Fachgruppe III.2 - TES Technische Sicherheit - Bundesanstalt für ...

Die neue europäische Richtlinie 

über ortsbewegliche Druckgeräte 

Was bleibt, was kommt, was geht? 

Jost-Peter Sonnenberg 

BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung 

Berlin, 08. Juni 2010 

Fachgruppe III.2

Transportable Pressure Equipment Directive 

Richtlinie über ortsbewegliche Druckgeräte 

bisher: RL 1999/36/EG = „alte TPED“ 

Fachgruppe III.2 

Folie 2 von 32 

� regelt das Inverkehrbringen, die wiederholte Verwendung und die 

wiederkehrende Prüfung neuer und vorhandener ortsbeweglicher 

Druckgeräte 

(Flaschen, Großflaschen, Druckfässer, ortsbewegliche Tanks, Tank-Container, 

einschließlich derer Ausrüstungsgegenstände) 

� Umsetzung in Deutschland durch die Verordnung über ortsbewegliche 

Druckgeräte (OrtsDruckV) 

ab Ende 2010: „neue TPED“ (bereits vom Europäischen Parlament verabschiedet) 

� viele Inhalte der alten TPED wurden mit Bedacht ins RID/ADR 2011 (mittelbar 

auch ins ADN*) übertragen 

� Neue Inhalte kommen hinzu 

� Neue OrtsDruckV zur Umsetzung ist in Vorbereitung 

* Für ortsbewegliche Druckgeräte (oDG) verweist das ADN auf die Vorschriften des ADR. 

Berlin, 08. Juni 2010, Fachgespräch „ortsbewegliche Druckgeräte“ BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung

Was war eigentlich vor der TPED? 

� nationale Zulassung der Druckgeräte in den einzelnen 

Mitgliedsstaaten 



� somit keine Möglichkeit diese Druckgeräte mit einer nationalen 

Zulassung in der gesamten EU auf den Markt zu bringen 

(Transport und Entleeren war jedoch im ganzen ADR/RID-Raum 

möglich) 

� Wiederkehrende Prüfungen waren nur im Zulassungsland möglich 

� Freiwillig: EWG-Richtlinien für spezielle Druckgefäß-Arten 

Folge: 

Zustand war nicht im Sinne des angestrebten 

Europäischen Binnenmarktes. 


Gründe für die „alte“ europäische TPED 

nur beispielhaft einige wenige: 

� Verbesserung der Sicherheit für ortsbewegliche Druckgeräte 



� Sicherstellen des freien Warenverkehrs bzw. Abbau von 

Handelshemmnissen (europaweit einheitliche Zulassungs- und 

Bauanforderungen, Stichwort: Europäischer Binnenmarkt) 

� Einheitliche Anforderungen für den Betrieb und den Transport 

Diese und weitere Gründe gelten auch für die „neue“ TPED! 


„Alte“ TPED: Bezug zum RID/ADR 

„altes“ RID/ADR (bis 2007) 

Vorschriften für 

� Auslegung 

� Bau 

� erstmalige Prüfung 

� wiederkehrende Prüfung 

(Prüfmethoden, Fristen) 

� Befüllung/Entleerung 

� Beförderung 

� weitere Vorschriften 



„alte“ TPED (RL 1999/36/EG) 

Richtlinie für 

� Inverkehrbringen 

� Neubewertung 

� Wiederholte Verwendung 

� wiederkehrende Prüfung 

(Verfahren) 

� Benannte Stellen 

� Schutzklauselverfahren 

(Umsetzung in D durch OrtsDruckV) 


„Alte“ TPED (RL 1999/36/EG) 



� zu Anforderungen an Auslegung, Bau, Prüfung und wiederkehrender 

Prüfung wurde über die entspr. Rahmenrichtlinien auf das RID/ADR 

verwiesen 

� Anforderungen an benannte/zugelassene Stellen, in Anlehnung an 

den „New Approach“ (RL 1993/465/EWG, Stichwort: -Kennzeichen) 

� Anforderungen an die Verfahren zur Zertifizierung u. Prüfung 

(kompliziertes Modul-System) 

� Einführung abhängig von der Art der Druckgeräte erfolgte 

schrittweise, Übergangsfristen wurden zudem später nochmals 

verlängert 

� Bekanntes Konformitätskennzeichen: (Pi) 

� Wird mittlerweile für alle ortsbeweglichen Druckgeräte europaweit 

angewandt bei Neuzulassungen: nur noch -Druckgefäße in EU 

� existierende oDG ohne dürfen mit Einschränkungen 

weiterverwendet werden (z. B. nur national) 


Warum nun eine neue TPED? 

� neue gemeinsame Rahmenrichtlinie für RID/ADR und ADN 

(RL 2008/68/EG) 

� Anpassung an die neuen Vorschriften für die 

Konformitätsbewertung im RID/ADR 2009/2011 

� „New Legislative Framework“ – Überarbeitung des 

„New Approach“ (VO (EG) Nr. 768/2008: Akkreditierung, 

Marktüberwachung, Erfahrungsaustausche) 

� Die neue TPED soll einfacher und anwenderfreundlicher sein 

(bisheriges Modul-System ist zu kompliziert) 

� Größere Harmonisierung im 

gesamten RID/ADR/ADN-Raum, 

nicht nur innerhalb EU 



altes Modulsystem (Stand: 2001) 

Quelle: G. Mair 


Geltungsbereich der neuen TPED 

� neue ortsbewegliche Druckgeräte (oDG) 



(Druckgefäße, ortsbewegl. Tanks, Tank-Container etc. gemäß RID/ADR, 

einschließlich derer Ausrüstungsgegenstände) 

� „EWG-Flaschen“ (84/525…526…527/EWG) 

� oDG gemäß „alter“ TPED (Pi-gestempelt, auch bereits neubewertete) 

� alte national zugelassene oDG für die Neubewertung 

� Gaskartuschen (gas cartridges) 

jedoch nicht für: 

� alte national zugelassene oDG ohne Neubewertung 

� Druckgeräte gemäß PED (1997/23/EG) 

� einfache Druckbehälter gemäß RL 87/404/EWG 

(selbst wenn einige dieser Druckgeräte durchaus „ortsbeweglich“ sind) 

Hier gilt also: Alles wie gehabt! 


Neu: 1.8.6, 1.8.7 & 1.8.8 RID/ADR 2011 



neue Abschnitte im RID/ADR 2011: 

1.8.6 Administrative Kontrollen für die in Abschnitt 

1.8.7 beschriebenen Konformitätsbewertungen, 

wiederkehrenden und außerordentlichen Prüfungen 

1.8.7 Verfahren für die Konformitätsbewertung und die 

wiederkehrende Prüfung 

1.8.8 Konformitätsbewertungsverfahren für Gaskartuschen 

• Die Abschnitte 1.8.6 und 1.8.7 waren zwar schon im RID/ADR 2009 

vorhanden, mussten bzw. konnten jedoch noch nicht angewandt werden 

(gem. 1.6.2.7 RID/ADR 2009). 

• Für das RID/ADR 2011 kamen weitere zahlreiche Änderungen/ Ergänzungen 

hinzu. 

• Viele Inhalte aus 1.8.6 und 1.8.7 RID/ADR 2011 befanden sich bisher in der 

TPED, wenn auch in deutlich anderer Form (Modul-System). 


1.8.6 &1.8.7 RID/ADR 2011 

Prüfstellen und Konformitätsbewertungsverfahren 

Geltungsbereich der Abschnitte 1.8.6 & 1.8.7 im RID/ADR 2011: 

� UN-Druckgefäße gemäß 6.2.1 und 6.2.2 (freiwillig) 

� Druckgefäße gemäß 6.2.3 und 6.2.4 

� Sonderdruckgefäße gemäß 6.2.5 



� Tanks, Tank-Container, Batterie-Fahrzeuge/-wagen und MEGC 

für Gase, wenn für die UN-Nummer in RID/ADR/ADN Teil 3, 

Tabelle A unter Sondervorschriften TA4 und TT9 angegeben 

Dies entspricht also dem Geltungsbereich der TPED. 

Für die Zukunft ist eine Ausweitung des Geltungsbereiches 

auf andere Umschließungsarten zumindest angedacht! 

Zeitrahmen ungewiss… 


1.8.6.1 Zulassung von Prüfstellen 

1.8.6.2 Betriebliche Pflichten 

Pflichten/Befugnisse der zuständigen Behörde 

� Benennung von Prüfstellen oder selbst Prüfstelle 

� Überwachung der Prüfstellen (1.8.6.6) 

Aufgaben/Pflichten der Prüfstellen 

� Durchführen von Konformitätsbewertungsverfahren 

� Beachten der Vorschriften in den Kapiteln 4 und 6 

� Maßnahmen ergreifen bei Verstoß gegen Kapitel 4 und 6 




Typen von Prüfstellen 

Verfahren entsprechende Stelle 

Baumusterzulassung 

1.8.7.2 RID/ADR 

Überwachung der Herstellung 

1.8.7.3 RID/ADR 

Erstmalige Prüfung 

1.8.7.4 RID/ADR 

Wiederkehrende Prüfung 

1.8.7.5 RID/ADR 



Berlin, 08. Juni 2010, Fachgespräch „ortsbewegliche Druckgeräte“ BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung 

Xa 

Xa oder IS 

Xa oder IS 

Xa oder Xb oder IS 

Xa: Typ A akkreditierte Prüfstelle (gem. EN ISO/IEC 17020) nach 1.8.6.8 RID/ADR 2011 

Xb: Typ B akkreditierte Prüfstelle (gem. EN ISO/IEC 17020) nach 1.8.6.8 RID/ADR 2011 

IS: Prüfdienst unter Überwachung einer Typ A akkreditierten Prüfstelle

1.8.6.4 Übertragung von Prüfaufgaben 



falls Subunternehmer oder Zweigniederlassungen beteiligt werden: 

� Einbeziehung in Akkreditierung der Prüfstelle 

� Xa-Prüfstelle muss beauftragte Stellen überwachen 

� Zuständige Behörde muss informiert sein 

� Prüfstelle ist verantwortlich 

� Konformitätsbewertungsverfahren dürfen nicht komplett übertragen 

werden 

� Zertifikate stellt Prüfstelle aus 

� Antragsteller muss zustimmen 

� Berichte und sonstige Unterlagen müssen von der Xa-Prüfstelle 

selbst aufbewahrt werden 


1.8.6.5 Informationspflichten Prüfstellen 

Informationen der Prüfstelle an die zuständige Behörde: 

� jede Ablehnung, Einschränkung oder Zurückziehung einer 


� alle eingetretenen Umstände, die das Tätigkeitsfeld oder die 

Bedingungen für die Zulassung als Prüfstelle betreffen 



� Beantwortung aller Anfragen die im Zusammenhang mit 

Gefahrguttransportkontrollen oder mit der Zulassung als Prüfstelle 

stehen 

� Beantwortung von Anfragen die im Zusammenhang mit der 

Konformitätsbewertung oder anderen Tätigkeiten als Prüfstelle 

stehen, einschließlich der Übertragung von Aufgaben an Dritte. 


1.8.6.8 Anforderungen an die Prüfstelle 

� Geeignetes, geschultes, sachkundiges Personal 

� Personal eingebunden in eine Organisationsstruktur 

� Zugang zu geeigneten Einrichtungen und Ausrüstung 

� Unabhängigkeit, frei von Weisungen 

� Verschwiegenheit 

� Klare organisatorische Trennung von anderen Aufgaben 

� Dokumentiertes Qualitätssicherungssystem 

� Sicherstellen der Prüfungen entsprechend der Normen 

� Wirksames und geeignetes Berichts- und Aufzeichnungssystem 

� Akkreditierung gemäß EN ISO/IEC 17020:2004 




Akkreditierung gem. EN ISO/IEC 17020:2004 



� Durchführung der Akkreditierung durch die neugegründete DAkkS 

� Zulassung/Notifizierung durch ZLS ist dennoch erforderlich 

� Gegenüber der ZLS muss die erfolgreiche Akkreditierung 

regelmäßig nachgewiesen werden 

� Die ZLS meldet die zugelassenen Xa- und Xb-Prüfstellen der 

europäischen Kommission in Brüssel 

� Die Kommission veröffentlich die Adressen der Xa- und Xb- 

Prüfstellen auf ihrer Homepage 

http://www.dakks.de 


1.8.7 RID/ADR 2011 

Regelungen zu den Verfahren 

� zur Konformitätsbewertung 

� zur Überwachung der Herstellung 

� zur erstmaligen und wiederkehrenden Prüfung 

Antrag auf 

� Baumusterzulassung gemäß 1.8.7.2 

� Überwachung der Herstellung gemäß 1.8.7.3 

� erstmalige Prüfung gemäß 1.8.7.4 



� wiederkehrende und außerordentliche Prüfung gemäß 1.8.7.5 

muss vom Antragsteller bei einer zuständigen Behörde, 

deren Beauftragten oder einer zugelassenen Prüfstelle seiner 

Wahl eingereicht werden. 


1.8.7.2 Baumusterzulassung 

Pflichten des Antragstellers: 

� Zurverfügungstellung repräsentativer Muster 

� bzw. bei Tanks Zugang zum Ausgangsbaumuster gewähren 



Pflichten der Prüfstelle (gem. 6.2.3.6.1 nur Xa-Prüfstelle zulässig): 

� Begutachtung der technischen Unterlagen 

� Untersuchungen und Prüfungen durchführen 

� Werkstoffbescheinigungen überprüfen 

� Arbeitsverfahren und Qualifikation des Personals zur Herstellung 

dauerhafter Verbindungen überprüfen 

� Vereinbarung von Prüfort und Prüfeinrichtungen (für Prototypen) 

� Die Prüfstelle muss für den Antragsteller einen 

Baumusterprüfbericht ausstellen. 


1.8.7.3 Überwachung der Herstellung 


� Sicherstellung dass Produkt in Übereinstimmung mit 




� Sicherstellung eines Herstellungsprozesses gemäß ADR/RID/ADN und 


Pflichten der Prüfstelle (gemäß 6.2.3.6.1 Xa- oder IS-Prüfstelle): 

� Überprüfung der technischen Unterlagen 

� Überprüfung Herstellungsprozess 

� Kontrolle von Werkstoffbescheinigungen und Rückverfolgbarkeit von 

Werkstoffen 

� Qualifikation des Personals zur Herstellung dauerhafter Verbindungen 

überprüfen 

� Vereinbarung eines Ortes für Untersuchungen und Prüfungen 

� Dokumentieren der Begutachtungen 


1.8.7.4 Erstmalige Prüfung 


� Kennzeichen gemäß ADR/RID/ADN anbringen 

� Zurverfügungstellung technischer Unterlagen 



Pflichten der Prüfstelle (gemäß 6.2.3.6.1 Xa-Prüfstelle oder IS-Prüfdienst): 

� Überprüfung ob Übereinstimmung mit Baumusterzulassung und Vorschriften 

des ADR/RID/ADN 

� Bescheinigungen der Bedienausrüstungen verifizieren 

� Detaillierten Bericht über die erstmalige Prüfung für den Antragsteller 

anfertigen 

� Schriftliche Bescheinigung über die Konformität der Herstellung ausstellen, 

Konformitätskennzeichen anbringen 

Gruppenbescheinigungen bzw. -berichte sind erlaubt. 

Bestimmte Mindestangaben sind erforderlich. 


1.8.7.5 Wiederkehrende Prüfung 



Pflichten der Prüfstelle (gemäß 6.2.3.6.1 Xa-, Xb- oder IS-Prüfdienst): 

� Identifizierung und Übereinstimmung mit Unterlagen prüfen 

� Inspektionen selbst durchführen oder den Prüfungen zumindest 

beiwohnen zur Überwachung der Vorschriften 

� Berichte über die Ergebnisse der Prüfungen ausstellen; auch 

Gruppenberichte bzw. -protokolle sind erlaubt 

� Sicherstellung der Anbringung eines Kennzeichens 


1.8.7.6 IS-Prüfdienst 

Pflichten des Antragsstellers (betriebseigener Prüfdienst; IS): 

� Einrichtung eines Prüfdienstes mit QS 

� Sicherstellung QS 

� ausgebildetes und sachkundiges Personal einsetzen 

� eingetragenes Kennzeichen der Xa-Prüfstelle an oDG anbringen 

Pflichten der Prüfstelle (gemäß 6.2.3.6.1: Xa-Prüfstelle): 

� Durchführung eines Audits, regelmäßige Nachprüfungen >2x pro Jahr 

� Genehmigung für IS erteilen (höchstens für 3 Jahre), entziehen oder 

aussetzen 

� Nachprüfung der Produktprüfungen 

� Bevollmächtigung der IS zur Anbringung des Prüfzeichens 

� Berechtigung zur Verlängerung der Genehmigung der IS 

� sachkundige Auditoren müssen vorhanden sein 




1.8.7.7 Unterlagen 

Pflichten des Antragsstellers und der Prüfstellen in Bezug auf die 

Zurverfügungstellung von vollständigen Unterlagen für die 

� Baumusterzulassung 

� Überwachung der Herstellung 

� erstmalige Prüfung 

� außerordentliche Prüfung 

� Bewertung von betriebseigenen Prüfdiensten 

Hersteller und Prüfstelle müssen Baumusterzulassungen, 

einschließlich technischer Dokumentation, 

für mindestens 20 Jahre aufbewahren (1.8.7.1.5 RID/ADR 2011). 




„Neue“ TPED: Bezug zum RID/ADR 

„neues“ RID/ADR (ab 2011) 

Vorschriften für 

� Auslegung 

� Bau 

� Prüfstellen zur Konformitätsbewertung 

� Prüfstellen für die wiederkehrende 

Prüfung 

� Verfahren zur Konformitätsbewertung 

(Baumusterprüfung, erstmalige Prüfung) 

� Verfahren zur Wiederkehrenden Prüfung 

(Prüfmethoden, Fristen und Verfahren) 

� Befüllung/Entleerung 

� Beförderung 

� weitere Vorschriften 

technik-/verfahrensbezogen 



„neue“ TPED (RL 2010/…/EU) 

Richtlinie für 

� das Inverkehrbringen von oDG 

� die Verbesserung der Sicherheit und 

Freizügigkeit von oDG 

� die Pflichten der Wirtschaftsakteure 

� das Konformitätszeichen 

� Anforderungen an Behörden und 

Prüfstellen 

� Schutzklauselverfahren 

� Marktüberwachung 

(Umsetzung in D durch Novellierung 

der OrtsDruckV notwendig!) 

markt-/produktbezogen 


Zeitplan TPED-Vorschlag: 

� Im Sept. 2009 hat die Gemeinsame Tagung den Änderungen in 

den Kapiteln 1.8.6 und 1.8.7 zugestimmt und somit die letzten 

Hürden für eine neue TPED aus dem Weg geräumt. 

� Dem Vorschlag wurde Anfang Mai 2010 vom EP zugestimmt. 



� Er müsste aktuell also dem Rat der EU zur Entscheidung vorliegen. 

(geht hoffentlich in 1. Lesung durch) 

� Die neue TPED wird also rechtzeitig vor 2011 in Kraft treten, damit 

sie im EU-Raum in Kombination mit dem neuen RID/ADR/ADN 

2011 ihre Wirkung entfalten kann. 

� Umsetzungen in das nationale Recht in den Mitgliedstaaten 

(in D: neue OrtsDruckV) muss bis 31. Juni 2011 erfolgen. 

Anmerkung: Inzwischen ist die neue TPED verabschiedet (RL 2010/35/EU) 


Bedeutung für die jeweiligen Akteure 

Eigentümer, Verwender: 



� vorhandene TPED-Druckgeräte ( -gestempelt) dürfen weiter verwendet werden 

� Neubewertung alter nationaler Druckgeräte ist weiterhin möglich 

Hersteller: 

� Baumusterzulassung gilt zukünftig nur für 10 Jahre, danach ist eine Erneuerung zu 

beantragen; (betrifft nur den Bau neuer Druckgefäße gemäß dieser Zulassungen, 

Weiterverwendung nicht betroffen) 

� kein kompliziertes Modulsystem mehr 

� leicht veränderte/erweiterte Pflichten gegenüber den Prüfstellen/den Behörden 

Prüfstellen: 

� “Benannte Stellen” werden zu “Xa-Prüfstellen”, Aufgaben ähnlich 

� “zugelassene Stellen” (unabhängig) werden zu “Xb-Prüfstellen” 

� “zugelassene Stellen” (Unternehmensprüfstellen) werden zu “IS-Prüfdiensten” 

� Akkreditierung gemäß EN ISO/IEC 17020:2004 ist notwendig 

� Notifizierung durch ZLS (bei vorliegender Akkreditierung) 


Übersicht der Fristen und Termine 

TPED 

• 01. Juli 2011: Inkrafttreten, keine Übergangsfrist! 

• Veröffentlichung sehr wahrscheinlich noch in 2010 (RL 2010/XX/EU) 

• bis 01. Juli 2011: Umsetzung durch deutsche OrtsDruckV notwendig 

• bis 01. Januar 2012: neue Notifizierungen für Prüfstellen 

• bestehende TPED-Leitlinien werden überprüft (Rückzug bzw. Anpassung) 



RID/ADR 2011 

• 01. Januar 2011: Inkrafttreten 

• bis 30. Juni 2011: allgemeine Übergangsfrist 

• konsolidierte Fassung liegt noch nicht vor 

• deutsche Umsetzung durch Überarbeitung der deutschen GGVSEB notwendig 

Baumusterzulassungen/Zertifikate 

• aktuell nur noch bis 31. Dezember 2011 auszustellen 

• Zurückziehen exist. Baumusterzulassungen/Zertifikate ab 01. Januar 2012 

• Zukünftig nur noch für 10 Jahre auszustellen 

• bei Modul B1-Zertifikaten: Baumusterzulassung benötigt ab 01. Januar 2012 


Marktüberwachung 



Der Marktüberwachung kommt in der neuen TPED eine größere Bedeutung zu: 

� Verweis auf VO (EG) Nr. 765/2008 zur Akkreditierung und Marktüberwachung 

� Marktüberwachung gemäß neuer TPED bezieht sich auf den gesamten 

Lebenszyklus (geht sogar über VO (EG) Nr. 765/2008 hinaus) 

� Pflichten der verschiedenen Wirtschaftsakteure zur Information/Kooperation 

� Informationspflicht der MÜ-Behörde an die EU-Kommission 

� zunächst Maßnahmen durch die verursachenden/beteiligten Wirtschaftsakteure 

(Rückrufaktionen, Zurückziehen vom Markt, etc.) 

� erst wenn dies nicht wirkt oder Gefahr in Verzug: Maßnahmen der MÜ-Behörde 

(Bußgelder, Beschlagnahmung etc.) 

� Durchführen von Maßnahmen durch MÜ-Behörde aufgrund von Meldungen aus 

anderen Mitgliedsstaaten 

� Berücksichtigung auch von vollständig normenkonformen Druckgeräten, die 

dennoch ein unvorhergesehenes Risiko für Mensch oder Umwelt darstellen 

Die Umsetzung der Marktüberwachung in D ist Gegenstand aktueller Beratungen. 

Diese Regelungen werden speziell die Zuständigkeiten betreffen (Bund/Länder). 


Sonstige Änderungen RID/ADR 2011/13 

Änderungen unabhängig von der TPED (auszugsweise): 



� Ausführliche RID/ADR-weite Regelungen für LPG-Flaschen mit einer 

15-jährigen Prüffrist ab 2011 (neu in P 200: (10) v(2) und (12)): 

� spezielle Kennzeichnung mit “P15Y” 

� nur Abfüller mit QS sind für “P15Y”-Flaschen zugelassen 

� spezielle Pflichten für Eigentümer, zuständige Behörde etc. 

� nur “high quality” LPG zugelassen (zur Vermeidung von Korrosion) 

� Übergangsfrist für alte nationale Systeme für 15 Jahre Prüffrist 

� einige dieser Regelungen sollen für LPG-Flaschen mit 10-jähriger 

Prüffrist übernommen werden (noch in Abstimmung) 

� Langfristig sind 15 Jahre Prüffrist auch für andere Druckgefäße geplant 

(2013, 2015?). Arbeitsgruppe hierzu ist in Vorbereitung. 


Einfacher? Besser? Ein Fazit. 



Auf jeden Fall anders: 

• Modulsystem ist nicht mehr vorhanden: Einfacher! 

• Vorschriften für Bau und Verfahren in einem Regelwerk: Übersichtlicher! 

• Nur noch binnenmarktbezogene Regelungen in der TPED: Konsequenter! 

• Klarere Regelungen der Verantwortlichen in der TPED: Rechtssicherer! 

• Regelungen zur aktiven Marktüberwachung: Sicherer! 

• Fachliche Konformitätsbewertungsarbeit: nahezu unverändert! 

• Verwender weitgehend unbeeinträchtigt: Verbraucherfreundlich! 

• gilt weiterhin und wird bleiben: Konsistent! 

Die genannten Adjektive müssen ihre Berechtigung 

in der Praxis noch unter Beweis stellen. 

Dem gegenüber steht: 

• Bürokratischer Aufwand für Prüfstellen und Hersteller 

(neue Akkreditierung, Umstellung des Systems, der Unterlagen/Vordrucke) 


Fragen/Diskussion

Fachgruppe III.2 - TES Technische Sicherheit - Bundesanstalt für ...

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