06.01.2013 Aufrufe

1887_Jahrbuch_Teil2.pdf

1887_Jahrbuch_Teil2.pdf

1887_Jahrbuch_Teil2.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

42<br />

wir zum Theil den Markscheiderakten des Kgl. ßergamts dahier entnehmen<br />

durften, theilweise aber auch auf unser Ersuchen in sehr dankenswerther<br />

Weise durch die ausfuhrenden Markscheider zu dem vorliegenden Zwecke<br />

bereitwilligst mitgetheilt erhielten.<br />

1. und 2. Die ersten Orientirungsübertragungen mit Hilfe zweier Schachtlothe<br />

durch einen seigern Schacht wurden in Sachsen von Professor Julius<br />

Weisbach in Freiberg zur Angabe der Durchlagsrichtungen zwischen dem<br />

Romanus-Treibesclutcht bei Siebenlehn und dem 1192 m von diesem entfernt<br />

liegenden II. Lichtloche des Adolphstollns im Monat Mai des Jahres 1851<br />

nach einer von ihm erdachten neuen und eigentümlichen Methode des Anschliesens<br />

durch Lothe ausgeführt.<br />

Da der Romanus-Treibeschacht in magneteisenerzhaltigem Serpentin<br />

niedergebracht ist, so mußte bei Anschluß des Grubenzuges an die Tagemessung<br />

von der Anwendung der Magnetnadel ganz abgesehen und zu der<br />

Methode des Lothens geschritten werden. Um bei der Anwendung dieser<br />

neuen Methode, über deren Zuverlässigkeit und Genauigkeit .noch keinerlei<br />

Erfahrungen vorlagen, möglichst sicher zu gehen, wurde von Weisbachs<br />

Assistenten, dem Markscheider Fr. J. Weiß, die Messung in völlig unabhängiger<br />

Weise wiederholt. Auf Grvmd der .bei beiden Messungen gewonnenen<br />

Resultate wurde sodann die Ortsrichtung angegeben und hiernach<br />

der beabsichtigte Durchschlag von beiden Seiten her in Angriff genommen<br />

und im folgenden Quartale ohne einen meßbaren Fehler zur Seite bewirkt.<br />

Das von Weisbach hierbei angewandte Verfahren ist in seiner Neuen<br />

Markscheidekunst II. Abth. § 31 zunächst allgemein beschrieben, außerdem<br />

ist auch noch das bei der erwähnten Durchschlagsangabe erhaltene Zahlenmaterial<br />

S. 99 u. s. w. ausführlich mitgetheilt.<br />

Es mag hier kurz erwähnt werden, daß beim Einlothen in das II. Lichtloch<br />

die Lothentfernung l,sio m und beim Einlothen in den Romanusschacht<br />

1,428 m betragen hat, während die Lothungsteufe im genannten Schacht 84, im<br />

II. Lichtloch 85 m gewesen ist.<br />

Nach Vollendung des Durchschlags wurde der Zusammenschluß der<br />

beiderseitigen Grubenzüge vorgenommen; es fand sich dabei das Streichen<br />

einer festen Linie am Füllort des II. Lichtloches abgeleitet aus der Lothung<br />

im Romanusschacht und aus der Lothung im II. Lichtloche selbst zu<br />

0° 3l 1 13" und zu 0° 30' 25"<br />

die Anschlußdifferenz betrug sonach: 0' 48".<br />

Im Jahre 1854 wurde auch der zweite auf dieselbe Lothung gegründete<br />

Durchschlag der beiden Adolphstollnörter im 1800 m langen Trakt zwischen<br />

dem II. Lichtloch und dem Mundloch im Pietschbachthale bei Nossen vollendet,<br />

bei welchem nach amtlicher Feststellung die beiderseitigen Richtungen<br />

fast genau zusammentrafen.<br />

3. Für den weitern Betrieb des Adolphstollns war es ferner nöthig<br />

geworden zwischen den beiden Stollnörtern vom Romanusschacht 1156 m

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!