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Handlungsleitfaden Maschinen - Deutsche Gesetzliche ...

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voraussichtlichen Lebensdauer sicherheitsrelevanter Teile erst, wenn feststeht, dass solche<br />

Teile verwendet werden.<br />

7.2.2 Funktionsanalyse<br />

Für die Ermittlung der Gefährdungssituationen und Gefährdungsereignisse ist es erforderlich,<br />

als erstes die Funktion der Maschine zu analysieren. Hierzu ist es sinnvoll, zunächst für<br />

alle Lebensphasen die <strong>Maschinen</strong>zustände und die vorgesehenen Abläufe und Zustände<br />

einschließlich der vorgesehenen Bedienereingriffe zu beschreiben, z. B. in Form eines<br />

Flussdiagramms. Dabei sind sowohl die Hauptfunktion als auch mögliche Nebenfunktionen,<br />

wie z. B. automatische Reinigung, von Interesse. Den einzelnen Arbeitsschritten und<br />

Zuständen können dann die zu erwartenden Eingriffe der Operatoren zugeordnet werden,<br />

wobei auch menschliche Eigenschaften und menschliches Fehlverhalten wie Unachtsamkeit,<br />

Ermüdung, reflexartiges Eingreifen oder der Weges des geringsten Widerstandes zu<br />

beachten sind. Anschließend sollte in gleicher Weise mit möglichen Störungen und Abweichungen<br />

vom Normalbetrieb bzw. –zustand verfahren werden. Auch hier sind mögliche<br />

Fehlbedienungen und vorhersehbarer Fehlgebrauch zu berücksichtigen.<br />

Bei komplexeren <strong>Maschinen</strong> ist es hilfreich, das System in überschaubare Untersysteme,<br />

z. B. Funktionseinheiten zu zerlegen und zunächst die Funktionen innerhalb dieser Untersysteme<br />

zu analysieren. Anschließend wird untersucht, welche Abläufe, Störungen etc. sich aus<br />

der Anordnung und dem Zusammenwirken dieser Untersysteme ergeben können.<br />

7.2.3 Risikoanalyse<br />

Nach Festlegung der Rahmenbedingungen müssen nun alle Gefahrenquellen der Maschine<br />

und alle möglichen Gefährdungsereignisse ermittelt werden. Eine Liste von Gefahren, die an<br />

<strong>Maschinen</strong> auftreten können, enthält DIN EN ISO 12100. Ursachen bzw. Auslöser für den<br />

Eintritt von Gefährdungsereignissen können z. B. in Eigenschaften von <strong>Maschinen</strong>teilen oder<br />

Werkstoffen begründet sein, z. B. der Form (etwa scharfe Kanten). Mechanische Gefährdungen<br />

können hervorgerufen werden durch z. B. betriebsmäßige (die Funktion der Maschine<br />

charakterisierende) Bewegungen von <strong>Maschinen</strong>teilen, durch unerwarteten Anlauf der Maschine<br />

infolge gespeicherter Energie, Ausfall und Wiederkehr der Energieversorgung oder<br />

auch durch Fehler in der Steuerung. Auslöser von Schadensereignissen können auch<br />

menschliche Verhaltensweisen sein. Bei der Analyse sind daher alle relevanten Gefährdungen<br />

mit den <strong>Maschinen</strong>zuständen, Eingriffen der Operatoren und Störungen in allen Lebensphasen<br />

der Maschine in Bezug zu setzen, um relevante Gefährdungssituationen zu ermitteln.<br />

Da bei der Errichtung von <strong>Maschinen</strong>anlagen die Gefährdungen, die mit den Einzelmaschinen<br />

verbunden sind, in der Regel bereits durch den Hersteller der Einzelmaschine betrachtet<br />

wurden, wird sich die Betrachtung des Anlagenherstellers im Wesentlichen auf die Gefährdungen<br />

konzentrieren, die aus Anordnung und Zusammenwirken der Einzelkomponenten resultieren.<br />

Es wird dazu empfohlen, eine <strong>Maschinen</strong>liste zu erstellen und dort die Schnittstellen<br />

anhand der durchgehend zu nummerierenden <strong>Maschinen</strong> aufzulisten. Die <strong>Maschinen</strong>nummern<br />

werden zweckmäßiger Weise in den Anlagenplan eingetragen.<br />

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