nein, danke! ich bin grade auf diät! - sechs3
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BÜCHER, FILME UND MUSIK<br />
Warum n<strong>ich</strong>t einfach mal<br />
einfach?<br />
The xx – Coexist<br />
Das Londoner Trio „The xx“, das 2009 – noch zu viert – mit<br />
ihrem selbstbenannten Debütalbum eine große Überra-<br />
schung in UK war, hat mit dem Album „Coexist“ eine wür-<br />
dige Nachfolge veröffentl<strong>ich</strong>t.<br />
Ihrem Stil, der tiefgängigen Einfachheit, sind sie zum Glück<br />
treu geblieben. Mit Gitarre, Bass, Drumcomputer und den<br />
zwei Gesangsstimmen ist die instrumentale Besetzung sehr<br />
schl<strong>ich</strong>t gehalten, doch verstehen s<strong>ich</strong> Romy Madley Croft<br />
(Gitarre, Gesang), Oliver Sim (Gesang, Bass) und Jamie<br />
Smith (Drumcomputer) bestens dar<strong>auf</strong>, aus wenig Werkzeu-<br />
gen, mit Zurückhaltung und Minimalismus, geheimnisvolle<br />
Klänge zu erschaffen, die einen eigenen xx-Kosmos zu<br />
kreieren vermögen.<br />
Klingen vielle<strong>ich</strong>t beim ersten Anhören viele Stücke sehr<br />
ähnl<strong>ich</strong>, was der Besetzung geschuldeten, mangelnden Viel-<br />
seitigkeit hins<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong> Instrumenten und Stimmen zu-<br />
zuschreiben ist, so öffnen s<strong>ich</strong> die Melodien und Beats<br />
zusehends. Doch es ist und bleibt das Metier von „The xx“<br />
Musik für ruhige, nachdenkl<strong>ich</strong>e Momente zu machen. Mit<br />
Romantik, Intimität und<br />
Aggression<br />
Maximo Park – The National Health<br />
Maximo Park sind wahrl<strong>ich</strong> keine Newcomer. Bereits 2003 in<br />
Newcastle gegründet, veröffentl<strong>ich</strong>ten sie 2004 ihre erste<br />
Single und haben jetzt mit „The National Health“ ihren vierten<br />
Longplayer herausgebracht.<br />
Mit dieser aktuellen Scheibe nimmt Maximo Park ein klein<br />
wenig Abstand zum reinen Indie-Rock, dem sie, wenn auch<br />
teils sehr eigenständig interpretiert, ihren Erfolg ver<strong>danke</strong>n.<br />
Mitunter mischt s<strong>ich</strong> nun zusehends Poppiges und Elek-<br />
tronisches in ihr Songwriting, was dem Ganzen aber gerade-<br />
zu eine neue und bemerkenswerte Würze gibt. Die wider-<br />
sprüchl<strong>ich</strong>e Mischung aus Komplexität und Einfachheit, aus<br />
leisen und aggressiven Tönen, macht den Maximo Park-<br />
Sound noch einzigartiger denn je.<br />
Beginnend mit „When I Was Wild“ kommt man dank Stre<strong>ich</strong>-<br />
ern und Piano schnell zur Fehleinschätzung, dass sie mit<br />
wenig Aufwand, aber viel Wirkung. Und dies ist ihnen ein<br />
weiteres Mal eindrucksvoll gelungen. Alle 11 Tracks kön-<br />
nen für s<strong>ich</strong> begeistern, besonders hervorzuheben sind den-<br />
noch „Angels“, „Reunion“, „Swept Away“ und „Our Song“.<br />
„Coexist“ ist ein wunderbar sphärisches und nachdenkli-<br />
ches Stück Musik, das für diese trübe Jahreszeit geradezu<br />
prädestiniert ist. Viel Spaß beim (wiederholten) Reinhören.<br />
88 <strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013<br />
CS<br />
diesem Song ihren Abschied von den wilden Zeiten nehmen,<br />
aber schon beim zweiten Stück, und mit steigendem Tempo,<br />
ist die Welt dann wieder in Ordnung und MP in ihrem Ele-<br />
ment. Große Musik zum Thema Liebe und Leben, poetisch<br />
vorgetragen, mal ruhig und melancholisch, mal rockig und<br />
tanzbar. Maximo Park haben s<strong>ich</strong> vielle<strong>ich</strong>t n<strong>ich</strong>t neu erfun-<br />
den, aber offens<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong> zu s<strong>ich</strong> selbst gefunden. Denn über-<br />
zeugender, natürl<strong>ich</strong>er und unerzwungener hat Maximo Park<br />
bisher n<strong>ich</strong>t geklungen. CS