Die Ausgabe 03/12 als PDF - Wirtschaftsjournal
Die Ausgabe 03/12 als PDF - Wirtschaftsjournal
Die Ausgabe 03/12 als PDF - Wirtschaftsjournal
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Bauwirtschaft/Immobilien<br />
Lösungsvorschläge<br />
Stellungnahme des Immobilienverbandes Deutschland Mitte-Ost zur nachhaltigen Stadtentwicklung<br />
<strong>Die</strong> Landes-Bau-Ausstellung in Magdeburg setzt mit<br />
dem Schwerpunkt erneuerbare Energien eindeutig<br />
auf das richtige Thema. Nachhaltiges Wirtschaften<br />
ist vor allem in der Immobilienbranche in den vergangenen<br />
Jahren immer wichtiger geworden, stellten<br />
die Entscheidungsträger der Branche und auch<br />
Fachleute der öffentlichen Hand auf dem 10. Mit -<br />
teldeutschen Immobilienkongress Ende Februar in<br />
Leipzig fest. Jedoch scheint diese Erkenntnis nur<br />
unzureichend bei den Vertretern der Politik angekommen<br />
zu sein. „Anders sind die aktuellen Entscheidungen<br />
unserer Volksvertreter nicht zu verstehen.<br />
Ein Umdenken wäre angebracht. Vielleicht<br />
bildet die Messe in Magdeburg dafür den richtigen<br />
Rahmen“, sagt Karl-Heinz Weiss, Regionalvorsitzender<br />
des Immobilienverbandes Deutschland Mitte-<br />
Ost (IVD Mitte-Ost) anlässlich der Landes-Bau-Ausstellung<br />
vom 2. bis zum 4. März 20<strong>12</strong>.<br />
ENEV überdenken<br />
Gerade in der Bundespolitik scheint eine detaillierte Betrachtung<br />
der unterschiedlichen Ausgangslagen in den Bundesländern<br />
verloren gegangen. „Aufgrund der Erneuerbaren<br />
Energieverordnung müssen viele Hauseigentümer in Sachsen-Anhalt<br />
jetzt schon wieder Modernisierungsmaßnahmen<br />
umsetzen, um die geforderten energetischen Standards<br />
einzuhalten. Und das, obwohl die Bestände in den vergangenen<br />
Jahren mehrheitlich saniert wurden“, so der Immobilienexperte.<br />
Da vor allem das Mietniveau teilweise noch<br />
nicht wirtschaftlich ist, kommen hier Belastungen auf die<br />
Eigentümer zu, die kontraproduktiv wirken. Weiss: „<strong>Die</strong> Politik<br />
sollte Lösungen finden, die die Differenz zwischen den<br />
tatsächlichen Kosten der Sanierung und den derzeit noch<br />
zu geringen Mieten ausgleichen. <strong>Die</strong>se finanzielle Belastung<br />
kann und darf nicht auf dem Rücken der Mieter und Vermieter<br />
abgeladen werden.“<br />
Grunderwerbssteuer absenken<br />
<strong>Die</strong> anstehende Erhöhung der Grunderwerbssteuer auf fünf<br />
Prozent wird zum Hemmschuh von Investition in Sachsen-<br />
Anhalt. „Gerade jetzt, wo Immobilien <strong>als</strong> Kapitalanlage und<br />
<strong>als</strong> Baustein für die Rente an Bedeutung gewinnen, setzt<br />
die Landesregierung mit der Erhöhung der Grunderwerbssteuer<br />
ein völlig f<strong>als</strong>ches Signal“, sagt der Regionalvorsitzende<br />
des IVD Mitte-Ost und ergänzt: „Wer die Investitionsbereitschaft<br />
fördern will, muss steuerliche Belastungen<br />
<strong>12</strong> <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>12</strong><br />
abbauen. Übrigens: Auch die Bundesregierung hat im<br />
Koalitionsvertrag festgehalten, dass die Eigentumsquote<br />
erhöht werden soll. Davon ist bisher nichts erkennbar. Da<br />
besteht eindeutig Handlungsbedarf.“<br />
Mieten in Toplagen ziehen an<br />
<strong>Die</strong>s zeigt sich auch deutlich bei einer genauen Betrachtung<br />
des hiesigen Immobilienmarktes. Denn gerade im<br />
bundesdeutschen Vergleich sind Immobilien in Sachsen-<br />
Anhalt günstig und warten mit einem guten Wertsteigerungspotenzial<br />
auf. Damit rücken die Objekte verstärkt in<br />
den Fokus nationaler und internationaler Kapitalanleger.<br />
„Vor allem Immobilien an Wachstumsstandorten sind bei<br />
vielen Investoren gefragt. Der moderate Einstiegspreis sowie<br />
die hervorragenden Entwicklungsprognosen sorgen für stabile<br />
Gewinnaussichten“, schätzt Jutta Stricker, Vorstandsmitglied<br />
des IVD Mitte-Ost und Immobilienmaklerin aus<br />
Magdeburg ein. Hinzu kommt, dass die Mieten vor allem<br />
in den Toplagen anziehen. Höchstpreise werden für Wohnungen<br />
in Elbnähe, im Stadtfeld und Zentrum gezahlt. <strong>Die</strong><br />
Spitzenwerte liegen bei 8,50 Euro pro Quadratmeter. Für<br />
freistehende Eigenheime liegen die Werte je nach Wohnsituation<br />
aktuell zwischen 90.000 Euro bis 260.000 Euro.<br />
„Das wird aber nicht so bleiben. <strong>Die</strong> Bevölkerung Magdeburgs<br />
wächst. Das wird den Druck auf den Immobilienmarkt<br />
erhöhen. Mittelfristig werden wir steigende Preise erleben“,<br />
sagt Jutta Stricker.<br />
Magdeburg gewinnt an Attraktivität für<br />
Immobilienmakler.<br />
Foto: www.magdeburg-foto.de/<br />
Jens Klapputh<br />
wirtschaftsjournal.de/id<strong>12</strong><strong>03</strong><strong>12</strong>01