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Vorhaben 3608S03011 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

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Magnetfelds können jedoch durch ausgedehnte, massive Strukturen aus ferromagnetischen<br />

Materialien verursacht werden.<br />

Die Überlegungen im Abschnitt 2.1.4.2 zeigen, dass <strong>für</strong> die Bestimmung der maximalen und<br />

der mittleren magnetischen Flussdichte im Umfeld von Stromübertragungssystemen einmalige<br />

Messungen nicht ausreichen, weder Punktmessungen noch Querprofile oder ganze<br />

Spannfelder. Vielmehr müssten über sehr lange Zeit die Messungen mit möglichst kurzen<br />

Zeitabständen wiederholt werden. Auch die gleichzeitige Erfassung der Stromdaten auf den<br />

Leitungen ermöglicht – wie oben gezeigt – nur in Sonderfällen eine einfache Umrechnung<br />

auf die gewünschten Maximal- oder Mittelwerte. Die andere Möglichkeit besteht darin, parallel<br />

zu den Messungen neben der Anordnung der Phasenleiter der Spannungen und den<br />

Stromwerten auf den einzelnen Leitern auch die Phasendifferenz zwischen den beiden Systemen<br />

zu erfassen. Alternativ zu der Phasendifferenz können auch die jeweiligen Leistungen<br />

und Blindleistungen auf den Systemen bei den Stromversorgern ermittelt werden. Mit diesen<br />

Daten kann dann die magnetische Flussdichte im Umfeld der Übertragungstrasse berechnet<br />

(s. Abschnitt 2.2.2) und mit den Messungen verglichen werden. Anschließend können die<br />

Rechnungen <strong>für</strong> die gewünschten Lastzustände wiederholt werden. Das können neben typischen<br />

Situationen, wie arithmetische Mittel, Median, Sommer- und/oder Wintermittel usw.,<br />

auch Sonderfälle sein, wie Maximum und Minimum oder extrem unsymmetrische Zustände.<br />

Trotz der im Abschnitt 2.1.4.2 beschriebenen Probleme bei der Umrechung auf andere Lastzustände<br />

und damit auf die Exposition zu anderen Zeiten hat eine taiwanesische Untersuchung<br />

über vier Monate eine sehr gute Korrelation von Kurzzeit-Spotmessungen in 80 Wohnungen,<br />

die weniger als 70 m von zwei Hochspannungsfreileitungen entfernt lagen, mit 72 h-<br />

Dauermessungen gefunden (Ger 2007).<br />

Für die Bestimmung der mittleren Expositionen von Anwohnern in der Umgebung von<br />

Stromübertragungstrassen kann die mittlere Feldverteilung im Umfeld eines Doppelsystems<br />

aus den gemittelten Strom- und Phasenwerten <strong>für</strong> die einzelnen Leiter berechnet werden,<br />

statt sie aus einer Vielzahl von Messungen zu ermitteln (Mazzanti 2006b).<br />

Häufig eingesetzte Geräte zur normgerechten Messung (100 cm²) niederfrequenter Magnetfelder<br />

sind<br />

- EFA-300 mit externer Magnetfeldsonde (narda Safety Test Solutions, Pfullingen)<br />

- C.A42 mit B-Feld-Sonde EM400 (Chauvin Arnoux GmbH, Kehl/Rhein)<br />

- UMS4 mit MAG3 oder ENB (Fauser Elektronik, München)<br />

Das in epidemiologischen Studien oft eingesetzte EMDEX-Messgerät hat keine normgerechte<br />

sondern eine dreidimensionale Magnetfeld-Sonde mit deutlich kleinerer Querschnittsfläche<br />

- EMDEX II (Enertech Consultants, Campbell, CA, USA)<br />

Nähere Informationen zu diesen Messgeräten werden im Abschnitt 2.2.1.3 gegeben.<br />

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