1887_Jahrbuch_Teil2.pdf
1887_Jahrbuch_Teil2.pdf
1887_Jahrbuch_Teil2.pdf
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
22<br />
Bei der einfachsten Vorrichtung beginnend, erwähnen wir zunächst eine<br />
derartige, welche den Zweck hat, nur den Hund selbst zu fangen und unter<br />
Umständen den Hundstößer vor einem Sturze in den Bremsschacht zu<br />
bewahren. Es sind nämlich, wie Fig. l und 2 zeigen, an den Bremsschachtsäulen<br />
ganz nahe über der Oberkaute des Hundekastens Fanghaken a<br />
angebracht. Sei es nun, dass der Hundstößer einen Hund irrthümlich in<br />
ein leeres Trum stößt — was allerdings an Hängebänken mit dem vorschriftsmäßigen<br />
selbstthätigen Abschlüsse nicht leicht vorkommen kann — sei es,<br />
dass zwar das Gestell sich in der Anschlagsohle befindet, aber durch<br />
Unachtsamkeit der Brems offen gelassen wurde; so wird der Hund zwar mit<br />
den Vorderrädern in das Trum abgleiten, in letzterem Falle das Gestell<br />
niederdrückend, jedoch an dem hinteren Theile des Hundekastens durch die<br />
Fanghaken erfasst und festgehalten werden.<br />
Befindet sich das Gestell an der Anschlagsohle und der Brems ist<br />
ordnungsmäßig geschlossen, so würde diese Vorrichtung, falls das Seil bricht,<br />
nur zur Wirkung gelangen, wenn, sich der Hund erst mit den Vorderrädern<br />
auf dem Gestelle befindet. Ist der Hund dagegen bereits ganz aufgeschoben,<br />
so würde bei eintretendem Seilbruche Gestell" und Hund zusammen in die<br />
Tiefe stürzen.<br />
In zweiter Linie sei derjenigen Einrichtungen gedacht, bei weichen das<br />
an der Anschlagsohle hängende Gestell durch wagerecht, in das Trumlichte<br />
vorgeschobene Theile unterfangen wird, so dass bei etwaigem Seilbruche,<br />
der durch das Aufschieben des Hundes veranlasst wird, das Gestell sich<br />
einseitig aufsetzt.<br />
Auf einigen Zwickauer Werken wird unter das Gestell (vgl. Fig. 3),<br />
sobald dasselbe an die Anschlagsohle gelangt ist, ein in der Streckensohle<br />
angebrachter Riegel a geschoben. Derselbe ist derart angebracht, dass der<br />
Hundstößer ihn an dem aufgebogenen Lappen b bequem mit dein Fuße<br />
unterschieben und auch zurückziehen kann.<br />
Eine ähnliche Einrichtung ist im Revier des Augustusschachtes der<br />
v. Burgk'schen Steinkohlenwerke im Gebrauche. Fig. 4 zeigt die Einrichtung<br />
im Grundrisse und Aufrisse. Durch Drehung des bei e verlagerten Handhebels<br />
d können die Riegel a, welche um die Bolzen b drehbar und durch<br />
die Stange c untereinander und mit dem Handhebel verbunden sind, einund<br />
ausgerückt werden.<br />
An diese Vorrichtungen schließt sich die grosse Reihe derjenigen an,<br />
welche mehr oder minder nach Art der gewöhnlichen Aufsetzvorrichtungen<br />
für Förderschächte angeordnet sind, bei denen die Wangen um wagerecht<br />
verlagerte Axen gedreht werden.<br />
Derartige Aufsetzvorrichtungen für Bremsschächte sind z. B. auf dem<br />
Königlichen Steinkohlenwerke zu Zauckerode im Gebrauche und bewähren sich<br />
nach Mittheilung des Herrn Bergverwalter Georgi recht gut. Die Wangen<br />
sind passend abgerundet, werden gut in Schmiere gehalten und lassen sich<br />
anstandslos mittels Handhebels öffnen und schließen. Auf einigen Werken<br />
sind bei Anwendung derartiger Aufsetzvorrichtungen zwischen Seil und<br />
Gerüst Stellschrauben eingeschaltet, welche es gestatten, das Seil bequem