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1887_Jahrbuch_Teil2.pdf

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Genauigkeit zu bestimmeil und läßt überdies bei Gewichtsemiittelung solcher<br />

Körnchen Drittel und bei einiger Uebuug noch Fünftel je zweier auf einander<br />

folgender Theilstriche abschätzen. Da nun diese Fünftel, oder vielmehr<br />

die ihnen entsprechenden Gewichte, abhängig sind von der dritten Potenz<br />

der durch die Theilstriche gemessenen Radien der Silberkörnchen, so folgt<br />

hieraus, daß die Gewichtsabstufungen kleinerer Körnchen in engeren Grenzen<br />

sich bewegen, als die größerer, daß mithin jede Vergrößerung der zu messenden<br />

Silberkörnchen durch das Silber des silberhaltigen Zuschlages thunlichst<br />

zu vermeiden ist und eben deshalb, wie bereits oben gesagt wurde, die Verläßlichkeit<br />

auf die Resultate der Probe in dem Grade wächst, in welchem man den<br />

nicht gänzlich zu vermeidenden Silbergehalt des zur Probe benutzten bleiischen<br />

Zuschlages zu vermindern im Stande ist. *)<br />

Um der hieraus entspringenden Forderung Rechnung tragen und im vorliegenden<br />

Falle ein möglichst silberfreies Blei oder Bleisalz bei der Probe<br />

verwenden zu können, habe ich zunächst die folgenden Vorversuche gemacht.<br />

1) 100 g Probirblei mit 0,00005 pc. Ag wurden in Salpetersäure gelöst,<br />

die Lösung stark verdünnt und vorsichtig wenig Salzsäure zugesetzt, so daß<br />

nur wenig Chlorblei niederfiel. Nach mehrtägigem Stehen wurde die klare<br />

Lösung abgehebert, zur Trockne verdampft, das Bleinitrat in Oxyd übergeführt<br />

und dieses reuucirt. Beim Probiren des Bleies ergab sich, daß dessen<br />

Silbergehalt wahrnehmbar nicht abgenommen hatte, daß demnach Chlorsilber<br />

in einer Lösung von salpetersaurem Blei löslich ist, was Hampe 2 ) bereits<br />

vor Jahren angegeben hat.<br />

2) 100 g desselben Bleies wurden nach der Lösung in Salpetersäure mit<br />

der berechneten Menge Schwefelsäure ausgefällt. Das Bleisulfat wurde fortgesetzt<br />

mit schwefelsäurehaltigem Wasser ausgewaschen, durch Digeriren mit<br />

kohlensaurem Alkali in Carbonat übergeführt, dieses nach der Umwandlung<br />

in Bleioxyd reducirt und das Blei probirt. Das reducirte Blei enthielt noch<br />

immer Silber und zwar 0,000013 pc.<br />

3) Eine gleichgroße Quantität Blei ward in das Oxalsäure Salz übergeführt<br />

und fortgesetzt mit neuen Portionen Ammoniak behandelt zur Lösung<br />

des Oxalsäuren Silbers. Obgleich letzteres außerordentlich leicht löslich in<br />

Ammoniak, hatte das aus dem Oxalsäuren Blei hergestellte metallische Blei<br />

noch nichts von seinem Silbergehalte verloren.<br />

4) Da manche Weißbleierze Silber nur in höchst geringen Spuren enthalten,<br />

so wurden auch solche zu den Versuchen herangezogen. Ein mir von Herrn<br />

Bergrath Stelzner übergebenes Stück von Theux in Belgien enthält nach meiner<br />

Bestimmung 0,00037 pc. Ag; ein anderes Vorkommen unbekannten Fundpunktes<br />

in wasserhellen, diamantglänzenden Stücken, welches mir Herr Factor Wappier<br />

freundlichst zur Verfügung stellte, ergab einen Silbergehalt von 0,00045 pc.<br />

3 ) Curtis ist hierbei so verfahren, dafs er aus silberarmem Blei vom Luee- und Rozanprocesse<br />

Bleiglätte darstellt, diese reducirt und das Blei abermals abtreibt. Er erhält<br />

dann eine Glätte, welche auf das darin enthaltene Blei bezogen 0,0001501 pc. Ag enthält und<br />

hat mit dieser Glätte seine Proben durchgängig ausgeführt. Es hat sich ergeben, dafs bei<br />

fortgesetztem Reduciren und "Wiederabtreiben des Bleies ein Punkt erreicht wird, bei<br />

welchem die Trennung des Silbers vom Blei nicht mehr durchführbar ist.<br />

2 ) Zeitschr. f. d. Berg-, Hütten- u. Saliaenwesen i. d. preufs. Staate. XVITJ. 195. ff.

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