen anschaut, so kommt doch die<br />
Frage auf, ob das alles nur an uns Leitern liegt, oder hat es doch andere Gründe?<br />
Fakt ist, dass wir vor ein paar Jahren noch für die Jugendarbeit gestorben wären. Eine Gruppenstunde wurde richtig geplant und<br />
es gab jede Menge Aktionen, die nebenher noch geplant wurden. Heute sieht das alles anders aus! Eine Ferienfreizeit zu leiten,<br />
hört sich ja nett an, aber da hat man ja Verantwortung. Und vielleicht fahren ja die Freunde auch noch zur gleichen Zeit lieber<br />
nach Mallorca! Tja und schon war’s das mit dem Ferienlager. Einfach abgehakt! Es gibt ja spannenderes!<br />
Die Jugendarbeit wird nur noch als Beiwerk gesehen, so sieht das zumindest für uns Ältere aus. Kaum steht eine Party oder<br />
andere Vereinsarbeiten an, sind auch schon alle Helfer verschwunden.<br />
Wenn dann allerdings doch mal wieder eine große Aktion vor der Tür steht, mit der man sich vor Ort und bei Freunden präsen-<br />
tieren kann, so stehen wieder alle mit ihrem Kolpingt-shirt vor der Tür.<br />
Spaß? Ja! - Was dafür tun? Nein?!<br />
Vielleicht gibt es auch einfach zu viele Angebote auf dem Markt, so dass man solche<br />
Termine nur schwer wahrnehmen kann. Oder die vielen Diskussionen sind einfach zu<br />
anstrengend und dann geht man lieber zum Sport.<br />
Auch neue Ideen werden nur zaghaft in die Leiterrunde geworfen und Lust auf Fortbildungen hat kaum noch jemand! Da geht<br />
ja auch schon wieder eine Woche Ferien drauf!<br />
Wir glauben, dass sich viele Leiter zu dem Thema Jugendarbeit gar keine Gedanken mehr machen. Sie haben den „Job“ Ju-<br />
gendgruppe und das muss an sozialem Engagement reichen. Da geht man halt einmal die Woche hin, Schluss aus, nicht mehr<br />
nachdenken. Reicht ja um am Ende der Schulkarriere einen Anhang im Zeugnis zu bekommen, der bei Unibewerbungen gut<br />
aussieht.<br />
Wir haben noch eine Jugendarbeit erleben dürfen, bei der es normal war, auch mal mehrere Stunden damit zu verbringen ein<br />
Aktionswochenende vorzubereiten oder ähnliches! Die Leiterrunden haben zusammengehalten und neue Ideen entworfen, um<br />
für die Kinder und Eltern attraktiv zu bleiben.<br />
Wir wünschen uns, dass man die Begeisterung die man von den Kids und die Erlebnisse<br />
während der Jugendarbeit erfährt, mitnehmen und weiter fördern kann.<br />
Wir hoffen, dass es wieder Bergauf geht mit der Einstellung zur Jugendarbeit und man sich wieder verantwortlich fühlt, weil<br />
man es will und nicht weil es andere einen aufzwängen oder man gar nicht richtig dahinter steht. Dies spiegelt natürlich nur<br />
unsere persönliche Meinung wieder, sagt uns doch einfach im KJ-Forum (URL), wie es bei Euch so läuft und/oder ob Ihr andere<br />
Erfahrungen gemacht habt.<br />
Zeigt uns alten Hasen was in euch steckt!!<br />
Melanie Schoof, <strong>Kolpingjugend</strong> Halingen<br />
Michael Großegesse, <strong>Kolpingjugend</strong> Kaunitz<br />
rbrief Leserbrief Leserbrief Leserbrief<br />
35
Wir in Mexiko<br />
Es ist mal wieder einiges<br />
passiert hier in<br />
México....und die Zeit<br />
vergeht immer noch<br />
wie im Flug.<br />
6<br />
Die Weihnachtszeit beginnt hier, wie<br />
in Deutschland auch, mit dem Advent<br />
und endet am 2. Februar. Die Mexikaner<br />
wissen es wirklich zu feiern: und zwar<br />
mit den sogenannten „Posadas“, dieses<br />
sind Feieren, bei denen die Herbergssuche<br />
von Maria und Josef nachgespielt<br />
wird, es wird gesungen, ein Krippenspiel<br />
aufgeführt und „Piñatas“ kaputt geschlagen.<br />
Diese enthalten Süßigkeiten und die<br />
Kinder versuchen, soviel zu ergatteren<br />
wie möglich. Außerdem wird gegessen,<br />
getrunken und natürlich getanzt, wie auf<br />
allen Festen der Mexikaner. Wir wurden<br />
nicht nur von vielen Freunden zu welchen<br />
eingeladen, sonderen haben auch selbst<br />
eine eigene Posada mit der Fundation organisiert.<br />
Die Theatergruppe von Desirée<br />
hat ein Krippenspiel aufgeführt, Marias<br />
Tanzgruppe tanzte mit Regenschirmen zu<br />
dem Lied „Its raining men“ und unsere<br />
Sprachkurse haben sich als wahre Singtalente<br />
erwiesen mit „O Tannenbaum“ abwechselnd<br />
in deutsch und englisch. Somit<br />
erreichten wir mit unserer Posada einen<br />
gelungenen Anfang der zwei Wochen Ferien,<br />
die uns bevorstanden.<br />
Diese Ferien verbrachten wir mit unserer<br />
Mitbewohnerin und ebenfalls Kollegin<br />
Lissette in Chiapas. Heimwehgemäß war<br />
diese Zeit natürlich am Schlimmsten, doch<br />
Chiapas hat uns den Kummer wirklich erleichtert,<br />
denn wir beide sind begeistert<br />
von seinen Sehenswürdigkeiten und Natur,<br />
die es nur sehr wenig in México-Stadt<br />
gibt.<br />
Wir haben nicht nur den Regenwald,<br />
die Ruinen und Pyramiden der Maya, den<br />
Strand und verschiede Touri-Orte gesehen,<br />
sonderen auch das Kolping-Haus in<br />
Tuxtla Guitierrez. „Hier wollen wir unsere<br />
Kurse geben!“, ist uns eingefallen, als wir<br />
im Garten des Hauses auf dem saftgrünen<br />
Rasen des Kolpinghauses standen und gemütlich<br />
ein Eis schleckten. Naja, das war<br />
jedenfalls nur ein Wunschdenken.<br />
Pünktlich zu den heiligen drei Königen<br />
waren wir wieder zu Hause, denn die Feste<br />
der Weihnachtszeit hörten ja noch nicht<br />
auf, schließlich sind wir noch nicht beim<br />
2. Februar angekommen! Am 6. Januar<br />
werden die Kinder hier reich beschenkt<br />
und die „Rosca de Reyes“, ein süßer Strudel,<br />
geteilt. Das Spezielle dieses Kuchens<br />
ist, er enthält zahngroße Jesuspüppchen,<br />
und wer eine davon erwischt, muss am 2.<br />
Februar „Tamales“ und „Atole“ machen<br />
und alle einladen, die Zeugen des Zahnverlustes,<br />
ähh… des Jesuspüppchens im<br />
Stück Kuchen gewesen sind. Und somit<br />
gingen die Feieren letztendlich zu Ende,<br />
wir haben diese Zeit selbstverständlich<br />
sehr genossen.<br />
Gearbeitet haben wir natürlich dann<br />
auch wieder, unsere Kurse sind am 8. Januar<br />
wieder angefangen, und zwar mit<br />
jeder Menge neuer Schüler und neuen<br />
Projekten.<br />
Desirée gibt jetzt einen Sportkurs, Maria<br />
widmet sich der „Ludoteca“, in dieser<br />
Zeit können die Kinder Spiele spielen, Bücher<br />
lesen oder malen, doch meistens ent-<br />
scheiden sie sich natürlich für Fußball!!!<br />
Außerdem erteilt Desirée nun zweimal<br />
pro Woche speziell für die Schüler aus der<br />
Unterstufe Englischunterricht.<br />
Im Kindergarten versuchen wir jetzt<br />
sehr intensiv, die Pädagogik von Montessori<br />
umzusetzen und bemerken auch<br />
langsam Erfolge.<br />
Nun gut, ansonsten verfolgen wir gespannt<br />
die Bauarbeiten des neuen Kolpingbüros<br />
und hoffen, dass sie bald fertig<br />
werden, denn der ständige Staub und<br />
Lärm kratzt schon manchmal an den Nerven<br />
der Kolpingmitarbeiter, aber es geht<br />
voran.<br />
Also das war’s von uns beiden hier<br />
aus México-Stadt, wir senden euch nach<br />
Deutschland herzlich Grüße!<br />
Bis bald und Kolping Treu...<br />
Desiree Schnitker<br />
Maria Weise-Emden
Die Nacht der Lichter<br />
„Auf einmal ist es da, dieses ETWAS, das im tiefsten<br />
Dich meint. Du bist „bedrängt“. Und du spürst.<br />
Du musst ihn tun, diesen nächsten Schritt.“<br />
(aus: „Du“ von Meinolf Wacker)<br />
Die „Nacht der Lichter“ fand in diesem<br />
Jahr zum fünften Mal im Hohen Dom zu<br />
<strong>Paderborn</strong> statt. Sie steht in Verbindung<br />
mit den Jugendtreffen in Taizé und bildet<br />
eine Station auf dem „Pilgerweg<br />
des Vertrauens“. Im Taizégottesdienst<br />
wird hauptsächlich mit Stille und Meditation<br />
gearbeitet. Die Musik ist dabei<br />
ein wichtiger Bestandteil. Während der<br />
Gebete sang ein Projektchor, der sich aus<br />
Sängern und Musikern aus verschiedenen<br />
Ortschaften aus dem Kreis <strong>Paderborn</strong><br />
zusammengefunden hatte. Die Dekoration<br />
des Doms war ebenfalls der in Taizé<br />
nachempfunden: orange Tücher, die von<br />
hinten bestrahlt wurden und viele Teelichter<br />
erzeugten eine warme Stimmung. Die<br />
Lichterfeier wurde von Stephan Schröder,<br />
Diözesanpräses des Kolpingwerkes <strong>Paderborn</strong><br />
und geistige Begleitung der <strong>Kolpingjugend</strong>,<br />
geleitet. Diözesanjugendpfarrer<br />
Meinolf Wacker unterstütze ihn dabei.<br />
1200 junge und alte Menschen aus dem<br />
gesamten Bistum hatten sich im Dom versammelt.<br />
Einige hatten sich Decken und<br />
Isomatten mitgenommen und saßen neben<br />
den Sitzbänken im Mittelgang oder<br />
vorne auf dem Boden. Am Eingang hatte<br />
jeder Besucher eine Kerze erhalten. Ge-<br />
meinsam wurde diese später entzündet,<br />
sodass der Kirchenraum bald von einem<br />
riesigen Lichtermeer erfüllt war. Am Ende<br />
des Gottesdienstes gab es für alle die<br />
Möglichkeit der Kreuzesverehrung.<br />
Die <strong>Kolpingjugend</strong> beteiligte sich bei<br />
der Vorbereitung und Durchführung des<br />
Gottesdienstes. Sie übernahm Ordnerdienste<br />
und liturgische Aufgaben. Da<br />
der Anteil Kolpinger sehr groß war, wird<br />
darüber nachgedacht, dass sich im nächsten<br />
Jahr auch <strong>Kolpingjugend</strong>en auf den<br />
Weg machen und an dem Jugendtreffen<br />
in Taizé teilnehmen.<br />
Lara Sogorski<br />
Palette-Redaktion<br />
37
Der Präses sagt:<br />
8<br />
Impressum<br />
Palette<br />
Magazin der <strong>Kolpingjugend</strong><br />
im <strong>Diözesanverband</strong> <strong>Paderborn</strong><br />
Herausgeber und Verleger:<br />
<strong>Kolpingjugend</strong><br />
<strong>Diözesanverband</strong> <strong>Paderborn</strong><br />
V.i.S.d.P.:<br />
<strong>Kolpingjugend</strong><br />
Dözesanverband <strong>Paderborn</strong><br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />
geben nicht unbedingt die Meinung der<br />
Redaktion wieder.<br />
Redaktionsleitung:<br />
Christian Gnida<br />
Redaktion:<br />
Stefanie Dreisewerd, Tobias Evermann,<br />
Till Oster, Ralf Repohl, Dorothee Rudolphi,<br />
Lara Sogorski<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />
Kornelia Beck<br />
Christian Becker<br />
Miriam Bathe<br />
Christina Nieder<br />
Ohne Navi bin ich<br />
aufgeschmissen.<br />
Stefanie Dreisewerd<br />
Tobias Evermann<br />
Annette Ewens<br />
Henrike Gellermann<br />
Christian Gnida<br />
Stephanie Günnewich<br />
Harald Hadzik<br />
Sabine Held<br />
Dominik Kräling<br />
Johanna Kriener<br />
Alexander Lück<br />
Carolin Meier<br />
AK Spiritualität<br />
Till Oster<br />
Eva Pöpsel-Schalück<br />
Desiree Schnitker<br />
Ralf Repohl<br />
Dorothee Rudolphi<br />
Eva-Maria Rudolphi<br />
Regina Rudolphi<br />
Eva-Maria Schröder<br />
Stephan Schröder<br />
Lara Sogorski<br />
Arno Symann<br />
Christian Thiel<br />
Maria Weise-Emden<br />
Fotos:<br />
S. photocase, S. aboutpixel, S. pixelio<br />
Layout:<br />
Sabine Pelizäus BDKJ Verlag GmbH<br />
<strong>Paderborn</strong><br />
Cover:<br />
Christian Gnida<br />
Druck:<br />
www.rls.de<br />
Aufl age:<br />
1 850 Stück<br />
Erscheinungsweise:<br />
Dreimal im Jahr.<br />
Bezugsweise:<br />
Die „Palette“ erhalten alle MitarbeiterInnen<br />
der <strong>Kolpingjugend</strong> im <strong>Diözesanverband</strong><br />
<strong>Paderborn</strong>. Der Bezugspreis ist mit<br />
dem Mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />
Adresse:<br />
<strong>Kolpingjugend</strong><br />
<strong>Diözesanverband</strong> <strong>Paderborn</strong><br />
Am Busdorf 7, 33098 <strong>Paderborn</strong><br />
Tel.: 05251 / 288 85 26<br />
Fax: 05251 / 288 85 22<br />
eMail: palette@kolping-paderborn.de<br />
Web www.kolpingjugend-dvpaderborn.de