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Institut für Innovation und Beratung an der Evangelischen ...

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<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Innovation</strong> <strong>und</strong> <strong>Beratung</strong><br />

AN DER E VANGELISCHEN F ACHHOCHSCHULE B ERLIN E.V.<br />

Zudem ermöglichte <strong>der</strong> Einsatz <strong>der</strong> ehrenamtlichen Helferin, aber auch <strong>der</strong> Familie,<br />

die Ch<strong>an</strong>ce <strong>der</strong> kulturellen Öffnung (4). Die Helferin bekam die Möglichkeit, Einblicke<br />

in fremde kulturelle Familienstrukturen zu erhalten, sowie sich diesen fremden Gegebenheiten<br />

<strong>und</strong> Hintergründe <strong>an</strong>zunähern <strong>und</strong> diese zu verstehen.<br />

Weitere Ch<strong>an</strong>cen des Ehrenamtseinsatzes <strong>für</strong> den Helfer könnten sein, dass durch<br />

den Einsatz eigene Defizite ausgeglichen werden <strong>und</strong> eigene Bedürfnisse, wie z. B.<br />

Kontakt mit Kin<strong>der</strong>n zu haben, Beschäftigungsalternativen zu bekommen, etwas<br />

Gutes zu bewirken, Vertrauen zu erhalten, Zuversicht durch die Eltern zu erfahren,<br />

Akzept<strong>an</strong>z zu erleben etc. befriedigt werden. Positiv zu erwähnen ist hierbei, dass<br />

<strong>der</strong> ehrenamtliche Helfer keiner bzw. nur einer geringen Kontrolle unterliegt <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Einsatz einen freiwilligen Hintergr<strong>und</strong> darstellt.<br />

5.2.4 Risiken <strong>für</strong> die Ehrenamtlichen<br />

Das einschlägigste Risiko <strong>für</strong> die Ehrenamtlichen stellt die erlebte Überfor<strong>der</strong>ung dar,<br />

die sich aufgr<strong>und</strong> verschiedener Erwartungshaltungen <strong>und</strong> zusätzlicher Vereinnahmung<br />

durch die Eltern ergab (5). Dazu zählten u. a. das Ausfüllen von Anträgen, die<br />

Begleitung bei Ämtergängen, wie<strong>der</strong>holte Gespräche mit den Eltern, die mit <strong>der</strong> Zeit<br />

zunehmende Anzahl <strong>der</strong> Aufgabenbereiche o<strong>der</strong> dass un<strong>an</strong>genehme Situationen oft<br />

nur hingenommen, m<strong>an</strong>chmal auch bewältigt werden mussten etc.<br />

Problematische Situationen entst<strong>an</strong>den während <strong>der</strong> Einsätze des Öfteren <strong>und</strong> mussten<br />

von <strong>der</strong> Ehrenamtlichen zunächst hingenommen werden (5), wie u. a. eine verwahrloste<br />

Wohnung, äußerst ärmliche Verhältnisse etc. Dabei mussten oft die eigenen<br />

Werte <strong>und</strong> Normen unterdrückt werden, um sich auf die jeweiligen Einsätze einlassen<br />

zu können.<br />

Oft wurde die Durchführung <strong>der</strong> gepl<strong>an</strong>ten Aktivitäten aufgr<strong>und</strong> schwieriger Terminfindung<br />

sowie regelmäßiger kurzfristiger Absagen durch die Eltern deutlich erschwert<br />

(3). Dies hemmte die Kontinuität <strong>der</strong> Treffen <strong>und</strong> somit auch die positive Beziehungsgestaltung<br />

zu den Kin<strong>der</strong>n.<br />

Als schwierig erwies sich auch, wenn Eltern einen zu hohen Anspruch <strong>an</strong> die Ehrenamtlichen<br />

hatten (2). In diesem Fall besaßen die Eltern eine (einseitige) genaue Vorstellung<br />

über die erwünschte Anzahl <strong>der</strong> Treffen, die erwünschten zeitlichen Kapazitäten<br />

sowie über die Leistungssteigerung ihrer Kin<strong>der</strong> hinsichtlich <strong>der</strong> schulischen<br />

Leistungen <strong>und</strong> waren enttäuscht, als sie mit den tatsächlichen Möglichkeiten <strong>der</strong><br />

Ehrenamtlichen konfrontiert wurden. Folgerichtig spielt die <strong>Beratung</strong> <strong>und</strong> die<br />

Aufklärung <strong>der</strong> Eltern im Vorfeld des Einsatzes eine wichtige Rolle, um solchen<br />

Irritationen vorzubeugen.<br />

In zwei Fällen kam es vor, dass die ehrenamtliche Helferin eine eher m<strong>an</strong>gelnde<br />

Wertschätzung seitens <strong>der</strong> Eltern erfuhr. Diese betrachteten die erhaltene Hilfe <strong>und</strong><br />

die Bereitschaft <strong>der</strong> Helferin <strong>an</strong>scheinend als selbstverständlich.<br />

Des Weiteren entst<strong>an</strong>den in zwei Fällen Störungen während <strong>der</strong> Durchführung des<br />

Einsatzes. Eine Studentin wurde während des Nachhilfeunterrichts regelmäßig durch<br />

die Mutter gestört. Dies beeinflusste den positiven Ablauf <strong>und</strong> die Konzentration des<br />

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