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Untitled - Aachener Verfahrenstechnik

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DFG-Projekt „Stofftransport im Rieselfilm“<br />

Rieselfilme besitzen in der Praxis nach wie vor<br />

eine hohe Relevanz, aktuelle Anwendungsgebiete<br />

sind z. B. die CO2-Wäsche von Abgasen<br />

oder die Mikrotrenntechnik in Mikrofallfilmapparaten.<br />

Die Dynamik und Struktur der in Rieselfilmen<br />

entstehenden Wellen wird intensiv untersucht,<br />

ist jedoch bis heute nicht ausreichend<br />

verstanden. Ein genaues Verständnis der welleninduzierten<br />

Transportphänomene ist jedoch<br />

für die präzise Auslegung von Fallfilmapparaten<br />

von entscheidender Bedeutung, da diese Wellen<br />

den Wärme- und Stofftransport maßgeblich steigern.<br />

Im April dieses Jahres startete das DFG-<br />

Forschungsprojekt „Stofftransport im Rieselfilm“,<br />

welches seine Wurzeln in der erfolgreichen interdisziplinären<br />

Zusammenarbeit des SFB 540<br />

hat. Die Institute IGPM (Prof. Reusken), AVT.PT<br />

(Wolfgang Marquardt) und AVT.MVT (Michael<br />

Modigell) werden dabei in diesem für drei Jahre<br />

geförderten Gemeinschaftsprojekt eng zusammenarbeiten.<br />

Das Ziel ist die Entwicklung eines<br />

detaillierten und gleichzeitig ingenieursmäßig<br />

handhabbaren Auslegungsmodells auf Basis<br />

effektiver Diffusionskoeffizienten zur Beschreibung<br />

des Stofftransports im Rieselfilm. Dabei<br />

soll der Schwerpunkt auf einem instationären,<br />

dreidimensionalen Modell liegen, das in der<br />

Lage ist, den durch die Welligkeit gesteigerten<br />

Stofftransport adäquat vorherzusagen. Dazu<br />

sollen im Rahmen dieses Forschungsprojektes<br />

an der AVT.MVT zeitlich und örtlich hochauf-<br />

Mechanische <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

gelöste experimentelle Untersuchungen am Rieselfilm<br />

durchgeführt werden. Ausgehend von der<br />

im Rahmen des SFB 540 entwickelten Messmethode<br />

der laser-induzierten Lumineszenz (LIL)<br />

wird diese zu der planaren laser-induzierten<br />

Lumineszenz (pLIL) weiterentwickelt. Dadurch<br />

wird die Messung der Konzentrationsverteilung<br />

in 2D ermöglicht. So kann insbesondere der für<br />

die Intensivierung des Stoffübergangs maßgebliche<br />

Kapillarwellenbereich besser untersucht<br />

werden.<br />

Kann Wasserstoff auch umweltfreundlich erzeugt<br />

werden?<br />

Mit dieser Frage setzen sich seit Anfang 2006 im<br />

Rahmen eines von der EU geförderten Projekts<br />

HYVOLUTION über 20 wissenschaftliche Institutionen<br />

aus Europa, Russland, der Türkei und<br />

Südafrika auseinander. Um auf lange Sicht unabhängig<br />

von fossilen Ressourcen zu werden,<br />

sind in den vergangenen Jahren weltweit Verfahren<br />

entwickelt worden, mit deren Hilfe Wasserstoff<br />

aus erneuerbaren Energieträgern hergestellt<br />

werden kann. In biologischen Prozessen<br />

werden dabei Mikroorganismen genutzt, die<br />

während der Vergärung von Biomasse unter anaeroben<br />

Bedingungen Essigsäure und Wasserstoff<br />

freisetzen. Daneben sind aber auch Bakterien<br />

bekannt, die mit Hilfe von Sonnenlicht in<br />

der Lage sind, Wasserstoff durch Photosynthese<br />

aus kurzkettigen organischen Säuren herzustellen.<br />

Im HYVOLUTION werden diese beiden<br />

mikrobiologischen Prozesse so miteinander gekoppelt,<br />

dass der daraus resultierende zweistufige<br />

Bioprozess den in der Biomasse enthaltenen<br />

Wasserstoff möglichst vollständig freisetzt<br />

und ihn damit technisch nutzbar macht. Ziel des<br />

Projektes ist es eine Demonstrationsanlage aufzubauen,<br />

mit der Wasserstoff aus Biomasse gewonnen<br />

werden kann. Dazu ist es einerseits notwendig,<br />

die momentanen Kenntnisse über die<br />

Biologie der Wasserstoffgärung, die im Labor<br />

gewonnen wurden, zu vertiefen und die Einflussparameter<br />

auf eine optimale Wasserstoffproduktionsrate<br />

zu ermitteln. Während diese Aufgabe<br />

von Mikrobiologen übernommen wird, arbeiten<br />

Rührkessel - Die AVT im Blick Mechanische <strong>Verfahrenstechnik</strong> 12

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