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Untitled - Aachener Verfahrenstechnik

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ständigkeit und die organisatorischen und kommunikativen<br />

Fähigkeiten einer großen Gruppe<br />

von Mitarbeitern enorm forderten und förderten.<br />

Stellvertretend für viele Andere fallen mir die Namen<br />

Hochstrat, Tarnacki, Kazner und Fritzmann<br />

ein, vor allem aber Thomas Wintgens, der sich<br />

zum perfekten Architekten und Leiter von Forschungsverbänden<br />

entwickelte. Gerade weil ich<br />

mich lieber auf die fachlichen Inhalte konzentriert<br />

habe, wurden er und die durch ihre Geradlinigkeit<br />

und Loyalität ausgezeichneten Oberingenieure<br />

Offermann und Yüce zu den Trägern<br />

der erfolgreichen Entwicklung des Instituts. Aber<br />

auch das Verantwortungsbewusstsein und der<br />

Einsatz der Nichtwissenschaftler, die mich in der<br />

ganzen zweiten Institutszeit begleiteten, stellvertretend<br />

für alle möchte ich Frau Walbert, Herrn<br />

Spalding und Herrn Bougé nennen, haben sehr<br />

großen Anteil.<br />

Wenn ich mich frage, was ich denn eigentlich<br />

richtig gemacht habe, würde ich in erster<br />

Linie das Klima des Dialogs, des Vertrauens<br />

und der Freiwilligkeit nennen, das ich versucht<br />

habe herzustellen. Woran ich mich aber<br />

auch sehr lebhaft erinnere sind die Niederlagen,<br />

die ich erlitten habe, besonders die zu<br />

große Zahl von Mitarbeitern, die ihre Promotionen<br />

nicht abgeschlossen haben, nach sehr optimistischer<br />

Rechnung drei, nach pessimistischer<br />

Rechnung bis zu sechs oder die Ablehnung der<br />

dritten Runde des Graduiertenkollegs AGEESA.<br />

Was mir besonders Spaß gemacht hat? VT-<br />

Five, die Gründung des Network Young Membrains<br />

durch meine ersten Mitarbeiter, unser erstes<br />

EU-Projekt-Meeting in Thessaloniki mit Stefan<br />

Sommer und Bernd Klinkhammer, Produkt-<br />

Design, sowohl in der Praxis (Spacer, Aixchanger,<br />

Elektrophoresezelle, Membranemulgierung)<br />

als auch die Vorlesung, die sowohl in Bangkok<br />

wie auch in Aachen mit Überraschungen verbunden<br />

war: In Bangkok mit Einladung zu Essen und<br />

abendlicher Stadtführung durch meine Studenten,<br />

in Aachen mit dem unaufgeforderten Bau<br />

einer Thermotasse durch einen Studenten. Ach<br />

so, Sie wissen nicht, was eine Thermotasse ist?<br />

Eine Tasse, die ohne Heizung und Deckel 20 min<br />

den Kaffee bei 55°C hält. Wie das geht, erfahren<br />

Sie in der Vorlesung, vielleicht zum letzten Mal<br />

im kommenden Sommersemester.<br />

Nicht für jeden Hochschullehrer ist der Abschied<br />

von „seinem“ Lehrstuhl ein fast natürlicher Vorgang.<br />

Eher Sorge um die Nachfolge, Sorge um<br />

das fast unvermeidliche Finanzierungsloch, Sorge<br />

wie man denn von heute auf morgen ohne<br />

diesen Lehrstuhl auskommen soll oder – weniger<br />

weitsichtig – der Lehrstuhl ohne den Professor.<br />

Es gibt einen Grund, warum mir all dies keine<br />

Sorge macht und der heißt Matthias Wessling.<br />

Er war immer schon mein Traumnachfolger<br />

und ist es heute mehr denn je. Zumindest<br />

für die Übergangszeit muss das Preisgeld des<br />

Alexander von Humboldt-Preisträgers reichen.<br />

Seit letztem Januar ist es nicht mehr mein, sondern<br />

zunächst unser und heute schon längst<br />

sein Lehrstuhl. Man merkt das auch daran, dass<br />

er inzwischen schon zwölf (oder sind es schon<br />

15?) neue Mitarbeiter eingestellt hat oder daran,<br />

dass Membranen gesponnen werden in Halle<br />

2. Die von vielen schon zu Rautenbach’s und<br />

leider auch zu meiner Zeit vermisste materialwissenschaftliche<br />

Komponente wird in Zukunft<br />

eine ideale Ergänzung zur Membrantechnik-<br />

Kompetenz des Lehrstuhls bilden. Damit materialwissenschaftliche<br />

Stärke aber nicht auf den<br />

Lehrstuhlinhaber beschränkt bleibt, ist eine Annäherung<br />

an die Polymerchemie (DWI) eine<br />

ebenso logische Konsequenz wie die verstärkte<br />

Einstellung von Naturwissenschaftlern. Vor diesem<br />

Hintergrund muss man den bald auf die<br />

<strong>Verfahrenstechnik</strong> zukommenden Umzug nach<br />

Melaten als Aneinanderrücken von Natur- und<br />

Ingenieurwissenschaften sehen, ein Schritt, der<br />

von der langfristigen Strategie der Hochschule<br />

verlangt wird und die Stellung der Membranwissenschaft<br />

festigt, mit dem Thema der nachwachsenden<br />

Rohstoffe im AVT-Verbund aber<br />

auch viele neue Chancen und Herausforderungen<br />

bietet.<br />

Abschied nehmen kein Problem? NEIN! Stattdessen<br />

ein herzliches, großes Danke an Euch<br />

alle.<br />

Mit den besten Grüßen für eine harmonische<br />

Weihnachtszeit an all unsere Freunde weltweit,<br />

Thomas Melin<br />

Rührkessel - Die AVT im Blick Thomas Melin: „Abschied nehmen, kein Problem!?“ 6

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