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KREIS OLPE - Sauerländer Heimatbund e.V.

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<strong>Sauerländer</strong> <strong>Heimatbund</strong> De Suerländer<br />

Die btCi Catlb$fnC(f)f0. son WaUtt Uoamet.<br />

Sin raul)cr SBinter ^atte brei 2anbshned)te<br />

aue bem fernen Sftansfeliiifdien ins ©auerlanb<br />

Derfd)ilagen. 5l)r Jafinlctn roar in alle SBinfce<br />

Dcrfprengt, t)erroet)t tm Sturm, §agel unb<br />

S(^nee. 3>er hunger roar boriiber l)ingc^<br />

gangen, unb bic gJeft ^atte bie lefeten unter<br />

bie Erbe gebradjt.<br />

2Bcr breifeig 5at)re long ^riegsknect)t bei<br />

ben 9BaIIenfteinf(^en, ibet Sponiern, $oIlQn=<br />

bern unb Sdjroeben geroefcn ift unb am Snbe<br />

nid)t einmol roeife, fur roas er fid) ocitlebene<br />

gef(i)Io9en I)at, unb bo3u I)ungert, bofe if)m bie<br />

©eborme poltern, gleid)t einem SBoIf me^r ols<br />

eincm 2Renf(^en.<br />

!Diefc brei I)eimotIofen ©efellen fd)Ingcn fid)<br />

an einem halten SBintertog burd) bie SSerge.<br />

Der SBinb piff iljnen mad)tig burd) bie ;^egen=<br />

lumpen, gr ftanb immer roieber im Often auf<br />

unb fefete in faufenben SRiefenfpriingen iiber<br />

bie ajergrudjen, rumorte mit f)ot)Iem ©e^eul<br />

in lQngfd)Iud)tigen Solern unb roarf ten<br />

hriftallhlaren Sd)nee tannent)od) in fpriit)in=<br />

ben $aufen auf.<br />

Ss roar ein jammer, bie brei hriegsner--<br />

lorenen Sanbiten ansufetjen, roie fie fto|nent<br />

unb flud)enb im Si^neegeftober no(^ einer<br />

Unterhunft fut^ten! 2)er roarnenbe Sdjrei bes<br />

gid)eII)at)er0 qudhte it)nen in biefer gottoer^<br />

laffenen Einfamlieit nod); es roor cin SBetter,<br />

urn gu fterben, bamit ollc 9Zot einmal ein<br />

gnobiges gni)e nal)tm. 9Bel)e bem Sauern,<br />

-ben fie in biefer ginbbe angetroffcn hatten!<br />

Unb, roenn ee roegen feiner poar Cumpen<br />

•geroefen roare: Sie ptten if)n totgef(^Iagen<br />

unb unter bas lannenbidiid^t gefd)Icift, roo er<br />

bts 3um jiingften Xage ^atte liegen bleiben<br />

Ronnen.<br />

„gr more nid)t ber crfte, ben id) iiber ben<br />

§or3 brodjte", hnurrte ber Sleltefte unter<br />

tt)nen, ein ^erl mit fud)srotem Sd)nurrbrtrt<br />

unb tiefltegenben iSTugen unter feiner 3er=<br />

franften ^rampe.<br />

2)te beiben ontroorteten ni(^t. 3ebe S8er=<br />

fid)erung i^rer Sob unb- Jeufel Derad>tenben<br />

©ier nod) SBorme, SRul^e unb einer ijeifeen<br />

§ut)nerfuppe roar uberfluffig. Sie al)nten jo<br />

olle brei, t>a^ ber unfidjtbore Sob fteifbeinig<br />

unb unmenf(|Iid) gebulbig I)intcr iftnen t)er»<br />

fd)Iid). 5pfiff ber bitterhalte SBinb ^od) in ben<br />

Ciiften bal)er, als ginge eine hnod)crne §anb<br />

iiber metallene Saiten, bann roufeten fie, bafe<br />

if)nen bie 2lbfd)iei)smeIobie ous biefer SBelt<br />

gefpielt rourbe. Ss roar fd)on ein (glenb, ^icr<br />

roie ein nerjagter §unb liegen. bleiben gu<br />

muffen! 2BoI)rl)aftig ein fd)moI)Itd)er 2)anfe<br />

bes unerfattlid)en Sobes, bem fie in mand)er<br />

Sd)Iod)t treue ©efoIgfd)oft gclcilftet gotten!<br />

©ran kftete ber frul)e 2lbenb iiber ftillcn,<br />

blouen Sdjneeroalbern. Jm ttefften Jorft ft^ie<br />

ibex Ul)u 4)ie enblos lange 5Rad)t ein.<br />

3)er fiingifte oon ben iireien, ein 6Ionber<br />

93urfd)e, ibefafe eine ^piftole. er,<br />

aber er ftbrte fid) nii^t ibaran. 3" 23irhlid)=<br />

heit i)dtten fie fic^ nidjt roenig gerounbert,<br />

roenn cc auf fie geroartet t)atte.<br />

Slun •gefd)al) etroas Seltfames: Sie f(^Ii(^en<br />

lautlos on tias eingige, roingige genfter l)eran<br />

unb fat)en in bas 3""ere ber Stube. 2)as<br />

2id)t ham oon einem ^•olgfeuer, bas unter<br />

einem Slaudiifanig fladierte. Sein unruliiger<br />

Sdjein fiel auf ein altes, oermummtes SBeit)';<br />

bie 2llte bemiii)te fid), offenbar oerigefclit^,<br />

roarm gu roerben, benn fie gog bas Sud) fefter<br />

um bie ikriummen Sd)ultern uni) l)odite nod)<br />

ndl)er an bas geuer t)eran.<br />

Kine junge grau, biz in i^rer Sd)onl)eit<br />

einer ^eiligen glid), roicgte om Sifd) ein ^inb<br />

auf iben 2lrmen unb fang leife tiabei. Ein<br />

5Rann roar nic^t gu fe^cn, nut eine ibraune<br />

iel)r magere ©eibirgsgiege, bie aus einem Elmer<br />

frofe unb iieftdnbig nor ^dlte medierte.<br />

,,3)a glofet einen bie lebenbige Slrmut on",<br />

[(^impfte ber hronlie Strold), „aber bie Si^Se<br />

maii)t fiir eine 5Rad)t fott; .bas ift roenigftens<br />

etroas!" Gr gitterte nor ^ufregung. fionge<br />

rouTde er es nid)t me^r tun, oud) nid)t, roenn<br />

er fid) beute ben Sauc^ DOII 3iegenfleifd) fc^Ia=<br />

gen foflte. Seine §dnbe ftanien fteif oor<br />

groftbeulen. „©el) roeg!" fd)oib it)n ber Sleltefte<br />

groi) gur Seite. ,,'SBer bid) fiet)t, hriegl Slngft

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