1887_Jahrbuch_Teil2.pdf
1887_Jahrbuch_Teil2.pdf
1887_Jahrbuch_Teil2.pdf
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
32<br />
in die Zündpatrone, guter Verbindung von Zündhütchen mit Zündschnur<br />
einerseits und Zündschnur mit Zündpatrone andererseits und ruhigem Einfuhren<br />
derselben ins Bohrloch, dichtem Aufeinanderladen der einzelnen Patronen,<br />
Verwendung ganz weichen Dynamits, endlich Ausfüllung des Bohrloches<br />
über der Ladung mit lockerem Letten, Ausschram oder Sand alle Bedingungen<br />
erfüllt sind, um völlige Explosionen mit unschädlichem Rauche herbeizuführen.<br />
Fehler in nur einer der genannten Beziehungen führen<br />
zu Schüssen mit Auskochenserscheinungen verschiedener Grade.<br />
1. Die Zündhütchen sollen recht stark sein.<br />
Ist der Schlag des Zündhütchens zu schwach, so verbrennt erst eine<br />
gewisse Menge der Dynamitladung, ehe die Explosionstemperatur des Dynamits,<br />
welche eine ganz bestimmte Höhe hat, erreicht wird; erst dann tritt<br />
die Explosion ein, dann freilich ein Schuß mit schlechten Verbrennungsgasen.<br />
Schüsse, mit bloßer Zündschnur oder, wie seitens der Bergleute, denen die<br />
Zündschnur ausgegangen, auch geschehen, mit zusammengesteckten Halmzündern<br />
angesteckt, zeigen stets Auskochenserscheinungen, giftige Gase und<br />
höchstens halbe Wirkungen. Gefrorenes Dynamit kocht bei Anwendung von<br />
Hütchen von sogenannter doppelter Kraft aus und ist nur mit Zündhütchen<br />
stärkster Füllung sicher zur Explosion zu bringen. Die Zündhütchen von<br />
sogenatmLer doppelter und dreifacher Kraft, also solche von 0,5 g Knallquecksilberfüllung<br />
und darunter, sollten überhaupt gänzlich ausgeschlossen<br />
bleiben' und nur die stärker schlagenden Sorten von Hütchen mit 0,6 bis l g<br />
Füllung gebraucht werden. Stark schlagende Hütchen gleichen ohne Zweifel<br />
noch viele bei der Vorrichtung und Ladung der Schüsse vorkommende<br />
Mängel, auf die noch zurückzukommen sein wird, aus.<br />
2. Die Zündhütchen sollen etwa auf 2 /3 ihrer Länge in die Zündpatrone<br />
eingesetzt werden, nicht weniger, damit das Hütchen überm Einführen der<br />
Zündpatrone ins Loch fest im Dynamit haften bleibe, nicht mehr, damit<br />
nicht beim Bersten des Zündhütchens unnöthig viel Dynamit im Bohrloche<br />
und aus dem Bohrloche verstiebt werde. Man braucht, um letzteres glaubhaft<br />
zu machen, nur daran zu erinnern, daß, wenn man Dynamit mit einem<br />
Hammer schlägt oder mit einer Kugel trifft, nur das getroffene Dynamit<br />
explodirt, das umgebende Dynamit aber, wenn es ausweichen kann, einfach<br />
zerstiebt und nur, wenn es nicht ausweichen kann, die Explosion verstärkt.<br />
3. Sehr wichtig ist für den Erfolg voller Explosion die gute Verbindung<br />
von Zündhütchen und Zündschnur einerseits und Zündschnur und Zündpatrone<br />
anderseits und das ruhige Einführen derselben ins Bohrloch, Dinge, die in<br />
der Hauptsache nur der Häuer in seiner Macht hat.<br />
Zur Verbindung von Hütchen und Zündschnur haben nur Zangen zu<br />
dienen, welche dem Durchmesser der Hütchen entsprechend an der Innenseite<br />
der beiden Kneifbacken halbmondförmig ausgekehlt sind. Diese Auskehlungen<br />
sollen feingezähnelt sein; sonst entsteht beim Kneifen keine gleichmäßige,<br />
schwache, ringförmige Nut um das Hütchen, sondern das Hütchen<br />
wird breit gequetscht und schneidet dabei leicht in die Schnur mit dem<br />
scharfen Rande ein. Das gepreßte Metall darf nur in die Zähnelung der<br />
Zange ausweichen können; dann wird das Hütchen unverrückbar an der<br />
Schnur sitzen, ohne daß, wie bei falsch gefertigten Zangen und beim Breit-