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INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN - Carl Bechstein Gymnasium

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Deutsch-schwedische<br />

Begegnung<br />

Die Schüler des Musik- und des Biologieleistungskurses<br />

im Jahrgang 12 fuhren<br />

gemeinsam mit ihren Lehrern Thomas<br />

Falk und Thomas Bindig im April 2006<br />

nach Bollnäs, eine Stadt im Mittelschweden.<br />

Eine lange Reise mit dem Bus und mit der<br />

Fähre stand uns bevor. Gott sei Dank waren<br />

unsere Busfahrer Roland und Siegfried,<br />

„Team Rosi“, wie wir sie liebevoll getauft<br />

hatten - sehr freundlich und versorgten uns<br />

immer mit frischem Kaffee und Kakao.<br />

Unser erster großer Stopp fand in Stockholm<br />

statt. Beim Besuch der deutschen Botschaft<br />

konnten wir kurz mit dem Leiter der<br />

Presseabteilung, Ralf Kraut-Krämer, über<br />

das Land und seine Menschen sprechen.<br />

Danach besichtigten wir die Stadt mit den<br />

vielen Inseln und Brücken - eine der 53 Brücken<br />

hatte vor Jahren der Vater unseres Biologielehrers<br />

mit erbaut, was besonders die<br />

Schweden sehr witzig fanden: „Wir fahren<br />

jetzt über die Brücke von Thomas Bindigs<br />

Vater.“. Am Abend besuchten wir ein Konzert<br />

von Stipendiaten einer Stockholmer<br />

Musikhochschule und konnten dort auch<br />

mit deutschen Austauschstudenten über ihr<br />

Leben in der - sehr teuren - Stadt sprechen.<br />

Nach der Übernachtung in Stockholm ging<br />

die Reise weiter nach Bollnäs, eine Stadt<br />

mitten in der Natur. Links und rechts von<br />

den Busfenstern sahen wir schneebedeckte<br />

Tannenwälder. Lange begleitetete der Fluss<br />

Ljusnan, an manchen Stellen noch zugefroren,<br />

unseren Weg. In Deutschland war zur<br />

Abreisezeit längst Frühling gewesen.<br />

Jana (2. v. links) und Annika bei ihrer schwedischen Gastfamilie<br />

Ankunft der <strong>Bechstein</strong>er in Bollnäs<br />

Schließlich erreichten wir das Torsbergsgymnasiet<br />

in Bollnäs, völlig übermüdet stiegen<br />

wir aus dem Bus und wurden herzlich<br />

von 30 jungen Schweden begrüßt, welche<br />

schon sehnsüchtig auf uns gewartet hatten.<br />

Gemeinsam gingen wir in den Probenraum<br />

der Schule und erfuhren dort, wer von wel-<br />

chem Partner betreut wird. Der erste Kontakt<br />

fiel ein wenig schwer, aber nachdem wir<br />

bei unseren Gastfamilien angekommen<br />

waren, gewöhnten wir uns schnell an die<br />

neue Situation. Ungewöhnlich für uns<br />

blieb, dass wir ca. 100 Kilometer weit „verstreut“<br />

waren, wodurch es schwierig war,<br />

sich spontan am Nachmittag zu verabreden.<br />

Für die Schweden sind diese weiten Wege<br />

völlig normal, stellten wir im Verlaufe der<br />

Woche fest.<br />

Für den nächsten Tag standen Proben auf<br />

dem Plan, denn bis zum Ende der Woche<br />

sollte ein komplettes Konzert vorbereitet<br />

werden. Die Biologen gingen in die Natur<br />

und untersuchten das Wasser und den<br />

Wald. Auch Unterrichtsbesuche fanden<br />

statt. Besonders interessant war der bilinguale<br />

Unterricht im Fach Biologie. Am vorletzten<br />

Tag besuchten wir den Järvzoo - eine<br />

Art Naturreservoir, in dem einheimische<br />

Tiere wie Braunbären, Luchse,<br />

Elche, Rentiere und Wölfe<br />

aufgezogen und vor dem Aussterben<br />

geschützt werden.<br />

Am letzten Tag stand unser<br />

Abschiedskonzert an. Die<br />

schwedischen Familien hatten<br />

aus diesem Anlass einen<br />

gemeinsamen Grillabend<br />

organisiert; jede Gastfamilie<br />

hatte eine besondere Speise<br />

mitgebracht, wie z.B. köttbullar<br />

(die berühmten schwedischen<br />

Frikadellen - meist aus -<br />

Elchfleisch!) und gravad lax<br />

(gebeizter Lachs, die Lieblingsspeise<br />

der Schweden). Wir erhielten<br />

eine kleine afrikanische Tanzstunde, hörten<br />

Sambamusik und aßen. Dann folgte unser<br />

großer Auftritt zusammen mit den schwedischen<br />

Schülern. Es war ein runder<br />

Abschluss dieser ersten deutsch-schwedischen<br />

Begegnung. Dann war die Zeit<br />

gekommen, wir mussten uns verabschieden.<br />

Sonderausgabe · Internationale Beziehungen · Schweden 37<br />

Fotos: Jana Radomski<br />

Viele Tränen liefen, obwohl wir wussten,<br />

dass wir uns im September wieder sehen<br />

würden. Eine lange Busfahrt mit „Team<br />

Rosi“ brachte uns zurück nach Deutschland.<br />

Die Torsberger zu Gast am CBG<br />

Nach der Klausurzeit, den Zeugnissen und<br />

den anschließenden Sommerferien war<br />

auch schon der September 2006 gekommen<br />

und wir sahen unsere Schweden wieder. Wir<br />

fielen uns bei der Begrüßung in die Arme<br />

und diesmal fuhren wir mit unseren Gästen<br />

zu uns nach Hause. Am folgenden Tag<br />

unternahmen wir einen gemeinsamen<br />

Stadtrundgang durch Berlin und zeigten<br />

den Schweden die schönsten Sehenswürdigkeiten<br />

der Stadt. In der Nilolaikirche hatten<br />

wir einen besonderen Moment: Wir durften<br />

dank einer Sondergenehmigung auf der<br />

Empore stehen und ein schwedisches Lied<br />

singen. Der Klang in der Kirche war einmalig,<br />

wir bekamen alle eine Gänsehaut.<br />

In den nächsten Tagen standen viele Proben<br />

auf dem Plan, auch wir wollten ein gutes<br />

Abschlusskonzert geben. Am vorletzten<br />

Abend war es dann soweit. All unsere<br />

Freunde und Verwandten kamen in die<br />

Aula des <strong>Carl</strong> <strong>Bechstein</strong> <strong>Gymnasium</strong>s, um<br />

dieses deutsch-schwedische Konzert zu erleben.<br />

Und es wurde ein Erfolg!<br />

Den Abschied feierten wir im Hotel Peetzsee.<br />

Auch wir haben gegrillt, gelacht und<br />

gesungen. Diesmal aber ein wenig melancholischer<br />

– wir wussten, wir werden viele<br />

unserer schwedischen Freunde vielleicht das<br />

letzte Mal sehen. Die Erfahrungen mit den<br />

Gastschülern möchte keiner der beteiligten<br />

Schüler – und sicher auch Lehrer – missen.<br />

Es war eine wundervolle Zeit.<br />

Jana, Abiturjahrgang 2007,<br />

will in Potsdam Musik studieren.<br />

Jana Radomski

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