20 Report Ideales Konzept Low-Entry-Busse verzeichnen in Deutschland eine wachsende Nachfrage. Das Unternehmen bayer-reisen setzt diese Lösung jetzt auch bei Gelenkbussen ein. Freundliches Gesicht: Der 18-Meter-Bus in der Altstadt von Biberach.
Busfahrer Suleyman Kadagan ist von seinem neuen Arbeitsplatz angetan und lobt das Fahrverhalten des Gelenkzuges. Es ist Mittagszeit im schwäbischen Biberach und der Wochenmarkt neigt sich dem Ende zu. <strong>Die</strong> Omnibusse sind gut besetzt: <strong>Die</strong> Fahrgäste sind meist Frauen, die vom Einkaufen heimfahren, jedoch auch Schüler, die bereits ihre letzte Unterrichtsstunde absolviert haben. Viel Kapazität ist um diese Tageszeit gefragt, genau wie morgens, wenn ganze Heerscharen junger Leute ihre Schulen ansteuern. Deshalb setzt das Busunternehmen bayer-reisen, das in der Region Überland- und Stadtverkehre betreibt, hier auch Gelenkzüge ein. Zwei davon sind neu und unterscheiden sich durch ihre Konstruktion von den anderen 18-Meter-Riesen: Es sind Low-Entry-Varianten des Typs <strong>Scania</strong> OmniLink, bei denen der Vorderwagen einen niedrigen Boden und stufenlose Einstiege (= Low-Entry) hat, der Hinterwagen dagegen nur über Stufen erreichbar ist. In Skandinavien beliebt Vor allem in Skandinavien ist diese Bauweise sehr beliebt. Sie verbindet die Vorteile des Niederflurkonzepts – Stichwort barrierefreier Zutritt – mit unkomplizierter Technik. So steht für die Antriebskomponenten im Hochbodenbereich mehr Raum zur Verfügung als bei durchgehend niederflurig ausgelegten Bussen, wodurch sie besser zugänglich und damit wartungsfreundlicher sind. Das bestätigt auch Eckhard Werner, einer der Geschäftsführer bei bayer-reisen. „Wenn wir Reparaturen an unseren Vollniederflurbussen durchführen, sind die Arbeiten wegen der eng verbauten Technik sehr aufwändig. Deshalb haben wir uns entschlossen, für die Linie nur noch Low-Entry-Busse anzuschaffen. Zudem haben die Fahrgäste dieses Konzept gut angenommen, wie unsere Erfahrungen mit den OmniLink-Solobussen zeigen, die wir seit 2004 in Betrieb haben. Selbst ältere Personen setzen sich gerne in den Hochbodenbereich, da sie dort die bessere Aussicht genießen können.“ Also bilden die Stufen im Bus nicht die Grenze zwischen Alt und Jung – wie vielfach behauptet? Auf der Linie 3, mit der wir vom Biberacher Busbahnhof aus im Gelenkbus den Stadtkern durchqueren, ist die Platzbelegung tatsächlich gemischt – mit leichter Tendenz der älteren Senioren zum Niederflurbereich. Lediglich die Lieblingsplätze der Jugendlichen – auf dem Drehgelenk und der letzten Sitzreihe – befinden sich fest in deren Hand. Suleyman Kadagan, seit fünf Jahren begeisterter Busfahrer und fast so lange bei der Firma bayer-reisen beschäftigt, steuert den neuen Gelenkbus sehr gerne: „Er lässt sich angenehm fahren und das Bremsenmanagement funktioniert auch im Wintereinsatz sehr gut“, berichtet er. Der geräuscharme Betrieb und ein günstiger Verbrauch sind weitere Pluspunkte, erzählt der freundliche Buspilot. <strong>Scania</strong> bietet seine OmniLink-Busse in fünf Längenvarianten von 12 bis 18 Meter an, die in den drei Leistungsstufen mit 169 kW/230 PS, 198 kW/270 PS und 228 kW/310 PS verfügbar sind. <strong>Die</strong> neuen 9-l-Motoren halten die Euro 4- Norm durch Abgasrückführung (<strong>Scania</strong> EGR) ein und benötigen daher weder Additive noch Zusatztanks. <strong>Die</strong> Statistik vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) führt 37.742 Stadt- und Überlandbusse auf, die 2005 eingesetzt wurden. Darunter 7.091 Gelenkbusse, zum größten Teil in Niederflurbauweise (5.565). Neue Bestellung Report 21 Mit 63 Sitz- und 92 Stehplätzen ist genug Kapazität für die Fahrgäste in der Region vorhanden. Low-Entry-Versionen von <strong>Scania</strong> hatte es in dieser Kategorie in Deutschland noch nicht gegeben. Das ist jetzt anders – und bei bayer-reisen ist man sehr zufrieden, sowohl mit den Fahrzeugen als auch mit dem Service. Somit entschied sich das Ehinger Unternehmen, noch für diesen März einen dritten Low-Entry-Gelenkzug zu bestellen. � Das Angebot Flächendeckend bayer-reisen betreibt seine Linienverkehre von den Standorten Ehingen (Zentrale), Biberach und Schnürpflingen aus. Jährlich werden über drei Millionen Fahrgäste auf den Stadt- und Überlandrouten befördert. Darüber hinaus bietet das Unternehmen, in dem 230 Mitarbeiter beschäftigt sind, ein umfangreiches bustouristisches Programm an. Weitere Informationen im Internet unter: www.bayer-reisen.de.