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Institut für Innovation und Beratung an der Evangelischen ...

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P RAXISFORSCHUNG � O RGANISATIONSENTWICKLUNG � W EITERBILDUNG<br />

stützung zu einer Überfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Familie führen. Auch dies zeigt, dass vor dem<br />

Beginn eines ehrenamtlichen Einsatzes genau abgeklärt werden muss, welche zeitlichen<br />

Kapazitäten aufseiten <strong>der</strong> Familie (<strong>und</strong> aufseiten des Helfers) wirklich zur<br />

Verfügung stehen.<br />

8.3 Notwendige Eigenschaften <strong>und</strong> Kompetenzen<br />

Aus den Erfahrungen, die die Studentinnen sammeln konnten, konnten verschiedene<br />

Eigenschaften <strong>und</strong> Kompetenzen identifiziert werden, die das Gelingen eines Ehrenamtseinsatzes<br />

begünstigen könnten. Dabei muss festgehalten werden, dass nicht<br />

je<strong>der</strong> Helfer über alle hier aufgeführten Eigenschaften <strong>und</strong> Kompetenzen verfügen<br />

muss. Je nach Fallkonstellationen werden selbstverständlich unterschiedliche Eigenschaften<br />

<strong>und</strong> Kompetenzen gefragt. Die folgende Aufzählung soll nur als Orientierung<br />

<strong>und</strong> Hilfestellung <strong>für</strong> die Auswahl <strong>der</strong> zukünftigen ehrenamtlichen Helfer dienen.<br />

Von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung ist, dass <strong>der</strong> Helfer ein gewisses Maß <strong>an</strong> Offenheit<br />

<strong>und</strong> Aufgeschlossenheit besitzt. Diese Eigenschaften spielen vor allem bezüglich <strong>der</strong><br />

Akzept<strong>an</strong>z von schicht- <strong>und</strong> kulturspezifischen Unterschieden eine große Rolle.<br />

Außerdem bilden sie die allgemeine Voraussetzung, um mit fremden Menschen<br />

arbeiten zu können <strong>und</strong> um eine vertrauensvolle Beziehung zu einem Kind aufbauen<br />

zu können.<br />

Auch die Eigenschaft <strong>der</strong> Toler<strong>an</strong>z erscheint im Zusammenh<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> ehrenamtlichen<br />

Arbeit als beson<strong>der</strong>s wichtig. Die Helfer sollten in <strong>der</strong> Lage sein, unterschiedliche<br />

<strong>und</strong> teilweise befremdliche Lebensumstände (z. B. starke Unordnung in <strong>der</strong><br />

Wohnung) zunächst zu akzeptieren <strong>und</strong> nicht zu schnell den Impuls zu verspüren, sie<br />

missionarisch verän<strong>der</strong>n zu wollen. Für die Arbeit mit den Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

ist außerdem von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung, dass <strong>der</strong> ehrenamtliche Helfer geduldig<br />

ist <strong>und</strong> Freude im Umg<strong>an</strong>g mit Kin<strong>der</strong>n/Jugendlichen zeigt. Ein gewisses Maß <strong>an</strong><br />

Empathie ist notwendig, um die unterschiedlichen Sicht- <strong>und</strong> Verhaltensweisen <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Eltern besser verstehen <strong>und</strong> nachvollziehen zu<br />

können. Dabei können Humor <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>lichkeit einen besseren Zug<strong>an</strong>g zu <strong>der</strong><br />

Familie ermöglichen. Die Eigenschaft <strong>der</strong> Verlässlichkeit sollte hier ebenfalls hervorgehoben<br />

werden, ohne die <strong>der</strong> ehrenamtliche Helfer nur schwer Vertrauen zu <strong>der</strong><br />

Familie schaffen <strong>und</strong> halten könnte. Für freizeitgestalterische Aufgaben spielt die<br />

Kreativität des Helfers eine große Rolle, um Einsätze abwechslungsreich <strong>und</strong> vielseitig<br />

gestalten zu können.<br />

Die ehrenamtlichen Helfer sollten bereit sein, Wut, Trotz <strong>und</strong> Ablehnung zu erfahren,<br />

denn früher o<strong>der</strong> später, auch bei einer guten <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>schaftlichen Beziehung zu<br />

einem Kind/Jugendlichen, wird je<strong>der</strong> Helfer mit solchen Gefühlsausbrüchen konfrontiert.<br />

Dabei ist ein gewisses Maß <strong>an</strong> Selbstbewusstsein erfor<strong>der</strong>lich, um sich von Beleidigungen,<br />

Beschimpfungen o<strong>der</strong> Kränkungen abgrenzen zu können. Auch belastbar<br />

sollte <strong>der</strong> ideale ehrenamtliche Helfer sein, damit er eigene Emotionen (wie Ohnmacht,<br />

Wut, Mitleid etc.), die durch das Verhalten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Eltern (z. B.<br />

durch Abwehr <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, Eifersucht <strong>der</strong> Eltern) ausgelöst werden, ertragen <strong>und</strong> aushalten<br />

k<strong>an</strong>n.<br />

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