green technology - Verantwortung Zukunft

„Regelrechte Goldgräberstimmung“
Zur Rolle der Solarenergie im Energiemix der Zukunft
Von Thilo Kinkel
Der Kampf gegen den Klimawandel und der
gleichzeitig steigende Energiebedarf gehören
zu den zentralen Herausforderungen des 21.
Jahrhunderts. Denn die Temperaturen steigen
weltweit, und Experten gehen davon aus, dass
der Energiebedarf im Jahr 2030 um 40 Prozent
höher sein wird als heute. Angesichts der
knapper werdenden fossilen Energieressourcen
bleibt daher nur der Weg zu alternativen
Energien.
In Deutschland scheint die Rechnung aufzugehen.
Bereits zu Pfingsten wurde ein neuer
Rekord gemeldet. Die Solarstromproduktion
erreichte eine Gesamtleistung von rund 22.000
Megawatt – das entspricht laut IWR der
Leistung von mehr als 20 Atomkraftwerken.
Solarstrom nimmt vor allem durch seine hohe
Verfügbarkeit im anvisierten Energiemix der
Zukunft eine zentrale Rolle ein. Sonnenkollektoren
benötigen nichts weiter als Sonnenlicht
für die Stromerzeugung und können so welt-
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weit Energie generieren. Auch in puncto Umwelt
und Emissionsreduzierung überzeugt die
Photovoltaik (PV). Nicht nur die Energieproduktion
ist umweltfreundlich, sondern auch
die Produktion der Solarmodule entspricht
mittlerweile höchsten Ansprüchen.
Dezentrale Erzeugung
Außerdem kann PV-Solarenergie praktisch
überall erzeugt werden, auch mitten in dicht
besiedelten städtischen Zentren. Als dezentrale
Energiequelle entlasten Photovoltaikanlagen
so die Fernübertragungsnetze für
Strom. Kohlenstoff- oder Wasserkraftwerke
hingegen befinden sich oft weit vom Verbrauchsort.
Ohne dezentrale Energieerzeugung
wären Investitionen in den Ausbau der
Infrastruktur in Millionenhöhe nötig.
Darüber hinaus wird PV-Solarstrom gerade
dann erzeugt, wenn in den meisten Märkten
Bedarfsspitzen auftreten: während des Tages.
Schon heute senkt die Photovoltaik so zu
Spitzenlastzeiten den Strompreis erheblich.
Solarstrom ist also bestens geeignet, in
Spitzenzeiten Emissionen zu senken.
Eine Verunsicherung im Markt entsteht durch
die scheinbar ununterbrochenen Diskussionen
über die Solarförderung beziehungsweise
deren Kürzungen. Die Subventionierung erneuerbarer
Energien wurde als Starthilfe ins
Leben gerufen, um ein Etablieren alternativer
Energieressourcen zu gewährleisten, auf die
unsere Wirtschaft in den nächsten Jahrzehnten
angewiesen ist. Von Anfang an war eine
schrittweise Reduzierung dieser Subventionierung
vorgesehen, da die Preise für die
Energiesysteme durch technische Weiterentwicklung
und den Skaleneffekt durch Massenproduktion
von Systemen ebenfalls sinken.
Auch bei der Solarenergie sind sinkende Subventionen
also sinnvoll. Wichtig ist aber für
alle, die eine Solaranlage kaufen oder in ein
Projekt investieren wollen, eine Planungssi-
Ausgabe 3-2012 // Aus der Praxis
cherheit ohne abrupte Kurswechsel und rückwirkende
Änderungen, die die aktuelle Verunsicherung
in vielen Märkten auslösen.
Laut einer im Mai 2012 aktualisierten Studie
des Fraunhofer-Instituts liegen die Stromgestehungskosten
für Solarenergie nicht nur in
Regionen mit sehr hoher Sonneneinstrahlung,
sondern auch in Deutschland bereits heute
unterhalb des Endkundenstrompreises.
Gleichzeitig wurde 2012 erstmals die deutsche
Einspeisevergütung für Solarstrom unter
den Strombezugspreis gelegt (bei Anlagen
unter 40 Kilowatt Peak). Bereits 2015 wird die
Solarenergie nach Expertenmeinungen die
Kosten für konventionelle Energiegewinnung
in den meisten Strommärkten der Welt unterbieten
können.
Der Trend geht in Richtung Qualität
Die Subventionierung der erneuerbaren Energien
hat ihr Ziel, eine schnelle Annäherung an