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green technology - Verantwortung Zukunft

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App laden, Produkt scannen und Klimawirkung neutralisieren<br />

Die Online- und mobile Plattform Get-neutral verbindet Unternehmen und Verbraucher für<br />

nachhaltigen Konsum<br />

Von Dr. Philipp Scheib<br />

„Ein Caffè Latte in der Pause: macht<br />

Lena und Marie glücklich. Macht 500<br />

Gramm CO .“ .“ .“ So beginnt das kurze Video<br />

2<br />

auf www.get-neutral.com. Schnell wird<br />

klar: Wir alle tragen zum Klimawandel<br />

bei. Privater Konsum verursacht fast die<br />

Hälfte der weltweiten Treibhausgasemis-<br />

Treibhausgasemis-<br />

sionen. Die wenigsten Verbraucher<br />

wissen das. Was man dagegen tun kann,<br />

ohne auf den geliebten Caffè Latte zu<br />

verzichten, wissen noch weniger.<br />

Beides will Get-neutral ändern. Das<br />

Start-up macht Verbrauchern den<br />

CO -Fußabdruck ihres täglichen Lebens<br />

2<br />

deutlich – und bietet zugleich die Chan-<br />

ce, diesen Fußabdruck wieder etwas zu<br />

verkleinern. Das Ganze spielerisch und<br />

kostenlos. Die Idee: Jedes Get-neutral-<br />

Get-neutral-<br />

Mitglied erfasst beliebige Produkte<br />

und „neutralisiert“ diese dann.<br />

Die Neutralisierung erledigt Get-neut- Get-neutral,<br />

indem weltweit Klimaschutz-<br />

Seite 22 //<br />

projekte unterstützt werden. Dazu<br />

zählten etwa ein Projekt zum Bau von<br />

lokalen Biogasanlagen des WWF Nepal<br />

oder Windkraftanlagen in Indien.<br />

Finanziert wird die Neutralisierung<br />

von Unternehmen, denen Klimaschutz<br />

wichtig ist.<br />

Mittel für Klimaschutzprojekte<br />

Mit ihrer Geschäftsidee wollen die<br />

Jungunternehmer Geld aus der Indust- Industrie<br />

für Klimaschutzprojekte mobilisie-<br />

ren. Das ist dringend nötig: Sowohl für<br />

Klimaschutzprojekte unter dem Dach<br />

der UN (Clean Development Mecha-<br />

nism) als auch für freiwillige Projekte<br />

wird händeringend nach Finanziers ge-<br />

sucht. Solche Projekte gibt es reichlich.<br />

Unter dem Dach der UN-Klimarahmen-<br />

UN-Klimarahmenkonvention<br />

wurden Tausende von Projekten<br />

registriert, die Klimagase redu-<br />

zieren. Daneben gibt es eine Vielzahl<br />

freiwilliger Initiativen.<br />

Einen Erkenntnismangel in der Fach- Fachwelt<br />

gibt es nicht. Dass privater Konsum<br />

einen signifi kanten Anteil an Treib-<br />

hausgasemissionen hat, wurde bereits<br />

von zahlreichen Initiativen thematisiert.<br />

Die bisherigen Instrumente zur Emissi- Emissi-<br />

onsminderung greifen aber nur bedingt.<br />

Beispielsweise ist das Emissionshan-<br />

Emissionshan-<br />

delssystem der EU (EU-ETS) an sich ein<br />

mächtiges Werkzeug für den Klima-<br />

schutz – bei verfallenden CO CO2 -Preisen<br />

in der Finanzkrise tut es sich jedoch<br />

schwer, Anreize für Emissionsminderun-<br />

gen zu setzen.<br />

Verbraucher denken grün<br />

Damit die Idee funktioniert, müssen<br />

zwei Partner mitspielen – Unternehmen<br />

und Verbraucher. Die Zeichen dafür<br />

stehen gut. Die Endkonsumenten sind<br />

nicht nur abstrakt am Klimaschutz inte-<br />

ressiert, sondern auch bereit, etwas<br />

dafür zu tun. Get-neutral hat in einer<br />

Ausgabe 3-2012 // Aus der Praxis<br />

Nominiert für den<br />

Onlineumfrage im November 2011<br />

mit 1.030 Teilnehmern ermittelt, dass<br />

82 Prozent der befragten Personen<br />

bereit wären, für nachweislich klimaver-<br />

träglichere Produkte des täglichen<br />

Bedarfs einen Aufpreis zu zahlen. Eben- Ebenso<br />

wünschen sich Kunden mehr Informationen<br />

zur Klimawirkung von Kon-<br />

sumgütern. Dieses Interesse bedient<br />

Get-neutral. Verbraucher bekommen<br />

über die Get-neutral-App eine Vorstel-<br />

lung über die Klimawirkung ihres<br />

persönlichen Konsums. Zahlreiche Rück-<br />

meldungen von Nutzern zeigen, dass<br />

allein schon diese Information zum<br />

Nachdenken anregt und Konsum- Konsum-<br />

gewohnheiten positiv beeinfl usst.<br />

Um eine möglichst breite Gruppe von<br />

Menschen zu erreichen, setzt Get-neutral<br />

auf die Dynamik sozialer Netzwerke und<br />

spielerische Belohnung für alle, die mit-<br />

machen. Nutzer sammeln durch ihre<br />

Aktionen Klimapunkte. Unternehmen

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