Oktober 2011 - Der Monat
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10<br />
elektro-autos<br />
Autofahren mit<br />
elektrischer energie<br />
Viele Autos gehen nur oder Die Auto-Welt blickte Mitte Sep-<br />
zusätzlich zur Stromzapfstelle, um tember gebannt nach Frankfurt,<br />
Energie für die Fortbewegung zu zur letzten grossen internationa-<br />
tanken.<br />
len Automobil-Ausstellung dieses<br />
Jahres. Die IAA <strong>2011</strong> erfüllte<br />
die hoch geschraubten Erwartungen, denn weder<br />
fehlte es an PS-Boliden noch an Ideen für die automobile<br />
Zukunft. Kaum ein namhafter Hersteller,<br />
der nicht zumindest einen Prototypen eines Elektro-Autos<br />
präsentierte. Auto-Liebhaber können sich<br />
freuen, die Zukunft der individuellen Mobilität<br />
scheint gesichert, wenn der aus dem Untergrund<br />
geförderte Treibstoff eines Tages versiegen wird.<br />
Vieles ist noch Zukunftsmusik bei den vorgestellten<br />
Elektro-Autos, deren Antriebstechnik noch nicht<br />
an die Technik der Verbrennungsmotoren heranreicht,<br />
ganz zu schweigen von der Batterietechnik<br />
oder dem Aufladungsvorgang. Auch die Reichweite<br />
lässt sich noch nicht vergleichen mit den Benzinoder<br />
Dieselfahrzeugen, doch tasten sich die Autobauer<br />
sukzessive an das Ziel heran, eine Alternative<br />
anzubieten. Ob die bisher entwickelten, verschiedenen<br />
Elektro-Antriebe der richtige Weg in<br />
die Zukunft sind, lässt sich nach Meinung von<br />
Fachleuten noch nicht abschätzen. Aber die Hersteller<br />
werkeln innovativ an den Antriebssystemen<br />
und Batterien, entwickeln aber auch für das Handling<br />
der Treibstoffzufuhr interessante Ideen, bei-<br />
oktober <strong>2011</strong><br />
Foto: Günther Meier<br />
spielsweise mit Miete statt Kauf der Batterien. Damit<br />
sollen Skeptiker überzeugt werden, fand die<br />
Frankfurter Allgemeine heraus: «Wer die Batterie<br />
nicht kaufen muss, hat keine Sorgen mit ihr, und<br />
wer mit der Batterie keine Sorgen hat, ist das grösste<br />
Problem am Elektroauto los.» Die in Frankfurt<br />
präsentierten reinen Elektro-Autos gehören noch<br />
weitgehend zu den Prototypen, die in dieser Form<br />
wohl kaum die Serienreife erlangen werden. Aber<br />
es zeichnet sich deutlich ab, dass der Trend in Richtung<br />
Leichtbauweise des gesamten Fahrzeugs geht,<br />
weil der Batterie-Antrieb bedeutend schwerer wiegt<br />
als Benzin- oder Dieseltank. Ausserdem haben die<br />
Hersteller mit den wendigen, leichten Elektro-Flitzern<br />
vor allem den Stadtverkehr nach 2020 im Visier:<br />
Die Fahrzeuge sind für den Ein-Mann-Betrieb<br />
ausgelegt, die höchstens noch eine zweite Person<br />
und vielleicht eine Aktenmappe transportieren,<br />
keinesfalls aber als Reiselimousine für eine ganze<br />
Familie ausgelegt sind. Während also die reinen<br />
Elektro-Autos mit genügender Reichweite und<br />
Platzangebot wie bei Benziner und Diesel noch auf<br />
sich warten lassen, steht die Hybrid-Technik bereits<br />
bei vielen Serien-Autos zur Verfügung. Bei der<br />
Kombination Benzin – Elektro, die als erste Variante<br />
angeboten wurde, fährt das Auto beim Anschub<br />
mit Strom, im Normalbetrieb mit Benzin und setzt<br />
dann, wenn die volle Leistung gefragt ist, beide Antriebsarten<br />
gleichzeitig ein. Bei diesen Fahrzeugen<br />
wird die in Batterien gespeicherte Elektroenergie<br />
von einem Generator mit Hilfe des Benzinmotors<br />
sowie über die Rückgewinnung der Energie beim<br />
Bremsen und Bergabrollen erzeugt. Inzwischen<br />
kommt auch die Variante Diesel- und Elektromotor<br />
zum Einsatz, die im Verbrauch noch sparsamer<br />
ist. Eine dritte Variante ist die Plug-in-Hybrid-<br />
Technik, bei der die stärkeren Batterien zur Unterstützung<br />
des Benzin- oder Dieselantriebs an Steckdosen<br />
aufgeladen werden. Bei den Herstellern stehen<br />
für alle Varianten Prototypen oder schon Serienfahrzeuge<br />
bereit. Für das Autojahr 2012 sind<br />
etliche neue Modelle – auch von Herstellern mit<br />
sonst wuchtigen Benzinantrieben – angekündigt. |