Oktober 2011 - Der Monat
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5. <strong>Oktober</strong> 1961<br />
Neues Gesetz über die Landesbibliothek<br />
Die Landesbibliothek, die dieses<br />
Jahr das 50-jährige Bestehen feiern<br />
kann, hat den Status einer<br />
Nationalbibliothek und sammelt<br />
nach dem gesetzlichen Auftrag<br />
alles, was von Liechtensteinerinnen<br />
oder Liechtensteinern geschrieben,<br />
gedruckt oder verlegt<br />
wurde. Ebenso wird gesammelt,<br />
was über Liechtenstein als Druckwerk<br />
erscheint. Zur Sammlung<br />
gehören auch alle Bild- und Tondokumente,<br />
die mit Liechtenstein<br />
zu tun haben. Die Geburtsstunde<br />
der Landesbibliothek<br />
schlug am 5. <strong>Oktober</strong> 1961, als das «Gesetz betreffend<br />
die Errichtung einer Liechtensteinischen Landesbibliothek»<br />
in Kraft trat. Mit der Schaffung einer<br />
Landesbibliothek aber hatten sich schon vorher<br />
private Kreise Gedanken gemacht. Im Jahre 1956,<br />
als das Jubiläum «150 Jahre Souveränität» gefeiert<br />
wurde, bildete sich ein Komitee zur Errichtung<br />
einer öffentlichen Bibliothek, dem Hilmar Ospelt,<br />
Edwin Nutt, Arthur Vogt, Herbert Hartmann und<br />
Walter Oehry angehörten. Das Komitee hatte Erfolg<br />
mit seiner Idee: <strong>Der</strong> Landtag nahm den Gedanken<br />
auf und unterstützte gleichzeitig auch den Wunsch<br />
des Historischen Vereins zur Schaffung eines Regierungsarchivs.<br />
Bei der Errichtung der Landesbibliothek<br />
bewies das Parlament Sinn für historisch<br />
bedeutsame Schritte: Das Gesetz über die Landesbibliothek<br />
wurde am 5. <strong>Oktober</strong> 1961 verabschiedet,<br />
dem 40. Jahrestag der Verfassung von 1921. Schon<br />
1962 nimmt die Liechtensteinische Landesbibliothek<br />
ihre Tätigkeit unter der Leitung von Bibliothekar<br />
Robert Allgäuer auf. Standort ist der erste Stock<br />
im alten Realschulgebäude im Städtle in Vaduz, das<br />
am 2. Dezember 1970 abgebrochen wurde. Für die<br />
Bücher standen drei Räume zur Verfügung. Zwei<br />
Jahre zuvor kann die Bibliothek im 1. Stock des<br />
AHV-Gebäudes einen neuen Standort beziehen, der<br />
zuerst als «Zwischenlösung» geplant war, inzwischen<br />
aber mit der Erweiterung auf mehrere Stock-<br />
Foto: Landesarchiv<br />
Vor 50 Jahren<br />
werke zu einer Dauerlösung ge- Grosse Nachfrage in der neuen<br />
worden ist. Die Bibliothek konn- Landesbibliothek, die 1961 in<br />
te sich über Nachfrage nicht be- der alten Realschule in Vaduz<br />
klagen, denn schon zwei Jahre<br />
eröffnet wurde.<br />
nach Eröffnung holte der 1000.<br />
Leser einen Ausweis. Die Benutzerschar erweiterte<br />
sich stetig, so dass 1974 schon der 5000. Leserausweis<br />
ausgestellt werden konnte – an Lotti Hagmann<br />
aus Sevelen. Heute sammelt und vermittelt die Landesbibliothek<br />
nach eigenen Angaben «Geschriebenes,<br />
Klingendes und Bildliches für Studium, Information<br />
und Unterhaltung» in einer Freihand- und<br />
einer Magazinbibliothek. Im Präsenzbereich der<br />
Freihandbibliothek stehen Lexika und Nachschlagewerke,<br />
Liechtenstein-Bücher und Zeitschriften.<br />
Die liechtensteinischen Zeitungen der letzten Jahre<br />
liegen gebunden auf, frühere Jahrgänge können per<br />
Mikrofilm angeschaut werden. Im Lesesaal steht<br />
ein breites Angebot an Tages- und Wochenzeitungen<br />
zur Verfügung.<br />
Das Angebot wurde ständig den Anforderungen<br />
der Gesellschaft und den Wünschen der Benutzer<br />
angepasst: Zu den wichtigsten Stationen zählen<br />
dabei die Ausleihe von Videos seit 1988, die Erweiterung<br />
des Medienangebotes durch CD-ROMs<br />
1996 und der Internet-Auftritt 1997. <strong>Der</strong> Gesamtbestand<br />
der Landesbibliothek ist auf weit über 200'000<br />
Medien angewachsen. |<br />
oktober <strong>2011</strong><br />
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