Erpel am Rhein Von der alten Herrlichkeit Erpel am ... - Rheinkiesel
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Königswinter<br />
»Die Hauptsache,<br />
daß gute Bil<strong>der</strong><br />
gemalt werden«<br />
Vor vierzig Jahren verstarb nach einem sehr bewegten,<br />
streckenweise entsagungsvollem Leben <strong>der</strong> Maler Carlo<br />
Mense in Königswinter. Karl Josef Klöhs zeichnet ein Bild<br />
des Künstlers, dessen Werke im Dritten Reich als »Entartete<br />
Kunst« gebrandmarkt wurden.<br />
»Ich bin geboren in <strong>Rhein</strong>e in<br />
Westfalen. Da ich in Köln a. Rh.<br />
aufwuchs und bis jetzt mein Elternhaus<br />
dort war, fühle ich<br />
mich als Kölner. Fühle mich<br />
stolz als <strong>der</strong> 361. <strong>der</strong> 360 Kölner<br />
Künstler, die sich kürzlich auf<br />
einer kunstunterstützenden Vers<strong>am</strong>mlung<br />
eingefunden haben<br />
sollen. – Ich lernte viel an <strong>der</strong><br />
Düsseldorfer Akademie bei Jansen,<br />
in Berlin bei Corinth, in<br />
Weimar, in Florenz. Ascona im<br />
Tessin wurde meine südliche<br />
Heimat. Bil<strong>der</strong>, die die hohen<br />
Herren des Kölner Kunstvereins<br />
refüsierten, k<strong>am</strong>en dann zuerst<br />
auf die Son<strong>der</strong>bund-Ausstellung<br />
in den »Blauen Reiter«-Saal. Die<br />
von mir mit Aug. Macke veranstaltete<br />
rheinische Expressionisten-Ausstellung<br />
in Düsseldorf<br />
hatte gar keinen Erfolg ...<br />
Rußland war so schön, daß ich<br />
Gott danke den Krieg mitgemacht<br />
zu haben, nur dort gibt es<br />
Wäl<strong>der</strong>, Menschen, Tiere, Dörfer<br />
von Ewigkeit her!<br />
18 • rheinkiesel September 2005<br />
Nun lebe ich in Köln-Bonn und<br />
versuche Bil<strong>der</strong> zu malen ...<br />
Was sonst um mich vorgeht<br />
interessiert mich wenig, und an<strong>der</strong>e<br />
noch weniger, ist ja immer<br />
dasselbe. Die Hauptsache, daß<br />
gute Bil<strong>der</strong> gemalt werden, wer<br />
dies nun zufällig tut, ist Nebensache.«,<br />
schrieb Carl Mense im<br />
Oktober 1920.<br />
Unbeschwert war <strong>der</strong> <strong>am</strong> 13. Mai<br />
1886 als sechstes von insges<strong>am</strong>t<br />
acht Kin<strong>der</strong>n geborene Carl<br />
Mense in einer wohlhabenden<br />
Kaufmannsf<strong>am</strong>ilie aufgewachsen.<br />
1891 zog die F<strong>am</strong>ilie in die<br />
Domstadt. Hier besuchte Carl,<br />
<strong>der</strong> ein ausgezeichneter Klavierspieler<br />
gewesen sein soll, das<br />
Gymnasium und begann nach<br />
<strong>der</strong> »Mittleren Reife« eine kaufmännische<br />
Lehre in Erfurt.<br />
Dann rief ihn für ein Jahr das<br />
Militär nach Köln-Riehl zur<br />
Feldartillerie ehe Mense schließlich<br />
Kunst studierte.<br />
1911 zurück in Köln beteiligte<br />
er sich an seiner ersten Ausstel-<br />
Im Dritten Reich Schöpfer »Entarteter Kunst«:<br />
Der »<strong>Rhein</strong>ische Expressionist« Carlo Mense<br />
lung »Kölner-Künstler« im Wallraf-Richartz-Museum.<br />
Hier lernte<br />
er vermutlich Franz M. Jansen,<br />
Olga Oppenheimer und<br />
Emmy Worringer kennen und<br />
schloß sich <strong>der</strong> avantgardistischen<br />
»Cölner Sezession« und<br />
dem »Gereonsclub« an.<br />
Im Sommer 1912 bereicherte<br />
Carl Mense mit zwei Bil<strong>der</strong>n die<br />
Son<strong>der</strong>bund-Ausstellung in Köln.<br />
Bis zum Ausbruch des Ersten<br />
Weltkriegs schlossen sich u.a. die<br />
Teilnahme an <strong>der</strong> Bonner Ausstellung<br />
»<strong>Rhein</strong>ische Expressionisten«<br />
und Herwarth Waldens