curare_72 - Curare - AStA der MHH
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Die ersten Kapitel beschäftigen sich mit <strong>der</strong> Anamnese<br />
und klinischen Untersuchung <strong>der</strong> Patienten. Dabei ist das<br />
Kapitel zur Anamnese mit zwei Seiten doch etwas zu kurz<br />
geraten, gerade da sich dieses Buch ja als eine Einführung<br />
in die Thematik versteht. In mehreren Kapiteln wird auf<br />
die klinische und apparative Untersuchung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />
eingegangen. Dabei werden alle gängigen apparativen<br />
Untersuchungsverfahren vom EKG über die<br />
Echokardiographie und Röntgen-Aufnahme bis hin zur<br />
Herzkatheteruntersuchung behandelt. An<strong>der</strong>en<br />
bildgebenden Verfahren wie dem CT, <strong>der</strong><br />
Kernspintomographie und <strong>der</strong> Szintigraphie ist ein eigenes,<br />
wenn auch kurzes Kapitel gewidmet. Die nächsten Kapitel<br />
handeln von Therapieverfahren (auch auf chirurgische<br />
Therapiemöglichkeiten wird eingegangen) und<br />
Beson<strong>der</strong>heiten in <strong>der</strong> Neugeborenenperiode.<br />
Nun folgen weitere Kapitel in denen die häufigsten<br />
angeborenen Herzfehler zur Besprechung kommen, wobei<br />
<strong>der</strong> funktionell univentrikulären Zirkulation ein eigenes<br />
Kapitel gewidmet wurde. Ergänzt werden diese durch Kapitel<br />
über die Herzklappen und die großen Gefäße, Arrhythmien<br />
und die erworbenen Erkrankungen des kardiovaskulären<br />
Systems. Dabei fällt negativ auf, dass die Informationen<br />
zu einem Krankheitsbild über mehrere Kapitel verstreut sind.<br />
So findet man beispielsweise Angaben zur Transposition<br />
<strong>der</strong> großen Arterien (d-TGA) in den Kapiteln<br />
„Therapieverfahren“, „Beson<strong>der</strong>heiten in <strong>der</strong><br />
Neugeborenenperiode“ und „Zyanotische Herzfehler“.<br />
Eine an<strong>der</strong>e Strukturierung des Buches im Hinblick auf<br />
diese Problematik wäre wünschenswert.<br />
Abgerundet wird dieses Buch durch je ein Kapitel über<br />
1. mögliche Komplikationen, 2. Lebensführung, Reisen<br />
und Berufswahl und 3. genetische Grundlage angeborener<br />
Herzfehler. Gerade das Kapitel über die Lebensführung,<br />
Reisen und die Berufswahl ist ein sehr wichtiges, da die<br />
Lebenserwartung von Kin<strong>der</strong>n mit angeborenen Herzfehlern<br />
durch den medizinischen Fortschritt immer weiter steigt<br />
und folgerichtig eine Mehrheit das Erwachsenenalter<br />
erreicht und daher <strong>der</strong> adäquaten Beratung dieser<br />
Patientengruppe eine enorme Bedeutung zuzumessen ist.<br />
Was die Untersuchung <strong>der</strong> genetischen Grundlagen <strong>der</strong><br />
kardiovaskulären Erkrankungen betrifft, stehen wir<br />
sicherlich erst am Anfang, auch wenn schon beachtliche<br />
Fortschritte erzielt wurden. Die Literaturhinweise sind mehr<br />
als ausreichend und beziehen teilweise sehr aktuelle<br />
Quellen mit ein.<br />
Rezensionen<br />
In <strong>der</strong> Gesamtbetrachtung ist das vorliegende Buch<br />
„Pädiatrische Kardiologie“ von Keck und Hausdorf sehr<br />
gut als Einstieg in das Gebiet <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>kardiologie<br />
geeignet. Auch Medizinstudenten werden Ihre Freude an<br />
diesem Buch haben. Allerdings wird man bei<br />
weitergehenden Fragen ein an<strong>der</strong>es, höchstwahrscheinlich<br />
englischsprachiges Werk <strong>der</strong> pädiatrischen Kardiologie<br />
konsultieren müssen. Ein weiterer positiver Aspekt, <strong>der</strong> für<br />
das vorliegende Buch sprechen dürfte, ist dessen Preis.<br />
Denn diesen kann man, sowohl im Vergleich zur<br />
angloamerikanischen, als auch zur deutschen Literatur,<br />
als konkurrenzlos günstig bezeichnen.<br />
Oktay Tutarel<br />
Congenital Heart Disease in Adults<br />
JK Perloff, JS Child<br />
415 Seiten, 583 Abbildungen<br />
2. Auflage, 1997<br />
gebunden; £99,00<br />
Saun<strong>der</strong>s<br />
Fotos <strong>der</strong> rezensierten Bücher: Internetseiten <strong>der</strong> Entsprechenden Verlage<br />
Das Fachgebiet <strong>der</strong> angeborenen Herzfehler im<br />
Erwachsenalter ist eine noch sehr junge Spezialisierung<br />
<strong>der</strong> Kardiologie. Es ist noch gar nicht allzu lange her, da<br />
galten Kin<strong>der</strong>, die einen angeborenen Herzfehler aufwiesen<br />
als hoffnungslose Fälle. Sir William Osler bemerkte 1892<br />
das angeborene Herzfehler „... nur von geringem<br />
klinischen Interesse sind, da die meisten nicht mit dem<br />
Leben vereinbar sind, und <strong>der</strong> Rest nicht therapiert werden<br />
kann.“. Und Theodor Billroth war <strong>der</strong> Ansicht: „Chirurgen,<br />
die den Versuch machen, am Herzen zu operieren, können<br />
nicht mehr auf den Respekt von Kollegen hoffen.“ Doch<br />
die medizinischen Fortschritte des letzten Jahrhun<strong>der</strong>ts vor<br />
allem auf dem Gebiet <strong>der</strong> Herzchirurgie und dem <strong>der</strong><br />
Intensivmedizin führten zu einer drastischen Kehrtwende.<br />
Heute erreichen ca. 85% <strong>der</strong> Neugeborenen mit<br />
angeborenen Herzfehlern das Erwachsenenalter. Doch<br />
diese an sich sehr erfreuliche Entwicklung führte zu neuen<br />
Problemen. Denn trotz aller Fortschritte <strong>der</strong> Herzchirurgie<br />
und <strong>der</strong> invasiven Kardiologie gelingt es nur selten, eine<br />
anatomisch und physiologisch vollständige Korrektur <strong>der</strong><br />
Fehlbildungen des Herzens zu erreichen. In den meisten<br />
Fällen sind nach den Korrekturoperationen noch Residuen<br />
<strong>der</strong> eigentlichen Malformität o<strong>der</strong> Probleme infolge <strong>der</strong>