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Institut für Innovation und Beratung an der Evangelischen ...

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<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Innovation</strong> <strong>und</strong> <strong>Beratung</strong><br />

AN DER E VANGELISCHEN F ACHHOCHSCHULE B ERLIN E.V.<br />

8.2 Notwendige Kompetenzen <strong>und</strong> mögliche Schulungsthemen<br />

Kompetenzen, die <strong>für</strong> meinen Einsatz notwendig waren, sind Offenheit (um als<br />

Person authentisch zu sein), Ausdauer (um problematische Situationen akzeptieren<br />

<strong>und</strong> aushalten zu können), Aufgeschlossenheit (in Bezug auf kulturelle<br />

Unterschiede), Ehrlichkeit (um Vertrauen aufbauen zu können), Humor (um Zug<strong>an</strong>g<br />

zu <strong>der</strong> Familie zu bekommen), Kreativität (um die Einsätze unterschiedlich zu<br />

gestalten), Toler<strong>an</strong>z (um Unterschiede akzeptieren zu können; nicht abwertend zu<br />

sein), Verständnis, Empathie, Durchsetzungsvermögen (um nicht Gefahr zu laufen,<br />

sich „missbrauchen zu lassen“), Verlässlichkeit (um Sicherheit zu erzeugen) <strong>und</strong><br />

Flexibilität (die Fähigkeit Ausweichmöglichkeiten zu finden, falls es einmal <strong>an</strong><strong>der</strong>s<br />

(als gepl<strong>an</strong>t) kommen sollte). Ich denke es h<strong>an</strong>delt sich bei dieser Aufzählung um die<br />

Kernkompetenzen, die m<strong>an</strong> braucht um mit Menschen im Allgemeinen gut zu recht<br />

zu kommen.<br />

Wie ich bereits erwähnte, kam ich <strong>an</strong> meine Grenzen, als mich J<strong>an</strong>ik nach einem<br />

Streit mit seiner Mutter <strong>an</strong>schrie, dass ich nicht mehr kommen solle. Dieser Ausraster<br />

überraschte mich <strong>der</strong>maßen unerwartet, dass ich einfach nur schockiert war, nicht<br />

wusste, wie ich darauf reagieren könnte <strong>und</strong> <strong>an</strong>schließend nur noch gehen wollte<br />

<strong>und</strong> das auch tat.<br />

Ich denke in dieser Situation wäre auch eine pädagogisch nicht ausgebildete Person<br />

<strong>an</strong> ihre Grenzen gekommen, denn im Vergleich zu den bisherigen Einsätzen, die<br />

immer gut ausfielen <strong>und</strong> unsere Beziehung zu <strong>der</strong> haben lassen, die sie heute ist,<br />

war dieser Ausraster einfach zu heftig <strong>und</strong> passte nicht ins Bild. Abgesehen davon<br />

war die Art, wie J<strong>an</strong>ik sich in <strong>der</strong> Situation verhielt, so völlig <strong>an</strong><strong>der</strong>s. M<strong>an</strong> hätte<br />

meinen können, dass ein <strong>an</strong><strong>der</strong>es Kind vor einem steht. Nie hatte ich ihn mit so viel<br />

Wut, Aggression, Boshaftigkeit <strong>und</strong> Lautstärke erlebt.<br />

Was ich damit sagen will, ist, dass es umso wichtiger ist, als zuständiger<br />

Träger/Koordinator da<strong>für</strong> zu sorgen, dass die ehrenamtlichen Helfer auch auf<br />

Situationen vorbereitet werden, die zwar unwahrscheinlich, aber dennoch denkbar<br />

erscheinen. Ich denke in Form von Rollenspielen könnten die zukünftigen Helfer<br />

optimal <strong>für</strong> eventuelle „brenzlige“ Situationen „fit“ gemacht werden.<br />

Nachdem ich meinen Einsatz so ausführlich vorgestellt habe, würde ich definitiv<br />

behaupten, dass ehrenamtliche Helfer För<strong>der</strong>ungen im Bereich Kompetenzen <strong>und</strong><br />

speziellen Wissensgebieten erhalten sollten. Gerade <strong>für</strong> Helfer die in Familien gehen,<br />

in denen bereits Hilfen installiert sind, denn schließlich sind diese ja nicht ohne<br />

Gr<strong>und</strong> dort.<br />

Wenn, wie in meinem Falle, ein Elternteil psychisch kr<strong>an</strong>k ist, müsste <strong>der</strong> zukünftige<br />

Helfer Aufklärungs- <strong>und</strong> Informationsgespräche mit dem Schwerpunkt psychische<br />

Kr<strong>an</strong>kheiten erhalten um somit <strong>an</strong>gst- <strong>und</strong> vorbehaltsfrei in die Familie gehen zu<br />

können.<br />

Wenn es um Hausaufgabenbetreuung geht, müsste <strong>der</strong> Helfer dahin gehend<br />

gecoacht werden, wie m<strong>an</strong> effektiv <strong>und</strong> sinnvoll mit Kin<strong>der</strong>n Schularbeiten macht.<br />

Wenn <strong>der</strong> Helfer „nur“ Gesprächspartner <strong>und</strong> Zuhörer sein soll, wäre eine Schulung<br />

im Bereich Gesprächsführung vielleicht <strong>an</strong>gebracht. Wenn es um Freizeitgestaltung<br />

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