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Institut für Innovation und Beratung an der Evangelischen ...

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P RAXISFORSCHUNG � O RGANISATIONSENTWICKLUNG � W EITERBILDUNG<br />

3.5 Entwicklungen <strong>der</strong> Fälle<br />

Die Ehrenamtseinsätze wurden unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em mit dem Ziel begonnen, in den Familien<br />

insbeson<strong>der</strong>e die Situation <strong>für</strong> das Kind bzw. die Kin<strong>der</strong> zu verän<strong>der</strong>n. Zu den<br />

positiven Verän<strong>der</strong>ungen in den Familien ist zu nennen, dass alle Kin<strong>der</strong>, die durch<br />

eine ehrenamtliche Helferin betreut wurden, eine neue Bezugsperson <strong>für</strong> sich gewinnen<br />

konnten. In vielen Fällen entwickelten Helferinnen <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong> schnell eine vertraute<br />

Beziehung zuein<strong>an</strong><strong>der</strong>. In einigen Fällen sind sogar Fre<strong>und</strong>schaften bzw.<br />

Patenschaften entst<strong>an</strong>den.<br />

Die Entlastung <strong>der</strong> Eltern war in allen Ehrenamtseinsätzen ebenfalls ein vor<strong>der</strong>gründiges<br />

Ziel, welches auch erreicht wurde. Für die Entlastung <strong>der</strong> Eltern sorgten die<br />

Helferinnen dadurch, dass sie Aufgaben wie Freizeitgestaltung <strong>und</strong> Hausaufgabenbetreuung<br />

übernahmen. Durch die Helferinnen konnten die Kin<strong>der</strong> außerdem einen<br />

Einblick in das vielfältige Spektrum <strong>der</strong> möglichen Freizeitaktivitäten gewinnen o<strong>der</strong><br />

erfahren, wie m<strong>an</strong> sinnvoll durch einfache Mittel seine Freizeit gestalten k<strong>an</strong>n. In <strong>der</strong><br />

Familie, in <strong>der</strong> eine Verbesserung <strong>der</strong> Beziehung zwischen den zwei Brü<strong>der</strong>n <strong>an</strong>gestrebt<br />

werden sollte, konnte auch eine positive Bil<strong>an</strong>z gezogen werden. Die Brü<strong>der</strong><br />

näherten sich durch die gemeinsame, begleitete Freizeitgestaltung wie<strong>der</strong> <strong>an</strong> <strong>und</strong><br />

machten gemeinsam schöne, aufregende <strong>und</strong> nicht zuletzt verbindende Erfahrungen.<br />

Fälle in denen ein mäßiger Verlauf zu bezeichnen ist, wurden in <strong>der</strong> Regel durch eine<br />

geringe Motivation zum Lernen während <strong>der</strong> vorgesehenen Hausaufgabenbetreuung<br />

gekennzeichnet. Hier war es <strong>für</strong> die Helferin sehr mühsam, einen positiven Kontakt<br />

herzustellen, weil die Beziehung auch <strong>an</strong> eine Leistungserwartung des Kindes gekoppelt<br />

war. Auch die Erwartung <strong>der</strong> Eltern gegenüber dem Kind, sich in seinen<br />

schulischen Leistungen zu verbessern, lastete auf <strong>der</strong> Beziehung zwischen <strong>der</strong><br />

Helferin <strong>und</strong> dem Kind. Des Weiteren k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> von einem eher mäßigen Verlauf<br />

sprechen, wenn die Ehrenamtliche <strong>und</strong> das Kind keine tragfähige Beziehung zuein<strong>an</strong><strong>der</strong><br />

aufbauen konnten. Dies war insbeson<strong>der</strong>e in dem bereits erwähnten Beispiel<br />

des Jungens <strong>der</strong> Fall, <strong>der</strong> in seiner frühen Kindheit durch seine Mutter missh<strong>an</strong>delt<br />

worden war. Dass da <strong>der</strong> Aufbau einer fre<strong>und</strong>schaftlichen Beziehung nur schwer<br />

gelingen k<strong>an</strong>n, versteht sich von selbst, da die ausgeprägten emotionalen Defizite in<br />

<strong>der</strong> Verg<strong>an</strong>genheit trotz intensiver Begleitung nicht bewältigt werden konnten. Rückblickend<br />

würden wir allerdings diesen Fall als ungeeignet <strong>für</strong> einen ehrenamtlichen<br />

Einsatz <strong>an</strong>sehen, da hier ein hohes Maß <strong>an</strong> Reflexion, Aushalten-Können <strong>und</strong> Kontinuität<br />

nötig ist.<br />

3.6 Beendigung <strong>der</strong> Einsätze<br />

Zwei <strong>der</strong> acht Ehrenamtseinsätze werden durch die Helferinnen über die Zeit des<br />

studentischen Projekts hinaus weitergeführt. In beiden Fällen ist eine sehr gute, fast<br />

fre<strong>und</strong>schaftliche Beziehung zwischen <strong>der</strong> Helferin <strong>und</strong> dem Kind (teilweise auch<br />

zwischen <strong>der</strong> Helferin <strong>und</strong> den Eltern) entst<strong>an</strong>den. Außerdem sind in beiden Fällen<br />

zahlreiche Verbesserungen im Verhalten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> sowie in <strong>der</strong> Beziehung<br />

zwischen ihnen <strong>und</strong> ihren Eltern zu verzeichnen.<br />

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