Die Ausgabe 03/12 als PDF - Wirtschaftsjournal
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Markt<br />
Russland<br />
Riesenreich mit Chancen – aber auch Risiken<br />
Der größte Staat der Erde bietet für ausländische Firmen<br />
hohes Potenzial, denn hier sind fast alle Branchen angesiedelt<br />
und die knapp 143 Millionen Einwohner haben eine<br />
starke Kaufkraft. Deutschland ist sowohl <strong>als</strong> Kunde <strong>als</strong> auch<br />
<strong>als</strong> Lieferant ein wichtiger Wirtschaftspartner für das Land.<br />
Welche Chancen aber auch Risiken der russische Markt bietet,<br />
hat das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> für Sie zusammengefasst:<br />
Chancen<br />
Starke und stabile Wirtschaft<br />
Wie Germany Trade & Invest (GTAI) Ende Februar berichtete,<br />
stieg der deutsch-russische Außenhandel 2011 auf knapp<br />
72 Milliarden US-Dollar und erreicht damit einen neuen<br />
Rekordwert. Russland importiert immer mehr Maschinen,<br />
Anlagen und Fahrzeuge, wovon besonders Deutschland profitiert.<br />
Zudem ist nach Meinung von Experten für das Jahr<br />
20<strong>12</strong> mit einem Wirtschaftswachstum Russlands zwischen<br />
drei und vier Prozent zu rechnen.<br />
WTO-Beitritt 20<strong>12</strong><br />
Was 1993 begann, wird am 16. Dezember in Genf seinen<br />
Abschluss finden – Russland wird Mitglied der Welthandelsorganisation<br />
(WTO). Von der damit zusammenhängenden<br />
Senkung vieler Importsteuern profitieren vor allem die<br />
ausländischen Exporteure. So werden die Zollsätze für neue<br />
PKW von 30 auf 25 Prozent gesenkt, was besonders der<br />
deutschen Automobilindustrie zugute kommt. Auch auf<br />
Elektronik und Agrarerzeugnisse werden weniger Steuern<br />
erhoben.<br />
Olympische Winterspiele 2014 & Fußball WM 2018<br />
<strong>Die</strong> beiden sportlichen Großereignisse im Land haben<br />
besonders der Bauwirtschaft 2011 zu einer positiven<br />
Entwicklung verholfen. Der im Vorfeld der Winterspiele<br />
begonnene Ausbau der Infrastruktur wird noch einmal intensiviert.<br />
Zwölf Stadion-Neubauten, neue Autobahnen,<br />
Schnellbahntrassen und Hotels sind geplant. Experten rechnen<br />
mit Investitionen von bis zu 50 Milliarden Euro.<br />
Risiken<br />
Bürokratie<br />
Russland liegt bei internationalen Rankings zu Investitionsbedingungen<br />
und Transparenz weiter auf den hinteren<br />
Plätzen. Nach der aktuellen Geschäftsklima-Umfrage<br />
des Ost-Ausschusses und der AHK ist die Bürokratie in Russland<br />
das stärkste Hindernis für die Modernisierungsbemü-<br />
40 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | März 20<strong>12</strong><br />
E U: 4 1 , 7 6<br />
GUS:<br />
13,<br />
8<br />
Sonst<br />
39,<br />
6<br />
K o r ea ( R<br />
3,<br />
2<br />
Bel Belarus<br />
4<br />
Italien<br />
4,<br />
4<br />
Ha<br />
uptl uptlieferländer<br />
Frankreich<br />
4,<br />
4<br />
( 2 0 1 0 0;<br />
An t ei l i in<br />
%)<br />
Japan<br />
4,<br />
5<br />
hungen. Damit Geschäfte in Russland trotzdem erfolgreich<br />
zu Stande kommen, empfiehlt das Onlinemagazin Russlandjournal:<br />
vorab Informationsveranstaltungen zum Thema<br />
Russland besuchen, politische Unterstützung in Russland<br />
sichern und Kontakt zu deutschen Firmen und Geschäftsleuten<br />
suchen, die bereits in Russland aktiv sind.<br />
Korruption und Betrug<br />
Laut Transparency International landen jährlich 300 Milliarden<br />
Dollar in den Taschen russischer Beamter. Um dem<br />
entgegen zu wirken, hat die AHK zusammen mit russischen<br />
und internationalen Partnern 2010 die Compliance-Ini tiative<br />
gegründet. Mehr <strong>als</strong> 100 Unternehmen haben sich bisher<br />
angeschlossen. Auf der anderen Seite sollten Unternehmen,<br />
die Geschäftsbeziehungen nach Russland aufnehmen wollen,<br />
im Vorfeld die Identität ihres Geschäftspartners genau<br />
überprüfen. Mögliche Ansprechpartner: AHK, Steuerbehörden<br />
(www.nalog.ru), Creditreform.<br />
Person<strong>als</strong>uche<br />
Viele Firmen haben Probleme, in Russland gut ausgebildetes<br />
Personal zu finden. Deshalb ist es sinnvoll, selbst Mitarbeiter<br />
vor Ort auszubilden. Eine weitere Möglichkeit ist<br />
es, russische Schüler und Studenten aus der Umgebung in<br />
die Firma einzuladen, empfiehlt das Russlandjournal. Zudem<br />
können russische Netzwerke bei der Suche nach qualifizierten<br />
Mitarbeitern helfen.<br />
Stefanie Rudolph<br />
VR Chi<br />
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17<br />
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USA 4,<br />
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tschland<br />
11<br />
, 7<br />
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6,<br />
1<br />
Nach China ist Deutschland der<br />
wichtigs te Handelspartner für Russland.<br />
Veranstaltungshinweise:<br />
15.<strong>03</strong>.20<strong>12</strong> – „Riesenreich mit<br />
großen Chancen“<br />
Veranstalter: IHK zu Leipzig<br />
www.leipzig.ihk.de<br />
<strong>03</strong>.04.20<strong>12</strong> – Russlandtag 20<strong>12</strong>:<br />
Geschäfte in den russischen<br />
Regionen<br />
Veranstalter: IHK Chemnitz<br />
www.chemnitz.ihk24.de<br />
08. – 13.07.20<strong>12</strong> – Delegationsreise<br />
nach Jekaterinburg<br />
Branche: Maschinen- und<br />
Anlagenbau<br />
Veranstalter: Wirtschafts -<br />
förderung Sachsen GmbH<br />
www.wfs.sachsen.de<br />
Auch in Thüringen und Sachsen-<br />
Anhalt bietet die IHK Veranstaltungen<br />
zum Thema Russland.<br />
wirtschaftsjournal.de/id<strong>12</strong><strong>03</strong>4001