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Institut für Innovation und Beratung an der Evangelischen ...

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1 Einleitung<br />

P RAXISFORSCHUNG � O RGANISATIONSENTWICKLUNG � W EITERBILDUNG<br />

Im Jahr 2008 hat die Leiterin <strong>der</strong> Verwaltung des Jugendamtes Steglitz-Zehlendorf,<br />

Frau Bierm<strong>an</strong>n, auf Wunsch des Regionalteams A1 das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Innovation</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Beratung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> Ev<strong>an</strong>gelischen Fachhochschule Berlin e. V. (INIB), ein An-<strong>Institut</strong><br />

<strong>der</strong> Ev<strong>an</strong>gelische Fachhochschule Berlin, damit beauftragt eine Machbarkeitsstudie<br />

zu erstellen. Diese sollte Möglichkeiten <strong>und</strong> Bedingungen sowie Ch<strong>an</strong>cen <strong>und</strong><br />

Risiken des Einsatzes von Ehrenamtlichen abklären <strong>und</strong> zwar sowohl in konzeptioneller<br />

(Zielstellung, Aufgabentypen, Risiken <strong>und</strong> unerwünschten Nebenwirkungen<br />

etc.) wie auch praktischer Hinsicht (bereits existierende <strong>und</strong> erprobte Org<strong>an</strong>isationsformen,<br />

Praxiserfahrungen etc.). Der Hintergr<strong>und</strong> <strong>für</strong> diesen Auftrag bildete die<br />

gemeinsame Einschätzung <strong>der</strong> Mitarbeiter sowohl vom Öffentlichen Träger als auch<br />

von den Freien Trägern in diesem Teil-Sozialraum, dass es in zahlreichen Fällen<br />

wünschenswert <strong>und</strong> fachlich sinnvoll wäre, zusätzlich neben o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> <strong>Beratung</strong><br />

<strong>und</strong> Unterstützung <strong>der</strong> Klienten durch professionelle Helfer, auf ehrenamtliche Kräfte<br />

zurückgreifen zu können, die <strong>an</strong><strong>der</strong>e Formen <strong>der</strong> Unterstützung übernehmen<br />

könnten.<br />

Im Praxisalltag wurde den Mitarbeitern des Jugendamtes Steglitz-Zehlendorf <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Freien Träger in <strong>der</strong> Tat deutlich, dass das Sozialgesetzbuch VIII zwar eine g<strong>an</strong>ze<br />

Reihe von Hilfen zur Erziehung (nach §§ 27 - 35 SGB VIII) vorsieht, allerdings keine<br />

niedrigschwelligen Hilfen einschließt, die unterhalb dieser Ebene Entlastung <strong>und</strong><br />

Unterstützung <strong>für</strong> Familien bieten bzw. die diese Hilfen ergänzen. Konkret könnte<br />

dies beispielsweise die Betreuung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> sein, während die Mutter Arzttermine<br />

wahrnehmen muss, die Freizeitgestaltung mit einem Kind o<strong>der</strong> aber auch die Hausaufgabenhilfe<br />

o<strong>der</strong> die schulische Nachhilfe. Der Unterschied zu bereits bestehenden<br />

Ehrenamtsagenturen <strong>und</strong> Projekten sollte in <strong>der</strong> Kooperation zwischen dem Jugendamt<br />

sowie ggf. dem Freien Träger <strong>und</strong> den ehrenamtlichen Helfern bestehen, die<br />

d<strong>an</strong>n ein schnelles, effektives, unkompliziertes <strong>und</strong> vor allem passgenaues<br />

Hilfs<strong>an</strong>gebot darstellen k<strong>an</strong>n.<br />

Die durch die Mitarbeiter des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Innovation</strong> <strong>und</strong> <strong>Beratung</strong> unter <strong>der</strong> Leitung<br />

von Herrn Prof. Dr. Schwabe realisierte Machbarkeitsstudie glie<strong>der</strong>te sich den gesetzten<br />

Schwerpunkten <strong>der</strong> Untersuchung entsprechend in vier Teile.<br />

Im Teil 1 wurden einleitend zwei theoretische Texte, welche die Diskurslinien r<strong>und</strong><br />

ums Ehrenamt zum einen in einen professionsgeschichtlichen Zusammenh<strong>an</strong>g einordnen<br />

<strong>und</strong> zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en in <strong>der</strong> soziologischen Debatte zwischen „Kommunitarismus“<br />

<strong>und</strong> „Neo-Liberalismus“ verorten. Diese Texte dienten – wenn auch in knapper<br />

Form – <strong>der</strong> Eröffnung eines Theorierahmens, innerhalb dessen <strong>der</strong> Einsatz von<br />

Ehrenamtlichen in allen Fel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Sozialen Arbeit dadurch diskutiert werden<br />

konnte, dass das Reflexionspotential <strong>der</strong> Sozialwissenschaft genutzt <strong>und</strong> nicht nur<br />

praxisbezogener Pragmatismus betrieben wurde.<br />

Im Teil 2 werden verschiedene Praxisformen <strong>und</strong> Projekte dargestellt, in denen<br />

Ehrenamtliche im Hinblick auf Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Familien tätig werden, unabhängig davon<br />

ob diese Ehrenamtsprojekte in direkter Verbindung mit professionell arbeitenden<br />

<strong>Institut</strong>ionen <strong>der</strong> Sozialer Arbeit stehen (<strong>und</strong> demnach als „ehrenamtliche“ Söhne <strong>und</strong><br />

Töchter einer professionellen „Mutter“ <strong>an</strong>gesehen werden können) o<strong>der</strong> sich wiede-<br />

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