medMobil - Ärzte der Welt e.V.
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„viele menschen leiden bis heute unter Schlaflosigkeit o<strong>der</strong><br />
schrecklichen depressionen, sie erleben die katastrophe<br />
ständig wie<strong>der</strong> neu o<strong>der</strong> trauern um ihre lieben, die sie bei<br />
<strong>der</strong> katas trophe verloren haben. Wir helfen, wo wir können.“<br />
Ayumi Amada, freiwillige Krankenschwester, Nothilfeprogramm in Otsuchi<br />
zehn Prozent <strong>der</strong> ursprünglichen Gesamtbevölkerung<br />
von 16 000 Menschen verloren durch die<br />
Katastrophe ihr Leben. Die meisten Menschen<br />
mussten Zuflucht bei Familienmitglie<strong>der</strong>n,<br />
Freunden o<strong>der</strong> in einer <strong>der</strong> 44 provisorischen<br />
Unterkünfte suchen. Glücklicherweise konnten<br />
letztere im August 2011 geschlossen werden<br />
und alle Betroffenen konnten in eigene Unterkünfte<br />
umziehen.<br />
pSychologiScher beiStAnd<br />
Das „<strong>Ärzte</strong> <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>“-Netzwerk engagierte sich<br />
nach <strong>der</strong> Katastrophe in Otsuchi mit dem Programm<br />
NicoNico, das übersetzt „Lächeln aus<br />
dem Herzen“ bedeutet. Neben medizinischer<br />
Basisversorgung bieten die Teams, bestehend<br />
aus Psychiatern, Psychologen, <strong>Ärzte</strong>n, Krankenschwestern,<br />
Sozialarbeitern und Logistikern,<br />
den Menschen vor allem auch psychologische<br />
Beratung und Therapien zur post-traumatischen<br />
Stressbewältigung an.<br />
2011 unterstützten insgesamt 188 Mitarbeiter-<br />
Innen von „<strong>Ärzte</strong> <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>“, davon 151 Ehrenamtliche,<br />
die Menschen in Krankenhäusern und<br />
an<strong>der</strong>en Gesundheitsstationen. Darüber hinaus<br />
suchten die Teams zweimal wöchentlich Schulen<br />
<strong>der</strong> Stadt auf, um Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
zu helfen, mit dem Erlebten umzugehen.<br />
die Wunden SitZen tief<br />
Die Stadt leidet noch immer. Obwohl die Armee<br />
die meisten Trümmer bereits entfernt hat und<br />
viele Straßen wie<strong>der</strong> instandgesetzt wurden,<br />
bleibt <strong>der</strong> Stadtkern menschenleer. Auch ein<br />
Jahr nach <strong>der</strong> Katastrophe leiden noch viele Bewohner,<br />
die vom Erdbeben betroffen waren, unter<br />
post-traumatischen Beschwerden.<br />
AuSWeitung deS<br />
engAgementS geplAnt<br />
2011 wurden im Projekt 959 Konsultationen<br />
durchgeführt. Neben <strong>der</strong> Fortsetzung des Programms<br />
in Otsuchi wird sich das „<strong>Ärzte</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Welt</strong>“-Netzwerk 2012 auch am Wie<strong>der</strong>aufbau<br />
des lokalen psychiatrischen Versorgungssystems<br />
sowie beim Aufbau verschiedener Gesundheitsstrukturen<br />
in an<strong>der</strong>en Regionen beteiligen.<br />
Auch bei <strong>der</strong> psychologischen Bewältigung<br />
<strong>der</strong> Katastrophe wird geholfen.<br />
© <strong>Ärzte</strong> <strong>der</strong> <strong>Welt</strong> Archiv<br />
Japan<br />
Russland<br />
Nordkorea<br />
Südkorea<br />
17<br />
Projektort<br />
Otsuchi<br />
Projektziel<br />
Medizinische Basisversorgung<br />
und psychologische Beratung<br />
und Therapien zur Bewältigung<br />
von post-traumatischen<br />
Beschwerden<br />
Finanzierung<br />
Das Projekt wurde durch<br />
private Spenden unterstützt.<br />
Statistik Japan<br />
Kin<strong>der</strong>sterblichkeit<br />
3<br />
von 1000 Lebendgeburten<br />
Müttersterblichkeit:<br />
6<br />
bei 100 000 Lebendgeburten<br />
Lebenserwartung:<br />
83 jahre<br />
Otsuchi<br />
Japan<br />
Fukushima<br />
Tokyo<br />
Brutto-Jahreseinkommen<br />
pro Einwohner<br />
41 850 $<br />
Pazifischer Ozean