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Oktober 2011 - Der Monat

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oktober 11<br />

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finanzplatz: Nachhaltige Geldanlagen: Am Puls der Zeit<br />

erdgas-autos: Antriebsmotorem mit aufbereitetem Biogas<br />

kultur: Das Zwischengeschoss zum Himmel


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inhalt | editorial<br />

Wasser, Sonne, Wind<br />

stehen im Mittelpunkt<br />

panorama 4<br />

energie<br />

eigenversorgungsgrad massiv steigern 6<br />

elektro-autos<br />

Autofahren mit elektrischer energie 10<br />

erdgas-autos<br />

Umweltschonender treibstoff 11<br />

finanzplatz<br />

Nachhaltige Geldanlagen – am Puls der Zeit 12<br />

ratgeber<br />

Soll man onlinebanking wagen? 14<br />

allianz in den alpen<br />

Den Alpenraum zukunftsfähig entwickeln 16<br />

porträt<br />

Gerhard Lehner: Volksbank AG Liechtenstein 18<br />

kultur<br />

Das Zwischengeschoss zum Himmel 20<br />

gesellschaft<br />

Lions Club Liechtenstein:<br />

Für eine bessere Welt! 22<br />

Vor 50 Jahren<br />

5. oktober 1961:<br />

Neues Gesetz über die Landesbibliothek 23<br />

uno-Jahr des waldes<br />

Wildgerechter Wald und<br />

waldgerechter Wildbestand 24<br />

wirtschaftsgeschichte<br />

Spezialisiert auf Design-keramik 26<br />

rätsel 28<br />

liechtenstein setzt sich mit dem<br />

energiekonzept mutige ziele<br />

Erneuerbare Energien stehen weltweit zuoberst auf<br />

den Agenden. Nicht erst, aber verstärkt seit der Reaktor-Katastrophe<br />

in Japan. <strong>Der</strong> Ausstieg aus dem<br />

Atom-Strom ist für einige Länder<br />

bereits beschlossene Sache, andere<br />

überlegen sich diesen Schritt<br />

noch. <strong>Der</strong> Ruf nach erneuerbaren<br />

Energien ertönt zwar laut, doch die Umstrukturierungen,<br />

die es dafür braucht, bis dieser Öko-<br />

Strom bei den Verbrauchern ist, benötigen viel Zeit<br />

und Kapital. Wenn Wind-Energie<br />

aus der Nordsee bis zu den Alpen<br />

geleitet werden soll, müssen<br />

neue Stromnetze aufgebaut werden.<br />

Auch von Solar-Anlagen an<br />

sonnengünstigen Standorten gehen<br />

nicht überall die erforderlichen<br />

Stromkabel aus. Die Nutzung<br />

der Wasserkraft stösst an<br />

Grenzen des Landschaftsschutzes<br />

und der Restwassermengen. Wir<br />

Günther Meier<br />

haben das Thema «Energie» in Chefredaktor «<strong>Der</strong> <strong>Monat</strong>»<br />

den Mittelpunkt gestellt und finden,<br />

dass sich Liechtenstein mit dem neuen Energiekonzept<br />

mutige Ziele setzen will. Schon vorher<br />

kann jeder seinen Beitrag leisten – durch Einsparungen<br />

beim persönlichen Energieverbrauch.<br />

impressum: 5. Jahrgang, Nr. 61, oktober <strong>2011</strong>, 18 000 exemplare<br />

herausgeber: Alpenland Verlag AG, Feld kircher Strasse 13, FL-9494 Schaan,<br />

tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@alpenlandverlag.li<br />

redaktion: Günther Meier, tel. +423 380 09 30, Fax +423 380 09 31, redaktion@dermonat.li<br />

anzeigen: tel. +423 239 50 23, Fax +423 239 50 51, annoncen@dermonat.li<br />

gestaltung: barbara Schmed, Gutenberg AG<br />

satz und druck: Gutenberg AG, FL-9494 Schaan<br />

papier: PlanoJet, 100 g/m², FSC-zertifiziert<br />

online: «<strong>Der</strong> <strong>Monat</strong>» im Internet: www.dermonat.li<br />

titelbild: erneuerbare energien stehen im Mittelpunkt der aktuellen energiepolitik.<br />

(Foto: Marco Nescher)<br />

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oktober <strong>2011</strong><br />

3


4<br />

5<br />

panorama<br />

Von der Kopfarbeit<br />

zur Handarbeit<br />

Eine möglichst breite Ausbildung, die auch<br />

mal über den Zaun schnuppert, gehört zu den<br />

wichtigsten Dingen junger Menschen. Die Lehrlingsausbildner<br />

lassen sich dazu immer wieder<br />

neue Ideen einfallen, um die Lernenden für andere<br />

Berufsarbeiten zu interessieren, organisieren Lager<br />

oder Überlebenscamps. Die VP<br />

Bank hat sich unter dem Titel<br />

«Perspektivenwechsel» vorgenommen,<br />

ihre Lernenden in eine<br />

ganz neue Berufssituation zu<br />

schicken. Von der Kopfarbeit zur<br />

Handarbeit! Die Bank wurde mit<br />

der Werkbank vertauscht, vom<br />

Dienstleistungsunternehmen<br />

ging es in die Industrie. Was ist unter einem «Polymechaniker»<br />

zu verstehen? Nach zwei Tagen bei der<br />

CNC Mechanik wussten die Jungbanker Bescheid,<br />

nachdem sie verschiedene Maschinen bedient und<br />

an der Werkbank eine Lokomotive aus Stahl, Aluminium<br />

und Kunststoff hergestellt hatten. Banker<br />

und Polymechaniker waren sich einig, dass sie ganz<br />

unterschiedliche Berufe erlernten, die aber trotzdem<br />

zumindest eine Gemeinsamkeit aufweisen:<br />

Beide Berufe müssen auf die Wünsche der Kunden<br />

eingehen, schon kleine Fehler können grosse Auswirkungen<br />

auf das Ergebnis haben!<br />

Foto: VPbank<br />

mehr steuereinnahmen 2010<br />

Steuerart 2010 2009 Prozent<br />

Mehrwertsteuer 227,4 206,6 +10.0 %<br />

kapital- und ertragssteuer 179,2 178,1 +0,6 %<br />

Vermögens- und erwerbssteuer 155,1 154,6 +0,4 %<br />

besondere Gesellschaftssteuer 67,4 79,2 -15,0 %<br />

Stempelabgaben 55,2 50,9 +8,6 %<br />

Couponsteuer 26,5 44,7 -40,7 %<br />

Nachlass- und erbanfallsteuer 22,9 7,1 +224,8 %<br />

Motorfahrzeugsteuer 11,2 11,5 -2,0 %<br />

Gesamthaft beliefen sich die Steuern im Jahre 2010 auf 833,4 Mio.<br />

Fr. Im Vorjahr waren 821,3 Mio. Fr. an Steuern eingenommen worden.<br />

<strong>Der</strong> Zuwachs beläuft sich auf 12 Mio. Fr. oder 1,5 Prozent.<br />

Foto: istock.com<br />

Rentner gehen<br />

frühzeitig in Pension<br />

Immer mehr Rentner machen Gebrauch vom<br />

Frühbezug der AHV. Vom Jahrgang 1940 entschieden<br />

sich 51 Prozent für den vorzeitigen Gang in die<br />

Pension, mit entsprechender Kürzung der Rente.<br />

Beim Jahrgang 1942 waren es nach Angaben der<br />

AHV-Verwaltung bereits 61 Prozent. Aktuell sind es<br />

bereits 7 von 10 Rentenbezügern, die den Vorbezug<br />

beantragen. Rund die Hälfte der Frührentner wählt<br />

das frühestmögliche Rentenalter von 60 Jahren.<br />

Dieses Verhalten wirkt sich in Verbindung mit der<br />

steigenden Zahl von älteren Personen auf die AHV<br />

aus. Vorerst aber reicht der AHV-Fonds noch, um<br />

die Verpflichtungen bis zum Jahre 2040 zu erfüllen.<br />

Hohes Potenzial<br />

erneuerbarer energien<br />

Was für einen Beitrag können erneuerbare<br />

Energien zur weltweiten Energieversorgung leisten?<br />

Diese Frage beschäftigt seit dem Reaktor-Unfall in<br />

Japan und den nachfolgenden Forderungen nach<br />

dem Ausstieg aus dem Atom. <strong>Der</strong> Weltklimarat<br />

gibt sich optimistisch: Die Potenziale erneuerbarer<br />

Energien übersteigen nach Ansicht der Weltklimarat-Experten<br />

den Weltenergiebedarf beim Weitem.<br />

Bereits heute sei eine Reihe von erneuerbaren Technologien<br />

– im Stromsektor etwa Biomasse, Geothermie,<br />

Onshore-Wind und Wasserkraft – an besonders<br />

geeigneten Standorten wettbewerbsfähig.<br />

Erneuerbare Energien, so der Weltklimarat, könnten<br />

die Energiearmut verringern und würden eine<br />

echte Perspektive für die 1,4 Milliarden Menschen<br />

bieten, die derzeit keinen Zugang zu Elektrizität<br />

haben, sowie für die 2,7 Milliarden Menschen, die<br />

auf traditionelle Biomasse angewiesen sei.<br />

oktober <strong>2011</strong>


Ein stürmischer Herbst<br />

für die konjunktur?<br />

Die Lage war auch schon schlechter, doch die Prognosen für die<br />

Wirtschaft in den nächsten <strong>Monat</strong>en bis zum Jahreswechsel tönen<br />

nicht überall optimistisch. <strong>Der</strong> Chefökonom der VP Bank, Jürg Zeuner,<br />

prognostiziert weitere Schatten auf die Finanzmärkte, die von<br />

den Schuldenkrisen in Europa und den USA ausgehen. In der Schweiz<br />

wirken sich nach seiner Ansicht die Bauinvestitionen und der private<br />

Konsum stabilisierend auf den Aufschwung aus. Aufgrund der hohen<br />

Exportquote bestehe aber eine starke Abhängigkeit zu Entwicklungen<br />

in den Hauptabnehmer-Ländern. Und ausserem würde der starke Briefmarken bekunden<br />

4/1-farbig<br />

Franken die Ausfuhren immer mehr belasten. In einer ähnlichen Si-<br />

Auflage: Freundschaftsbeziehungen<br />

tuation befindet sich Liechtensteins Wirtschaft.<br />

Text Rückseite: Liechtenstein und die Schweiz haben im<br />

Anerkennung muslimischer<br />

religionsgemeinschaften<br />

MK 335 September Spezial eine Gemeinschaftsbriefmarke her-<br />

Gemeinschaftsausgabe Schweiz - Liechtenstein<br />

ausgegeben. Als Motiv für die Briefmarke wähl-<br />

Horizont Schweiz<br />

Foto: Marco ten die Nescher, Philatelie-Verantwortlichen Schaan<br />

die Fotogra-<br />

Bei der Neuordnung des Staatskirchenrechts in Liechtenstein fie «Frucht» aus der Serie «Flowers, Fruits and<br />

stehen die christlichen Glaubensgemeinschaften im Vordergrund. Portraits» der in Iran geborenen und mittler-<br />

Wie steht es mit den muslimischen Religionsgemeinschaften? In den weile in der Schweiz beheimateten Künstlerin<br />

Politischen Schriften (Band 50) schreibt Herbert Wille, dass es mög- Shirana Shahbazi. Die Briefmarke erscheint in<br />

lich wäre, auch diese Religionsgemeinschaften zu integrieren. Es Datum: gehe beiden Ländern und weist aufgrund der Wäh-<br />

nicht um Glaubensinhalte, sondern um formale Strukturen der Orrungsunion Schweiz – Liechtenstein auf beiganisation.<br />

<strong>Der</strong> Islam weise (noch) nicht die Strukturen auf, die für den Postwertzeichen die gleiche Wertstufe von<br />

die öffentliche Anerkennung notwendig seien. Für eine Anerkennung 1 Franken auf. Initiant für die Auswahl des<br />

sei es notwendig, dass der Islam – wie in anderen Staaten auch – auf Kunstwerks «Frucht» war das Kunstmuseum<br />

das liechtensteinische Recht zugehe.<br />

Liechtenstein, das im Zusammenhang mit der<br />

Ausstellung «Horizont Schweiz» den Vorschlag<br />

Grosse Auswahl an<br />

für eine Gemeinschaftsbriefmarke bei der Phi-<br />

entrepreneur of the Year<br />

latelie Liechtenstein einbrachte. Gemeinschaftsausgaben<br />

von Briefmarken mit anderen Län-<br />

Am 14. <strong>Oktober</strong> wird zum zweiten Mal der dern und deren Postverwaltungen haben laut<br />

«Entrepreneur of the Year» in Liechtenstein gekürt. Philatelie Liechtenstein eine lange Tradition. Bei<br />

Als Nachfolger des ersten Preisträgers, des früheren solchen Vorhaben gehe es nicht in erster Linie<br />

Skirennfahrers und heutigen Unternehmers Harti um die Herausgabe einer Sondermarke, sondern<br />

Weirather stehen nicht weniger als 13 Kandidaten vielmehr um die Briefmarke als Medium für ei-<br />

in der Reihe. <strong>Der</strong> international vernetzte Unternehnen kulturellen Austausch, sozusagen um einen<br />

merpreis «Entrepreneur of the Brückenschlag der Kultur. Liechtenstein ist be-<br />

Year» fördert unternehmerische reits einige solcher Kooperationen eingegangen.<br />

Spitzenleistungen und wird in Schon einmal war die Schweiz die Partnerin für<br />

Liechtenstein durch eine promi- eine Gemeinschaftsbriefmarke. Aber auch mit<br />

nente Jury verliehen. Träger die- dem Nachbarland Österreich, mit dem Liechser<br />

Auszeichnung mit hohem öftenstein aus den Anfängen der Philatelie besonfentlichen<br />

Stellenwert sind die dere Beziehungen hat, kam es schon zu einer<br />

Regierung Liechtensteins, die gemeinsamen Ausgabe. Ausserdem sind bisher<br />

Universität Liechtenstein sowie Gemeinschaftsbriefmarken mit Costa Rica und<br />

die Ernst & Young AG.<br />

mit China herausgegeben worden.<br />

Foto: Presse- und Informationsamt<br />

Foto: Philatelie Liechtenstein


6<br />

7<br />

Von Günther Meier<br />

energie<br />

Eigenversorgungsgrad<br />

massiv steigern<br />

Wenn es zu einem grösseren<br />

Krieg kommen könnte, abgesehen von Terrorismus,<br />

so sei die Gefahr gross, dass es sich um einen<br />

Krieg um Ressourcen handeln würde. Diese Prognose,<br />

die Wasser und Energie auf vorderste<br />

Plätze rückte, ist inzwischen etwas in den Hintergrund<br />

gerückt. Im Vordergrund<br />

steht jetzt, nach der japanischen<br />

die hoffnungen auf eine mar- Reaktor-Katastrophe, der Aufkante<br />

steigerung der energiebau einer Energieversorgung mit<br />

erneuerbarer Energie. Europa<br />

produktion ruhen auf der spielt dabei eine Vorreiterrolle,<br />

wasserkraftnutzung am rhein<br />

die EU hat ehrgeizige Ziele mit<br />

einem schwer zu realisierenden<br />

Zeitplan definiert: Bis 2020 sollen<br />

20 Prozent der Energie in Europa schon aus<br />

erneuerbaren Quellen stammen, die Energieeffizienz<br />

soll um 20 Prozent gesteigert und die Treibhausgas-Emissionen<br />

sollen um 20 Prozent reduziert<br />

werden.<br />

Auch in Liechtenstein gibt es einen<br />

Schub vorwärts bei der Energieproduktion<br />

und Energieversorgung. Das Energiekonzept<br />

2013, das in absehbarer Zeit ausläuft, wird durch<br />

ein neues Energiekonzept 2020 ersetzt. Auch die<br />

liechtensteinischen Ziele lassen sich mit der Kurzformel<br />

20/20/20 zusammenfassen: 20 Prozent<br />

Steigerung der Energieeffizienz zur Verbrauchsstabilisierung,<br />

20 Prozent Anteil erneuerbarer<br />

Energien im Inland sowie 20 Prozent CO2-Reduktion<br />

zum Basisjahr 1990. Die in einem Bericht der<br />

Regierung enthaltenden Prognosen über die Entwicklung<br />

der einzelnen Energieträger gehen von<br />

einem Rückgang beim Erdgas zu Antriebs- und<br />

Heizzwecken aus, von einer Stabilisierung bei<br />

Benzin und Diesel sowie von einem sinkenden<br />

energieproduktion und energieversorgung gehören zu den herausforderun-<br />

gen der zukunft. liechtenstein kann sich derzeit nur zu knapp 10 prozent mit<br />

eigener energie versorgen. die regierung plant, den eigenversorgungsgrad<br />

bis 2020 auf 20 prozent zu steigern.<br />

Trend beim Heizöl. Eine Zunahme des Verbrauchs<br />

ist hingegen beim Holz und bei der Fernwärme zu<br />

erwarten, vor allem aber bei der Elektrizität aufgrund<br />

der steigenden Elektrifizierung und dem<br />

steigenden Einsatz erneuerbarer Technologien auf<br />

der Basis von Elektrizität wie Wasser, Sonne, Wind,<br />

Wärmepumpen.<br />

Abklärungen über Wasserkraft-<br />

nutzung am Rhein<br />

Die bessere Nutzung der bestehenden<br />

Wasserkraftanlagen stösst an enge Grenzen.<br />

Durch die Erneuerung des Pumpspeicherkraftwerks<br />

Samina erhöht sich zwar der Wirkungsgrad<br />

des Kraftwerks, so dass mit der gleichen Jahreswassermenge<br />

die Stromproduktion gesteigert werden<br />

kann. Allerdings handelt es sich nach Angaben der<br />

Regierung nur um eine theoretische Produktionserhöhung,<br />

weil die Vorschriften für das Restwasser<br />

den Zugewinn wieder kompensieren, womit die<br />

Jahresproduktion auf dem heutigen Niveau bleiben<br />

wird. Die Nutzung der Tiefengeothermie steckt<br />

noch im Stadium der Abklärungen, doch dürften<br />

Aufwand und Ertrag bei Bohrungen in tiefe Gesteinsschichten<br />

in einem ungünstigen wirtschaftlichen<br />

Verhältnis stehen. Auch bei der Nutzung des<br />

Windes für die Energieproduktion ergaben Abklärungen<br />

ungünstige Verhältnisse, so dass die Windenergie<br />

wohl auch in Zukunft keine Rolle spielen<br />

dürfte. Die Hoffnungen auf eine markante Steigerung<br />

der Energieproduktion ruhen damit auf der<br />

Wasserkraftnutzung am Rhein. Ein Projekt eines<br />

fünfstufigen Rheinkraftwerks, das die Wassermassen<br />

des Flusses zwischen Balzers und Ruggell zur<br />

Stromproduktion genutzt hätte, war in den 1980er-<br />

Jahren aufgelegt worden, doch aufgrund zahlrei


cher Einsprachen als politisch nicht durchsetzbar<br />

aufgegeben. Ein Konsortium aus den beiden Stromproduzenten<br />

LKW und AXPO lässt derzeit von<br />

der Hochschule Rapperswil in einer Machbarkeitsstudie<br />

die Möglichkeiten der Nutzung des Alpenrheins<br />

zur Stromproduktion untersuchen. Die Untersuchung<br />

hat das Ziel, mögliche Standorte für<br />

eine oder zwei Flusskraftwerkstufen zwischen Balzers<br />

und Ruggell zu finden, womit das Thema<br />

Rheinkraftwerke in nächster Zeit wieder in die<br />

öffentliche Diskussion kommen dürfte.<br />

Förderung der Energieeffizienz<br />

in Liechtenstein<br />

Mit der Suche nach Förderung<br />

und Ausbau erneuerbarer Energien und Steigerung<br />

der Energieeffizienz steht Liechtenstein freilich<br />

nicht allein. Auch die Internationale Bodenseekonferenz<br />

(IBK), der Liechtenstein als Mitglied angehört,<br />

befasst sich mit dem Aufbau einer sicheren,<br />

bezahlbaren, umweltverträglichen Energieversorgung.<br />

In einem so genannten IBK-Statusbericht<br />

<strong>2011</strong> wird dargelegt, dass das Potenzial aus Wasserkraft<br />

und Kleinwasserkraft im IBK-Raum bereits<br />

weitgehend genutzt werde, so dass Ausschau nach<br />

anderen erneuerbaren Energieträgern gehalten<br />

werden müsse: «Schlüsselt man die ausgewiesenen<br />

Potenziale nach Energieträger auf, fallen im wesentlichen<br />

die Energieträger feste Biomasse, thermische<br />

Solarenergie sowie Erd- und Umgebungs-<br />

Liechtenstein möchte die Eigenproduktion<br />

an elektrischer Energie<br />

mit Wasserkraft markant steigern.<br />

wärme durch ihre möglichen<br />

grossen Beiträge zu einer nachhaltigen<br />

Energieversorgung auf.»<br />

Die Liechtenstein - Dokumentation<br />

in diesem Statusbericht enthält<br />

sich einer Aussage, ob Potenzial<br />

für den Bau neuer Anlagen bestehe und legt den<br />

Schwerpunkt auf die Förderung der Energieeffizienz,<br />

auf die Wärmedämmung bei bestehenden<br />

Bauten, auf Sonnenkollektoren und Photovoltaik.<br />

Foto: Marco Nescher<br />

Den Alpenraum energieautark<br />

machen<br />

Einen Schritt weiter als die IBK<br />

geht die Internationale Alpenschutzkommission<br />

(CIPRA), die mit dem Projekt «cc.alps – Klimawandel:<br />

Einen Schritt weiter denken» fordert: «Die Alpen<br />

müssen energieautark werden!» Ferner fordert<br />

die CIPRA, dass die Vision der Energieautarkie<br />

umfassend sein müsse: «Dazu gehört nicht nur, auf<br />

erneuerbare Quellen zu setzen, sondern auch der<br />

effiziente, sparsame und innovative Umgang mit<br />

Energie, Raumplanung und Mobilität sind Kernelemente<br />

dieser Vision.» Vor allem dürfe bei den Diskussionen<br />

um Klimawandel und Energieautarkie<br />

der Verkehr nicht vergessen werden, dessen Energieverbrauch<br />

sehr hoch sei. Mit raumplanerischen<br />

Konzepten, der Förderung des öffentlichen Verkehrs<br />

sowie dem Ausbau der langsamen Mobilitätsformen<br />

zu Fuss und per Fahrrad könne ein Beitrag<br />

zur angestrebten Energieautarkie geleistet werden.<br />

Gleichzeitig aber warnt die CIPRA vor neuen Gefahren,<br />

die bei der Suche nach erneuerbaren Energien<br />

auftauchen: Energieautarkie dürfe nicht als<br />

Alibi zur Verbauung der letzten naturnahen Gewässer<br />

oder zur grossflächigen Bestückung unbe-<br />

oktober <strong>2011</strong>


8<br />

Eigenversorgungsgrad<br />

massiv steigern<br />

rührter Landschaften mit Wind- und Solarkraftwerken<br />

missbraucht werden!<br />

Forschungsarbeit über Energie-<br />

autarkie der Region<br />

Unterstützung erhalten alle diese<br />

Bestrebungen durch die Wissenschaft. Unter der<br />

Leitung der Universität Liechtenstein wird derzeit<br />

an einer Forschungsarbeit mit dem Titel «BAER –<br />

Bodensee-Alpenrhein Energieregion» gearbeitet.<br />

Untersucht werden die technologischen, organisa-<br />

die aktuelle energiesituation<br />

<strong>Der</strong> energieverbrauch steigt trotz Sparanstrengungen und effizienzsteigerungen ständig, auch in Liechtenstein, wie aus der<br />

energiestatistik 2010 hervorgeht.<br />

<strong>Der</strong> von der energiestatistik erfasste Gesamtenergieverbrauch erhöhte sich 2010 um 1,6 Prozent auf 1'375'874 MWh. <strong>Der</strong><br />

Pro-kopf-Verbrauch stieg um 0,4 Prozent auf 38,1 MWh.<br />

� Elektrischer Strom – Die elektrizität ist mit einem Anteil von 28,8 Prozent der wichtigste energieträger. Gesamthaft wurden<br />

396'580 MWh Strom verbraucht, was im Vergleich zum Vorjahr einer Steigerung von 5,0 Prozent entspricht.<br />

� Erdgas – Das erdgas steht mit 333'716 MWh als energieträger an zweiter Stelle, entsprechend einem Anteil von 24,3<br />

Prozent. Gegenüber dem Vorjahr zeigt sich eine Zunahme um 5,3 Prozent.<br />

� Heizöl – <strong>Der</strong> Verkauf an Heizöl erreichte 2010 mit 192'291 MWh noch einen Anteil von 14,0 Prozent. Im Vergleich zum<br />

Vorjahr ist der Verkauf um 20,4 Prozent gesunken, was nicht allein mit dem Verbrauch zusammenhängen könnte, sondern<br />

auch mit der Lagerhaltung bzw. der Preisentwicklung.<br />

� Benzin – Auch beim benzin zeigt sich ein rückgang gegenüber dem Vorjahr. Die verkaufte Menge belief sich auf 168'721<br />

MWh oder einen Anteil von 12,3 Prozent. Die Nachfrage nach benzin in Liechtenstein ist damit im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 9,8 Prozent gesunken. Weil nur der Verkauf im Inland statistisch erfasst wird, könnten noch andere Faktoren als ein<br />

geringerer Verbrauch massgeblich dafür sein.<br />

� Diesel – <strong>Der</strong> Verkauf an Diesel zeigte sich mit 131'446 MWh stabil gegenüber dem Vorjahr und erreichte damit einen<br />

Anteil von 9,6 Prozent am Gesamtverbrauch.<br />

� Fernwärme – Ins Gewicht fällt mit der Wärmeleitung aus der kVA buchs die Fernwärme als energieträger, der mit 91'236<br />

MWh im Jahre 2010 einen Anteil von 6,6 Prozent erreichte.<br />

� Sonnenkollektoren – trotz grosser Förderung von Solaranlagen fällt der Anteil von Sonnenkollektoren mit 0,6 Prozent oder<br />

8'135 MWh relativ bescheiden aus.<br />

trotz gestiegenem energieverbrauch im Jahre 2010 ergab sich ein Lichtblick: Die eigenversorgungsquote an der gesamten<br />

energieversorgung erhöhte sich von 8,8 Prozent im Vorjahr auf 9,4 Prozent. beim elektrischen Strom erhöhte sich die Quote<br />

der eigenversorgung von 17,9 auf 19,0 Prozent. Quelle: Energiestatistik 2010<br />

oktober <strong>2011</strong><br />

torischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten der<br />

Bodensee-Region, sich selbst mit erneuerbaren<br />

Energien zu versorgen. Geplant ist ferner, die möglichen<br />

Auswirkungen der globalen Erdölverknappung,<br />

von Erdgasversorgungsrisiken und des aus<br />

Klimaschutzgründen gebotenen Herunterfahrens<br />

der kohlenstoffbasierten Elektrizitätsherstellung<br />

aufzuzeigen. Die Forschungsarbeit, deren Teilergebnisse<br />

optimistische Signale zur Verwirklichung<br />

der Energieautarkie ausgesendet haben, wird laut<br />

Plan im <strong>Oktober</strong> 2012 beendet. |


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10<br />

elektro-autos<br />

Autofahren mit<br />

elektrischer energie<br />

Viele Autos gehen nur oder Die Auto-Welt blickte Mitte Sep-<br />

zusätzlich zur Stromzapfstelle, um tember gebannt nach Frankfurt,<br />

Energie für die Fortbewegung zu zur letzten grossen internationa-<br />

tanken.<br />

len Automobil-Ausstellung dieses<br />

Jahres. Die IAA <strong>2011</strong> erfüllte<br />

die hoch geschraubten Erwartungen, denn weder<br />

fehlte es an PS-Boliden noch an Ideen für die automobile<br />

Zukunft. Kaum ein namhafter Hersteller,<br />

der nicht zumindest einen Prototypen eines Elektro-Autos<br />

präsentierte. Auto-Liebhaber können sich<br />

freuen, die Zukunft der individuellen Mobilität<br />

scheint gesichert, wenn der aus dem Untergrund<br />

geförderte Treibstoff eines Tages versiegen wird.<br />

Vieles ist noch Zukunftsmusik bei den vorgestellten<br />

Elektro-Autos, deren Antriebstechnik noch nicht<br />

an die Technik der Verbrennungsmotoren heranreicht,<br />

ganz zu schweigen von der Batterietechnik<br />

oder dem Aufladungsvorgang. Auch die Reichweite<br />

lässt sich noch nicht vergleichen mit den Benzinoder<br />

Dieselfahrzeugen, doch tasten sich die Autobauer<br />

sukzessive an das Ziel heran, eine Alternative<br />

anzubieten. Ob die bisher entwickelten, verschiedenen<br />

Elektro-Antriebe der richtige Weg in<br />

die Zukunft sind, lässt sich nach Meinung von<br />

Fachleuten noch nicht abschätzen. Aber die Hersteller<br />

werkeln innovativ an den Antriebssystemen<br />

und Batterien, entwickeln aber auch für das Handling<br />

der Treibstoffzufuhr interessante Ideen, bei-<br />

oktober <strong>2011</strong><br />

Foto: Günther Meier<br />

spielsweise mit Miete statt Kauf der Batterien. Damit<br />

sollen Skeptiker überzeugt werden, fand die<br />

Frankfurter Allgemeine heraus: «Wer die Batterie<br />

nicht kaufen muss, hat keine Sorgen mit ihr, und<br />

wer mit der Batterie keine Sorgen hat, ist das grösste<br />

Problem am Elektroauto los.» Die in Frankfurt<br />

präsentierten reinen Elektro-Autos gehören noch<br />

weitgehend zu den Prototypen, die in dieser Form<br />

wohl kaum die Serienreife erlangen werden. Aber<br />

es zeichnet sich deutlich ab, dass der Trend in Richtung<br />

Leichtbauweise des gesamten Fahrzeugs geht,<br />

weil der Batterie-Antrieb bedeutend schwerer wiegt<br />

als Benzin- oder Dieseltank. Ausserdem haben die<br />

Hersteller mit den wendigen, leichten Elektro-Flitzern<br />

vor allem den Stadtverkehr nach 2020 im Visier:<br />

Die Fahrzeuge sind für den Ein-Mann-Betrieb<br />

ausgelegt, die höchstens noch eine zweite Person<br />

und vielleicht eine Aktenmappe transportieren,<br />

keinesfalls aber als Reiselimousine für eine ganze<br />

Familie ausgelegt sind. Während also die reinen<br />

Elektro-Autos mit genügender Reichweite und<br />

Platzangebot wie bei Benziner und Diesel noch auf<br />

sich warten lassen, steht die Hybrid-Technik bereits<br />

bei vielen Serien-Autos zur Verfügung. Bei der<br />

Kombination Benzin – Elektro, die als erste Variante<br />

angeboten wurde, fährt das Auto beim Anschub<br />

mit Strom, im Normalbetrieb mit Benzin und setzt<br />

dann, wenn die volle Leistung gefragt ist, beide Antriebsarten<br />

gleichzeitig ein. Bei diesen Fahrzeugen<br />

wird die in Batterien gespeicherte Elektroenergie<br />

von einem Generator mit Hilfe des Benzinmotors<br />

sowie über die Rückgewinnung der Energie beim<br />

Bremsen und Bergabrollen erzeugt. Inzwischen<br />

kommt auch die Variante Diesel- und Elektromotor<br />

zum Einsatz, die im Verbrauch noch sparsamer<br />

ist. Eine dritte Variante ist die Plug-in-Hybrid-<br />

Technik, bei der die stärkeren Batterien zur Unterstützung<br />

des Benzin- oder Dieselantriebs an Steckdosen<br />

aufgeladen werden. Bei den Herstellern stehen<br />

für alle Varianten Prototypen oder schon Serienfahrzeuge<br />

bereit. Für das Autojahr 2012 sind<br />

etliche neue Modelle – auch von Herstellern mit<br />

sonst wuchtigen Benzinantrieben – angekündigt. |


erdgas-autos<br />

Antriebsmotoren mit<br />

aufbereitetem biogas<br />

Erdgas-Hybrid-Motoren erfüllen<br />

die strengsten Abgasvorschriften<br />

und sind billiger als<br />

Benzin- oder Dieselfahrzeuge.<br />

Dennoch führen die mit Erdgas<br />

betriebenen Autos ein Nischendasein,<br />

obwohl verschiedene<br />

Hersteller eine attraktive Flotte<br />

von Erdgas-Fahrzeugen im Angebot<br />

haben. <strong>Der</strong>zeit geraten die<br />

Erdgas-Autos in der öffentlichen<br />

Wahrnehmung etwas in<br />

den Hintergrund, weil die Auto-<br />

Hersteller mehr Prototypen und<br />

Serienfahrzeuge mit Elektro-Antrieb<br />

oder Elektro-Motor in Verbindung mit einem<br />

herkömmlichen Benziner oder Diesel vorstellen.<br />

Die Autoindustrie sucht gemäss den Kundenwünschen<br />

und nach den Erfordernissen umweltschonender<br />

Antriebe nach einer Technik, die<br />

eine gros-se Reichweite ermöglicht, preiswert ist<br />

und die auch in Zukunft zunehmend striktere<br />

Abgasvorschriften erfüllen kann.<br />

Erdgas-Hybrid-Antriebe können die drei<br />

Wünsche weitgehend schon heute erfüllen. Die<br />

mit Erdgas betriebenen Autos fahren sich wie Benzin-<br />

oder Dieselfahrzeuge, sind aber leise und<br />

ebenso zuverlässig. Hybride verfügen über einen<br />

Erdgas- und einen Benzin- oder Dieseltank. Wenn<br />

das Erdgas für den Antrieb aufgebraucht ist, schaltet<br />

das Fahrzeug automatisch auf den Zusatzbetrieb<br />

um, womit keine Probleme mit dem Nachtanken<br />

entstehen können, denn das Erdgas-Tankstellennetz<br />

ist inzwischen in unserem Breitengrad<br />

relativ dicht.<br />

Erdgas-Fahrzeuge gelten als genauso so sicher<br />

wie Benziner oder Diesel. Die Gastanks entsprechen<br />

höchsten Sicherheitsstandards und werden<br />

von den Herstellern meist in den Fahrzeugböden<br />

untergebracht, so dass keine Platzeinbussen<br />

gegenüber anderen Autos entstehen.<br />

Die Erdgas-Motoren stossen jedoch im Vergleich<br />

zu benzinbetriebenen Fahrzeugen zwi-<br />

Foto: LGV<br />

schen 60 und 95 Prozent weni- In Liechtenstein stehen drei<br />

ger Schadstoffe aus. Wenn rei- Erdgas-Tankstellen zur Verfügung.<br />

nes Kompo-Gas getankt wird, Zwischen Chur und Bregenz<br />

das aus biologischen Abfällen bestehen mehr als 15 Möglich-<br />

gewonnen wird, kann sogar<br />

keiten, Erdgas zu tanken.<br />

CO2-neutral gefahren werden.<br />

Aufgrund des geringen Schadstoff-Ausstosses der<br />

Erdgas-Fahrzeuge und um diese Fahrzeuge zu fördern,<br />

verzichtet Liechtenstein auf die Erhebung<br />

von Motorfahrzeug-Steuern. Auch aus finanziellen<br />

Überlegungen lohnt sich ein Erdgas-Fahrzeug:<br />

So gibt es Motoren mit 150 PS, die auf 100 Kilometer<br />

lediglich einen Verbrauch von 4,4 Kilogramm<br />

Erdgas aufweisen, was einem Benzinverbrauch<br />

von 6,2 Litern entspricht.<br />

Erdgas gehört zu den fossilen Brennstoffen,<br />

deren Vorräte in der Erde einmal zu Ende gehen<br />

werden. Allerdings dürften die Erdgas-Vorkommen<br />

noch Jahrzehnte länger reichen als die Erdöl-<br />

Vorräte. Die Auto-Hersteller sind sich dieser<br />

Probleme bewusst und haben deshalb Antriebe<br />

entwickelt, die auch mit aufbereitetem Biogas<br />

oder einem Gemisch aus Erdgas und Biogas ihre<br />

volle Leistung entfalten können. Auch in Liechtenstein<br />

steht Biogas zur Verfügung, und es ist<br />

damit zu rechnen, dass in Zukunft die Produktion<br />

von Treibstoff aus Abfällen weiter zunehmen<br />

wird. |<br />

oktober <strong>2011</strong><br />

11


12<br />

13<br />

Von Oliver Oehri<br />

finanzplatz<br />

Nachhaltige Geldanlagen<br />

am Puls der Zeit<br />

der markt der nachhaltigen geldanlagen wächst immer<br />

schneller – sich zurecht zu finden, wird eine immer grössere<br />

herausforderung. eine spezialisierte online-plattform unter-<br />

stützt dabei, sich zu orientieren – yoursri.com.<br />

In der Finanzwelt gibt es viele Möglichkeiten, sein<br />

kostbares Erspartes zu vermehren. Doch nicht jede<br />

ist optimal. Die Entscheidung ausschliesslich auf<br />

Sicherheit und Rendite einer Geldanlage abzustützen,<br />

bringt oft nicht mehr den gewünschten Erfolg.<br />

Neue Aspekte müssen hinzugezogen<br />

werden, damit Geldanla-<br />

socially responsible investgen<br />

nachhaltig einen positiven<br />

ments verändern die finanz- Wert generieren können – nicht<br />

nur für Anleger, sondern für die<br />

welt von heute positiv für<br />

gesamte Gesellschaft. Denn Um-<br />

generationen von morgen<br />

weltbelastung,Nahrungsknappheit und erhöhter Energiebedarf<br />

haben es zur Aufgabe der heutigen Zeit gemacht,<br />

durch ein Umdenken Verbesserungen herbeizuführen.<br />

Dieses muss auch in der Finanzwelt stattfinden.<br />

Ein neuer Fokus ist wichtiger denn je. Durch<br />

die Globalisierung ist die Welt zusammengerückt.<br />

Entscheidungen eines Marktteilnehmers betreffen<br />

vermehrt auch andere. Das wurde uns nicht zuletzt<br />

auch durch die jüngsten Ereignisse in der Wirtschaftswelt<br />

bewusst. Um am Puls der Zeit zu bleiben<br />

ist es daher wichtig, speziell bei Anlageent-<br />

scheidungen den Fokus zu erweitern.<br />

Die Frage ist nun: reicht es<br />

noch, ausschliesslich die traditionellen<br />

Entscheidungskriterien<br />

Ertrag, Handelbarkeit und Sicherheit<br />

zu berücksichtigen? Einige Anleger haben<br />

diese Frage bereits für sich beantwortet – mit einem<br />

klaren «Nein». Sie berücksichtigen zusätzliche Faktoren,<br />

die auf Nachhaltigkeit und Werten basieren.<br />

Wir sollten nicht nur im Heute leben, sondern auch<br />

an morgen denken. <strong>Der</strong> Weg dorthin liegt in drei<br />

Buchstaben: SRI. Socially Responsible Investments<br />

verändern die Finanzwelt von heute positiv für Generationen<br />

von morgen.<br />

Doppelter Ertrag in einem auf-<br />

strebenden Markt<br />

SRI berücksichtigen neben Ertrag,<br />

Handelbarkeit und Sicherheit Kriterien aus<br />

den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Governance.<br />

So wird nicht nur ein Beitrag zu einer «besseren<br />

Welt» geleistet, sondern gleichzeitig das Verhältnis<br />

von Sicherheit und Ertrag einer Geldanlage


verbessert. Man kann daher auch von doppeltem<br />

Ertrag sprechen: <strong>Der</strong> Anleger gewinnt zum einen,<br />

indem er seinen finanziellen Ertrag stabilisiert und<br />

zum anderen, indem er einen sozialen Ertrag durch<br />

seinen Beitrag zur Nachhaltigkeit erhält.<br />

So überrascht es nicht, dass SRI<br />

seit Jahren ein stark überdurchschnittliches Marktwachstum<br />

verzeichnen. Laut Studien von Eurosif,<br />

dem europäischen Verband für nachhaltige Geldanlagen,<br />

wurden bereits Ende 2009 rund 5 Billionen<br />

Euro in SRI investiert. Die Ausprägungen von<br />

SRI sind so vielfältig wie die Bedürfnisse der unterschiedlichen<br />

Investoren. Längst besteht keine Einschränkung<br />

mehr in der Auswahl der Anlageklassen<br />

– Aktien, Anleihen, Immobilien bis hin zu Private<br />

Equity. Zudem fordern viele Anleger vermehrt<br />

eine sichtbare Wirkung ihrer Anlageentscheidung.<br />

Themen wie Landwirtschaft, Wasser, Mikrofinanz,<br />

Fair Trade oder Erneuerbare Energien erfreuen sich<br />

grosser Beliebtheit.<br />

Transparenz schaffen<br />

Rund um den Globus findet eine<br />

ständige Zunahme an diversen Marktteilnehmern<br />

mit einer Vielzahl an SRI Produkten und Dienst-<br />

exportmarktplatz <strong>2011</strong><br />

Oliver Oehri ist Managing Partner bei der Firma CSSP – Center for<br />

Social and Sustainable Products AG in Vaduz.<br />

leistungen statt. Eine neue Herausforderung<br />

stellt sich: Sich zurecht<br />

zu finden. Fragen wie: Welche<br />

Arten von SRI gibt es? Wer<br />

sind die Akteure von SRI? Nach<br />

welchen Nachhaltigkeits-Kriterien soll die Investmententscheidung<br />

fallen?, stehen im Mittelpunkt.<br />

Um die Suche zu erleichtern, gibt es nun eine speziell<br />

entwickelte Online-Plattform, die SRI Akteure<br />

weltweit zusammenführt – yourSRI.com.<br />

Fotos: Fotoalia<br />

Viele Anleger berücksichtigen<br />

zusätzliche Faktoren, die<br />

auf Nachhaltigkeit und Werten<br />

basieren.<br />

Schnelle, einfache und<br />

individuelle Orientierung<br />

yourSRI steht für ein globales<br />

Onlineportal, das für alle Arten von SRI Akteuren<br />

geschaffen wurde – sei es Vermögensverwaltung,<br />

Rating, Beratung, Forschung oder Aus- und Weiterbildung.<br />

Zum einen ermöglicht yourSRI eine individualisierte<br />

und strukturierte Suche, zum anderen<br />

ist yourSRI für Unternehmen ein wirkungsvoller<br />

Weg, ihre SRI Aktivitäten global zu präsentieren.<br />

Ob der Fokus auf Impact-Themen<br />

wie erneuerbare Energie oder Wasser liegt<br />

oder gezielt Ausschluss-Themen wie Tierversuche<br />

vermieden werden sollen. Ob eine favorisierte Form<br />

des Investierens oder eine spezifische Ausbildung<br />

in einem bestimmten Land im Mittelpunkt steht –<br />

yourSRI ermöglicht eine Orientierung. Die bei der<br />

Suche gewonnenen Präferenzen können individuell<br />

hinterlegt und jederzeit aktualisiert werden.<br />

Mit der Zeit gehen. Dies wird immer<br />

wichtiger. Sich nicht von aktuellen Ereignissen<br />

überrollen lassen, sondern diese aktiv für eine bessere<br />

Zukunft gestalten. yourSRI.com unterstützt<br />

dabei, sich im Nachhaltigkeits-Bereich aktiv zu engagieren.<br />

|<br />

oktober <strong>2011</strong>


14<br />

ratgeber<br />

Soll man<br />

onlinebanking wagen?<br />

Nahezu alle Banken bieten heute Onlinebanking<br />

an. Die Angebote sind teils aber sehr unterschiedlich.<br />

Bevor Sie sich für ein Produkt entscheiden,<br />

sollten Sie daher prüfen, ob es Ihren Bedürfnissen<br />

wirklich entspricht.<br />

Breite Funktionsvielfalt<br />

Über das Onlinebanking der<br />

Liechtensteinischen Landesbank beispielsweise,<br />

Fredi Aebi<br />

das LLB iBanking, erteilen Sie Zahlungsaufträge,<br />

rufen Konto- und Depotbewegungen ab, analysieren<br />

Vermögenswerte oder kaufen und verkaufen<br />

Wertpapiere. Mit dem integrierten Mitteilungssystem<br />

nehmen Sie direkt Kontakt<br />

mit der Hotline oder Ihrem Kundenberater<br />

auf und das Benachrichtigungssystem<br />

informiert Sie<br />

per SMS oder E-Mail in Echtzeit<br />

über Gutschriften und Belastungen<br />

oder die Ausführung von<br />

Börsenaufträgen. Mit Daueraufträgen<br />

und Saldoausgleichsfunktion<br />

automatisieren Sie wieder-<br />

Leiter Support Electronic<br />

kehrende Zahlungen und unsere<br />

Banking der Liechtensteinischen selbstlernende Begünstigten-Da-<br />

Landesbank<br />

tenbank reduziert den Zeitaufwand<br />

bei der Erfassung von Zahlungen<br />

deutlich. Die umfassenden Marktdateninformationen<br />

erleichtern Ihnen darüber hinaus Ihre<br />

Entscheidungen bei Börsengeschäften, über deren<br />

Ausführung wir Sie innert Sekunden informieren.<br />

Auf Wunsch stellen wir Ihnen zudem Ihre Bankbelege<br />

im Onlinebanking elektronisch zur Verfügung.<br />

Einfach und günstig<br />

Aber das Wichtigste an dieser<br />

stets wachsenden Funktionsvielfalt ist: Dank einer<br />

modernen Benutzeroberfläche, die an die eigenen<br />

Bedürfnisse angepasst werden kann, ist das LLB<br />

iBanking einfach und intuitiv zu bedienen. Ein<br />

weiterer wichtiger Vorteil des Onlinebankings ist,<br />

dass viele Banken besondere Konditionen anbieten.<br />

Bezogen auf das LLB iBanking heisst das: Das Soft-<br />

oktober <strong>2011</strong><br />

Foto: LLb<br />

Onlinebanking ist komfortabel, sicher und günstig, ersetzt<br />

aber nicht den persönlichen Kundenbetreuer<br />

oder die kompetente Beratung bei komplexen Bankgeschäften.<br />

Ausserdem gilt es beim Onlinebanking<br />

gewisse Sicherheitsgrundsätze zu befolgen.<br />

warepaket sowie das Zertifikat für den Zugang<br />

sind gratis. Inländische Zahlungsaufträge (Liechtenstein<br />

und Schweiz) in Schweizer Franken führen<br />

wir kostenlos für Sie aus – und bei Börsenaufträgen<br />

gewähren wir Ihnen eine Ermässigung von 50 Prozent<br />

auf den ordentlichen Courtage-Tarif. Onlinebanking<br />

ist also nicht nur einfach, komfortabel und<br />

sicher, sondern auch günstig.<br />

Darauf sollten Sie achten<br />

Bei der Benutzung von Onlinebanking-Lösungen<br />

gilt es vor allem zweierlei zu beachten:<br />

Erstens ersetzt der elektronische Kanal zur<br />

Hausbank nicht den persönlichen Kundenbetreuer<br />

oder die kompetente Beratung bei komplexen<br />

Bankgeschäften. Zweitens gilt es beim Onlinebanking<br />

gewisse Sicherheitsgrundsätze zu befolgen:<br />

Einerseits sollten Sie beispielsweise stets darauf<br />

achten, dass Ihr Computer sicher ist und den aktuellen<br />

Sicherheitsupdates entspricht. Andererseits<br />

sollten Sie im Umgang mit Ihren Zugangsdaten<br />

zum Onlinebanking gewisse Empfehlungen be-<br />

folgen. Wer einige wenige Grundsätze beachtet,<br />

kann sorgenlos von den Vorteilen des Online-<br />

bankings profitieren. Weitere Informationen finden<br />

Sie unter: www.ibanking.llb.li |


Energiekonzept 2020<br />

publireportage<br />

Schwerpunkt liegt bei der Energieeffizienz<br />

Effizienzsteigerung von Gebäudehüllen, Förderung des öffentlichen Verkehrs, Steigerung<br />

der Elektro-Mobilität, Erhöhung der Effizienz von Motoren und Geräten, Ausbau<br />

der erneuerbaren Energien – das sind die Handlungsfelder, die mit dem neuen Energiekonzept<br />

2020 angegangen werden.<br />

Die Arbeiten am Energiekonzept 2020 sind weit fortgeschritten und sollen noch in diesem<br />

Jahr abgeschlossen werden. Wirtschafts- und Energieminister Martin Meyer über<br />

Zielsetzungen und Inhalte des neuen Energiekonzeptes.<br />

Martin Meyer, das neue Energiekonzept 2020 soll das bestehende Energiekonzept ersetzen.<br />

Welches sind die Hauptziele der neuen Energieausrichtung?<br />

Die konkreten Zielsetzungen für den Energiebereich lassen sich mit der einfachen<br />

Formel 20/20/20 zusammenfassen. Diese drei Zahlen bedeuten, dass wir bis 2020 eine<br />

Effizienzsteigerung um 20 % zur Verbrauchsstabilisierung anstreben, dazu den Anteil<br />

an erneuerbarer Energie um 20 % steigern und 20 % Einsparung an CO2 im Vergleich<br />

zum Basisjahr 1990 vornehmen wollen. Dabei sind wir uns bewusst, dass diese Vorgaben<br />

recht anspruchsvolle Ziele sind. Aber wenn wir uns nicht anstrengen, wird nichts<br />

passieren.<br />

Liechtenstein verbraucht im Durchschnitt pro Kopf der Bevölkerung sehr viel Energie,<br />

produziert aber nur einen Bruchteil davon selbst. Werden Sie auch hier Ziele setzen?<br />

<strong>Der</strong> Energieverbrauch hängt nicht nur mit unserem Wohlstand, sondern auch mit<br />

unserer starken Wirtschaft zusammen. Alle Wirtschaftssektoren, vom Gewerbe über<br />

die Industrie bis zu den Dienstleistungsunternehmen, benötigen viel Energie, um ihre<br />

Leistungen erbringen zu können. Mit der Energiestrategie 2020 werden wir auch ein<br />

20er-Ziel formulieren: <strong>Der</strong> Eigenversorgungsgrad an Energie soll von heute 9,4 auf 20<br />

Prozent gesteigert werden.<br />

Zu den Zielsetzungen gehört die Steigerung der Energieeffizienz. Was haben Sie in dieser<br />

Beziehung vor?<br />

Nach Erhebungen von Experten liegt beim Ausbau und bei der Förderung der<br />

Energieeffizienz noch ein grosses Potenzial, das genutzt werden soll. Wenn wir den Anteil<br />

des Eigenversorgungsgrades erhöhen wollen, müssen wir gleichzeitig auch den<br />

Stromverbrauch stabilisieren oder wenn möglich senken. In diesem Bereich werden wir<br />

in den nächsten <strong>Monat</strong>en mit einer Sensibilisierungskampagne auf das Thema Energieeffizienz<br />

aufmerksam machen. Das Energieeffizienzgesetz bietet verschiedene Möglichkeiten<br />

zur Förderung, damit der Energieverbrauch gesenkt werden kann. Ich möchte<br />

hier nur wärmetechnische Massnahmen an Gebäuden, umweltschonende und effiziente<br />

Haustechnikanlagen, Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, thermische Sonnenkollektoren<br />

oder Photovoltaikanlagen erwähnen.<br />

Wirtschafts- und Energieminister<br />

Martin Meyer: «Im Zusammenhang<br />

mit dem Energiekonzept 2020 wird in<br />

einer ersten Phase der Schwerpunkt<br />

auf die Energieeffizienz gelegt.<br />

Gemäss Zielsetzung des Entwurfs für<br />

das Energiekonzept soll die Energie-<br />

effizienz bis zum Jahr 2020 um 20 %<br />

gesteigert werden.»


16<br />

17<br />

Von Günther Meier<br />

allianz in den alpen<br />

Den Alpenraum<br />

zukunftsfähig entwickeln<br />

«allianz in den alpen» nennt sich ein gemeindenetzwerk von gemeinden in<br />

den alpenländern. dem netzwerk gehören auch die drei liechtensteinischen<br />

gemeinden schaan, triesenberg und mauren an. die Jahrestagung <strong>2011</strong> fin-<br />

det im oktober in triesenberg statt.<br />

Das Gemeindenetzwerk «Allianz<br />

in den Alpen», das 1997 unter dem Schirm der<br />

CIPRA, der Internationalen Alpenschutzkommission<br />

mit Hauptsitz in Liechtenstein, gegründet<br />

wurde, befasst sich seit rund zwei Jahren intensiv<br />

mit dem nachhaltigen Umgang mit dem Klimawandel.<br />

Die Gemeinden wollen<br />

nicht nur Zuschauer bei den kli-<br />

unser engagement für eine<br />

matischen Veränderungen sein,<br />

allianz in den bergen und sondern Akteure. Aus diesem<br />

Grund steht die Jahrestagung<br />

tälern der alpen kann die<br />

<strong>2011</strong> unter dem Thema «Den<br />

lebensqualität verbessern Wandel gestalten», wobei die Akteure<br />

vor allem der Frage nachgehen,<br />

wie sich Gemeinden und Regionen im Alpenraum<br />

zukunftsfähig entwickeln können. Das Gemeindenetzwerk<br />

hat in den vergangenen Jahren 20<br />

Projekte unterstützt, welche die Herausforderungen<br />

des Klimawandels angenommen haben und<br />

neue Wege gegangen sind, um das Klima nachhaltig<br />

zu schützen und Anpassungen an klimatische<br />

Jahrestagung triesenberg<br />

Das Gemeindenetzwerk «Allianz in den Alpen» ist<br />

ein Zusammenschluss von über 300 Gemeinden<br />

und regionen aus sieben Staaten des Alpenraums<br />

und besteht seit 1997. Auf der basis der<br />

Alpenkonvention setzen die Mitglieder alles daran,<br />

den alpinen Lebensraum zukunftsfähig zu<br />

entwickeln.<br />

Die 15. Jahrestagung unter dem thema «den<br />

wandel gestalten» findet am 14./15. oktober<br />

<strong>2011</strong> in triesenberg statt.<br />

Informationen: www.alpenallianz.org<br />

Veränderungen zu ermöglichen. «Die Alpen werden<br />

auch noch in 1000 Jahren bestehen», betont<br />

Rainer Siegele, der Vorsitzende des Gemeindenetzwerks<br />

und Bürgermeister der Vorarlberger Gemeinde<br />

Mäder, und fügt hinzu: «Ob sie dann auch<br />

Lebensraum für den Menschen bieten, hängt von<br />

uns ab.»<br />

Einen derart langen Zeitraum<br />

hat das Gemeindenetzwerk nicht im Fokus, sondern<br />

möchte möglichst rasch entscheidende Weichen<br />

für die Zukunft des Alpenraums stellen. Zum<br />

Teil sind es kleine Schritte, die in der Summe aber<br />

ein Mosaik ergeben. «Unser Engagement für eine<br />

Allianz in den Bergen und Tälern der Alpen kann<br />

die Lebensqualität verbessern», gibt sich der Bürgermeister<br />

von Budola in Südtirol überzeugt. Die<br />

Zukunft der Alpendörfer und anderer Berggebiete<br />

auf der Welt basiert nach seiner Einschätzung auf<br />

dem sozialen Bewusstsein und der Einsicht, die<br />

verschiedenen Kulturen aufzuwerten und die Umwelt<br />

zu respektieren.»<br />

Drei Gemeinden aus Liechten-<br />

stein mit dabei<br />

Aus Liechtenstein gehören die<br />

drei Gemeinden Triesenberg, Schaan und Mauren<br />

dem Gemeindenetzwerk an. Im Verlaufe der Jahrestagung<br />

<strong>2011</strong> werden die drei Gemeinden eine<br />

Exkursion für die Teilnehmer durchführen, um<br />

zu illustrieren, dass auch in Liechtenstein an der<br />

Umsetzung der Allianz-Ideen gearbeitet wird.<br />

� Triesenbergs Vorsteher Hubert Sele wird Malbun<br />

als wichtigstes Naherholungszentrum in<br />

Liechtenstein zeigen, auf die Grenzen und Lösungsmöglichkeiten<br />

bei der Erschliessung und<br />

bei den Nutzungsansprüchen eingehen.


Zu den Hauptaufgaben des<br />

Gemeindenetzwerks gehört, den<br />

alpinen Lebensraum zukunftsfähig<br />

zu gestalten.<br />

� <strong>Der</strong> Schaaner Vorsteher wird<br />

Schaan als Arbeits- und Verkehrszentrum<br />

vorführen und<br />

die Ansprüche, Umsetzbarkeit<br />

und Kompromisse bei der<br />

Orts- und Zentrumsplanung<br />

aufzeigen.<br />

� In Mauren steht die Exkursion<br />

unter der Führung von Vorsteher<br />

Freddy Kaiser im Zeichen<br />

des Nutzungsdrucks und Naturschutzes am Beispiel<br />

des Waldes. Gezeigt werden soll vor allem<br />

auch die Bedeutung der Zusammenarbeit in einem<br />

grenznahen Raum, wie zwischen Liechtenstein<br />

und Österreich.<br />

Die Referate der Jahrestagung<br />

befassen sich mit vorausschauender Raumentwicklung,<br />

mit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit<br />

im Tourismus, mit Energiefragen und nachhaltigem<br />

Bauen. Die Teilnehmer, insbesondere<br />

die Bürgermeister der Allianz-Gemeinden, sollen<br />

wertvolle Anregungen für die Arbeit in ihrer Gemeinde<br />

mit nach Hause nehmen können.<br />

Zehn Leitsätze für die<br />

zukünftige Entwicklung<br />

Für Liechtenstein ist es gewiss<br />

eine Auszeichnung, dass die «Allianz in den Alpen»<br />

die Jahrestagung <strong>2011</strong> in Triesenberg durchführt.<br />

Auch wenn sich bisher erst drei Gemeinden entschlossen<br />

haben, bei der Alpen-Allianz mitzumachen,<br />

wird damit doch in gewisser Weise dokumentiert,<br />

dass Liechtenstein zu den Leitsätzen des<br />

Gemeindenetzwerks steht, die von einem Grundgedanken<br />

ausgehen: «Wir haben erkannt, dass eine<br />

Foto: Marco Nescher<br />

nachhaltige Entwicklung im Sinne der Agenda 21<br />

von Rio langfristig der einzige Weg ist, unseren<br />

Lebensstandard mit der natürlichen Umwelt im<br />

Alpenraum in Einklang zu bringen.» Nach dem<br />

Vorbild der Bibel mit den zehn Geboten hat die<br />

Gemeinden-Allianz zehn Leitsätze verabschiedet,<br />

die den Vorbild-Charakter der Allianz und die<br />

Breitenwirkung unterstreichen, die Zusammenarbeit<br />

und den Erfahrungsaustausch unter den<br />

Gemeinden fordern sowie die Beteiligung der Bevölkerung<br />

an den Entscheidungs-, Planungs- und<br />

Umsetzungsprozessen festlegen.<br />

Wirtschaftliche und soziale<br />

Entwicklung<br />

Im Jahresbericht 2010 werden einige<br />

Aktivitäten der drei liechtensteinischen Allianz-Gemeinden<br />

erwähnt, beispielsweise die Mitgliedschaft<br />

beim Projekt «Energiestadt» oder die<br />

Anstrengungen in den Dörfern für das soziale Zusammenleben<br />

durch die Schaffung von Begegnungsräumen.<br />

Ganz nach den Vorstellungen der<br />

Allianz: <strong>Der</strong> Klimawandel sei nicht die einzige<br />

Herausforderung, wichtig sei auch ein Gleichgewicht<br />

zwischen wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung!<br />

|<br />

oktober <strong>2011</strong>


18<br />

kopf porträt des monats<br />

Gerhard Lehner<br />

Volksbank AG Liechtenstein<br />

Gerhard Lehner<br />

«Liechtenstein – und die ganze umliegende<br />

Region – ist ein wunderschöner Ort zum Leben»,<br />

findet Gerhard Lehner. <strong>Der</strong> gebürtige Vorarlberger,<br />

der die Gegend natürlich sehr gut kennt, ist seit 2010<br />

CEO der Volksbank AG Liechtenstein<br />

mit Sitz in Schaan. Beruflich<br />

in Berührung gekommen mit<br />

Liechtenstein ist Gerhard Lehner<br />

schon um die Jahrtausendwende,<br />

als er von 1998 bis 2001 als Finanzchef einer Firmengruppe<br />

in Liechtenstein arbeitete. Seine Berufskarriere<br />

verlegte er anschliessend in Richtung Osten,<br />

zuerst nach Wien, dann nach Serbien und anschliessend<br />

nach Bosnien. In dieser nach<br />

dem Zerfall von Jugoslawien und<br />

dem Krieg wirtschaftlich aufstrebenden<br />

Region arbeitete er bei<br />

Banken, baute Bankinstitute auf<br />

und positionierte Banken im anvisierten<br />

internationalen Umfeld.<br />

Bevor sich Gerhard Lehner wieder<br />

in seiner Heimat Vorarlberg<br />

niederliess, war er in den Vor-<br />

CEO Volksbank AG Liechtenstein stand der grössten Bankengruppe<br />

in Bosnien aufgestiegen.<br />

Grund für die Rückkehr in die Heimat war die Familie,<br />

die sich mit zwei Buben um das Ehepaar Lehner<br />

gebildet hatte. Heute wohnt die Familie Lehner<br />

unweit der Liechtensteiner Grenze in Vorarlberg –<br />

und Gerhard Lehner übt seine CEO-Funktion als<br />

täglicher Grenzgänger in Schaan aus. Die Volksbank<br />

AG Liechtenstein ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft<br />

der Vorarlberger Volksbank, die 1997<br />

als erste ausländische Bank in Liechtenstein gegründet<br />

wurde. Gerhard Lehner und die Volksbank stehen<br />

immer noch zu den Stärken und Vorteilen des<br />

Finanzplatzes Liechtenstein, obwohl es auch schon<br />

bessere Zeiten für Finanzinstitute gegeben hat: Stabilität,<br />

Sicherheit, flexibles Handeln, breites Angebotsspektrum<br />

und kurze Wege, internationale Vernetzung<br />

– das sind für ihn die Hauptvorteile des Finanzplatzes<br />

Liechtenstein. Gleichzeitig sind diese<br />

Standortvorteile für ihn auch wichtige Faktoren für<br />

oktober <strong>2011</strong><br />

Foto: Volksbank AG Liechtenstein<br />

auch für die Volksbank ist grosser Veränderungsbedarf<br />

entstanden, den wir aber mit nachdruck vorantreiben<br />

Kapital und Vermögen. Die Zeiten für Bankinstitute<br />

sind in Liechtenstein nach der Steueraffäre, nach<br />

den Diskussionen um das Bankkundengeheimnis<br />

nicht einfach. Die Volksbank ist jedoch nicht auf ein<br />

Segment fixiert, sondern mit Private Banking, Intermediär<br />

Banking sowie im Wohnbaukreditbereich<br />

und als Depotbank für Investmentfonds breit diversifiziert.<br />

«Das Umfeld für die Ausübung unserer<br />

Banktätigkeit hat sich sehr rasch verändert», blickt<br />

Gerhard Lehner auf die vergangenen turbulenten<br />

Jahre zurück, «womit auch für die Volksbank ein<br />

grosser Veränderungsbedarf entstanden ist, den wir<br />

aber mit Nachdruck vorantreiben.» Die Weichen<br />

sind offenbar richtig gestellt worden, denn erste<br />

Früchte können nach seiner Darstellung bereits geerntet<br />

werden. Dabei geht nach seiner Einschätzung<br />

die Entwicklung weiter: <strong>Der</strong> Umbau des Unternehmens<br />

müsse konsequent weitergeführt werden, um<br />

auch unter den sich verändernden Rahmenbedingungen<br />

erfolgreich zu bleiben. Das besondere Augenmerk<br />

liege auf der Qualitätssteigerung der Dienstleistungspalette<br />

und beim Aufbau neuer Zielmärkte<br />

in den osteuropäischen Schwellenländern. Wie sieht<br />

Gerhard Lehner die Zukunft des Finanzplatzes<br />

Liechtenstein? Die veränderten Rahmenbedingungen<br />

haben nach seiner Ansicht alle Marktteilnehmer<br />

gezwungen, ihre Strategien und Geschäftmodelle zu<br />

überprüfen und entsprechend zu adaptieren, um<br />

auch in Zukunft Erfolg zu haben. Eine Rückbesinnung<br />

auf die eigentlichen Stärken des Finanzplatzes<br />

sei sicher ein gutes Rezept: «Die aktuelle Situation<br />

bietet aber auch viele Chancen: Je klarer und nachhaltiger<br />

diese genutzt werden, um so erfolgreicher<br />

werden die einzelnen Bankinstitute sein!» |


publireportage erdgas<br />

Erdgas – für Wärme und Mobilität<br />

Erdgas ist ein brennbares natürliches Gas, das mit Bohrlöchern<br />

aus der Erde geholt wird. Zum überwiegenden Teil besteht<br />

das natürliche Erdgas aus Methan, das aber auch bei<br />

Gärungsprozessen entsteht, beispielsweise in den Kläranlagen<br />

oder in der Nutztierhaltung.<br />

erdgas oder biogas verfügen über breit gefächerte Anwendungsmöglichkeiten, von den<br />

privaten Haushalten über Industrie, Gewerbe und Dienstleistungen bis zum Strassenverkehr.<br />

n Im Haushalt<br />

Zum Heizen, Waschen, trocknen, kochen und backen. Zum betrieb von kleinen blockheizkraftwerken<br />

zur erzeugung von Wärme und Strom für Wohnungen, einfamilienhäuser<br />

oder Überbauungen.<br />

n In der Wirtschaft<br />

In der Industrie wird erdgas zur erzeugung von Prozess- und raumwärme sowie zur<br />

Produktion von Wärme und Strom in Wärme-kraft-kopplungsanlagen eingesetzt.<br />

Im Gewerbe kommt erdgas zum betrieb von bäckereien, Wäschereien, Gärtnereien oder<br />

Autowaschanlagen zum einsatz. Aber auch einkaufszentren, restaurants und Hotels<br />

werden mit erdgas geheizt und betrieben.<br />

n Im öffentlichen Bereich<br />

Vielfältig sind die einsatzmöglichkeiten auch im Dienstleistungssektor und im öffentlichen<br />

bereich: Zum Heizen und zur Warmwasserproduktion von Schulhäusern, Altersheimen,<br />

Spitälern, Schwimmbädern, Museen oder kirchen sowie zum klimatisieren von<br />

bürohäusern.<br />

n Sauberer fahren mit Erdgas-Biogas<br />

erdgas-biogas ist eine sinnvolle und äusserst umweltfreundliche Alternative zu anderen<br />

treibstoffen. Gegenwärtig bietet sich erdgas-biogas als echter und wirtschaftlicher<br />

Problemlöser für emissionsentlastungen im Strassenverkehr an. erdgas-biogas-Fahrzeuge<br />

geben 60 bis 95 Prozent weniger Schadstoffe als vergleichbare benzin- und<br />

Dieselfahrzeuge an die Umwelt ab. Auch die Anlieferung von erdgas-biogas zu den<br />

tankstellen erfolgt umweltfreundlicher über das Gasleitungsnetz und nicht über den<br />

Strassenverkehr.<br />

Wärme und Mobilität<br />

LGV<br />

Liechtensteinische Gasversorgung<br />

Im rietacker 4<br />

9494 Schaan<br />

telefon +423 236 15 55<br />

e-Mail: lgv@lgv.li<br />

Informationen: www.lgv.li


20<br />

21<br />

Von Günther Meier<br />

kultur<br />

Das Abenteuerspielplatz<br />

Zwischengeschoss<br />

zum rund Himmel um den Walensee<br />

«Freude an der Kunst hat mich<br />

ein Leben lang begleitet», blickt Hanny Frick zurück<br />

und richtet gleichzeitig den Blick nach vorne:<br />

«Andere daran teilhaben zu lassen, ist mein Anliegen.»<br />

Hanny Frick ist Kunstsammlerin und Stifterin.<br />

Sie hat die «Mezzanin Stiftung für Kunst» errichtet,<br />

die den Zweck hat, die über Jahre von der<br />

Stifterin gesammelten Werke der<br />

malereien und plastiken bil- Allgemeinheit dauerhaft zugänglich<br />

zu machen. Die Stiftung<br />

den das herzstück der samm- sieht auch vor, dass Werke aus der<br />

lung, aber auch fotografien<br />

Sammlung öffentlichen präsentiert<br />

werden, entweder in eigenen<br />

und objekte sind vertreten Ausstellungen oder über den<br />

Leihverkehr mit Museen oder<br />

ähnlichen Institutionen. Interessierte konnten bereits<br />

einen Einblick in die Sammlung im Schauraum<br />

der Stiftung erhalten, doch nun zeigt das<br />

Kunstmuseum Liechtenstein erstmals einen bedeutenden<br />

Überblick über die weit gespannte Kunstsammlung,<br />

die Malereien und Plastiken, Fotografien<br />

und Objekte sowie grafische Arbeiten umfasst.<br />

Darunter befinden sich auch Werke aus aussereuropäischen<br />

Kulturen, vor allem aus Afrika. Diese<br />

ausstellung mezzanin<br />

das kunstmuseum liechtenstein bietet regelmässig raum für ausstellungen<br />

aus der sammlung des fürsten und von privatsammlungen. im oktober zeigt<br />

das kunstmuseum erstmals einen auszug aus der mezzanin stiftung für kunst<br />

– eine sammlung aus liechtenstein.<br />

Die Mezzanin Stiftung für kunst umfasst Malereien und Plastiken,<br />

Fotografien und objekte sowie grafische Arbeiten. Stifterin und<br />

Sammlerin ist die Liechtensteinerin Hanny Frick. In einem Schauraum<br />

im Alten riet in Schaan finden regelmässig Ausstellungen aus<br />

der Sammlung in kleinerem rahmen statt.<br />

Die Vernissage findet am 27. oktober <strong>2011</strong> statt. Die Ausstellung im<br />

kunstmuseum Liechtenstein dauert bis 26. Februar 2012.<br />

www.mezzanin.li<br />

Sammelstücke repräsentieren nach Einschätzung<br />

des Kunstmuseums jene Kunst, die der westlichen<br />

Kunst seit dem Beginn der Moderne viele Anregungen<br />

lieferte. Die Ausstellung im Kunstmuseum<br />

wird das besondere Anliegen der Stifterin und<br />

Sammlerin Hanny Frick aufnehmen, einen interkulturellen<br />

und ästhetischen Kontext zu schaffen,<br />

in dem die einzelnen Werke zueinander wirken.<br />

Ein besonderes Merkmal der Frick-Sammlung, das<br />

ebenfalls hervorgehoben werden soll, bildet die Gegenüberstellung<br />

von international Anerkanntem<br />

mit bislang wenig Bekanntem.<br />

Regionale und internationale<br />

Kunstschaffende<br />

Die Stiftung selbst definiert die<br />

Sammlung, die auf besonderen Vorlieben der Stifterin<br />

und Sammlerin beruht, auf ähnliche Art und<br />

Weise: «In der Sammlung der „Mezzanin Stiftung<br />

für Kunst“ finden sich Werke regionaler als auch<br />

internationaler Kunstschaffender. <strong>Der</strong> Schwerpunkt<br />

der Sammlung liegt in der zeitgenössischen<br />

Kunst. Malereien und Plastiken bilden das Herzstück<br />

der Sammlung, aber auch Fotografien und<br />

Objekte sind vertreten. <strong>Der</strong> umfassende graphische<br />

Teil beinhaltet auch Mappenwerke in Kassetten<br />

und bibliophile Bücher.»<br />

Leidenschaft und Begeisterung<br />

für Kunst<br />

Akzente setzen in der Sammlung<br />

die persönlichen Fundstücke von Hanny Frick, die<br />

der Stiftung und Sammlung einen besonderen Namen<br />

gegeben hat: Mezzanin! <strong>Der</strong> Begriff stammt<br />

aus dem Italienischen (mezzo = halb) und bezeichnet<br />

in der Architektur ein Halb- oder Zwischen-


geschoss bei einem mehrstöckigen Gebäude. Für<br />

Hanny Frick hat Mezzanin eine weitere besondere<br />

Bedeutung: «Kunst ist das Zwischengeschoss zum<br />

Himmel». <strong>Der</strong> Umfang der Sammlung deutet auf<br />

ihre Leidenschaft und Begeisterung für Kunst hin,<br />

die Auswahl auf ihr Anliegen, möglichst in direkten<br />

Austausch mit Künstlerinnen und Künstlern zu<br />

treten. Zeitgenössische Kunstschaffende aus Liechtenstein<br />

und der Region sind deshalb gut vertreten:<br />

Werner Marxer, Brigitte Hasler, Stefan Sprenger,<br />

Evi Kliemand, Gertrud Kohli, Martin Frommelt,<br />

Eva Frommelt, Sunhild Wollwage. Namen wie Joseph<br />

Beuys, Eduardo Chillida oder Antoni Tapies<br />

weisen auf die Internationalität der Sammlung hin.<br />

Die Liste enthält auch Künstler wie Anton Frommelt,<br />

Max Bill, Karl Bickel, Ferdinand Hodler,<br />

Friedrich Dürrenmatt und Gottfried Honegger.<br />

Ankäufe auch von nichtetabliertem<br />

Kunstschaffen<br />

Die Liebe zur Kunst entdeckte<br />

Hanny Frick schon in jungen Jahren, die von ihrem<br />

kunstinteressierten Vater gefördert wurde. In den<br />

Jahren 1956–1964 nahm sie Kunstunterricht bei<br />

Pfarrer Anton Frommelt, um ihre künstlerischen<br />

Fähigkeiten und Neigungen weiter zu entwickeln.<br />

Schon während dieser Kunstausbildung begann sie<br />

mit dem Sammeln von Kunstwerken. Im liechtensteinischen<br />

Kulturleben ist Hanny Frick aber auch<br />

auf der anderen Seite verankert. Sie gehört zu den<br />

Gründungs- und Vorstandsmitgliedern der Liech-<br />

tensteinischen Kunstgesellschaft Erstmals zeigt das Kunstmuseum<br />

und war Mitglied des früheren Liechtenstein einen Auszug aus<br />

Kulturbeirats der Regierung, wo- der Sammlung Mezzanin in einer<br />

mit sie sich viele Jahre für das<br />

Sonderausstellung.<br />

Kulturleben in Liechtenstein mit<br />

ihren Ideen, Kenntnissen und Vorstellungen einbringen<br />

konnte. Kulturförderung betrieb Hanny<br />

Frick jedoch nicht nur im institutionellen Bereich,<br />

sondern aus persönlicher Leidenschaft. Mit dem<br />

Ankauf von Kunst und insbesondere mit dem Kauf<br />

von nicht etabliertem Kunstschaffen – was in der<br />

Ausstellung im Kunstmuseum Liechtenstein jetzt<br />

erstmals gezeigt wird. |<br />

oktober <strong>2011</strong><br />

Foto: kunstmuseum Liechtenstein


22<br />

gesellschaft<br />

Lions Club Liechtenstein<br />

Für eine bessere Welt!<br />

Die beiden früheren Lions- Die internationale Vereinigung<br />

Präsidenten Peter Rutz und Sven der Lions-Clubs begann 1917 als<br />

Beham übergeben die Lions- Vision von Melvin Jones, einem<br />

Glocke dem neuen Präsidenten Geschäftsmann aus Chicago. Er<br />

Donath Öhri.<br />

war der Überzeugung, dass Geschäftsclubs<br />

ihren Horizont über<br />

rein kommerzielle Belange hinaus erweitern und<br />

sich für ein besseres Gemeindeleben und eine bessere<br />

Welt einsetzen sollten. Eines der Ziele, die in<br />

den ersten Jahren verankert wurden, war: «Kein<br />

Club soll die Bereicherung seiner Mitglieder zum<br />

Ziel haben.» Dieses Streben nach gemeinnütziger<br />

Arbeit ist bis heute einer der Hauptgrundsätze der<br />

Vereinigung. Die international tätige Institution ist<br />

mit über 1,3 Millionen Mitgliedern in 46’148 Clubs<br />

aus 205 Ländern und Gebieten die mitgliederstärkste<br />

Service-Cluborganisation der Welt.<br />

Die Haupttätigkeiten der Clubs sind – meist<br />

nichtöffentliche – Vortragsveranstaltungen und<br />

Gesprächsrunden. In der Öffentlichkeit treten Lions<br />

Clubs hauptsächlich im Zusammenhang mit<br />

sozialen Aktivitäten und Spendenaktionen auf, so<br />

zum Beispiel:<br />

n Sight-First-Activity: globales Programm zur Bekämpfung<br />

der vermeidbaren Blindheit.<br />

n Kindergarten Plus: Programm zur Förderung<br />

der kindlichen Persönlichkeit bei Kindergarten-<br />

Kindern.<br />

oktober <strong>2011</strong><br />

Foto: Lions Club<br />

n Klasse 2000: Programm zur Suchtprävention<br />

bei Grundschul-Kindern.<br />

n Lions-Quest-Activity: Programm zur Förderung<br />

der Persönlichkeitsentwicklung von Jugendlichen.<br />

n Internationale Jugendcamps/Jugendaustausch.<br />

n SODIS: eine Methode der solaren Trinkwasserdesinfektion,<br />

die durch Lions Clubs International<br />

gefördert wird.<br />

n Musikwettbewerb: Internationale Förderung talentierter<br />

Jugendlicher.<br />

Als am 13. Juni 1953 durch Guido Feger, Prinz<br />

Konstantin von Liechtenstein, Friederich Ritter,<br />

Willy Hangarter und Walter Keicher der Lions Club<br />

Liechtenstein aus der Taufe gehoben wurde, war<br />

dieser Club einer der frühen Clubs in Europa und<br />

kann somit auch stolz in zwei Jahren sein 60-jähriges<br />

Jubiläum feiern.<br />

Bald 60 – dabei rundum vital und aktiv. Die<br />

40 Lions geniessen die gelebte Freundschaft und<br />

Zusammenarbeit zwischen Generationen und über<br />

Generationen hinweg. Die letzte Activity kam<br />

Kriegswaisen in Burundi zugute – damit unterstützen<br />

die Liechtensteiner Lions die Arbeit der Schönstadt-Padres<br />

in Ostafrika. Dank der Zusammenarbeit<br />

mit dem FC Vaduz sowie dem Boccia-Club<br />

Liechtenstein wurden 60'000 Fr. für den Ausbau eines<br />

Wohnheims sowie einer Ausbildungswerkstätte<br />

gesammelt. Das aktuelle Lions-Engagement gilt<br />

dem Special Olympics Team Liechtenstein.<br />

Grosse Ereignisse zeichnen sich zum 60-jährigen<br />

Jubiläum der Lions ab. Dann soll das gesamtschweizerische<br />

Lions-Treffen, National Convention<br />

mit über 800 Delegierten, im Mai 2013 in Liechtenstein<br />

stattfinden. Eine wunderbare Gelegenheit,<br />

unser Land den Schweizer Lions attraktiv zu präsentieren.<br />

Die Liechtensteiner Lions sind zudem<br />

Götti-Club der Clubs LC Bündner Herrschaft, LC<br />

Werdenberg sowie des neu gegründeten LEO Clubs<br />

Alvier, der Club für engagierte Jugendliche aus der<br />

Region. Zudem pflegt Lions Liechtenstein eine<br />

Partnerschaft mit dem LC-Wimsheim Heckengäu<br />

bei Pforzheim. |


5. <strong>Oktober</strong> 1961<br />

Neues Gesetz über die Landesbibliothek<br />

Die Landesbibliothek, die dieses<br />

Jahr das 50-jährige Bestehen feiern<br />

kann, hat den Status einer<br />

Nationalbibliothek und sammelt<br />

nach dem gesetzlichen Auftrag<br />

alles, was von Liechtensteinerinnen<br />

oder Liechtensteinern geschrieben,<br />

gedruckt oder verlegt<br />

wurde. Ebenso wird gesammelt,<br />

was über Liechtenstein als Druckwerk<br />

erscheint. Zur Sammlung<br />

gehören auch alle Bild- und Tondokumente,<br />

die mit Liechtenstein<br />

zu tun haben. Die Geburtsstunde<br />

der Landesbibliothek<br />

schlug am 5. <strong>Oktober</strong> 1961, als das «Gesetz betreffend<br />

die Errichtung einer Liechtensteinischen Landesbibliothek»<br />

in Kraft trat. Mit der Schaffung einer<br />

Landesbibliothek aber hatten sich schon vorher<br />

private Kreise Gedanken gemacht. Im Jahre 1956,<br />

als das Jubiläum «150 Jahre Souveränität» gefeiert<br />

wurde, bildete sich ein Komitee zur Errichtung<br />

einer öffentlichen Bibliothek, dem Hilmar Ospelt,<br />

Edwin Nutt, Arthur Vogt, Herbert Hartmann und<br />

Walter Oehry angehörten. Das Komitee hatte Erfolg<br />

mit seiner Idee: <strong>Der</strong> Landtag nahm den Gedanken<br />

auf und unterstützte gleichzeitig auch den Wunsch<br />

des Historischen Vereins zur Schaffung eines Regierungsarchivs.<br />

Bei der Errichtung der Landesbibliothek<br />

bewies das Parlament Sinn für historisch<br />

bedeutsame Schritte: Das Gesetz über die Landesbibliothek<br />

wurde am 5. <strong>Oktober</strong> 1961 verabschiedet,<br />

dem 40. Jahrestag der Verfassung von 1921. Schon<br />

1962 nimmt die Liechtensteinische Landesbibliothek<br />

ihre Tätigkeit unter der Leitung von Bibliothekar<br />

Robert Allgäuer auf. Standort ist der erste Stock<br />

im alten Realschulgebäude im Städtle in Vaduz, das<br />

am 2. Dezember 1970 abgebrochen wurde. Für die<br />

Bücher standen drei Räume zur Verfügung. Zwei<br />

Jahre zuvor kann die Bibliothek im 1. Stock des<br />

AHV-Gebäudes einen neuen Standort beziehen, der<br />

zuerst als «Zwischenlösung» geplant war, inzwischen<br />

aber mit der Erweiterung auf mehrere Stock-<br />

Foto: Landesarchiv<br />

Vor 50 Jahren<br />

werke zu einer Dauerlösung ge- Grosse Nachfrage in der neuen<br />

worden ist. Die Bibliothek konn- Landesbibliothek, die 1961 in<br />

te sich über Nachfrage nicht be- der alten Realschule in Vaduz<br />

klagen, denn schon zwei Jahre<br />

eröffnet wurde.<br />

nach Eröffnung holte der 1000.<br />

Leser einen Ausweis. Die Benutzerschar erweiterte<br />

sich stetig, so dass 1974 schon der 5000. Leserausweis<br />

ausgestellt werden konnte – an Lotti Hagmann<br />

aus Sevelen. Heute sammelt und vermittelt die Landesbibliothek<br />

nach eigenen Angaben «Geschriebenes,<br />

Klingendes und Bildliches für Studium, Information<br />

und Unterhaltung» in einer Freihand- und<br />

einer Magazinbibliothek. Im Präsenzbereich der<br />

Freihandbibliothek stehen Lexika und Nachschlagewerke,<br />

Liechtenstein-Bücher und Zeitschriften.<br />

Die liechtensteinischen Zeitungen der letzten Jahre<br />

liegen gebunden auf, frühere Jahrgänge können per<br />

Mikrofilm angeschaut werden. Im Lesesaal steht<br />

ein breites Angebot an Tages- und Wochenzeitungen<br />

zur Verfügung.<br />

Das Angebot wurde ständig den Anforderungen<br />

der Gesellschaft und den Wünschen der Benutzer<br />

angepasst: Zu den wichtigsten Stationen zählen<br />

dabei die Ausleihe von Videos seit 1988, die Erweiterung<br />

des Medienangebotes durch CD-ROMs<br />

1996 und der Internet-Auftritt 1997. <strong>Der</strong> Gesamtbestand<br />

der Landesbibliothek ist auf weit über 200'000<br />

Medien angewachsen. |<br />

oktober <strong>2011</strong><br />

23


24<br />

25<br />

Von Michael Fasel<br />

uno-Jahr des waldes<br />

Wildgerechter Abenteuerspielplatz Wald und<br />

waldgerechter rund um den Walensee Wildbestand<br />

<strong>Der</strong> Wald bedeckt rund 42 % der<br />

Landesfläche Liechtensteins. Er ist mit Abstand der<br />

vielfältigste und wegen seiner Grösse der ökologisch<br />

wertvollste Lebensraum unseres Landes. Er<br />

ist im Gegensatz zum flachen Offenland dreidimensional<br />

aufgebaut, was ihn so<br />

durch die Jagd müssen wild-<br />

vielfältig macht. Eine alte Eiche<br />

zum Beispiel kann bis zu zweibestände<br />

so reguliert werden, tausend verschiedene Kleintierarten<br />

beherbergen. Entsprechend<br />

dass keine untragbaren<br />

empfindlich reagiert das «Öko-<br />

frassschäden entstehen system Wald» auf menschliche<br />

Eingriffe und Nutzungen. Die<br />

Jagd auf Wildtiere ist eine solche Nutzungsform. Sie<br />

reguliert u.a. die Bestände der grossen Pflanzenfresser<br />

Hirsch, Gams und Reh. Diese wiederum haben<br />

einen entscheidenden Einfluss auf die Waldvegetation<br />

und die Waldfunktionen. Anfangs des<br />

20. Jahrhunderts wanderten Hirsche nach der Beinaheausrottung<br />

wieder in die Alpen ein. Die fast<br />

verschwundenen Bestände von Gams und Reh<br />

wild und wald bilden oft zwei gegensätze. wird der wald zu stark geschützt,<br />

hat das wild keinen platz. nimmt das wild überhand, so kann sich der wald<br />

nicht entwickeln. die forderung lautet: wildgerechter wald und waldgerech-<br />

ter wildbestand.<br />

fotowettbewerb «unser wald»<br />

Beitrag der liecht. Regierung zum UNO-Jahr des Waldes<br />

RegieRung<br />

Die blickwinkel auf den Wald sind so vielfältig wie seine<br />

des FüRstentums Liechtenstein<br />

besucher. <strong>Der</strong> eine sieht den Wald als Lebensraum für Pflanzen und tiere, der andere<br />

als Arbeitsplatz oder erholungsraum. <strong>Der</strong> Veranstalter freut sich deshalb auf faszinierende<br />

bilder vom heimischen Wald in allen seinen Facetten und im Spiegel der Jahreszeiten.<br />

Die Aufnahmen müssen in Liechtenstein oder im rheintal entstanden sein.<br />

einreichung der bilder<br />

Max. 10 bilder per e-Mail oder CD an: info@awnl.llv.li<br />

Amt für Wald, Natur und Landschaft, Fotowettbewerb<br />

Wald, Dr. Grass-Strasse 12, 9490 Vaduz,<br />

Die bildgrösse muss mindestens 6 Megapixel betragen.<br />

Die bilder in der grössten Auflösung im JPeG-<br />

Format (.jpg) einsenden. Weitere Informationen und<br />

beispiele eingesandter bilder auf www.awnl.llv.li.<br />

einsendeschluss: 31. oktober <strong>2011</strong><br />

fotoausstellung<br />

Die prämierten einzelfotos und Schulklassen-Port-<br />

folios werden ende <strong>2011</strong> an einer Fotoausstellung<br />

präsentiert.<br />

wuchsen wieder an. Die Wiederansiedelung des<br />

Steinbocks in der Schweiz begann. Mit dem Jagdgesetz<br />

von 1962 wurde die Regulierung und die<br />

Hege und Fütterung des Wildes in Liechtenstein gesetzlich<br />

geregelt. Eine Hochblüte der Wildbestände<br />

folgte. Über eintausend Gämsen, rund siebenhundert<br />

Hirsche und etwa gleich viele Rehe bevölkerten<br />

in den 1980er-Jahren unsere Landschaft. Zuviel für<br />

den Liechtensteiner Wald. Erst mit der Erhöhung<br />

der Abschusszahlen in den 1990er-Jahren und mit<br />

dem Verbot der intensiven Winterfütterung 2004<br />

kam eine erste Entlastung, aber noch keine befriedigende<br />

Lösung für den Wald. Die Wildschaden-<br />

situation im Schutzwald wurde 2009 wie folgt bewertet:<br />

Die Baumartenmischung wird als gut eingestuft,<br />

die Stabilität und die Strukturierung als<br />

mässig, die Verjüngung als ungenügend. 28 % der<br />

Fläche weisen einen tragbaren, 72 % einen untragbaren<br />

Zustand auf. Wenn der Jungwald nicht zeitgerecht<br />

die Aufgaben des Altbestandes übernehmen<br />

kann, gibt es unverantwortbare Lücken im<br />

Schutzwald. Darum muss bei der<br />

Waldbewirtschaftung und bei<br />

der Anpassung der Wildbestände<br />

der Sicherung des Waldnach-<br />

wuchses künftig absolute Priorität<br />

eingeräumt werden. Warum<br />

schaden Wildtiere wie Hirsch,<br />

Gams und Reh dem Wald? In<br />

einem Wald mit geschlossenem<br />

Kronendach befindet sich über<br />

95 Prozent der grünen, pflanz-<br />

lichen Biomasse in den Baumkronen<br />

ausserhalb der Erreichbarkeit<br />

der grossen Pflanzenfresser.<br />

Ein solcher Wald erträgt kei


nen Äsungsdruck durch grosse Pflanzenfresser, nur<br />

1 bis 2 % stehen hier als Nahrung am Boden zur<br />

Verfügung. Auf einer Wiese hingegen wachsen<br />

hauptsächlich Pflanzen, wie die Gräser, die unterirdische<br />

Fortsätze und Triebe bilden, die durch das<br />

Abfressen nicht geschädigt werden. Gräser wachsen<br />

trotz Verbiss weiter, Bäume und Sträucher können<br />

das nicht. Erreicht ein Wildtier seine Nahrung wegen<br />

menschlicher Störung nicht auf offenen Wiesen<br />

oder am Waldrand, äst es innerhalb des Waldes.<br />

Kommt in einem Wald mit geschlossenem Kronendach<br />

zu wenig Licht auf den Boden, fehlen Kräuter<br />

und Gräser. Dann werden Baumkeimlinge, Zweigtriebe,<br />

Rinde und Knospen gefressen, was das<br />

Wachstum des Baumes oder des Strauches hemmt<br />

und mit der Zeit zum Absterben der Pflanze führt.<br />

Im Winter braucht das Wild Ruhe<br />

Wo liegt die Lösung dieses Problems?<br />

Die einfachste Formel ist: Ein wildgerechter<br />

Wald und ein waldgerechter Wildbestand. Das<br />

heisst, dass innerhalb des Waldes Auflichtungen<br />

geschaffen werden, die eine genügende Menge von<br />

Kräutern aufkommen lassen. Es können an geeig-<br />

zur person<br />

Michael Fasel, Jahrgang 1957, ist Wildbiologe/Ökologe und Jäger. er<br />

arbeitete von 1985 bis 2010 im Amt für Wald, Natur und Landschaft<br />

in den bereichen Naturschutz und Jagd und betreute die Naturkundliche<br />

Sammlung des Landes. Seit Januar <strong>2011</strong> ist er Inhaber des<br />

Ökobüros «econat» in triesen. econat@adon.li<br />

Foto: Franz Fasel<br />

Basthirsche am Schönberg –<br />

Wildtiere äsen auch tagsüber im<br />

Freien, wenn sie Ruhe haben.<br />

neten Stellen im Wald Äsungsflächen<br />

geschaffen werden, die<br />

als Waldwiese gepflegt werden<br />

und dem Wild zur Verfügung stehen. Ansätze dazu<br />

sind im Liechtensteiner Wald bereits vorhanden.<br />

Waldränder sollen gegen den Wald hinein stufig<br />

zurückgeschnitten und mit offenen Buchten versehen<br />

werden. Vor allem im Winter muss das Wild<br />

Ruhe haben. Die Freizeitnutzer im Wald sollen darüber<br />

informiert und wenn nötig sollen Wildruhezonen<br />

dort geschaffen werden, wo sie dem Wild<br />

auch etwas nützen. Durch die Jagd müssen Wildbestände<br />

so reguliert werden, dass keine untragbaren<br />

Frassschäden entstehen. Das ist möglich, aber nicht<br />

so einfach, weil Wildtiere durch intensive Bejagung<br />

immer scheuer werden. Zudem muss darauf geachtet<br />

werden, welche Wildtiere man schiesst. Bei Rudeltieren<br />

wie Hirsch und Gams spielt der artgerechte<br />

Altersaufbau in der Population eine entscheidende<br />

Rolle. Dieser darf nicht durch Falschabschüsse<br />

zerstört werden. Hier richtet sich die Jagd vor allem<br />

auf Jungtiere und nicht dominante Alttiere. Bei<br />

Rehen, einem Einzelgänger ohne Rudelbildung, ist<br />

dieser Faktor weniger wichtig. Rehe und Gämsen<br />

sind standorttreu und können immer wieder am<br />

gleichen Ort angetroffen und bejagt werden. Hirsche<br />

sind ausgesprochene Fluchttiere und sind nur<br />

schwer in Anblick zu kriegen, was die Jagd kompliziert<br />

und aufwendig macht. Intervalljagden sind<br />

hierfür förderlich, wo kurzzeitig intensiv gejagt<br />

wird und dann längere Zeit wieder Ruhe herrscht.<br />

Es ist wichtig, dass die Waldnutzer von Seiten des<br />

Holzes und der Wildtiere solidarischer und zielgerichteter<br />

zusammenarbeiten. Denn beide verfolgen<br />

letztendlich das gleiche Ziel: Ein ökologisch ausgewogener,<br />

funktionierender Naturhaushalt. |<br />

oktober <strong>2011</strong>


26<br />

27<br />

Von Günther Meier<br />

wirtschaftsgeschichte<br />

Spezialisiert<br />

Abenteuerspielplatz<br />

auf rund Design-keramik<br />

um den Walen-<br />

die keramik werkstatt schaedler ag in nendeln zählt zu den<br />

ältesten gewerblichen und industriellen betrieben in liech-<br />

tenstein. das unternehmen, das auf design-keramik speziali-<br />

siert ist, kann dieses Jahr das 175-jährige bestehen feiern.<br />

Die Keramik Werkstatt Schaedler<br />

verbindet altes Wissen mit modernem Lebensstil.<br />

Was Designer entwerfen, formen Töpfer zu<br />

Gefässen in schnörkelloser Form, matt glasiert und<br />

elegant in den Farben. Dahinter steckt aber nicht<br />

nur Design, sondern auch eine Verneigung vor der<br />

Umwelt, denn alles wird aus EM-<br />

X-Keramikpulver gefertigt, das<br />

keramische gegenstände sind<br />

die Energie der Effektiven Mik-<br />

nicht mehr allein zweckroorganismen (EM) nutzt. Lifestyle<br />

und uraltes Handwerk bemässig,<br />

sondern von designergegnen<br />

sich in der Schaedler Kehand<br />

entworfen – unserem ramik auch bei der Produktion<br />

der Stabkacheln für moderne<br />

lifestyle entsprechend<br />

Kachelöfen, die neue Möglichkeiten<br />

für Design und Funktionalität<br />

in Verbindung mit modernen Heizsystemen<br />

eröffnen. Hightech-Wissen und behaglich-moderner<br />

Lebensstil bilden beim Ofenbau keine Gegensätze<br />

mehr: Designer, Keramiker und Ofenbauer<br />

schaffen gemeinsam, was Philipp Eigenmann als<br />

«Wärmemöbel» bezeichnet.<br />

Philipp Eigenmann führt das<br />

Unternehmen in fünfter Generation, das vor 175<br />

Jahren gegründet wurde. Das damalige Oberamt in<br />

Vaduz erteilte Philipp Albert Schaedler 1836 die Bewilligung<br />

zur Führung einer Hafnerwerkstätte im<br />

neu erbauten Haus Nr. 3 in Nendeln. <strong>Der</strong> Firmengründer<br />

hatte das Hafnerhandwerk in Deutschland<br />

erlernt und nach Liechtenstein gebracht. <strong>Der</strong> Aufbau<br />

dieses Betriebs, der ein Jahrhundert später der<br />

Industrie- und Handelskammer angehörte, erfolgte<br />

zu einer Zeit, als die Welle der Industrialisierung<br />

das bäuerliche Fürstentum Liechtenstein noch<br />

nicht erfasst hatte. Erste Ansätze zu einer Industrialisierung<br />

wurden erst nach dem Abschluss des<br />

Zollvertrags zwischen Österreich<br />

und Liechtenstein im Jahre 1852<br />

erkennbar, als sich mit dem Einbezug<br />

des kleinen Landes in den grossen Wirtschaftsraum<br />

des angrenzenden österreichischen<br />

Kaiserreichs neue Möglichkeiten eröffneten. Im<br />

Unterschied zu den in der zweiten Hälfte des 19.<br />

Jahrhunderts von schweizerischen Fabrikanten<br />

aufgebauten Baumwollspinnereien und Baumwollwebereien,<br />

die zum grössten Teil für den Export<br />

arbeiteten, produzierte die Hafnerwerkstatt Schaedler<br />

zuerst für den heimischen Bedarf. Erst später, als<br />

in der Werkstätte neben den Ofenkacheln auch Geschirr<br />

für den bäuerlichen Haushalt hergestellt<br />

wurde, erschloss sich Philipp Albert Schaedler auch<br />

Absatzgebiete ausserhalb Liechtensteins – in der<br />

Schweiz, in Österreich und Süddeutschland.<br />

Bescheidene Anfänge – rasche<br />

Expansion ins Ausland<br />

Die Anfänge des Unternehmens<br />

waren bescheiden und hart, wie auch einer Schilderung<br />

der damaligen Fabrikation hervorgeht: «<strong>Der</strong><br />

von Hand gestochene Lehm wurde aufgeweicht, gesiebt,<br />

gereinigt und in Schüsseln oder Bottichen bis<br />

zur richtigen Festigkeit getrocknet. Um eine gleichmässige<br />

Verdichtung zu erzielen, wurde er mit Sicheln<br />

und Drähten fein zerschnitten und schliesslich<br />

mit den blossen Füssen geknetet. Die aus dem<br />

vorbereiteten Ton geformten Kacheln wurden in<br />

einem Holzofen im direkten Feuer bei etwa 1000<br />

Grad Celsius während rund 40 Stunden gebrannt.<br />

Um die richtige Temperatur zu erreichen, benötigte<br />

man 12 bis 15 Kubikmeter Holz.» Eine Spezialisierung<br />

wie heute war damals noch unbekannt, so<br />

dass Philipp Albert Schaedler nicht nur die Ofenka


cheln herstellte, sondern auch die Kachelöfen selbst<br />

baute. Kachelöfen aus Nendeln wurden in einem<br />

weiten Umkreis in der schweizerischen und österreichischen<br />

Nachbarschaft und gar in Deutschland<br />

aufgestellt. <strong>Der</strong> innovative Unternehmer war aber<br />

nicht nur um die Erweiterung der Absatzgebiete besorgt,<br />

sondern strebte laufend Neuerungen im Betrieb<br />

an: So wurde die Schlemmarbeit des Tones mit<br />

Wasserkraft bewerkstelligt und zur Aufbereitung<br />

ein so genannter Göpel aufgebaut, eine Drehvorrichtung,<br />

die von Pferden bewegt werden konnte.<br />

Den Standort Nendeln hatte Philipp<br />

Albert Schaedler für sein Handwerk deswegen<br />

ausgesucht, weil damals in Nendeln eine Ziegelei<br />

des Fürsten bestand, die auf dem Ortsteil «Ziegelmahd»<br />

unterhalb der Bahnlinie die Lehmvorkommen<br />

verwertete. Dort sah er die Möglichkeit, den<br />

Rohstoff für das Hafnergewerbe gewinnen zu können.<br />

Als 1918 die fürstliche Ziegelei zum Verkauf<br />

angeboten wurde, erwarben die «Gebrüder Schaed-<br />

ler», die drei Söhne des Firmengründers, die neben<br />

der Hafnerwerkstätte liegende Ziegelfabrik, führten<br />

die Produktion aber nicht weiter.<br />

Erfolg bei der ersten Liechten-<br />

stein-Ausstellung<br />

Als 1863 die «1. Landwirtschaftliche<br />

Ausstellung im Fürstentum Liechtenstein»<br />

durchgeführt wurde, beteiligte sich auch Philipp<br />

Albert Schaedler mit seinen neuen Produkten. Die<br />

Liechtensteiner Landeszeitung schrieb damals in<br />

einem Bericht über die Ausstellung: «Ebenso rühmenswert<br />

sind die Erzeugnisse des Hr. A. Schaedler<br />

Foto: keramik Werkstatt Schaedler<br />

Keramik ist Kunsthandwerk<br />

und orientiert sich am Lifestyle<br />

der jeweiligen Zeitepochen.<br />

in Nendeln aus dem Gebiete der<br />

Hafnerei und Ofnerei. Drainage-<br />

Röhren werden von ihm aufs<br />

Beste geliefert, noch vorzüglicher aber sind seine<br />

Modellierarbeiten für Ofenverzierungen und die<br />

Glasur der Ofenkacheln; einige Muster mit weisser<br />

Glasur waren von tadelloser Reinheit und Gleichförmigkeit.»<br />

Ein Jahr danach trat die Firma an einer<br />

Ausstellung in München auf: Es war der erste<br />

Auftritt eines Liechtensteiner Unternehmens an<br />

einer internationalen Ausstellung im Ausland.<br />

Änderungen des Lebensstils<br />

beeinflussen Produktion<br />

<strong>Der</strong> Lauf der Geschichte, einzelne<br />

Ereignisse und Veränderungen des Lebensstils haben<br />

das inzwischen 175 Jahre bestehende Unternehmen<br />

nicht unberührt gelassen und immer wieder zu<br />

Veränderungen in Produktion und Ausrichtung veranlasst.<br />

Eine erste Bewährungsprobe war der Erste<br />

Weltkrieg, gefolgt von den wirtschaftlichen Problemen<br />

der Nachkriegszeit und der Weltwirtschaftskrise,<br />

deren Folgen mit dem Abschluss des Zollvertrags<br />

mit der Schweiz etwas abgemildert wurden.<br />

Eine weitere Herausforderung bildete die Einführung<br />

der Zentralheizung, die das Geschäft mit den<br />

Kachelöfen fast zum Erliegen brachte. Die Keramik<br />

Werkstatt Schaedler wandte sich deshalb verstärkt<br />

der Fabrikation von Kunstkeramik zu. Erst die Ölkrise<br />

der 1970er-Jahre und vor allem der moderne<br />

Lebensstil, der behagliches Wohnen bevorzugt,<br />

brachte eine Renaissance der Kachelöfen. Ofen-<br />

kacheln aber sind heute, wie andere keramische<br />

Gegenstände für den Alltagsgebrauch, nicht mehr<br />

allein zweckmässig, sondern von Designerhand entworfen<br />

– unserem Lifestyle entsprechend. |<br />

oktober <strong>2011</strong>


28<br />

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<strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong><br />

Ausstellungen<br />

Beispiel Schweiz.<br />

Entgrenzungen und Passagen als Kunst<br />

30. September <strong>2011</strong> bis 15. Januar 2012<br />

Führungen<br />

Donnerstag, 6. <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />

Donnerstag, 20. <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />

Sammlung Mezzanin Stiftung für Kunst<br />

28. <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong> bis 26. Februar 2012<br />

Vernissage<br />

Donnerstag, 27. <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />

Veranstaltungen (Auswahl)<br />

Samstag, 1. <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>, 18 – 01 Uhr<br />

Sonderveranstaltung<br />

ORF Lange Nacht der Museen<br />

Donnerstag, 13. <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>, 18 Uhr<br />

Atelier Berlin<br />

Patrick Kaufmann<br />

Künstler berichten von ihren Berlin-Erfahrungen<br />

Donnerstag, 27. <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>, 14 – 16 Uhr<br />

Kunst 60+<br />

Die Ausstellung « Beispiel Schweiz »<br />

mit Barbara Redmann, Museumspädagogin<br />

Das gesamte Veranstaltungsprogramm<br />

unter www.kunstmuseum.li<br />

Städtle 32, 9490 Vaduz<br />

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KUNSTMUSEUM<br />

LIECHTENSTEIN


30<br />

schlusspunkt<br />

Andrea Matt<br />

Mehr Lebensqualität<br />

Auto fahren wird teuer. Die Energiepreise steigen.<br />

Alles wird mehr kosten, weil in allem Energie steckt. Wer sich jetzt umstellt<br />

und darauf einrichtet, möglichst wenig Energie zu verbrauchen,<br />

wird in wenigen Jahren schon zu den Gewinnern gehören. Zwei Wege<br />

führen Private wie Unternehmen<br />

zum Ziel. Energie-Effizienz ist wer mit dem rad statt mit dem auto zur arbeit fährt,<br />

beliebt, weil sich damit bequem<br />

Energie einsparen lässt. <strong>Der</strong> alte lebt gesünder, spart geld und das abendliche fitness-training<br />

Kühlschrank wird einfach gegen<br />

einen neuen mit einem geringeren Strombedarf eingetauscht. Reines<br />

Effizienzdenken verführt aber auch zu einem Mehrverbrauch. Weil<br />

der neue Kühlschrank so umweltfreundlich ist, kann man ja guten Gewissens<br />

einen grösseren kaufen. Und schon ist die Einsparwirkung verpufft.<br />

Dieser sogenannte Rebound-Effekt lässt sich<br />

auch beim Autokauf beobachten. Moderne Fahrzeuge<br />

sind zwar energieeffizienter, aber grössere Autos<br />

und mehr davon lassen den Energieverbrauch<br />

insgesamt trotzdem steigen. Wenn er gesenkt werden<br />

soll, braucht es ergänzend einen energiebewussteren<br />

Lebensstil, also Energie-Suffizienz. Unsere<br />

Gesellschaft steckt im Wachstumsdenken fest. Mehr<br />

und grösser wird als besser empfunden. Dabei ist<br />

weniger vielfach mehr. Wer mit dem Rad statt mit<br />

dem Auto zur Arbeit fährt, kommt nicht nur ent-<br />

Andrea Matt<br />

spannter und ohne Stau oder Parkplatzsuche an. Er<br />

Geschäftsführerin der LGU lebt zudem gesünder, spart Geld und das abendliche<br />

Fitness-Training. Veränderungen des Lebensstils<br />

können von der Politik angestossen werden. Weil Energie knapp und<br />

teuer werden wird, muss die Politik jetzt rasch und mutig handeln. Sie<br />

sollte mit einem System des Förderns und Forderns arbeiten, beispielsweise<br />

den Umstieg vom Auto leicht machen, indem bequeme Alternativen<br />

gefördert und die Subventionen für den Autoverkehr abgebaut<br />

werden. Dass unsere Regierung mit Hochdruck an der S-Bahn FL-A-<br />

CH arbeitet und damit eine gute Anbindung Liechtensteins in die Region<br />

schaffen will, ist für die Zukunft nur von Vorteil. Die S-Bahn fördert<br />

den Wirtschaftsstandort, da Berufstätige schnell und günstig ihren<br />

Arbeitsplatz erreichen können. Weniger Autoverkehr verringert<br />

den CO2-Ausstoss, lässt die Luft sauberer und macht weniger Lärm. Da<br />

wir Menschen auf eine intakte Umwelt, aber auch eine funktionierende<br />

Wirtschaft angewiesen sind, sind derartige Projekte beispielhaft gut.<br />

Nachhaltiges Handeln, also ökologische, soziale und ökonomische Aspekte<br />

gleichermassen achtendes Handeln, macht alle zu Gewinnern:<br />

Wirtschaft, Umwelt, vor allem aber die Menschen. |<br />

oktober <strong>2011</strong><br />

Foto: LGU


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Recht in Liechtenstein<br />

Veranstaltungs-Reihe <strong>2011</strong><br />

Dienstag, 18. <strong>Oktober</strong> <strong>2011</strong>, 17.30–19.30 Uhr,<br />

Gasthaus Adler, Herrengasse 2, FL-9490 Vaduz<br />

Programm<br />

Begrüssung<br />

durch Jürgen Wagner, LL.M., Rechtsanwalt, geschäftsführender<br />

Herausgeber liechtenstein-journal<br />

Hauptvortrag<br />

Rechtsanwalt und Mediator Dr. Helmut Schwärzler, MM.,<br />

Schaan «Schiedsgerichtsverfahren und Mediation<br />

als Alternativen zur öffentlichen Gerichtsbarkeit»<br />

Podiumsdiskussion<br />

Alle Veranstaltungsteilnehmer sind anschliessend zu einem<br />

Apéro eingeladen, offeriert vom Verein für Mediation<br />

Liechtenstein<br />

Anmeldung<br />

Name<br />

Vorname<br />

Firma<br />

Adresse<br />

PLZ/ Ort<br />

Ich/wir melde/n mich/uns an<br />

Anzahl Personen E­Mail:<br />

Kosten<br />

Abonnent/in des liechtenstein-journal<br />

(CHF 78.– je Teilnehmer)<br />

Mitglied des Vereins für Mediation Liechtenstein<br />

(CHF 78.– je Teilnehmer)<br />

Übrige Teilnehmer (CHF 198.–, inkl.<br />

ein Jahresabonnement liechtenstein-journal)<br />

Zutreffendes bitte ankreuzen<br />

<strong>Der</strong> Teilnehmerbeitrag wird nach Anmeldung in Rechnung gestellt.<br />

Anmeldungen per Mail: redaktion@liechtenstein-journal.li<br />

Für telefonische Anmeldungen: +423 239 50 50.<br />

Ort / Datum<br />

Unterschrift<br />

Bitte Talon ausfüllen und bis spätestens 14.10.<strong>2011</strong> einsenden an:<br />

liechtenstein-journal, Gutenberg AG, Feldkircher Strasse 13,<br />

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4‘000<br />

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Betriebs- und Unterhaltskosten<br />

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