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Gemischtfunktionale Hochhäuser in Frankfurt - tuprints

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Kapitel 6 Vergleichende Fallstudien <strong>in</strong> Shanghai und <strong>Frankfurt</strong> am Ma<strong>in</strong><br />

6.2.4. Investorenebene<br />

Shanghai: hohe Rendite auf dem Immobilienmarkt – sowohl bei Büroimmobilien, Gewerbsimmobilien<br />

als auch Wohnimmobilien – zieht nationales wie auch<br />

<strong>in</strong>ternationales risikofreudiges Kapital an und stimuliert die Aktivität der<br />

ganzen Baubranche. Die Bau<strong>in</strong>dustrie wird als e<strong>in</strong> stark anziehender Wirtschaftsmotor<br />

angenommen. Polarisierte Bodennutzungsrechterwerbsmöglichkeit<br />

hat die vielfältigsten Bauarten zur Folge.<br />

<strong>Frankfurt</strong>: Zuerst die Groß<strong>in</strong>dustriekonzerne und später die großen Geld<strong>in</strong>stitute bauten<br />

überwiegend für die Eigennutzung; niedrige Rendite auf dem Immobilienmarkt<br />

wirkt unattraktiv auf die risikofreudigen <strong>in</strong>- und ausländischen<br />

Investoren. Die Haupt<strong>in</strong>vestitionen kommen meistens aus Fonds und Pensionskassen,<br />

die jegliches Risiko vermeiden müssen.<br />

Zuerst hat die Stadt Shanghai zur Beseitigung ihrer Wohnungsnot und des vernachlässigten<br />

Infrastrukturausbaus das Baukapital so sehr gebraucht, dass sie das Stadtbodenangebot<br />

besonders attraktiv machen musste – auch wenn sie immer wieder dem Hochhausbau<br />

als städtebaulich schädliche Maßnahme nachgeben musste (es wird immer Kritik<br />

geben, dass die Stadt zu dicht gebaut und dass auch überall dort gebaut wurde, wo ke<strong>in</strong>e<br />

<strong>Hochhäuser</strong> gebaut werden sollten), damit die Immobilien<strong>in</strong>vestoren viel davon profitieren<br />

konnten. Ohne die Beteiligung des nationalen und <strong>in</strong>ternationalen Großkapitals würde<br />

die Stadtregierung es nicht schaffen, das enorme Flächendefizit bei allen Nutzungsarten<br />

auszugleichen. Und was das Großkapital zur Beteiligung animiert, ist e<strong>in</strong>e gewisse<br />

vorausschaubare Rendite.<br />

Dass die Büroimmobilien mehr Rendite als Wohnimmobilien erzielen können, sehen die<br />

Investoren <strong>in</strong> aller Welt e<strong>in</strong>. Mehr als 20% Rendite ist zu erwarten, und die höchsten Renditen<br />

sollen unglaubliche Rekordwerte erreicht haben, was sich selbstverständlich nicht<br />

beweisen lässt. Das ist aber auch mit hohen Risiken verbunden, da der Büroimmobilienmarkt<br />

bald vom Überangebot bedroht se<strong>in</strong> wird, denn die Konkurrenz wächst. Wirtschaftliche<br />

Konjunktur, weltweites Geschehen und technischer Strukturwandel wirken sich stark<br />

auf die Leerstandsquote und die Miethöhe der Büroflächen aus. In Tabelle 6.4 sehen wir<br />

auch, dass der Bau der Büroflächen <strong>in</strong> den letzten Jahren starken Schwankungen unterlag<br />

und wegen langsamer Marktsättigung zur Schrumpfung tendiert. Dagegen birgt der<br />

Wohnungsmarkt weniges Risiko, solange der Flächenbedarf vorhanden ist. Da die Nachfrage<br />

groß ist und darüber h<strong>in</strong>aus die Ausmaße der Projekte auch enorm se<strong>in</strong> können<br />

(was der so genannte „Ausmaßeffekt“ bewirken kann), verlagerte sich der Investitionsschwerpunkt<br />

Ende der 90er Jahre auf den Wohnimmobilienmarkt.<br />

<strong>Frankfurt</strong> hat zwar e<strong>in</strong>en für bundesdeutsche Verhältnisse recht lebendigen Büroimmobilienmarkt,<br />

stellt sich aber mit der relativ ger<strong>in</strong>gen Rendite von 5-8% <strong>in</strong> der Boomphase <strong>in</strong><br />

den frühren 90er Jahren nicht als attraktiv genug dar für das <strong>in</strong>ternationale risikofreudige<br />

Kapital. Hohe Baukosten machen es auch den privaten Investoren schwer, sich daran zu<br />

beteiligen und viele Bauherren schaffen es häufig f<strong>in</strong>anziell nicht, e<strong>in</strong>e fünf, sechs oder<br />

gar noch mehr Jahre andauernde Bauphase zu überstehen, so dass manche Hochhaus-

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