BMI 4 / 2011 - Ernest Kupfer, Bürgermeister
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Gesundheitsecke<br />
Rot-Kreuz-<br />
Ortsstellenleiter<br />
Günther Weber<br />
28 <strong>BMI</strong> 4 / <strong>2011</strong><br />
Freiwilligenarbeit<br />
beim Roten Kreuz<br />
<strong>2011</strong> ist das Europäische Jahr der Freiwilligenarbeit. Es ist dies ein guter Anlass, wieder einmal<br />
die gesellscha� liche Bedeutung der Freiwilligenarbeit sichtbar zu machen und die ehrenamtlich<br />
Arbeitenden zu würdigen.<br />
Auch das Rote Kreuz im Allgemeinen sowie die Rot Kreuz<br />
Dienststelle Gratkorn leben vom ehrenamtlichen Engagement<br />
vieler Freiwilliger, die bereit sind, ihre Freizeit in den Dienst der<br />
guten Sache zu stellen. Zu diesem Thema haben wir den Rot-<br />
Kreuz-Ortsstellenleiter Günther Weber zum Interview gebeten.<br />
Was war für Sie der Anreiz, als<br />
Freiwilliger dem Roten Kreuz<br />
in Gratkorn beizutreten?<br />
Seit mehr als drei Jahren bin<br />
ich Ortsstellenleiter der RK<br />
Ortsstelle Gratkorn. Hauptberufl<br />
ich gehe ich einem 40 Stunden<br />
Job bei TÜV Austria nach.<br />
Es ist ein schönes Gefühl, wenn<br />
man irgendwo zu einem Einsatz<br />
gerufen wird und danach<br />
sagen kann, es ist gut gelaufen.<br />
Das erhebende Gefühl kommt<br />
aber erst mit der Zeit und mit<br />
vielen Diensten. Ein Einsatz<br />
stellt auch immer eine große<br />
Herausforderung dar, denn<br />
man weiß nie, was einen erwartet.<br />
Ein Notruf kann sich<br />
als harmlos herausstellen. Im<br />
Gegensatz dazu kann es auch<br />
passieren, dass man wegen einer<br />
Lappalie gerufen wird, die<br />
sich dann zu einem No� all entwickelt.<br />
Und man erlebt dann<br />
natürlich auch Situa� onen, die<br />
man nicht so leicht wegsteckt.<br />
Die Verarbeitung erfolgt meist<br />
untereinander im Team.<br />
Wenn das nicht mehr möglich<br />
ist, wird auch externe Hilfe angeboten.<br />
Dazu gibt es speziell<br />
ausgebildete Mitarbeiter.<br />
Mo� viert hat mich natürlich<br />
auch der soziale Aspekt. Ich<br />
will einfach helfen, aber auch<br />
das System erhalten. Das ist<br />
nur mit Hilfe unserer Freiwilligen<br />
möglich, da die Erhaltung<br />
eines solchen Systems<br />
natürlich auch immer eine<br />
Kostenfrage ist. Wenn jeder<br />
Österreicher so denken würde<br />
und sich sozial engagieren würde,<br />
müssten wir im sozialen<br />
Bereich nicht so sehr mit den<br />
Kosten kämpfen.<br />
Seit wann sind Sie dabei?<br />
Seit Anfang der 90er Jahre<br />
Wie viele freiwillige Mitarbeiter<br />
hat das Rote Kreuz in<br />
Gratkorn?<br />
Insgesamt gibt es 79 aktive<br />
Mitglieder des RK Gratkorn,<br />
sieben davon sind hauptberuflich<br />
tä� g. (Personalstand per<br />
31.12.2010) Sechs Fahrzeuge<br />
sind bei uns bis zum Nachmittag<br />
im Einsatz, danach etwas<br />
weniger. Jedoch müssen alle<br />
Fahrzeuge immer in Bereitscha�<br />
stehen, um diese auch<br />
jederzeit mit jeweils zwei Sanitätern<br />
besetzen zu können.<br />
Früher waren weit über 20<br />
Mitglieder aus der Sappi beim<br />
RK tä� g, aber in den letzten 10<br />
Jahren hat sich diese Anzahl<br />
auf wenige Mitglieder verringert.<br />
Das fi nden wir natürlich<br />
sehr schade. Wir versuchen<br />
dennoch, immer einen guten<br />
Kontakt zu den Verantwortlichen<br />
bei Sappi zu halten und<br />
haben auch heute noch ein<br />
gutes Verhältnis zum Werk<br />
generell. Derzeit ist es so, dass<br />
vormi� ags einige Pensionisten<br />
bei uns tä� g sind. Über den<br />
"Schirm" Zivildienst sind auch<br />
sehr viele Jugendliche zu uns<br />
gekommen, doch die jüngeren<br />
Leute sind o� mals nicht lange<br />
bei uns tätig. Sie beginnen<br />
zu studieren, erhalten woanders<br />
einen Job oder gründen<br />
eine Familie. Unter solchen<br />
Umständen ist es nicht mehr<br />
möglich, einem freiwilligen<br />
Einsatz weiter nachzugehen.<br />
Wie viel Zeit inves� eren Sie<br />
in Ihre freiwillige Tä� gkeit?<br />
Ca. 20 Stunden pro Monat beansprucht<br />
allein meine Funktion<br />
als Ortsstellenleiter im<br />
Durchschnitt. Dazu kommen<br />
noch 32 Stunden monatlich für<br />
den Re� ungsdienst. Man kann<br />
schon mit einem Aufwand von<br />
50 bis 55 Stunden pro Monat<br />
rechnen.