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Institut für Innovation und Beratung an der Evangelischen ...

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<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Innovation</strong> <strong>und</strong> <strong>Beratung</strong><br />

AN DER E VANGELISCHEN F ACHHOCHSCHULE B ERLIN E.V.<br />

Ich wurde fre<strong>und</strong>lich von <strong>der</strong> Familie aufgenommen, was mir die Arbeit als ehrenamtliche<br />

Helferin erleichterte. Gewinnbringend war <strong>für</strong> mich vor allen Dingen, dass<br />

die Familie mir das Gefühl gab, mein Dasein als <strong>an</strong>genehm zu empfinden. Wobei ich<br />

bei Marthas Vater noch stärker das Gefühl hatte als bei <strong>der</strong> Mutter. Er unterstütze<br />

sogar die Beziehung zwischen Martha <strong>und</strong> mir mit den Worten: "Frau Krause magst<br />

du, das merkt m<strong>an</strong>." Als Gewinn <strong>für</strong> die Mutter würde ich unsere kurzen Gespräche<br />

sehen, in denen sie mir über akute Probleme/Schwierigkeiten berichten konnte.<br />

Dabei ermöglichte mir das gegenseitige Siezen einen besseren Abst<strong>an</strong>d zu ihr,<br />

sodass ich ohne ein schlechtes Gewissen Gespräche abkürzen konnte. Angenehm<br />

<strong>für</strong> mich war es, dass die Familie mir von Treffen zu Treffen mehr Vertrauen<br />

schenkte. Bei meinen ersten ehrenamtlichen Engagements (8 Einsätze) ließ uns<br />

Frau Friese selten ungestört, dies än<strong>der</strong>te sich jedoch allmählich. Martha <strong>und</strong> ich<br />

bekamen die Ch<strong>an</strong>ce, zwei St<strong>und</strong>en ungestört ein Lebkuchenhaus zu verzieren, was<br />

bei den ersten Treffen völlig <strong>und</strong>enkbar gewesen wäre. Es stellt <strong>für</strong> einen ehrenamtlichen<br />

Helfer ein Gewinn dar, wenn die Eltern ihn akzeptieren <strong>und</strong> sich eine Beziehung<br />

entwickelt, auch wenn es nur bei einer Zweckbeziehung bleibt, sowie es bei mir<br />

<strong>der</strong> Fall war. Als Gewinn <strong>für</strong> die Eltern sehe ich auch den Nachhilfeunterricht, da sie<br />

somit eine gewisse Entlastung erfahren konnten. Sie haben das Gefühl erhalten,<br />

dass nicht nur sie sich um Marthas Schulschwierigkeiten kümmern müssen, son<strong>der</strong>n<br />

sie auch Unterstützung erhalten können.<br />

4.3 Auf <strong>der</strong> Ebene „Ehrenamtliche - org<strong>an</strong>isierende <strong>Institut</strong>ion"<br />

Als gewinnbringend empf<strong>an</strong>d ich, dass sich Frau Prinz um die Kontaktaufnahme zu<br />

<strong>der</strong> Familie Friese bemühte. Sie war dabei sehr engagiert. Das kam mir entgegen, da<br />

ich so schnell wie möglich mit meinem Engagement beginnen wollte <strong>und</strong> mir schon<br />

meinen Zeitpl<strong>an</strong> (W<strong>an</strong>n soll <strong>der</strong> Einsatz beginnen <strong>und</strong> W<strong>an</strong>n enden?) in meinem<br />

Kopf zu Recht gelegt hatte.<br />

Im Kennlerngespräch empf<strong>an</strong>d ich es als sehr <strong>an</strong>genehm, dass Frau Prinz <strong>an</strong> dem<br />

Gespräch teilnahm. Da sie mit <strong>der</strong> Familie vertraut war <strong>und</strong> ich somit ein Gefühl von<br />

Sicherheit erhielt. Im Gespräch behielt Frau Prinz die Gesprächsführung <strong>und</strong> informierte<br />

die Familie über meine Zuständigkeit <strong>und</strong> das Projekt. Das empf<strong>an</strong>d ich als<br />

positiv, da sie dadurch mein Bewusstsein schärfte, auf meine eigenen Grenzen zu<br />

achten <strong>und</strong> diese <strong>für</strong> mich auch zu ziehen. So gab es keinen zu hohen Erwartungsdruck<br />

von beiden Seiten.<br />

Außerdem empf<strong>an</strong>d ich als gewinnbringend, dass mir Frau Prinz ihre Hilfe <strong>an</strong>bot.<br />

Das gab mir ein Gefühl <strong>der</strong> Sicherheit. Denn ich denke, <strong>für</strong> einen Ehrenamtlichen ist<br />

es wichtig zu wissen, dass er Unterstützung erhält, um so entsp<strong>an</strong>nter <strong>an</strong> einen<br />

Einsatz her<strong>an</strong> gehen zu können. Da meine ehrenamtliche Hilfe vor einer Hilfe zur<br />

Erziehung stattf<strong>an</strong>d, hatte Frau Prinz nicht die Möglichkeit mir viele Informationen<br />

über die Familie zu geben. Das war sehr <strong>an</strong>genehm, da ich somit unvoreingenommen<br />

<strong>an</strong> meinen Einsatz her<strong>an</strong>gehen konnte. Für das Jugendamt würde ich als<br />

gewinnbringend sehen, dass sie die Gewissheit erhalten haben, dass <strong>der</strong> Familie<br />

eine kleine Hilfe <strong>an</strong>geboten wird. Außerdem hatte Frau Prinz die Sicherheit, dass ein<br />

ehrenamtlicher Helfer Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Familie wahrnehmen k<strong>an</strong>n, die <strong>für</strong> das<br />

Jugendamt von Bedeutung sein könnten. Da es sich bei Familie Friese um eine<br />

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