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medMobil - Ärzte der Welt e.V.

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JAHRESBERICHT 2011<br />

für eine koStenloSe<br />

behAndlung <strong>der</strong> SchWächSten<br />

Viele Menschen können auf Grund ihrer Armut<br />

die kostspieligen staatlichen Gesundheitsleistungen<br />

nicht in Anspruch nehmen. Die Folge ist<br />

eine unverhältnismäßig hohe Säuglings- und<br />

Müttersterblichkeit in Haiti. Bei den staatlichen<br />

Gesundheitsbehörden setzte sich „<strong>Ärzte</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Welt</strong>“ daher dafür ein, dass schwangere Frauen<br />

und Kin<strong>der</strong> unter fünf Jahren auch langfristig<br />

kostenlos medizinisch versorgt werden können.<br />

bekämpfung <strong>der</strong> cholerA<br />

Nach dem Erdbeben brach in Haiti im Oktober<br />

2010 aufgrund <strong>der</strong> schlechten Hygienesituation<br />

überdies die Cholera aus. Und obwohl die<br />

Krankheit Anfang 2011 eingedämmt werden<br />

konnte, traten gegen Mitte des Jahres – beson<strong>der</strong>s<br />

in abgelegenen Gebieten – wie<strong>der</strong> vermehrt<br />

Todesfälle auf. In Zusammenarbeit mit den örtli-<br />

„<strong>Ärzte</strong> <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>“ setzt sich dafür ein, dass<br />

Frauen und Kin<strong>der</strong> unter fünf Jahren kostenlos<br />

medizinisch versorgt werden können.<br />

© Pierre-W. Henry<br />

„<strong>der</strong> bedarf vor ort ist immens und unsere präsenz ist noch<br />

immer notwendig, aber die hauptaufgabe einer medizinischen<br />

nichtregierungs-organisation ist es nicht, reguläre Strukturen<br />

mit einem großen team ausländischer helfer zu ersetzen. um<br />

zur Stärkung des lokalen gesundheitssystems beizutragen,<br />

muss man vor allem mit nationalen teams zusammenarbeiten,<br />

sie ausbilden, unser know-how und unsere kompetenz weitergeben,<br />

damit wir uns wie<strong>der</strong> zurückziehen, die verantwortung<br />

weitergeben können und unser projekt fortbestehen kann.“<br />

Dr. Marc Paquette, Koordinator „<strong>Ärzte</strong> <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>“ Haiti<br />

chen Gesundheitsbehörden behandelten die<br />

„<strong>Ärzte</strong> <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>“-Teams Cholerakranke in 15 mobilen<br />

Einheiten, in drei größeren Zentren und in<br />

28 Anlaufstellen für orale Rehydratation.<br />

Neben <strong>der</strong> Versorgung <strong>der</strong> Kranken ist<br />

die Prävention entscheidend, um die Krankheit<br />

zu bekämpfen. Mehrere mobile „<strong>Ärzte</strong> <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>“-<br />

Teams erläuterten daher auf Gemeindeversammlungen,<br />

in Seminaren und bei Hausbesuchen,<br />

wie man die Krankheit erkennen und wie<br />

man sich schützen kann. Auch klärten sie die<br />

Menschen über Maßnahmen auf, die im Ansteckungsfall<br />

zu ergreifen wären. Dafür verteilten<br />

sie Schutz- und Hygienekits. Die Erfahrungen<br />

dieses Projektes flossen im September 2011 in<br />

eine Strategie des haitianischen Gesundheitsministeriums<br />

ein. Jetzt ist eine qualitätsgesicherte<br />

Prävention und Behandlung von Cholera im gesamten<br />

haitianischen Gesundheitssystem als<br />

übergreifende Aufgabe inte griert.<br />

In Haiti arbeiteten 2011 für „<strong>Ärzte</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Welt</strong>“ 712 haitianische und 36 internationale MitarbeiterInnen.<br />

PROJEKTE INTERNATIONAL: kaRIbIk<br />

Republik Haiti<br />

Kuba<br />

Grande-<br />

Anse Les<br />

Nippes<br />

Nordatlantischer<br />

Ozean<br />

11<br />

Projektorte<br />

Port-au-Prince, Region Goâve und<br />

in Léogâne, Mirebalais und<br />

Lascahobas, Grande Anse, Nippes<br />

Projektziele<br />

• Zugang zu medizinischer<br />

Grundversorgung speziell<br />

für Mütter und Kin<strong>der</strong><br />

• Früherkennung von<br />

Erkrankungen und Behandlung<br />

bei Mangelernährung<br />

• Cholerabehandlung und<br />

Präventionsmaßnahmen<br />

Finanzierung<br />

Das Projekt wurde durch<br />

private Spenden und durch<br />

Sternstunden e.V. u. a. unterstützt.<br />

Statistik Republik Haiti:<br />

Kin<strong>der</strong>sterblichkeit<br />

87<br />

von 1000 Lebendgeburten<br />

Müttersterblichkeit:<br />

300<br />

bei 100 000 Lebendgeburten<br />

Lebenserwartung:<br />

62 jahre<br />

Mirebalais<br />

Cité Soleil<br />

Port-ou-<br />

Prince<br />

Petit-<br />

Goave<br />

Grand- Léogâne<br />

Goâve<br />

Karibisches Meer<br />

Brutto-Jahreseinkommen<br />

pro Kopf: keine Angabe<br />

Dom.<br />

Republik

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