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Rother Wanderbuch - alpenverein-hagen.de

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uns ohne jegliche Diskussion für <strong>de</strong>n<br />

Abstieg unseren Aufstiegsweg zu<br />

wählen. Nach 2 ½ h erreichten wir die<br />

Hütte. Und welch Wun<strong>de</strong>r! Jetzt – am<br />

Nachmittag – schien auch manchmal<br />

wie<strong>de</strong>r die Sonne. Wir waren aber<br />

<strong>de</strong>nnoch zufrie<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Geleisteten.<br />

Am Abend waren wir die einzigen<br />

Gäste. Gemeinsam mit <strong>de</strong>m Hüttenwirt<br />

diskutierten wir eingehend über die<br />

Sextener Dolomiten und die Ereignisse<br />

<strong>de</strong>s Krieges. Zum Schluss wur<strong>de</strong> es ein<br />

recht gemütlicher und auch<br />

„feuchter“ Abschlussabend, an <strong>de</strong>n sich<br />

alle bis heute gern erinnern.<br />

Am nächsten Morgen gab es noch ein<br />

erwähnenswertes Episödchen, über das<br />

wir noch Jahre später immer wie<strong>de</strong>r<br />

geschmunzelt haben. Bergfreund Horst<br />

hatte sich beim Abstieg von <strong>de</strong>r<br />

Rotwand eine dicke Blase an <strong>de</strong>r<br />

rechten Ferse gelaufen, wofür er<br />

keinerlei Erklärung hatte. Als wir uns<br />

<strong>de</strong>r Seilbahnstation zur Abfahrt nach<br />

29<br />

Moos näherten, humpelte er – gestützt<br />

auf einen Walkingstock - hinter uns her.<br />

Der Kassierer, <strong>de</strong>r ihn wohl schon lange<br />

beobachtet hatte, fragte ihn: „Bist Du<br />

ein Behin<strong>de</strong>rter?“ Horst antwortete<br />

spontan: „Ja, aber sicherlich!“ Darauf<br />

entgegnete <strong>de</strong>r Kassierer: „Gut, dann<br />

zahlst Du nur die Hälfte <strong>de</strong>s Fahrpreises,<br />

das ist für Behin<strong>de</strong>rte bei uns so<br />

üblich.“ Wir konnten uns ein breites<br />

Feixen und lautes Losprusten kaum<br />

verkneifen.<br />

Mit <strong>de</strong>m „Behin<strong>de</strong>rten“ habe ich noch<br />

viele Bergtouren durchgeführt, und<br />

oftmals wur<strong>de</strong> er damit gehänselt und<br />

als „<strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rte“ angesprochen.<br />

Anmerkung: Wie zu Beginn dieses<br />

Beitrags angeführt wur<strong>de</strong>, war mein<br />

Fotoapparat nicht mehr funktionsfähig.<br />

Daher kann ich lei<strong>de</strong>r nur drei Bil<strong>de</strong>r<br />

anbieten, die mir von meinen<br />

Bergfreun<strong>de</strong>n zugesandt wur<strong>de</strong>n.<br />

Schlusswort:: Dieser Bericht schil<strong>de</strong>rte das En<strong>de</strong> unserer Bergtour in <strong>de</strong>n Sextener<br />

Dolomiten. Ich wer<strong>de</strong> die hoffentlich interessierten Leser im nächsten Beitrag mit<br />

<strong>de</strong>n Ampezzaner Dolomiten vertraut machen. Hexenstein (Sasso di Stria) und Col di<br />

Lana, die bei<strong>de</strong> während <strong>de</strong>s Gebirgskrieges im 1. Weltkrieg heftig umkämpft<br />

wor<strong>de</strong>n sind, wer<strong>de</strong>n das nächste Thema sein. Dr. E. Sikora

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